Fremde Welten (#1) von Purple_Moon (Das Reich der Schatten ist gar nicht so gruselig.) ================================================================================ Kapitel 53: Blacky vs Blacky ---------------------------- Ich wünsche meinen Lesern frohe Weihnachten! Welt des Blauen Lichts: Montag, später Dienstag Fremde Welten 53: Blacky vs Blacky Die Feenburg erbebte unter dem Ansturm brutaler Gewalten. Man konnte es glatt mit der Angst zu tun bekommen, doch das Gebäude war nicht in Gefahr. In einem großen Kreis hatten sich Feen, Magier, Amazonen, Untote und Krieger aufgebaut, und wer einen wirksamen Schild errichten konnte, tat dies, alle anderen gingen entweder möglichst hinter einem stärkeren in Deckung oder standen in Angriffsposition da, um einen fehlgeleiteten Angriff abzuwehren. Yugi für seinen Teil hielt sich hinter Dark auf. Dieser verfolgte das Geschehen mit steinerner Mine. Schon als er erfahren hatte, dass Blacky sich mit Blacky zu schlagen gedachte – ja, der Witz hatte die Runde gemacht –, hatte er nicht gerade mit Begeisterung reagiert. Aber ob er es dumm fand oder waghalsig, gerechtfertigt oder voreilig oder was auch immer, dazu hatte er sich nicht geäußert. Er stand auf jedem Fall zu seinem Geliebten. Es gab ungeschriebene Regeln für solche Duelle. Weil Blacky einen Krieger herausgefordert hatte, durfte er ihn nicht mit hoher Magie angreifen, sondern musste sich im Nahkampf mit ihm messen. Wäre ja sonst unfair gewesen – was allerdings bei einem Gegner wie Black Luster relativ war. Energiebälle zu verschießen war erlaubt, leider wehrte das Schwert des Kriegers sie leichter ab, als man meinen sollte. Häufig trafen der Zauberstab des Chaosmagiers und das Schwert seines Gegners aufeinander. Dabei entluden sich manchmal Funken und Blitze, vor denen die Zuschauer sich in Acht nehmen mussten. Es war immerhin weniger gefährlich als bei einem Duell zwischen Magiern. Erstaunlicherweise hielt Blackys Zauberstab dem gigantischen Schwert stand. In Yugis Gedankenwelt war Blacky immer der Magier, während er zur besseren Unterscheidung den anderen Blacky als Black Luster abgespeichert hatte. Die Show war klasse, wenn auch Ehrfurcht gebietend. Während Black Luster die schwere Waffe mühelos zur Abwehr führte, wuselte Blacky um ihn herum, immer auf der Suche nach einer Unachtsamkeit, einer ungedeckten Stelle. Wenn Luster angriff, wich Blacky geschmeidig aus, manchmal wehrte er den Hieb aber auch ab, was aber mühsam für ihn sein musste, schon allein wegen des darauf prallenden Gewichts. Konnte er auf Dauer diesem gewaltigen Krieger standhalten? Die ständigen Ausweichmanöver mussten ihn doch ermüden, ebenso wie die vergeblichen Angriffe! Die Zuschauer waren ziemlich laut. Sie feuerten einen der Duellanten an, stöhnten auf, schrien begeistert oder versuchten, ihrem Nachbarn etwas zu sagen. Eine insgesamt sehr geladene Stimmung lag in der Luft, aber im positiven Sinne. Den Kämpfenden schien es auch sehr viel Spaß zu machen. Beide hatten sich zur Feier des Tages in ihr Kartengewand geworfen, wie Yugi es nannte. Die Rüstung von Black Luster machte es Blacky nicht leichter. Gerade wurde er wieder abgewehrt und ein Stück zurückgeschleudert. Er konnte sich fangen, blieb aber erstmal keuchend stehen und fixierte dabei seinen abwartenden Gegner. [Wie will er das schaffen?] dachte Yugi ängstlich. Gut, es würde Blacky nicht umbringen zu verlieren, es wäre nicht einmal besonders schändlich. Aber Yugi wünschte sich, dass ihm der Sieg gelang, schon allein, um Luster einen kleinen Dämpfer zu verpassen. Der Krieger war zwar nicht unsympathisch, aber vielleicht ein bisschen ZU selbstsicher. Schon prallten wieder Stab und Schwert aufeinander. Es gab rosa Funken, und Dark verspannte sich neben Yugi. „Sein Zauberstab ist beschädigt...“ „Was?“ Furchtsam sah Yugi hin. Der Stab war ja nun eigentlich nicht als Kampfstab gedacht. Auf die Dauer hielt er diese Belastung vielleicht nicht aus... „Ist es schlimm, wenn er kaputt geht?“ Dark zuckte mit den Schultern. „Nicht wirklich. Der Stab ermöglicht es dem Magier, seine Kraft besser zu konzentrieren. Könnte lustig werden, wenn Blacky seine Kraft wild auf die Welt loslässt... aber wer weiß, vielleicht ist der Unterschied auch nicht so groß.“ Blacky wich einem Schwerthieb aus, stürzte, rollte sich aber ab und stand gleich wieder. Yugi atmete auf. Das hatte gefährlich ausgesehen. Der Kampf ging nun schon eine Weile, und es sah für ihn so aus, als müsste Blacky irgendwann vor Erschöpfung unterliegen, wenn er nicht irgendeine listige Idee hatte. So war das eben, wenn man sich mit einem berufsmäßigen Helden anlegte... Nicht dass Luster nicht auch aus der Puste kam, aber er hatte vermutlich die größere Ausdauer, zumal Blacky sich mehr bewegen musste als er, um dem großen Schwert auszuweichen. Obwohl er Black Luster nicht unsympathisch fand, überraschte es Yugi, wie sehr er auf der Seite seines Magierfreundes stand. Aber andererseits war das nicht verwunderlich. Blacky war das erste Wesen, das ihm im Reich der Schatten begegnet war, und sowas wie sein Mentor. Das Duell musste wohl langsam in eine entscheidende Phase übergehen, jedenfalls hatte Yugi den Eindruck, dass die Stimmung noch aufgeladener wirkte, und er selbst hatte auch ein Gefühl wie in der Endphase eines Duel Monsters Spiels. Blacky und Luster standen sich abschätzend und lauernd gegenüber. Blacky nutzte die Pause anscheinend, um sich etwas zu erholen. Er atmete schwer, hatte aber ein beinahe irre wirkendes Grinsen im Gesicht. Luster stand fast arrogant da und lächelte, jedoch ohne die Zähne dabei zu zeigen. Das sah umso arroganter aus. Niemand wusste, ob es ein Signal gegeben hatte, jedoch wirkte es so, als beide auf einmal einen kriegerischen Schrei ausstießen und aufeinander los gingen. Blacky griff seinen Stab ziemlich weit unten und holte damit aus wie mit einem Schlagstock. Doch Luster konterte natürlich mit seinem Schwert. Alles hielt den Atem an, so dass es für einen Moment still war bis auf ein kollektives, gespanntes Einatmen. Es gab ein metallisches, schepperndes Geräusch, als die beiden Waffen (wenn man den Stab so nennen konnte) aufeinander prallten. Ein greller Lichtblitz ließ Yugi den Arm vors Gesicht heben, und es klang, als würde etwas durch die Luft geschleudert werden, um dann weiter hinten scheppernd zu landen. Als Yugi wieder hinsehen wollte, rannten plötzlich lauter Zuschauer auf den Kampflatz und riefen alle durcheinander. Auch Dark war von Yugis Seite verschwunden. Er musste definitiv den Ausgang des Kampfes verpasst haben... Blacky wusste, worauf er sich einließ bei diesem letzten Angriff. Er setzte quasi alles auf eine Karte. Sein Stab war beschädigt, das wusste er, eventuell brauchte er eh einen neuen. Also schwang er ihn ähnlich wie ein Schwert, und war nicht überrascht, als er nur noch das untere Ende in der Hand hielt, das jetzt vielleicht noch 30-40cm lang war. Das Blitzen, das der brechende Stab verursachte, störte den Magier kaum, wahrscheinlich den abgehärteten Krieger auch nicht. Luster führte noch den Schlag seines mächtigen Schwertes zu Ende, was ihn in der Mitte offen ließ. Blacky dagegen konnte seine Bewegung leicht stoppen und umkehren: Er drehte sein Stabstück in den Händen, so dass er mit dem unteren, spitzen Teil zustoßen konnte. Luster trug eine Rüstung; er wusste, dass er eine passende Stelle treffen musste um... *Klong.* Es gab ein metallisches Geräusch, als seine Waffe gegen etwas Hartes stieß. „Scheiße...“ Er hatte den Schild vergessen. Luster war vielleicht überrascht von der Aktion gewesen, aber er war viel zu sehr Krieger und Held, als dass er nicht reagiert hätte. Blacky's Angriff wurde folglich recht wirkungsvoll gestoppt. Mehr noch... der Krieger wuchtete den Schild vor, brachte seinen Gegner zum Straucheln und schlug dann mit dem Schwert zu. Blacky wurde quer über den Platz geschleudert und war sich vage bewusst, dass er sich eine oder zwei Rippen gebrochen oder wenigstens geprellt haben musste, wobei er noch Glück gehabt hatte, denn Luster hatte die stumpfe Seite der Klinge benutzt. Doch ganz nach Heldenmanier, die besagte, dass ein gefallener Feind noch nicht zwangsläufig besiegt war, kam Luster ihm nach und setzte noch einen drauf: Sein Schwert bohrte sich links neben Blackys Gesicht in den Boden, dass Stückchen der schönen Bodenplatten seine Wange streiften. Der Held grinste auf ihn herab. „Du bist tot.“ Blacky ließ seinen Körper erschlaffen, schloss die Augen und rang erstmal nach Luft. Gut, er hatte sich Chancen ausgemalt, und schlecht gekämpft hatte er nicht, brauchte sich also nicht zu schämen. Rundherum brach Geschrei aus. Klang wie Jubel, der wahrscheinlich ihnen beiden galt. Als Blacky wieder hinsah, streckte Luster ihm die Hand hin. Auch wenn es ihm widerstrebte, er nahm sie als Zeichen des guten Willens an und ließ sich hochziehen. Doch Luster ging noch weiter als das – er zog ihn direkt an sich heran, quasi in seine Arme. „Na, wie wär's mit einem Küsschen für den Sieger?“ „Nicht von ihm.“ Eine Hand hatte sich von hinten auf Lusters Schulter gelegt. Die Hand machte zischende Geräusche, während sie einen einsatzbereiten Zauber zurückhielt und dunkel leuchtete. „Aber Dark... warum nimmst du das denn alles so ernst?“ wandte sich der Krieger zu ihm um. Der Magier kam um eine Antwort herum, weil sich ein Pulk von Amazonen um Luster scharte und ihn wegdrängte. Allerdings waren auch Feen, Kriegerinnen und andere Frauen dabei, sogar ein paar Jünglinge. „Was die bloß an ihm finden...“ Dark trat vor Blacky hin und schob dabei wie selbstverständlich die eine Amazone aus dem Weg, die sich immer noch für den Chaosmagier interessierte, schnappte sich Blackys Kinn und drückte ihm einen innigen Kuss auf. Dies löste bei der Mehrzahl der Umstehenden machohaftes Gegröhle aus. Dark warf der Amazone, die sich gerade darüber empören wollte, einen sehr warnenden Blick zu. Es musste selbst für eine Amazone gruselig ausgesehen haben, jedenfalls zog sie sich zurück, wenn auch schmollend. Möglicherweise hatte sie noch nicht ganz aufgegeben. Das interessierte im Moment allerdings weder Blacky noch Dark. Letzterer betrachtete seinen Geliebten skeptisch, betastete die Stelle, wo Lusters Schwert getroffen hatte und entlockte ihm damit einen unterdrückten Aufschrei. „Heilzauber,“ kommentierte er nur und zog den Chaosmagier mit sich weg, was Blacky sich natürlich gerne gefallen ließ. Das war das letzte Mal an diesem Abend, dass man die beiden sah. *** Yugi sah die beiden Magier noch verschwinden, gab es aber beizeiten auf, zu ihnen vorstoßen zu wollen, und grinste sich einfach eins. Er wandte sich also Black Luster zu, der nun anfing, sich mit den Damen zu unterhalten. „Oh... dein Schild ist beschädigt,“ stellte er fest. Luster sah nach. „Oh... Tatsache...“ Blackys Stück vom Zauberstab hatte eine unschöne Macke verursacht, eine kurze, aber hässliche Schramme mit einem Loch am Ende, das vielleicht 5cm tief war. Das war doch immerhin beachtlich. Der Schild musste repariert werden, sonst schmälerte dieser Fehler Lusters Glorie. „Ach, du kannst morgen in die Schmiede gehen,“ schlug eine junge Fee vor. „Oder lass den Jungen deinen Schild da hinbringen.“ Yugi machte eine abwehrende Handbewegung. „Nicht doch... das Ding ist viel zu schwer für mich!“ Was ihn allerdings auf eine andere Idee brachte. „Ich überlasse dich dann mal deinem Fanclub, Luster...“ Yugi musste ein bisschen suchen, bevor er die Stücke von Blackys Zauberstab fand. Die ließen sich wahrscheinlich nicht mehr reparieren, denn die Bruchstelle würde wohl immer etwas empfindlich bleiben, wenn man den Stab wieder zusammenschmiedete. Doch vielleicht brauchte Blacky die Kugel noch, die ganz oben eingearbeitet war. Yugi brachte den Stab daher in sein Zimmer... allerdings fiel ihm erst vor der Tür ein, dass Dark und Blacky ja auch dort schliefen. Er horchte also, bevor er langsam öffnete. Niemand da. Vielleicht waren sie wieder unten beim See... Yugi legte die Stabstücke ans Fußende des Bettes und begab sich in den Speisesaal, wo er sich eine kleine Mahlzeit gönnen und dann ins Bett gehen wollte. Es stellte sich heraus, dass im Speisesaal jetzt ziemlich viel los war, denn fast alle Zuschauer von eben hatten die gleiche Idee wie Yugi gehabt und wollten jetzt etwas essen. Das Duell wurde lebhaft diskutiert. Yugi hatte keine Lust zuzuhören, kam aber nicht umhin, Gesprächsfetzen mit anzuhören. „Was hat sich der Magier dabei gedacht... einen Helden wie Black Luster herauszufordern!“ „Für einen Magier hat er sich im Kampf gut gehalten.“ „Kann ein Magier einen Krieger nicht einfach in irgendwas verwandeln?“ „Sie haben wohl nach Regeln gekämpft, die das verbieten. Ist ja nur fair.“ „Er ist selber schuld, dass sein Stab kaputt ist...“ Yugi fand keinen ruhigen Platz, weil der Saal proppenvoll war. Er belud sich einen Teller und zog sich zurück. Als er das Zimmer erreichte, war Appi schon dort. Während des Kampfes hatte er ihn gar nicht gesehen. Der Blonde lehnte gerade sein Geschenk von Genesis, erneut verpackt in das Zeitungspapier, an die Wand neben seinem Bett. Er lächelte dabei sehr zufrieden. „Hallo Appi... hast du gar nicht das Duell verfolgt?“ „Ach was... Luster musste doch gewinnen,“ meinte Appi. „Ich hab gehört, Blacky hat's ihm schwer gemacht. Aber du wirst es mir sicher gleich nochmal ganz genau erzählen, also hab ich die Zeit lieber produktiv genutzt...“ Yugi bemerkte ein paar neue Schrammen und kleine Brandwunden in Appis Gesicht, an seinen nackten Oberarmen und vor allem an den Händen. Er musste in der Schmiede gearbeitet haben, vermutlich an dem... Ding. In gewisser Weise wirkte er damit ziemlich erwachsen. Das Jungenhafte war weitgehend aus seinen Zügen gewichen, und sein ganzes Benehmen war vernünftiger und bedachter. Eine erstaunliche Veränderung in sehr kurzer Zeit. „Ich wollte dann schlafen gehen,“ teilte Yugi ihm mit. Appi nickte. „Ich auch. Essen war ich vorhin schon.“ „Gute Idee. Da war eben der Bär los.“ „Der Bär los? Welcher Bär?“ „Hä? Ach... das ist ne Redensart!“ Beide lachten und fingen dann an, sich die Nachtgewänder anzuziehen, die sich nicht so sehr von denen unterschieden, die sie trugen, abgesehen davon, dass man die weiten Tagesgewänder mit einer Kordel zusammenband, während die Nachtgewänder Yugi an große T-Shirts erinnerten. Der Stoff war aber anscheinend gleich, nur etwas dünner. Währenddessen berichtete Yugi ganz genau von dem Duell, nur gerade zum Schluss, als es richtig spannend wurde, konnte er nicht genau berichten, wie das Ende war. Appi zog ein angesäuertes Gesicht. „Da erzählst du mir das alles und dann fehlt das Ende? Argh!“ Er raufte sich fluchend die Haare. „Ach...“ Yugi winkte ab. „Irgendjemand hat es schon gesehen.“ „Ja, aber bis ich es erfahre, hat sich die Geschichte so hochgeschaukelt, dass man denkt, zwei Götter wären gegeneinander angetreten!“ „Frag die beiden doch selbst. Außerdem hat Dark alles gesehen, glaube ich.“ Die Jungen legten sich in jeweils ein Bett. Yugi fragte sich, ob Dark und Blacky heute wohl noch kamen, aber als er Appi nach seiner Meinung fragen wollte, atmete dieser bereits regelmäßig. Er hatte den Kopf zur Seite gedreht, so dass noch ganz klein die beiden Punkte des Vampirbisses am Hals zu erkennen waren. Es war schon praktisch, so schnell einschlafen zu können. Lag wohl an der körperlichen Arbeit. Yugi lächelte und schloss auch die Augen. *** „Oh Mann ich hab verschlafen,“ stellte Crimson fest, denn als er die Augen aufschlug, war es schon ziemlich hell draußen. Er wollte sich aus dem Bett schälen und in die Küche schleichen, aber ein Arm schlang sich gebieterisch um ihn. „Hiergeblieben...“ Paladia klang gar nicht müde, obwohl sie bestimmt auch eben erst aufgewacht war. Sie zog ihn mit Kraft wieder an sich. Crimson konnte ihre Brüste an seinem Rücken spüren. Huuuh... wenn das kein gutes Argument war. Besser als eine Messerklinge allemal. Warum also nicht das morgendliche Schwert nutzen... „Du unersättliche Frau! Wenn du nicht bald schwanger bist, werde ich noch an Erschöpfung sterben,“ übertrieb er und versuchte, sie unter sich zu bringen. Paladia schaffte es irgendwie, ihn auf den Rücken zu drehen und auf ihn zu klettern. Und das wurde dann der erste Ritt des Tages. Als Crimson später doch noch in die Küche kam, wunderte er sich, dass sein Vater noch nicht wach war und Essen machte. Aber er hatte ihn am Abend zuvor in der Bibliothek vorgefunden, wo er über einem alten Buch eingeschlafen war, etliche andere Bücher neben sich gestapelt. Gerade so, als hätte er ohne Pause nach einer Rettung für seinen Sohn gesucht. Crimson fand das rührend. Aber er konnte ihm ja nun die frohe Botschaft verkünden, dass es eine Lösung gab, sehr wahrscheinlich jedenfalls. Dennoch hatte er Shiro darin bestärkt, weiter zu suchen, nur für den Fall... in Wirklichkeit wollte er nicht, dass sein Vater bei dem Ritual dabei war. Das war ihm viel zu peinlich. Wahrscheinlich schlief Shiro erstmal seine Erschöpfung aus, zumal er jetzt ja wieder relativ beruhigt sein konnte. Crimson nutzte diesen Umstand aus, um sich in 'seiner' Küche auszutoben. Er backte Brot und kochte eine Suppe dazu; das konnte man über den ganzen Tag verteilt essen. Dann fing er mit einem Kuchen an. Der Duft verbreitete sich auch außerhalb der Küche. Er war gerade mit ein paar Pfannkuchen beschäftigt, die er in der Pfanne wendete, als Eria zu ihm stieß. „Guten Morgen... Ich dachte, du wärst in deinem Alchemistenlabor...“ Crimson fühlte sich ertappt. „Ich habe erstmal was gekocht...“ „Nun, ich glaube, du kannst aufhören... das reicht für den Rest des Tages,“ grinste das Mädchen. „Soll ich irgendwo den Tisch decken?“ Crimson erklärte ihr, wo draußen der Tisch stand, um gab ihr die Teller aus dem Schrank. Als Eria weg war, seufzte er und verzichtete nun darauf, Marmelade zu kochen. Es war eh noch genug auf Lager. Im Grunde hatte er auch nur so viel gearbeitet, um sich von anderen Dingen abzuhalten... das war wohl seine Art, mit der Angst umzugehen, aber eigentlich sah es ihm gar nicht ähnlich. Er beschloss, gleich nach dem Essen mit der Farbe zu beginnen und die anderen zu bitten, sich um den Abwasch zu kümmern. Schließlich wollte er ja die ganze Sache so schnell wie möglich hinter sich haben. Aber es war ja wohl noch erlaubt, nach all diesen Strapazen seinem Hobby zu frönen. Eria kam wieder und fragte nach Besteck. Crimson zeigte ihr die Schubladen, in denen es sich befand, und folgte mit den Pfannkuchen. Dazu gab es dann Marmelade aus dem Vorratslager, die Suppe und das Brot – der noch warme Kuchen blieb für den Nachmittag. Shiro, der sich inzwischen eingefunden hatte, schaute etwas skeptisch, als diese Kombinatuion aufgetischt wurde, beschwerte sich aber nicht. „Gemüsesuppe mit Fleischklößchen? Hmmmm!“ Er zerschnitt seinen Pfannkuchen in Streifen und gab die Suppe darüber. Eria bevorzugte es, sich Marmelade auf ein Stück des Brotes zu schmieren, und Paladia aß die Pfannkuchen mit Marmelade, wobei sie ankündigte, die Suppe anschließend zu probieren. Crimson freute sich, dass sein Essen Zuspruch fand. Er selbst hatte nicht viel Hunger und hielt sich an die Suppe. Als alle gesättigt waren, war es kein Problem, die anderen zum Abräumen und Abwaschen zu überreden, so dass er selbst in sein Labor konnte. Mit gemischten Gefühlen kam er dort an, doch erst einmal drinnen, fühlte er sich in den vertrauten Räumlichkeiten und bei der bekannten Arbeit sehr viel besser. Er hatte schon immer gerne Zaubertränke gebraut, um seinen Geist zu entspannen, so ging ihm auch jetzt die Arbeit leicht von der Hand. Allerdings fing er mit ein paar einfachen Sachen an, die er im Schlaf beherrschte. Lähmungstrank, Heilmittel, solche Sachen eben. Es machte kaum einen Unterschied, ob er zaubern konnte oder nicht, denn man konnte bei der Herstellung magische Formeln murmeln, um sie besser zu machen, aber ob das überhaupt half, war umstritten. Er hatte jedenfalls noch nie bemerkt, dass es auf die ein oder andere Art besser oder schlechter ausfiel, aber vielleicht wirkte seine Magie auch immer automatisch... was die Frage aufwarf, ob das jetzt auch noch klappte. Zumindest wusste er ja, dass seine Kräfte noch genutzt werden konnten, nur nicht willentlich von ihm. Crimson erlaubte sich einen kleinen Scherz und machte absichtlich etwas, das in die Luft flog. Dabei fühlte er sich immer in seine Kindheit zurückversetzt. Explosionen waren durchaus eine Kunstform, die leider viel zu selten gewürdigt wurde. Shiro würde wahrscheinlich gleich mal gucken kommen, ob er noch lebte, sich aber nicht sonderlich aufregen, denn er war derartige Geräusche gewohnt. Allerdings war er dennoch nie zu bequem, nach dem Rechten zu sehen, denn man wusste nie – es konnte doch einmal ernst sein. Tatsächlich öffnete sich wenige Minuten später kurz die Tür. „Brauchst du Hilfe, Junge?“ Crimson lachte „Nein, ist schon gut, Paps. Ich hab ein paar Entspannungsübungen gemacht.“ „Ah, Entspannungsübungen. Ist jedenfalls schön, dein Lachen zu hören.“ Die Tür schloss sich wieder. Crimson blieb allein, und das war ihm auch ganz recht so, denn er wollte ungestört sein, wenn er etwas Wichtiges wie dieses machte. Vielleicht hatte Shiro Eria davon abgehalten, zu ihm zu kommen. Er hatte jetzt nicht den Nerv dafür, einer Schülerin die Vorgänge zu erklären. Nachdem er alle seine Werke in Flaschen und Phiolen abgefüllt hatte, räumte er den Arbeitsplatz auf, nur um anschließend die Zutaten auszubreiten, die er für die Tattoofarbe brauchte. Sein Verstand war klar und konzentriert, als er sich an die Arbeit machte. Vorsichtshalber hatte er ein verstaubtes Buch hervorgeholt, in dem er ein entsprechendes Grundrezept wusste, und dieses kurz überflogen. Crimson verwendete eine leichte Variation. Die Tasche, die er von der Feenburg mitgebracht hatte, wurde langsam leer, während Crimson die Pflanzen zerkleinerte, zerrieb und aufkochte. Die Disteln musste er ziemlich vorsichtig behandeln und stach sich mehrmals, weil er keine Handschuhe hatte, um sie festzuhalten. Normalerweise brauchte er ja auch keine. Zu dem Gebräu kamen einige andere Pülverchen, Substanzen aus seinem permanenten Bestand, solche, die nicht pflanzlich waren. Im Kessel bildete sich eine schwarze Brühe, während Crimson alles nach und nach fachmännisch dazugab und verrührte. Er war leicht angespannt, weil er dies nicht jeden Tag machte und das Ergebnis für ihn zugleich sehr wichtig war. Dennoch war er sich sicher, dass er es hinkriegen würde, denn auf sein alchemistisches Geschick vertraute er vollkommen. Nach einer Stunde Kochen, in der er nichts anderes gemacht und das Gebräu nicht aus den Augen gelassen hatte, aus reiner Vorsicht natürlich, kippte er alles durch einen feinen Filter und übrig blieb eine schwarze Flüssigkeit, von der er eilig seine Finger reinigen musste, damit sie nicht permanent gefärbt wurden. Er füllte sie in eine Literflasche, verkorkte diese sorgfältig und betrachtete sie nachdenklich. „Das sollte reichen...“ Schnell stellte er die Flasche auf den Tisch, denn seine Hände fingen an zu zittern. Am besten vertraute er sie Eria an, denn er war nicht sicher, ob er sie heile ans Ziel bringen konnte. Jetzt war es an der Zeit, und es gab nichts mehr, womit er sich vor dem Ritual drücken konnte. Er hatte vielleicht eine Viertelstunde so dagestanden, die Hände links und rechts neben der Flasche auf den Tisch gestützt, als die Tür wieder vorsichtig geöffnet wurde. Es war erneut sein Vater, denn dieser wusste, dass er nicht anklopfen sollte – das konnte Crimson empfindlich stören, wenn er gerade sehr konzentriert beschäftigt war. Shiro legte ihm eine Hand auf die Schultern. „Alles in Ordnung? Die anderen warten vor der Tür...“ Er machte eine Geste, mit der er die Tür dazu brachte, sich zu schließen. Dann wandte er sich Crimsons Werk zu bzw. dem Buch, das noch in der Nähe aufgeschlagen auf dem Tisch lag. „Tattoofarbe?“ Stirnrunzelnd trat er neben seinen Sohn, betrachtete die Flasche und strich dabei ganz selbstverständlich über Crimsons Rücken. Der Weißhaarige zuckte leicht zusammen. Er ärgerte sich über diese furchtsame Reaktion. „Ich hab dir nicht erzählt, was genau ich vorhabe, Paps... Es war Darks Idee, er sagt, er kann das Siegel auf meinem Rücken neutralisieren. Aber er muss dazu das Ritual wiederholen... oder besser gesagt, unter gleichen Bedingungen ein weiteres ausführen. Meinst du, das ist ungefähr die gleiche Farbe?“ „Hmmm...“ Shiro gab sich sachlich. Er schwenkte die Flasche, entkorkte sie kurz und steckte den kleinen Finger in die Öffnung, um etwas von der Farbe auf die Haut zu bekommen, die er prüfend zwischen dem kleinen Finger und dem Daumen verrieb. „Nun... es ist schwarz.“ Mit der anderen Hand hob er Crimsons Oberteil ein bisschen an, so dass er die Zeichen auf Hüfthöhe sehen konnte. „Auch schwarz. Mach dir nicht so viele Gedanken... selbst wenn die Übereinstimmung nicht hundertprozentig ist, wird das sicher nicht auffallen.“ Schnell wusch er sich die Hände, ehe die Farbe an seinen Fingern trocken wurde. Als er damit fertig war, hatte Crimson sich umgedreht und gegen den Tisch gelehnt. Sein Vater sah besorgt aus. Vielleicht war es doch nicht richtig, ihn hier zurück zu lassen, aber er wollte auch nicht, dass das Schloss leer stand... ach, Unsinn! Das Schloss hatte seine eigenen Sicherheitsvorkehrungen. „Paps...“ begann er zögerlich. „Könntest du... ich meine... ich brauche dich vielleicht... ich meine, wahrscheinlich. Wenn es vorbei ist.“ Ganz zu schweigen von vorher. Shiro lächelte, als hätte er gehofft, einbezogen zu werden. „Ich bin für dich da, das weißt du doch.“ Er breitete einladend die Arme aus, was Crimson gerne annahm, um sich drücken zu lassen. Sein Vater war der Einzige, vor dem er jemals solche Schwäche zeigte. *** Dark tauchte an diesem Morgen in der Feenschmiede auf und wurde auch gleich von dem Schmied begrüßt, der müde, aber sehr zufrieden mit sich aussah. Stolz präsentierte er Dark das Werk der vergangenen Nacht. „Ein Athame?“ Dark nahm überrascht den silbernen Dolch mit dem Griff aus dunkelviolettem Edelstein an sich. Der Griff war nicht einfach gerade, sondern leicht gebogen, damit er besser in der Hand lag, und mit einem gewundenen Muster zur besseren Griffsicherheit versehen. Die Oberseite der Klinge war gerade und die Unterseite entsprechend gebogen, so dass gleich zu erkennen war, dass es sich um ein einschneidiges Messer handelte. Von der Spitze bis zum Heft verlief dicht unter der oberen Kante eine kleine Rille, wie Dark stirnrunzelnd feststellte. Darunter befanden sich eingeritzte magische Muster, wie sie für das Schattenreich typisch waren. Der Schmied nickte eifrig. „Ja... du sagtest ja, dass du es für ein Ritual brauchst. Also dachte ich mir, dass ein einfacher Dolch es nicht tut. Ein Athame, ja – ein ritueller Dolch. Die Klinge wird das Blut aufsaugen und... nun, wenn alles klappt, siehst du das ja dann. Gib es Crimson, wenn du fertig bist. Mit seinem Blut geweiht wird das Messer auf ihn geeicht sein. Vielleicht kann er es für seine Alchemistenarbeiten nutzen. Aber auch als Waffe wird es ihm gute Dienste leisten.“ Dark war recht angetan von der Arbeit. „Vielen Dank... das wird dem Zweck mehr als genügen,“ sagte er mit einer höflichen Verbeugung zu dem Feenschmied, der sich stolz in die Brust warf und strahlte. „Es freut mich sehr, dass ich helfen konnte. Aber jetzt, wenn du erlaubst, werde ich mich hinlegen...“ Er unterdrückte ein Gähnen und Dark beeilte sich, sich zu verabschieden, damit der fleißige Mann sich zurückziehen konnte. Als nächstes ließ er sich von Weaver einen geeigneten Raum zuweisen, in dem er dann seine Vorbereitungen traf. Hilfe bekam er dabei von Haryelle und Burstinatrix. Sie hatten schnell zusammen alles fertig, dann musste Dark nur noch auf Crimson warten. Blacky sorgte inzwischen wieder dafür, dass Sorc seinen Angriff verschob, so dass sie sicher sein konnten, dass das Ritual nicht gestört werden würde. Das war wichtig. Wenn ein Angriff erfolgte, während sie beschäftigt waren, konnte es schlimm schief gehen. Daher war der Raum, den sie benutzten, auch im Keller, wo sie im Notfall noch ihre Ruhe hatten. Und es hatte noch einen Vorteil, den Crimson vielleicht zu schätzen wissen würde, auch wenn der Keller ihn vielleicht an den Kerker erinnern würde, wie Burstinatrix zu bedenken gab: Dort unten würde niemand seine Schreie hören... Blacky hatte sich in Katzengestalt auf einem Baum im Garten versteckt. Eigentlich war er damit beschäftigt gewesen, wieder auf der Bank zu sitzen und sich auf Sorc zu konzentrieren, doch mal wieder war er gestört worden. Diese verflixte Amazone war immer noch hinter ihm her! Er hatte versucht, es ihr im Guten zu erklären, doch sie nahm nicht hin, dass er sie wegen eines anderen Mannes abwies. Für sie war das undenkbar; ein Mann hatte sich geehrt zu fühlen, von ihr erwählt zu werden, und Ausnahmen gab es nur, wenn er schon einer anderen Frau gehörte. Blacky hatte genervt seinen Platz verlassen. Sie war ihm gefolgt, doch es war ihm gelungen, vor ihr um eine Ecke des Gartens zu biegen, sich hinter dem Gestrüpp zu verwandeln und sich zu verstecken, obgleich er vermutete, dass sie seine Katzengestalt vielleicht sowieso nicht kannte. Jetzt saß er auf dem Baum und beobachtete, wie sie sich verwirrt umsah und sich schließlich entfernte. Dies war seiner Aufgabe, Sorc zu beeinflussen, nicht gerade förderlich. Er kletterte von seinem Baum, als die Amazone aus dem Weg war, und schlich in sein Schlafzimmer, ohne sich zurück zu verwandeln. Das Bett, auf das er sprang, war noch belegt. Er leckte Yugi am Ohr. Der Junge räkelte sich und drehte sich zu ihm um, lächelte und streichelte ihn erfreut. „Na, schöne Nacht gehabt?“ Blacky fing an zu schnurren wie ein Trecker und legte sich auf den Bauch, seine Füße unter den Bauch klappend. Er kniff vergnügt die Augen zusammen, während Yugi ihn am Kopf kraulte. Auf dem anderen Bett lag Appi, der aber auch schon wach war und anscheinend nur noch keine Lust hatte, sich zu erheben. „Hey, Blacky, wie bist'n du reingekommen?“ gähnte er. Blacky schaute zur Tür und ließ sie einmal auf und zu klappen. „Ah... klar, verstehe.“ Die Jungs krochen ganz allmählich und zögerlich aus dem Bett, und Blacky machte sich lang. Entspannt schnurrend beobachtete er die beiden, die sich entweder an seiner Anwesenheit nicht störten oder vergessen hatten, wer er war, während sie sich freizügig umzogen. Indessen versenkte er sich wieder in Sorcs Gedankenwelt, so dass seine Umwelt wahrscheinlich dachte er schliefe. So bekam er nicht mit, wie Appi und Yugi sich zum Frühstück entfernten. Erst Darks streichelnde Hand holte ihn wieder aus seiner Konzentration. Dem Stand der Sonne nach zu urteilen war etwas Zeit vergangen, ein oder zwei Stunden. Blacky verwandelte sich zurück und lag sodann in seiner Menschengestalt auf dem Bett. Dark saß neben ihm. Der blauhäutige Magier streckte eine Hand aus, um seines Partners Wange zu berühren, runzelte jedoch dabei die Stirn. „Du bist nicht...“ Dark ergriff seine Hand und schmiegte sein Gesicht daran. „Dark und ich sind eins. Er ist ich und ich bin er. Wir sind wie eine Münze, bei der manchmal die andere Seite oben liegt, das ist alles.“ „Hach... damit kann ich leben.“ Blacky war nicht der Typ, der alles präzise erklärt haben musste. Ein Chaosmagier nahm Dinge hin und nutzte sie für sich, wie es ihm in den Kram passte, und setzte alle verfügbaren Mittel ein, um sein Ziel zu erreichen. „Was machen die Rippen?“ erkundigte Dark sich. „Oh, ähm...“ Blacky griff sich an die Seite. „Oooooh... diese Schmerzen.... unerträglich...!“ „So.“ Dark grinste. „Wenn ich jetzt wüsste, wie lange Crimson noch braucht, würde ich es mir ja mit dir gemütlich machen, aber unter den gegebenen Umständen werden wir nach dem Ritual einen weiteren Heilzauber machen, ja? Dann muss ich mich nämlich sicherlich auch entspannen.“ „Ach, der lässt sich bestimmt noch Zeit und braucht doch auch ne Weile, um hierher zu reisen...“ „Es wäre aber unfair, wenn ich mich bis dahin ungezügelt amüsiere. Ich muss mit dem nötigen Ernst an die Sache herangehen.“ „Und wenn er gar nicht mehr heute kommt?“ „Ich glaube, das wird er. Und du auch, keine Sorge.“ Blacky lachte über das Wortspiel. Er begnügte sich damit, ein wenig zu kuscheln, und es war gut, dass sie sich in der Nacht gut amüsiert hatten, sonst hätte das Schmusen gereicht, um ihn scharf zu machen. Doch er bestand nicht darauf, dass Dark ihm seine ganze Aufmerksamkeit gab, denn er war wohl auch ein bisschen nervös. „Hast du Schiss, dass du was falsch machst?“ erkundigte er sich. Dark konnte es nicht abstreiten, er zuckte ratlos mit den Schultern. „Nun ja... sicher. Crimson und ich sind zwar keine Freunde, aber deshalb wünsche ich ihm ja nicht, dass er so geschädigt bleibt... und ich habe als Einziger die Fähigkeit, ihm zu helfen, das ist ein großes Stück Verantwortung! Mir graut davor, ihm Schmerzen zuzufügen. Mich dabei noch zu konzentrieren, wird nicht leicht sein.“ „Aber machbar.“ Blackys Stimme klang zuversichtlich; er wusste, dass er jetzt nicht an seinem Partner zweifeln durfte, da dieser anscheinend seinen Beistand suchte. „Crimson übersteht es, Dark,“ versicherte Blacky. „Er ist nicht wehleidig... schon deshalb nicht, weil er den Vampirbiss von Genesis hat.“ „Oh, er war schon vorher... anders.“ lachte Dark. „Danach hat er immer geheimnisvoll gelächelt, wenn jemand Geschichten darüber erzählt hat. Du hast Recht... ich muss bei ihm keine Sorge haben, dass ich ihn seelisch schädige oder so. Er weiß ja auch, worauf er sich einlässt. Meine Vorbereitungen sind abgeschlossen, ich muss nur noch warten, bis er soweit ist.“ „Nun... dann sollten wir vielleicht bis dahin noch was essen gehen und generell nichts Anstrengendes machen.“ Für den Vorschlag war Dark gerne zu haben und stimmte begeistert zu. *** Fortsetzung folgt Das/der (selten die) Athame: Ein ritueller Dolch, Bestandteil des Wicca-Kultes. Kann für das Element Luft stehen. (bei näherem Interesse bitte googeln) Meine Beschreibung in Fremde Welten ist vielleicht nicht hundertprozentig korrekt, was Farben und Form betrifft, aber ich wollte gerne ein mysteriös klingendes Wort verwenden. Athame könnten ja auch im Reich der Schatten anders aussehen, nicht wahr? Es soll eine Bezeichnung sein, die verdeutlicht, dass es sich nicht um einen einfachen Dolch handelt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)