Die Schwester... von Legion (aus alter Zeit) ================================================================================ The Prophecy and old Secrets ---------------------------- Die Schwester Teil 2 " Yugi!", rief Thea. Sie war mit den anderen Freunden aufgesprungen, als Yugi von seinem Stuhl gekippt war. " Yugi, alter! Was ist mit dir?" " So antworte doch." Ein leerer Blick. Sally nickte. Offenbar hatten beide da drin was zu klären. " Bah! Simulant.", spie der Lehrer voller Verachtung. Nur Sallys schneller Reaktion war es zu verdanken, dass Joey und Tristan nicht letztendlich von der Schule flogen als sie sich auf den Lehrer stürzen wollten. Dafür landeten aber alle drei vor der Tür. Schwer mit jeweils zwei Wassereimern beladen. " Dieser miese, kleine...", regte sich Joey draußen weiter über den Lehrer auf. " Ach, komm Joey. Lass dich von so 'ner Made nicht so auf die Palme bringen.", meinte Sally nur dazu. " Unser kleiner Joey ist nun mal ein so direkt reagierender Junge. Er ...", lachte Tristan leise. " Tristan..." Sally freute sich über ihre Freundschaft und kicherte leise. " Oh, Leute. Ihr seid schon solche Nummern." Ihr Blick wurde leicht trauriger. " Wisst ihr, ihr solltet froh sein, so gute Freunde haben zu dürfen. Damals, in Ägypten, war es für jemanden, der in dieselbe Lage wie ich geboren wurde, unmöglich, richtige Freunde zu haben. Der Umgang mit Bediensteten oder Wachen war streng reglementiert. Außerdem hatte ich mit dem Erbe meiner Familie auch eine große Verantwortung zu tragen. Also durften wir auch nicht in regen Kontakt mit Leuten anderer Schichten treten. Lange Jahre war mein Bruder der einzige Spielkamerad, den ich hatte. Schon damals schienen unsere Wege klar verzeichnet. Also wurden wir später getrennt. Jahre vergingen, bevor wir uns wieder sahen. Er hatte seinen Platz in der Geschichte eingenommen und ich meinen. Allerdings hatte nicht einmal die lange Trennung die Bande zwischen uns schwächen können. Wir kämpften gemeinsam gegen die Finsternis an. Doch eines Tages war die Übermacht zu groß... ich starb." Minuten lang sah sie still auf die gegenüberliegende Wand. " Verdammt.", knirschte Joey leise. " Aber das ist lange her.", gab Sally endlich von sich. " Ich bin wieder zurück." " Der Geist des Puzzles wird auch alle Hilfe brauchen, die er bekommen kann.", murmelte sie. " Wenn ihr mich kurz entschuldigt, ich sehe nach Yugi.", fügte sie lauter hinzu. Aber anstatt sich vom Fleck zu bewegen, schloss sie nur die Augen. The Prophecy and old Secrets. Yugis Geist. Yami schrie und wand sich vor Schmerzen während er sich den Kopf hielt, während Yugi nichts tun konnte um ihm zu helfen. Plötzlich jedoch legten sich Arme um seinen Bauch. Sallys Gesicht tauchte hinter dem Puzzlegeist auf Es waren ihre Hände, die jetzt von vorne seine Schultern griffen. " Es ist ja gut.", hauchte sie leise in einer beruhigenden Modulation. " Ich bin wieder da. Diesmal werde ich nicht sterben. Das verspreche ich dir. Wir bleiben zusammen. Seite an Seite werden wir tun, was getan werden muss." Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter. Yami musste sie einfach spüren, so nah, wie sie in ihrem Priesterinnenoutfit ihm war. " Was hat er?", fragte Yugi jetzt besorgt. " Alte Erinnerungen, die er längst vergessen hat. Es sind Gefühle dazu, die er einst empfunden hat. Damals, als ich starb. All seine Macht und er konnte nichts tun.", erklärte das alte Mädchen leise. Yami hatte einen leeren Blick. Als ob er gerade ganz weit weg wäre. " Er muss dich sehr geliebt haben.", vermutete Yugi. " So sehr wie ich ihn.", antwortete Sally, ruhig und voller Gefühl. Yugi nickte und zog sich zurück. " Erzähle ihnen bitte nichts davon.", hörte er Sally noch. Tristan und Joey wunderten sich verständlicherweise über Sallys Verhalten. Wie konnte sie so ruhig mit diesen schweren Wassereimern dastehen? Ihre Arme mussten doch total wehtun. Draußen auf dem Gang herumzustehen, mit diesen Eimern, die man hoch halten musste, erschien wie eine Ewigkeit. Endlich öffnete Sally ihre Augen wieder. " Yugi müsste auch gleich wieder kommen. Hatte was mit alten Erinnerungen des Geists aus dem Puzzle zu tun.", erklärte sie knapp. Pünktlich zur Pause kamen Yugi und Thea da um die Ecke. Genau wie der Lehrer die Tür des Klassenzimmers öffnete. Grummelnd verzog er sich. Diese *GRWJGWRJ* hatten jetzt ja schließlich bei jemand anders Unterricht. " Wo ist der Brief?" Hätte jemand den Brief während des Unterrichts beobachtet, hätte dieser Jemand mitbekommen, wie der Brief sich im wahrsten Sinne des Wortes in Luft aufgelöst hatte. Nach der Schule. Thea stand unter dem Vordach des Haupteingangs. Sie wollte nicht unbedingt nass werden. Aber bei diesem Sauwetter würde sich das wohl nicht ändern lassen. Jedenfalls bis Yugi kam. " Hier." Er reichte ihr einen großen Schirm. Mit ziemlich großen Augen sah das Mädchen den Jungen an. Es war ein großer Familienschirm. " Ich bring' dich heim.", lächelte Yugi sie an. Sally lächelte auch. Ging doch. Von ihr war der Schirm. Sie stand grade im Vorraum der Schule, wo sie sich gerade die Hausschuhe der Schule auszog und ihre schweren Motorradstiefel aus ihrem Fach holte. Neben ihr stand schon eine größere Sporttasche. Dort hinein hatte sie ihre Schuluniform gepackt. Plus ihren Motorradhelm. Schließlich war sie mit dem Motorrad da. Momentan trug sie eine violette Motorradkluft mit hellen Reflektorrändern. Der Helm sah ähnlich aus. War dunkelviolett mit einem Netz aus Reflektorfeldern, die sich mit dem Violett abwechselten. Draußen zog sie schlussendlich ihre Motorradhandschuhe über und ging rüber zum Parkplatz wo ihre Suzuki Hayabusa stand. Wenn Kaiba wüsste, dass sie die Maschine mit dem Dividendenerlös ihrer KC-Aktion gekauft hatte, wäre er in die Luft gegangen. Das Teil war schwarz verchromt, mit weißen Rallye-Streifen. Als sie den Motor richtig aufdrehte, röhrte der Auspuff, als wolle er Drachen Konkurrenz machen. Mit einem Burn-Out verließ sie das Geländer der Schule. Daheim in ihrer Wohnung angekommen, streifte Sally sich erst sämtliche Klamotten ab und ließ Wasser in die Wanne einlaufen. Kurz noch einen Happen gegessen und dann in die Wanne. Bis zum Kinn ließ sie sich ins Wasser gleiten. Das wärmende Gefühl ließ ihr Bewusstsein zurück gleiten zu Erinnerungen aus einer längst vergangenen Zeit. Erinnerungen aus einem anderen Leben. Memphis, die Residenzstadt des Pharao. Ankh-sun-Amun, die Hohepriesterin des Ra, saß an dem großen Teich im Palastgarten Die Fische schwammen um ihre Füße herum, die sie im Wasser baumeln ließ. Etwas entfernt lagen Pharao Atemu und der Hohepriester des Seth, Shinkan Seth, auf zwei bearbeiteten Steinbänken. Atemu als auch Ankh-sun-Amun waren sechzehn Jahre alt. Shinkan Seth siebzehn. Das Mädchen trug ein zweiteiliges Gewand, das aus feinen Fäden zu einem Netz zusammen gewebt war. Wobei das eine Teil ihren ganzen Oberkörper eng umschlang. Knapp über ihren Brüsten begannen Träger, die das Oberteil hielten. Es war möglicherweise fünf Zentimeter dort zwischen ihren Brüsten ausgeschnitten. So, dass bis auf die Träger ihr ganzer Schulterbereich unbedeckt war. Unten war es hoch geschnitten, dass es an den Flanken fast nur bis zu ihrer Hüfte reichte. Letztendlich verhüllte es aber nur knappst den privaten Bereich zwischen ihren Beinen. Teil 2 umhüllte die Füße und Beine komplett hoch bis zur Hüfte, war aber auch nur ein recht weitmaschiges Netz aus einzelnen Stofffäden. Es war ein Gewand, das eine Königin getragen hätte. " Hoheit!", kam jemand aus dem Palast gelaufen. Den reich verzierten Säulengang entlang und die große Treppe herunter. " Hoheit!" Ein Bote! Er sah ziemlich bleich aus, hatte scheinbar ziemlich viel mitgemacht, so wie er aussah. Verschrammt und blutend. Ein Arm war garantiert gebrochen. " Hoheit! Bitte..." Ankh-sun-Amun war schon aufgesprungen. Der Bote fiel ihr geradewegs in die Arme. " Hoheit... Ich flehe euch an... Schattenbestien... Syene." Die Hand des Boten hinterließ eine blutige Spur auf Ankh-sun-Amuns Körper. Er war gestorben. " Magi!", rief Atemu. Sofort waren die Geräusche von schnell anrückenden Wachen zu hören. Überall im Garten tauchten bewaffnete Männer auf. Unter ihnen auch ihr Anführer. Jonno " Wir reisen ab! Macht meine Kutsche bereit!", befahl der Pharao leicht verärgert. Wie konnten es diese Schattenmonster wagen... Schnell begab er sich zur großen Treppe. " Hoheit.", sprach Ankh-sun-Amun ihn noch an. Sie kniete neben dem toten Boten. " Was soll mit dem Boten geschehen?" Sie hoffte... " Behandelt ihn, wie es Euch beliebt." Nur kurz war der Herrscher stehen geblieben. Seine Stimme hatte bei der Antwort fast emotionslos geklungen. Jetzt schritt er schnell den Säulengang entlang, der zu seinen Gemächern führte. Entgegengesetzt der Richtung, wie der Bote gekommen war. Von eben dort kamen schon Diener, die der Hohepriesterin zu Diensten sein sollten. " Bringt ihn zum Tempel des großen Sonnengottes. Dort werde ich mich um ihn kümmern." Es war eher eine Bitte, denn ein Befehl. Und doch durften die Sklaven nicht widersprechen. " Ja, Herrin.", gaben sie ehrfürchtig von sich und trugen den toten Leib in ihrer Mitte davon. Nun verließ Ankh-Sun-Amun ebenfalls den Garten und betrat schließlich ihre Gemächer im Palast. Dort warteten schon ihre ganz persönlichen Dienerinnen. Mitten in dem großen Raum, der nur als Empfangssaal diente, blieb sie stehen. Die großen, goldenen Türen, durch die sie gekommen war, hatten die Mädchen schon abgesperrt. Jetzt halfen sie ihr, das Gewand abzulegen. So unbekleidet ging die Priesterin weiter in den nächsten Raum. Ihr Ankleidegemach. Dort setzte sie sich auf den hölzernen Stuhl, während die Dienerinnen sie mit cremenden Lotionen einrieben und so das Blut entfernten. Sie spülten auch ihr Haar durch und kämmten es fein. Kurz darauf halfen sie ihr, ein goldenes Gewand überzustreifen. Darüber diesen weißen, knapp geschnittenen Stoff. Plus die Goldringe-, -spiralen, -haarschmuck und der goldene Ring auf der Schulter. So verließ Ankh-sun-Amun wieder ihre Gemächer. Sie wollte noch von dem großen Balkon beobachten, wie der Pharao den Palast verließ. Auf dem Weg begegnete ihr der Hohepriester des Seth. " Der göttliche Pharao trug mir auf, Euch eine Nachricht zu überbringen.", begann er das Gespräch, während Ankh-sun-Amun in seiner Begleitung ihren Weg fortsetzte. " Er würde innerhalb eines Zehntages wieder im Palast eintreffen." " Ich weiß, der Pharao hält sein Wort.", seufzte die junge Frau fast unhörbar. Sie erreichten den Balkonraum. Diener schoben die edlen Vorhänge beiseite, damit die Hoheiten ungehindert den Balkon betreten konnten. Dort unten stand Atemu. Auf dem Stand seiner Kutsche. Hinter ihm war ein Großaufgebot an Medjai und Hexenmeistern postiert. In ihrem Gepäck, die Macht, Wesen aus einer anderen Welt zu rufen. Allesamt in Kutschen, die von zahllosen prächtigen Hengsten gezogen wurden. " Los!", befahl der Pharao laut und die Palasttore wurden geöffnet. Zur selben Zeit spürte Ankh-sun-Amun diesen äußerst kalten Wind, der sie erzittern ließ. Sally öffnete zitternd und mit einer Gänsehaut sondersgleichen die Augen. Das Wasser war kalt. Wie langen musste sie geträumt haben, dass das Wannenwasser abgekühlt war? Das Mädchen stieg aus der Wanne und rieb sich kurz ab, bevor sie in ihren langen Bademantel schlüpfte. Ohne ihn vorne zuzubinden. Während sie sich noch die Haare föhnte und bürstete, saß sie auf dem Rand der Wanne. Schließlich kam sie endlich in ihr Bett. Es war schon dunkel draußen. Über drei stunden hatte sie in der Wanne gelegen. In ihrem Bett sah sie an die Decke. Das Fenster zu ihrem kleinen Schlafzimmerbalkon ließ zu, dass das Licht der Sterne auf sie strahlte. Unwillkürlich musste sie wieder an die alte Zeit denken. Die gemeinsamen Nächte mit Atemu, noch bevor er Pharao geworden war. " Was tun wir heute Nacht, Atemu?", hatte sie ihn gefragt, auf dem Bett unter ihm liegend. " Das, was wir jeden Abend tun, Adena. Wir versuchen die Weltherrschaft an uns zu reißen.", war die Antwort Atemus gewesen. Scherzhaft und lächelnd. Adena. So hatte er sie nur genannt, wenn sie wirklich alleine waren. Später als Pharao jedenfalls. Es würde noch lange dauern, bis er sich daran erinnern würde. Bis es wieder soweit war. Der nächste Tag war noch einmal so verregnet wie der vorige. Diesmal jedoch musste Sally vor der Schule noch zur Bank. Also mit dem Motorrad durch den strömenden Regen. Stellenweise trat das Wasser schon über die Bürgersteige, so wie es goss. In der Bank war einiges los. Schon so früh morgens stellten sich Leute in der Filiale unter um sich vor dem Regen zu schützen. Erst in der Bank nahm Sally ihren Helm ab und ging zum Schalter. Die Automaten funktionierten momentan nicht. Softwarefehler. Also musste sie wohl oder übel ein paar Minuten warten. Sie öffnete ein wenig ihre Motorradkluft. Etwa zehn Minuten später war sie langsam mal dran. Nur noch vier Leute vor ihr. Leider jedoch kamen da noch ein paar verdächtige Typen durch die Tür. Fünf an der Zahl. " Okay, das ist ein Überfall!" Ein Wachmann versuchte, das zu unterbinden, wurde aber ziemlich übel erwischt. " Los! Da rüber!", scheuchten die Banditen die Bankkunden als auch das -personal. Noch hielt Sally still. Aber das würde sie nicht mehr lange mitmachen. Während diese Kerle sich dem Cash widmeten, bemerkte Sally, wie es dem angeschossenen Wachmann immer schlechter ging. " Hört mal zu. Der Wachmann braucht ärztliche Hilfe.", gab sie laut von sich. Dafür bekam sie fast eine mit dem Kolben einer Uzzi verpasst. " Bis jetzt seid ihr nur Bankräuber. Aber wenn der Wachmann stirbt, seid ihr Mörder. Dann werdet ihr bis ans Ende der Welt gejagt werden." Darauf sollte sie erschossen werden, doch einer der Bankräuber schob seinem Kollegen die Waffe beiseite. " Lass sie mal nachsehen." Langsam ging sie zu dem Wachmann hinüber. " Vielleicht kann ich seine Blutungen etwas stillen. Möglicherweise lange genug, bis er von einem richtigen Arzt behandelt werden kann." " Wer...", hörte sie es leise von dem Verletzten, als sie neben ihm kniete. " Ich bin Caine. Ich werde Ihnen helfen." Sie drehte den Mann auf den Rücken und öffnete ihm die Uniform sah nicht gut aus. Der Schuss musste zumindest mal ein wichtiges Organ getroffen haben. So, wie das blutete. Unter ihrer Motorradmontur schälte sie sich aus dem Top und drückte es fest gegen die Wunde. Plötzlich hörte sie ein kleines Kind schreien. " Halt dein Maul, du dämliches Balg!", brüllte der dritte der fünf Bankräuber wollte dem kleinen Jungen eine scheuern. Kam er nur nicht mehr dazu. Der Lauf seiner Waffe fiel zu Boden. Etwas sehr scharfes hatte ihn abgetrennt. Genauer eine Spielkarte. Sie steckte in der anderen Wand. " Okay, jetzt reicht's wirklich. Einfach ein kleines Kind schlagen, nur weil es aufs Klo muss. Das geht nun echt zu weit." Der Kerl mit der kaputten Waffe rannte jetzt auf Sally zu, zückte ein Messer. Sally wich zur Seite hin aus, rollte über, packte ihren am Boden liegenden Helm und donnerte ihn dem sich gerade umwendenden Messerschwinger volle Kanne in die Magengegend. Dafür schnappte sie sich dessen Messer und warf es Richtung eines der anderen Kriminellen. Es blieb mitten im Lauf von dessen Uzzi stecken. Zwei weitere griffen mit ihren Waffen an. Sally rannte gebückt direkt auf sie zu, die Arme zur Seite erhoben. Kurz vor ihnen sprang sie, wandte sich in der Luft um zwei Achsen und hieb ihnen jeweils mit einer Handkante ins Genick. Nur Sekundenbruchteile bevor sie mitten hinter ihnen wieder auf dem Boden aufkam. Gangster Nummer 4 schickte sie mit einem starken Griff in die Schulter zu Boden. Nummer 5 machte sich gerade aus dem Staub. Bei dem Wetter würde er aber sicher nicht weit kommen. Bingo. Draußen explodierte auch schon was. Durch die Tür sah Sally, wie ein Autorrad durch den Regen vorbei rollte. Sally ging schnell zu dem verletzten Wachmann. " Sie werden bald von einem Arzt versorgt. Halten Sie nur noch etwas durch." Damit ging sie Richtung Tür, setzte ihren Helm auf und verließ die Bank. Hm? Was war denn das? Ein kleiner Junge. Saß heulend und völlig alleine auf der Bank eines Bushaltestellenunterstands. Sally fuhr langsam mit ihrer Maschine auf den Bürgersteig und steig ab. Unter dem Unterstand nahm sie ihren Helm ab. " Hallo, ich bin Caine. Was machst du denn hier so alleine? Du scheinst traurig zu sein. Was ist mit dir?" Damit ging sie vor dem Jungen in die Hocke. Mit total verweinten Augen sah der Junge sie an. " Mama hat gesagt, ich darf nicht mit fremden Leuten sprechen.", schniefte er. " Aber ich habe mich doch dir vorgestellt. Also bin ich dir doch nicht mehr fremd. Dann kannst du mir ja auch sagen, wie du heißt.", erwiderte Sally im entsprechenden warmen und mitfühlenden Tonfall. " Kyogo.", antwortete der Junge leise. " Also gut, Kyogo. Dann sag mir doch mal, wieso du bei diesem Sauwetter so alleine hier draußen herumsitzt." " Ich kann meine Mama nicht finden!", heulte der arme kleine Junge jetzt los. Sally nahm ihn in die Arme. " Dann werde ich dir helfen." " Wirklich?" Nicken. " Ich bin gleich wieder da." Kurz ging das Mädchen zu ihrem Motorrad rüber, fummelte etwas herum und kam mit einem Schirm wieder. " Komm. Gehen wir und suchen deine Mutter." Sie nahm ihn bei der Hand und ging gemeinsam mit ihm in den Regen. " Du?", meinte der Junge nach Minuten. " Ja?" " Wo gehen wir hin? Ist da meine Mama?" Ein wenig fürchtete der Kleine sich. Aber nur ein wenig. " Nicht direkt. Wir gehen zu jemandem, der uns weiter helfen kann." " Und wer ist das?" Sally lächelte ihn an. Die für kleine Kinder typische Fragenkette. " Ich bringe dich zu einer Polizeistation. Die netten Polizisten dort können dann herausfinden, wo deine Mama ist." Nur kurz darauf kamen sie an einer Bäckerei vorbei. Dort gingen sie hinein. " Ich hätte gerne zwei süße Brötchen." Für den Kleinen. Kaum waren sie wieder draußen, schlang Kyogo die Dinger auch schon fast Saiyajin-like runter. Schlussendlich kümmerte Sally sich fast mütterlich um den Knirps. Für die Schule war's sowieso viel zu spät, registrierte Sally, als sie Stunden später wieder zu ihrem Motorrad kam. Genauer war es schon so spät, dass die Schule schon wieder aus war. Also konnte sie ebenso gut zum Shop von Yugis Großvater fahren und nachsehen, wie's da aussah. Langsam aber sicher ging die Stadt baden. Kein Wunder, goss es ja auch schon seid fast zwei Tagen ununterbrochen. Die meisten Leute hielten sich in ihrem gemütlichen Heim auf. Bis eben auf Sally und... Mokuba! Das war ganz sicher Mokuba, der da durch den strömenden Regen lief. Irgendwie schien er gehetzt. " He, Mokuba!" Quer vor dem Jungen kam sie mit ihrem Motorrad zum Stehen. " Ich bin's. Sally.", meinte sie, als sie seinen recht verwirrten Gesichtsausdruck bemerkte. Man merkte es ganz deutlich, dass ihm was Übles widerfahren sein musste. " Bitte! Du musst mir helfen.", fing er zu schluchzen an. " Klar. Keine Sorge. Aber erst bringen wir dich mal ins Trockene. Spring auf und halt' dich gut fest. Das wird jetzt etwas... aufregend." Aufregend. In der Tat. Mit knapp 100 Sachen bei diesem Mistwetter durch die Stadt. Schließlich bremste sie scharf vor dem Spieleladen. " Komm." Schnell brachte sie Mokuba durch die Tür. " He, Leute!" Klar, da war schon die ganze Clique versammelt. Passte ja. " Sally! Mokuba! Wass ist denn los?" " Bitte. Ihr müsst mir helfen..." " Was gibt es, Kleiner?", fragte Tristan. " Zuerst müssen wir ihn trocken kriegen. Ist ja ganz durchnässt, der Kleine.", wehrte Yugis Großvater ab. Also saßen sie kurz darauf, mit einem aufgewärmten Mokuba, bei Moutos in der Wohnung. " Also, Mokuba. Jetzt erzähl langsam und in aller Ruhe.", bat Yugi. " Das sind diese Typen, die vom Vorstand der Firma. Sie haben doch mit Pegasus zusammen meinen Bruder reingelegt. Und jetzt haben sie ihn wieder reingelegt. Sie haben gesagt, sie hätten extra für ihn sein VR-Spiel fertig gestellt. Als er es testen wollte, ist etwas passiert. Er kann nicht mehr raus." Der junge Kaiba wandte sich an die Freunde. " Bitte. Ihr müsst mir helfen, meinen Bruder zu retten." " Klar. Wozu hat man denn Freunde?" Sally legte von hinten ihre Hände auf seine Schultern. " Natürlich helfen wir dir, Mokuba." Solomon Mouto nickte seinem Enkel zu. " Ihr wollt mir wirklich helfen?" Sally strich ihm durch die Haare. " Logo. Wir sind hier doch schließlich alle Freunde." Selbst Joey wollte helfen. Zwar nicht diesem Arschloch von Seto, aber dem lieben kleinen Mokuba. Im strömenden Regen rannten die Freunde schnell zu Kaibas-Privatlabor. Auch so ein großer Metallturm wie das Firmenzentrum. " Hier kommt normalerweise nur mein Bruder rein.", meinte Moki. Aber er auch. Und jetzt sogar die Freunde. Endlich kamen sie in dem wichtigen Labor an. An den Seiten Konsolenanlagen und in der Mitte eine Art Obelisk mit drei annähernd eiförmigen Kapseln am Boden. Darin waren Sitze. Der Deckel war aus hartem Plastikglas. Oder so was. " Es gibt leider nur drei Kapseln um in die virtuelle Welt meines Bruders zu kommen." " Ha. Kaiba ist größenwahnsinnig geworden. Jetzt spielt er schon Gott.", lachte Joey. Er grinste. " Was wird er wohl sagen, wenn ich ihn da wieder raus hole?" " Ich muss auf jeden Fall rein. Mein Bruder braucht mich.", kommentierte Mokuba. War ja wohl klar, wer da noch mit ging. " Pass bitte auf dich auf, Yugi.", flüsterte Thea leise. Yugi gab ihr noch einen Daumen nach oben. Dann musste er noch das Deck in die dafür vorgesehene Kammer in der Stuhllehne legen. " He, Yugi. Nimm die hier noch mit." Sally reichte ihm eine Karte. " Man kann ja nie wissen." Der Flügelweber. Okay, lets rock. " Ich hoffe wirklich, dass ihnen da drin nichts passiert." Thea hatte die Hände vor ihrer Brust zusammen gefaltet. " Hm?" Tristan fiel was auf, während er mit hinter dem Rücken verschränkten Armen auf und ab lief. An der Wand der Eingangstür klebten ein gutes Dutzend Duel Monsters-Karten. Das waren doch... Pharao's Servant und Pharaonic Guardian. Tristan erkannte sie. " Genau. Das wollte ich dich schon länger fragen.", wandte er sich zu Sally um. Doch Sally saß in diesem Stuhl dort und schien zu schlafen. " Mann, hat die Nerven." Jetzt einfach zu pennen. Aber wieso auch nicht? Yugi war der Auserwählte, also KONNTE ihm einfach nichts in der virtuellen Welt passieren. Und hier draußen wurde die Tür von den alten Gefolgsleuten des Pharaos bewacht. In der virtuellen Welt. " Wo ist denn jetzt schon wieder diese Turbofliege hin?", fragte Joey leicht genervt. Die standen an einer Klippe. Direkt vor einem Wald. Dort unten war eine Stadt zu sehen. Recht primitiv. Mit Lehmhäusern und so. In der Stadt gab es krasse Monster zu kaufen. Joey heulte fast los, als er mitbekam, wie teuer die waren. Und sie hatten grade mal fünf Credits erspielt. In der Mitte war ein großer Platz mit einem Brunnen. " Tretet doch bitte näher, Reisende." Dort saß eine verhüllte Gestalt auf dem Boden. " Woher wissen Sie, dass wir Reisende sind?", fragte Yugi direkt. Keiner der drei PCs konnte das Gesicht der Gestalt erkennen. Jedoch spürte Yugi etwas an ihr. Etwas, das ihm bekannt war. " Ich kann sehen. Eurer Kleidung nach zu urteilen kommt ihr aus fernen Landen." Eine Stimme, die nicht so richtig zuzuordnen war. " Öh..." Joey rieb sich am Hinterkopf. Er war eben nicht der Typ, der die Gespräche in einem Rollenspiel führen sollte. " Wir kommen wirklich von weit her. Könntet Ihr uns freundlicherweise sagen, ob hier vor kurzem jemand vorbei kam, der einen jungen Mann gefangen hatte?" Mokuba übernahm das. Er kannte ja schließlich solche Programme. Klar, wenn man keine Freunde hat. " Ihr sprecht von diesem Schattenkrieger. Ja, er kam hier vorbei. In einem Netz zerrte er einen ziemlich merkwürdig gewandeten jungen Mann hinter sich her. Der Schattenkrieger verließ die Stadt in Richtung der Wüste. Doch ich würde euch abraten, ihm direkt zu folgen. Die Wüste ist nicht nur heiß. Sie verbirgt auch gefährliche Überraschungen. Ohne ein Reittier, vorzugsweise ein Niwatori, werdet ihr unmöglich durch die Wüste kommen." " Was für welche, zum Beispiel?", fragte Joey auf seine unübertroffene, direkt-peinliche Art. Doch die Gestalt erhob sich und wandte sich zur Seite. Offenbar wollte sie gehen. Joey packte die Gestalt an der Schulter, wollte sie wieder umdrehen. Doch kaum hatte er etwas gezogen, viel die ganze Klamotte in sich zusammen. " Äh...", kommentierte er bloß, ziemlich bleich. " Wa... war das etwa ein Geist?" " Joey, wir sind hier in einem Computerspiel. Da brauchst du dir um Geister keine Sorgen zu machen.", versuchte Mokuba, ihn zu beruhigen. Funktionierte glücklicherweise. " Also, wer immer das war. Anscheinend brauchen wir ein Niwatori. Bloß: Wo bekommen wir eins her?", summierte Yugi es auf. " Damit wir Kaiba durch die Wüste verfolgen können." Die reale Welt. " Verdammt!", rief Tristan. " Das sind schon wieder diese Penner vom Sicherheitsdienst." Die wollten die Tür eintreten. " Lasst sie ruhig rein. Die werden noch ihr blaues Wunder erleben.", kam jetzt Sallys Stimme von der anderen Seite. Sie hatte die Füße übereinander gelegt und die Hände um das obere Knie gewickelt. Momentan aber setzte sie sich wieder richtig hin und legte die Fingerspitzen zusammen. So, wie sie es in dieser alten Serie gesehen hatte. Die ganze Positur nahm sie leicht gebückt hinter der Schaltkonsole ein. " Wir haben auf euch gewartet.", meinte sie nur, als Kemo und seine Kumpane laut polternd dir Tür endlich aufbekamen. " Keiner von euch rührt sich, oder es gibt Schläge.", drohte Kemo. " Genau das wollte ich euch gerade vorschlagen.", meinte Sally kühl. " Ihr habt euch hier mit Mächten angelegt, die ihr nicht mal im Ansatz versteht. Zuerst wäre da die Macht des alten Ägypten. Dann die Macht des Reichs der Schatten. Und zu guter letzt: die Macht des großen Gottes Ra." Kaum hatte sie ihre kleine Rede beendet, stiegen auch schon Mumien aus den Spielkarten um die Tür herum. Zwar konnten die Agenten sich wegen diesem Schock nicht bewegen, das hinderte sie aber nicht daran, sich volle Kanne voll zu pissen. Sally wies die Mumien auf Altägyptisch an, die Kerle hochkant raus zu werfen. Danach legte sie die Füße locker auf das Schaltpult und fing an, weiter zu dösen. Virtual Reality. Die drei Player, plus Mai als Neuzugang, hatten es durch die Wüste geschafft, durch ein unterirdisches Labyrinth, das verdammt an das aus dem Königreich der Duellanten erinnert hatte, geschafft und waren jetzt auf dem Weg zu einem großen Schloss. Na, ja. Was kriegt man nicht alles als Rettungstruppe einer Prinzessin. Wobei die hier wie ein Zwilling von Mokuba wirkte. Momentan ließen sie sich Royal-mäßig durch die Lande kutschieren. Joey bemerkte etwas. " Was ist denn das?", fragte er laut. " Was denn?" " Was ist da draußen?" Diese Gestalt von vorhin. Sie stand oben auf einem Baum. Zum Schloss gewandt. " Wer ist das?", wollte Mai verständlicherweise wissen. " Wir haben den Typen schon in der Stadt getroffen. Hat uns zugetextet vonwegen der Wüste und dass wir Niwatoris brauchen.", erklärte Joey kurz. Er bewegte sein Gesicht nahe an Mais. " Außerdem ist das ein Geist. Unter der Kutte war gar nichts." Mai stieß Joey auf seinen Sitz zurück. " Lass das." Aha. Kaibas Labor. Sally dachte nach. < Sieh einer an. Die Prinzessin heißt Adena. Seto erinnert sich doch wohl mehr an damals, als ich dachte, Sein Unterbewusstsein muss ja ziemlich mitmischen, bei dem, was er tut.> " Musste das sein?", sprach Thea Sally direkt an. " Was?", gab die ganz unschuldig zurück. " Das mit den Mumien! Das war..." " Das war nur ein kleiner Zauber aus dem Buch des Lebens. Pegasus hat auch die alten Wächter des Pharaos als Karten gebracht. Nun, mir gehorchen sie eben. Damals waren sie die Wächter und Diener des Pharaos. Ihm völlig treu ergeben." Nach einer kurzen Pause fügte sie noch etwas düsterer hinzu: " Bis über den Tod hinaus." " Wenn sie damals dem Pharao gehorcht haben, wieso gehorchen sie dann dir?", kam Tristan dazu. " Und wie bringst du das mit den Monstern fertig?" Sally seufzte, lehnte sich nach vorne und stützte sich auf ihren Ellbogen ab. " Damals, vor fünftausend Jahren, spielte fast jeder das Spiel der Schatten. Um Land, Besitz, eine schöne Frau. Aber meistens um Macht. Sie riefen die Monster direkt aus dem Reich der Schatten. Damit waren sie so real wie ihr und ich. Doch die Monster entglitten der Kontrolle ihrer Beschwörer und vernichteten fast die ganze Welt. Dem Pharao gelang es, sie in Steinblöcke zu bannen. Damit rettete er die Welt. Leider erreichten bösartige Hexenmeister es schließlich, sie wieder auf ihren Wunsch hin zu befreien. Mit ihrer Macht forderten sie schließlich sogar Pharao Atemu selbst heraus. In einem letzten großen Kampf um das Ende der Welt." Betroffene Pause. " Der Pharao bannte letztendlich die Macht des Spiels der Schatten in sieben mystische Millenniumsgegenstände. Damals war ich schon längst tot. Meine Erinnerungen wurden in der Maske der Hohepriesterin verwahrt. Atemu wusste, sollte das Spiel der Schatten einst zurückkehren, würde meine Hilfe dringend gebraucht werden." " Aber wieso gerade du? Was ist...?", hakte Thea nach. Sally seufzte wieder. " Nicht nur als Hohepriesterin des Ra verfügte ich über eine Macht, die beinahe an die des Pharaos grenzt. Nein, es ist von Geburt an so gewesen. Dazu kommt noch das Wissen über das Reich der Schatten. Dann habe ich damals noch zahllose Schlachten im Reich der Schatten ausgefochten." Wieder lehnte Sally sich zurück. " Außerdem ist es nicht viel anders, als das was Pegasus auf der Insel mit Kaibas dunkler Seite abgezogen hat. Ihr wisst doch. Das mit dem , Geist'. Der Geist des Puzzles hatte im ersten Duell mit Kaiba dessen dunkle Seite ins Reich der Schatten befördert. Und Pegasus hat sie wieder zurück geholt." Jetzt blickte Sally zu Yugis Kapsel rüber. " Und wieso die Diener des Pharaos mir folgen... Sie erkennen das Puzzle noch aus alter Zeit." < Das Puzzle und denjenigen, der es trägt.> Im Inneren des Computers. " Das Spiel ist aus!", keifte Kaiba seine nicht virtualisierten Geschäftsfeinde an. Der Rettungstrupp hatte ihn in der Festung der Finsternis befreit. Jetzt müssten sie eigentlich schon lange wieder draußen sein. War ziemlich düster hier. Und so eklig. Fast wie im inneren eines Baus voller Ripley-Aliens. " Das Opfer wurde verhindert und der Fünfgötterdrache wird nicht erwachen!" " Falsch, Seto Kaiba. Wir haben das Programm ein klein wenig umgeschrieben. Ihr könnt nicht gewinnen." Alles verschwand und sie schienen in eine bodenlose Tiefe zu stürzen. Sie erwachten auf einem Boden der Aussah, wie eine Platine voller aktiver Schaltkreise. Die weit entfernte Decke sah genauso aus. Nur gab es keine Wände. Ein endlos weiter Raum. Und vor ihnen erschien... Der Fünfgötterdrache. Erde, Feuer, Wasser, Metall und Finsternis. " Das gibt es nicht! Der Fünfgötterdrache hat sich selbst erweckt!", entfuhr es Kaiba. " Genau, Seto Kaiba. Ihr habt keine Chance, diesen Kampf zu gewinnen." Bei der Macht des Drachen? Schien unwahrscheinlich. In der Tat. " Ich rufe den schwarzen Magier!", rief Yugi. Doch nur Sekundenbruchteile später wunderte er sich, wieso sein Magier sich so krümmte. Als ob er furchtbare Schmerzen leiden würde. " Seht mal nach unten. Dieses Spielfeld ist versiegelt. Nur Drachen-Monster können hier agieren. Und ihr habt nichts, das annähernd an die Macht des Fünfgötterdrachen heranreichen würde." Kaiba rief seinen weißen. Joey sein Rotauge und Mai den Spieldrachen der Harpyien. " Auch das wird nicht reichen. Ihr habt verloren. Ende eurer Hoffnung. Es ist aus." Doch da war plötzlich ein Licht, weit über ihnen. Und heraus kam... der Flügelweber. Die engelsgleiche Stimme des Monsters erfüllte die virtuelle Welt mit einer Kantille für Friede und Hoffnung. " Vor fünftausend Jahren spielten die Ägypter ein Spiel von schrecklicher Macht. Das Spiel der Schatten. Dieses Spiel mündete in einem Krieg von unvorstellbaren Ausmaßen, der drohte, die gesamte Welt zu vernichten. Doch einem mutigen Pharao gelang es, die Macht des Spiels der Schatten zu bannen und die Welt zu retten." Hinter den Freunden war plötzlich ein altägyptischer Tempel aufgetaucht. Mit einer riesigen Treppenfront und hohen Säulen oben auf der Fläche, die das große Dach hielten. Alles wunderbar gearbeitet und geschmückt. In der Mitte dort oben befand sich eine Lade. Yugi erschrak etwas. Yami musste sich an die Lade erinnern. Noch von damals. Hinter der Lade stand diese verhüllte Gestalt. Jeder hier war baff. Sprachlos. Sogar die Typen, die im Konferenzzimmer des KC-Towers an ihrem Tisch hockten. Besonders als sich plötzlich dieser schwarze Schatten vom Monitor her sich durch den ganzen Raum ausbreitete. Die Gestalt kam langsam die Treppe herunter. Die ganze virtuelle Welt schien plötzlich düster und bedrohlich. " Willkommen im Reich der Schatten." Endlich enthüllte sie ihre Gestalt. " Ankh-sun-Amun!", keuchte Yugi überrascht. Tatsächlich. Gekleidet in die Gewänder der Hohepriesterin des Ra, das Gesicht von der Maske der Hohepriesterin verdeckt. An ihren Armen und Beinen hingen Ringe und Spiralen, aus Gold, einige von ihnen schienen Tieren nachempfunden. Dem Falken und... Drachen. In ihren Haaren hingen Goldspangen und auf ihren Schultern ruhte ein Ring aus Gold. " Nach fünftausend Jahren ist es endlich wieder soweit. Einmal mehr stehen wir drei vereint gegen die Mächte der Finsternis. Der weiße Drache mit dem eiskalten Blick. Der schwarze Magier. Der Flügelweber. Einmal mehr kämpfen wir gegen die Dunkelheit, welche die Welt bedroht." Sie klang fast prophetisch. " Wer bist du?", keifte Kaiba sie an. " Was soll der Müll?" Ankh-sun-Amun trat an ihm vorbei. Direkt vor den Fünfgötterdrachen. " Ihr habt keine Chance zu gewinnen. Ihr könnt nicht gegen die geballte Macht des alten Ägypten ankommen. Gebt auf. Dann werdet ihr verschont." Sie ignorierte die Verwandlung der Klamotten, die bei Kaiba und Yugi vor sich ging. Das Gold, die altägyptischen Röcke, der Schmuck. Bei Kaiba die Kopfbedeckung und bei Yugi der Stirnreif mit den Zeichen der beiden Reiche. " Was geht denn hier ab?", brachte Joey endlich raus. " Wüsst' ich auch gerne.", kommentierte Mai. Unbewusst hatte sie Joeys Hand gegriffen. " Oh, verdammt. Hat sie uns etwa..." Ja, Joey. Sie hatte euch alle ins Reich der Schatten befördert. " Hört mir jetzt gut zu. Es müssen drei starke Monster geopfert werden. Dann können wir den Fünfgötterdrachen besiegen." " Wieso sollte ich dir zuhören? Du trägst eine Maske und bist unberechtigt hier eingedrungen!", spie Kaiba es ihr ins metallne Gesicht. " Weil dein weißer Drache vonnöten ist um das zu erreichen.", gab die Hohepriesterin scharf zurück. " Es müssen drei mächtige Monster geopfert werden, damit der Fünfgötterdrache besiegt werden kann." " Du spielst auf unsere drei Monster an, nicht wahr?", vermutete Yugi es. Er wusste ja von Ankh-sun-Amun und ihrer Verbindung zu ihm und dem alten Ägypten. Jedenfalls annähernd. " Dann opfere ich den schwarzen Magier.", gab er schließlich von sich. Obwohl er ja so an diesem Monster hing. " Ich opfere den Flügelweber." Kaiba? Mokuba zupfte an seinem Umhang. Sah seinen großen Bruder flehend an. Moki wollte nicht sterben. Und wenn das womöglich wirklich die einzige Methode wäre um hier lebend raus zu kommen... " Dann opfere ich eben den weißen Drachen mit dem eiskalten Blick!", brüllte Seto endlich. Die drei Monster wurden von innen von einem hellen Licht erleuchtet. Oben im Tempel bewegte sich die Steinplatte, die als Deckel für die Lade fungierte. Heraus stieg eine andere Steinplatte. Die schwebte langsam die Stufen herab und blieb erst vor den drei Opferern stehen. Dort sank sie mit ihrer Unterseite auf den Boden. Als ob sie sich selbst gegen den Fünfgötterdrachen stellte. Was war das für ein Bild auf der Frontseite der Steinplatte? Fast wie ein riesiger Vogel. Ein sehr gefährlich aussehender riesiger Vogel. " Nun, ihr drei Monster! Auf das eure Lebenskraft auf dieses Monster übergehe!" Die drei Monster vergingen zu Lichtkometen, die alle auf das Bild der Steinplatte eindrangen. Das ganze Bild leuchtete. Doch das war gar nichts im Vergleich zu dem Licht, das da oben jetzt schien und sie fast komplett blendete. So stark war es, dass es sogar durch ihre geschlossenen Augenlieder und die Hände davor drang. " Seht! Der große Gott Ra ist erschienen!", gab Ankh-sun-Amun ehrfürchtig von sich. Hä? Eine goldene Kugel? Okay, da waren einige Gravuren drauf, wie es schien. Aber sollte das ein Duellmonster sein? " Ra ist in diese Welt zurückgekehrt!" Gerade wollte Seto sie packen, da begann sie mit der Formel. " Jetzt kommt noch die uralte Formel um Ra endgültig zu erwecken!", rief sie. " Große Bestie am Himmelszelt, höre den Ruf aus der Schattenwelt. Steig' aus der Kugel, ich brauche dich, schnell. Bring mir den Sieg in diesem Duell. Überzieh die Wüste mit deinem Glühn und lass deinen Zorn auf meinen Feind nieder gehn. Lass die Macht frei, die tief in dir steckt. Ich bin derjenige, der dich erweckt. Erscheine in diesem Schattenspiel. Mit dir zu siegen ist mein Ziel, Geflügelter Drache des Ra!" Fassungslos bekamen die Freunde es mit, wie Ra sich auffaltete. Geboren wurde, wie es die Mythologie des alten Ägypten besagt. Der höchste Gott, aus einer Kugel geboren. " Der geflügelte Drache des Ra ist eines der drei göttlichen Monster aus dem alten Ägypten. Die Energie der für ihn geopferten Monster gibt seine Kraft. Außerdem ist er als Gott unempfindlich gegen die meisten Zauber-, Fallen- und Monstereffekte. Zauber wirken nur eine Runde." Jetzt kam's. " Geflügelter Drache des Ra! Vernichte den Fünfgötterdrachen!" Kaum war der Fünfgötterdrache vergangen, veränderte sich die Umgebung schon wieder. Das war doch... der Vorhof des Schlosses. Da stand die Prinzessin Adena. Zusammen mit den Freunden auf einem großen Steinpodest. " Ihr seid siegreich zurückgekehrt, ihr Helden.", gab sie erfreut von sich. Nur, wo war die Hohepriesterin jetzt schon wieder? Was war mit Ra? Sally lächelte und stand aus ihrem Platz auf. Gerade kamen Yugi, Joey und Mokuba wieder zurück. " Passt doch." " Mann, war das heftig.", stöhnte Joey. Er musste sich erst mal wieder zurecht finden. " Und? Habt ihr Kaiba retten können?", fragt Tristan. " Ja. Eine lange Geschichte." Yugi war müde. Klar. " Wie ich deinen Bruder kenne, macht er jetzt erst mal diese Typen platt.", urteilte Joey Mokuba gegenüber. Durch eine Tür kam Mai in den Raum. Sally wandte sich Mokuba zu. " Und was hast du jetzt vor?" Eigentlich wollte er ja zu seinem Bruder. " Ich würde sagen, der hat jetzt genug damit zu tun, diese Typen raus zu werfen. Hast du Hunger? Komm, ich nehm' dich mit zu mir und mach dir was." Sie streckte die Hand aus. " Wie sieht's aus?" Okay. Per Taxi ging es in Sallys Wohnung. " Okay, setz dich. Ich mach schnell 'nen Happen zu essen." Er setzte sich also ins Wohnzimmer. Einfach und westlich eingerichtet. Sitzgarnitur, Tisch, Schränkchen, TV und so weiter. Durch die Glasfront ging's auf den Balkon. In einer Ecke fiel Mokuba jedoch ein kleiner Alkoven mit einem Schränkchen darin aus, das aussah, als bestünde es aus Gold. War das ein Hausschrein? Darüber war ein Obelisk mit einer aufrechten Scheibe auf der Spitze. Irgendwie sah das Ding alt aus. Alt und wirkte doch neu. Das, was draufgemalt war, sah aus wie ägyptische Schrift. " Hier, Mokuba." Er wandte sich schnell um. Sally hatte einen großen Teller Spaghetti hingestellt. " Hau rein." Kaum hatte er angefangen, setzte Sally sich ihm gegenüber. Inzwischen hatte sie auch was Lässigeres an. Top und kurze Hose. " Erzähl mal. Was ist in dem Spiel von deinem Bruder abgegangen?" Hätte sie vielleicht nicht sagen sollen. Merkte sie aber auch schnell genug. Als Moki die Geschichte breiter treten musste als das Areal des hiesigen Flughafens. Und nebenher schob er sich auch noch die Nudeln ein. Erst als beides fertig war, sah er sich weiter um. Zwischen den vielen Pflanzen in dem Zimmer waren überall auch Bilder und Gemälde platziert. Die meisten davon zeigten Landschaften. Die Wüste mit Mond, einen See in den Rockys... Bei diesem Bild fiel Mokuba der Mann auf, der auf seinem Stuhl sitzend, auf einem Steg Cello spielte und dem anscheinend ein Weißkopfadler zuhörte. Was war das für ein Gemälde? Etwas weiter drüben. Ägypten.... Oder? Was aus wie irgendein Tempel oder Palast. " Ah, das. Hab' ich selbst gemalt. Es zeigt einen Pharaonenpalast von vor fünftausend Jahren." Die Reihen sitzender Tiere vor dem hohen Tor. Neben dem Eingang zu beiden Seiten eine gewaltige, falkenköpfige Statue. " Wow. Du malst? Und dann noch so gut?" Haute Mokuba ja echt um. Sally sah auf die Uhr. Spät genug. " Okay, Mokuba." Hm? " Ja?" " Es ist spät. Vielleicht rufst du daheim an. Damit sich niemand Sorgen macht." Kurz sah Moki leicht betrübt aus. Dann ging er zum Telefon drüben im Wohnungsflur und tippte die Nummer. Sally hörte, wie er sich anscheinend... sie lächelte. Der Kleine wollte die Nacht über bei ihr bleiben. Klar, schließlich war es schon ziemlich spät und draußen war immer noch ein Sauwetter. " Okay, Moki. Vielleicht solltest du auch noch kurz in die Wanne. Damit ich mich um deine Sachen kümmern kann." Aber erst mal drückte sie ihn fest. " Und jetzt ab in die Wanne." Während Mokuba in der Wanne einweichte und die Wäsche in der Maschine rotierte, nutzte Sally die Gelegenheit, um sich fürs Bett fertig umzuziehen. Einen Zweiteiler, der an den Enden zum Schnüren war. Also Hals, Hand- und Fußgelenke und an der Hüfte. Der Schlafanzug war himmelblau gehalten. Die Schnürbänder rosa. Sally band sie so, dass beide Teile des Schlafanzugs miteinander verbunden waren und es insgesamt wie ein Sackkleid wirkte. Für Moki legte sie ein T-Shirt rein und seine Unterwäsche. Bis er fertig war, kümmerte sie sich um das Telefon. Nicht, dass es mitten in der Nacht klingelt. Okay, der Anrufbeantworter war ein. Dann kam Mokuba auch endlich wieder aus der Wanne. " Du schläfst im Bett. Für eine Nacht kann ich auf dem Sofa pennen." Ganz erstaunt sah sie der kleine Junge an. Das Schlafzimmer hatte einen schönen, großen Schrank für Klamotten, einen Schreibtisch aus Eschenholz und ein leicht futuristisch wirkendes Metallfutonbett. Den Wecker auf dem Nachttischchen ignorierte Sally. Sie setzte sich lieber zu Moki auf den Rand des Betts.^ Zärtlich streichelte sie ihm mit der Hand über den Kopf. " Schlaf schön." Damit ging sie und löschte das Licht. Im Wohnzimmer legte sie sich aufs Sofa, sah an die Decke und lächelte. < Der Kleine ist wirklich aller liebst.> Wer war da? Sallys Geist. Wie Yamis Kammer wirkte das hier alt und düster. Doch auch irgendwie licht. Hell. " Yami, wie kommst du denn hier her?", fragte Sally erstaunt den hier anwesenden Besucher. In Yugis Sternchen-Schlafanzug. " Ich wollte dich sehen." Der Geist des Puzzles klang etwas ernst. " Ach, so." Sie nahm Yami an der Hand und beide lösten sich vom Boden. " Ich weiß auch schon genau, wo wir hingehen." Kurz war da ein Licht. Dann sanken sie auch schon auf eine grüne Wiese, geradezu einen Garten Eden herab. Sally lächelte Yami an. " Klar kommt dir das hier bekannt vor. Ist ja auch schließlich ein Abbild deines Gartens. Allerdings kann das bei weitem nicht mit dem Original mithalten." " Mein Garten?" Sally setzte sich ins Gras und legte die Beine zur Seite. Yami setzte sich in den Schneidersitz. " Oh, ja. Damals hat dieser Garten zu deinem Zuhause gehört." Dem Geist des Puzzles mussten die Mauern auffallen, die um drei Seiten gespannt waren. " Aber jetzt mal zu dem Grund, was du von mir wolltest.", wechselte Sally das Thema. " Lass mich raten: Yugi träumt von Thea und das hast du genutzt, um mit mir zu sprechen." Volltreffer. " Du warst dabei. In Kaibas Computerspiel." Sally kroch auf allen vieren zu ihm hin. " Natürlich.", säuselte sie. Ihr Gesicht war jetzt nah an seinem. " Oder glaubst du, ich lasse jemanden im Stich, den ich liebe?" Verdammt! Immer wenn es so schön war. Sally zog schnell den Bademantel über und huschte zur Tür. Noch bevor jemand sich von draußen melden konnte, öffnet sie die Tür. " Kaiba.", gab sie in einem verächtlichen Tonfall von sich. Da stand doch tatsächlich Seto Kaiba. Verdammt sauer, wie es schien. " Was hast du mit meinem kleinen Bruder angestellt?", keifte er sie gleich an und stieß mit seinen Handflächen knapp an ihrem Kopf vorbei an die Wand. " Klappe zu, es zieht.", gab sie schnell zurück. " Moki schläft tief und fest. Du wirst ihn garantiert nicht mit deinem großkotzigen Geschrei aufwecken." Glücklicherweise hatte sie schon die Tür hinter sich geschlossen. Der Schlüssel dazu baumelte an einer kleinen Kette zwischen ihren Brüsten. Wo Kaiba ihn nicht erreichen konnte. " Du wirst Mokuba nicht aufwecken. Das täte ihm nicht gut. Er braucht den Schlaf." Dabei hatte Sally einen Finger drückend auf seiner Brust. " Woher willst du wissen, was mein Bruder braucht?", spie Seto es ihr fast ins Gesicht. " Ich habe genügend gesunden Menschenverstand und Wissen." Da lächelte Sally. " Willst du etwa bloß wegen deinem Ego deinem Bruder schaden? Wie niedlich." Sie wischte fast lässig Setos Arm beiseite und lehnte sich mit dem Rücken und verschränkten Armen an die Wand. " Was für ein Bruder bist du? Es geht dir doch hier nur um deine Firma und deinen Besitz. Aber Mokuba ist dein kleiner Bruder. Familie. Nicht Besitz. Wie sagt schon das Sprichwort? Blut ist dicker als Wasser. Früher war dir dein Bruder das Wichtigste. Und heute? Heute ist er doch nur noch jemand, den du benutzen und herumkommandieren kannst, wie es dir passt." Seto hob die Hand um... Sally fing sie ab. " Ja, ja. Versagen Argumente muss rohe Kraft angewendet werden, nicht? Du armer kleiner Junge. Willst ein Kopf eines Firmenimperiums sein, dabei sehnst du dich nur nach etwas Liebe und Zuneigung." Sie sah irgendwie traurig aus, seufzte leise. " Möglicherweise solltest du dich abregen und etwas ausruhen. Ich mach' dir 'nen Vorschlag: Benimm dich und du kannst mit rein." Jetzt lächelte sie, drückte Seto am Hals und er sackte bewusstlos zusammen. Also schnappte sie ihn, brachte ihn in die Wohnung und packte ihn aufs Sofa. Wobei sie ihm seinen Mantel als Decke verpasste. " So." Ein leicht hinterhältiges und ziemlich siegreiches Lächeln. < Ich seh' mal nach Moki.> Kaum hatte sie die Tür zum Schlafzimmer geöffnet, stand schon der kleine Kaiba vor ihr. Sah etwas verängstigt aus. " Hattest du einen Alptraum?" Nur ein wenig nickte Mokuba. Aber es reichte. " Keine Sorge. Ich versprech' dir, ich pass auf dich auf." " Seto?" Am nächsten Morgen war Mokuba mehr als überrascht, seinen großen Bruder auf dem Sofa vorzufinden. Und dann noch schlafend. " Seto!" Aus der Küche beobachtete Sally wie der Wuschelknirps seinen Bruder durch ein Extrem-Umarming aufweckte. " Mokuba!" Bevor Seto ärgerlich werden konnte kam Sally ins Wohnzimmer. " Also wirklich, Kaiba. Du hättest heute Morgen nicht vor mir auf die Knie fallen brauchen.", lachte sie. Auf einem Tablett hatte sie sowohl eine Tasse heiße Schokolade als auch eine Tasse mit dampfendem Kaffee. Das Tablett stellte sie vor die Brüder auf den Tisch. " Weißt du, Moki, dein Bruder ist heute Morgen extra ganz früh gekommen, um nach dir zu sehen.", erklärte sie warm. " Aber er war auch ziemlich müde. Hat er eben hier auf dem Sofa gepennt." Wieder Richtung Küche. " Ich hab' noch ein kleines Frühstück für euch vorbereitet." Mit dem Frühstück ließ Sally die Kaibas stehen und schnappte sich einen Bademantel um im Bad zu verschwinden. Nach vielleicht zehn Minuten unter der Dusche hörte Sally wie das Telefon klingelte. Schnell packte sie den Bademantel und lief zum Telefon. Genauer zu ihrem Handy und das lag im Wohnzimmer auf dem Schränkchen. " Sally Caine." Die Stimme am anderen Ende war offensichtlich erfreut, sie zu hören. Sally freute sich auch über diesen Anruf. " Hallo, Mai." Das Mädchen lächelte. Nach dem Anruf guckte Sally ziemlich verwundert die beiden Kaibas an. Ehrlich gesagt hätte Sally nicht erwartet, dass Kaiba noch hier war. " Ich will euch ja nicht rauswerfen, aber ich muss gleich zur Schule." Sofort stand Seto auf. " Du hast es gehört, Mokuba. Wir gehen." Na, wenigstens hatte der Kleine genug Anstand um sich freundlich zu verabschieden. Schnell zog Sally sich an. Hotpants, Spaghettiträgertop und ihre Motorradkluft darüber. < Wahrscheinlich werd' ich heute auch nicht in die Schule kommen.> So eine Vorahnung. Lag möglicherweise auch da dran, dass Mai heute mit 'nem Flieger in der Stadt ankommen würde. Leise singend verließ sie ihre Wohnung. Mit einem nachtblauen Umhang um die Schultern. " It's been a long road, getting from there to here. It's been a long time, but my time is finally here. And I can feel the change in the wind right now. Nothing's in my way. And they're not gonna hold me down no more, no they're not gonna change my mind. Cause I've got faith of the heart. I'm going where my heart will take me. I've got faith to believe. I can do anything. I've got strength of the soul. And no one's gonna bend or break me. I can reach any star. I've got faith, I've got faith, faith of the heart. It's been a long night. Trying to find my way. Been through the darkness. Now I finally have my day. And I will see my dream come alive at last. I will touch the sky. And they're not gonna hold me down no more, no they're not gonna change my mind. Cause I've got faith of the heart. I'm going where my heart will take me. I've got faith to believe. I can do anything. I've got strength of the soul. And no one's gonna bend or break me. I can reach any star. I've got faith, I've got faith, faith of the heart. I've known the wind so cold, and seen the darkest days. But now the winds I feel, are only winds of change. I've been through the fire and I've been through the rain. But I'll be fine. Cause I've got faith of the heart. I'm going where my heart will take me. I've got faith to believe. I can do anything. I've got strength of the soul. And no one's gonna bend or break me. I can reach any star. I've got faith. I've got faith of the heart. I'm going where my heart will take me. I've got strength the soul. And no one's gonna bend or break me. I can reach any star. I've got faith, I've got faith, faith of the heart. It's been a long road." Mit dem Bus fuhr Sally bis fast zu dem Laden von Yugis Großvater. Doch einen Block davon entfernt, in einer Seitenstrasse, wurde ein Blumenjunge von einigen Typen schikaniert. " Ich würde sagen, ihr lasst den Jungen in Ruhe.", meinte Sally lässig. Unter ihrem Umhang knackte sie schon mit den Fingern. Würde wohl kaum friedlich abgehen. " Was soll der Scheiß?", bäffte einer von den Kerlen. " Wer bist du, Schlampe?" " Muckst auf, was? Dann solltest du schon mal 'nen Sarg reservieren." Obwohl die Ärsche zum Angriff übergegangen waren blieb Sally cool. " Mein Name ist Caine." Den ersten Schwinger ließ sie nach unten an sich vorbei gehen und fuhr mit der Hand den feindlichen Arm hoch, um dem Kerl einen Handkantenschlag an den Hals zu verpassen. Bevor der wegsacken konnte, packte sie seine Schultern und versuchte einen gesprungenen Kick. Doch der wurde abgefangen. So wurde kurz ihr einer Fuß von diesem Typen hinter ihr fest gehalten, während sie immer noch die Hände an den Schultern des ersten Gegners hatte, Okay, Nummer 2 wollte es nicht anders. Sally schwang ihr anderes Bein rückwärts in einer reversierten Roundhouse-Mod gegen sein Gesicht und dreschte ihm damit ein paar Zähne raus. " Wie kann ich dir nur...", wollte der Blumenjunge sich bedanken. " Keine Ursache.", wehrte Sally lächelnd ab. " Nur schade, dass die nichts draus lernen werden." Gemeint waren die Kerle, die sich strategisch zurückgezogen hatten. Schulter zuckend ging sie weiter. Am Spieleladen ging Sally kurz rein. " Guten Morgen, Herr Mouto.", grüßte sie freundlich. " Guten Morgen, Sally. Bist du nicht in der Schule?" Solomon Mouto sortierte gerade einige Spielkartenpäckchen. " Derzeit nicht, nicht?", lachte das Mädchen. " Meine Tante kommt bald in der Stadt an. Ich wollte sie abholen. Außerdem wollte ich Joeys Schwester einen kleinen Krankenbesuch abstatten." Interessiert betrachtete sie einige Packs. " Suchst du noch en paar spezielle Karten? Vielleicht kann ich dir ja weiter helfen." " Ich hab' mir grade überlegt vielleicht ein DDD zusammen zu stellen. Die nötigen Karten hätte ich ja." " In den Nachrichten wurde breit getreten, wie du Seto Kaiba mit einem LPS/DD-Deck fertig gemacht hast. Willst du jetzt wirklich auf Voll-DD wechseln?" Breit grinste Sally ihn an. " Wissen Sie, die Gesichter der Gegner sind einfach zu göttlich, wenn sie merken, dass sie keine Karten mehr ziehen können. Auf der Fahrt zum Königreich der Duellanten hab' ich Bandit Keith mit Exodia in den Hintern getreten. Na, ja. Der Typ ist ja auch nicht wirklich gut. Aber das Gesicht war zum totlachen. Und besonders gern zieh' ich Seto Kaiba ab. Also, ich muss weiter. Bis bald." " Bis bald, Sally." Draußen packte Sally ihr Handy aus und bestellte ein paar Blumen für eine kranke Schwester eines bekannten jungen Haudegen. Auf ihr Motorrad geschwungen und Gas gegeben. Endlich kam sie am Flughafen an. Kaum hatte sie ihr Motorrad auf dem Parkplatz abgestellt und sah hinüber auf die große Glasfront des Flughafens, da bemerkte sie, wie die Sonne dort hell reflektiert wurde. Einen Augenblick lang wurde Sally geblendet. " Noch immer tobt der Kampf der zwei alten Mächte.", hörte sie eine Stimme. In der nächsten Sekunde fand sie sich mitten in der Wüste wieder. Diese Stimme... " Das Blut tapferer Krieger tränkt den Wüstensand Ägyptenlands. Zahllose Schwerter treffen aufeinander und hauchen ihre sieben Leben aus für einen Kampf, der sinnloser nicht sein könnte." Diese Stimme... das war... Inzwischen sah Sally, wie Heere von Monstern und Menschen aufeinander trafen und sich bekämpften. Eine Seite wurde angeführt vom großen Pharao. Die andere vom Hohepriester des Seth. Plötzlich jedoch verdunkelte sich der Himmel über der Wüste. " Die Finsternis wird sich über das Land ausbreiten und das Licht verdrängen. Schwarzes Feuer wird vom Himmel regnen und der Tod selbst wird kommen." Die Stimme klang dunklen und bedrohlich. Am Horizont, am Rand der Wüste, erschien eine dunkle Woge. Pechschwarze Feuerbälle zerschlugen die Armeen. Das dort hinten... das... war... Eine gewaltige Streitmacht, wie ein dunkles Meer stürmte sie auf die beiden kämpfenden Parteien zu. Die Toten! Die Toten hatten sich erhoben! " Er wird ihnen die Haut von den Knochen schälen und die Menschen werden in ihrem Blut baden. Kein Platz für sie im nächsten Leben. Kein Leben in dieser Welt." Angeführt wurden sie von... Anubis. Beinahe instinktiv, fast schon panisch, warf Sally ihre Hände zum Himmel. " Oh, Ra! Du höchster aller Götter!" Plötzlich war da diese fünf Meter hohe Statue von Ra. Direkt vor ihr. Dahinter ein Obelisk mit einer Kugel auf der Spitze. Die Statue war praktisch ein Anhängsel. Alles dünn mit Gold überzogen. Ein Platz von vielleicht zehn Metern. Dann kam ein großer atrialer Säulengang. Das war... das war der große Tempel Ras in Per-Ra, der Stadt des Ra. " Die Zeit ist gekommen. Höre was ich zu sagen habe, Ankh-sun-Amun. Höchste und mächtigste meiner Priester. Du wirst Pharao Atemu zu seiner Grabstätte geleiten. Du wirst ihn und den Auserwählten in die geheimen Künste einweisen Du wirst ihn begleiten und ihm zur Seite stehen. Mit all deiner Kraft. Im großen letzten Kampf um das Ende der Welt." Auf den Knien antwortete Sally demütig. " Ich höre und gehorche." Dort stand sie wieder. In Domino auf diesem Parkplatz. Die Sonne war von Wolken verdeckt. " Was ist denn mit dir, Süße? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen." Mai war angekommen. Etwas abwesenden murmelte Sally: " Das habe ich, Mai. Das habe ich." Dann wandte sie sich an die Frau. " Fang." Ein zweiter Motorradhelm. " Wo fahren wir hin?", fragte Mai. " Zu mir. Du pennst natürlich bei mir." Okay. " Dein Zeug wird her gebracht.", erklärte Sally, als Mai sich zum ersten Mal ins Wohnzimmer setzte. Die Frau sah sich um. " Hübsche Wohnung." " Nicht? Ich pack 'nen Futon aus, damit du halbwegs ordentlich schlafen kannst. Weißt du, ich hab' da 'ne kleine, geniale Idee." Hm? " Wir besuchen Serenity." Sally rieb sich die Hände. " Serenity?... Doch nicht Joes Schwester?" " Genau die. Sie wird sich garantiert über netten Besuch freuen." " Dann seh' ich mir also mal die Schwester von diesem..." Mai unterbrach als sie Sally so lächeln sah. " Gib's zu. Joey ist gar kein übler Kerl." " Nur ein Vollidiot." Beide lachten. Per Taxi fuhren Mai und Sally ins Krankenhaus. " Hey, Mai. Vielleicht bringen wir Serenity sogar ein bisschen DM bei. Könnte irgendwann noch mal nützlich sein.", meinte Sally. " Sag mal, wieso nennst du dich eigentlich jetzt Caine?" " Mein Vater hieß so. Seit über eintausendfünfhundert Jahren war jeder in seiner Familie ein Meister des Kung Fu. Damals war der erste Schüler Bodhidharmas als er nach China kam ein Shaolin-Mönch namens Kwai Chang Caine. Von da an wurde im heiligen Shaolin-Kloster Kung Fu gelehrt. Der Name Kwai Chang kam öfters in unserem Stammbaum vor. Mein Großvater hieß so. Er lebte in Amerika. Da gab es auch ein Kloster. Mein Vater war Polizist. Na, ja. Irgendwann traf er meine Mutter. Aber es war eine stressige und gefährliche Zeit. Deshalb musste sie gehen. Der Großvater meines Großvaters hieß auch Kwai Chang und soll den chinesischen Kaiser umgebracht haben und nach Amerika geflohen sein. Bei meinem Großvater gab es ein Sprichwort. " Geh nach Chinatown. Frag nach Caine. Er wird dir helfen." Heute heißt es wohl: " Geh nach Domino. Frag nach Caine. Sie wird dir helfen." Wird sich noch zeigen. Irgendwann wird der Schleier der Zukunft sich lüften und wir werden sehen, was wir uns erarbeitet haben." Sie klopfte. Kurz darauf trat sie ein. " Hallo." Beide Besucher blieben locker. " Guten Tag. Kenne ich Sie?", fragte Serenity erstaunt. " Wir sind Freunde deines Bruders. Mai Valentine und Sally Caine. Wir wollten dich mal kennen lernen." " Beim Turnier ist er uns die ganze Zeit in den Ohren gelegen, dass er unbedingt das Geld für deine Operation braucht.", lachte Mai. " Na, ja. Hat's ja auch geschafft." Den Gesichtsausdruck konnte Sally einordnen. Sie holte zwei Stühle her, damit Mai und sie sich setzen konnten. " Du musst verdammt stolz auf deinen Bruder sein. Er ist nämlich ein echter Held." " Joey ist ein Held? Erzählt mir doch bitte etwas von ihm.", bat Serenity schnell. Sie war apicht darauf, etwas über das Leben ihres Bruders zu erfahren. Von anderen. " Also, zum einen ist er ein echt krasser Freund. Man kann richtig gut mit ihm auskommen. Seine Freunde sind ihm verdammt wichtig. Für sie würde er alles tun. Dann ist er auch noch echt mutig. Mehr als einmal hat er sein Leben für andere riskiert." " Am Anfang des Turniers war er ein netter Junge mit einer großen Klappe und lausigen Duellfähigkeiten. Aber am Ende war er ein netter Junge mit einer großen Klappe und richtig guten Duellfähigkeiten.", lachte Mai. " Nur für dich hat er durchgehalten und sich mit einer Menge Duellmeistern angelegt.", meinte Sally. " Er hat das Herz am rechten Fleck. Einen besseren Bruder kann man sich nicht wünschen." Kurz lachte sie, stand auf und trat ans Fenster. " Jemanden, der sogar seine Seele aufs Spiel setzt um anderen zu helfen. Solche Leute trifft man nicht oft. Jemanden, dem man voll und ganz vertrauen kann. Dem man seine Seele anvertrauen kann.", gab sie gerade noch hörbar von sich. " Im alten Ägypten hätte der Pharao deinen Bruder zum Anführer seiner Leibwache ernannt." Später Abend. Mai war schon schlafen gegangen. Sally jedoch konnte nicht schlafen. Wie auch, wenn sie wusste, dass Anubis zurückkehren würde. Sie saß nackt und mit lockerem Schneidersitz vor dem kleinen Schränkchen in dem Alkoven, das jetzt geöffnet war. Ihre Hände ruhten auf ihren Knien. Haare nach hinten. Die Augen waren geschlossen. In dem Schränkchen stand eine Statuette von Ra, flankiert von zwei Obelisken, über denen Sonnenscheiben hingen. Plötzlich war da dieses Licht. Sally fand sich in der Wüste wieder. Innerhalb von Ruinen. Über ihr kreiste ein Falke. Klar. Ihm folgte sie. Da war ein Brunnen. In der Nähe war eine Holzplatte zu sehen. Eine Tür in der Erde? Der Falke lief kurz auf dem Brunnenrand entlang. Dort hinein? In Ordnung. Sally hob leicht die Arme zur Seite und löste sich geräuschlos vom Boden. Langsam sank sie den Brunnenschacht hinab. " Also wirklich. Eine Nekropole?" Da konnte man ja nur den Kopf schütteln. Das war kein Brunnen. Sondern ein Luftschacht für die Grabstatt. Sogar Grabwächter. Leise berührten Sallys Füße den leicht mit Sand bedeckten Boden. Ein kalter Luftzug strich über ihre Haut. An diesem Ort spürte sie ganz deutlich die Anwesenheit der Finsternis. Doch das Licht war ebenfalls präsent. Langsam schritt Sally durch diese zwielichtigen Gänge und Hallen. Vor einer steinernen Tür blieb sie schließlich stehen. Wie von Geisterhand glitt die Tür in die Wand. Endlich stand Sally vor dem eigentlichen Grab des legendären Pharaos. Dort, in dieser Stele war die uralte Schlacht verzeichnet. Links waren deutlich der alte Priester und sein Monster zu erkennen. Rechts der Pharao mit dem seinigen. Darüber das Millenniumspuzzle und die drei Göttermonster. " Was...", entfuhr es plötzlich Sally, als das Puzzle zwischen den Monstern zu glühen begann. Ganz deutlich war eine unglaubliche Energie zu spüren. Selbst für altägyptische Begriffe. Sally fand sich in ihrer Wohnung wieder. Ihr Kiefer fiel fast auf den Boden, als sie das sah, was da zwischen ihren Beinen lag. Drei Duel Monsters Karten. Drei Götterkarten. Doch nicht mit den neumodischen Bildern von Pegasus. Nein, diese Karten trugen dieselben altägyptischen Bilder wie auf der Stele. Jetzt stand das Mädchen auf und trat ans Fenster. < Hm? Was ist das?> Da war wirklich etwas. Eine mächtige, magische Energie. " Das ist Horus!", entfuhr es ihr. Bilder erschienen vor ihrem geistigen Auge. Während ihre körperlichen geschlossen waren. Eine Hand ruhte, etwas erhoben, am Fenster. Sie erinnerte sich an eine alte Prophezeiung. Diese Erinnerung ließ sie eine Stimme vernehmen. Schwach und stockend. " Ich habe... es also tatsächlich fertig gebracht.... Ich habe den Auserwählten beschützt... und sterbe für die Frau die ich liebe." " Du bist es also. Dir wurde das heilige Schwert anvertraut.", entglitt es leise ihrer Kehle. Tränen glitzerten auf ihren Wangen. Ein Entschluss keimte in ihr auf. Sie wollte es ihm wenigstens die uralte Prophezeiung anvertrauen, die für ihn gedacht war. Deshalb glitt sie vorsichtig zu seinem Unterbewusstsein. Der Nil. Genauer das Ufer. Es war Nacht. " Wo bin ich hier? Was soll der Scheiß?" Die Stimme erstarb. Schritte auf dem Sand. " Keine Sorge. Du bist nicht tot." Sally stand auf und wandte sich um. Aufgemacht als Hohepriesterin des Ra. Ankh-sun-Amun. " Du bist hier, weil ich dir eine Nachricht zukommen lassen muss." Ihr gegenüber stand.... Joey. " Du hast das heilige Schwert des großen Gottes und ersten Pharaos von Ägyptenland erhalten." In der einen Hand hielt Joes eine breite Schwertscheide, die am Ende etwas wie einen Haken hatte. Darin steckte ein golden glänzendes Schwert, wie man am Griff erkennen mochte. Die Hohepriesterin setzte sich in den Sand. Unweigerlich folgte Joey ihr. " Was soll das? Und was...?" Mit einer Handbewegung unterbrach Ankh-sun-Amun ihn. " Ich habe es genau gespürt. Der große Gott Horus ist dir erschienen und hat dir das Schwert überreicht. Das bedeutet, dass du zu etwas großem ausgewählt wurdest. Die Götter müssen dir sehr gewogen sein, du musst sie sehr beeindruckt haben. Im Laufe der Jahrtausende trugen nur zwei Leute dieses Schwert. Der erste war der Anführer der Leibwache des legendären Pharaos, der vor fünftausend Jahren die Welt vor dem Spiel der Schatten gerettet hat. Der zweite warn ein kleiner Fischer, der Ägypten über Jahre hinweg beschützt hat, als der dunkle Gott Seth den großen Gott Horus in einen magischen Sarkophag gesperrt hatte." " Und was soll ich jetzt damit?" Oh, Joey. Die schöne, mystische Stimmung. Na, ja. Weiter im Text. " Die Götter haben dich ausgewählt, Yugi und den Geist des Puzzles zu beschützen. Im großen letzten Kampf um das Ende der Welt." Damit stand die Hohepriesterin auf und sah auf den Nil. " Jetzt hör mal...", wollte Joey beginnen. " Da gibt es noch eine alte Prophezeiung. Damals hat der Hohepriester Mahado es vorausgesehen." Ankh-sun-Amun wandte sich Joey zu. Berührte mit der Hand sanft seine Wange. " Du bist dazu bestimmt, den Auserwählten und den Geist des Puzzles zu beschützen. Mit all deiner Kraft und deinem Mut. Mit deinem Leben. Doch nicht für ihn wirst du sterben, sondern für eine schöne Frau. Eine Frau, die du über alles liebst." Sie trat etwas zurück. Joey verblasste. " Ein guter Rat noch. Das heilige Zauberschwert des Horus ist nur so stark wie du selbst." Eigentlich hatte Sally in ihren Körper zurück gewollt. Doch an diesem Ort hier war es dunkel. " Yugi...", schluchzte eine Stimme. Thea! Yugis Freundin hatte große Angst. Das spürte Sally ganz deutlich. Um die Szenerie etwas zu erhellen, holte sie ihr Stirn-Udjat heraus. Es spendete genug Licht, dass man etwas erkenne konnte. Ein rechteckiger Raum mit metallnen Wänden. An einer der langen Seite, in einer Ecke, stand ein Bett mit Metallgestell. Ziemlich schäbig. Nur eine Kiste mit einem Blechtablett stand noch dort. Sonst war da nur Thea, die auf dem Boden kauerte und vor sich hin schluchzte. Um sie herum lag eine leichte Stoffdecke und selbst hatte sie nur Slip und BH an. Verdammt, was war nur passiert? Ein unheimlicher Gedanke keimte in Sally auf. Sie kniete sich hinter Thea nah an sie heran und schlang ihre Arme um den Körper des anderen Mädchens. " Du musst keine Angst haben. Es wird alles gut. Wir werden dich finden und retten. Vertrau uns. Die Bande unserer Freundschaft sind stark genug..." Es wirkte. Also ließ Sally wieder los. Irgendwie fühlte sie sich hier ebenfalls eingeengt. Doch weshalb konnte sie nicht sagen. Sie konnte nur wieder zurückgehen und Thea mit den Freunden suchen. Es war schon Morgen. Die Sonne schickte ihre ersten Strahlen über den Horizont. Schnell zog Sally sich an. < Hm? Yugi und die Freunde nähern sich.> Latzhose und knappes Spaghettiträgertop. Das war nicht zu verfehlen. Also öffnete das Mädchen ihnen auch prompt die Tür, noch bevor sie die Gelegenheit hatten, überhaupt ans Klingeln zu denken. Bei allen Göttern! Yugi schien ja total mit den Nerven fertig zu sein! Wie er aussah! " Kommt rein." Nur Minuten später stand da Tee für die drei Jungs und Sally saß ihnen mit vor der Mundpartie vernetzten Fingern gegenüber. " Thea ist verschwunden...", bracht Yugi in Tränen aus. " Yugi und Thea waren im Kaufhaus shoppen. Thea wollte grade ein Kleid anprobieren.", begann Tristan mit einer Erklärung. " Yugi musste kurz aufs Klo und als er wieder zurück kam, war Thea verschwunden.", machte Joey weiter. " Du darfst dir keine Vorwürfe machen, Yugi.", meinte Sally warm und beruhigend. Der klein geratene Junge blickte auf und sah sie mit tränenblinden Augen an. " Wir finden Thea. Und wenn wir jeden Stein in Domino zweimal umdrehen müssen." Erschrocken fuhren die Jungs herum und entdeckten Mai. " Aber... was machst du denn hier?" " Wohnen, Doofmann.", erwiderte Mai auf Joeys Frage. Nur kurz war der Augenkontakt zwischen Sally und Joey. Dann sprang er auf und lief zu Mai rüber. Tief sah er ihr in die Augen und meinte mit fester Stimme: " Du bist es." " Am besten wird es sein, wenn wir ins Kaufhaus fahren und mal nach Spuren suchen.", stand Sally jetzt auch auf. Also in Mais Wagen. Sally quetschte sich zwischen Yugi und Tristan auf die Rückbank. Nach einigen Minuten fragte Tristan: " Du siehst so nachdenklich aus, was hast du?" Das Mädchen hob den Kopf. " Ich hatte heute Nacht eine kleine Vision. Thea war in etwas wie einem Frachtcontainer gefangen. Ich vermute..." " In den Zeitungen steht etwas, dass in letzter Zeit einige junge Frauen verschwunden sind. Spurlos.", kommentierte Mai. " Da keimt mir eine Erinnerung auf. Und wenn das zutrifft, dann treten wir in naher Zukunft den Leuten vom Japan-Express in den Arsch." Sally ballte die Hand zur Faust. " Und wie ich denen in den Arsch treten werde." " Japan-Express? Was soll denn das sein? Und was haben die mit Thea zu tun?", wollte Joey jetzt natürlich wissen. " Es sind Mädchenhändler, Joey. Sie entführen Mädchen und junge Frauen und verkaufen sie. Ich habe in Amerika mal davon gehört. Es heißt, die besten Kunden kämen aus dem nahen Osten oder Asien.", erklärte Mai. " Wir müssen Thea unbedingt finden!", flehte Yugi. " Keine Sorge, Kleiner. Das werden wir." Tristan und Joey knackten schon mit den Fingern. " Ihr solltet etwas vorsichtiger an die Sache rangehen, Jungs. Besonders du, Joey.", warnte die Frau vorne. " Diese Leute sind Verbrecher im ganz großen Stil." " Aber Thea ist unsere Freundin. Deshalb haben wir auch keine Angst." Ah, ja. Yami-Yugi. Kaufhaus. Oder eher Einkaufszentrum. War richtig groß. Und ziemlich voll. Im Atrium begannen die Freunde mit der Suche. " Okay. Joey, Mai, ihr untersucht den Klamottenladen, wo Thea verschwunden ist. Tristan, Yugi, ihr fangt mal am besten an, Leute auszuquetschen. Und ich frag' mal in der Sicherheitszentrale nach, ob die was mitbekommen haben." " Gut." Kaum war Sally auf der anderen Seite des Atriums angekommen, da hörte sie, wie jemand hinter ihr rief: " Er hat meine Tasche geklaut!" < Ah, ja.> Lief genau in ihre Richtung. Also hob sie den Ellbogen fast bis auf Schulterhöhe und ließ ihre Faust nach hinten fliegen. Schnelle Kombo. Die Type lief genau rein und knallte auf den Boden. Sofort klatschten einige Leute. Ein junger Mann, vielleicht 20, kam angelaufen und nahm die Sporttasche. " Danke." Auf dem Arm hatte er einen kleinen Kläffer von Yorkshire. Jetzt gab er ihr die Hand. " Satoshi Kagure." " Sally Caine." Interessant. Der hatte doch was vor. Was Dunkles. Plötzlich sprang der Hund vom Arm und rannte weg. Sally lief hinterher. Lief der Hund zum Hinterausgang? Schien so. Also da raus. Hm? < Ah...ha.> Sie war umzingelt. Mitten auf diesem Stellplatz für Lieferlaster. < Okay... Werd' ich mich wohl mal fangen lassen.> Von hinten drückte ihr einer der Typen ein Tuch aufs Gesicht. Sie schloss die Augen. Okay, für das Begrapschen würden sie noch eine extra reingedrückt bekommen. Das musste der Van sein, der da gestanden hatte. Genauso für das Ablecken eine knappe Dreiviertelstunde später. Endlich war sie dann auch in einem solchen Container. Einzelhaft. < Sehr schön.> Sie legte sich auf dieses Bettgestell und sah nach oben. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt. " Jetzt sollen sie uns bloß noch..." < Dann sind sie fällig.> Richtig bösartig lächelte sie. < Mein Vater hat euch schon mal richtig gut in den Arsch getreten. Und ich bring's zu Ende.> Yamis Kammer. " Yugi und unsere Freunde machen sich Sorgen. Wo steckst du?", fragte Der Geist des Puzzles sofort besorgt. " Ach, ich hab' mich von diesen Typen entführen lassen, damit ich besser ein Auge auf Thea haben kann. Weißt du, das ist eine persönliche Sache. Meinem Vater sind die Hintermänner vom Japan-Express durch die Lappen gegangen. Ich will sie mir schnappen. Übrigens, das war ein Van von der Möbelfirma Satokura. Jetzt kannst du mal unsere Freunde beruhigen. Mir geht's noch gut. Schließlich wollen die doch ihre Wahre nicht im Wert mindern. Yugi kannst du sagen, dass ich zwei Augen auf Thea haben, wann immer ich sie entbehren kann. Und jetzt versuch' ich mal, sie zu erreichen." Doch irgendetwas störte Sally bei ihrer Anwendung von übersinnlichen Kräften. < Liegt es irgendwie an diesem Ort?> " Thea.", nahm sie also ihre Stimme zur Hand um die Magie zu verstärken. Jeder halbwegs brauchbare magisch Begabte kannte die drei Stufen. Die höchste war die, mit dem reinen Gedanken Magie zu wirken. Dann kamen die Worte und Gesten und die einfachste Stufe war Magie mit Hilfsmitteln. Das hatte man damals im ersten Lehrjahr als Priester schon eingebläut bekommen. " Damals..." Na, wenigstens hatte Sally jetzt die Richtung, wo Thea sich befand. Dann konnte sie ihre Hände an die entsprechende Wand legen. Auf ihrer Stirn glühte leicht das Horus-Auge. " Thea. Kannst du mich hören?" < Sally?... Wo bist du?... Ich kann dich nicht sehen....> " Ich bin in einem anderen Container. Wir haben dich gesucht. Ich hab' mich entführen lassen, damit wir eine Spur haben. Bleib ruhig. Die Jungs suchen schon nach uns. Diese Typen werden uns nichts tun. Möglicherweise werden sie uns zur Schau stellen, damit so ein paar schweinische Typen uns kaufen. Aber uns etwas antun werden sie nicht. Sobald sie uns außer Landes schaffen wollen oder eine Auktion beginnt, mach' ich die Typen platt. Aber dir wird nichts passieren. Ich hab' genau den richtigen Schutz für dich." < Was... mein Gott.... Ich....> Thea war dabei, wieder in einen Heulkrampf zu fallen. " Sssccchhht. Ich hab' doch gesagt, dass dir nichts passiert. Leg' dich hin und versuch' dich etwas auszuruhen. Und sobald was passiert, verhältst du dich ruhig und überlässt mir das Aufmischen. Ich mach' das schon. Vertrau mir." <... Okay...> Caine nickte. Sie setzte sich auf den Boden, wo sie zuvor die dünne Decke ausbreitete. Sie hörte etwas. Das war das Signalhorn eines Schiffes! Hafen also. Industriegebiet. < Es muss doch irgendwie möglich sein, herauszufinden, was meine Magie blockiert!> Doch die Ursache fand sie nicht. Schließlich war es dann soweit. Die Tür wurde geöffnet. " Los. Raus da.", befahl dieser schmierige Fettsack in einem versauten Overall. Ah, ja. Ein gutes Dutzend Mädchen und junge Frauen. Da war auch Thea. Oh, je. Wie deprimiert sie aussah. Als sie Sally sah, hellte sich ihre Miene gleich merklich auf. " In den Wagen mit euch!" Mussten sich die Mädels wohl oder übel hinten in den Van quetschen. Sally setzte sich neben Thea und zog die Beine an. Die Ladetüren des Vans wurden verschlossen. Schon ging es los. Kurz nach Beginn der Fahrt steckte Sally Thea unbemerkt eine Karte an der Seite in den Slip. Damit wenigstens Thea geschützt war. Die Karte? Eine der besten 4-Sterne-Verteidiger. Der Seelentiger. Theas Hand drückte ihre. Das brauchte Yugis Freundin jetzt wirklich. Man konnte auch ganz deutlich die Angst der anderen Entführten spüren. Endlich stoppte der Van. " Raus mit euch. Die Kunden warten." Ah, ja. Eine Laderampe. Klar. Gehörte das zu einem Nachtclub? Von da drinnen tönte Musik. Und hier draußen war es Nacht. Sehr schön. Würde keiner bemerken, wenn man einen kleinen Abstecher ins Reich der Schatten machen würde. Außerdem schickte sie noch einen Bandagenheini um Yugi aufzustöbern und hier her zu bringen. Hinter einer Bühne sollten die Mädchen sich bereit stellen. Von fünf Typen wurden sie hier direkt bewacht. " Du. Du kommst zuerst dran." Thea wurde gepackt. " Am besten lässt du sie gleich wieder los, Arschloch.", knurrte Sally. Die Augen hatte sie zu Schlitzen zusammen gezogen. Die Hand zur Faust geballt. Jetzt schoss ihre Hand vor, packte das Handgelenkt dieses Kerls und wirbelte ihn herum, dass er mit dem Kopf auf den Boden krachte. Dann kam ein Fußschwungkick, um einem anderen Arsch zuerst die Waffe aus der Hand und dann die Zähne aus seiner Fresse zu prügeln. Dem nächsten ließ eines der Mädchen einen Sandsack on der Decke auf die Birne fallen. Sally sprang auf die Bühne. " Was.. Was soll das!?", fuhr einer der Perversen auf, die hier gemütlich beisammen saßen. War der Typ da nicht Ägypter? He, he. " Ich bin Caine. Und ich werde euch Perversen eine Lektion erteilen." Bei dem Namen Caine reagierte der eine Japaner dort. " Ah, Mr. Takara. Wie ich sehe, erinnern Sie sich an den Namen. Mein Vater mag sie letztes Mal ja nicht erwischt haben. Aber dieses Mal wandern sie lebenslänglich ins Gefängnis." " Erledigt diese Schnepfe!", brüllte Takara. Sally machte einige Handstandüberschläge nach vorne, packte mit den Füßen einen der Schläger, riss ihn wegen der Trägheit gleich gegen den nächsten Bewaffneten. Die hatten doch wirklich keine Chance. Besonders, da hinten jetzt auch noch ein paar nette Leute ankamen. " Joey, Tristan und Yugi!" Von hinter der Bühne kamen die Freunde. " Wir sind da, Sally!", rief Tristan und prügelte einen der Typen in Grund und Boden. " Bringt die Mädchen raus! Ich kümmer' mich schon um diese Kerle!" Sehr schön. Jetzt konnte es richtig losgehen. Caine knackte mit den Fingern. Den Schüssen von dort hinten wich sie mit einem Wall-Walk aus und schlug gleich einen der Bieter nieder. Knappe fünf Minuten später griff Sally zum Telefon an der Bar und wählte die Nummer der örtlichen Polizei. " Ich möchte Sie informieren, dass die Leute vom Japan-Express sich momentan im Nachtclub , Black Rose' befinden. Möglicherweise wäre es eine gute Idee, ein Einsatzkommando zu schicken um diese Mädchenhändler endlich dingfest zu machen." Schon legte sie wieder auf. Danach begab sie sich zur Hintertür. War das da nicht dieser Typ, der sie beim Mall begrapscht hatte? Dem trat sie noch einmal extra fest in die Eier. Hinten warteten schon die Freunde und die anderen jungen Frauen und Mädchen. " Die Typen dürften länger schlafen und die Polizei wird in ein paar Minuten da sein. Allerdings werden unsere Freunde und Helfer Zeugen brauchen. Ich weiß, Sie wollen alle nach Hause. Doch das muss noch ein bisschen warten. Sonst kommen diese perversen Verbrecher schon nach einer Stunde wieder frei." Thea trug eines ihrer Ensembles. Offenbar hatten die Freunde das dabei gehabt. Nach einer Befragung brachten Sally und Mai Thea und die drei Jungs nach Hause. Zuerst Tristan, dann Joey. Thea blieb noch im Auto sitzen, als sie vor ihrem Zuhause hielten. Ihr Erlebnis war ja auch wirklich schwer verdaulich. " Keine Sorge, Thea. Jetzt können diese Typen dir nichts mehr tun. Und daheim bist du sicher. Solange du die Karte hast, die ich dir zugesteckt hab', hast du auch jemanden, der dich im Notfall beschützen wird, bis einer von uns da ist." Zuerst öffnete das andere Mädchen die Augen weit, dann nickte sie. Yugi sah ihr sorgenvoll hinterher, als sie das Gebäude betrat. Als sie ihn schließlich am Game-Shop absetzten, meinte Sally noch: " Mir wurde von oberster Stelle gesagt, euch über IHN aufzuklären. Das besprechen wir morgen in der Schule." Kurz sah Yugi sie an. IHN? Ah... Am nächsten Morgen in der Schule. " Morgen, Leute." Offenbar hatte Thea nicht so gut geschlafen. " Geht es dir gut?", fragte Yugi besorgt. Als Antwort lächelte seine Freundin nur müde. " Okay." Sally setzte sich an Yugis Tisch. Tristan und Joey saßen auch gleich. " Jetzt kommt die Story." Sehr schön. " Vor vielen Jahrhunderten, zur Zeit als die Pyramiden erbaut wurden, spielten ägyptische Pharaonen ein Spiel von gewaltiger und schrecklicher Macht. Das Spiel der Schatten. Dieses Spiel mündete in einem Krieg von unvorstellbarem Ausmaß, der die ganze Welt zu zerstören drohte. Bis ein mutiger und mächtiger Pharao die Magien bändigte und sie in mystischen Gegenständen gefangen hielt. Fünftausend Jahre später lüftete ein Junge namens Yugi das Geheimnis des Millenniumspuzzles. Die alten mystischen Energien durchströmten ihn. Weil die Götter ihn dazu auserwählt haben, die Welt vor der Rückkehr des Spiels der Schatten zu bewahren. So wie es einst der mutige Pharao getan hatte. Fünftausend Jahre zuvor." Dabei klang Sally düster und geheimnisvoll. Sie lehnte sich jetzt aber zurück in dem Stuhl und meinte lässig. " Der Geist in deinem Puzzle ist der alte Pharao, Yugi. Sein Name ist Atemu." Bevor aber Fragen gestellt werden konnten, sollte der Unterricht anfangen. Bio. " Also, meine Lieben. Ihr habt es lange genug vor euch her geschoben. Jetzt kommt das Thema: Fortpflanzung." Thea war nahe dran zu schlafen. Konnte sie nur nicht, weil andauernd jemand einen blöden Kommentar abließ oder lachte. Dafür bemerkte sie eine Tatsache. Sally saß die ganze Zeit relativ zusammen gesunken da, der Kopf nach unten gerichtet, und strich sich über den Bauch. Mittagspause. " CAINE!!" Ah, Seto Kaiba bequemte sich mal wieder in die Schule. Sogar mit Koffer. " Ah, Seto. Nett, dass du mal wieder in der Schule vorbei schaust. Und ich hatte schon Angst, du wüsstest nicht mehr, wo sie steht.", lachte Sally. Kaiba pfefferte ihr eine Duel Disc V1 zu. Ein bisschen verbessert, das Teil. " Ich will eine Revanche! Hier und jetzt!", keifte Kaiba. Schulterzucken. " Okay. Dauerst sowieso nicht lange." " Ooohhhh.", kam es von der bereits versammelten Menschenmenge. " Die gleichen Konditionen wie letztes Mal? Dann los." " Du fängst an!", schrie Kaiba wütend. " Also, wirklich. Stolz und Leistungsfähigkeit sind zwei Dinge, die einander ausschließen. Und sollten sie wirklich mal zusammen vorkommen, bilden sie ein leicht zerbrechliches Gebilde.", tadelte Caine, lächelnd. " Spiel endlich eine Karte!" " Schön! Hier kommt der Herr der Drachen! Und die Lichtschwerter! Dazu noch diese Karte verdeckt!" Kaiba spielte den gefräßigen Angreifer, gleich nach einer verdeckten Karte. " Okay, ich spiele dieses Monster verdeckt und diese Karte verdeckt." Dafür spielte Kaiba jetzt einen Raum-Taifun und killte eine der verdeckten Karten. " Ich decke meinen Morpho-Krug auf!" Also kurz mal fünf neue Karten und das alte Blatt weg. " Gleich bis du fällig, Seto.", kommentierte Sally bloß. " Ich spiele zweimal den Topf der Gier. Dann spiele ich zweimal die Flöte des Drachenrufers." Holla. Gleich zwei schwarze Rotaugen und zweimal Hyozanryu. Verdammt schlecht sah es für Kaiba aus. Er opferte und spielte... den weißen Drachen mit eiskaltem Blick. Damit ging der Herr der Drachen drauf. Plus noch die Karten zweiter Reihe. " Und jetzt, Caine? Hast du immer noch so eine große Klappe? Oder bist du so schwach, ohne deinen Slifer?" Ganz cool zog Sally die letzte Karte für heute. " Oh, schade. Schachmatt, Seto." Unweigerlich mussten einige Zuschauer schlucken. Aber alle hielten en Atem an. " Ich opfere drei meiner Monster und rufe ihn! Obelisk, den Peiniger!" Und jetzt pissten sich genügend Leute in die Hosen und Röcke. Zuerst erschien da diese riesige altägyptische Stele. Sie begann zu leuchten und heraus kam... dieses gewaltige, blaue Schläger-Monster. " Jetzt opfere ich ihm noch zwei Monster, damit seine Angriffspunkte ins Unendliche steigen!" Oh, Scheiße. " Zerschmettere seinen weißen Drachen, Obelisk!" Obelisk dellte dem Weißen nicht einfach den Schädel ein. Nein, er haute ihn zu Brei und ließ ihn nach Öl bohren. Kiefer fielen. Würde die Krankenschwester wohl einiges zu tun bekommen. " Ich glaub', ich spinn. Zwick mich einer.", brachte Joey raus. Okay. " Au! Das war doch bildlich gemeint!" Sally hatte es gleich auch noch bei Tristan übernommen. Doch obwohl sie Kaiba eine reingedrückt hatte, schien sie immer noch so betrübt und neben der Kappe. Auch, als sie dort unter diesem Baum saß und durch das Blätterdach spähte. " Sally? Ich wollte mich noch für gestern bei dir bedanken." Thea setzte sich neben sie. " Wir sind doch schließlich Freunde.", gab Sally kurz zurück. Sie schloss kurz die Augen und seufzte. Sie kam Theas Frage zuvor. " Damals, in Ägypten. Dort war ich die Hohepriesterin des Ra. Ich kämpfte an der Seite von vielen guten Männern und sogar einiger Frauen gegen die Finsternis. Ich erlebte es mit, wie die meisten von ihnen ihre Seele an die Schatten verloren. In kurzer Zeit war aus dem schönen Ägypten nur noch eine tote, dunkle Wüste geworden." Kurz lachte sie. Nicht freundlich. Eher hämisch. So in der Art. " Als Priester war es damals verboten, eine Beziehung einzugehen. Und alle anderen durften niemanden von außerhalb ihrer Gruppe lieben. Doch gerade mir wiederfuhr dies. Ich verliebte mich in jemanden außerhalb der Priesterschaft." Noch so ein Lacher. " Wir mussten uns im Geheimen treffen. Niemand durfte davon erfahren. Oder es wäre mein Todesurteil gewesen. Seines nicht. Schließlich war er der Pharao." Pause. " Ich war noch nicht einmal fünfzehn Jahre alt, als ich ein Kind von ihm auf die Welt brachte. Damals habe ich es nur kurz gesehen, bevor die Medjai es fort brachten. Nur die Leibwächter des Pharao wussten von unserer Verbindung. Sie bewahrten es. Das Kind sah ich niemals wieder." Betroffenes Schweigen. " Dann verliebte der Pharao sich in jemand anderen und ich musste zurückstecken. Dieses Mädchen durfte der Pharao offen lieben, denn sie war eine Prinzessin. Ich jedoch fand Trost und Wärme bei einem anderen. Es war der Hohepriester des Seth. Atemus Cousin. Obwohl auch wir uns nur geheim treffen durften, gebahr ich zehn Monate später ein weiteres Kind. Auch dieser Spross wurde mir entrissen." In Sallys Stimme klang ganz deutlich die Trauer mit. Depression geradezu. " Was geschah? Er verliebte sich in die Priesterin der Isis. Das brachte mich in die Arme des Hohepriesters und Hofmagiers Mahado. Kurz vor meinem Tod brachte ich sein Kind zur Welt." Oh. " Ich habe damals drei Kinder geboren und keines davon länger als zehn Sekunden gesehen. Keines in meinen Armen gehalten...." Kein Wunder, dass das Thema von heute Morgen sie so mitgenommen hatte. " Und da spricht diese *wirklich fieses ägyptisches Schimpfwort* von Mutterqualen." Verständlich. " Und dennoch. Es ist schon fast paradox. Selbst nach fünftausend Jahren liebe ich Atemu immer noch." Sally stand auf. " Es wird langsam Zeit für den Unterricht." Nacht. Irgendwo in einem Gebirge, das einen großen See einschloss. Auf einer Insel dort stand ein altes Herrenhaus, das ähnlich wie ein kleineres Schloss aufgebaut war. Im besten dieser Zimmer schlief Maximilian Pegasus. Mitten in dieser Nacht jedoch wachte er auf. " Was..." Er spürte ganz deutlich diese Energie. Vom Fenster aus konnte er es dann sehen. Das Leuchten. Als er es genau sah, riss er die Augen auf. Über den See kam Ankh-sun-Amun. Die Hohepriesterin des Ra. In all ihrer Pracht. Schritt für Schritt kam sie direkt über die Wasseroberfläche. " Was... was willst du von mir!?", entfuhr es ihm, als sie dann bei ihm im Zimmer stand. " Einen Vorschlag machen, Pegasus." Einen Vorschlag. " Einen Vorschlag?" " Ich werde versuchen, Osiris dazu zu überreden, deine Frau wieder zum Leben zu erwecken und du gibst mir dafür den schimmernden Blauaugendrachen. Immerhin ist es deine Schuld, dass der große letzte Kampf bevor steht. Dafür ist das doch ein angemessenes Geschäft." Samstag Mittag. Wie verabredet hatten sich die Freunde auf dem Dach der Schule getroffen. " Mai? Was machst du denn hier?", platzte es aus Tristan heraus. " Was wohl? Ich will wissen, wieso uns diese Mumie zu Thea geführt hat. Was soll der Scheiß eigentlich?" Schien schon ziemlich aufgeregt zu sein, die Gute. " Und außerdem: Yugis Großvater ist ja auch hier." " Sally hat gesagt, es wäre möglicherweise nicht schlecht, wenn ich auch dabei wäre." " So. Würdet ihr jetzt bitte in das Triagramm treten, damit wir anfangen können?" " Tri...was?" Thea seufzte. " Das Dreieck auf dem Boden, Joey." Mann, ist das ein Doofmann. Als alle in dem Dreieck standen, hob Sally die Arme zum Himmel. Auf ihrer Stirn leuchtete hell das Udjat-Auge. Sie riss die Arme zur Seite. Das Dreieck begann zu leuchten und sich vom Boden zu lösen. Helle Linien zogen sich durch die Luft. Bis die Freunde allesamt in diesem Gebilde eingeschlossen waren, das aussah, als hätte man zwei dreiseitige Pyramiden mit den Böden aneinander gepappt. Nun trug sie auch wieder das Gewand der Hohepriesterin. Inklusive Maske. " Ankh-sun-Amun.", gab Yami-Yugi leise von sich. Er übersetzte auch leise, was Ankh-sun-Amun jetzt beschwor. Zumindest in Teilen. " Zeit und Raum.... Wir besuchen die Sterne.... Hand in Hand reisen wir mit dem Licht..." Die Flächen wurden undurchsichtige Barrieren aus Licht. Sie alle schwebten über dem Boden. " RA!!", rief die Hohepriesterin laut. Jetzt sanken die Freunde wieder zu Boden. Das war aber nicht das Dach ihrer Schule. Es war ein Ruinenfeld. Mitten in der Wüste. Die Sonne stand hoch im Zenit und sendete ihre glühenden Strahlen auf die Freunde herab. " Dies ist heiliger Boden. Nur Menschen mit einer besonderen Einladung ist es gestattet ihn zu betreten ohne bestraft zu werden." Ankh-sun-Amun ging vor. Führte sie bis zu diesem Schacht. " In fünftausend Jahren gab es nur einen Gast auf diesem heiligen Boden. Maximilian Pegasus, der von einem Grabwächter in diese Hallen geführt wurde. Es war Shah Dee, der ihn in die alten Geheimnisse eingeweiht hat." Sie standen jetzt an diesem Schacht. Ankh-sun-Amun hob die Hand darüber, den Zeigefinger ausgestreckt. Unter den Füßen der Freunde bildeten sich einzelne Steinplatten, die sie in die Luft erhoben. Die Hohepriesterin sank zuerst in den Schacht hinab, Gefolgt von Yugi, Joey, Thea, Mai, Tristan und Solomon Mouto. Unten verschwanden die Platten wieder. Plötzlich begann das Puzzle um Yugis Hals, sich zu regen und hell zu leuchten. Als das Licht verschwand, hatten Yugi und Joey sich verändert. Yugi trug nun die Kleidung des alten Pharao. Komplett mit Gold und ägyptischem Rock. Joey trug einen schwarzen Rock, ein Kreuz aus Lederbändern über seinem Oberkörper, das Schwert des Horus auf seinem Rücken und die schwarze, ägyptische Lederhaube, welche einen Medjai auszeichnete. Als Oberster trug er auch noch Goldringe um den Hals, um die Oberarme und über der Haube als Stirnreif. " Seit fünftausend Jahren hütet der Clan der Grabwächter diesen Ort." Langsam gingen sie den Gang entlang. Sie gelangten in diese große Halle. " Das ist ja fast eine richtige unterirdische Stadt.", entfuhr es Tristan. " Es ist eine Grabesstadt.", berichtigte Ankh-sun-Amun ihn. " Wir nähern uns dem Zentrum. Dort wird sich alles aufklären. So, wie der große Gott Ra es wünscht." Moment mal. " Ich war schon einmal hier.", bemerkte Yami-Yugi. " Ja, Atemu. Du warst schon einmal hier. Und gleich wirst du erfahren, weshalb." Diese steinerne Tür verschwand in der Wand und gab diesen neuen Raum frei. Die Hohepriesterin murmelte eine alte Beschwörung und der Raum war hell erleuchtet. Überall an den Wänden standen Stelen mit Gravuren von Duellmonstern. In der Mitte... " Vor vielen Jahrhunderten, zur Zeit als die Pyramiden erbaut wurden, spielten ägyptische Pharaonen ein Spiel von gewaltiger und schrecklicher Macht. Das Spiel der Schatten. Dieses Spiel mündete in einem Krieg von unvorstellbarem Ausmaß, der die ganze Welt zu zerstören drohte. Bis ein mutiger und mächtiger Pharao die Magien bändigte und sie in mystischen Gegenständen gefangen hielt. Fünftausend Jahre später lüftete ein Junge namens Yugi das Geheimnis des Millenniumspuzzles. Die alten mystischen Energien durchströmten ihn. Weil die Götter ihn dazu auserwählt haben, die Welt vor der Rückkehr des Spiels der Schatten zu bewahren. So wie es einst der mutige Pharao getan hatte. Fünftausend Jahre zuvor." Ankh-sun-Amun stand jetzt vor der Kammer des Sarkophages. " Seht." Die Stele... " Hier wird der letzte Kampf des Pharaos Atemu beschrieben." Fassungslose Stille. " Links der Hohepriester des Seth, Cousin des Pharaos, und sein Monster! Rechts der große und mächtige Pharao Atemu und sein Monster!" Okay, jetzt wurde es richtig gruselig. Links sah es aus, als wären es Kaiba und der weiße Drache mit eiskaltem Blick. Und rechts... Yugi mit dem schwarzen Magier. Konnte man alleine schon an dem Puzzle erkennen, das diese Figur um den Hals trug. Die Hohespriesterin kam die wenigen Stufen vor der Stele wieder herunter, die sie hoch geschritten war. " Am Anfang spielten die Ägypter mit richtigen Monstern, die sie direkt aus dem Reich der Schatten riefen. Doch die Monster entglitten der Kontrolle ihrer Meister und vernichteten fast die ganze Welt. Beherrscht wurden sie jetzt von den drei göttlichen Monstern. Von der großen Triade der Monster. Obelisk, der Peiniger. Slifer, der Himmelsdrache. Der geflügelte Drache des Ra. Pharao Atemu gelang es, die Monster in magischen Stelen zu verschließen. Eine Gruppe böser Zauberer erlangte schließlich die Fähigkeit, die Monster aus den Stelen zu befreien und gegen den Pharao in den Kampf zu ziehen. Ihr Anführer war der Hohepriester des Seth. Sie drangen in die Gemächer des Pharaos ein und forderten ihn selbst heraus." Die Freunde waren beinah kreidebleich. " Doch jetzt kommt die schlechte Nachricht. Der große letzte Kampf steht bevor. Um das Ende der Welt. Die Götterdämmerung." Sie befanden sich nicht mehr in der Grabkammer des Pharaos. Sondern mitten in der Wüste auf einer großen Düne. " Noch immer tobt der Kampf der zwei alten Mächte. Das Blut tapferer Krieger tränkt den Wüstensand Ägyptenlands. Zahllose Schwerter treffen aufeinander und hauchen ihre sieben Leben aus für einen Kampf, der sinnloser nicht sein könnte. Die Finsternis wird sich über das Land ausbreiten und das Licht verdrängen. Schwarzes Feuer wird vom Himmel regnen und der Tod selbst wird kommen. Er wird ihnen die Haut von den Knochen schälen und die Menschen werden in ihrem Blut baden. Kein Platz für sie im nächsten Leben. Kein Leben in dieser Welt." Wieder ein anderer Platz. Das war doch... es war ein Palasttor. " Dies ist der Palast von Memphis, wie er einst war. Vor fünftausend Jahren. Hier werde ich euch noch in andere Geheimnisse einweisen." Langsam gingen sie diese atemberaubenden Gänge und Hallen entlang, bis sie schließlich an der großen Treppe zum Garten ankamen. Ankh-sun-Amun setzte sich mitten hinein und brachte mit einer einladenden Handbewegung die anderen dazu, es ihr gleich zu tun. " Damals war der Gott Anubis ebenfalls dem Spiel der Schatten verfallen. Er wollte die ganze Welt vernichten. Doch du hast ihn mit Hilfe des Dolchs des Schicksals besiegt, Atemu. Aber bevor Anubis wieder aus seinem Todesschlaf erwacht, werden dir noch viele Gegner entgegen treten. Erinnert ihr euch an den bösen Geist aus Bakuras Millenniumsring? Er war damals ein Grabräuber, der in den Ring verbannt worden ist. Er weiß, dass jeder, der alle sieben Millenniumsgegenstände besitzt, die Welt beherrschen kann. Deshalb war er also hinter dem Puzzle her. Und er war es auch, der Pegasus sein Millenniumsauge gestohlen hat. Das sind die Regeln. Wird ein Duellant in einem Spiel der Schatten geschlagen, erwirbt der Sieger das Recht, ihm seinen Millenniumsgegenstand abzunehmen und seine Macht zu nutzen. Was bedeutet, dass jemand der alle Gegenstände besitzt, vollen Zugriff auf die Macht des Spiels der Schatten hat." Wieso lächelte sie dann? " Das ist aber gar nichts gegen die fast göttliche Macht Atemus. Pegasus hat damals nicht nur die normalen Monster neu erschaffen, sondern auch die Triade der Göttermonster. Jeder, der alle drei Göttermonster und das Millenniumspuzzle besitzt, kann Atemu seine sämtlichen Kräfte rauben. Die Göttermonster können jedoch nur von jemandem kontrolliert werden, der eine gewisse Verbindung zum alten Ägypten besitzt. Jeden anderen vernichten sie. Pegasus erfuhr selbst die Macht der Göttermonster, als er sie erschuf. Aus diesem Grund sind seine Versionen einzigartig. Er übergab sie den Wächtern damit diese die Karten verbergen würden. Wie sollte er auch ahnen, dass ein Emporkömmling aus dem Clan der Grabwächter von einem bösen Geist besessen werden würde, der anstrebt, dem Pharao seine Macht zu entreißen. Mir jedoch gelang es, ihm bei Slifer zuvor zu kommen. Obelisk wurde von einer Grabwächterin vor ihm verborgen. Leider konnte er sich das mächtigste der Göttermonster aneignen. Den geflügelten Drachen des Ra. Der Name dieses Grabwächters ist Marik. Er ist der Anführer der Raritätenjäger." " Die Raritätenjäger?" Das war Mai, die endlich ihre Stimme wieder fand. " Ja." " Du kennst die Raritätenjäger? Wer sind sie?", fragte Atemu. " Das sind skrupellose Verbrecher, die hinter den mächtigsten und seltensten Karten von Duel Monsters her sind. Dabei schrecken sie sogar vor Massenmord nicht zurück. Die wirklich mächtigen Karten behalten sie jedoch um sie selbst zu benutzen." " Natürlich. Damit der Pharao geschlagen werden kann. Doch besonders vor ihrem Anführer müsst ihr euch hüten. Er hat sich die Kraft eines Millenniumsgegenstandes angeeignet. Der Millenniumsstab. Damals im Besitz des Hohepriesters des Seth. Damit ist es dem Besitzer möglich, die Gedanken der Menschen zu beherrschen. Einmal initiiert, kann er ihre Gedanken sogar ins Reich der Schatten verbannen und die komplette Kontrolle über ihre Körper übernehmen, wenn er auf der anderen Seite der Welt ist." Jetzt standen sie wieder in der Grabkammer. " Ich denke, wir können davon ausgehen, dass wir die Welt retten werden.", gab Ankh-sun-Amun von sich. " Ra hat mir gesagt, ich solle euch trainieren. Damit das auch klappt. Außerdem hat er mir noch eine Extra-Version von jedem Göttermonster geschenkt." Sie befanden sich auf dem Weg nach draußen. Yugi und Tatemu kamen ein paar Meter später nach. Endlich standen sie wieder auf dem Dach der Schule. Am Horizont versank schon die Sonne. " So, Leute. Jetzt wisst ihr bescheid. Thea, Mai, Tristan, Mr. Mouto. Ihr müsst nicht dabei sein." " Natürlich sind wir dabei. Wozu hat man denn Freunde?", widersprach Thea gleich. " Außerdem... Das hat schon fast mythischen Heldencharakter. Alles klar." Tristan war natürlich auch dabei. Mai und Yugis Großvater... ging klar. Der Geist des Puzzles, der alte Pharao, hatte da noch eine Frage. " Diese Grabwächter... wieso mussten sie so lange mein Grab bewachen?" Da schwang doch genug von Yugi mit. " Die ersten Grabwächter wussten, sollte das Grab entweiht werden, würde die Welt vernichtet. Sie wussten auch, dass du eines Tages zurückkommen würdest um die Welt zu retten. Außerdem waren sie auch dafür verantwortlich, dass die Macht des Spiels der Schatten nicht befreit werden würde. Doch jetzt ist die Zeit gekommen, da wieder alle sieben Millenniumsgegenstände im Umlauf sind." Was war noch? Jetzt hatte Yugi noch eine Frage. " Glaubst du, wir schaffen das?" " Kierkegaard definiert , Glaube' als etwas völlig Irrsinniges und Unwahrscheinliches. Wie beispielsweise, dass ein einzelner Junge die Welt retten könnte." Sally lächelte ihn an. " Aber ich weiß, dass wir es schaffen werden. Wir sind die Guten in diesem Film. Wir müssen ganz einfach gewinnen." < Oder alles Leben auf dieser Welt wird für immer aufhören zu existieren.> Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)