True Love von Princess_Leiya (YamiXYugi) ================================================================================ Kapitel 3: Was ist geschehen? ----------------------------- Sooo ich habs jetzt endlich geschafft das 3. Kapitel etwas zu überarbeiten, sodass die Wartezeit nun ein Ende hat ^-^ Ich wünsche euch jedenfalls viel Spaß beim Lesen. Danke an alle die mir n Kommi hinterlassen haben. hab mich echt gefreut, dass jemand meinen Schrott liest. Das hier is immahin mein erster Schritt auf dem Shounen Ai Gebiet. @Poli danke nochmals für deine Kritik. Ich hab versucht es in diesem Kapitel besser zu machen. Wenn du nochwas nich ganz gelungen findest sag bescheid, dann werde ich mich im 4. Kapitel noch mehr anstrengen ^^ Was gibts noch?? Öhm die Charas gehören (mit Ausnahme des namenlosen Arztes, der heir auftaucht) nicht mir *sniff* und Geld verdien ich auch keins... So okay, ich glaub das Reicht an Vorrede. Viel Spaß mit dem 3. Kapitel (ich hoffe es is nich zuuuu langatmig.....) Kapitel 3 - Was ist geschehen? Was ... was ist los? Ich höre Stimmen, vermischt mit leisem Schluchzen. Einmal verstehe ich meinen Namen. Wo bin ich? Im Totenreich? Ich kann mich nicht erinnern dort je Stimmen gehört zu haben. Irgendwie kommen sie mir bekannt vor, aber ich schaffe es nicht sie zuzuordnen. Mein Verstand ist gelähmt. Ich schaffe es nicht mich zu bewegen, oder gar etwas zu sagen. Ich versinke wieder in der warmen Dunkelheit. Das nächste was ich wahrnehme ist Stille. Stille, die durch penetrante Pieptöne gestört wird. Die Stimmen sind weg. Aber trotzdem ist noch jemand da. Ich spüre die Anwesenheit eines Menschen. Wer ist es? Mutter? Vater? Eine meiner Frauen? Unter großen Anstrengungen schaffe ich es die Augen zu öffnen. Alles um mich herum ist weiß. Ich liege in einem weißen hellen Zimmer mit hoher Decke in einem Bett auf Metall, irgendwelche Schläuche sind an mich angeschlossen. Dies ist definitiv nicht mein Palast. Auch befinde ich mich nicht in Ägypten, das spüre ich. Aber wo bin ich dann? Ich drehe meinen Kopf zur Seite. Dort sitzt ein alter Mann auf einem Stuhl an der Wand. Ich kenne ihn irgendwoher. Ich weiß nur nicht woher. "Na, Yami, aufgewacht?" fragt er ruhig. Woher kennt er meinen Spitznamen? Es ist kein ägyptisch, trotzdem verstehe ich ihn. Wo habe ich diese Sprache gelernt? Mein Gedächtnis ist leergefegt. Ich weiß nur, dass ich ihm vertrauen kann. Deshalb nicke ich schwach auf seine Frage. Reden kann ich immer noch nicht. "Du hast uns einen großen Schreck eingejagt, als du in Yugis Zimmer zusammengebrochen bist." fährt er fort. Yugi??? Beim Klang dieses Namens spüre ich eine unendliche Wärme in mir aufsteigen. Ich sehe ein Gesicht mit großen unschuldigen Augen vor mir. Ein Gesicht, das meinem so ähnlich ist, und hinter dem sich doch so ein anderer Charakter als der meinige verbirgt. Ich muss lächeln, als ich mich daran erinnere, dass du der erste warst, der mein Herz wirklich erobert hat. Und der Mann, der da en der Wand sitzt, ist dein Großvater. Und dies ist Japan, nicht Ägypten. Langsam fällt mir alles wieder ein. Ich muss in einem Krankenhaus sein. Und das Piepsen kommt von einem Gerät, das, soweit ich deine Erklärungen damals richtig verstanden habe, meinen Herzschlag misst, und Alarm schlägt, sollte es stehen bleiben. Stopp mal... Herzschlag? Das heißt ja... ich habe meinen Körper noch. Ich fasse es nicht. Ich will etwas sagen, schaffe es aber nicht einen Ton rauszukriegen. Der alte Mann steht auf und kommt an mein Bett. "Was willst du? Beweg einfach diene Lippen. Ich verstehe schon was du sagen willst." sagt er leise. Ich setze erneut zum sprechen an "Yugi..." kriege ich krächzend heraus, dann versagt meine Stimme. "Wie geht es ihm?" bewege ich meine Lippen. "Er hat sich am meisten Sorgen um dich gemacht und viel geweint. Ich kriege ihn kaum von deinem Bett weg." "Wo ist er jetzt?" frage ich tonlos. Er lacht leise. "In der Schule. Es ist Dienstagmorgen 11 Uhr 48. Du warst ganze 3 Tage bewusstlos." Oje, dann habe ich dir ja ganz schön Sorgen bereitet mein kleiner Prinz... "Schlaf jetzt noch etwas, Yami. Das wird dir gut tun." Ich nicke schwach. Die Fragen, die ich habe können noch warten. Wieder sinke ich in eine Dunkelheit, doch dieses Mal ist sie nicht so tief wie vorher. Das nächste Mal werde ich von einer zuschlagenden Tür geweckt. Ich bin aber noch zu schläfrig um die Augen zu öffnen. Ich spüre, dass irgendjemand das Zimmer betreten hat. Mir fällt auf, dass das penetrante Piepsen weg ist. "Yami?" höre ich deine Stimme. Besorgnis liegt in ihr. Und eine tiefe Müdigkeit. Ein leichtes Lächeln huscht über meine Lippen, meine Augen halte ich aber noch geschlossen. Ich spüre wie du dich auf den Bettrand setzt und meine Hand nimmst. Sie ist schön warm. "Er schläft nur, Yugi. Sein Zustand ist stabil. Vor einer Stunde hat der Arzt ihm die Schläuche entfernt." Höre ich die Stimme deines Großvaters. Ich glaube jetzt siehst du ihn an. "Er war heute Morgen schon kurz bei Bewusstsein und hat sich gleich nach dir erkundet." "WIRKLICH?" Deine Stimme überschlägt sich fast vor Freude. Mein Lächeln wird stärker. "Hat er sonst noch was gesagt?" fragst du aufgeregt meine Hand drückend. "Nein. Dazu war ich noch zu schwach." krächze ich leise und bin froh darüber dass meine Stimme wieder halbwegs funktioniert. Ich öffne die Augen und sehe in dein etwas überraschtes und vor Freude strahlendes Gesicht. "Ich besorge mir mal was zu trinken. Willst du auch was, Yugi?" fragt dein Großvater. "Ja bitte." "Habe ich dir eigentlich schon mal gesagt, dass du verdammt süß bist, wenn du so überrascht guckst, Aibou?" frage ich lächelnd, als dein Großvater die Tür hinter sich geschlossen hat. Du wirst etwas rot und schüttelst den Kopf. Ich muss etwas schmunzeln, lege eine Hand in deinen Nacken, ziehe dich zu mir runter und gebe dir einen sanften Kuss. Aber schon nach kurzer Zeit löst du dich wieder von mir. "Hmm.... Aibou!!!" protestiere ich. "Yami! Was ist wenn Großvater uns sieht???" "Dann weiß er es eben, Na und?" "Du bist unmöglich." Ich grinse. "Ich weiß." gebe ich zurück und drücke dir trotzdem noch einen kurzen Kuss auf die Lippen. Dann wende ich mich wichtigeren Dingen zu. "Tut mir Leid, dass ich dir solche Sorgen bereitet habe, mein kleiner Prinz." Sanft streichele ich deine Wange. Du lehnst dich etwas in die Berührung und schließt die Augen. "Ich weiß auch nicht, was da vor sich gegangen ist, und wieso ich immer noch den Körper habe. Aber ich habe echt geglaubt es wäre alles vorbei. Weißt du, ich habe es nicht geschafft meinen Geist wieder ins Puzzle zu verfrachten..." Ich muss husten. Mein Mund ist staubtrocken. Außer ein paar Krächzern kriege ich keinen Ton mehr raus. Ich versuche es noch mal, spüre aber deinen Finger auf meinen Lippen. "Ich hatte solche angst um dich." sagst du mit zittriger Stimme. "Auf einmal bist du zusammengebrochen und hast dich nicht mehr bewegt. Irgendwie spürte ich einen starken Schmerz in der Brust, den ich mir nicht erklären konnte. Ich glaube, weil ich keinen Kontakt zu dir hatte. Dein Körper hat kein Lebenszeichen von sich gegeben und dein Geist war nicht im Puzzle. Wir, also Großvater und ich haben dich so schnell es geht ins Krankenhaus gebracht, und die Ärzte haben es geschafft dich wieder ins Leben zurückzuholen." erzählst du mir die ganze Sache aus deiner Sicht. "Ich hatte solche angst, dass ich dich endgültig verloren hätte." fügst du hinzu. Wieder steigen dir Tränen in die Augen. "Hey, hey, ist ja gut, Aibou." flüstere ich um meine Stimme zu schonen und ziehe dich zu mir um dich zu trösten. "Ich weiß nicht wem wir dieses Wunder zu verdanken haben, aber es ist geschehen. Und dafür sollten wir dankbar sein." Du nickst und schniefst ein letztes Mal. "Und jetzt lächle wieder, kleiner Prinz. Das steht dir viel besser." bitte ich dich. Du erfüllst mir diesen Wunsch gerne. Kurz danach kommt dein Großvater wieder und gibt dir einen Becher Cola. "Du kriegst auch gleich was zu trinken, Yami." sagt er. "Ich habe der Schwester bescheid gesagt, dass du wach bist. "Danke." krächze ich. Jetzt kicherst du schon wieder. "Was ist?" frage ich. "Dein Gekrächze macht jede Krähe neidisch." kicherst du. "Was kann ich dafür, wenn meine Stimme nicht so will, wie ich will?" frage ich und ziehe einen Schmollmund, was deinen Heiterkeitsanfall noch verstärkt. Dein Lachen ist wahrlich die schönste Musik, die es gibt. "Na ja, solange du nicht Flügel bekommst und mir wegfliegst, soll es mir egal sein." grinst du. "Hmm... Flügel haben... das war schon damals in Ägypten einer meiner großen Träume. Einfach von den lästigen Pflichten fliehen und ein normales, einfaches Leben führen. Ja, das war damals mein größter Traum." erinnere ich mich gerade wieder. Du siehst mich groß an. "Aber keine Sorge, Aibou, selbst wenn sich dieser Traum irgendwann erfüllen sollte, würde ich immer wieder zu dir zurückkommen." sage ich mit einem sanften Lächeln. Dein Großvater stößt einen Pfiff aus und lächelt uns wissend an: "Also Yugi, ich muss schon sagen, das war eine der schönsten Liebeserklärungen, die ich in meinem ganzen Leben gehört habe. Da kannst du dir echt was drauf einbilden." Du läufst knallrot an, und auch mir ist das etwas unangenehm. "Woher weißt du...?" fragst du total geplättet. "Woher ich weiß, dass mehr zwischen euch ist, als normale Freundschaft? Ganz einfach: Ich kenne dich fast dein ganzes Leben. Ich weiß, wie du auf bestimmte Situationen reagierst. Ich habe schon vor einiger Zeit gemerkt, dass dich etwas sehr beschäftigt, aber da du mir gegenüber so getan hast, als wäre alles in Ordnung, hab ich mir gedacht, dass es besser wäre, wenn du das Problem selbst aus dem Weg räumst. Dann Samstagmorgen, als du sagtest, ein "guter Freund" käme vorbei hattest du so ein Funkeln in den Augen, das du nur hast, wenn etwas Schönes geschehen ist. Da konnte ich mir aber noch nicht erklären was es war. Erst als du mir Yami vorgestellt hattest, sah ich, dass er der Grund war. Und dein Verhalten in den letzten paar Tagen war auch zu auffällig. Ich habe dich doch gar nicht von hier weggekriegt." lächelt dein Großvater. Ehe einer von uns noch etwas sagen kann klopft es und eine Schwester kommt mit einer Kanne Tee für mich an. Ein Doktor folgt ihr. Die Schwester stellt den Tee ab und verlässt den Raum wieder. Der Arzt lächelt mich freundlich an, schüttelt erst deinem Großvater, dann dir und zum Schluss mir die Hand. "Schön, dass Sie wieder bei Bewusstsein sind, Herr Muto. Sie haben uns ganz schön Kopfzerbrechen bereitet." Ich wundere mich etwas darüber, wie er mich anspricht, aber dein Großvater zwinkert mir zu und ich verstehe, dass das sein Werk war. "Ich war schon immer ein schwerer Patient, wenn ich mal krank war." gebe ich krächzend zurück. Der Arzt lachte auf diese Bemerkung. "An Ihrer Stimme müssen Sie aber noch feilen. Schonen Sie sie am besten etwas." Ich nicke nur. "Ähm, nun zum Grund meines Besuches: Mir wäre es ganz Recht, Wenn Sie noch 2 Tage zur Beobachtung hier blieben. Sie sind dem Tod gerade so von der Schippe gesprungen. Ich weiß nicht was es ist, aber anscheinend gibt es etwas, das Sie nicht loslassen wollten, denn es lag allein an Ihrem Lebenswillen, ob sie durchkommen würden oder nicht." "Sie haben Recht." krächze ich. "Es gibt tatsächlich etwas, das ich nicht alleine in dieser Welt zurücklassen will und kann. Und ich werde so lange hier bleiben, wie sie mich unbedingt hier behalten wollen, vorausgesetzt, ich kriege ein bisschen Bewegungsfreiheit. Ich weiß nicht ob ich es aushalte 2 Tage im Bett zu verbringen." "Wir werden Sie keinen Augenblick länger als nötig hier ans Bett fesseln. Selbstverständlich dürfen Sie sich ab morgen im Park aufhalten, in sofern sie vernünftig angezogen sind. Der Herbst hält langsam aber sicher Einzug." "Machen Sie sich keine Sorgen, über seine Kleidung, Doktor, ich werde ihm gleich morgen früh eine Jacke und dickere Sachen herbringen." sagt dein Großvater. "Gut. Das wäre es dann fürs Erste. Dann wünsche ich Ihnen noch viel Vergnügen mit Ihrer Familie. Wir sehen uns später wieder." verabschiedet sich der Arzt und wir sind wieder allein. "Warst du damals wirklich ein schwerer Patient?" fragst du neugierig als du mir eine Tasse Tee einschenkst. Ich muss grinsen, als ich mich erinnere. "Ja. Wenn ich mal krank war, was nicht sehr oft vorkam, dann aber richtig. Die Hofmediziner hatten alle Hände voll damit zu tun, mich davon abzuhalten, frühzeitig ins Totenreich einzukehren." "Wirklich?" "Ja. ich habe schon einige Übung darin, dem Tod von der Schippe zu springen." Wir alle lachen, was bei mir aber in einem Hustenanfall endet. "Du sollst deine Stimme doch nicht so anstrengen, du alte Krähe." stichelst du. "Hey!! Na warte, wenn ich wieder richtig auf den Beinen bin, gibt das Rache." Durch meine Heiserkeit klingt diese Drohung allerdings nicht sehr gefährlich. Vorsichtig nehme ich einen Schluck Tee, verbrenne mir aber trotzdem den Mund. "Wieso muss das alles nur so schrecklich heiß sein?" fluche ich. Du lachst schon wieder. "Suppe kannst du nicht essen, Tee kannst du nicht trinken... Sag mal, wie hast du damals eigentlich warme Speisen zu dir genommen, ohne dich immer wieder zu verbrennen?" "Damals ging das, aber du vergisst, dass 3000 Jahre vergangen sind." grinse ich. Da klopft es wieder. "Ja?" Joey, Honda und Anzu betreten den Raum. "Hi, Yami!" begrüßt Anzu mich. "Na, Alter alles wieder klar?" fragt Joey. Ich nicke nur. So glücklich bin ich über ihren Besuch nicht. "Yugi hat uns erzählt, was passiert ist." sagt Honda. "Guten Tag Herr Muto, hi Yugi, seit wann bist du denn schon hier?" fragen Joey und Honda. Anzu ist merkwürdig still. Ich nehme an weil du hier bist. "Ich bin gleich nach der Schule hergekommen." antwortest du. "Und was ist mit den Hausaufgaben?" "Die mache ich heute Abend." "Sag mal, Aibou, kannst du mir das Kopfteil mal etwas höher stellen? Ich hab das Liegen allmählich satt." frage ich krächzend. "Natürlich." sagst du und stellst es mir ein. Jetzt kann ich wenigstens vernünftig sitzen. "Ui, du klingst aber gar nicht gut, Yami." bemerkt Anzu "Ich hab meine Stimme ja auch 3 Tage nicht benutzt." grinse ich. "Und der Arzt hat gesagt er soll seine Stimme schonen, nicht wahr, du alte Krähe?" grinst du. Mein Versuch dir in die Rippen zu boxen schlägt fehl, weil du dich schnell in Sicherheit gebracht hast. Die 3 bleiben noch eine Weile erzählen mir dies und das, dass Kaiba es fertig gebracht hat, zu spät zur Schule zu kommen und andere Nebensächlichkeiten. "Tut mir Leid Leute, aber ich bin ziemlich müde" sage ich nach einer Weile. "Ich würde mich gerne noch ein bisschen ausruhen." "Ja, ist klar Alter." meint Joey. "Schlaf dich wieder richtig fit." "Werd ich machen." "Machs gut." "Ihr auch." "Kommst du mit, Yugi?" "Nein, Honda, ich gehe mit meinem Großvater nach Hause." gibst du zurück. "Gut, dann bis morgen in der Schule." Als die Tür wieder zu ist, lasse ich mich zurücksinken und schleiße die Augen. "Sollen wir auch gehen, Yami?" fragst du. "Nein, ihr könnt ruhig hier bleiben, aber die 3 sind mir ein bisschen zu aufdringlich. Ich meine, ich hab nichts gegen sie, im Gegenteil, aber im Augenblick ist mir dieser Wirbel noch etwas zu viel." erkläre ich müde. Du setzt dich wieder auf mein Bett. "Verstehe ich. Es ist für sie ja das erste Mal, dass sie dich und mich gleichzeitig sehen können und sie wollen dich als Freund kennen lernen." "Das verstehe ich ja auch. Aber in der letzten Woche ist so viel auf mich eingestürzt. Und jetzt muss ich mich wohl auch noch daran gewöhnen, in dieser Welt zu leben und in ihr klarzukommen." "Wie meinst du das?" fragst du. "Ich bezweifle, dass ich diesen Körper wieder loswerde. Sonst hätte ich es Samstag wohl geschafft, meinen Geist ins Puzzle zurückzuschicken." erkläre ich dir was mir so durch den Kopf geht. "Verstehe." Ein Lächeln schleicht sich auf dein Gesicht. "Ich hab dir doch am Freitag schon gesagt, dass du mich nicht so einfach loswirst, Aibou." sage ich lächelnd. "Du hast des aber geschafft, dass ich an diesem Versprechen zweifelte." beschwerst du dich. "Ich hab mich doch dafür entschuldigt. Was soll ich denn noch machen? Vor dir auf die Knie fallen und um Verzeihung betteln?" "Keine schlechte Idee." "Aber erst wenn er wieder auf den Beinen ist." mahnt dein Großvater. Du bleibst noch eine gute Stunde, dann musst du nach Hause, deine Hausaufgaben warten. Außerdem hast du ja morgen wieder Schule. Schweren Herzens lasse ich dich gehen, aber nicht ohne dir noch einen liebevollen Kuss zu geben, und dabei ist es mir egal, dass dein Großvater es mitkriegt. "Bis Morgen, mein Pharao." flüsterst du mir noch ins Ohr. "Bis Morgen mein kleiner Prinz." flüstere ich zurück. "Also, der Kuss konnte sich sehen lassen." meint dein Großvater noch ehe er die Tür hinter sich geschlossen hat. "GROßVATER!" höre ich dich rufen. Wie gerne hätte ich jetzt dein sicherlich rotes Gesicht gesehen. Ich gähne herzhaft. Der Nachmittag hat mich doch mehr angestrengt, als ich gedacht habe. Schnell bin ich eingeschlafen. Ein paar Stunden später kommt der Arzt noch einmal vorbei und untersucht mich gründlich. Ich lasse es Wohl oder Übel über mich ergehen, auch wenn ich lieber weitergeschlafen hätte. Das Essen lehne ich aber ab. Ich wäre wieder eingeschlafen, ehe ich einen Bissen fertig bearbeitet hätte. Mit dem Versprechen, dafür morgen früh vernünftig zu essen, lässt er mich endlich alleine. Ich ärgere mich noch etwas über die Störung, bin aber schnell wieder eingeschlafen. Am nächsten Morgen weckt mich ein Klimpern. Ich schlage die Augen auf und sehe, dass mir eine Schwester gerade Frühstück und eine neue Kanne Tee hinstellt. "Guten Morgen." sage ich, noch etwas schläfrig. Meine Stimme klingt nicht mehr ganz so kratzig wie gestern. "Oh, habe ich Sie geweckt? Tut mir Leid." meint die Schwester und verbeugt sich. "Keine Sorge, ich wäre sowieso bald aufgewacht." beruhige ich sie wieder. Sie lächelt. "Könnten Sie bitte die Vorhänge aufziehen?" bitte ich sie. "Selbstverständlich, Herr Muto." Als sie das getan hat, verlässt sie das Zimmer wieder. Ich lasse mich wieder zurücksinken. Na toll, jetzt darf ich hier rumliegen und auf deinen Großvater warten. Schlafen kann ich nicht mehr. Wenn ich wenigstens eine Beschäftigung hätte... Oder wüsste wie spät es ist. "Immerhin ist das Wetter schön." sage ich mir und sehe aus dem Fenster. Langsam macht sich meine Blase bemerkbar. Eigentlich bin ich ja viel zu faul, um aufzustehen, aber nach 5 Minuten entscheide ich mich doch dazu, das stille Örtchen aufzusuchen. Vorsichtig setze ich mich auf. Man hat mir also schon Hausschuhe hingestellt, wie ich sehe. Ich ziehe sie mir an und belaste meine Beine vorsichtig. Sie sind noch nicht so ganz bereit nach ihrem 3 Tageurlaub ihren Dienst wieder aufzunehmen. Zum Glück kenne ich das noch aus Ägypten. Da war ich, wenn ich krank war, mehrere Wochen ans Bett gefesselt gewesen, ohne viel Bewegung. Ich starte einen zweiten Versuch. genauso erfolglos wie der Erste. Na toll... soll meine Blase etwa platzen? Ich hätte mich früher zum aufstehen bewegen sollen. Es klopft, und dein Großvater betritt den Raum. "Oh Yami, guten Morgen, du bist schon wach?" begrüßt er mich und stellt eine Reisetasche auf den Boden. "Ja. Guten Morgen." "Darf man fragen was du vorhast?" "Meine Blase drückt, aber ich hab's noch nicht geschafft, meine Beine wieder zum arbeiten zu überreden." erkläre ich ihm mein Problem. "Das kommt, weil du 3 Tage am Stück gelegen hast. Komm ich helfe dir." "Danke." Gut, dass der Alte noch etwas Kraft in den Knochen hat. Ich stütze mich auf seine Schulter und er führt mich zur Toilette. Nachdem ich meine Blase entleert habe, stützt er mich noch den halben Weg zurück zum Bett, den Rest schaffe ich alleine. "So, ich hab dir was zum Anziehen mitgebracht, Yami, damit du deine Beine noch etwas ans Laufen gewöhnen kannst. Ich konnte leider nicht so darauf achten, dass alles farblich zusammenpasst, dazu bist du ein bisschen zu groß für Yugis und meinen Kleiderschrank, aber ich denke mal, hier kommt es nicht so auf dein Aussehen an." "Stimmt." antworte ich. "Aber wenn du hier raus bist, schicke ich dich und Yugi mal los, um dir was vernünftiges zu kaufen." Wenn ich hier raus bin... ich hab mir noch gar keine Gedanken darüber gemacht, was ist, wenn ich hier raus bin. "Ähm... Herr Muto?" fange ich an. "Hey, Yami, fang jetzt bloß nicht an förmlich zu werden. Sugoroku und du, wenn ich bitten darf. Was gibt es denn?" "Haben ... Hast du eine Idee wo ich unterkommen könnte wenn ich hier raus bin? Ich meine, ich brauche doch eine Wohnung und..." "Du wohnst selbstverständlich ab morgen Abend bei uns." fällt er mir ins Wort. "Aber... ich will dir nicht zur Last fallen." wende ich ein. "1. Du fällst mir nicht zur Last. 2. Ich wage es zu bezweifeln, dass du es schaffen würdest in dieser Welt ohne Hilfe klar zu kommen, oder weißt du wie man kocht?" Ich kann nur den Kopf schütteln. "Und 3. wäre es für Yugi auch das Schönste, wenn du immer bei ihm sein könntest." Unter der Last dieser Argumente muss ich nachgeben. Auf einmal macht sich mein Magen bemerkbar. Stimmt ja, ich hab mein Frühstück ja noch gar nicht angerührt. Schnell hole ich das nach. Jetzt erst merke ich was ich für einen Hunger habe. Schnell sind die 3 Brote in meinem Mund verschwunden. Ich habe es sogar direkt geschafft, mich nicht am Tee zu verbrennen. Als ich fertig bin, will dein Großvater alles Mögliche von meiner Vergangenheit wissen. Ich erzähle ihm in etwa das gleiche, was ich dir am Samstag erzählt habe. Wir werden nur einmal vom Arzt gestört, der sich nach meinem Wohlbefinden erkundigt und mich darauf hinweist, dass ich noch nicht allzu viel Vertrauen in meine Beinmuskulatur haben solle, was ich ja schon weiß. Ich bin noch am Mittagessen, als du ins Zimmer gestürmt kommst. "He, Yugi! Wo kommst du denn schon her? Du schwänzt doch nicht etwa?" fragt dich dein Großvater. "Quatsch." erwiderst du, noch ziemlich außer Atem. Du bist wohl her gerannt. "Mein Sportkurs fällt aus." Du stellt deinen Schulranzen ab und lässt dich quer auf mein Bett fallen. "Hey! Werde ich gar nicht begrüßt?" beschwere ich mich. "Natürlich." Du setzt dich wieder auf, rückst näher zum Kopfende des Bettes und gibst mir einen sanften Kuss, welchen ich genauso sanft erwidere. Dann setze ich aber mein Essen fort. "Hey, hast du es endlich gelernt, dich nicht zu verbrennen?" fängst du schon wieder an mich zu ärgern. "Ja. hab ich." grinse ich zurück. "So ihr zwei." meldet sich dein Großvater zu Wort, "ich werde wieder in den Laden gehen. Ich hab ihn schon viel zu lange allein gelassen." "Ist in Ordnung Großvater." sagst du. "Heute Abend komme ich noch einmal wieder. Soll ich dir irgendetwas mitbringen, Yami?" "Ja, irgendein Buch. Ich brauche etwas Beschäftigung hier." "Ich werde sehen was ich finde. Bis dann. Werdet aber nicht zu leidenschaftlich." grinst uns der alte Mann zwinkernd an. "Großvater!!!!!" rufst du, rot werdend. Schnell ist er aus dem Zimmer verschwunden. "Er kann es nicht lassen. Gestern hat er mich auch schon den ganzen Abend geärgert." beschwerst du dich. Ich werde neugierig. "Wie denn?" frage ich. Du wirst noch eine Spur röter. "Das geht dich gar nichts an." "Es interessiert mich aber." grinse ich. Du ziehst mir mein Kissen hinterm Rücken weg und drückst es mir ins Gesicht. Erst wehre ich mich verzweifelt, dann gebe ich meinen Widerstand aber auf. Du nimmst das Kissen weg, aber ich rühre mich noch nicht. "Yami?" fragst du nach ein paar Sekunden besorgt. Aibou, du bist echt süß. Ich ziehe dich zu mir und gebe dir einen leidenschaftlichen Kuss. Sofort bettelt deine Zunge um Einlass und ich lasse dich gerne gewähren. Es ist schon viel zu lange her, dass wir uns so nah waren. Unsere Zungen liefern sich einen heißen Kampf, den ich knapp verliere, was mich aber nicht sonderlich stört. "Ich liebe dich, Yugi!" flüstere ich dir ins Ohr. "Ich liebe dich auch, mein Pharao." Ich halte dich noch eine Weile fest. Es ist so schön deine Wärme und Liebe zu spüren. Nach einigen Minuten lasse ich dich aber wieder los. "Wollen wir ein bisschen raus gehen?" frage ich dich. Du nickst. "Gut, dann brauche ich aber deine Hilfe." "Wobei?" fragst du. "Vom vielen Liegen sind meine Beine noch nicht wieder so ganz damit einverstanden, mich mehr als ein paar Meter zu tragen. Wäre nett, wenn du mir da ein bisschen helfen könntest." erkläre ich "Nur wenn du dich nicht so schwer machst." "Keine Sorge, Kleiner." meine ich und küsse dich noch einmal sanft. Dann schwinge ich die Beine aus dem Bett, ziehe mir die Hausschuhe an und versuche etwas Gewicht auf meine Beine zu verlagern. Noch geben sie nicht nach. Langsam stehe ich auf und schaffe es stehen zu bleiben. Test bestanden. Du hast inzwischen eine Jacke aus der Reisetasche gekramt und reichst sie mir. Um sie anzuziehen setze ich mich aber trotzdem wieder hin. Das nächste Aufstehen bereitet mir etwas weniger Mühe. Meine Beine gewöhnen sich also so langsam wieder ans Funktionieren. Vorsichtig gehe ich ein paar Schritte. Dabei fühle ich mich auf jeden Fall schon sicherer als heute Morgen. Trotzdem stütze ich mich vorsichtig auf deine Schultern, während du mir einen Arm um die Taille legst, als wir den Raum verlassen. Wir gehen langsam durch die langen Korridore des Krankenhauses. Alles hier ist weiß und wirkt sehr sauber. Unser Ziel ist der Park des Krankenhauses. Unterwegs treffen wir auf den Arzt, der für mich verantwortlich ist. "Na, das geht ja schon ganz gut, Herr Muto! Aber auf den Gängen ist nur Schritttempo erlaubt, also nicht rennen." grinst er freundlich. "Also nicht übermütig werden hier mit mir, Aibou." grinse ich. "Du willst doch nur nen Sündenbock haben, falls du erwischt wirst!" beschwerst du dich. "Na und? du schiebst doch deine Sünden auch immer auf mich!" meine ich. Wir brechen alle 3 in Lachen aus. "Also dann viel Spaß noch Ihnen beiden. ich muss weiter." wünscht uns der Arzt und schon ist er weg. Als wir den ordentlich angelegten kleinen Park betreten, muss ich feststellen, dass sich die Luft in den letzten Tagen ziemlich abgekühlt hat. Ich sehe dass die ersten Blätter an den Bäumen schon gelb werden. So langsam verabschiedet sich also der Sommer. Trotzdem sind wir nicht die einzigen, die sich einen kleinen Spaziergang gönnen: Viele andere Patienten sind auch hier um sich die Beine zu vertreten. Langsam schlendern wir die gepflegten Kieswege entlang. Immer müssen wir Pause machen, da meine Beine sich immer wieder ausruhen wollen. Aber das Laufen geht immer besser. Als wir beschließen zurückzugehen, stütze ich mich eigentlich gar nicht mehr auf dich, sondern tue nur noch so als Tarnung, um die Umarmung nicht wieder zu lösen. "Und was machen wir jetzt?" fragst du, als wir wieder vor meinem Zimmer stehen. "Jetzt machen wir es uns noch etwas gemütlich." meine ich. Bein Betreten des Raumes stellen wir fest, dass aus dem Gemütlichmachen nichts wird. Anzu, Honda und Joey sind da und warten auf uns. "Hallo ihr 3." begrüße ich sie. "Hallo Yami." "Wo wart ihr denn?" fragt Joey. "Wir haben einen kleinen Spaziergang gemacht." antworte ich ihnen. Du nimmst mir die Jacke ab und ich lasse mich wieder aufs Bett fallen. Der Rest des Nachmittags verläuft fröhlich. Wir schwatzen und lachen viel. Das einzige was mir auffällt, ist dass Anzu immer noch unsicher ist. Ich sage aber nichts dazu. Gegen halb 7 kommt dein Großvater wieder. Wie versprochen hat er mir etwas Lesestoff mitgebracht: Ein Roman, der im alten Ägypten spielt. Er bleibt noch eine halbe Stunde, dann zieht es ihn, dich und deine ... nein, unsere Freunde wieder nach Hause. Den Rest des Abends verbringe ich lesend. Gegen halb 9 kommt der Arzt wieder um die Routineuntersuchungen durchzuführen, dann habe ich meine Ruhe. Ich lese noch ein Kapitel und bequeme mich dann zum Schlafen. Aber irgendwie kann ich nicht sofort einschlafen. Immer noch frage ich mich, was Samstagabend nun genau geschehen ist und wieso ich diesen Körper noch habe. Natürlich bin ich da nicht traurig drüber, im Gegenteil. Endlich kann ich dir auch körperlich nah sein und bin nicht immer auf dich angewiesen, was dir auch etwas mehr Freiheit verschafft. Ich freue mich schon richtig auf morgen. Dann bin ich hier endlich raus. Dann können wir unsere Liebe endlich ausleben - insofern du bereit dazu bist natürlich. Vor deinem Großvater müssen wir uns auch nicht verstecken. Schon mal ein Problem weniger. Aber was ist mit Anzu, Joey und Honda? Wie werden sie darauf reagieren, dass wir schwul sind? Ich weiß beim besten Willen nicht, wie wir es ihnen erklären sollen, ohne dass sie uns die Freundschaft kündigen. Mitten in der Nacht werde ich von irgendetwas geweckt. Im Zimmer brennt Licht. Anscheinend kriege ich einen Zimmergenossen. Interessiert beobachte ich die Szenerie. Scheint ein gebrochenes Bein zu sein, der Apparatur am Fußende des anderen Bettes nach zu urteilen. Wer ist denn der Unglückliche? Ich versuche etwas zu erkennen, aber die Schwestern stehen mir im Blickfeld. Eine von ihnen dreht sich um. "Oh, Sie sind wach? Verzeihen Sie, dass wir Sie geweckt haben, aber es fand sich kein Zimmer mehr für den Neuzugang." entschuldigt sie den Tumult, wendet sich aber sofort wieder dem anderen zu. "Macht nichts." meine ich. Ich versuche immer noch zu erkennen wer es ist. "He! Vorsichtig! Wo haben Sie meine Brille hingepackt? Ich bin fast blind ohne sie." höre ich eine Stimme aus dem Nachbarbett. Das kann doch nicht wahr sein. Diese Stimme! Das muss ein Alptraum sein!!! Einer der schlimmsten Sorte. "Hier, bitte." Der Arzt reicht dem zeternden Wesen seine Brille. Oh nein... ich habe es geahnt... So eine Bille trägt nur einer... "So, Herr Underwood, dann wünsche ich Ihnen eine angenehme Nacht. Die Schmerzmittel müssen bald wirken. So lange können Sie sich ja mit Ihrem Zimmernachbarn unterhalten. Wie ich sehe ist er wach. Angenehme Nachruhe Ihnen beiden." mit einem Lächeln verlässt er den Raum. Ich gebe ein gequältes Stöhnen von mir. Wie soll ich das nur aushalten??? In einem Krankenzimmer mit Weevil Underwood!!! AIBOU!!!!!! Hol mich hier rauuuuuuuss!!!!!!!!!!!! "Na Kumpel, wieso bist du hier?" fragt das Insekt. "Siehst nicht so aus, als wäre bei dir was gebrochen. Was Falsches gesessen oder was Schlimmeres?" "Ich wüsste nicht, was dich das angeht, Underwood." gebe ich mürrisch zurück. Ich habe echt keine Lust auf ein Gespräch mit einem Insekt. "Sag schon! Oder ist es dir peinlich?" "Ich sagte doch es geht dich einen feuchten Kehricht an, Underwood. Und was hast du gemacht? Ist dir eines deiner herzallerliebsten Insekten so aufs Bein getreten dass es gebrochen ist?" frage ich nicht sonderlich bedauernd. "WAS? Du wagst es meine Insekten zu beleidigen??? Wer bist du überhaupt?" "Rate." gebe ich zurück und sehe ihn zum ersten Mal an. "Yugi, du?" "Knapp daneben ist auch vorbei." gebe ich gelangweilt zurück. "Ich bin derjenige, der dich im Königreich der Duellanten geschlagen hat." "Natürlich bist du Yugi!" "Nein! Mein Name ist Yami, nicht Yugi!" Jetzt, wo ich einen eigenen Körper hab, wird es mir doch wohl erlaubt sein mich von dir abzuheben. "Ich glaub jetzt weiß ich warum du hier bist! Du bist Schizophren. Da bist du hier aber auf der falschen Station." Jetzt dreht das Insekt durch. "Jetzt drehst du ab, Underwood. Und da ich bezweifle, dass dein Insektenhirn überhaupt ansatzweise verstehen kann, wer ich wirklich bin, versuche ich auch gar nicht erst es dir zu erklären. Gute Nacht. Ich wünsche nicht gestört zu werden, sonst werd ich extrem ungemütlich." Mit einem grimmigen Blick stehe ich auf, mache das Licht aus, lege mich wieder hin und versuche zu schlafen. Aber ich träume schlecht. Immer wieder tauchen Insekten in meinen Träumen auf. Wenn es wenigstens Skarabäen wären. Denen kann ich ja noch was Gutes abgewinnen, aber nein, es müssen ja alle möglichen anderen Biester sein. Als ich am nächsten Morgen wach werde fühle ich mich wie gerädert. Es muss schon relativ spät sein, denn auf dem Tisch neben mir steht mein Frühstück. Ich stehe auf und gehe zum Fenster um die Vorhänge zu öffnen. "HEY!!! Lass die Vorhänge zu! Es ist viel zu hell draußen." ruft mir dieses Insekt zu. Er ist also auch wach. "Ist doch schön dass es so hell ist. Jedenfalls schöner als hier im Dunkeln zu hocken." gebe ich gleichgültig über seine Meinung zurück. "Hey, du sagtest doch gestern, dein Name wäre Yami! Dann benimm dich auch deinem Namen gemäß." "Tut mir Leid, Underwood. Auch wenn mein Name Dunkelheit bedeutet, fühlte ich mich schon immer im Licht wohler. Die Vorhänge bleiben auf! Und da hilft auch dein Zetern nichts." meine ich und sehe aus dem Fenster, welches Leider zur Stadt blickt. Ich hätte ja Lieber den Blick zum Park, aber ein Krankenhaus ist nun mal kein Hotel. Ich seufze, gehe wieder zu meinem Bett und schnappe mir ein paar Sachen aus der Reisetasche, ziehe mich um und verdrücke dann mein Frühstück. Dann schnappe ich mir meine Jacke, ziehe auch die an, nehme das Buch und gehe raus. "Hey! Wo willst du hin?" ruft mir das Insekt nach. "Raus in den Park. Ich will mein Zimmer nicht mit Insekten teilen. Wenn jemand nach mir fragt, sag ihm, wo ich bin." Mit diesen Worten verschwinde ich. Draußen ist es noch recht kühl, aber damit habe ich ja gerechnet. Noch sind hier sehr wenige Leute. Ich setze mich auf eine leere Bank und fahre meine Lektüre fort. Endlich bin ich diese penetrante Stimme des Insekts los. "Ah, hier sind Sie Herr Muto!" werde ich nach einiger Zeit wieder gestört. Genervt sehe ich auf. Vor mir steht der Arzt. "Was gibt es?" frage ich, leicht gereizt. "Ich habe mich gewundert, warum Sie nicht auf Ihrem Zimmer sind." "Weevil und ich sind uns nicht sonderlich grün." antworte ich wahrheitsgetreu. "Und da er ans Bett gefesselt ist, muss ich ihm wohl aus dem Weg gehen." "Da ist irgendetwas zwischen Ihnen, stimmt's?" fragt er. "Sie sind ein guter Menschenkenner, Doktor." Ich lege mein Buch umgedreht auf meine Beine. Ich würde lieber weiter lesen, als mich mit dem Arzt zu unterhalten. "Na ja... ich habe viel mit Menschen zu tun, wie Sie wissen. Da lernt man so was." Sein Blick fällt auf mein Buch. "Sie interessieren sich für Ägypten?" Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. "Ja. Ein aufregendes Land mit einer aufregenden Geschichte." meine ich. "Finde ich auch. Hätte das Medizinstudium nicht geklappt, hätte ich Ägyptologie studiert. Vor allem der letzte Pharao, dieser Atemu, interessiert mich." Okay, jetzt ist das Buch Nebensache. Interessant, auf jemanden zu treffen der einen verehrt. "Ehrlich? Da liegt auch mein Hauptinteresse." informiere ich den Mediziner. "Das ist ja ein Ding. Darf ich mich kurz setzen?" "Ja gerne." antworte ich. "Wie sind Sie auf ihn aufmerksam geworden?" fragt er mich. "Ähm..." Wie soll ich ihm das nur erklären? Wissen Sie, ich bin sozusagen seine Wiedergeburt? Der hält mich doch für verrückt. "Ich interessiere mich auch für die Geschichte der Spiele", versuche ich halbwegs bei der Wahrheit zu bleiben, "und die Schattenspiele fand ich sehr unheimlich und interessant. Da sie unter Atemu ihren Höhepunkt erreichten, habe ich mich auch ihm zugewandt. Und wie sind Sie auf ihn gekommen?" "Ich habe mich schon früh in den Legenden Ägyptens schlau gemacht. Und da wurde von ihm geredet. Von dem Pharao, der Jahrtausende später wieder in dieser Welt erscheinen und sie vor großem Unheil bewahren soll." Ich muss lächeln. Er könnte gut einer meiner Untertanen sein. Die redeten auch immer mit so leuchtenden Augen von mir. "Ja, diesen Aspekt finde ich auch sehr interessant. Glauben Sie daran?" frage ich. "Die Ägypter wussten vieles und kannten viele Geheimnisse, aber an Wiedergeburt glaube ich nicht. Nur an Wiederbelebung, und das geht keine Jahrtausende später. Schon gar nicht bei Mumien ohne innere Organe. Was nicht heißt, dass ich den Glauben der Ägypter als absoluten Unsinn darstelle." antwortet er. "Und was ist, wenn die Seele des Pharao überlebt, und sich einen Körper als ... "Wirt"... sucht?" "An so was glaube ich auch nicht." Ich muss etwas schmunzeln. "Was ist?" fragt er. "Yami? Was machst du denn in einem Krankenhaus?" höre ich auf einmal eine Bekannte Stimme hinter mir, die mich so um die unangenehme Antwort herumbringt. Ich drehe mich um. "Ishizu, Marik, Odion! Woher wisst ihr denn, dass ich hier bin?" frage ich erstaunt und stehe auf um sie zu begrüßen. "Yugis Großvater hat es uns erzählt." "Aha. Aber ich muss sagen, ihr kommt nicht Ungelegen. Ich habe da nämlich einige Fragen an euch." "Die da wären?" fragt Marik. "Ich glaube ihr habt mir bei unserem Letzten Treffen nicht alles erzählt." "Wie meinst du das?" In der Gegenwart von Fremden lassen zumindest Ishizu und Odion den unterwürfigen Ton. Ich sehe den Arzt an. Er steht auf. "Ich nehme an, Sie wollen mit Ihren Freunden alleine reden. Ich muss sowieso wieder an die Arbeit. Wenn Sie nichts dagegen haben, können wir unser Gespräch später fortsetzen." meint der Mediziner. "Von mir aus gerne." antworte ich. Damit lässt er uns alleine. "Was sollen wir Euch verschwiegen haben, Pharao?" fragt Odion. Jetzt wo der Arzt weg ist, sind alle 3 wieder höflich. "Ihr sagtet, ich würde nur einen Schmerz in der Brust spüren, aber ich habe mich gefühlt, als würde mein Körper in 2 Teile gerissen. Außerdem habt ihr die Götterkarten gar nicht erwähnt." zähle ich die Punkte auf, die mir spanisch vorkamen. "WIE? Die Götterkarten?" rief Ishizu entsetzt. "In welcher Reihenfolge standen sie vor Euch?" fragt Marik schnell. Was ist denn auf einmal mit denen los? "Ist das so wichtig?" frage ich verwirrt "Ja! Sehr wichtig." "Osiris zuunterst, dann Obelisk, dann Ra glaube ich." "Glaubt Ihr oder wisst Ihr?" Marik ist immer noch aufgeregt. "Ich bin mir ziemlich sicher. Aber es sind einige Tage vergangen... und wie ihr sicher wisst war ich einige Tage ohne Bewusstsein. Jetzt verratet mir endlich was los ist! Ich will nicht ewig im Unwissen bleiben. Ich will wissen, was da am Samstag passiert ist." "Was regst du dich überhaupt so auf, Marik?" mischt sich Ishizu wieder ein. "Wenn das wirklich die Reihenfolge war, brauchen wir doch gar nichts zu befürchten. Dann bleibt alles so wie es jetzt ist." "Könnt ihr endlich Klartext reden?" fordere ich die 3 auf. "Hat Yugi Euch irgendetwas erzählt, dass er auch einen starken Schmerz gespürt hätte?" fragt Odion unbeirrt weiter. "Ja, ich glaube er etwas davon erzählt. Schien aber nur nebensächlich zu sein." erinnere ich mich. "Da wurde der Gedankenlink zwischen euch getrennt. Ihr werdet in Zukunft nicht mehr in der Lage sein seine Gedanken zu lesen." "Soll das heißen..." setze ich an. "Die Macht der Götterkarten hat Eurem Körper Bestand gegeben." erklärt Marik "Ihr werdet von jetzt an in dieser Welt leben wie jeder andere Mensch auch." Ich fasse es nicht. Ein unglaubliches Glücksgefühl macht sich in mir breit. Ich muss dich nie wieder verlassen Aibou. Wann kommst du endlich aus der Schule??? "Ich habe es zwar schon vermutet, als ich mir die ersten Gedanken darüber gemacht hatte, aber 100%ig sicher war ich mir nicht. Ich kann es immer noch nicht richtig glauben." gestehe ich. "Glaubt es ruhig, Yami." sagt Ishizu. "Aber eines interessiert mich jetzt doch noch. Was wäre, wenn die Götterkarten in einer anderen Reihenfolge auf meinem Deck gelegen hätten?" "Die Ergebnisse aller Kombinationsmöglichkeiten kennen wir nicht, aber einige doch:" fängt Odion an, "Wäre Obelisk zuoberst, wäre Euer Geist zertrümmert worden, egal in welcher Reihenfolge die anderen beiden kämen, wäre Osiris an 1. Stelle gewesen, dann Obelisk, dann Ra, hätte sich Euer Charakter ins Gegenteil verändert. Ra, Obelisk, Osiris ist die einzige Möglichkeit, die Ihr unbeschadet überstehen konntet." "Düstere Aussichten. Da können wir dem Schicksal ja dankbar sein." meine ich nüchtern. "Ja, das können wir wohl." meint Marik. Auch die drei Ishtars scheinen erleichtert zu sein, dass alles so gut geklappt hat. "Bleibt ihr noch etwas hier in Japan?" wechsele ich das Thema. "Nein. In 3 Stunden geht unser Flieger zurück nach Ägypten. Wir sind nur hergekommen um Euch zu sagen, wie Ihr Euren Körper behalten könnt. Aber das habt Ihr ja bereits selbst herausgefunden." meint Ishizu lächelnd "Tut uns Leid, Pharao, aber wir können die Ausgrabungsstelle nicht zu lange alleine lassen." sagt Odion. "Schade." gebe ich zurück. "Macht es gut und grüßt Eure Freunde von uns." "Werde ich machen. Lebt wohl, und meldet euch, wenn ihr was Interessantes findet. Es gibt übrigens auch Telefone. Ihr müsst nicht immer persönlich auftauchen." grinse ich. "Schon klar. Aber es ist uns immer wieder eine Freude Euch zu sehen." sagt Ishizu und deutet eine Verbeugung an. Damit verschwinden die 3 erstmal wieder um sich weiter durch meine Palastmauern zu graben. Ich bin viel zu aufgeregt um jetzt noch weiter zu lesen. Wann kommst du endlich aus der Schule, Aibou? Ich will dir die guten Nachrichten endlich mitteilen! In der Nähe schlägt eine Kirchturmuhr 12 Mal. Na toll... dann darf ich also noch 4 Stunden warten, bis du Schluss hast. Und in 6 Stunden bin ich erst hier weg. Was mache ich noch so lange? Ich schlendere erstmal wieder auf mein Zimmer, da es bald Mittag gibt. Als ich das Zimmer betrete, sehe ich, dass das Insekt gerade Besuch hat. Rex Raptor. Na toll. Ich glaub den Nachmittag verbringe ich auch lieber im Park, als hier. "Yugi?" fragt der Dinofreak ungläubig. "Knapp daneben. Mein Name lautet Yami." antworte ich, während ich mir Jacke und Schuhe ausziehe und mich wieder aufs Bett fallen lasse. "Lasst euch durch mich nicht stören." sage ich, während ich doch weiter lese. Die beiden unterhalten sich leise. Ich glaube über mich. Na wenn sie meinen. Ganz werden sie es eh nie verstehen. Wenig später wird uns das Mittag serviert. Erbsensuppe. Hoffentlich verbrenne ich mich dieses Mal nicht... Irgendwie schaffe ich das sogar. Nach dem Essen verdrücke ich mich wieder unauffällig. Ich gebe nicht so viel auf ihre Gesellschaft. Außerdem ist es draußen sowieso schöner. Ich setze mich wieder auf die Bank und lese weiter. Was Besseres habe ich eh nicht zu tun. Gegen halb 4 bin ich mit dem Buch durch. Schön. Nur noch etwa ne ¾ Stunde dann bist du wieder bei mir. Ich beschließe so lange hier sitzen zu bleiben und die anderen Patienten im Park zu beobachten. Irgendwann nicke ich aber ein. Ich werde geweckt, als ich merke, wie mich jemand fast übermütig von hinten umarmt. Genießerisch lege ich den Kopf in den Nacken. "Schön, dass du da bist, Aibou!" sage ich leise. Du lässt mich los und setzt dich neben mich auf die Bank. "Wieso bist du nicht im Zimmer?" fragst du. "Bist du nicht auf meinen Zimmergenossen gestoßen?" frage ich. "Nein, der ist grad bei Untersuchungen. Wieso?" antwortest du. "Weil du dann wüsstest, wieso ich lieber hier bin." "Kennst du ihn etwa?" fragst du. "Leider... Weevil Underwood." kläre ich dich auf. "Ach du liebes bisschen." meinst du. "Ich hab eben noch mal mit dem Arzt geredet." wechselst du das Thema. "Wenn er dich noch einmal gesehen hat, darfst du gehen." "Das ist ja schön. Ich hab übrigens auch ne gute Nachricht für dich." sage ich. "Ja?" "Marik, Ishizu und Odion waren heute Morgen kurz hier. Ich weiß jetzt, was Samstag genau los war." "Und?" Ich erkläre dir die ganze Angelegenheit noch mal. Als ich dir sage, dass sich meine Vermutung, dass ich hier in dieser Welt leben werde, bestätigt hat, springst du mir vor Freude um den Hals. "He! Aibou! Du erwürgst mich!" "Entschuldige." Schuldbewusst lässt du wieder von mir ab. Wenn nicht so viele Patienten hier wären würde ich dich jetzt küssen, halte mich aber zurück. "Wollen wir dann schon mal gehen?" fragst du, worauf ich nicke. Der Arzt redet gerade mit dem Insekt, als wir beide das Zimmer betreten. Weevil und Rex sehen uns verwirrt an. Soviel zum Thema es gibt nur einen Yugi. Ich komme nicht umhin, zu schmunzeln. "Ah, Herr Muto, Sie kommen gerade Recht." sagt der Mediziner und dreht Weevil den Rücken zu. "Sie wollen uns also verlassen." meint der Arzt und wischt sich gespielt eine Träne aus den Augenwinkeln. "Ja, wenn Sie mich gehen lassen, schon." antworte ich. "Schade dass aus der Fortführung unseres Gespräches von heute Morgen nichts geworden ist. Aber vielleicht sehen wir uns ja irgendwann wieder." "Aber hoffentlich außerhalb dieses Gebäudes." meine ich lachend. Der Mediziner stimmt mit ein. "Ich wünsche Ihnen jedenfalls alles Gute für die Zukunft." sagt der Arzt zum Abschied. "Danke. Und ich wünsche ihnen noch viel Erfolg bei der Arbeit und viele interessante Patienten." "Danke Ihnen. Machen Sie es gut." Mit diesen Worten verlässt er das Zimmer. Ich schmeiße die wenigen Sachen, die noch von mir hier rumliegen in die Reisetasche. "Tschüss ihr 2." Verabschiede ich mich grinsend von den beiden anderen im Zimmer und auch wir beide verlassen den Raum. "Worüber habt ihr denn heute Morgen geredet?" fragst du neugierig. "Über mich." antworte ich grinsend. TBC So, das wars ma wieder fürs Erste. Wenn jemand hieran was zu meckern hat soll er das tun, wenn nich freu ich mich auch über positives Feedback ^_^ Bis Kapitel 4 kommt wird es leider noch etwas dauern, da ich im Moment wenig Zeit zum schreiben habe... Aber ich sitze mehr oder weniger kontinuierlich dran. 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