Fremde Welten (#1) von Purple_Moon (Das Reich der Schatten ist gar nicht so gruselig.) ================================================================================ Kapitel 25: Von Katzen und Fussmasseuren ---------------------------------------- Hallo Leute! Diesmal musstet ihr ja wirklich lange warten! Gomennasai! Sumimasen! Ich hatte leider etwas Stress an der Uni und war auch mal wieder meine Eltern besuchen, um eine private Sache zu klären, außerdem leide ich zur Zeit an extremer Einfallslosigkeit. Dieses Kapitel habe ich 3 mal geändert, ehe es fertig war. Aber es geht bald weiter, keine Sorge. Leider wird der Unistress noch eine Weile anhalten, also wundert euch nicht, wenn ich euch wieder warten lasse. Tut mir Leid! *verbeug* Kapitel 25: Von Katzen und Fussmasseuren Yugi und seine beiden Begleiter stürmten Talimecros' Haus. Sie befürchteten schon, ihre Freunde nicht mehr lebend anzutreffen, doch tatsächlich trafen sie in dem einfachen Gebäude gar niemanden an. "Verdammt, wo sind sie hin? Es wird sie doch keiner entführt haben?" erschrak Yugi. "Sie sind noch hier," stellte Appi fest und deutete in das Zimmer. Mystic ließ ihr Schutzfeld sinken, und jene, die darunter waren, wurden wieder sichtbar. "Ah, ihr seid es..." Freed hob eine Augenbraue. "Oh, gute Arbeit." Dark und Blacky saßen aneinandergelehnt in der Mitte ihres Bettes und sahen aus, als würden sie jeden Moment einschlafen. Mystic kniete mit dem Rücken zu ihnen, um sie vor Angreifern zu schützen. Vor ihr lag ein Schwert, das sie im Notfall zu benutzen gedachte. Wenn es um ihren kleinen Bruder ging, war sie nicht so friedfertig, wie man meinen konnte. "Ich hoffe, dass auch jemand bei Gerfried ist," murmelte Freed, wobei er sich defensiv vor dem Eingang aufbaute. "Aber wahrscheinlich kümmert sich Shadow darum." Yugi war froh, dass der blonde Krieger bei ihnen blieb. Er merkte erst jetzt, wie sehr ihm die Knie zitterten, als die Aufregung ihren Tribut forderte. Immerhin war er fast umgebracht worden. "Hey, alles in Ordnung?" erkundigte Appi sich. Yugi nickte schwach. "Ich bin das nur nicht gewohnt. Das hier ist realer als jedes Duell, das ich je bestritten habe..." "Will ich doch stark hoffen, oder denkst du, das wäre alles nur ein Traum?" "Nicht mehr." "Dann hast du es relativ schnell kapiert. Andere brauchen ihr ganzes Leben, um es zu begreifen. Sogar die Manschen, die aus einer Zeit stammen, in der Magie noch zum Alltag gehörte." "Aha..." "Yugi, du solltest dich ein bisschen hinsetzen. Vater und ich passen schon auf." "Danke, Appi." Der Kleinere war wirklich dankbar für die Verschnaufpause. Er wankte zu seinen Blutsbrüdern und sank neben ihnen zusammen. Tat das gut! Zwei Arme legten sich um ihn, und er konnte die Erleichterung der beiden Magier deutlich spüren. "Sind sie nicht süß zusammen?" lächelte Mystic. "Wir haben noch was anderes zu tun," grummelte Appi ein wenig neidisch. Er half Freed bei der Verteidigung des Hauses. "Können all die Goblins besiegt werden?" fragte Yugi furchtsam. "Keine Sorge, der Orden bevorzugt zwar den Frieden, aber um den Frieden zu erhalten muss man manchmal kämpfen. Wir sind alle Meister des Kampfes ohne Waffen, und was mich betrifft, ich kann auch ein Schwert führen!" versicherte Mystic. "Ich kann... den Geist spüren... Den, der versucht hat, mich zu unterjochen," murmelte Blacky plötzlich. "Er versucht es wieder... aber er ist selbst geschwächt..." "Blacky!" Yugis Finger krallten sich um des Magiers Arm. "Meinst du, es könnte Sorc sein? Er sieht aus wie du!" [Es würde passen,] mischte sich Dark telepatisch ein. [Verwandte Seelen können leichter Kontakt miteinander aufnehmen. Wenn dieser Sorc wirklich dein Vater ist, Kayos...] [Ich will nichts davon hören! Ich akzeptiere ihn nicht als Vater, niemals!] protestierte Blacky schnell und heftig. Mystic, die die geistige Unterhaltung nicht mitverfolgen konnte, wandte sich besorgt um. "Alles in Ordnung?" Ihr Bruder zitterte am ganzen Leib, und es lag nicht am Wetter, denn das war eher zum Schwitzen. Er kannte die Wahrheit so gut wie die anderen. Aber er hätte sich eher die Zunge abgebissen, als es auszusprechen. "Keine Sorge, Schwester," presste er hervor. Doch Yugi merkte, wie kleine Wassertropfen auf sein Haar fielen, und als er aufsah, landete einer auf seiner Stirn. "Blacky..." Er kuschelte sich näher an den Blauhäutigen, seine schmerzende Schulter ignorierend, und Dark zog beide dicht an sich. *** Am Nachmittag tauchte Ryou im Spieleladen auf, als gerade niemand sonst da war. Sugoroku nahm an, dass er zu Yugi wollte, doch der Weißhaarige wollte zunächst mit ihm reden. "Herr Mutou, ich möchte mich entschuldigen, weil der Geist meines Millenniumsrings Ihnen immer so viel Ärger macht..." murmelte Ryou, wobei er sich respektvoll verneigte. "Er war heute früh sehr schlecht gelaunt, und ich habe ihn nicht unter Kontrolle halten können. Yami trifft keine Schuld, bitte seien nicht zu hart zu ihm!" Der alte Mann war überrascht. "Oh! Ähm, ich weiß deine Entschuldigung zu schätzen, wirklich." Er lächelte verlegen. "Ich hab Yami für unbestimmte Zeit seine Spielkarten weggenommen. Aber Seto ist gerade da, er wird es wohl verkraften." Ryou verzog sein Gesicht zu einem Ausdruck des Mitleids. "Seine Karten? Armer Yami, das muss ihn echt hart treffen!" Großvater kicherte. "Nun ja, unbestimmte Zeit kann ja auch ein Tag sein. Mal sehen. Schließlich braucht er sein Deck ja immer zur Rettung der Welt." Ryou lachte nun auch. "Ja, das stimmt." "Wo du gerade da bist, Ryou... Hat die Schule irgendwelche Karateclubs oder so? Seto wusste es nicht, weil es ihn nicht interessiert," fiel es dem Ladenbesitzer ein. Sein Besucher dachte kurz nach. "Also, ich selbst bin in einem Koch- und Backclub. Dann gibt es Fußball, Schwimmen und andere Sportarten, Handarbeiten für Mädchen, verschiedene künstlerische Clubs... Karate ist sicher auch dabei. Ich glaube, wir haben sogar Bogenschießen." "Weißt du, Frau Morikawa hat mir nahe gelegt, dass ich meinen Enkel in einen Club schicken sollte, wo er seine Agressionen abbauen kann." "Ohje... tut mir wirklich Leid! Ist Yugi denn nirgendwo Mitglied?" "Nun, er fand immer, er wäre zu klein. Dabei habt ihr doch sicher auch einen Spieleclub, in dem Go oder sowas gespielt wird, da muss man ja nicht groß sein." "Ja, ich glaube schon. Aber ich glaube, der Club hat kaum Mitglieder." "Schade. Möchtest du zu Yami? Ich könnte ihn rufen." "Schon gut, ich finde den Weg. Danke, Herr Mutou." Ryou begab sich zu den Treppen. "Klopf vorher an, wie gesagt, Seto ist auch da!" rief Großvater ihm nach. Ryou war nicht zum ersten Mal hier und hatte deshalb kein Problem, Yugis Zimmer zu finden. Er horchte erst an der Tür, um die beiden nicht zu stören, doch er hörte sie normal reden, also klopfte er an. "Komm ruhig rein, Großvater," rief Yami. "Ich bin's, Ryou," entgegnete der Weißhaarige und öffnete vorsichtig die Tür. Vielleicht war *er* ja nicht so willkommen. "Oh... schon gut," meinte Seto. Ryou linste in den Raum und trat dann zögernd ein. "Ähm, ich wollte nicht stören..." "Kein Problem," winkte Yami ab. Er saß auf Setos Rücken, so dass er ihm die nackten Schultern massieren konnte. Der Firmenchef lag genüsslich auf dem Bett und ließ es sich gut gehen. Es roch nach parfümiertem Massageöl. Yami trug auch kein Oberteil, so dass die üble Brandwunde auf seiner rechten Schulter atmen konnte. Die Stelle glänzte, als wäre vor kurzem eine Salbe aufgetragen worden, und tatsächlich war der Geruch dezent wahrnehmbar. Ryou räusperte sich. "Also... ich wollte mich für Bakura entschuldigen, ich konnte leider seinen kleinen Ausbruch nicht verhindern." "Ist nicht mehr zu ändern, und du bist es bestimmt nicht, der sich dafür entschuldigen muss," befand Yami. "Aber vielleicht könntest du der Lehrerin sagen, du hättest mich geärgert oder so, damit ich nicht ganz so dumm dastehe." "Lasst es lieber dabei bewenden, sonst denkt sie noch, du hättest Ryou nach der Schule bedroht, damit er das sagt," mischte Seto sich ein. "Außerdem solltet ihr sie lieber nicht öfter als nötig daran erinnern." Yami nickte nachdenklich. "Ja, ist vielleicht besser, wenn wir es nicht noch verschlimmern. Ich wüsste nur gerne, warum Bakura das getan hat." "Er hat ein Päckchen verschickt und war darüber sehr missgelaunt," erzählte Ryou. "Er hat mich aber davon abgehalten zu sehen, was darin war. Er versprach, dass es nichts Schlimmes ist. Es tut mir Leid, bisher konnte ich ihn ganz gut im Zaum halten, hab ihm einfach damit gedroht, dass wir Duke nicht mehr zu Pegasus begleiten. Er hat was für den Mann übrig, wisst ihr." "Psychopaten unter sich," grummelte Seto. "Wohnt Pegasus nicht in Amerika? Wie kannst du ihn da einfach besuchen?" "Oh, Duke fliegt immer mit Pegasus' Privatjet hin und her, natürlich nicht ständig, aber beispielsweise in den Ferien," gab Ryou Auskunft. "Er geht ja noch hier zur Schule und will zumindest dieses Schuljahr beenden, auch wenn er mit einer Karriere als Spielehändler schon recht gut ausgesorgt hat. Pegasus hat ihm einen Job in seiner Firma angeboten, den er wohl annehmen wird." "Und willst du dann auch nach Amerika gehen?" wollte Yami wissen. "Vielleicht. Für Bakura und mich wäre es eine gute Lösung, falls sich da wirklich was mit Pagasus und ihm ergibt," überlegte Ryou. "Pegasus hatte doch mal eine Freundin," gab der Pharao zu bedenken. "So schwuchtelig, wie der sich gibt, muss er auf jeden Fall bi sein," fand Seto. "Bakura sollte am Ball bleiben. Geh mal ruhig nach Amerika, Ryou. Nichts gegen dich, aber dann sind wir Bakura los." Der Weißhaarige nickte verstehend. "Habt ihr schon was wegen Yugi entschieden?" "Nicht richtig. Momentan scheint es ihm ganz gut zu gehen, er ist nicht in direkter Gefahr," antwortete Yami. "Aber trotzdem, irgendwann..." "Diese mysteriöse Bedrohung im Reich der Schatten wird mich nicht ewig davon abhalten, meinen Geliebten von da wegzuholen," prophezeite Seto. "Diese Brandwunde auf Yamis Schulter zeigt ja, dass sich dort gefährliche Dinge ereignen, und ich werde Yugi nicht im Stich lassen." "Aber wir werden warten, bis er uns wirklich braucht," fügte Yami leise hinzu. "Auch wenn es schwer fällt. Seto drehte sich unter ihm um, setzte sich auf und umarmte ihn. "Es wird schon alles gut werden, wir werden es jedem zeigen, der uns drei auseinander bringen will." Das Millenniumspuzzle war zwischen ihnen, aber der Braunhaarige ergriff es mit einer Hand und fuhr mit dem Daumen die Konturen nach, als wäre es lebendig. Das tat er immer, wenn er zeigen wollte, dass er beide Seelen in dem Körper meinte. Ryou lächelte. "Hm, soll ich euch allein lassen?" Doch gerade in dem Moment bekamen sie noch mehr Besuch. Jemand klopfte an die Tür. "Pharao, darf ich reinkommen?" "Darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an," antwortete Seto für seinen kleineren Partner. Marik steckte seinen Kopf in das Zimmer. "Oh, Herr Mutou hatte Recht, Ryou ist auch noch hier." Er hielt ein flaches, rundes Tongefäß vor sich. "Ich hab mich gefragt, ob wir die Wunde gestern richtig desinfiziert haben, deshalb hab ich halb Domino abgeklappert, um diese Salbe herstellen zu können. Sie desinfiziert und fördert die Heilung, nicht nur bei Brandwunden." "Die hast du selbst gemacht und dafür mühsam die Zutaten zusammengesucht? Danke!" freute Yami sich. Er nahm das antik anmutende Töpfchen entgegen und hob den Deckel ab. Ein scharfer Kräutergeruch schlug ihm und Seto entgegen. Er runzelte die Stirn. "Das weckt Erinnerungen, aber sie liegen knapp unter der Oberfläche..." Marik nickte. "Das Rezept ist sehr alt. Und ich möchte behaupten, viel besser als die Medizin von heute." "Ich nehme an, das wurde auch in deiner Familie weitergegeben," sagte Seto leicht spöttisch. "Viele Ägypter kennen solche Rezepte noch," entgegnete Marik. "Hm, sollen wir es mal ausprobieren?" schlug Yami vor, halb zu sich selbst und halb an Seto gewandt. "Wenn du es für sinnvoll hältst?" zweifelte der Firmenbesitzer. "Riecht ziemlich streng." "Danach kann man ja nicht gehen. Marik, würdest du es bitte auf die Wunde auftragen? Du kennst dich anscheinend damit aus," bat der Pharao schließlich. Der Blonde hob überrascht die Augenbrauen. "Gerne. Ich fühle mich geehrt." "Jetzt übertreib nicht," grummelte Seto. Marik besorgte sich erst einmal einen Waschlappen aus dem Bad, um die alte Salbe ein wenig abzuwischen. Er musste halb auf das Bett kriechen, weil Seto seinen Geliebten nicht aus seinen Klauen ließ, aber er beschwerte sich nicht. Als er seine mitgebrachte Salbe vorsichtig auftupfte, zuckte Yami erst einmal zusammen. "Huch! Das ist ja kalt!" "Es wird gleich angenehmer," versprach der Grabwächter. Er verteilte das Zeug großzügig, aber nicht zu reichlich auf der verschorften Stelle und darum herum. Yami lehnte sich seufzend an Setos Schulter. "Seine Majestät weiß zu genießen," kommentierte der Braunhaarige. "Kann ich das auch an meinem Arm anwenden, wo er mich gekratzt hat?" "Sicher, soll ich die Stelle auch einreiben?" "Lass mal, das mache ich nachher selber." Marik grinste ihn über Yamis Schulter hinweg an. "Sei nicht so scheu, Kaiba. Gestehe, du willst dich doch nur nicht von einem anderen als dem großen Pharao selbst anfassen lassen." Seto spielte an einer von Yamis blonden Strähnen herum. "Ich bin eben sein Privatbesitz." Ryou, den sie schon ein paar Minuten kaum beachtet hatten, kicherte amüsiert. "Jedenfalls weiß der Mann, wo sein Platz ist. Auch wenn er sich sonst so unnahbar anstellt." "Ich habe das nicht gesagt, und ich bin auch nicht hier," stellte Seto in drohendem Tonfall klar. "Schon verstanden, Eure Schrecklichkeit," scherzte Marik. "Soll ich Euch vielleicht statt dessen die Füße massieren?" Der Braunhaarige antwortete nicht sofort. "Der Vorschlag hat seinen Reiz," gab er schließlich zu. "Aber ich bin ja nur ein unbedeutender Wicht im Vergleich zu ihm..." Bezeichnend blickte er Yami an. "Aber nein, du bist die Königin an meiner Seite!" neckte dieser ihn. Setos Gesicht bekam einen rötlichen Schimmer. "Lass es Nacht werden, und ich zeig dir, wer hier die Königin ist!" "Huuuuih!" riefen Marik und Ryou im Chor. "Ich glaube, ich komme doch auf die Massage zurück," überlegte Seto, wobei er sich nach Ryou umsah. Ein kleiner Racheakt konnte nicht schaden... *** Die Goblins waren in der Überzahl. Die Ordensmitglieder waren tapfer, aber nicht lebensmüde. Sie ergriffen die Flucht. Dörfer konnte man wieder aufbauen, doch Leben konnten nicht zurückgegeben werden. "Das passiert alles nur wegen mir, murmelte Yugi deprimiert. "Sorc will durch mich in meine Welt gelangen... zusammen mit Malice..." "Hast du nicht gesagt, du hast die beiden niedergemacht?" hakte Mystic nach. Sie hatte inzwischen ihr Schwert in der Hand, denn die Goblins rissen das Haus ein und kamen durch die Wand. Die Verteidiger waren ins Gästezimmer zurückgewichen. "Sie müssen ihre Handlanger geschickt haben, damit sie selbst entkommen können!" mutmaßte Freed, der die ersten Eindringlinge niederschlug, die ein Loch in die dünne Lehmwand gerissen hatten, während Appi an der Zimmertür seinen Stab vor sich hielt und denen, die in den Vorraum eingedrungen waren, den Zutritt verwehrte. Dark wollte aufstehen, doch Yugi hielt ihn davon ab. "Spinnst du, das schaffst du noch nicht!" "Wenn ich nichts unternehme, werden wir uns deswegen keine Sorgen mehr machen müssen," entgegnete Dark. Doch er sackte schwach zu Boden und musste einsehen, dass er zur Zeit machtlos war. "Wir können doch nicht untätig hier rumsitzen!" "Kann ich vielleicht irgendwas tun?" fragte Yugi hoffnungsvoll. "Blacky, sag mir doch einen Zauberspruch, den ich anwenden kann! Es hat doch schon zweimal geklappt!" "Um diese Horde zu erledigen, müsstest du starke Geschütze auffahren, das ist zu gefährlich!" rief Mystic ihm über die Schulter zu. "Aber ich fühle mich dafür verantwortlich, dass Blacky und Dark nicht kämpfen können; ich habe entschieden, sie zu opfern! Nicht zu vergessen Gerfried! Ich habe unsere stärksten Mitstreiter ausgeschaltet, und nun erwischen sie uns gleich, da macht es doch auch keinen Unterschied mehr!" Yugi war wieder auf den Beinen und suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Es war leider nicht damit getan, eine bestimmte Karte zu ziehen. "Wir müssen das Dorf aufgeben," murmelte Blacky. "Schwester, sorg dafür, dass die Leute fliehen! Und ich will nicht hören, dass du mich beschützen musst!" "Kayos..." Mystic wusste, dass er Recht hatte. Es hatte keinen Sinn, wenn sie an seiner Seite starb oder mit ihm gefangen genommen wurde, das würde dem Feind nur ein Druckmittel verschaffen. Sie baute einen Schutzschirm auf, der ihnen eine Minute Luft verschaffte. Freed nutzte die Atempause. Als Krieger erkannte er, wenn eine Lage hoffnungslos war, aber es ging ihm gegen den Stich, seine Kameraden zurückzulassen. Doch mit den Magiern hatten sie keine Chance zu entkommen. Wenn sie die beiden trugen oder stützten, kamen sie zu langsam voran. "Appi, nimm Yugi und lauf, so schnell du kannst!" ordnete er an. Sein Sohn starrte ihn entgeistert an. "Vater! Ich kann doch nicht..." "Schnell," sagte nun auch Dark. "Nimm meinen Zauberstab und pass darauf auf. Ihr müsst fliehen, dann könnt ihr euch einen Plan ausdenken, um uns zu befreien. Wenn ihr auch gefangen werdet..." "Nein, es muss einen Weg geben, euch auch zu retten! Verwandelt euch doch in Katzen, die können wir mit uns tragen!" protestierte Yugi. "Sorc... ist in meinem Kopf," gestand Blacky. "Er nutzt meine Schwäche, ist aber noch selbst zu schwach, um mehr zu erreichen. Aber er kann mich finden, überall. Ich kann nicht mit euch kommen." "Ich bleibe bei dir," tröstete Dark ihn. Doch Blacky schüttelte den Kopf. "Du bist dem Pharao verpflichtet und deinem Schüler. Außerdem musst du dich nun auch um meinen kümmern. Geh. Ich will nicht, dass er dich als Druckmittel benutzen kann." "Aber du wirst ein Druckmittel sein, wenn sie dich haben!" widersprach Yugi. "Ihr werdet beide mitkommen! Wir können es uns nicht leisten, Zeit mit eurer Rettung zu vergeuden!" "Ja, genau, jemand muss Exodia dingfest machen!" stimmte Appi zu. Blacky schwieg, und sie erkannten, dass er nicht darauf spekuliert hatte, dass sie ihn befreiten. Eher musste er geplant haben, Sorc doch noch in einem Selbstmordanschlag zu vernichten. "Los, verwandelt euch in Katzen! Dazu habt ihr doch sicher noch genug Kraft!" beharrte Yugi. Freed packte Dark am Kragen und zog ihn hoch. "Na los, während wir hier diskutieren, hätten wir schon weg sein können!" "Mein Schild hält nur noch wenige Sekunden! Blacky, bitte!" drängte Mystic, die all ihre Kraft einsetzte, um ihre Freunde zu schützen. "Schwarzer Magier und Magier des Schwarzen Chaos! Verwandelt euch in Katzen, damit wir euch tragen können!" sagte Yugi laut und im Befehlston. Wieder einmal hatte seine Stimme in Verbindung mit dem Titel der Angesprochenen die Wirkung, dass sie endlich taten, was man von ihnen verlangte. Dark lächelte ergeben, ehe er die Gestalt einer schlanken Kurzhaarkatze annahm, deren violettes Fell mit einem helleren Muster versehen war, das entfernt an die Schnörkel auf seinem Anzug erinnerte. Das Tier trug ein Halsband mit einem Anhänger, nämlich dem Zauberstab des Magiers. Blacky machte es seinem Geliebten nach, aber die Aktion war alles, wozu die beiden noch fähig waren, denn Verwandlungen waren nicht ganz einfach, auch wenn sie meistens so aussahen. Appi nahm Dark auf den Arm und Yugi Blacky, dann kämpften ihnen Mystic und Freed den Weg frei, und sie ergriffen die Flucht. Viel länger hätten sie nicht zögern dürfen, denn die Gegner waren eindeutig in der Überzahl. Während sie allen übrigen Ordensmitgliedern zuriefen, dass sie das Dorf verlassen und lieber ihr Leben retten sollten, entgingen sie nur knapp den Schwertern von Hunderten von Goblins. Sie rannten bergab, gefolgt von vereinzelten Menschen, die sich ihnen angeschlossen hatten, und riefen telepathisch so viele Drachen, wie sie konnten. Yugi wusste nicht, ob noch jemand außer Blacky Schattensturm rufen konnte, doch der Drache war bereits da, als sie den Fuß des Berges erreichten. Sie sahen Neo und Celt, die Gerfried halfen, auf Diamantkralle zu klettern. Auch Silberschwinge war da, denn auch Freed konnte sie herbeirufen. Mystic, Yugi und Appi rannten zu Schattensturm und nahmen noch drei Ordensmitglieder mit. Weitere Drachen und andere geflügelte Wesen landeten, es schien ganz so, als könnten auch die Dorfbewohner welche herbeirufen. Es war ein ziemliches Durcheinander. Yugi fragte sich, ob wohl auch Magi und Shadow entkommen waren, er konnte sie jedenfalls nicht entdecken. Der Drache erhob sich in die Luft, gefolgt von Diamantkralle, Silberschwinge und den anderen. Sie flohen zur Elfenburg, wo es wohl demnächst sehr voll werden würde. *** Großvater grinste, als er kurz aus dem Laden ins Wohnzimmer kam und dort Yami und Seto auf dem Sofa sitzen sah, die sich von ihren Freunden, die auf Kissen vor ihnen knieten, die Füße massieren ließen. "Na, ihr lasst's euch ja gut gehen!" "War Mariks Idee," stellte Seto klar. Yami hatte ein dünnes Shirt übergezogen, damit seine verletzte Schulter nicht an den Sofastoff kam. "Bakura haben wir dann zusätzlich verdonnert," fügte er hinzu. Der Weißhaarige grummelte irgendetwas. Er war mit Setos Füßen beschäftigt, da der Firmenbesitzer darauf bestanden hatte, dass Marik sich den Pharao vornahm, so dass dieser professionell behandelt wurde, wie er es verdiente. Ryou hatte sich bereiterklärt, sich zu beteiligen, aber die drei anderen hatten einstimmig beschlossen, dass es der Geist des Ringes war, der mal was für sein Brot tun könnte. Bakura war außerordentlich missgelaunt darüber, zumal er ja mal mit Marik im Team gearbeitet hatte und es fies fand, dass der junge Mann ihm in den Rücken gefallen war. Andererseits arbeiteten sie jetzt ja schon wieder im Team: als Fußmasseure, wie erniedrigend. "Das könnte mir auch gefallen," kommentierte Sugoroku. Yami sah ihn lächelnd an. "Ich werde es nicht vergessen." Großvater errötete und kicherte verlegen. "Pharao, das wäre wirklich nett. Aber jetzt muss ich zurück ins Geschäft, bis später!" Bakura blickte zu seinem Feind auf. "Du willst dem Alten die Füße massieren? Das würde ich zu gerne sehen. Der Pharao im Staub auf seinen Knien, mit Sklavenarbeit beschäftigt..." "Mach gefälligst weiter," wies Seto ihn zurecht. "Yami hat einen Freundschaftsdienst angeboten, aber das kapierst du sowieso nicht. Davon abgesehen gibt es hier keinen Staub." Marik hielt in seiner Tätigkeit inne, als er sah, dass Bakura sich zum Angriff bereitmachte wie ein gereizter Puma. Aber dann hielt der Grabräuber sich doch zurück, vielleicht durch ein wenig Erpressung von Ryou? Kaum zu glauben. Aber es war schon seltsam genug, dass er überhaupt hier mitmachte. Yami hielt das Millenniumspuzzle in den Händen, als wäre es ein Lebewesen. Er hatte das Gefühl, dass Yugi Probleme hatte, aber sie waren nicht so schlimm, dass er eingreifen musste. Fast wünschte er sich eine Ausrede, um Yugi folgen zu können. Aber Shah Dees Warnung hing noch deutlich in der Luft, und auch Yugi selbst hatte ihm ja davon abgeraten. Yami wusste, dass man manchmal einen Einzelnen opfern musste, um viele zu retten. Auch wenn es der eigene Geliebte war. Doch ihm war auch klar, dass er im Notfall nicht mehr so logisch denken würde. Angenommen, er würde spüren, dass Yugi schwer verletzt war, in Lebensgefahr... er wäre bei ihm, ehe jemand das Wort *Bedrohung* aussprechen konnte. [Du musst durchhalten, Partner... Ha, das muss ich auch. Ich muss der Versuchung widerstehen, zu dir zu kommen.] Seto ergriff schweigend seine Hand, als hätte er die Gedanken erraten. *** Yugi fühlte sich total erschöpft, während er krampfhaft Blacky festhielt und zugleich bemüht war, sich selbst auf dem Drachen zu halten. Seine Schulter schmerzte, zumal Mystic direkt hinter ihm saß und nicht die ganze Zeit Rücksicht auf ihn nehmen konnte. Schattensturm flog ruhig und vorsichtig, jedoch trotzdem schnell. Sie würden eine Weile brauchen, ehe sie die Feenburg erreichten. Yugi sehnte sich nach einem Bett und Essen. Ehe sie endlich am Ziel waren, ging schon fast die Sonne unter. Als die Freunde mit ihren Drachen landeten und die Feen merkten, dass der ganze Friedenslicht-Orden mit von der Partie war, entstand große Aufregung. Yugi bekam nicht viel davon mit, er ging direkt in Darks und Blackys Zimmer, dicht gefolgt von Appi. Sie setzten die Kater auf einem der Betten ab, wo die beiden sich zusammenrollten und schliefen. In einem neuen Anflug von Müdigkeit streifte Yugi seine Schuhe ab und legte sich einfach dazu. Appi stand neben dem Bett und betrachtete den Jungen, der so selbstverständlich bei den beiden Magiern eingeschlafen war. Er beneidete ihn darum, dass er ihnen so nahe stand, während er selbst ein Außenseiter war, der nicht wirklich zu diesem Trio gehörte. Wie gerne hätte er Anteil an dieser Nähe gehabt! Doch in dem Raum gab es ja noch ein Bett. Er beanspruchte es einfach mal ganz frech für sich. *** Fortsetzung folgt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)