Mother Darkness Father Shadow von Liliyes ================================================================================ Kapitel 1: Dunkelheit --------------------- Dunkelheit Dunkel war es um ihn herum, wie immer, wenn er Träumte und nicht erneut sah, wie seine Liebsten starben. Dunkel war es auch in seiner Seele, seid sein Pate tot war. Dunkel und hoffnungslos, so dass ihn selbst diese leeren Träume nichts mehr ausmachten und er einfach nur hier saß und darauf wartete, wieder aufzuwachen ... Doch heute war etwas anders .. Vielleicht wegen seinem Geburtstag ...? Oder wegen der Briefe .....? Oder weil er nun nur noch kurz davor war, sich endgültig von dieser Welt zu trennen ...? Er wusste es nicht ... Es interessierte ihn nicht ... Es war doch eh alles gleichgültig ... Er würde erwachen im Schrank unter der Treppe, wo ihn sein Onkel wieder eingesperrt hatte, nachdem er ihn aus London abgeholt hatte. Er lehnte sich zurück in der Dunkelheit und schloss leicht die Augen, wenigstens ein wenig ausruhen konnte er hier. Hier hatte er keine Schmerzen, von den Schlägen seines Onkels. Hier hatte er keine Wunden, von den Prügeln seines Cousins und dessen Freunden! Hier hatte er ruhe vor den Beschimpfungen, vor den mitleidigen, neidischen und ängstlichen Blicken. Hier konnte er einfach nur er sein, weinen wenn ihm danach war, schreien, toben, verzweifeln, lachen, schimpfen und für kurze Zeit alles vergessen, bevor er wieder in diese Realität musste, die ihn doch gar nicht wollte. Obwohl er scheinbar nicht so allein war, wie er dachte. Denn des öfteren spürte er Blicke. Er spürte, wie sie ihn beobachteten, jedoch ohne Gefahr für ihn. Eher neugierig! Auch momentan war das der Fall und er stand auf und sah sich wie immer um, doch nichts außer Dunkelheit zeigte sich ihm, so dass er sich seufzend durch die Haare fuhr. "Harry...langsam aber sicher wirst du verrückt!", sagte er zu sich selbst und hielt abrupt in der Bewegung inne, als er etwas einige Meter vor ihm glänzen sah. Verwundert setzte er sich in Bewegung und folgte dem eben entdeckten, aber der vermeintliche Gegenstand schien ihn ärgern zu wollen und spielte mit ihm. Denn immer wenn er kurz vor ihm stand, verschwand er und tauchte irgendwo neben ihm wieder auf, so dass das gleiche Spielchen von vorn los ging. Frustriert lies er sich nach mehr als einer Stunde auf den Boden sinken und fragte sich auch gleich, was er hier den eigentlich tat. "Jetzt ist es passiert, Harry...Du folgst schon einem Glitzern...Und? Wann ist das nächste Bett in der nächst besten Anstalt frei", witzelte er. "...Hoffe bald .....Ist so ungemütlich im Schrank!", witzelte er mit triefendem Sarkasmus weiter. Wieder sah er sich um, erblickte das Glitzern mal links von ihm, mal rechts, bis es kurz verschwand und wieder woanders auftauchte. Er schüttelte den Kopf und seufzte, schloss die Augen und lies sich zurückfallen, wie am Anfang. Warum bewegte er sich überhaupt und lies sich ärgern, war dies doch nur ein Traum, gefangen in der Dunkelheit und alles leer und still .... Eine einzelne Träne rann ihm über die Wange und verebbte am Kinn. Er bemerkte sie nicht mal und auch nicht die, die folgten und still und heimlich sagten, was er wirklich von diesem Ort hier hielt. Das was ihn beobachtete schrak auf, als es die erste Träne sah, ging näher, blieb aber unentdeckt, beobachtete weiter und schwieg. Die Tränen verebbten, als er wieder seine Augen öffnete und das Glitzern nun genau über ihm schwebte, er streckte die Hand nach oben und fing es mit Leichtigkeit ein. "Hm...!", brummte er, warum war es eben den nicht so einfach gewesen. Er zog die Hand wieder an sich und öffnete sie.... Eine kleine silberne Kette glitzerte ihm entgegen, er seufzte. "Toll Schmuck!" Sein Beobachteter kicherte lautlos. Wieder lies er sich zurückfallen und streckte die Arme von sich, eine leichte Müdigkeit breitete sich in ihm aus. 'Komisch, Müdigkeit im Traum?', dachte er und versuchte krampfhaft seine Augen offen zu behalten.. "Was...!", brachte er noch leise heraus und versank in einem stillen Schlaf. Der Beobachter grinste, nicht bösartig, eher freundlich und erleichtert. Langsam trat er aus dem Dunkeln und ging auf den schwarzhaarigen zu. Eine Handbewegung und Harry lag in einem weichen, großen Bett und mümmelte sich in die Decke und schnurrte. "Uh, ein kleiner schmuse Kater...!", sagte er und strich durch die schwarzen Haare, was den schlafenden leicht knurren lies. "Oh, wohl eher ein kleiner Panther!", giggelte er und nahm die Kette aus der geschlossenen Hand. Ein kleines Fauchen begleitete die Tat und der Fremde begann zu lachen. "Oh, das scheint dir wohl nicht zu gefallen!", sagte er sanft und band sie dem schlafenden um den Hals. "Da ist sie wohl besser aufgehoben!" Ein leichtes Schnurren bestätigte die Aussage und der Fremde beugte sich leicht hinab. Und flüsterte ihm noch etwas ins Ohr, bevor er verschwand und Harry durch das Toben seines Onkels erwachte. "Hey, du Missgeburt, steh auf und mach Frühstück!", kam es laut und hämmernd vor dem kleinen Schrank. Harry öffnete etwas verpeilt die Augen und richtete sich leicht auf...Er sah sich in dem kleinen Schrank um und bemerkte die leichte angenehme Wärme, die hier herrschte...Sein Onkel hatte wohl wieder die Heizung unten im Keller angemacht. Er versuchte seine verspannten Knochen etwas zu lockern und verließ den kleinen Schrank, um sich wenigstens draußen etwas zu strecken. Schnell sah er sich nach seinen Verwandten um und streckte sich dann ausgiebig, lies dabei einige Knochen knacken. Erst jetzt hob er verwundert eine Augenbraue. Wo waren die Schmerzen? Erst gestern hatte ihn sein Onkel doch nach Strich und Faden vermöbelt und das nur weil er einen Schrank im Flur nicht ganz geputzt hatte. Doch lange konnte er nicht darüber nachdenken, denn wieder durchzog die Stimme seines Onkels das Haus. "Bist du immer noch nicht dran, du dämlicher kleiner Bengel, muss ich erst ...!", kam er schnaufend in der Küche an, wo Harry schon am Herd stand und so machte, als wäre er schon seid einer Ewigkeit hier. Sein Onkel schnaubte nur und setzte sich mit einer Zeitung an den Tisch, den Bengel gar nicht beachtend. Er sah nur mal kurz auf, als Harry das Essen auf den Tisch stellte und sich dann schnell verdünnisierte, um mit seiner Arbeit anzufangen. Essen würde er erst wieder morgen kriegen. Tja, morgen wäre er wieder einigermaßen frei und konnte bis zum nächsten Jahr seine Verwanden vergessen...Gut, dass er sich seine Bücher hatte schicken lassen. Niemals hätte ihn sein Onkel nach London gefahren, damit er einkaufen konnte....Seufzend machte er sich daran den Garten noch mal auf Vordermann zu bringen, da Dudley und Co. gestern eine Party hatten, sah es auch dem entsprechend aus. Er sammelte den Müll auf und stellte die Flaschen in einen Karton in der Garage, klappte die Tische und Stühle zusammen, um sie in den Schuppen zu stellen und gerade war er dabei die Zigarettenstummel aus den Beten zu holen, als er ein kleines Rascheln und Lachen hörte. ~He he ..... Menssschen .......!~, hörte er es zischeln und er warf einen Blick tiefer in das Beet, wo ihm eine kleine silberschwarze Schlange entgegen guckte. ~Hey...So früh unterwegs und in dieser Gegend?~, fragte Harry auf Parsel und die Kleine drehte den Kopf zu ihm. ~Oh...Wohl doch kein Mensssch...Sssprichssst ja meine Sssprache?~, antwortete sie und kam auf ihn zu. ~Hm ... ja sssehr früh issst esss...Hm und eine trossstlossse Gegend... Tja, kann nichtsss machen....Hat mich ausssgesssetzt, einfach ssso~, zischelte sie weiter. ~Oh, das tut mir leid....Hat er den wenigstens gesagt, warum?~, fragte er weiter und holte die letzten Stummel aus dem Blumenbeet. ~Bin ihm zu unnütz~, zischelte sie etwas traurig, aber auch verärgert. ~War kein guter Herr...Hat mich nicht richtig gefüttert und nie sssauber gemacht~, beschwerte sich die kleine Schlange weiter. ~Darf ich fragen, wie du heißt?~ Die Schlange hob den Kopf und erst jetzt sah man ihre rubinroten Augen.... ~Mein Name issst Ssshikei!~, zischelte sie. ~Shikei? Ein schöner Name!~, lächelte er. ~DU bist ein Männchen, nicht?~ ~Es heissst die Todesssssstraffe...Ja, ich bin ein Männchen und wie heissst ihr?~ ~Hm...Harry!~ Die Schlange hob leicht den Kopf und sah gespannt in die grünen Augen...Bis sie leicht nickte und weiter auf ihn zu schlängelte. ~Junger Harry, würde esss euch etwasss ausssmachen, wenn ich bei euch bleibe?~ Harry hob verblüfft die Augenbraue. ~Wa ...was?~, fragte er, aber die Schlange hatte sich schon längst entschieden und war Harrys Hosenbein hochgekrochen und in seinem übergroßen T-Shirt verschwunden. ~Ssschön warm...~ zischelte er und kitzelte Harry leicht, der deswegen begann zu glucksen. ~ Hey, das kitzelt....Und du willst wirklich hier bleiben?~, fragte er nochmals. ~Entssschuldigt Meissster...Ja, ich will hier bleiben, bei euch....Ihr ssseid nett und warm und ihr könnt die Ssschlangensssprache...Ich wäre glücklich, wenn ihr mein neuer Herr sein würdet~, zischelte sie leise und umschlang Harrys Oberarm. ~Hm...Na ja gut, ich denke mal, ich kann dich eh nicht davon abbringen...Aber bitte nenn mich nicht Meister...Harry reicht voll und ganz!~ zischelte er zurück und machte seine Arbeit, da er aus den Augenwinkeln sah, wie er von seinem Cousin beobachtet wurde, um jede falsche Regung seitens Harrys seinen Eltern zu petzten. Als die Sonne schon ziemlich hoch stand, hatte er die letzen Reste weggeschafft und wischte sich den Schweiß von der Stern. " 40° Grad im Schatten," murmelte er, als er auf das Thermometer am Gartenschuppen schaute. Wieder so ein heißer Tag, ganz untypisch für England, aber diesen Sommer nicht gerade selten. Komischerweise war sein rechter Arm völlig von der Hitze unbeeindruckt, obwohl dort eine etwas 1.50 Meter lange schwarze Natter schlief und ihr Griff sich in der letzten Stunde nicht gelockert hatte. Harry verschnaufte kurz und trank einige Schlucke Wasser aus dem Gartenschlauch, ein schnarrendendes Geräusch verriet ihm, dass wohl sein Onkel seine Arbeit kontrollierte. "Na ja Bengel...Das kann mal wohl so lassen!", hörte er die grimmige Stimme, als er sich umdrehte und das Wasser abdrehte. "Der Keller!", war das nächste, was er hörte. 'Oh ja, rettende Kühle', dachte er und machte sich auf den Weg, doch je näher er dem befohlenen Ort kam, um so schlechter wurde sein Gefühl. Etwas stimmte nicht und als er den Keller betrat, wusste er auch wieder, was es war! Erst gestern hatte er hier noch mal sauber gemacht....Schutzartig ging er auf eine der Wände zu, versuchte vor seinem Onkel zu flüchten, da er wusste, dass dieser genau hinter ihm war. Harry wusste nicht genau, was kam, doch mit einer ungesehenen Handbewegung hatte er die Schlange vom Arm geschoben und hinter sich verstaut .. Vernon kam grinsend auf ihn zu und wenige Minuten später wurde Harry in die erlösende Schwärze gehüllt. .... .... 1. September Wie jedes Jahr, stand der Hogwartsexpress da auf Gleis 9 ¾, doch noch fast niemand stand hier, da er erst in etwa drei Stunden losfahren würde. Doch einige wenige hatten sich schon eingefunden, um sich richtig von einander verabschieden zu können. Draco und Blaise standen bei ihren Eltern, redeten und lachten, machten Witze und genossen die wenige friedliche Zeit mit ihrer Familie. Severus stand mit einigen Männern daneben und lächelte. Die Stimmung war entspannt und ruhig...Eher untypisch für Slytherins, doch da keiner da war, der sie hätte sehen können, gaben sie sich wie sie waren, ohne ihre Masken. Die Fremden vielen gar nicht auf, sahen eher wie weitere Familienmitglieder aus, auch wenn die typischen blonden Haare fehlten. Der größte der Männer, mit den schwarzen, Licht verschlingenden Haaren, stand direkt neben Draco und flüsterte ihm gerade etwas zu, wobei der Blonde grinste und nickte. Neben diesem bei Severus stand ein junger Mann mit den gleichen Haaren, jedoch etwas kleiner und vom Aussehen her etwa 17 oder 18. Er unterhielt sich mit dem Hogwartslehrer und nickte gelegentlich oder schüttelte den Kopf. Seine blauen Augen blitzten des öfteren belustigt auf, wurden aber immer wieder schnell dunkel. Die anderen beiden in ihren Umhängen versteckt unterhielten sich erst leise, wandten sich dann an Severus und den großen Schwarzhaarigen und verschwanden mit einem Nicken und einem Lächeln der Bleibenden. Draco stutze plötzlich und seine Gesichtszüge gingen zu einem geschockten Ausdruck über. Die andern stockten bei seinem Blick und folgten ihm, der in Richtung des Gleiseingang fiel. Severus Augen weiteten sich ... Der junge Mann neben ihm, war der erste, der sich fasste und reagierte. Er lief in die Richtung der geschockten Blicke, vor einem Blut verschmierten Bündel kam er zum stehen und streckte eine Hand danach aus. Ein zischen lies ihn die Augenbraue heben ... ________________________________ Einige Stunden vorher _______________________________ Harry kam im Keller langsam wieder zu Bewusstsein. Seine Sicht war verschwommen, was nicht nur daran lag, dass er keine Brille trug. Er betastete die Wand hinter sich und fühlte die leicht kühle Schlange, erleichtert atmete er aus und strich ihr über die Schuppen. ~Ihr ssseid...verletzt...~, zischelte sie leise. ~Und du zu kalt!~, konterte der schwarzhaarige und ging auf das 'Ihr' gar nicht ein. Er packte sie und legte sie behutsam auf seinen Schoss, während er eindringlich von ihren roten Augen gemustert wurde. Doch bevor sie etwas zischeln konnte, hörten sie laute Stimmen von oben ... " So Duddylein...Nur noch in den Mantel und dann los...Können wir das Haus wirklich allein lassen?", hörte man unweigerlich Petunias Stimme und die Haustür, wie sie geöffnet und geschlossen wurde, Schritte halten in der Einfahrt wieder .... Harry atmete tief durch, zählte bis 50, als er den Wagen nicht mehr hören konnte und versuchte sich dann zu erheben. Die Schlange war ihm zur Erleichterung um den Hals geschlängelt und wärmte sich leicht an ihm. Besorgt musterte sie die Aufstehversuche, bis es endlich klappte und Harry eher wacklig als laufend zur Kellertreppe wankte. Jeder Schritt schien ihm schwerer, doch er musste hier raus .... Es dauerte etwas, bis er in den Flur kam und sich erschöpft, wie nach einem Marathon, an die Wand anlehnte. Verwundert schaute er zur Tür, wo sein Koffer und auch alles andere seiner Sachen, zwischen zwei Mülltüten stand. Zwei kräftige Schritte und er hatte sie erreicht und sperrte den Koffer auf. Sofort suchte er nach seinem Zauberstab und mit einem Schlenker waren seine Sachen alle verkleinert, nachdem er sich noch einen langen dunklen Mantel, den er von Sirius geschenkt bekommen hatte, heraus geholt hatte. Er verstaute die Sachen und zog ihn über, ging zur Tür und schloss sie mit dem Ersatzschlüssel am Hacken auf. Die Sonne war mittlerweile unter gegangen. Als Harry zum Haus der McKays sah, die dort eine kleine Nachbildung Big Bens hatten, sah er, dass es schon zehn vor elf war. Er sah über das Haus zu dem blassen Mond und begann zu gehen. 'Erst mal weg', dachte er und verließ den Ligusterweg und die nur leicht erhellten paar Fenster. Er steuerte automatisch den kleinen Spielplatz an und verschnaufte dort kurz. "Wohin?" fragte er in die Nacht, die ihm rauchend den Wind um die Ohren wehte und seinen tauben Körper noch mehr auskühlte. Kurz dachte er an sein drittes Schuljahr und Sirius, zog seinen Zauberstab....Doch nichts geschah, oder doch? Ein kleines fliegendes etwas landete vor ihm. "Es tut mir leid, Sir, der Fahrende Ritter ist in Wartung. Jedoch kann ich sie gerne irgendwohin apparieren." Harry schaute das kleine rosa Hauselfen ähnliche Ding an und nickte. "London!", sagte er kurz und sah in seinen Geldbeutel. "Stadtgrenze", fügte er noch hinzu und gab dem Kleinen das Letzte, was noch im Beutel war. Es nickte, berührte ihn am Hosenbund und apparierte. Harry wurde es wieder leicht schwarz vor Augen, doch er riss sich zusammen... Sie landeten an der Stadtgrenze zu London vor einem beleuchteten weißen Hotel, das rosa Etwas verbeugte sich und disapperierte wieder. Harry lies sich erst mal an Ort und stelle hinunter gleiten und setzten. Das Apparieren, obwohl er es nicht gemacht hatte, war ein wenig viel gewesen, er musste sich ausruhen. Genau vor ihm stand eine riesige Uhr, die nun elf Uhr schlug, Harry schloss kurz die Augen und döste leicht weg. Irgendwie musste er noch zum Hogwartsexpress kommen ... Madam Pomfrey konnte ihn wenigstens in Hogwarts behandeln, aber was war mit seinen Freunden...Langsam und mit leicht verzweifelten Gedanken döste er weg und bemerkte nicht die kleine Blutlache, die sich um ihn bildete. Schon im Haus seiner Verwandten hatte er eine leichte rote Spur hinterlassen, die seinen Weg kennzeichnete. Er träumte vom Nichts, ein Wunder....dachte er sarkastisch und wollte gerade wieder seine übliche Runde durch die Dunkelheit machen, als er aufgehalten wurde. Zwei Arme schlangen sich um ihn und jemand flüsterte etwas, was er nur beiläufig mitbekam, da dieser jemand mit etwas um seinem Hals spielte. Einige Minuten brauchte er, bis der Geistesblitz ihn traf. 'Die Kette!' Langsam hob er seine Hand und betastete das kalte Metall, schnitt sich an einer spitzen Stelle in den Finger und... wachte auf. Immer noch saß er am Rande Londons vor dem weißen, nun nicht mehr erhellten Hotel, nur schwerfällig konnte er sich leicht bewegen und hörte ein abgehacktes Zischen. ~Ssso...kalt...ssso kalt...~ Harry stutze erst und strich leicht der Schlange übers Schuppenkleid. Doch als er seine eigene Haut dabei berührte, erschauderte er. Kalt, richtig eisig war seine Haut. Wie konnte er nur so auskühlen? Schwerfällig erhob er sich und bereute es im nachhinein, da sein ganzer Körper steif wie Stein war und ihn seine Glieder schmerzten. Mit einem flüchtigen Blick erhaschte er das Zifferblatt der Uhr und keuchte. Er hatte doch nur wenige Minuten gedöst, doch auf der Uhr stand vier Uhr morgens. Er gab ein weiteres keuchendes Geräusch von sich und rieb sich kurz die erkalteten Arme, als er sich langsam wieder in Bewegung setzte und das ging wirklich nicht mehr als langsam. Im nachhinein Dankte er seinem Körper, dass er so taub war, denn so spürte er nicht die Schmerzen, die er bestimmt an dieser Stelle hätte. Die Häuser und Straßen wurden zahlreicher und am Ende wusste er auch nicht mehr, wie er zu Fuß bis zum Bahngebäude kam. Doch er hatte mehr als zwei Stunden gebraucht und da um diese Uhrzeit, auch noch an einem Samstag, fast niemand wach war, wurde er nicht aufgehalten und auch nicht gesehen. Mittlerweile spürte er gar nichts mehr. Nicht mal wie die kleine Schlange sich immer wieder um ihn schlängelte, mit dem Versuch ihn warm zu halten. Nur noch Instinktiv ging er auf die Absperrung zu und hindurch. Kurz sah er noch das ein paar Personen schon auf dem Gleis standen, doch es interessierte ihn nicht. Er ging noch etwa zwei Schritte bevor er zusammen brach, nicht ohne das geschockte Gesicht mit den blonden Haaren zu sehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)