and YoOur sOo easy tOo LoOve von LittleDestiny (I think I like you (or not)) ================================================================================ Kapitel 2: Die Liebe rückt in weiter Ferne und die Freundschaft ist vergraben ----------------------------------------------------------------------------- Titel: YoOr sOo easy tOo LoOve Autor: Little_Destiny Date: 23.12.04 Page: http://www.little-destiny.de.tf Kapitel 2/ Die Liebe rückt in weiter Ferne und die Freundschaft ist vergraben "Weswegen bist du denn eigentlich hier"? Er hatte noch immer einen roten Kopf, obwohl er gar keinen Grund dazu hatte. Schließlich saß er nicht mit einem Turban auf dem Kopf im Kortes Wohnzimmer. Der Hausherr hatte sich auf Anraten von Kanna dazu breitschlagen lassen, seinen gesamten Körper unter eine Dusche zu stellen. Man hörte von oben das Wasser platschen und Kanna saß mit ihm unten auf dem Sofa. "Das.... ich.... eigentlich...". Sie sah nach unten und wurde traurig. Bei Kanna dachte man auf den ersten Blick sie würde mit der Vokabel "Traurig" nichts anfangen können. "Er hat sich ja so verändert. Meine Güte, so einen verbitterten, 19jährigen Jungen hab ich noch nicht erlebt. Wer hat ihm das denn angetan"? Mou zuckte mit den Schultern. Genau das fragte er sich Tag täglich. "Wahrscheinlich ist das diese verspätete Phase der Pubertät. Die Babys fangen an zu rebellieren". Mou war sich sicher, dass es einen Grund gab, wieso sich Yu vor allen Mitmenschen verschloss. Und nach Kanna's Erzählung war nicht immer ein so kaltherziger Eisklotz wie jetzt. Als er die Schritte auf der Treppe vernahm, wandte sich sein Blick erschrocken zu ihm. Er stand da so fast nackt, wuschelte sich durch sein Pechschwarzes Haar und versuchte seine grimmige Miene aufzusetzen. Wahrscheinlich war es ihm immer noch peinlich, aber Yu konnte nicht zulassen, dass seine Maske aus Stolz und Härte zubrach. Er hatte Shorts an und über seinen nackten Schultern legte sich ein frisches Handtuch. Als er den Gang zum Wohnzimmer durchschritt, musste Mou schlucken. "Du bist ja immer noch hier". "Was heißt hier immer noch. Du hast mich schließlich nicht weggeschickt. Und wenn, dann wäre ich sowieso nicht gegangen. Dank dir bin ich nämlich noch klitsch nass". Kanna zupfte an ihrem Shirt herum, was mit übergroßen Wasserflecken überseht war. "Das ist kein Grund"!! Und wieder hatten sie sich in der Wolle. Während Yu mit seinem Handtuch nach Kanna wirbelte und diese wiederum die Kissen wie wild auf ihn abfeuerte, wurde Mou wieder völlig rot im Gesicht. Er hatte ein breites Kreuz und seine Muskeln an den Schulterblättern spannten sich an, wenn er das Handtuch so hin und her schwang. Er war sehr männlich, hatte eine stattliche Figur, obwohl er sehr schlaksig und mager wirkte. "Was bezweckst du mit deinem nackten herumgeturne. Ich bin nicht an dir interessiert, du kannst dich wieder anziehen"! Kanna war aufgestanden, weil er wieder einmal handgreiflich wurde. "Dann gaff mich nicht so an.... Hexe"! "Nenn mich nicht Hexe..."!!! Mou sah beschämt nach unten und blickte zum Sofamuster. Er selbst fühlte sich so unwohl in seiner Haut, wenn Yu neben ihm stand. Ihm war es peinlich, er bekam Schweißausbrüche. Egal was Yu tat, Mou selbst lief davon wie ein roter Lackstiefel an. In seinem Kopf drehte sich alles und irgendwann da bot sich ihm ein Bild, was ihn vor Aufregung zittern ließ. "Das ist doch pervers". Kanna und Yu blickten sich zu ihm um. "Was"? Mou sah zu den beiden hinauf und lächelte müde. "Was ist mit dir"? Yu legte das Handtuch beiseite und stütze erschöpfte die Hände in die Hüften. "Mou, fühlt sich unwohl. Du siehst so blass aus", sagte Kanna und legte einen Arm um ihn. "Ich muss sowieso los. Unsere Verabredung steht doch noch, oder"? Yu blickte sie etwas perplex an. "Lass den armen Jungen doch in Ruhe"! "Jetzt bist du eifersüchtig, hab ich nicht recht"? Sie grinste und stieß ihn an der Schulter zurück, um sich wieder an Mou zu wenden. "Komm mich doch einfach mal besuchen"! Dann stand sie auf und stolzierte mit hohen Haupt in den Flur. Yu schlürfte ihr hinter her. Als Mou die Beiden im Flur so voreinander stehen sah, biss er sich auf die Lippen. Er wusste nicht was mit ihm passierte. All die Monate konnte er es verkraften. Seine Gedanken schweiften immer wieder, wenn sie Probe hatte, ab. Nicht die Gitarre von Yu brachte ihn aus dem Konzept, sondert seine Gedanken, wenn er sich umdrehte und ihn so spielen sah. Ihm entfielen die Worte und dann verlor er langsam seine Stimme. Mou stellte sich vor, wie Yu seine Hand langsam um ihre Hüfte schob und sie zu sich heranzog. Es war doch so offensichtlich. Das was die Beiden taten, das war die Art, sich guten Tag zu sagen.. Und irgendwann würde ihre Hand auf seinem Schulterblatt liegen und ihr Körper sich an ihn pressen. Mou empfand Hass, doch als Kanna jedoch plötzlich aus seinem Bild verschwunden war, und er sich eine ganz andere Person an die Brust von Yu dachte, verflog seine Wut. "Vergiss nicht, es stehen noch 6 EURO... auf deiner Rechnung. Also sehe zu, dass du sie begleichst"! Sie hatte Yu einen Zettel an die Brust geklebt, wischte sich das Handtuch vom Kopf und scheuerte es ihm um die Ohren ehe sie einfach aus der Tür rannte. Yu schmiss die Tür hinter sich zu und warf den Zettel achtlos in irgendeine Ecke. "Wieso weist du sie einfach so ab? Ich weiß doch ganz genau, dass da noch etwas in dir ist, was versucht sich an alte Zeiten zu klammern". Mou richtete sich auf und blickte Kanna hinter her. Sie war gerade in die Straße eingebogen und blickte noch ein letztes mal ins Fenster des Hauses. Sie lächelte ihn an. Er lächelte nicht zurück. "Red keinen Stuß". "Es gibt doch dieses bekannte Sprichwort: Was sich neckt.."! Yu's mahnender Blick ließ seine Stimme verstummen. "Willst du ne Pizza"? Mou nickte und ließ sich wieder ins Sofa zurück fallen. Als Yu aufstand, verfolgten ihn seine Blick, und wieder folgen Mou's Gedanken fort, und suchten sich ein Bild, welches ihn abermals erröten ließ. Es war wie ein unendliches Spiel aus tausend geträumten Qualen. Mou wünschte sich langsam, nie wieder aufzuwachen. Es regnete draußen. Das Cafe war leer und die Musik, die aus dem Radio dudelte, hörte sie bestimmt an diesem Tag schon zum dritten mal. Vor ihr lag ein Sachtext von Celan. Sie seufzte. Es war ihr letzter Tag hier. Aber woher sollte sie dann das dringendes benötigte Geld hernehmen? In der Schule lief es auch nicht so berauschend. Wenn sie Glück hatte, dann würde sie das Zwischenerzeugnis mit einem Durchschnitt von 3,0 durchstehen. Kanna setzte sich immer sehr hohe Ziele. Sie zu verwirklichen war dann eine andere Sache. Durch das große Fenster blickend, wanderte eine rote Gestalt über die Straße und riss schon bald die Tür zu dem kleinen Cafe auf. "Na wer sagt's denn", flötete der junge Mann und schwang sich an den Tresen. Er hatte auffallend rote Haare, die ihm wie ein Busch von allen Seiten wild vom Kopf abstanden. "Womit kann ich dienen"? Wenigstens ein Kunde heute. Der Junge schob ihr ein kleines Bündel, gefaltete aus einer Serviette herüber. "Soll ich dir von Kortes geben". "Das Geld für die Milchshakes"? Kanna faltete das Papier langsam auf und sah einige Münzen aufblitzen. Er nickte. "Wieso ist er nicht persönlich gekommen"? "Er hat seinen guten Kumpel Luka geschickt. Und meine Güte, er hatte recht, du bist wirklich heiß Süße. Gib's dich mit dem Shake dazu"? Kanna blickte stumm auf den Beutel und ihre Augenbrauen zogen sich wütend nach unten. "Nach all den Jahren hat dieses Arsch noch nicht mal mehr den Mum hier selbst ein zweites mal aufzukreuzen? Hat er sich beide Füße gebrochen oder ist er einfach nur total....be...", sie hielt mitten im Satz auf und seufzte laut. Das ganze Geschimpfe über Yu brachte ehe nichts. "Was sagtest du wolltest du bestellen"? "Dich... auf nem Tablett in nem heißen Fummel". Kanna holte ein Glas aus der Vitrine und schüttelte abermals den Kopf. "Mit was der Junge so alles befreundet ist. Einer schlimmer als der andere". "Du kennst Kortes? Hattest du mal was mit ihm. Sein Frauneverschleiß ist ja enorm. Mich wundert es ja, dass er sich da noch deinen Namen gemerkt hat". "Frauenverschleiß"? "Ja... seit ich mit ihm in der Band spiele, schleppt er mindestens nach jedem Gig zwei Tussis ab. Ich frage mich wieso gerade er die ganzen Weiber abbekommt. Ich stehe genauso lange auf der Bühne mit einer Gitarre herum, und an mir rennen die ganzen Miezen vorbei". Der Junge names Lukas fing langsam an, sich sein Herz bei Kanna auszuschütten. Sie hörte ihm zwar nicht zu, nickte aber manchmal mit dem Kopf, um zu signalisieren, dass er ihre getäuschte Aufmerksamkeit hatte. So ließ sich wenigstens etwas Trinkgeld herausschlagen. Als sie mit dem Milchshake fertig war, setzte sie sich an den Tresen und beobachtete den roten Jungen, wie er gierig nach ein paar Frustkalorien saugte. "Und du sagtest, dass du mit ihm in einer Band spielst"? "Ja... Cold Cage". "Mou auch"? "Ja... er ist der Sänger. Yu spiel E-Gitarre und ich den Bass". "Cold Cage, noch nie etwas davon gehört". "... ja... wir trennen uns ja auch andauernd. Kortes hat manchmal seinen Self-man- Egotrip. Er ist ein richtiges Arsch, aber er finanziert die ganze Sache. Kann man nichts machen". Kanna spiele mit dem kleinen Serviettensäckchen. "Ich könnte versuchen euch ein paar Gigs zu organisieren". Luka ließ erprobt den Strohhalm los. "Aber nur unter einer Bedingung...". Es war ein Laden in der nächsten Stadt. Yu wusste immer noch nicht so recht, ob der dem glauben sollte, was Luka den gestrigen Tag so vor sich hyperventiliert hatte. Fakt war, dass dieser Schuppen, zwar recht klein, von außen mit Brettern vernagelt und von innen rot gestrichen, aber die erste große Chance war, Cold Cage als Band bekannt zu machen. Und diese leidigen Turnhallen waren im Winter ziemlich kalt. "Bist du dir sicher, dass die wissen, dass wir hier auftreten. Hast du wirklich mit denen ausgemacht, dass wir hier spielen können, bis du dir ganz sicher"??? Mou drehte sich einmal im Kreis. Er war nervös. Nicht nur das Mou sehr zierlich und gebrechlich war, er hatte auch labile Nerven und wenn es nicht anders ging, dann musste Yu ihn abfüllen, damit er halbwegs still auf der Bühne stand. Und wenn Mou einmal richtig voll war, dann hatte er diese leichte, lallende Stimme, die so super nach Friedhof und Kirchenpredigt klang. Yu stieß eine Tür mit Aufschrift "Büro", nachdem er höflichst geklopft hatte, auf. Wenn es um solche Sachen ging, sich für etwas lohnenswertes anständig zu benehmen, dann konnte Yu auch schon mal zu einem süßen Schmusekater werden. Der Mann hinter dem Schreibtisch wandte sich mit seinem Schreibtischstuhl einmal herum und wackelte erfreut mit den Augenbrauen. "Ihr müsst die Band sein". "Ja... Sir... Cold Cage...äh... wir... hatten vor hier heute zu spielen". "Richtig richtig Jungchen. Also bevor es richtig losgehen kann, werdet ihr mir mal beweisen müssen, was da so zustande kommt, wenn ihr auf der Bühne steht". Die sogenannte erste Hörprobe war immer sehr schwierig. Denn wenn man dort versagte, sprach sich das rum, und du konntest alle anderen Schuppen in der Umgebung knicken. Und wenn man dann noch zu seinem Auftritt gut spielte, sprach sich das wiederum auch weiter, und man hatte so gut wie jeden Club auf seiner Liste zu stehen. Aber trotz Mou's leicht labilere Stimme und Emil, der fast seine Drums umgehauen hatte, gab der Boss das Einverständnis und um Punkt 22 Uhr hatten sie ihren Auftritt. Bis dahin waren noch gut 4 Stunden. Yu hatte vor durch die Stadt zu gehen. Er brauchte Ruhe, und er brauchte einen kalten Kopf. Es war Schweine kalt draußen. Wann würde es endlich Frühling werden? Kanna war sich nicht sicher, ob die vier bei dem Chef des Laden wirklich Erfolg hatten. Sie hatte schließlich Cold Cage selbst noch nicht spielen gehört. Bevor die vier allerdings auf die Bühne gingen, musste sie noch einmal mit Yu reden. Und der stand schon seit 15 Minuten vor dem Eingang und rauchte wie ein Schlot. Irgendwie war es zwischen ihnen anders geworden. Damals waren sie wie Bruder und Schwester. Jetzt war es ihr manchmal peinlich. Ja, richtig peinlich. Vielleicht lag es an der Größe der Beiden, an den längeren Haaren, an Yu's tieferer Stimme und seinem breiten Kreuz. Vielleicht lag es daran, dass man denken könnte Yu und Kanna, die beiden die sich aus dem Sandkasten kannten, die können keine richtigen Freunde mehr sein, weil sie nun erwachsen waren, und nicht mehr wussten, wie es als Kind so unter Freunden war. Jetzt gab es diese männlichen und weiblichen, sexuellen und fremden Aspekte, den man dazurechnen musste. Es war, als ob sich Bruder und Schwester einander abgewannt hatten, und sich zufällig nach Jahren wiedersahen, sich bloß nicht wiedererkannten. Hatte er die Zeit mit ihr wohlmöglich vergessen? Sie sehnte sich nach einem Freund, einem richtigen Freund, mit dem man albern und reden konnte. Aber das alles würde sie bei Yu nicht mehr finden. Sein Blick war nach unten gerichtet. Er blies den Qualm aus seinem Mund und bohrte in den Sand Kreise. Das hatte er früher auch immer gemacht, wenn er über etwas gegrübelt hatte. Wenn sie ihn jetzt ansprach, dann würde er sie wegstoßen, sie anmaulen und vor sich hin grummeln, dass sie verschwinden solle. Er würde ihr nicht "Hallo", "wie geht es dir"?, "Ich habe dich vermisst, lass und wieder Freunde sein", sagen. Er würde sie nie wieder mit solchen warmen grauen Augen ansehen, wie früher. Wahrscheinlich würde er ihr noch nicht einmal mehr helfen, wenn sie hingefallen war. ***Ist alles in Ordnung Kanna?*** ***YU, ich bin hingefallen, es tut so weh*** ***Soll ich dich auf den Rücken nehmen, du kannst doch kaum laufen*** ***Aber ich bin viel zu schwer*** ***Wenn ich groß und stark bin, dann werde ich dich durch die ganze Welt tragen, dass verspreche ich dir*** Sie fühlte sich wie ein dummes Huhn. Die ganze Zeit hatte sie ihm nachgeschnüffelt. Wie ein verrückter Teenie, der anscheinend Stalkerkomplexe hatte und Tage lang vor dem Haus des angebeteten wachte. "Kanna...". Er kam mit festen Schritten auf sie zu. Sie überlegte noch, ob sie einfach davon rennen sollte, doch das wäre noch kindischer und peinlicher gewesen. "Was willst du und wieso entschließt du dich auf einmal mir persönlich gegenüber zu treten?". Sie verschränkte die Arme vor die Brust. "Du warst das doch...nicht Luka... sondert du hast das organisiert", murmelte er und tippte ihr gegen die Stirn. "Ganz recht, aber nur weil dieser rote Busch mich um Hilfe gebeten hat. Und außerdem, für diesen Gig bekomme ich 20 Prozent, sonst läuft da gar nichts". Er sah sie kritisch an. Wahrscheinlich erschreckte ihn die kalte Art, mit der er jetzt auf einmal behandelt wurde. "Miese Schlage. Hätte ich das gewusst, wären wir hier gar nicht erst hingegondelt. Was bildest du dir eigentlich ein"? "Mein Gott, diese Quartett bestehend aus einer Blechtrommel, zwei Kinderklarinetten und einem Chorjungen .Ich wollte euch nur entgegen kommen, weil ihr sonst nur auf der Stelle herumtrampelt . Und du dummer sturer Bock wärst sowieso nie im Stande gewesen, etwas zu organisieren, weil du selbst viel zu beschäftigt mit deinen Aus- und Beitritten in die Band bist. Ich könnte ja ein Danke von dir erwarten, aber das habe ich schon aufgegeben". "Keiner hat das von dir verlangt". "Ich tu es auch nicht für dich... verstanden... dummer Pilz, glaubst du alles dreht sich nur um dich"? Er hielt sie fest, als Kanna sich empört von ihm abwenden wollte. "Komm... denkst du ich hab nicht gecheckt, dass du voll in mich verknallt bist! Das Wiedersehen scheint dir ja mächtig den Kopf verdreht zu haben". Er grinste und strich ihr Kinn entlang. Kanna trat ihm auf den Fuß. "Du bist leider nicht so geil, wie du dich selbst im Spiegel siehst. Jeder weiß doch, dass hinter deiner hässlichen und kalten Fassade ein armer, kleiner gebrechlicher 9jähriger steckt. Das ist so was von primitiv". Ja richtig. Im Grunde versteckte er sich nur vor allem, in den er sich eine coole Maske aufsetzte. Und jetzt versuchte er das Ruder herumzureißen, in dem er Kanna bloßstellte. "Gott...DU MACHST MICH WAHNSINNIG"!! Sie hatte ihre Hände geballt und ihr Haar flog zornig im Wind hin und her. Er grinste breit und schob seine Hand um sie. "Ja ja, so wahnsinnig das es dir den Verstand raubt". Er küsste ihre Stirn und Kanna war für einige Sekunden zu Eis erstarrt. Mit einem Ruck hatte sie sich von ihm gestoßen und mit der rechten Hand weit ausgeholt. Es war nicht hart und es war nicht das, was sich in Kanna zusammengebraut hatte, denn das war um einiges schmerzvoller, aber es reicht, um Yu's Wange leicht rot zu färben. "Ich wollte nur den alten Yu zurück, und was ich bekommen ist ein überhebliches, selbstsicheres Monster". Monster.... Das Monster, es stand auf der Bühne und zupfte sein Gerät hin und her. "Monster". "Alles klar bei dir Korthy-chan"? Mou stand im fordern Bereich der Bühne und grinste breit. Er hatte schon 4 Bier und einen Schnaps weg. Luka und Emil waren da etwas sparsamer gewesen. Sie wollten sich dann nach dem Gig die Kante geben. Sie hatte ihn Monster genannt. Ein Monster. Noch niemand hatte ihn Monster genannt. Ein Monster, das war doch ein hässliches, böses Wesen das Menschen fraß. Sein Blick schweifte durch die kleine Publikumsmenge. Dort an einem kleinen Tisch saß sie und trank ihr Glas leer. Es musste schon das zweite sein, denn nun standen zwei leere Gläser auf dem Tisch. Wieso sie hier war konnte er nicht verstehen. Wegen ihm? Der Band? Der Musik oder wohlmöglich dem abgemachten Geld? Emil fing langsam an das Schlagzeug einzuspielen und dann, irgendwann, setzte er mit der Gitarre ein. Mou's Stimme schallte durch den Saal. Wenn er sang, dann benebelte er die Luft mit seiner Stimme. Es ließ Yu manchmal alles um sich herum vergessen. Der kleine Blonde blickte zu ihm. Seine Augen sahen gläsern und traurig aus. Er zupfte und zupfte, ließ die Seite vibrieren und blickte zu dem seichten Licht, an einem Sockel, gleich neben der Bar. Er hätte Kanna gerne angesehen, um zu sehen ob sie interessiere war. Um zu erahnen, ob ihr die Musik gefiel, doch er traute sich nicht. Das Monster traute sich nicht seinem Opfer in die Augen zu sehen, um es dann mit den Blicken zu verschlingen und zu töten. Irgendwann hörte er sein Lied erklingen. Er kannte den Bass und auch das Schlagzeug, welches den Rhythmus zu dem Lied angab. Es war Zeit sein einziges Lied vorzutragen. Er hatte es einmal selbstgeschrieben. An dem Tag, als er sich schwor gegen alles und jeden immun und hart zu werden. "Ich fühle es und reize es Kehre zurück und töte es Nur gib mir ein Lachen ....... noch einmal ............. Du warst eine Geliebte Nur um mich in Verzweiflung zu stürzen Und ich fange an es zu vermissen Ich warte und warte und warte" "you're so easy to love smile away my pain you're so easy to love make it right again and again and again easy to love always been too late you're so easy to love you can make me wait and wait and wait" Mou atmete aus und blickte zu ihm hinüber. Yu hatte gerade nicht den Ton getroffen, aber das störte ihn selbst jetzt wenig. Er suchte wieder Kanna und fand sie am selben Ort wie zuvor. Sie hatte einen Arm auf den Tisch gestützt und sah ihn etwas skeptisch an. Ihre Beine hatte sie überkreuzt und ihr Zeigefinger drückte sich gegen ihre Schläfe. Yu kam es so vor, als ob sie sich über ihn lustig machte. "Wir hatten es nie Wir bedauerten es nie Und ich kann es nie wieder vergessen ................ Aber wenn ich dich vielleicht verliere Hatte ich doch glück dich ausgewählt zu haben Und ich könnte dich nie beschimpfen Wieder und wieder und wieder..." Und setzte Mou mit dem Refrain ein "you're so easy to love smile away my pain you're so easy to love make it right again and again and again easy to love always been too late you're so easy to love you can make me wait and wait and wait" Yu hatte sie fest anvisiert. "Du bist so einfach zu lieben Lächelst meinen Schmerz hinfort Du bist so einfach zu lieben Machst es immer wieder und wieder und wieder in Ordnung So einfach zu lieben Immer zu spät gewesen Du bis so einfach zu lieben Du kannst mich warten und warten und warten lassen" "Wait and wait and wait Your so easy to love" Yu setzte ein letztes mal einen kurze Satz über die Seiten, dann verstummte die Musik und es wurde kurz dunkel. Der Beifall war größer als normal. Wenn man sonst keinen Beifall gehört hatte, so tat man es allerdings jetzt. Mou bedankte sich noch artig bei den Zuhörern, dann blickte er sich freudestrahlend zu seiner Band um und steuerte mit Yu langsam den Ausgang der Bühne an. Yu drehte sich noch einmal zur Bühne und erspähte Kanna, die schon wieder ihre Lippen an einem vollen Glas zu kleben hatte. Später in der Nacht stand sie in dem kleinen Bandraum und hielt ihm ihre Hand vor die Nase. "Ich verschwinde gleich wieder. Ich will bloß das Geld. Reg dich bitte nicht auf". Sie sah nicht mehr richtig nüchtern aus. Ihre Augen schienen gläsern zu sein und ihre Pupillen leicht gerötet. Durch den ganzen Qualm in dem Club hatte sich ihr Parfüm mit dem Zigarettenrauch vermischt. Sie trug einen knielangen Rock und einen weißen Pullover der lediglich ihre blanken Schultern zeigte. Wenn man es nicht besser wüsste, dann dachte man sie gehörte nicht in so einen schäbigen Laden, dazu war sie einfach zu fein angezogen. "Hoppi, wie viel soll ich ihr denn geben. Du hast uns das hier ja schließlich aufschwatzen lassen". Luka schüttelte den Kopf und warf ihm ein "Du Penner, bedanke dich gefälligst und gib ihr 30"! An den Kopf Er sah wie Kanna's Augenbrauen ungeduldig hoch und runter ruderten. Nachdem er eine weile in der Tasche herumgekramt hatte, klatsche er ihr zwei Scheine in die Hand und fischte nach seinem Bier. "Na dann, auf gute Zusammenarbeit"! Er leerte die Flasche und schmiss sie Kanna vor die Füße. Die drehte sich um und verabschiedete sich mit einem lauten Türschlag. Yu fing mit Wollust an zu lachen. Er war allerdings der Einzige. Luka und Emil verabschiedeten sich nach einer Stunde und gingen. Mou war mittlerweile schon wieder ausgenüchtert. Er hatte Yu schon die ganze Zeit beobachtet. "Du trinkt heute ausgesprochen viel"! "Sie hat über mich gelacht...mich ein Monster genannt.... diese... dämliche...Zicke...Ich hasse sie". "Ich frage mich wie ihr damals so gute Freunde werden konntet. Und ich frage mich, wieso sich Kanna um diesen Auftritt bemüht hat, obwohl du zu ihr die ganze Zeit so eklig warst". "Sie...ist alt...total verknallt...in..miicch"! Er lachte und viel über die Lehne des Sessels. "Hör auf zu trinken und geh nach Haus"! "Du bist doch mein Jungchen... wenigstens du musst mit mir noch einen auf diesen beknackten Gig heben...". Mou nahm seine Hand und zog ihn auf die Beine. "Du kannst mich mal und jetzt vorwärts". Yu ließ sich von Mou breitwillig aus dem Zimmer schleppen. Unterwegs trafen sie noch den Chef des Ladens, der sich ein wenig bei Mou über die Fehler des Auftrittes aufregte. Yu stand gelangweilt an der Wand und blickte ab und zu mal in den Saal, der so gut wie leer war. Nur in einer kleinen Ecke stand noch ein Tisch. An ihm sitzend eine Frau die ihren Kopf auf die Tischplatte gelegt hatte. "Kanna...". Murmelte er und stolperte in den Saal hinein. Von weitem hörte er Mou rufen, doch das war ihm jetzt egal. Er taumelte leicht irritiert an den Tischen vorbei und stieß dabei ein paar Stühle um. Als er endlich in der dunklen Nische angekommen war, drückte er seinen Zeigefinger auf ihren Kopf und wartete. Nichts passierte. "Kanna...kaaanna...hey K..a..n..n..a.. du kleine Hexe". Nach einer weile wurde der rote Schopf etwas gehoben und zwei müde schlitzförmige Nussaugen blickten ihn an. "Was machst du noch hier"? Er setzte sich langsam neben sie und streckte seine Beine aus. Mou kam angetrampelt, wollte sich gerade über seinen Freund beschweren, doch er hielt innen, als ihm bewusst wurde, dass Kanna da auf dem Tisch lag. "Langsam wird mir bewusst, warum ihr euch früher so mochtet. Ihr.... ähnelt euch... mein Gott...scheiße, ihr tut beide die gleichen kranken Dinge". "Wer ist hier krank", grummelte Yu und boxte ihm in die Schulter. "Ja genau, bist doch selber krank... du doofe Kuh"! Kanna hob wieder ihren Kopf und seufzte laut. "Ich will nach Hause", murmelte sie und kroch langsam auf die Beine. "Ich ...ich...doch auch...wir gehen zusammen". "Oh ja, das machen wir". Während Yu und Kanna, Hand in Hand, verzweifelt versuchte keinen Tisch anzurammeln, blieb Mou noch immer völlig fassungslos in der dunklen Nische stehen. Es gibt Phänomene, die wahrscheinlich selbst Wissenschaftler nicht erklären konnte. Yu und Kanna zählen mit Sicherheit zu solchen Exemplaren. "Man sollte sie aufschlitzen und sezieren, damit man sich endlich im klaren ist, womit man es hier zutun hat. Die Beiden ticken doch nicht mehr ganz". Auf der Straße angekommen machte Kanna dann noch Bekanntschaft mit dem Asphalt. Den Rest der Streckte bis zu Mou's Auto wurde sie von Yu auf den Händen getragen. "Erinnerst du dich noch, als ich dir damals versprochen hatte, wenn ich groß bin, dich durch die ganze Welt zu tragen"? Fragte er schließlich und ließ sie wieder auf den Boden stehen, als die drei das Auto erreicht hatten. "Und ich dachte du hättest es vergessen Yu". Kanna blickte wie ein überfahrender Dackel zu Yu hinauf und lächelte verlegen. Sie lehnte ihre Stirn gegen seine Brust und seufze. Anstatt sie zu umarmen riss Yu die Hintertür vom Auto auf und schubste sie hinein. "Ich...will endlich los. Komm schon, lassen wird das herumgeplänkle". Kapitel 2/END ****************************************** So meine lieben. Das war das zweite Kapitel (komisch, es geht alles so schnell von der Hand, na ja, wie lange noch) Ich war ganz aufgeregt, als ich Mou's Gedanken versucht habe aufzuschreiben. Er ist eine sehr wichtige Person und ich stelle ihn mir immer wie Setsuna von Angel Sanctuary vor. Setsuna ist auch so ein blonder Sonnenschein, aber er ist viel zu mutig und entschlossen. Mou ist das nicht. Ich lese zur Zeit wieder die komplette Reihe von AS durch und ich kann einfach nicht aufhören. Mag sein, dass in den letzten Teilen Mika-chan öfters mal einen Auftritt hat (er ist einfach umwerfend. Trotzdem verstehe ich nicht wie er so klein sein kann, und wieso er seinem Bruder nicht ähnlich sieht. Mir ist so einiges nicht klar in diesem Manga, aber das kann daher kommen, dass ich sehr langsam schalte.) Der Fic ist mit Yu und Kanna Streits nur so vollgestopft. Hoffentlich geht euch das herumgeplenke dann nicht irgendwann auf den Keks. Kanna stelle ich mir wie Hime aus Brain powerd vor. Sie hat so schöne große Augen und einen sehr offenen Charakter. Auch ist sie schnell reizbar und das macht wahrscheinlich ihren Charme aus. Yu ist eigentlich so ein Kato aus AS Typ, obwohl er hübscher ist. Ich versuche die ganze Zeit ein paar Bilder zu zeichnen, aber momentan fällt mir alles sehr schwer. Ich .... hatte gerade eine sehr lange Sylvesternacht hinter mir und die klebt mit Ereignissen an mir fest, die ich unbedingt im dritten Kapitel aufschreiben will. Also keinen Zeit verlieren. Bis denn Cu euer Suse;))) http://www.little-destiny.de.tf Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)