Love for(n)ever von DarcAngel (Der Kampf um das Glück) ================================================================================ Kapitel 4: Ohne dich -------------------- 4. Ohne dich Hi Leutz. Hier kommt mal wieder der nächste Teil. Und wie ihr an den Prozentzahlen seht, bewegt sich "Love Fornever" langsam aufs Ende zu - nachdem die Mitte grad hinter uns liegt *g*. Naja, ich hoff ihr lest trotzdem weiter. Mir ist kein Titel für diesen Teil eingefallen, ich hoffe der oben passt, wenigstens irgendwie. Widmung: meiner Beta DocSon - danke noch mal :) und jetzt viel Spaß!! Hermine blickte noch immer nachdenklich an die Decke der Schmusehöhle. Sollte sie es Blaise erzählen oder sollte sie nicht? Sie war hin und her gerissen. Schließlich meinte sie traurig: "Harry ist suspendiert worden!" Die Schwarzhaarige sah sie mitleidig an. "Warum und wie lange?", wollte sie wissen und legte einen Arm tröstend um die Braunhaarige. "Er darf wahrscheinlich erst nach den Weihnachtsferien wieder nach Hogwarts kommen. Es ist wegen der Sache, von der wir dir auf dem Weg zu Dumbledore erzählt haben!", berichtete sie und schniefte. Er fehlte ihr so sehr. "Du vermisst ihn mit Sicherheit sehr!", sagte Blaise, "es ist schlimm von seinem Freund getrennt zu sein." Hermine nickte, während ihr die erste Träne aus den haselnussbraunen Augen rann. Blaise reichte ihr ein Taschentuch, dass die Gryffindor dankend entgegennahm. "Du kannst ihm doch schreiben!", versuchte sie das Mädchen aufzuheitern. Diese schüttelte jedoch nur traurig den Kopf. Sie hätte nicht gedacht, dass es so schlimm sein würde. "Du kannst ihm nicht schreiben? Warum das denn nicht, hat Dumbledore es euch etwa verboten?", wollte sie wütend wissen. Wieder schüttelte die Braunhaarige nur den Kopf. "Hermine, was ist passiert? Warum kannst du ihm nicht schreiben?", fragte die Slytherin nach und strich der anderen zaghaft über das dichte Haar. Hermine schluchzte. ,Ich will zu Harry!', dachte sie und fühlte sich sehr, sehr einsam, dazu kam noch die Unschlüssigkeit und damit wieder die Frage: Sollte sie oder nicht? Als Hermine nicht antwortete, vermutete Blaise enttäuscht: "Du darfst es mir nicht sagen?" Doch auch diesmal reagierte die Weinende nicht. "Warum nicht?", fragte die 15-Jährige verwundert. Hermine sah sie nicht an, sondern blickte zu Boden, als sie mit leiser Stimme, peinlich berührt antwortete: "Ähm ... ich darf es einfach nicht!" "Es hat mit dem Dunklen Lord zu tun, stimmt's?", fragte die Jüngere nach und fügte beleidigt hinzu, "du denkst, dass ich eine Todesserin bin?!" Völlig überrumpelt schniefte die Ältere. "Nein - ja. Ach ich weiß es nicht!", gab sie schließlich zu. "Und ich dachte, du vertraust mir mittlerweile!", flüsterte Blaise enttäuscht. "Das tue ich ja!", widersprach Hermine ihr, konnte der anderen aber immer noch nicht in die Augen sehen. "Aber?", harkte diese noch immer beleidigt nach. "Ich kann es dir nicht sagen!", war das einzige, was die Gryffindor tonlos antwortete. "Glaubst du, ich renne sofort zu irgendwelchen Todessern und verpetze euch, oder was?", fuhr die Schwarzhaarige sie an und stand auf. "Nein, das glaube ich nicht!", sagte Hermine mit festerer Stimme und hob ihren Blick, um der anderen direkt in deren blaue Augen zu sehen, aus denen sie erkannte, dass sie gerade eine Slytherin verletzt hatte. Nie hätte sie gedacht, dass so was überhaupt möglich war. "Ich vertraue dir, also setz dich wieder hin, ich werde es dir erzählen!", sagte sie leise, aber festentschlossen und wischte sich die Tränen mit dem schwarzen Taschentuch ab. Verwundert blickte Blaise sie auf sie runter, bevor sie sich lächelnd neben ihre Freundin setzte und sie wieder in den Arm nahm. Plötzlich hörten die beiden Mädchen Schritte in dem Geheimgang widerhallen und sahen aus erröteten, verheulten Augen auf. Vor ihnen standen völlig außer Atem Professor Snape und hinter ihm tauchte gerade Professor McGonagall auf. Die beiden Lehrer starrten verwundert auf Blaise und Hermine nieder. Harry hatte Dumbledore noch geschrieben, dass die beiden vielleicht in einem Geheimgang hinter dem Gemälde von "Gregor von Grünfelsen" stecken konnten und sofort hatten sich die zwei Professoren auf den Weg dorthin gemacht, um nachzusehen. Nun waren sie hier und tatsächlich saßen die zwei Gesuchten dort in einem kleinen Geheimgang zwischen vielen Kissen auf dem Boden. Verwunderlich war, dass sich eine Gryffindor, dazu noch eine Muggelgeborene, und eine reinblütige Slytherin heulend in den Armen lagen. Die zwei Schülerinnen starrten ihre Hauslehrer mindestens genauso perplex an, wie diese sie. "Sie werden gesucht, alle beide!", sagte Snape mit strenger Miene und gebot ihnen mit den Händen aufzustehen, der Ausdruck von Verwunderung war von seinem Gesicht verschwunden und hatte Missfallen zurück gelassen. Die zwei Freundinnen sahen sie verwirrt an, wischten sich dann jedoch die Tränen weg und erhoben sich. "Miss Granger, Sie kommen mit mir. Miss Zabini, Sie gehen mit Professor Snape!", befahl ihnen die immer noch erschöpfte Lehrerin und machte sich auf den Rückweg. Hermine und Blaise gingen ihr nach, gefolgt von Severus Snape. Vor dem Gemälde mussten sie sich trennen. Sie umarmten sich zum Abschied, bevor sie jeweils einem Erwachsenen nach eilten. Diese hatten beide die Szene mit großen Augen beobachtet und waren absolut nicht begeistert von der neu gewonnenen Freundschaft. Und wieder gingen Hermine und die Hauslehrerin schweigend neben einander her und wieder führte ihr Weg zu Professor Dumbledores Büro. Die Braunhaarige ahnte schlimmes. Als sie das letzte Mal hier gewesen waren, hatten Harry und sie ihren Posten als Schulsprecher verloren und Harry war "suspendiert" worden. Was würde jetzt mit ihr geschehen? ,War es denn so falsch Blaise die Wahrheit zu erzählen? Sie ist doch meine Freundin und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie es weitersagen würde. Genauso wenig, wie ich ihre Geheimnisse ausplaudere. Ist doch egal, ob wir aus verschiedenen Häusern kommen. Das wollen die Lehrer doch immer, dass sich die Häuser unter einander besser verstehen und anfreunden. Jetzt sind wir Freunde und es passt ihnen auch nicht - nie kann man es ihnen recht machen! Das ist doch echt unfair. Darf man sich jetzt nicht mal mehr mit den Leuten treffen, mit denen man will, und reden über das, was man will?! Das kann wohl kaum deren Ernst sein. Die haben kein Recht uns das zu verbieten, es gehört zur Freiheit eines jeden Menschen. Wenn das so weiter geht, verklage ich Dumbledore. Der ist doch vollkommen verrückt geworden!', dachte Hermine und Wut sammelte sich in ihrem Bauch. Immer wütender stapfte sie schnell vor der Professorin die Wendeltreppe hoch, während diese schwermütig versuchte mit ihr mit zuhalten. Oben angekommen hämmerte die Braunhaarige einmal laut gegen die alte Tür, bevor sie diese unaufgefordert öffnete und eintrat. Der weishaarige Mann starrte sie verwundert an. Hinter sich hörte Hermine ein entsetztes Schnauben von ihrer Hauslehrerin, doch sie ignorierte es und baute sich mit in die Seiten gestemmten Armen vor dem Direktor der Schule auf. Kurz huschte ein belustigtes Grinsen über dessen Züge, bevor auch er wieder ernst wurde. "Was habe ich jetzt schon wieder verbrochen?", wollte Hermine aufgebracht wissen. "Ich nehme an, dass du das sehr wohl weißt!", sagte der alte Mann ruhig und lehnte sich an eine Wand. "Und ob ich das weiß. Aber ich finde es ungeheuerlich. Erst redest du die ganze Zeit von Frieden und Freundschaft zwischen den Häusern, und dann... Harry und ich sind jetzt mit Blaise, einer Slytherin, befreundet und was tust du? Dir passt es wieder nicht! Kann man dir eigentlich überhaupt irgendwas Recht machen oder hast du an allem etwas auszusetzen? Nur weil du hier der älteste und mächtigste Zauberer bist, und behauptet wird, dass Voldemort nur vor dir Angst hat, hast du noch lange nicht das Recht dir alles zu erlauben. Du bist auch nur ein Mensch und bilde dir ja nicht ein, dass du besser bist als wir anderen! Vielleicht hast du ja einen eigenen Plan, wie alles verlaufen soll in Zukunft. Aber es verläuft nun mal nicht alles immer nach Plan, es gibt immer Zwischenfällen und Ausfälle. Man kann die Zukunft nicht haargenau planen. Also misch dich nicht in Dinge ein, die dich nichts angehen. Das ist meine Privatsphäre, meine, hörst du?! Du bist nicht mein Vater, es geht dich nichts an, was ich mit wem mache! Steck also deine lange Nase nicht in Sachen, die dich nichts angehen! In deinem Alter solltest du eigentlich wissen, dass du dadurch in große Schwierigkeiten geraten kannst. Das hast du uns doch auch immer gepredigt, aber dich selbst nicht dran halten - na das hab ich gern! Was für ein tolles Vorbild du uns und so vielen anderen doch immer warst. Dabei bist du nichts anderes als ein alter, schwacher Mann, der glaubt, er könnte die Zukunft bestimmen. Doch das kannst du nicht, sieh das endlich ein!" Hermine ließ ihre ganze Wut gemischt mit ihrer Trauer in einem hysterischen Ausbruch auf ihn los und während ihrer Rede stiegen ihr erneut die Tränen in die Augen, welche sie jedoch schwerfällig wegblinzelte. Professor McGonagall zog hinter ihr hörbar die Luft ein und starrte die beiden aus weit aufgerissen Augen an. Erschöpft sank die Jugendliche auf einen Stuhl, den Erwachsenen noch immer provozierend und sauer anstarrend. Doch ihre Wut hatte sich größtenteils entladen dadurch, dass sie endlich alles raus gelassen hatte. Sie fühlte sich geradezu gut, auch wenn sie wusste, dass sie das nicht sollte. Denn ihr Gehirn sagte ihr ganz deutlich, dass sie gerade großen Mist gebaut hatte. Sie hatte Dumbledore mehrere Male beschimpft und ihm noch dazu Vorschriften gemacht. Schließlich setzte sich ihr Gewissen ein und sie senkte wenigstens ihren Blick. "Lass uns bitte allein, Minerva!", ertönte die nachdenkliche Stimme des Schulleiters in der eingetretenen Stille. "Aber Albus...!", begann die Lehrerin, doch er unterbrach sie: "Bitte, Minerva!" Sie nickte und verschwand durch die Tür. Der Direktor setzte sich nun auf seinen Stuhl hinter dem Tisch, ihr gegenüber, und starrte sie unverhohlen und abwartend aus seinen blauen Augen hinter der sichelförmigen Brille hervor an. Die 16-Jährige erwiderte den Blick jedoch nicht, sie musterte den eintönigen Boden. ,Oh Gott, was habe ich getan? Was habe ich bloß getan? Ich will hier weg! HARRY! Hilf mir, ich will hier nicht alleine mit Dumbledore sitzen. Ich will nicht schon wieder hören, dass er enttäuscht von mir ist, dass er sauer ist und all den Kram. Da geh ich lieber gleich meine Sachen packen. Dann komm ich zu dir, trainiere mit dir und wir können für immer glücklich sein! Aber jetzt lass mich hier nicht allein.', dachte sie traurig und hilflos. "Du hast ja Recht!", seufzte Dumbledore irgendwann. Völlig aus der Fassung gerissen hob sie ihren Kopf und blickte den Erwachsenen verwundert aus ihren haselnussbraunen Augen an. "Ja, ich bin wohl längst ein alter Mann. Ich stecke meine Nase wohl auch in zu viele Angelegenheiten. Aber du weißt ja selbst, wie das ist mit der Neugierde.", Er grinste kurz, bevor er fort fuhr "Außerdem plane ich gerne, und es ist schon klar, dass leider nicht immer alles so verläuft. Ein bisschen schwierig bin auch, doch ich denke, dass das jeder auf seine Weise ist. Aber was glaubst du, an was ich alles denken muss? Als Schulleiter bin ich in Sorge um meine Schüler, als Mitglied und Ältester des Ordens in Sorge um die Mitglieder, um euch. Glaubst du nicht, dass man da ein bisschen verrückt wird?!" Er sah ihr direkt aus seinen stechend blauen Augen in die ihren, Offenheit und Schuld spiegelte sich in den seinen. Der Mann überraschte sie immer wieder, diese Offenheit und das Eingeständnis seiner Schuld. Wie konnte ein erwachsener Mann so ehrlich zu sich selber und anderen sein. Ja, vielleicht war er verrückt, aber er war auch genial und vor allem einzigartig. Er hatte sie bisher noch nicht mal zurechtgewiesen für ihren Angriff auf ihn. Albus war echt unglaublich, wie hatte sie nur daran zweifeln können? Und wie er sie jetzt so reuevoll und um Verzeihung bittend aus seinen alten, weisen blauen Augen anblicke, wirkte er irgendwie doch naiv und jung wie ein Kind. "Tut mir leid!", sagte sie leise und starrte seinen Hals an. "Ist schon gut. Ich kann ja verstehen, dass du sauer auf mich bist. Denn es widerspricht sich ja wirklich, dass ich Freundschaft zwischen den Häusern will und die von dir und Blaise nicht komplett erlaube. Aber was soll ich denn machen? Sie ist nun mal eine Slytherin und ihre Eltern sind Todesser. Da kann ich doch nicht zulassen, dass du wichtige Informationen des Ordens an sie weitergibst.", sagte er immer noch ruhig und sah sie seinen Kopf auf seine Hände gestützt an. Sie nickte langsam. "Ich wusste nicht, dass ihre Eltern Todesser sind", gab sie reuevoll zu, "außerdem hat sie versprochen, dass sie es nicht weitersagt.", fügte sie stur hinzu und blickte ihm in die Augen. Er lächelte leicht. "Hermine, Hermine. Ich hätte wirklich gedacht, dass du mehr über Todesser und ihre Familien weißt. Lügen ist doch wohl noch das harmloseste, was die tun. Du kannst ihnen nicht glauben!", klärte er sie auf. "Und warum glaubst du Severus dann?", fauchte sie, "das ist ungerecht." "Das ist etwas ganz anderes!", entgegnete er trocken, sein Lächeln erstarb. Dann herrschte erneut eine unangenehme Ruhe in dem Büro. Wieder war Hermine unschlüssig. Hatte sie das Richtige getan? Sie war doch sonst nicht so. "Es tut mir leid!", begann sie erneut, "ich wollte dich nicht so anfahren. Mir geht es nicht so gut. Ich vermisse Harry sehr.", versuchte sie ihr Verhalten zu erklären. Dumbledore nickte verstehend. "Wir konnten ja zum Glück schlimmeres verhindern!", beruhigte er sie. Sie blickte ihn fragend an. "Severus löscht Miss Zabini gerade das Gedächtnis!", erklärte er und lehnte sich zurück, die Fingerspitzen an einander drückend. "Er löscht ihr das Gedächtnis?", wiederholte sie es entsetzt. Albus nickte. "Uns blieb keine andere Wahl!", sagte er und sie hörte eine leichte Trauer in seiner Stimme. Also nickte sie schließlich langsam, was sollte sie auch dagegen tun? Es hatte ja eh keinen Zweck, sie war schließlich nur ein Teenager. Doch sie wollte nicht glauben, dass Blaise sie verraten hätte. Sie waren Freundinnen, und Freundinnen taten so was nicht. Nachdem Hermine gegangen war, stand Albus vor einem Fenster in seinem Büro und sah hinaus. Sein Blick schweifte über die weiße Winterlandschaft, die unberührt vor ihm lag, denn es hatte letzte Nacht wieder einige Zentimeter Neuschnee gegeben. Ruhe herrschte in dem Zimmer, noch nicht mal die Portraits redeten, sie schienen zu spüren, dass er nachdachte. ,Die Liebe der beiden scheint sehr tief zu gehen, doch sie ist gefährlich! Nicht nur für andere auch für die beiden selbst. Sie ist zwar sehr stark, aber ich weiß nicht, ob sie die Zukunft überstehen wird. Es gibt so viele, die gegen diese Verbindung sind. Ich frage mich, was diese Liebe alles bewirken könnte?' Harry lief unruhig in seinem Zimmer im Hauptquartier umher, er wartete auf Dumbledores Antwort. Er hatte es geschafft den Spiegel so einzustellen, dass dieser kurz aufleuchtete, wenn er Nachrichten empfing. So hingen seine hellgrünen Augen die ganze Zeit auf der Fläche. Wie ein Irrer kam er sich vor, doch sein Innerstes war aufgewühlt. Was wäre, wenn etwas Schreckliches passiert wäre? Wenn Blaise Hermine etwas angetan hatte oder Hermine ihr die Wahrheit erzählt hätte? Er wollte es sich erst gar nicht vorstellen. Die Ungewissheit plagte ihn, machte ihn förmlich verrückt. Er sorgte sich so sehr um seine Freundin. Seine Hände begannen zu schwitzen. Er konnte sein Spiegelbild kaum noch sehen, als die Spiegeloberfläche sich endlich violett verfärbte. Er stürzte auf sein Bett, wo der Spiegel sich wieder regeneriert hatte. Sofort legte er seine Handfläche auf das kalte Glas und wieder färbte sich dieses violett. "Sie haben eine neue Nachricht!" , ertönte die monotone Stimme, "wollen Sie sie hören?" "Ja!" , antwortete Harry schnell, er konnte die Antwort des Schulleiters kaum abwarten. "Hallo Prinz. Sei unbesorgt, Fee geht es gut. Schwarzer Elfe übriges auch, ihr Gedächtnis wurde gelöscht. Fee vermisst dich sehr, ich habe ihr einen Empfänger von dir gegeben. Du bist der einzige, der sie wieder zu Vernunft bringen kann! Gez. The King" Harry runzelte die Stirn. Wie sollte er Hermine denn nun erreichen? Das hatte Dumbledore natürlich nicht gesagt. Er seufzte. Doch er musste jetzt erst mal nachdenken, bevor er ihr oder ihm schrieb. So drückte er seine Handfläche auf die Spiegeloberfläche, dieser zeigte eine Sekunde später wieder sein Spiegelbild. Er legte ihn auf die Decke und setzte sich auf die Fensterbank, um seinen Blick durch den weißen Garten gleiten zulassen. Der Schnee verdeckte, wie ungepflegt dieser wirklich aussah, denn so war es sogar irgendwie schön. Wieder seufzte er. ,Hermine, wärst du doch nur jetzt bei mir! Ich vermisse dich ja auch so unglaublich stark. Ich hätte nicht gedacht, dass ich einen lebendigen Menschen so sehr vermissen könnte. Aber es ist so. Ich fühle mich einsam ohne dich.' Er zog die Beine an und starrte in die Ferne, in die Richtung, von der er dachte, dass es Norden sei, denn irgendwo dort musste Hogwarts sein, also auch sie. "Hermine!", hauchte er. ,Warum nur hat sie das getan, warum hat sie sich in so große Gefahr gebracht, mich in so große Gefahr gebracht? Sie ist doch so intelligent. Ich verstehe das nicht. Nur weil ich nicht bei ihr bin, kann sie doch nicht so leichtsinnig sein. Es kann ihr doch dann nicht alles egal sein. Denn das kann gefährlich werden, das hätte schon alles zerstören können. Wären die Informationen, dass ich außerhalb von Hogwarts bin, um zu trainieren, in die falschen Hände gekommen, hätte Dumbledore seinen Job vielleicht verlieren können. Oder noch schlimmer die Todesser würden mich vielleicht sogar suchen, denn hier draußen können sie mich viel leichter kriegen als hinter den sicheren Mauern von Hogwarts. Hat Hermine nicht daran gedacht, als sie es Blaise erzählte, einer Slytherin?' Er seufzte, das war alles so furchtbar kompliziert. ,Ist es richtig mit Hermine zusammen zu sein? Ich liebe sie, werde sie immer lieben! Aber ist es richtig? Ich bringe sie nur in noch größere Gefahr. Und falls so was noch mal passieren würde, wäre es auch meine Schuld, wenn anderen was passiert. Ich bringe dadurch, dass ich mit ihr zusammen bin, so viele unschuldige Menschen in Lebensgefahr. Also ist es richtig? Verflucht soll Voldemort sein. Denn wieder ist er Schuld, Schuld daran, dass ich mir hierüber Gedanken machen muss. Gedanken darüber, ob es richtig ist mit der Frau zusammen zu sein, die ich liebe! Das ist doch absurd, aber es Realität. Verdammt. Ich will nicht mit Herm Schluss machen. Ich liebe sie, ich will sie nicht schon wieder verletzen, nicht noch einmal. Ich will ihr überhaupt nicht wehtun. Andererseits bin ich mir sicher, dass es zumindest in der Hinsicht falsch ist, mit ihr zusammen zu sein. Verdammt, was denke ich denn da? Ich kann und werde nicht mit ich Schluss machen, dafür liebe ich sie viel zu sehr.' Damit stand er auf und setzte sich auf sein Bett, den Spiegel wieder in die Hand nehmend. Er aktivierte ihn von neuem. "Sie haben eine neue Nachricht!" , hörte er die Stimme des Computers, "wollen Sie sie hören?" "Ja!" , sagte Harry irritiert. Von wem sollte die denn jetzt sein, wieder von Dumbledore oder etwa von Hermine? "Hi mein Prinz! Stell dir vor, The King hat mir auch so ein Teil gegeben, damit ich dir schreiben kann. Ich vermisse dich so sehr. Ich halte es kaum aus ohne dich. Schule macht überhaupt keinen Spaß, wenn du nicht da bist, nichts macht Spaß. Aber Prinz ich muss dir was beichten. Ich habe unserer neuen Freundin die Wahrheit wegen dir erzählt. Sei bitte nicht sauer, ja? Unser Lieblingslehrer hat ihr das Gedächtnis gelöscht. Ich habe The King aus Versehen angeschrieen, ich war so wütend. Denn ich mag unsere neue Freundin richtig gerne mittlerweile und ich glaube nicht, dass sie etwas verraten hätte, sie hat es mir geschworen. Doch das werde ich jetzt wohl nie erfahren. Ich muss Schluss machen. Pads Freund droht mich sonst zum U zu tragen. In Love Gez. deine Freundin" "Antwort!", sagte Harry traurig. Er hatte ihre Stimmung geradezu durch die Nachricht gefühlt, wie verletzt sie war. Sie musste sich genauso einsam fühlen wie er. Aber er war auch leicht wütend auf sie, denn sie vertraute dieser Blaise immer noch, obwohl sie wissen müsste, dass deren Eltern Todesser und somit ihre Feind sind. "Wem möchten Sie antworten The King oder Fee?" , fragte die Stimme aus dem Spiegel. Harry zog verwundert eine Augenbraue hoch, Dumbledore schien das Programm irgendwie umgestellt zu haben. "Fee!", sagte er deutlich. "Sagen Sie ihre Nachricht!" , sagte die Stimme. "Hi meine Fee. Ich finds super, dass The King dir auch eins gegeben hat. Ich vermisse dich auch sehr. Ich bin dir nicht böse, dass du es ihr erzählt hast. Jeder kann mal einen Fehler machen. Außerdem magst du sie ja erst wegen mir. Aber hör mir zu Fee: Sie ist ein Feind, du kannst ihr nicht vertrauen. Ich dachte, The King hat dir das erzählt. Versprich mir, dass du schwarzer Elfe wichtige und vor allem geheime Dinge nicht mehr erzählst?! Sag Pads Freund danke von mir, dafür, dass er sich so gut um dich zu kümmern scheint. In Love Gez. Prinz" "Die Mitteilung wurde erfolgreich versendet!" , kam wieder die Stimme. Harry schrieb Dumbledore ebenfalls noch kurz eine Antwort, bevor er den Spiegel wieder in seinem Koffer verstaute und sich mit knurrendem Magen auf den Weg nach unten machte, um sich einen kurzen Snack zu holen. Soweit er wusste, gab es was Warmes erst am Abend, wenn auch andere kamen. Während des Mittagessens herrschte wie immer Lärm in der Großen Halle. Doch sobald die Schüler bemerkten, dass Dumbledore sich erhoben hatte, verstummten sie. Was der Direktor wohl diesmal wollte? "Ich habe euch etwas mitzuteilen!", fing dieser an, "gestern musste ich zu meinem Bedauern Hermine Granger und Harry Potter von ihren Posten als Schulsprecher entheben. Heute kann ich euch erfreut sagen, dass sich Chantal Amaze und Justin Finch-Fletchley dazu bereit erklärt haben diese Posten anzunehmen." Am Tisch von Ravenclaw und am Tisch von Hufflepuff wurde laut gejubelt, man wusste den wahren Grund für die neuen Schulsprecher noch nicht. Am Gryffindortisch herrschte trauriges und teils wütendes Schweigen. Denn dort wusste natürlich jeder, warum Harry und Hermine keine Schulsprecher mehr waren, doch sie waren nicht sauer auf die beiden, eher auf den wahren Grund, auf Draco Malfoy. Dieser ließ sich gerade am Slytherintisch feiern, wo auch einzelne Jubelrufe zu hören waren. Die allerdings eher dazu gedacht waren, sich darüber zu freuen, dass Potter suspendiert und kein Schulsprecher mehr war. Hermine starrte abwesend in ihr Müsli. Ron und Ginny warfen Malfoy und den anderen Slytherins dafür umso finsterere Blicke zu. Nach dem Mittagessen ging Hermine mit hängenden Schultern alleine aus der Großen Halle. Sie hatte Ron klar gemacht, dass sie ein bisschen spazieren gehen und alleine sein wollte. Nach einigen Minuten hatte er das akzeptiert und sie gehen lassen. Einerseits war sie froh, dass sie mal endlich ein paar Minuten Ruhe hatte, andererseits vermisste sie Rons und auch Padmas Anwesenheit. Die beiden hatten die ganze Zeit versucht sie auf andere Gedanken zu bringen und sie mehr oder weniger zum Lachen gebracht, und auf jeden Fall abgelenkt. Jetzt, wo sie wieder alleine war, hatte sie Zeit zum Nachdenken, Zeit Harry zu vermissen. Sie seufzte. Warum hatte sie ihn gehen lassen? Warum war sie nicht einfach mitgefahren? Plötzlich spürte sie eine Hand an ihrem Ärmel und keine Sekunde später fand sie sich hinter einer Säule wieder. Völlig überrumpelt blinzelte sie ihre Gegenüber an. "Du solltest vorsichtiger sein!", mahnte das Mädchen sie grinsend. "Blaise?", fragte Hermine noch immer aus dem Konzept gebracht. Die Schwarzhaarige grinste schief. "Richtig erkannt!", lobte sie leicht den Kopf schüttelnd ihre neue Freundin. Die nickte nur kurz. Dann sah sie sich um und realisierte erst jetzt wirklich, dass die zwei Mädchen versteckt im Schatten einer der großen Säulen standen, die den ganzen Gang entlang zu beiden Seiten gebaut worden waren. "Was machst du hinter dieser Säule?", fragte sie die Slytherin irritiert. "Auf dich warten, du Dummerchen!", antwortete diese und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand hinter sich, die Arme vor dem Oberkörper verschränkt. "Und warum hinter einer Säule?", wunderte sich Hermine noch immer. "Damit uns keiner zusammen sieht!", erklärte sie langsam, sodass auch ein kleines Kind sie verstanden hätte. "Warum soll uns denn keiner sehen? Es ...", sie brach ab, denn ihr fiel gerade noch rechtzeitig ein, dass sie ja nicht mehr wusste, dass sie bei ihrem letzten Treffen von Snape und McGonagall weggebracht worden waren. Vorsichtig schaute Blaise sich um und flüsterte dann leise: "Ich glaube, ich werde verfolgt!" "Verfolgt?", fragte Hermine entsetzt. "Psst!", machte die andere und drückte ihr die Hand auf den Mund, bevor sie lauschte, ob dort jemand war. Erst als sie sicher war, dass das nicht der Fall, nahm sie ihre Hand wieder weg. "Verfolgt?", fragte Hermine diesmal ganz leise. Die Schwarzhaarige nickte. "Warum und von wem?", wollte die Braunhaarige weiter wissen. ,Doch nicht etwa auf Befehl von Snape oder Dumbledore hin?! Das würden sie nicht wagen, oder?', dachte sie schockiert. "Ich denke, dass mein Freund jemanden auf mich angesetzt hat!", berichtete die Jüngere und zitterte leicht. Die Gryffindor riss entsetzt die Augen weit auf. "Du glaubst, dass dein Freund dich ausspioniert?", harkte sie ungläubig nach. Die andere nickte jedoch. "Nicht er selbst, dafür ist er sich viel zu schade. Aber er könnte einen seiner "Untergebenen" auf mich angesetzt haben!", sagte sie leise und wurde noch blasser im Gesicht. "Warum sollte er das tun? Er ist doch dein Freund!", meinte Hermine, das passte überhaupt nicht zu ihrem Bild von einem Freund. "Gerade, weil er mein Freund ist. Ich befürchte, er ahnt, dass ich mich mit jemandem treffe. Und nun will er wissen mit wem! Wenn er herausfindet, dass ich mich mit dir und Harry treffe...", sie brach entsetzt ab und schüttelte den Kopf. "Was passiert dann?", wollte ihre Freundin wissen. "Dann tut er mir was an, oder euch!", erwiderte Blaise ängstlich und stark am zittern. Hermine ging einen Schritt auf sie zu und nahm sie in den Arm. Zuerst versteifte sich die Slytherin, doch als die Gryffindor ihr beruhigend über den Rücken fuhr und flüsterte: "Hab keine Angst, H...Harry und ich werden dich beschützen und auf uns aufpassen!", entspannte sich die Jüngere und klammerte sich wie ein kleines Kind an die Braunhaarige. Als sie sich wieder von einander lösten, schluckte Blaise. "Wir können uns nur noch im Geheimen treffen!", sagte sie leise und sah zu Boden. Hermine verdrehte kurz die Augen. Sie wusste, dass es keinen Sinn hatte mit der Slytherin über deren Freund zu diskutieren. Sie hatte es schon letztes Mal so lange versucht, sie davon zu überzeugen, dass sie sich nicht alles von ihm gefallen lassen sollte, doch sie wollte einfach nicht hören. Immer wieder beugte sie sich seinem Willen, sie liebte ihn einfach blind. Egal was er tat, sie akzeptierte es. Was blieb Hermine also anderes übrig, als Blaise wenigstens diesen Gefallen zu tun? "Du weißt, was ich davon halte!", sagte sie bitter. Die Schwarzhaarige sah sie aus feuchten, blauen Augen heraus traurig an, ihre Unterlippe zitterte verdächtig. "Aber wenn es nicht anders geht, dann treffen wir uns eben nur noch geheim!", stimmte Hermine ihr zu. Die andere strahlte über das ganze Gesicht. "Du bist die beste Freundin, die man sich wünschen kann!", freute sie sich und umarmte sie erneut. Diese hingegen hatte ein schlechtes Gewissen, als sie die Umarmung leicht erwiderte. Sie sagte jedoch nichts, wie sie es Dumbledore versprechen musste. Erst nachdem Hermine gegangen war, tauchte Blaise einige Minuten später wieder hinter einer Säule mehrere Meter weiter links auf und tat als wäre nichts gewesen. Eine Ecke weiter blinzelte ein 17-jähriger Junge gähnend um die Mauer und trottete leise hinter ihr her, hinunter in die Kerker. Leise tippelte Harry abends auf Zehenspitzen durch die Eingangshalle des "fürnehmen und gar alten" Hauses der Familie Black, damit er auch ja nicht die ehemalige Besitzerin hinter ihren schwarzen Vorhängen auf sich aufmerksam machte und somit zum markerschütternden Brüllen brachte. Erleichtert atmete er aus, als er eine Tür leise hinter sich schloss und somit die Gefahrenzone hinter sich gelassen hatte. Dann trottete er weiter in Richtung Küche, er hatte Hunger und schließlich hatte man ihm gesagt, dass es abends was Warmes geben würde und nicht wie am Mittag nur einen kleinen Snack aus dem Kühlschrank. Er roch zwar noch kein Essen, aber es würde schon was geben, das hoffte er zumindest, denn sonst würde er heute Nacht bei ihrer Reise vom Besen fallen. Schließlich konnte sich ein 17 Jahre alter, sich noch im Wachstum und der Pubertät befindender Teenager, der noch dazu bereits eine anstrengende Besenreise hinter sich und noch eine vor sich hatte, nicht den ganzen Tag nur von Obst und Joghurt ernähren. Noch nicht mal ein Frühstück hatte er gehabt! Er seufzte kurz. Dann öffnete er die Küchentür und sah hinein in den immer noch ungemütlichen Raum. Dort standen wirklich keine Töpfe auf dem Herd und es brutzelte auch nichts im Backofen oder in der extra für die Männer gekauften Mikrowelle. Nichts, rein gar nichts. Harrys leerer Magen sackte noch eine Etage tiefer. Das waren schon schwere Zeiten für ihn. Der Blick des jungen Manns huschte durch die Küche und blieb an einem auf einem Stuhl sitzenden Mann hängen. Dessen Blick auf die ihm gegenüber liegende Wand gerichtet worden war, wo, wie der Neuankömmling feststellte, überhaupt nichts war, als weiße Tapete, woraus er folgerte, dass der Mann träumte. Was wohl wirklich der Fall war, zumindest schien es, als würde er alten Erinnerungen nachhängen. Denn ihm waren ein paar braun-grau melierte Strähnen in die Stirn gefallen und auch der Rest seines Haares war recht zerzaust, so als wäre der Erwachsene schon einige Mal mit seinen Fingern hindurch gefahren. Seine rehbraunen Augen starrten ins Leere und wirkten gläsern und feucht. Auch sein trauriger Gesichtsausdruck ließ erahnen, an wen er gerade dachte. Harry schluckte. Diese ganze Umgebung musste den Mann noch viel mehr schwächen als ihn, denn hier war einer seiner zwei besten Freunde, Sirius, aufgewachsen und hatte auch hier das letzte seiner wenigen Lebensjahre verbracht. ,Und ich dachte schon, ich halte das hier nicht aus. Aber wie muss es erst ihm gehen?! Er war schon viel öfter hier als ich, seitdem Er tot ist. Er sieht immer wieder die Zimmer in diesem Haus, mit denen er wahrscheinlich, genau wie ich, Erinnerungen an Ihn verbindet. Er wird immer wieder an alles, was passiert ist, erinnert, immer wieder und er hat und hatte keine Zeit zu trauern. Denn er muss für den Orden arbeiten, damit nicht noch mehr unschuldige Menschen sterben müssen. Ich hatte Zeit zu trauern und beklage mich, er hatte sie nicht, hatte sie nie. Dabei hätte er sie mehr verdient als ich, mehr als jeder andere. Er hatte auch damals nach dem Tod meiner Eltern keine Zeit zu trauern, denn da war noch lange keine Sicherheit für Werwölfe garantiert. Sie waren seine besten Freunde, meine Eltern, Sirius und Peter, und sie alle haben ihn allein gelassen. Er muss einsam sein, sehr einsam. Wieso ist mir das bloß nie eher aufgefallen? Weil ich immer nur an mich gedacht habe, wie schlimm es mir geht, wie sehr ich leide! Dabei habe ich ganz übersehen, dass es vielen anderen noch viel schlimmer geht. Remus ist immer für meinen Vater und Sirius da gewesen, wenn sie ihn brauchten, und er war auch immer für mich da. Nur ich nicht, ich war nicht für ihn da, als er einen Freund gebraucht hat! Es muss schrecklich für ihn sein. Ich war so blind, so verdammt blind, dass ich nicht mal bemerkt habe, wie meine Freunde leiden. Ich bin echt ein toller Freund! Remus geht es doch noch schlimmer als mir, viel schlimmer. Doch er zeigt nicht, wie sehr er leidet, er versucht es zu verstecken. Er ist tapfer. Ich hingegen lasse mich von allen bemitleiden und trösten. Dabei ist er es, der getröstet werden muss. Er hat sie alle verloren, einen nach den anderen!' "Was stehst du denn hier so in der Tür?", fragte in dem Moment eine Stimme hinter ihm. Erschreckt fuhr Harry herum und starrte in das alte Gesicht von Mundungus, das voller Lachfalten war. Lange hatte er ihn schon nicht mehr gesehen und die ganzen Arbeiten für den Orden, die ewige Angst, schienen ihm nicht gut zu tun. Er wirkte schwach, fast so schwach wie Remus. Dieser blickte beide lächelnd an, als Harry sich umdrehte. "Na, ausgeschlafen?", fragte er scheinbar gut gelaunt. Der Schwarzhaarige hätte gerne mit Remus darüber geredet, doch nun war Mundungus da und er hielt es nicht für clever, das jetzt zu tun. Er würde in den nächsten Wochen schon Zeit dazu finden, und wenn nicht, dann würde er sich welche dafür nehmen, das nahm er sich fest vor. "Ja!", grinste Harry, "aber ich habe einen Bärenhunger!" "Sehr gut!", kam da erneut eine Stimme aus der Küchentür, die gerade aufschwang und zum Vorschein kam ein Mann, dessen Gesicht hinter einem Stapel Pizzaschachteln versteckt war, "es ist nämlich genug für alle da!" Harry starrte ihn verwundert an. Seit wann gab es in der Magierwelt Pizza? "Die sind aus'm Muggelladen!", erklärte der junge Mann und stellte alles auf dem Tisch ab, "Schmecken aber super." Mundungus nickte kräftig und griff sich schnell eine Schachtel. "Hallo", sagte der Neuankömmling freundlich, den Harry noch nie zuvor gesehen hatte, "ich bin David Groove, und neu hier! Du kannst mich aber ruhig Dave nennen." Er streckte ihm seine große Hand entgegen und grinste. "Harry Potter", entgegnete der neugierig. Seit wann nahm der Orden neue Leute auf? "Ich weiß!", grinste der Mann, nahm sich daraufhin ebenfalls eine Schachtel und ließ sich auf den Stuhl neben Harry fallen. "Willst du nichts essen?", fragte Remus lächelnd und schob ihm eine Pizza zu. "Doch, danke!", sagte der Jüngste unter ihnen schnell und nahm einen großen Bissen. Wie lange hatte er keine Pizza mehr gegessen? Mit Sicherheit mehr als zehn Jahre nicht und dabei schmeckten die wirklich absolut genial. Verwunderlich war nur, dass diese drei Mitglieder des Ordens Muggelpizzen kauften und mit Vorliebe verschlangen. "War meine Idee Pizzen zu kaufen", schmatzte David und biss noch einmal in seine Thunfisch-Salami Pizza, "da hier selten ne Frau ist, hab ich mir gedacht, dass wir einfach was zum Essen in der Pizzeria kaufen könnten. Denn direkt um die Ecke ist eine. So haben wir weniger Arbeit." Er grinste. "Ähm, bist du ein Muggel?", fragte Harry langsam und sah den jungen Mann unsicher an. "Denkste wohl, weil ich Muggelpizzen esse, was? Nee, ich bin Halbblut. Mein Vater war Zauberer und meine Mutter war ne Muggel. Sie hat damals auch oft Pizza gekauft. Jetzt ist sie tot und mein Dad auch.", erzählte er einfach drauf los. "Voldemort?", war das einzige, was der 17-Jährige wissen wollte. Der junge Mann nickte kauend. "Deswegen bin ich jetzt hier! Arthur Weasley, kennste doch, oder (Harry nickte.), hat mich aus dem Ministerium aufgesammelt und mitgebracht! Und jetzt bin ich hier und arbeite für den Orden!", sagte er, bevor er sich wieder seiner Pizza zuwandte. ,Schon erstaunlich!', dachte Harry und warf seinem Nachbarn noch einen kurzen Blick zu, ,der erzählt das alles, als läge es schon Jahre her. Dabei kann das nicht sein. Eine echt beeindruckende Offenheit, die er trotz seines Alters an den Tag legt!' Der junge Mann grinste, wobei sich ein Grübchen in seiner rechten Wange zeigte. Er war genau wie alle anderen Mitglieder blass, anscheinend arbeiteten sie meistens in der Nacht und schliefen zu wenig. Seine orange-braunen Haare schienen gerade im Wachstum zu sein, denn einige Strähnen waren aus seinem Zopf wieder raus gerutscht, da sie einfach noch zu kurz waren. Seine Augen waren himmelblau und voller Schalk. Er war in etwa so groß wie Harry selbst. Wie alt er wohl sein mochte? 20 vielleicht? Nach dem Essen verabschiedeten sich David und Mundungus von ihnen und verließen das Haus. Anschließend zauberten Remus und Lupin ihr Gepäck und ihre Besen klein, um erstmal per Flohpulver weiter zu reisen. Dobby war gerade, nachdem er zuvor die ganze Zeit weg gewesen war, wieder aufgetaucht und stand nun aufgeregt neben ihnen. "Wo wollen wir denn nun hin?", fragte der Jüngste, als sie vor den lodernden Flammen im alten Kamin standen. "Zum Fuchsbau!", grinste Remus und holte aus seiner Mantelinnentasche ein kleines Säckchen heraus, "wir müssen nur noch kurz warten.", fügte er geheimnisvoll hinzu. "Warten? Worauf denn?", wunderte sich Harry. "Darauf, dass das Überwachungssystem des Flohnetzwerkes außer Betrieb gesetzt ist!", grinste der Mann und zuckte kurz darauf zusammen, "okay, es kann los gehen. Geh vor!" Der Schwarzhaarige griff in das Säckchen, dass ihm der letzte Rumtreiber entgegenhielt, und streute etwas Flohpulver in die Flammen, bevor er diese betrat und mit deutlicher Stimme sagte: "Fuchsbau!" Sofort begann sich vor seinen Augen alles zu drehen, das Bild des black'schen Wohnzimmers mit Remus vor dem Kamin verschwamm und kurz darauf raste er sich um sich selbst drehend durch den Kamin. Noch etwas benommen und mit einem leichten Schwindelgefühl trat der Teenager an der Endstation aus dem Kamin. Sofort nahm er sich die Brille von der Nase und wischte den Ruß mit einem Taschentuch ab. "Ah, Harry. Da bist du ja. Ich habe euch schon erwartet!", kam Molly mit einem breiten Lächeln auf den Lippen und zwei qualmenden Tassen in den Händen ins Wohnzimmer. "Hallo!", lächelte Harry glücklich die rothaarige Frau mal wieder zu treffen. "Hallo Molly!", trat kurz darauf Remus ebenfalls aus dem Kamin. "Schön dich zu sehen, Remus!", lächelte diese nun auch ihn an, bevor sie erst ihm und dann Harry je eine Tasse in die Hand drückte. "Hier trinkt das, das wird euch für eure Reise stärken!", lächelte sie mütterlich und wies ihre Gäste an sich auf das Sofa zu setzen. Mit einem -PLOPP- erschien auch Dobby neben ihnen und blieb Molly höflich grüßend neben dem Wohnzimmertisch stehen. "Wie geht es dir, Harry?", fragte sie den Jungen besorgt musternd, "Ach was frage ich überhaupt. Ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht. Man sollte Lucius Malfoys Sohn der Schule verweisen... was er euch angetan hat...Suspendierung... tss. Diese Malfoys müssen ihre Nasen aber auch immer in Sachen stecken, die sie überhaupt nichts angehen...." Harry schaltete ab. Er mochte Misses Weasley wirklich sehr, aber auf ihre Predigten, dass er vorsichtig und fleißig sein sollte, konnte er gut verzichten und er war sich sicher, dass die noch kommen würden. Außerdem behandelte sie ihn wie ihren eigenen Sohn und der 17-Jährige dachte, dass es dann nur selbstverständlich war, dass ihm die Worte ins eine Ohr rein und aus dem anderen wieder raus gingen - das machten Söhne schließlich so, dachte er zumindest, er hatte es ja nie erfahren dürfen. So schlürfte er vorsichtig von der immer noch qualmenden, weißlichen Flüssigkeit, die seltsam süß schmeckte, nach allen möglichen Dingen. "Danke für alles, Molly. Aber ich glaube, es ist Zeit, dass Harry und ich jetzt weiter fliegen. Wir haben noch einen langen Weg vor uns!", sagte Remus irgendwann und stand auf. Rons Mutter erhob sich ebenfalls. Harry drehte sich, als er wieder stand, einmal kurz um, und erblickte dabei die Zauberuhr der Weasleys, die in der Küche hing, und durch die offen stehende Tür sichtbar war. Schon immer hatte ihn das Teil fasziniert. Jedes Familienmitglied hatte einen Zeiger, der anzeigte, wo es sich gerade befand oder was es als nächstes tun sollte: Rons und Ginnys Zeiger standen auf "Schule", Fred, George, Charlie und Arthurs Zeiger standen auf "Arbeit", Bills Zeiger zeigte auf "Außer Haus", Mollys Zeiger war auf dem Weg zu "Hühnerfüttern" und Percys Zeiger war abgebrochen worden, wahrscheinlich von einem der Kinder. "Machs gut, Harry!", sagte die kleine, etwas pummelige Frau und schloss den jungen Mann in die Arme, "pass auf dich auf und lern fleißig." "Ja, mache ich!", entgegnete er und erwiderte kurz die Umarmung. "Auf Wiedersehen, Molly!", sagte Remus und ließ sich ebenfalls von ihr umarmen. "Ja, bis bald.", sagte sie traurig und führte sie zu einem großen Fenster. "Auf Wiedersehen, Misses Weasley!", quiekte Dobby mit piepsiger Stimme. "Tschüss, Dobby!", grinste sie und zwinkerte. Die beiden Männer zauberten ihre Besen wieder auf Normalgröße, und stiegen auf, Dobby hinter Remus. Ihre Minikoffer ließen sie aber in ihren Hosentaschen. Sie hoben die Hand noch einmal zum Abschied, bevor sie unsichtbar wurden. Dann öffnete Molly das Fenster weit. Kurz schaute sie hinaus, bevor sie den Weg freigab und das Zimmer verließ. Remus und Harry hoben ab, schwebten durch das Fenster und schossen hinaus in die sich abkühlende Abendluft. ,Ich frage mich, woher Remus wusste, dass das Flohnetzwerk zu dem Augenblick unserer Reise ausgeschaltet war. Ob das irgendwas mit dem Orden zu tun hatte?' Schon bald war das ungewöhnliche Gebäude, der Fuchsbau, hinter ihnen in der Dunkelheit verschwunden, die zu ihrem Glück im Winter schon sehr früh einsetzte. Doch so war der Wind, der ihnen entgegen wehte, auch eiskalt und ließ sie erschaudern. Ihre Hände hatten sie in dicke Handschuhe gepackt und unter ihren gefütterten Winterumhängen trugen sie noch dicke Mäntel. Ihre Füße steckten in gefütterten Stiefeln und ihre Köpfe wurden von dunkeln Wollmützen bedeckt. Sodass sie so viel Wärme wie möglich speichern konnten, denn den Wärmezauber durften sie ja nicht anwenden. Aber Harry fühlte sich trotzdem schon nach einer halben Stunde an der kalten Luft wie ein Eisbrocken. Doch erst weit nach Mitternacht tauchten die beiden aus den Wolken wieder auf und sanken in einen dichten Wald im Norden von Schottland, weit, weit weg von jeglichem Menschenleben. Langsam und vorsichtig, um den Schnee durch den Zugwind nicht aufzuwühlen, flogen sie dicht über dem Boden. Harry wunderte sich, wie Remus hier in der Dunkelheit so gut sehen konnte, er selbst war schon froh, wenn er das Ende dessen Besens sah und Bäumen noch ausweichen konnte. Doch der Anführer schien Augen wie ein Tier zu haben und flog zielstrebig voran. Schließlich hielten sie, die Füße über dem Boden, vor einem breiten, großen Baum. Beide schwiegen und es kam dem 17-Jährigen so vor, als würde der Erwachsene in die Nacht hinein lauschen, ob jemand da war. Denn nach einiger Zeit, in der es totenstill gewesen war, zog der Braunhaarige seinen Zauberstab und tippte etwas murmelnd drei Mal gegen den Baumstamm. Eine Sekunde später begann die Rinde sich dort zur Seite zu rollen und zum Vorschein kam ein runder Eingang. "Schweben!", hauchte Remus in Harrys Richtung, bevor er in den Baum flog und dem Schwarzhaarigen mit der Hand andeutete, er solle ihm folgen. Also schwebte der neben seinen Freund. Hinter ihnen schloss sich der Eingang wieder und es war stockfinster im Inneren des anscheinend holen Baumes. Plötzlich spürte er einen Luftzug von unten. "Komm!", hörte er kurz darauf die Stimme des Mannes und erstaunlicherweise war der Boden, der eben noch da gewesen war, verschwunden, sodass sie nach unten fliegen konnten. ,Das ist eine Falle!', verstand Harry, ,wenn man hier rein gehen würde, würde man ahnungslos und ohne eine Chance auf Rettung hier runter fallen.' Sie hingegen schwebten langsam in dem Licht von Remus Zauberstab hinunter. Nach mehreren 100 Metern bogen sie links in einen Seitengang, während der Hauptgang bis zum Erdmittelpunkt zu gehen schien, denn ein Ende war nicht in Sicht. Sie flogen noch knapp einen Kilometer durch den kleinen Gang, weiter nach links, sowie weiter in die Tiefe. Irgendwann hielten sie dann über dem lehmigen Boden eines Ganges, der nach außen hin, wie eine Sackgasse aussah. Der ehemalige Lehrer hingegen klopfte mit dem Zauberstab gegen die Wand und erneut verschwand der Boden unter ihren Füßen. Sie sanken runter und landeten in einem Raum, wie es schien. Der Eingang schloss sich über ihnen und automatisch ging leichtes Dämmerlicht an. Der Jugendliche blickte sich neugierig um. Sie schienen in einer Art Küche mit Esszimmer gelandet zu sein. Die Wände waren aus dunkelndem Stein, genau wie der Boden. In einer Ecke befand sich eine kleine Kochecke, und auf der anderen Seite stand ein Holztisch mit einigen Stühlen. "Komm ich zeig dir kurz unsere Wohnung für die nächsten paar Wochen, dann gehen wir schlafen!", gähnte Remus und schritt auf die linke Tür zu. Er öffnete sie und ermöglichte Harry so den Blick in einen recht hellen Raum mit einem großen Tisch und einem großen Schrank. Auch der Hauself sah sich neugierig um. "Das ist das Labor!", erklärte der Braunhaarige, "hier werden wir Zaubertränke mixen und Heilpflanzen zerschneiden." Harry verzog das Gesicht. Zaubertränke? Blieb ihm denn gar nichts erspart? Sie durchschritten den Raum, öffneten eine weiter Tür und standen in einem großen, aber komplett leeren, Raum. Irritiert sah sich der Junge um, da war überhaupt nichts drin. "Das ist der Trainings Raum, hier werden wir üben und kämpfen, denn hier haben den meisten Platz.", erzählte der Mann. Dann gingen sie wieder durch das Labor zurück, durchquerten die Küche und standen vor einer weiteren Tür, die Remus öffnete. Vor ihnen lag ein Zimmer mit zwei Doppelhochbetten und einem recht großen Schrank. Dobby streckte nur seinen Kopf zur Tür rein und blieb unsicher in der Küche stehen, alles genau musternd. Der Erwachsene legte seinen vergrößerten Koffer auf das eine Bett und stellte seinen Besen daneben. "Das hier ist unser Schlafzimmer.", sagte er gähnend und zeigte dann auf die andere Tür. "Dort liegt ein kleines Bad. Du kannst dich ja noch mal aufwärmen oder so. Ich treffe noch kurz ein paar Sicherheitsvorkehrungen und bin dann auf jeden Fall schlafen. Du kannst ruhig auch hier schlafen, Dobby. Gute Nacht.", damit verließ er den Raum wieder. Unschlüssig trat der Elf von einem auf den anderen Fuß, er wusste nicht, was er tun sollte. Einerseits war er natürlich sehr gerührt: Er durfte in einem Bett, einem richtigen Bett schlafen. Aber sollte er wirklich? "Leg dich schon hin, es ist doch genügend Platz!", grinste Harry und da sprang der Elf begeistert auf das große Bett über Remus und genoss es sichtlich. Am nächsten Morgen saß Harry auf seinem Bett und starrte in seinen Spiegel. Remus hatte das Zimmer schon verlassen, als er noch geschlafen hatte. Er lauschte der monotonen Stimme des magischen Spiegels, die gerade eine Nachricht wiedergab: "Hi mein Prinz. Wie kannst du das sagen? Sie ist unser Feind?! Woher willst du das denn wissen, du kennst sie doch überhaupt nicht! Du weißt nicht, wie sie ist. Wie willst du dann beurteilen, ob ich ihr vertrauen kann, oder nicht? Sie ist meine Freundin. Und man vertraut Freunden. Zumindest tu ich das, ob du das tust, weiß ich nicht. Ich mag schwarze Elfe. Wie kommst du überhaupt auf den Namen??? In Love gez. Fee" Harry schluckte und seufzte dann, bevor er antwortete: "Hi meine Fee. Wie ich das sagen kann? Was ist denn mit dir los? Hallloooo, weißt du eigentlich, von wem wir reden? Sie ist eine Slytherin! Das ist das Haus, das bisher die meisten Schwarzmagier aller Häuser herausgebracht hat, klar?! Außerdem sind schwarze Elfes Eltern Todesser. Sagt das nicht alles? Du darfst ihr nicht trauen, Fee, sie wird dein Vertrauen missbrauchen. Den Namen habe ich mir nicht ausgedacht, genau wie alle anderen auch nicht! In Love gez. Prinz" Hermines Antwort kam kurze Zeit später: "Was soll das denn heißen? Willst du behaupten, dass ich doof oder schwer von Begriff sei, oder was? Ich habe schließlich "Die Geschichte Hogwarts" schon einige Male gelesen, im Gegenteil zu gewissen anderen Leuten, die das noch nie getan haben. Ich weiß, dass aus dem Haus die meisten Schwarzmagier kamen. Aber das heißt doch noch lange nicht, dass alle von ihnen welche sind. Es gibt auch gute - welche, denen man vertrauen kann. Ob du es nun glaubst oder nicht! Nur weil ihre Eltern Todesser sind, bedeutet das noch lange nicht, dass sie auch eine ist! Rede nicht von Dingen, von denen du nichts weißt. Ach ja, ich soll dich von Pads Freund grüßen. In Love gez. Fee" Harry: "Das soll das nicht heißen. Du weißt doch wohl selbst am besten, dass du intelligent bist. Außerdem habe ich das Buch längst auch gelesen. Guck dir doch die ganzen Kinder der Todesser an? Sind die denn besser als ihre Eltern? Du unterstellst mir, dass ich von so was keine Ahnung habe? Mir, dessen Eltern durch Todesser umgebracht wurde. Mir, dessen Pate vor meinen Augen durch eine Todesserin getötet wurde. Mir, der ich ihnen schon so oft gegenüber gestanden bin und mit ihnen zu tun hatte. Mir, auf den sie es abgesehen haben. Ich soll davon keine Ahnung haben?! Grüß Pads Freund mal zurück. Gez. Prinz" Hermine: "Ach, sicher? Das hört sich aber ganz so an. Willst du vielleicht nicht mehr mit mir zusammen sein, weil ich plötzlich auch mal dumm bin?? Willst du das?" "Red nicht so einen Quatsch. Ich liebe dich, egal ob du schlau oder dumm bist. Ich liebe dich so, wie du bist!" "Ich liebe dich ja auch. Und es tut mir leid, dass ich dir vorgeworfen habe, dass du von Todessern keine Ahnung hast. Das war gemein von mir. Ich hoffe, du verzeihst mir?" "Klar, schon vergessen. Wenn du mir verzeihst, dass ich dich indirekt beleidigt habe?!" "Hast du also doch... klar, verziehen. Aber Prinz, egal wie viel Ahnung du auf dem Gebiet hast, ich mag schwarze Elfe. Und wenn es dich beruhigt, auf ihren Oberarmen befindet sich kein gewisses Mal. Ich verspreche dir, dass ich vorsichtig sein werde und ihr nichts Wichtiges mehr verrate. Aber lass uns bitte nicht mehr streiten. Mir geht es schon beschissen genug - ohne dich. Weißt du eigentlich, wie groß ein Bett sein kann? In Love gez. Deine Fee" "Ja, ich weiß, wie groß ein Bett sein kann. Ich hab's letzte Nacht noch gemerkt - auch noch ein Doppelbett. Ich vermisse dich auch sehr, jede Sekunde, meine Fee. Aber musst du dich weiter mit ihr treffen? In Love gez. Dein Prinz" "Prinz! Kannst du das nicht verstehen, oder willst du es nicht? Sie ist meine Freundin! Soll ich ihr die Freundschaft kündigen, weil du Angst um mich hast, oder was? In Love gez. Fee" "Da gibt es nichts zu verstehen. Sie ist die Tochter von Todessern, die Tochter von Leuten, die mich umbringen wollen! Ist es nicht normal, dass ich da Angst um dich habe? Sie könnte dir wer weiß was antun! Bitte, halte dich von ihr fern. In Love gez. Prinz" "Aber sie ist anders. Es ehrt dich, dass du Angst um mich hast. Aber das brauchst du nicht. Von schwarzer Elfe geht keine Gefahr aus und außerdem kann ich mich auch selber wehren. Sag The King er soll sich zutreffendere Namen ausdenken! In Love gez. Fee" "Das heißt, du willst nicht auf mich hören und dich trotzdem weiter mit ihr treffen?!" "Genau das heißt es! Ich muss jetzt gehen - U! Bis bald, ich vermiss dich! In Love gez. Fee" Harry seufzte. "Sturkopf!", murmelte er besorgt und schrieb sogleich eine Nachricht an Dumbledore, bevor er sich fertig machte. Denn heute sollte das Training schließlich nach dem Frühstück beginnen. In den nächsten Wochen trainierte und lernte Harry viel, so viel, dass er abends todmüde ins Bett fiel und morgens noch vor Schulzeit geweckt wurde. So kam er noch nicht mal dazu, Remus nach der Sache mit dem Flohnetzwerk zu fragen oder mit ihm über seine Eltern und Sirius zu reden, er vergaß es in der ganzen Arbeit schlichtweg. Dobby kümmerte sich um das Essen, das jedes Mal vorzüglich schmeckte, und um den Abwasch, die Wäsche und den Rest des Haushaltes. Sonst sah er ihnen schon mal still schweigend zu. Sie stellten Heilmittel und Stärkungstränke her, Remus zeigte ihm, wie er Pflanzen auf Wunden geben musste, damit sie richtig wirkten und sie brauten Gifte, Gase und Explosionsmittel in einem großen Kessel zusammen, um sie nachher in Ampullen abzufüllen. Sonst lernte Harry seinen Zauberstab zu sich fliegen zu lassen, falls er ihm aus der Hand gefallen war - das funktionierte jedoch nur, wenn kein anderer ihn festhielt. Remus wiederholte mit ihm den Patronus und andere Zauber gegen gefährliche Kreaturen, neue kamen natürlich auch hinzu. Er musste sich gegen Angriffe des Erwachsenen verteidigen, egal welche Art, und er musste angreifen. Mehreren Flüchen gleichzeitig ausweichen und lernen mit dem Auge abzuschätzen, wo sie landen könnten, wie schnell sie waren und was er machten konnte. Sein Gehirn musste schneller arbeiten und noch dazu genauer. Er musste in jeder Situation eine Lösung finden und das möglichst schnell. Oft sprachen sie solche Situationen auch nur theoretisch durch, um sie Tage oder Wochen später erst aus Harrys Gedächtnis in die Praxis umzusetzen. Remus erzählte Harry von einigen fiesen Zaubereien, die Voldemort gerne einsetzte. Außerdem brachte er ihm selbst illegale Flüche bei, die äußerste Konzentration erforderten, da sie sonst nach hinten losgehen konnten. Sonntags kümmerten sie sich immer um die Schulsachen, welche seine Stufe in einer Woche durchgegangen war, die Professor McGonagall für wichtig zum Nachholen hielt. Das war wohl der harmloseste Tag der Woche. Hermine ihrerseits verbrachte noch immer viel Zeit mir Blaise, was Ron skeptisch beobachtete. Er wusste, dass die beiden Mädchen sich trafen, wenn die Braunhaarige sich mal wieder klammheimlich davonstahl. Denn wie abgesprochen trafen sie sich nur noch im Geheimen, weil die Schwarzhaarige herausgefunden hatte, dass sie tatsächlich beschattet wurde und das ihr Freund der Befehlshaber war, was sie tierisch auf die Palme brachte. Es fiel der Gryffindor schwer sie zu beruhigen, worüber sie insgeheim froh war. Da die Slytherin endlich mal verstehen musste, was für einen scheiß Charakter ihr Freund hatte. Fast jeden zweiten Tag fiel ihm eine neue Gemeinheit ein und Blaise ließ alles mit sich machen, fast alles. Als sie einen Strippties im Gemeinschaftsraum machen sollte, war sie auf die Mädchentoilette geflüchtet, was Hermine ihr zu Gute hielt. Der Kerl musste ein richtiges Arschloch sein und notgeil noch dazu, ganz zu schweigen von seinen tollen Freunden, die ihren Spaß an der Sache hatten. Doch die Ältere litt sehr darunter, dass Harry nicht da war und sie sich auch nur selten mit ihm schrieb, da sie sauer auf ihn war, dass er Blaise so was Grausames zutraute und ihr nicht mal eine Chance geben wollte. Und er war wütend auf sie, weil sie seine Sicht der Dinge und seine Angst einfach nicht verstehen wollte. Es tat ihr weh, sich mit ihm zu streiten, wo sie ihn doch so sehr vermisste. Aber sie wollte auch nicht nachgeben, dadurch würde sie eine sehr gute Freundin verlieren und das wollte sie auf keinen Fall. Außerdem brauchte Blaise sie und sie brauchte Blaise in gewisser Weise auch. Sie hatte ihr erzählt, dass sie mit Harry zerstritten war. Denn die Schwarzhaarige glaubte, dass Harry einfach Zuhause war wegen seiner Suspendierung und so wusste sie nicht, dass Kontakt über Eulenpost unmöglich war. Daher konnte die Braunhaarige ihrer Freundin auch erzählen, dass sie sich kaum mit ihrem Freund schrieb, da sie sich nur noch stritten. Blaise war immer für sie da und tröstete sie, wie auch andersrum. Dann kam der Tag, an dem alle Schüler nach Hause mussten. Denn dieses Jahr würde die Schule über Weihnachten offiziell geschlossen bleiben. Damit der Schein erhalten blieb, war abgemacht worden, dass Hermine, Ron und Ginny ebenfalls erst mit dem Hogwartsexpress zurück nach London fahren würden und einen Tag später mit den anderen wieder nach Hogwarts zurück kommen sollten, per illegalem Portschlüssel. So verließen alle Schüler am Morgen nach dem Frühstück das Schloss und traten hinaus in die eisige Kälte. Besonders die Mädchen drehten sich draußen noch mal um und betrachteten fasziniert das Schloss in der weißen Schneelandschaft. Wie herrlich es aussah, wie im Märchenland. Hermine ging mit Ron und Padma, Ginny und Dean in eine Kutsche und schaute in Gedanken versunken aus dem Fenster. Sie hatte keine Lust auf die lange Zugfahrt. Es würde mit Sicherheit die langweiligste ihres Lebens werden. Ron hatte Padma und Ginny Dean. Was war mit ihr? Sie würde die ganze Zeit nur dumm rum sitzen, ohne Harry. Nun war er schon gut drei Wochen weg und es war noch immer nicht klar, ob er und Remus zu Weihnachten kommen oder weiter trainieren würden in ihrem Versteck. Sie sehnte sich so sehr nach ihm, dass ihr Herz bei jedem Gedanken an ihn wehtat. In Hogsmeade verließen sie die Kutschen und betraten den Bahnhof des Zaubererdorfes. Wenige Meter vor ihr vor einem Wagon sah sie ihre Freundin Blaise stehen. Sie streckte sich etwas, um ihre Begleiter zu sehen, konnte jedoch nichts Außergewöhnliches außer alle möglichen Haarfarben erkennen. Doch das hatte ihre Neugier geweckt. Sie wusste, dass Blaise nicht wollte, dass Hermine wusste, wer ihr Freund war, doch sie hielt es kaum noch aus. Außerdem brauchte sie etwas, dass sie von ihren Gedanken an Harry ablenkte. So drängelte sie sich durch die nörgelnde Menschenmenge. Ron, der ahnte, dass sie irgendwas im Schilde führte, dicht auf ihren Fersen. Sie riss die Augen auf. "Ich will aber nicht!", hörte sie die erzürnte Stimme der Schwarzhaarigen. "Du tust, was ich dir sage!", antwortete eine ihr ebenfalls bekannte Stimme, die ihr einen eisigen Schauer den Rücken runter rinnen ließ. Das konnte doch nicht wahr sein? Der Junge, der gerade geantwortet hatte, konnte doch unmöglich Blaise Freund sein, oder? Sie versuchte etwas zu sehen, hatte jedoch Crabbe und Goyle einen Meter vor sich, die ihre die komplette Sicht nahmen. ,Bitte nicht, nicht ihn!', flehte sie in Gedanken und schnappte kurz Luft. Bevor sie es sich wagte. Sie lehnte sich stark zur Seite, um an den beiden riesen Kerlen vorbei zu spähen. Sie schluckte und ihr Herz sank ihr förmlich in die Hose. Da stand der fieseste aller Slytherins mit seinem stetigen selbstgefälligen Grinsen auf den Lippen und seinen kalten, gefühlslosen Augen. Seine außergewöhnlich hellblonden Haare stachen deutlich hervor. "Malfoy!", flüsterte sie entsetzt. Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)