Charly von Leruna ================================================================================ Kapitel 1 --------- Kapitel 1 Am nächsten Morgen wachte ich im Krankenhaus auf. Wieso um Gottes willen, war ich im Krankenhaus? Langsam dämmerte es mir. Der Film, den ich mir angesehen hatte, war schon vorbei und ich wollte gerade ins Bett gehen, als es an der Tür klingelte. Ich guckte durch den Spion und sah das ein Polizist vor der Tür stand. Das Polizisten nur schlechte Nachrichten bringen kann, wenn er zu den unchristlichsten Zeiten kommt, kennt man ja aus den Hollywoodfilmen. Ich machte die Tür auf und bat ihn einzutreten. "Bist du Mayra Lübeck?" fragte er. "Ja, was kann ich für sie tun?" "Ich muss dir schlechte Nachrichten überbringen. Deine Eltern sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen...." Mehr bekam ich nicht mit, er wollte wahrscheinlich noch mehr sagen, aber ich bin wohl abgeklappt. Und jetzt liege ich todunglücklich mit verheulten Augen im Krankenhaus. Ein Kollege von meiner Mutter, namens Michael, und ein Polizist, ich glaube es war der von gestern, der das große Los gezogen hatte und mich vom Tod meiner Eltern unterrichtete, kamen in das Zimmer, in dem ich jetzt lag. "Sag, Mayra, hast du irgendwelche Verwandten, zu denen du könntest?" fragte mich der Polizist. "Nö." log ich, denn ich hatte ja schon welche. Nämlich meine Tante und meinen Onkel, aber zu denen wollte ich nicht. Sie behandeln mich wie ein Baby und regen sich wegen jedem Staubkörnchen auf. Ich müsste ja verrückt sein, wenn ich da freiwillig hingehen würde. "Dann musst du wohl in ein Heim." sagte der Polizist. Ich war wieder nah dran zu heulen, konnte mich aber noch zusammenreißen. "Wir lassen dich jetzt erstmal alleine OK?" fragte Michael. Ich nickte, hatte aber eine Entscheidung gefasst. Mich würden keine zehn Pferde ins Heim kriegen! Ich wollte abhauen. Und zwar sofort. Ich schnappte mir die Sachen, die ich, meiner Meinung nach, am nötigsten brauchen würde, und haute aus dem Fenster ab. Michael war so klug gewesen mich auf die unterste Etage verlegen zu lassen. Ich verließ, ohne gesehen zu werden, das Krankenhausgelände und rannte die Straße runter. Dann, außer Sichtweite des Krankenhauses, versteckte ich mich in einer Gasse. Dort verschnaufte ich erstmal. Mir kamen schon wieder die Tränen und diesmal heulte ich mich richtig aus. Ich musste wohl eingeschlafen sein, denn als ich aufwachte, war es früher morgen. Ich versteckte meine Sachen in einem Pappkarton, die hier überall herumlagen, und ging die Umgebung zu erkunden. Als ich in eine Nebenstraße reinging, wurde ich von Jugendlichen umzingelt. Sie sagten nicht, dafür lachten sie mich aus. Ich hatte Angst, dass einer von denen sein Messer ziehen und mich töten würde. Plötzlich zeigte einer von ihnen hinter mich. Der Größte von ihnen fluchte und alle verschwanden. Ich wagte es nicht mich umzudrehen, wer weiß was mich da erwartete. Doch schließlich drehte ich mich um. Ich konnte ja nicht mein Leben lang so stehen bleiben. Und was da stand, war noch nicht mal so schlimm. Es war nämlich ein Hund und ein Süßer noch dazu. Er sah zwar aus, wie ein Wolf, aber er stand da wie ein Welpe der spielen will. Den Kopf schief gelegt und mit dem Schwanz wedelnd. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, aber dann wurde mir die Entscheidung abgenommen. Es kam ein Jung um die Ecke und hinter ihm ein Pferd. Den Jungen erkannte ich sofort, es war Charly, der da um die Ecke kam und mich angrinste. Er hatte mich ebenfalls erkannt. "Was machst du denn hier?" fragte er. Ich erzählte ihm, dass meine Eltern einen tödlichen Autounfall gehabt hatten und das ich ins Heim gehen sollte. "Da bin ich halt abgehauen." "So ganz ohne zu wissen wohin?" wollte er wissen "Darüber habe ich nicht nachgedacht." Sagte ich schuldbewusst. "Hättest du aber tun sollen. Wenn du willst, kannst du für 'ne Zeit lang bei mir wohnen." "Aber wie denn, du bist doch ein Straßenjunge, oder täusche ich mich da?" fragte ich erstaunt. "Ja bin ich, na und. Meinst du denn das Straßenkinder kein Dach über dem Kopf haben können. Zwar nicht so wie du das kennst mit Fernseher und so, aber immerhin." Ich nahm sein Angebot an und so liefen wir nebeneinander, gefolgt von Pferd und Wolf, Richtung Stadtrand. Ich fühlte mich wohl in seiner Nähe, sehr wohl sogar. Ich glaube ich hatte mich in Charly bis über beide Ohren verliebt. Ich glaube nicht nur, ich weiß es. Freue mich natürlich immer über eure Kommis, je mehr umso besser. Aresch Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)