Im Reich der Verdammten von Daedun (alte Freunde neue Feinde) ================================================================================ Kapitel 2: Das geheimnisvolle Rätsel ------------------------------------ Am späten Samstagnachmittag, sah man drei wankende Gestalten, durch die unterste Etage von Hogwarts stolpern, die mit riesigen braunen Säcken beladen waren. Am nächsten Treppenabsatz ließ Ron, dessen dunkelrotes Gesicht hinter einem der braunen Leinenbeutel zum Vorschein kam, seine Last fallen und hielt sich schmerzhaft den Rücken. "Man ich wusste gar nicht, dass einzelne Beine so viel wiegen können," stöhnte er. Harry warf seinen Sack gleich daneben und wischte sich über die Stirn. "Ich auch nicht," gab er zu "aber bei der Menge," er setzte sich auf die erste Stufe. "Und das ist erst die zweite Ladung" murmelte Hermine und seufzte. "Am schlimmsten ist, dass wir das Zeug auch noch eingraben müssen," fuhr Ron fort. "Ich dachte, ich höre nicht recht, als Cecil uns das heute noch gesagt hat! Was hat sie damit bloß vor?" "Keine Ahnung, vielleicht will sie einen neuen Wiederbelebungstrank ausprobieren" grinste Harry, " Dann laufen bald hundert körperlose Hühnerbeine durch die Schule, die wir per Zauberstab erlegen müssen. Aber jetzt sollten wir zusehen, dass wir weiterkommen bevor..." "Euch jemand dabei erwischt, wie ihr am helllichten Tage, wie Verbrecher durch die Gänge schleicht?" Die drei sahen erschrocken die Treppe hinauf. Niemand anderes als Professor Snape, kam mit langsam, federnden Schritten, die Stufen hinunter. Sein schwarzer Umhang, wehte ihm wie zwei riesige Flügel um den Rücken und seine Augen, blickten ihnen misstrauisch entgegen. "Könntet ihr mir vielleicht erklären, was ihr hier unten zu suchen habt?" der Ton, seiner Stimme, forderte eine rasche Antwort. "Nun Professor;" stotterte Hermine, "wir wollten..., dass ist nämlich so, wir sollten..." Doch anstatt ihre Erklärung abzuwarten, riss Snape ihr einfach den Beutel aus der Hand. "So, so wollen doch mal sehen, was wir hier haben." Seine unheilvoll, glitzernden Augen wanderten zu Harry und Ron hinüber. "Ist der Harry Potter Fanclub jetzt mit "Lasst Snape explodieren" etwa in Produktion gegangen?" Er begann der Sack zu öffnen und konnte somit nicht mehr sehen, wie Harry und Ron sich fassungslos, über Snapes Wissen über ihr Lieblingsspiel, anguckten. Aber nachdem er in den Sack gegriffen und eines der Hühnerbeine herausgezogen hatte, stand sein Gesichtsausdruck, dem der beiden in nichts nach. "Was zur Höhle soll das?" bellte er und hielt Harry das nackte Beinchen direkt unter die Nase. Der zog bei dem Geruch, den das tote Fleisch verströmte, angewidert den Kopf zurück. "Miss Green hat uns gebeten, diese Hühnchen für sie zu besorgen," erklärte Hermine rasch, bevor Snape noch auf die Idee kam, Harry das Bein um die Ohren zu schlagen. "Was sie damit will, hat sie uns aber nicht verraten," fügte sie hinzu, denn diese Frage hätte Snape garantiert als nächstes gestellt. Dieser warf das Bein zurück in den Sack und schmiss ihn dann Ron zu. Noch immer blickte er verkniffen zwischen ihnen hin und her. " Na gut," zischte er, "aber für das unerlaubte Betreten der Schulküche, gibt es zwanzig Punkte Abzug für Gryffindor oder wollt ihr mir erzählen, ihr hättet die Viecher alle selbst im Schlossgarten gefangen ?" Ron klappte vor Empörung der Mund auf, aber Harry stieß ihm unauffällig mit dem Ellenbogen in die Seite. Snape war indessen wieder die Treppe hoch marschiert und an den immer leiser werdenden Schritten, konnten sie feststellen, dass er in der nächsten Etage verschwunden war. "Dieser Mistkerl!" rief Ron zornig, als er sich sicher war, dass er ihn nicht mehr hörte, "Wo glaubt der denn, kann man diese Dinger sonst besorgen, etwa vom Baum pflügen?" Mit saurer Miene schulterte er seinen Sack und erklomm die Treppe. " Mach dir nichts draus," beruhigte ihn Hermine, "bei der nächsten Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste holen wir die zwanzig Punkte wieder raus." Cecil hatte die drei müden Hühnerbeinträger, für ihre Mühe, am Abend zu einer gemütlichen Teerunde zu sich in den Turm eingeladen. Als sie alle mit Keksen und dampfenden Bechern versorgt waren, konnte Harry seine Neugierde nicht mehr länger zügeln. "Verrätst du uns jetzt, nachdem wir die Beine selbst vor Professor Snape verteidigt haben, wozu du sie brauchst?" Cecil grinste ihn über den Rand ihrer Tasse hinweg an. "Ich fürchte, ihr müsst euch noch ein bisschen gedulden. Ich bin immer noch nicht sicher, dass das was ich vor habe klappt, also will ich nicht zu viel versprechen." Enttäuscht nippte Harry an seinem Tee. "Aber ich kann euch etwas anderes verraten, was euch bestimmt auch gefallen wird," fuhr sie in verheißungsvollem Tonfall fort. Drei gespannte Augenpaare schauten sie jetzt an. "Komm, spann uns nicht so auf die Folter," maulte Ron und wieder grinste Cecil. "Nun, was ich euch jetzt erzähle muss natürlich erst mal unter uns bleiben, bis es offiziell ist." Sie stellte ihren Becher ab. "Professor Dumbledore kam auf die tolle Idee dieses Jahr eine Klassenfahrt zu veranstalten." Harry, Ron und Hermine guckten sich verdutzt an. " Was ist den eine Klassenfahrt?" fragte Ron mit gerunzelter Stirn und Harry und Hermine, die diese Veranstaltung von Muggelschulen her kannten, versuchten ihm den Sinn dieser Fahrt zu erklären. "Die meisten dauern eine Woche", erklärte Hermine. "Die Schüler übernachten in so genannten Jugendherbergen und am Tag unternimmt man für gewöhnlich Ausflüge in die Umgebung. Museen und berühmte Plätze anschauen oder so etwas in der Art." Ron verzog das Gesicht. "Das klingt ja, wie Unterricht nur in einem anderen Umfeld." "Nein," versicherte Hermine schnell, "die Ausflüge sind eigentlich ganz lustig und..." "Und das beste, es gibt keine Hausaufgaben," fiel Harry ihr ins Wort. Dieses Argument überzeugte Ron. "Hurra wir machen eine Klassenfahrt!" rief er, aber Cecil musste ihn in seiner Euphorie bremsen. "Da ist aber noch ein Hacken an der Sache," gab sie zu und Ron ließ seine Arme, die er hochgerissen hatte, wieder sinken. "Was denn für einen?" fragte er und Cecil räusperte sich. "Da es ja so viele Klassen sind und somit nicht alle mit fahren können, wird es einen Wettstreit geben, aus denen zwei Klassen als Sieger hervorgehen werden. Diese zwei fahren dann gemeinsam an einen Ort, der am Ende des Wettbewerbs bekannt gegeben wird." "Was muss man denn bei dem Wettbewerb für Aufgaben erfüllen?" wollte Hermine wissen und griff dabei nach einem neuen Keks. "Das darf ich euch natürlich noch nicht verraten" lachte Cecil, die ihren Plan durchschaut hatte. Enttäuscht lehnte sich Hermine zurück. "Morgen an Halloween, wird Professor Dumbledore alles bekannt geben, bis dahin müsst ihr euch noch gedulden," sagte Cecil und goss allen noch eine neue Runde Tee ein. Am nächsten Tag konnten es die drei Freunde, vor Spannung kaum noch aushalten. Die Schulstunden schienen nicht enden zu wollen. Harry hatte das Gefühl, das Geschichte der Zauberei nicht zwei Stunden, sondern fünf dauerte und auch Ron rutschte immer öfter unruhig auf der Bank neben ihm hin und her. Am Mittagstisch versuchten sie sich leise über den Wettbewerb und seine enthaltenden Aufgaben zu unterhalten, aber schon bald waren sie von den anderen Mitschülern umringt und konnten somit nicht mehr ungestört spekulieren. Sie mussten also, wohl oder übel, bis zum Fest warten und am frühen Abend, war es dann endlich soweit. An der Decke leuchteten wie immer zu diesem Anlass, Hunderte von Kürbissen zu ihnen hinunter und die Tische quollen über vor Essen. Alle lachten und schwatzten nur Harry, Ron und Hermine konnten nicht so richtig in Feierstimmung kommen. Harry erwischte sich dabei, wie er in immer kürzeren Abständen zum Lehrertisch hinüber sah und darauf wartete, das Dumbledore endlich an sein Glas schlug und den Wettbewerb bekannt gab. Doch der Schulleiter von Hogwarts ließ sich Zeit. Eifrig schwatzend beugte er sich abwechselnd zu Cecil und Professor McGonagall hinüber, die beide neben ihm saßen und bei seinen Worten die er an sie richtete lächelnd nickten. Ab und an sah es für Harry so aus, als ob auch Snape Cecil etwas ins Ohr flüsterte, was er aber eher für unwahrscheinlich hielt, wo der Lehrer für Zaubertränke doch selten Konversation mit seinen Kollegen betrieb und noch weniger mit der Lehrerin für die Verteidigung gegen die dunklen Künste. Er vermutete, dass der Hauslehrer der Slytherins ihr , nachdem Cecil den Lehrerposten für das Fach bekommen hatte, das der Tränkmeister selbst gerne unterrichten wollte, noch weniger Freundlichkeit entgegenbrachte, als im letzten Jahr, wo sie noch seine Assistentin war. Er blickte wieder zurück auf seinen Teller, als Dumbledore plötzlich seine Stimme erhob. Er stand auf und sah lächelnd in die Runde. " Ich freue mich, dass euch unser kleines Fest auch in diesem Jahr Spaß macht." Zur Bestätigung seiner Worte erklang von allen Tischen freudiges Gemurmel. Der Schulleiter fuhr fort. " Außerdem darf ich euch weiterhin die freudige Mitteilung machen, dass einigen von euch dieses Schuljahr noch ein großes Abenteuer bevorsteht." Auf einmal war es Mucksmäuschen still im Saal. Einige schauten sich verdutzt an und zuckten mit den Achseln. Was sollte das bedeuten? " Die Lehrer und ich haben bei der letzten Konferenz beschlossen, eine neue Form des Schulunterrichts auszuprobieren. Wie vielleicht einige von euch schon wissen, gibt es in den Muggelschulen so genannte Klassenfahrten." Bei dem Wort machte sich auf den Gesichtern, der Schüler dessen Familien nichts mit Muggeln zu tun hatten, Verwirrung breit. Dumbledore setzte aber gleich zu einer Erklärung des Begriffs an und die Begeisterung für diese Art "Unterricht" ließ nicht lange auf sich warten. Vereinzelte Jubelschreie und lautes Lachen zeigten den Lehrern, dass dieses Idee nicht auf Ablehnung stieß. "Da wir aber aus Zeit und Platzmangel nicht allen Schüler dieses Vergnügen bieten können, haben wir uns gedacht, einen Wettbewerb auszuschreiben, bei dem zwei Klassen als Sieger hervorgehen werden, die dann gemeinsam eine Reise unternehmen, dessen Ziel ich den Siegern bei ihrer Krönung bekannt gebe." Er räusperte sich, trank einen Schluck aus seinem Becher und erhob abermals die Stimme. "Ihr wollt sicher wissen, um was für einen Wettbewerb es sich dabei handelt." Sein Lächeln wurde breiter, "Nun die Aufgabe besteht darin, sich auf die andere Seite des dunklen Randes zu setzten." Harry und Ron sahen sich verblüfft an. Wie sollte man das den verstehen? Auch der Rest des Tisches blickte ratlos drein und versuchte aus dem Satz, den sie gerade gehört hatten schlau zu werden. "Bis Weihnachten habt ihr Zeit, dann werden die Sieger bekannt gegeben. Ich wünsche euch dabei viel Glück und vor allem Erfolg," schloss Dumbledore seine Rede, dann setzte er sich wieder auf seinen Stuhl. Während die Schüler weiter aßen, machten sie sich Gedanken über die merkwürdige Aufgabe. "Sich auf die andere Seite des dunklen Randes setzten," murmelte Ron nun schon zum dritten mal, aber ihm viel immer noch nicht ein, was damit gemeint sein könnte. Den anderen beiden erging es ähnlich. "Vielleicht müssen wir uns auf einen Pinkelpot aus dem Krankenflügel setzten?" versuchte es jetzt Jenny, doch Harry und Hermine waren sich einig, dass sie mit dieser Idee wohl auf dem Holzweg war. "Wie ich Dumbledore kenne, wird das keine leichte Aufgabe sein," hüstelte Percy hoheitsvoll und richtete sein silbernes Abzeichen, das ihn als Vertrauensschüler kennzeichnete. Die Zwillinge verdrehten, bei seiner gespielten ernsten Mine, genervt die Augen. "Wenigsten machen die anderen Häuser, einen genauso ratlosen Eindruck wie wir," seufzte Hermine und sah sich um. Die Schüler von Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin murmelten an ihren Tischen laut vor sich hin, aber auch bei ihnen ließ nichts auf eine Lösung des Rätsels schließen. "Wir müssen uns morgen mal in der Bibliothek schlau machen." schlug sie vor und Ron entfuhr ein leises Stöhnen. Er wusste, was Hermine mit schlau machen meinte. Das bedeutete immer, dass sie stundenlang zwischen den Regalen sitzen würden und am Schluss noch ihren Stapel, mit neu ausgeliehenen Büchern, in den Gryffindorturm schleppen durften. Dabei hatte er sich schon auf den morgigen, freien Nachmittag gefreut. Harry erging es ähnlich. " Aber erst wenn das Quidditchtraining zu enden ist," sagte er bestimmt und Hermine stimmte widerwillig zu. Dann machten sie sich auf den Weg in ihre Schlafräume. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)