Would you like to be my friend? von Leviathena (In my deepest hour of Darkness) ================================================================================ Kapitel 6: Chapter six ---------------------- So.. wieder nen neues Kapitelchen.... Jaja .. Tristan zeigt hier mal etwas Gesicht.... Ich werd es mit dieser STory allerdings wohl ähnlich halten , wie mit 2000 Meilen unterm Meer, d.h. , dass ich in Zukunft immer 2-3 Kapitel in einem veröffentliche... ( interessiert das überhaupt wen?*lol*) ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Chapter six Ein schmerzliches Stöhnen entkam Tristans Lippen, als er die Augen öffnete und ihm grelles Sonnenlicht entgegen blitzte. Sein Schädel brummte wie nach einer durchsoffenen nacht und auch der Rest seines Körpers erinnerte ihn an jenen Vorfall. Er war für einen Augenblick still und lauschte, doch zu hören war nichts, wie auch, am Tage schlief Iken ja. Durst Quälte ihn und so entschloss er sich, sich aufzurappeln und hinunter zu gehen, um sich was kaltes Aus dem Kühlschrank zu holen. Seine Beine waren wackelig und hätte dieses Haus nicht aus Wänden bestanden, wäre die Treppe nicht mit einem Geländer ausgestattet gewesen, so hätte er sich wohl sicherlich schnell wieder am Boden befunden. /Wie lange hab ich wohl geschlafen?/ Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Der Verband an seinem Arm war frisch, doch dies musste nichts bedeuten. Der Bluterguss an seinem anderen Arm besaß kräftige violett blaue Farben, doch bei einem Bluterguss dieses Ausmaßes war er sich nicht sicher... im Kühlschrank fand er eine Flasche Cola und goss sich ein großes Glas ein, leerte es in einem Zug und füllte nach. Auf dem Tresen lag eine Packung Zigaretten und ein Feuerzeug. Zuerst wollte er sich auf einen der Barhocker setzen und in Ruhe eine Rauchen, allerdings merkte er schnell, dass diese Sitzgelegenheit für ihn doch noch zu hart war und entschied sich, es dann eben im Stehen zu tun. Er nippte an seiner Coke und friemelte sich eines der Tabakstäbchen au der Schachtel. Das Zittern hatte nachgelassen, aber ganz weg war es noch immer nicht. Tristan hatte so eben den ersten Zug von der Zigarette genommen als Ikens tiefe Stimme erklang. "Du solltest nicht auf nüchternen Magen Rauchen..." "Ich wüsste nicht, wo hier was Essbares wäre und ich mag nicht wieder rumstöbern" Er klang etwas verbittert bei den letzten Worten. "Hinter dir ihm Wandschrank müssten noch ein paar Süßigkeiten sein." "Was zu Hölle macht jemand wie du mit Süßigkeiten?" Tristan blickte den Vampir entgeistert an, dieser grinste nur leicht. "Halloween..." Da Tristan sich lieber an den Tresen zu klammern schien , bewegte sich Iken selbst zum Schrank, holte einige unterschiedliche Schokoriegel hervor und legte sie dem Jungen hin. Noch immer bereute er seinen Ausbruch und blickte Tristan beinah verlegen an, welcher den Blick jedoch missverstand. "Guck nicht so! Ich wird bestimmt nicht noch mal versuchen abzuhauen... das eine Mal hat mir gereicht." Er zog schon fast verächtlich an der Zigarette. "Es ist mitten am Tag. Du solltest schlafen gehen" Iken war etwas verdutzt. " Und du sitzt heut Abend noch hier, wenn ich aufstehe?" Tristan nickte leicht. "Und wer sagt mir, dass du nicht versuchst , mich umzubringen?" Er wollte sich nicht noch mal hintergehen lassen. Tristan sah nun zum Hünen auf und sein Blick war irgendwie leidend. " Du versuchst mein Leben zu retten, auch wenn du mich beinahe umgebracht hättest. Ich habe verstanden , warum du mich hier festhältst. Ich hab eingesehen, dass ich einen Fehler gemacht hab. Warum sollte ich dich jetzt töten wollen?" Iken dachte einen Augenblick über diese Worte nach, lächelte dann leicht und streckte die Hand aus, wollte Tristan durchs Haar streichen , doch er ließ es bleiben. " Ich nehme dich beim Wort , Wölfchen", war seine ruhige Antwort in tiefer Tonlage, dann ging er zurück in sein Zimmer. Es hatte schon längst zu dämmern begonnen, als Iken sich wieder blicken ließ. Er sah merkwürdig verschlafen aus und versuchte, die zerwuschelten Haare zu einem Zopf zu binden. "Hier" sagte er im vorbeigehen und legte Tristan ein paar Sachen hin. Sie waren Tristan ein Stück zu groß, aber noch immer besser als in Boxershorts und T-Shirt den Gästen zu entgegnen. "Danke..." "Soll ich dir was zu essen bestellen? Wieder ne Pizza? Oder Chinesisch?" Der Junge dachte kurz über das Angebot nach. "Chinesisch wär' mal was....Irgendwas mit gebratenen Nudeln und Frühlingsrollen, ja?" Iken grinste leicht und verzog sich wohl zum telefonieren. Tristan nutzte diesen Moment zum Nachdenken. Eigentlich hatte er schon den ganzen gottverdammten Nachmittag nachgedacht gehabt, aber er wat immer unsicher, wie er mit dem Vampir umgehen sollte. Er wusste, er hatte ihn provoziert. Er wusste auch, dass Iken ihn hätte töten können, wenn er es gewollt hätte. Aber konnte er diese Schmerzen so schnell verzeihen? Ein leises Seufzen entkam seinen Lippen. "Ist was?" Iken war wieder aufgetaucht und hatte zwar nicht die Gedanken, aber das Seufzen des Jungen vernommen. Dieser rang sich ein leichtes Lächeln ab und schüttelte den Kopf. " Nein.. Alles okay." Der Vampir war hinter Tristan getreten und legte ihm eine Hand auf die Stirn, fühlte mit der anderen vorsichtig dessen Puls. "Alles im grünen Bereich..." meinte Iken mit leiser Stimme und lächelte etwas unsicher. Tristans Wärme schaffte es auch durch die Sachen hindurch auf seinen Körper über zu gehen. Der Junge lauschte etwas verunsichert. Das letzte Mal, als ihm der Vampir so nah war, da... Er wollte nicht dran denken und schloss die Augen. "Was..?" Die Worte entkamen seinen Lippen ohne, dass er hätte denken können. Der Hüne hinter ihm, hatte beide Arme um ihn gelegt und drückte ihn leicht gegen seinen großen Körper. "Tut mir leid, Wölfchen..." Seine Worte waren beinahe nur ein tonloser Windhauch, so schwer fiel es dem Vampir zu sprechen. Iken hielt den Jungen einfach nur fest und verbarg sein Gesicht an dessen Halsbeuge. Wäre er in der Lage gewesen zu weinen, hätte er es wohl jetzt getan. Aber er gehörte schon immer zu der Sorte Mann, die nicht weint. Als Vampir war dies nicht viel anders. Sehr zögerlich legte Tristan seine Hand auf Ikens Kopf, ließ die Finger zögerlich durchs Haar kraulen. Auch er hatte Probleme , eine feste Tonlage zu finden, als er sprach. " Ich verspreche dir, dass ich nicht mehr weglaufe... Wenn du mir versprichst.. nie wieder zu diesem Tier zu werden..." Er räusperte sich leicht, die Stimme schien nun endgültig zu versagen. " Dann versuchen wir beide, das Gewesene zu vergessen und neu anzufangen.. ja?" Der letzte Satz war nur noch ein heiseres Flüstern. " Ich werde es versuchen..." Iken hatte schnell seine Stimme wiedergefunden und drückte Tristan nochmals kurz an sich ehe er ihn losließ. "Aber versprechen, kann ich dir nichts..." Ein zögerliches Nicken und ein beinah zu unschuldiges Lächeln war die Reaktion des Jungen auf diese Worte. Iken konnte nicht widerstehen. Er beugte sich wieder vor und küsste Tristan sanft auf die Stirn, dann machte er sich daran, alles für den heutigen Abend vorzubereiten. "Und habt ihr euch wieder vertragen?" Faith war neugierig wie eh und je. "Scheint heut ja richtig aufgeblüht zu sein der Kleine, trotz seiner Blessuren.... Gab's tollen Versöhnungssex?" Er grinste wie immer süffisant und Iken rollte leicht mit den Augen. "Du weißt, dass ich darauf nicht so versessen bin wie du...." "Stimmt... du metzelst dein Opfer lieber beim trinken nieder..." Wieder dieses abartige Grinsen. Manchmal war Faith unerträglich. Doch er hatte recht. Iken jagte wieder wie zu seinen ersten Tagen, wie ein wildes Tier, das spaß daran hatte, seine Opfer zu quälen. Aber was sollte das schon ausmachen? Waren es nicht nur dumme, zerbrechliche Wesen, wie Faith immer sagte? Allerdings war auch Tristan eines dieser empfindlichen Wesen, doch er sollte nicht zerbrechen. Nein, Iken wollte diesen Jungen nie wieder brechen. Schmerzlich bemerkte er für sich, dass nun wirklich mehr da war, als nur der gute Geschmack des jungen Blutes. Es war der Wille, Tristan zu beschützen. Es war zugleich ein neuer Schwachpunkt für Iken. "Zwei Bier und eine Bloody Marry..." Tristan setzte das Tablett auf dem Tresen ab und zündete sich eine Zigarette an. "Rauch nicht soviel...." Der Hüne bedachte ihn mit einem etwas vorwurfsvollen Blick und zapfte nebenbei das Bier ab. "Wenn du merkst, dass du müde wirst, setz dich hin. Wir schaffen das auch so gut." Er sprach vorsorglich sehr leise, schließlich sollten nicht unnötig viele Leute seine Worte vernehmen. Tristan nickte nur , trank einen Schluck Cola, paffte an seiner Zigarette und schnappte sich anschließend das Tablett mit den Bestellungen. "Hach! Wie beneidenswert!" Faith lehnte sich neben Iken mit übertrieben sehnsüchtiger Miene auf den Tresen, den Kopf in beide Hände gestützt. "Warum siehst du mich nie so an?" Er grinste breit, zwinkerte Iken zu und machte sich dann daran, einige Tische von Leeren Gläsern zu befreien. Es war fast 4 Uhr morgens, als die letzten Gäste gingen. Tristan wischte die Tische ab und räumte letzte Gläser beiseite. "Manchmal glaube ich , ich werde zu alt dafür..." Iken stand hinterm Tresen, ein Trockentuch lässig über die Schultergeworfen, und kontrollierte die Verschlüsse des Zapfhahns. "Ich dachte immer, Vampire altern nicht mehr..." meinte Tristan ruhig und blickte aus den Augenwinkeln zum Hünen hinüber. Dieser streckte sich leise lachend und fuhr sich mit der Hand über den Dreitagebart, der sich nie zu ändern schien. "Körperlich können sie das nicht mehr wirklich .. stimmt. Der Geist altert immer Wölfchen.." Tristan schob sich grad hinter Ikens Rücken vorbei, in der Hand etliche Gläser. "Außerdem... seid ich wieder auf Jagd gehe, bin ich ausgelasteter. .." "Du jagst wieder?" Die grünen Augen des Jungen blitzten ihn an, von einer seltsamen Gefühlsregung durchspiegelt. Etwas verwundert blickte Iken zu ihm herab. "Ja." Tristan senkte leicht den Blick und räumte ohne weitere Worte die Gläser weg, nachdem er sie abgespült hatte. "Was ist? Stört es dich?" Ein stummes Schulterzucken war die Antwort. Gewissenhaft wurde nun auch der Tresen noch mal abgewischt, bevor sich der Junge die Kellnerschürze abband. Iken blickte ihn noch immer verdröppelt an. Was hatte er denn nun wieder gemacht? Wenn er es nicht besser wüsste, könnte man Tristan seinem Verhalten nach locker für eine Frau halten, wäre da nicht der Kinnbart und die doch deutlich männlichen Gesichtszüge und anderen Körperteile... "Hey! Jetzt zick' hier nicht rum!" Wieder der giftig grüne Blick. "Ich zick nicht rum. Wenn ich dir nicht reiche, na los doch! Aber wehe du steckst mich mit irgendwelchen Krankheiten an!" Sichtlich erregt wurden seine Worte zum Ende hin lauter und waren nicht mehr weit von einem wütenden Schreien entfernt. Es hätte nur noch gefehlt , dass er eines der Gläser zu Boden wirft. Aber in diesem Punkt war er dann doch etwas beherrschter wie es schien. Die Schürze auf einen der Barhocker ablegend wollte er den Schankraum verlassen, musste sich dazu aber wieder an Iken vorbeiquetschen, was unpraktisch war, wenn man grad lieber auf Distanz sein wollte. Der Vampir nutzte die Situation und ergriff den Jungen am Arm, wohl darauf bedacht, seine kraft zurückzuhalten. "Tristan... ich habe keine Lust auf solche Kindereien. Also sag mir, was dir nicht passt oder lass es, aber zieh hier keine Show ab, die jede Schwuchtel besser könnte als du!" Tristans Hände ballten sich zu Fäusten und ehe er sich versah, hatte er zum Schlag ausgeholt. Iken, der davon wohl sichtlich überrascht war, erhielt einen ordentlichen Kinnhaken, zumindest ordentlich für Tristans Verhältnisse, dessen Fingerknochen danach von pochendem Schmerz geprägt waren. Obwohl es kaum möglich war, versuchte der Junge erschrocken über sich selbst, einen Schritt zurück zu machen, während Iken sich den Kiefer hielt. Tristans Herz schlug ihm bis zum Hals. Er wusste, dass er einen Schlag des Vampirs nicht so locker wegstecken könnte. "Alle Achtung Wölfchen. Scheinst auf der Straße ja doch was gelernt zu haben." Es knackte kurz, Iken schüttelte leicht den Kopf und lehnte sich lässig gegen den Tresen, die Arme vor der Brust verschränkt. "Und jetzt erklär mir, wofür das war." "Das war dafür, weil du so ein verdammtes Arschloch bist!" Iken hob überrascht eine Augenbraue. Hatte er einen wunden Punkt getroffen? " Wie war das?! ,Du schmeckst so gut, danach kann man süchtig werden!' Du erklärst mich hier vor allen gottverdammten Blutsaugern zu deinem Blutknecht", er legte eine seltsame , recht abwertende Betonung auf dieses Wort," und im gleichen Atemzug ziehst du da draußen um die Blocks und vernascht andere kleine Jungs, wie?!" Sein Brustkorb hob und senkte sich in schnellen Zügen. Die Hände waren immer noch zu Fäusten geballt. "Ich habe keinen Bock, dass du mich mit irgendwelchen Krankheiten infizierst. Warum hast du eigentlich mein beschissenes kleines Junkieleben gerettet, he?! Um zu Hause ein kleines Schoßhündchen zu haben?! Warum bringst du mich nicht einfach um! Ich habe keinen Bock, dein Spielzeug zu sein!" Noch immer blickte der Hüne ihn gelassen an. "Bist du fertig?" Tristan wäre am liebsten an die Decke gegangen, doch hätte ihn das wohl nicht weitergebracht... "Erstens geh ich auf die Jagd, damit ich dir nicht den letzten Tropfen Blut aussauge beziehungsweise wieder so über dich herzufallen drohe, wie beim letzten Mal. Ich habe deinen kleinen Arsch nicht aus der Gosse geholt um dir hier eine zweite Hölle auf Erden zu zeigen, sondern um dir eine Alternative zu deinem Junkie und Stricherleben zu bieten. Und wenn du dir nicht selbst schon irgendwo was weggeholt hast, sei unbesorgt, von mir hast du nichts zu befürchten. Reicht das jetzt?" Mit aller Ruhe taxierten seine Blicke den aufgebrachten jungen Körper Tristans. In dessen Kopf arbeitete es. Sein Körper hatte an Spannung verloren. Tristan wirkte plötzlich so verloren wie bei seinem ersten Besuch in der kleinen Bar. " Entschuldige..." Er sah deutlich geknickt aus und schob verlegen die Hände in die Hosentaschen. "Ich vermute, es tut mir mehr weh als dir, hm?" Tristan nickte unsicher gen Ikens Kinn. Was hatte er eigentlich hören wollen? Die Worte des Hünen waren nüchtern und irgendwo logisch gewesen. /Aber warum gerade ich?/ "Das kann ich dir gern sagen." Iken missachtete Tristans etwas verwirrte Blicke und deutete auf die Tür der Bar. "Ohne weiteres kommt kein Mensch hier rein. Sie ist mit einem Zauber belegt. Um genau zu sein... du bist der erste Mensch , der diese Bar ohne vampirische Begleitung betreten hat." Tristan sah ihn etwas skeptisch an. " Du scherzt..." Iken lachte leise..." "Nein, das ist mein voller ernst. Nun wieder alles gut?" Er streichelte Tristan sanft über die Wange und lächelte ihn an. Dieser sah nur beschämt auf seine geröteten Fingerknochen. " Willst du Eis drauf packen?" Ein wortloses Kopfschütteln. "Hey! Wirklich alles in Ordnung?" Er zwang Tristan mit sanftem Griff, ihm in die Augen zu sehen. "Kann ich ... Kann ich heut Nacht bei dir schlafen?" Nun war auch der Vampir etwas überrascht. " Ähm .. also ich weiß nicht... du weißt, ich steh vor Dämmerung nicht mehr auf..." Tristan versuchte seine Hände noch tiefer in die Hosentaschen zu schieben, um sie gänzlich zu verbergen. "Kein Problem. Ich .. ich möchte nur nicht alleine schlafen ..." Erneut streichelte ihm Iken sanft über die Wange. "Na gut. Aber solltest du doch auf die Idee kommen aufzustehen, warne ich dich..." Der Junge lehnte seinen Kopf leicht gegen die Hand des andern und nickte kaum merklich. Mit einem Mal fühlte er sich erschöpft, war verunsichert, war allein. Er wusste nicht, was er Iken glauben durfte, und was nicht. Aber es hatte sich doch schön angehört, oder nicht? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)