Zum Inhalt der Seite

Verbrannte Federn

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der Fall

Als Gott am siebenten Tag nach der Erschaffung der Welt ruhte, hatten auch die Engel nichts zu tun. Dennoch leisteten sie ihrem Herrn Gesellschaft.. bis auf einen.

Luzifer war einfach zu neugierig und wollte diese neue Welt sehen, nun, wo sie endlich fertig war. Als er Gottes Werk sah, war er begeistert! In so kurzer Zeit hatte Er einen so perfekten Ort geschaffen! Wie gerne würde auch er so etwas schaffen, mit besseren Sternen, tieferen Meeren, dunkleren Nächten und helleren Tagen, üppigeren Pflanzen und Unmengen von Tieren. Luzifer wusste, das Gott ihn von allen Engeln am meisten liebte, und so beschloss er, Ihn um diese Macht zu bitten. Gewiss würde sein Wunsch erfüllt werden!
 

"Nein."

"Aber warum nicht, Herr?"

"Ich kann dir diese Macht nicht geben, Luzifer, das muss dir als Antwort genügen."

"Ich habe damit nichts Böses vor! Ich möchte auch eine so wundervolle Welt schaffen wie Ihr, das ist alles."

"Ich kann deinen Wunsch ja verstehen, ich liebe sie auch, meine Schöpfung, aber sie soll einzigartig bleiben."

"Dann werde ich meine Welt ganz anders machen, ich verspreche es, Herr!"

"Luzifer, mein Engel, ich glaube dir alles was du sagst, aber meine Antwort bleibt die Gleiche."

"Habt Ihr Angst, ich würde euch stürzen, wenn Ihr mir Eure Kräfte gebt? Ist es das, vertraut Ihr mir nicht?"

"Doch, ich vertraue dir. Aber ich kann dir meine Macht nicht geben."

"Ihr wollt nicht, meint Ihr wohl..."

"Luzifer, als Beweis, wie sehr ich dich schätze, werde ich dich zu einem mächtigen Engel machen."

"Was nützt mir das? Selbst als allermächtigster unter Euren Engeln komme ich nie an Eure Kräfte heran."

"Ja, das hast du gut erkannt."

"Ich werde Euch doch immer treu dienen, Herr..."

"Luzifer, ich gebe dir mehr Macht, ich mache dich zum Stärksten meiner Engel. Aber mehr als das kann und werde ich nicht tun. Und ich werde dir danach auch nie wieder eine Bitte erfüllen."

"Ja Herr. Danke Herr." , murmelte Luzifer.

Als er Gottes Palast verließ, war seine Miene finster. Er war fest überzeugt, dass Gott ihm seine Kräfte einfach nicht vergönnte, ihm nicht vertraute, ihn als Rivalen fürchtete. Und zum erstenmal war Luzifer wütend.
 

Die Welt erblühte und war schön, eigentlich waren alle zufrieden. Nur der Herr meinte, es würde noch etwas fehlen. Und so schuf Er eines Tages Adam, den ersten Menschen, und Er sprach zu seinen Engeln: "Dies ist Adam, euer kleiner Bruder. Beschützt ihn."
 

Luzifer fand diese Gestalt nicht gerade gelungen. "Herr, er hat keine Flügel.", gab er zu bedenken.

"Er braucht keine." , antwortete Gott.

"Aber was ist, wenn er an eine Eurer Klippen kommt.. wenn er fällt...?"

"Dann werdet ihr Engel ihn schützen."

Luzifer zog eine Schnute und mustere Adam. Was für ein erbärmliches Wesen, dachte er.
 

Gott aber war ganz begeistert von Seiner neuesten Schöpfung, Er schenkte ihm sogar ein weibliches Wesen dazu, Eva, und erfreute sich an den Beiden, schuf sogar einen eigenen Wohnsitz für sie, den Garten Eden.

Luzifer gefiel das gar nicht. Dieses ganze Tamtam und diese zwei Gestalten.. Pah! Aber der Herr hatte ihm verboten, Ihn je wieder um etwas zu bitten.. aber es würde ohnehin nichts nützen, Er war so in diese Beiden verliebt, dass Er sie bestimmt nicht vernichten würde. Aber das konnte man ja ändern. Was wäre, wenn die Menschen gegen Gottes Gebote verstießen, dann würde Er sie doch bestimmt bestrafen, ja Er würde bestimmt wütend und würde sie wieder vernichten, oder? Luzifer gefiel seine Idee und so überlegte er und hatte schließlich eine vermeintlich todsicheren Plan.
 

"Hallo liebe Schlange."

"Nein, du kannst bestimmt keine Frucht vom Baum des Lebens haben."

"Ich bin der schönste und mächtigste aller Engel, also was sollte ich mit dem Grünzeug?"

"Sollten Engel nicht bescheiden sein?"

"Darum geht's jetzt nicht!"

"Worum dann?"

"Nun, du bist doch, so habe ich gehört, das Klügste aller Tiere.. ich wollte dich fragen, was du von den zwei Gestalten hältst, die hier planlos durch die Gegend laufen."

"Du meinst Adam und Eva?"

Luzifer nickte. "Ja, des Herrn neueste Schöpfung. Er liebt sie sehr."

"Also ich weiß nicht.. sie sind nackt, haben nichtmal ein schönes Muster auf der Haut, so wie ich, keine scharfen Zähne und auch keine so hübschen Flügel wie ihr Engel.."

"Eigentlich eine Schande für das Paradies, nicht wahr?"

"Da hast du ganz recht."

"Was würdest du sagen, wenn die Zwei wieder verschwinden?"

"Nun, unter uns: ich hätte nichts dagegen. Aber wenn der Herr sie so liebt, wird das wohl kaum passieren."

"Stell dir vor, sie brechen eines der Gebote.."

"Ach, und welches?"

"Von dem Baum in der Mitte des Gartens dürft ihr nicht essen und daran dürft ihr nicht rühren, sonst werdet ihr sterben.", zitierte Luzifer die Worte des Herrn.

"Ah, das.. das ist doch eine Lüge, wir Beide wissen, was sie erwartet, wenn sie eine Frucht essen, und der Tod ist es nicht. Außerdem bewache ich diesen Baum!"

"Oh ja, das tust du, und natürlich ganz hervorragend. Sonst hätten diese Menschen doch schon längst genascht. Ich möchte wetten, sie lieben den Herrn bei weitem nicht so sehr wie wir. Ich traue ihnen nicht."

"Meinst du? Und was sollen wir tun?"

"Nun, wenn sie zum Beispiel eine Frucht pflücken würden..."

"Das kann ich nicht erlauben! Der Herr sagte zu mir: Achte darauf, dass Adam und Eva niemals eine Frucht pflücken."

"Aber das du sie ihnen nicht geben darfst, dass hat Er nicht gesagt."

"Äh. Nein."

"Na siehst du! Du verstößt also gegen keines Seiner Gebote."

"Aber trotzdem wird Er wütend sein."

"Natürlich erwarte ich nicht von dir, dass deine Hilfe umsonst ist. Du wirst ein kleines Geschenk von mir bekommen.." , versprach Luzifer mit verführerischer Stimme.

Sofort wurde die Schlange neugierig. "Geschenk?" , echote sie.

"Ja. Damit du dich gegen Feinde verteidigen kannst."

"Wer sollte mich denn angreifen?"

"Adam und Eva zum Beispiel. Früher oder später wollen sie eine Frucht, und sie werden dich attackieren. Außerdem ist mir zu Ohren gekommen, dass sie .. hmm... nicht nett zu Tieren sind, weißt du?"

"Du lügst doch nicht, oder?"

"Lügen! Lügen? Ich, ein Engel?"

"Hm, ja stimmt, Engel lügen nicht.. was ist das nun genau für ein Geschenk?"

"Gift. Ein Biss genügt und dein Feind ist tot."

"Wie, tot? Aber der Herr sagte doch.."

"Denkst du Adam und Eva kümmern sich noch um weitere Gebote, wenn sie dich hinterrücks angreifen, um an die Früchte zu kommen?"

"Na schön, du hast mich überzeugt. Wie lautet dein Plan?"

Luzifer lächelte verschlagen. "Hör mir gut zu..."
 

"Hallo meine Schöne. Möchtest du nicht eine dieser Köstlichkeiten probieren?"

Eva sah die Schlange entsetzt an. "Oh, nein! Gott sagt, wir werden sterben, wenn wir diese Früchte essen!"

"Achja, hat Er das gesagt? Was ist, wenn ich dir sage, dass das nicht stimmt?"

"Wirklich?"

"Ja. Wenn du nämlich von diesen Früchten isst, dann wirst du wie Gott."

"Wie Gott..?"

"Ja, hier, nimm nur.. du wirst sehen, es stimmt was ich gesagt habe."

Eva nahm die Frucht und betrachtete sie skeptisch.

"Warum lässt du nicht auch den guten Adam kosten? Ihr werdet es bestimmt nicht bereuen.."
 

Der Herr war sehr zornig, als Er erfuhr, dass Adam und Eva von den Früchten gegessen hatten. Er bestrafe sie, warf sie aus dem Paradies, und auch die Schlange stellte Er zur Rede.

"Aber es war doch Luzifers Idee!", versuchte sich das Reptil zu rechtfertigen.

Daraufhin wurde Gott noch zorniger. Und traurig.
 

"Was wünscht Ihr, Herr?" , fragte Luzifer, der sofort gekommen war, als Gott ihn hatte rufen lassen.

"Adam und Eva haben von den verbotenen Früchten genascht."

"Oh, das tut mir leid. Um ehrlich zu sein, ich habe sie ja gleich für sehr.. nunja.. suspekt gehalten. Alles an Eurer Schöpfung ist perfekt, Herr, aber diese Menschen, die solltet Ihr vernichten und sie vergessen."

"Ich habe dich nicht um deinen Rat gefragt, Luzifer, ich habe die Beiden schon bestraft. Und auch die Schlange."

"Die Schlange, Herr?"

"Ja, denk dir nur, sie gab Eva eine der Früchte, obwohl ich sie als Wächter positioniert hatte. Wie kam sie nur auf diese Idee?"

"Ich weiß es nicht, Herr, sie ist wohl genauso treulos wie Adam und Eva."

"Hier ist nur einer treulos. Luzifer, und das bist du!"

"Ich verstehe nicht, Herr..?"

"Hör auf, mich anzulügen! Ich weiß, dass du die Schlange zu dieser Tat angestiftet und sie mit Versprechungen verführt hast! Ich habe dir deine Kräfte nicht für solche Dinge gegeben!"

"Ich bin der schönste und mächtigste Engel, ich entscheide selbst, wofür ich meine Kräfte einsetzte.", sagte Luzifer trotzig. "Außerdem.. diese Gestalten sind es nicht wert, in Eurer schönen Welt zu leben. Sie sind schwach, erbärmlich und gewiss hätten sie Euch eines Tages verraten! Sie werden Euch bald nicht mehr lieben und vergessen, Herr!", fuhr er fort.

"Auch du liebst mich nicht mehr, Luzifer."

"Ich hasse diese Menschen!"

"Engel, ich beschuldige dich der Sünde des Hochmuts, des Neids und des Zorns. Du hast andere zu bösen Taten verführt und mich, Gott, den Herrn, hintergangen. Ich verbanne dich aus dem Himmel!"

"Ihr habt sowieso nur Angst, ich könnte Euch stürzen, nicht wahr? Darum habt Ihr mir auch Eure Macht verweigert!", fauchte der Engel.

"Luzifer. Brenne."

Ein gewaltiges Feuer, scheinbar aus dem Nichts, begann zu wüten, und verschlang den Schönsten aller Engel.
 

Luzifer schreckte hoch. Wo war er? Er saß auf einem eiskalten, schwarzen Steinboden in einem düsteren Raum. "Wo bin ich? Hallo?" Niemand antwortete, nur seine Stimme hallte in dem scheinbar leeren Raum . Er stand auf, sah sich um. Nicht nur der Boden war dunkel, auch die Wände und die Decke. Es war kühl. War das das Gefängnis des Herrn? Er ging ziellos in der Düsternis umher, bis er zu einem großen Spiegel kam. Er sah hinein - und erschrak!

Statt seiner weißen, strahlenden Engelsfedern waren da zwei schwarze, ledrige Schwingen auf seinem Rücken. War das die Strafe des Herrn?
 

"Ach, da steckst du." , sagte ein Frauenstimme.

Luzifer wirbelte herum. "Wer bist du?"

"Beruhige dich, ich tu dir schon nichts."

Licht flammte auf, und er sah eine wunderhübsche Frau mit einer Fackel in der Hand. "Bist du die Gefängniswärterin oder so?"

"Blödsinn. Ich bin hier, damit du nicht einsam bist."

"Was?"

"Der Herr scheint dich trotz allem noch recht gern zu haben und hatte Mitleid. Er schuf ein weibliches, zu dir passendes Wesen, das dir hier in der Hölle Gesellschaft leistet. Das bin ich."

"Dann sind wir wirklich in Gottes Kerker.. in der Hölle.."

"Ja, nach Paradies sieht's hier leider nicht aus.. aber wenigstens ist es sehr groß."

"Wie heißt du?"

"Lilith."

"Ich bin.. Luzifer."

"Ja, ich weiß. Der erste gefallene Engel."

"Nun, Lilith, wenn wir schon hier wohnen, sollten wir ein bisschen mehr Gemütlichkeit reinbringen. Ich schlage vor, wir machen mehr Licht und sehen uns erst mal um.. und dann.. dann wird Er mich kennen lernen.."
 

Die übrigen Engel waren entsetzt, erstaunt, wütend, traurig. Wie hatte einer von ihnen es nur wagen können, sich gegen den Herrn zu wenden, den Sünden zu verfallen? Und.. warum? Einige, besonders die, die Luzifer besser gekannt hatten, quälte diese Frage so sehr, dass sie unbedingt eine Antwort wollten. So schlichen sie zur Hölle, um den Gefallenen dort zu suchen und ihn auszufragen.
 

Luzifer, noch immer mit Einrichten seiner neuen Heimat beschäftigt, war sehr erstaunt, als er einige Engel vor den Toren seines Reiches vorfand. "Was wollt ihr denn hier?", fragte er.

"Wir.. wir wollen wissen, warum."

"Warum?"

"Warum hast du den Herrn hintergegangen?"

"Hat Er euch das gesagt? Das ist eine Lüge. Ich wollte Ihm nur einen Gefallen tun, und der Dank.. na ja, ihr seht ja, wo ich bin."

"Aber du hast doch Adam und Eva verführt, oder?"

"Das war die Schlange, nicht ich."

"Ja, aber DU hast die Schlange..."

"Schon gut, ich weiß. Seht euch die Menschen doch an, was für erbärmliche Witzfiguren das sind. Und Gott liebt sie mehr als uns, wir werden zu Beschützern degradiert. Wir waren zuerst da, wir sind die Besseren, der Mensch sollte uns dienen. Aber Gott hat uns wohl nur benötigt, um Ihm beim Aufbau der Welt zu helfen, jetzt stehen wir Ihm im Weg, und wer die Wahrheit erkennt und handelt, der wird aus dem Himmel geworfen. Ich habe Ihn trotz allem geliebt und wollte nur das Beste! Ich werde nicht Diener für die Menschen sein, ich bin frei und ich werde mich rächen. Ich werde diese Gestalten, die uns Engeln die rechtmäßige Liebe Gottes gestohlen haben, vernichten!"

Nach dieser Rede fingen die Engel an zu tuscheln. "Eigentlich hat er recht.", hieß es da, und "Die hätten den Herrn bestimmt auch allein betrogen."

"Wie wär's, wenn ihr mir helft?"

Schlagartig war es wieder still. Helfen? Luzifer? Dem gefallenen Engel? Gegen Gott rebellieren?

"Gemeinsam bringen wir Verderben über die Menschen und ihr werdet sehen, irgendwann wir der Herr erkennen, dass wir es sind, die Seine Liebe verdient haben, einzig und allein die Engel!", fuhr er fort.

"Aber wenn wir... Er wird uns bestrafen!" warf einer der Engel ein.

"Bestrafen? Was tut er schon? Meine Flügel sind schwarz und ich lebe hier, na und? Er hat mir sogar eine Frau geschickt, damit ich nicht einsam bin! Klingt das nach einer harten Strafe? Wir können dem Herrn wieder die Augen öffnen! Es ist nur ein kleiner Preis.."

"Also du sagst, es kann gar nichts passieren?"

"Sieh mich an und du weißt es."

Wieder gab es einiges an Getuschel und dann waren sich die Engel einig. "Wir sind dabei! Du hast recht!"

"Es freut mich, das wenigstens ihr einsichtig seid."

"Wir wollen, dass Gott uns wieder am meisten liebt, Luzifer."

Der Gefallene winkte ab. "Nennt mich nicht mehr Luzifer. Gott hat diesen Namen einem Engel gegeben, und das bin ich nicht mehr, außerdem passt er nicht mehr zu mir. Ich bin jetzt Samael."

"Samael!", riefen die Engel, gleich einem Schlachtruf.
 

Es dauerte nicht sehr lange, und Gott erfuhr von den Engeln, die sich auf die Seite des Gefallenen geschlagen hatte. Er zitierte sie zu sich und bestrafte sie ebenfalls mit dem Feuer. Ihre Flügel verbrannten, aber kein Engel war so mächtig wie Luzifer, sodass ihre Flügel nicht mehr nachwuchsen. Sie wurden zu Dämonen und Samael, den der Herr nun "Satan" nannte, nahm sie alle in der Hölle auf.
 

*******
 


 

Kommentar der ins Nachwort musste -.-:
 

für ein Vorwort ist das, was ich hier schreiben will, wohl zuviel, also habe ich mich entschieden, das Ganze in den Prolog zu verpacken. Dachte ich jedenfalls, aber die Freischalter meinten, es sei keine Geschichte und so steht es jetzt hier. Mir persönlich passt das gar nicht, weil es wirklich viel ist und ich es daher "extra" schreiben wollte, aber was soll's..

Legen wir los ^^
 

Ich hatte diese Idee, die Geschichte des Teufels mal anders zu schildern, weil ich an meiner Diplomarbeit ( Engel & Teufel in der Literatur) arbeite. Ich gebe zu, ich habe ziemlich viel vermischt und der Großteil ist meiner Phantasie entsprungen.. aber bei dem Thema kann mir ohnehin keiner das Gegenteil beweisen.

Meine "Literatur" sind in relativ geringem Maße die Bibel - zB habe ich sie bei der Verführung von Adam und Eva benutzt - und sonst einige der Bücher, die ich für meine Diplomarbeit verwendet habe. Ich habe mich sehr bemüht, Luzifer einen intelligenten, verschlagenen, aber auch verführerischen Charakter zu geben.. er kriegt alle rum. Außer Gott.
 

Da ich ja doch ein bisschen gläubig bin, habe ich die Pronomen ( er, ihm...), wenn es sich um Gott handelt, groß geschrieben. Das ist also Absicht und kein Tippfehler ^^ Ich habe Ihn ( ^^) auch recht freundlich und auch.. hm.. gnädig gestaltet. Ich weiß nicht, ich kann Ihn mir nicht so schrecklich böse vorstellen.
 

Die Hölle:
 

Ja, meine Hölle ist ein bisschen anders, Feuer gibt's keines und der Schwefel fehlt auch irgendwie. Nun, "meine" Hölle ist im Grunde nur.. groß, zu Beginn unbeleuchtet und mit dunklen Accessoires ausgestattet. Feuer gibt's da erst, wenn man es anzündet..
 

Wer ist Lilith?
 

Soweit ich weiß ist Lilith in der Kabbala ( und im Talmud?) eine weibliche Teufelin. Sie soll Adams erste Eva gewesen sein, aber er hat sie aufgrund ihrer Launen nicht ausgehalten. Weil sie dann frei war, hat Samael sie zur Frau genommen. In der Kabbala ist sie nur eine von 4 Teufelinnen. Ich persönlich habe sie für Samael ganz allein bestimmt.
 

Wieso auf einmal Samael?
 

Nun, in der Kabbala/Talmud? hat "Samael" Eva zum Sündenfall gereizt - er ist also der Satan. Übrigens ist er nicht DER Satan, sondern EINER -ich glaube irgendwo gelesen zu haben, dass dieser Titel nur ein Amt und kein Name ist.

Weiters kommt "Sammael" ( ja, mit 2 "m") bei Thomas Manns "Doktor Faustus" vor, Adrian Leverkühn hat ja ein Pläuschchen mit ihm und da wird der Name erwähnt. Er bedeutet "Engel des Giftes" - ob das stimmt, weiß ich nicht, ich kann kein hebräisch.
 

Was ist mit Samiel?
 

Auch hier habe ich mich an Thomas Mann angelehnt, wo der Teufel sagt

"Aber Samiel - die Form ist dumm. [..] Sammael heißt es. [..]"

Nun, da ich's in meiner anderen Literatur mit nur einem "m" gefunden habe, und ich euch gestehen muss, dass mir die Form einfach besser gefällt.. tja, da haben wir Samael. Denn der Teufel ist wohl kein "Lichtbringer".
 

Bei weiteren Fragen/Unklarheiten etc bitte eine ENS an mich ^^

Der Mord

Adam und Eva waren aus dem Paradies vertrieben, aber für Samael war das nicht Strafe genug, nicht Rache genug. Er wollte sie quälen, wollte sie zur Sünde reizen, ewig, so lange, bis Gott sah, wie schlecht sie waren und sie wieder vernichtete. Dann würden die Engel wieder die sein, die Er liebte.

Der Satan hatte die Hölle recht wohnlich eingerichtet und einige Engel hatten auf seine Seute gewechselt, waren zu Dämonen geworden. Bald wurde ihnen klar, dass es auch hier einen Chef gab, und zwar der Gefallene Engel. Ihre wichtigste Aufgabe war das Beobachten - Gott, die Engel und die beiden Menschen.
 

"Was hast du gesagt?"

Der Dämon zuckte zusammen. "Nun, also, die Engel waren in letzter Zeit sehr aktiv, Herr, da haben wir alle auf die geachtet und.."

"Habt ihr nicht gemerkt, dass das nur ein Trick war, um euch abzulenken?"

"Äh...nein?"

"Wie blöd kann man sein!"

"Samael, warum schreist du so rum?"

"Lilith! Hör dir an was dieser Dämon..."

"Er heißt Daniel," unterbrach sie, "langsam könntest du dir mal die paar Namen merken."

Samael blinzelte verwirrt. "Äh...." Lilith war die Einzige, die ihn kritisierte, die immer das letzte Wort haben musste und die ihm ständig aus dem Konzept brachte - und sie tat das ständig.

"Also, was wolltest du sagen?"

"Äh.. also.. Daniel.. hat..äh.."

"Ich habe ihn nur auf den neuesten Stand gebracht." , erklärte Daniel.

"Oh, dann weißt du auch schon von Kain und Abel?"

"Auch.. schon? Woher weißt du es?"

"Ich weiß immer alles." , sagte Lilith lächelnd.

"Und warum erzählst du mir nichts?"

"Ich war beschäftigt..."

"Womit bist du schon beschäftigt?"

"Mit Nachdenken."

"Und worüber?"

"Über Kinder."

"Kinder?"

"Ja. Das wär doch auch ganz nett."

"So ein Blödsinn. Ich hab keine Zeit für sowas! Und jetzt seh ich mir diese Brüder an.", murrte Samael und stapfte davon.

Lilith sah ihm nach. "Der ist wieder mal schlecht gelaunt.." Daniel nickte nur.
 

"Hallo Bruder, wie geht es deinen Schafen?"

"Nun, eines hat sich am Bein verletzt. Ich habe schon überlegt, dieses dem Herrn zu opfern, aber ich dachte, ein Gesundes hätte er sicher lieber.."

"Ja, das denke ich auch."

"Und was macht deine Arbeit, Bruder?"

Kain zuckte die Schultern. "Früchte muss man nicht hüten wie Schafe. Ich musste das Unkraut ausreißen, aber sonst ist alles wie immer."

"Mir wäre das Grünzeug zu langweilig."

"Und mir wären die Schafe zu nervös. Jedem das Seine."

"Da hast du recht. Was wirst du dem Herrn opfern?"

"Oh, da die Datteln gerade sehr saftig sind, werde ich wohl einige von ihnen in meine Korb legen."

"Gut. Dann bis morgen, beim Opferhügel."

"Ja Bruder, bis morgen."
 

Diese Beiden opferten also - scheinbar öfters - die Früchte ihrer Arbeit dem Herrn. Diese Menschen machten sich auch noch zusätzlich beliebt, damit Er überzeigt wurde, dass sie besser waren. Aber dennoch, diese Opfer kamen nicht ungelegen. Samael hatte bereits einen Plan.
 

"Was ist das?" , fragte Lilith.

"Datteln. Sie sind wirklich delikat. Versuch eine."

"Wo hast du sie her, Samael?"

"Nun, sagen wir, sie wurden geopfert."

"Und wer sollte dir ein Opfer darbringen?"

"Kain."

"Was?"

Der Satan biss gut gelaunt in eine Dattel "Nun, zugegeben, ich habe nie gesagt, er weiß, dass er sie mir geopfert hat.."

"Hör auf so kryptisches Zeug zu faseln und klär mich endlich auf!", fauchte Lilith.

"Schon gut. Ich habe erfahren, dass die Brüder öfters dem Herrn Opfer darbringen, so wie heute zum Beispiel. Nun, ich dachte mir, wenn ich einem der Beiden das Opfer stehle, wird Gott ihm auch nicht danken. Daraus folgt, dass Gott glaubt, Kain hat sich von Ihm abgewendet, und Kain glaubt, Gott liebt ihn nicht mehr und wird abtrünnig. Eigentlich eine ganze simple Überlegung."

"Du bist sicher, dass es funktioniert?"

"Ich werde ihm noch zweimal das Opfer abnehmen, dann wird er wohl schon ärgerlich sein.. und mit meiner Zurede.."

Lilith nahm eine der Datteln. "Du bist wirklich genial."

"Ich weiß."

"Unsere Kinder wären bestimmt genauso genial.."

"Welche Kinder?" , brummte Samael.
 

"Sag, Bruder?"

"Was gibt's, Kain?"

"Hat Gott dir für dein letztes Opfer gedankt?"

"Natürlich, wie immer. Warum fragst du? Hast du keinen Dank erhalten?"

"Natürlich!" , log Kain.
 

"Was ist es diesmal?"

Der Satan stellte grinsend den Korb ab. "Äpfel."

"Oh schön, die Rüben vom zweiten Opfer waren nicht besonders."

"Ich mache das nicht, damit du was zu essen hast."

"Ach. Bist du sicher, dass er schon wütend genug ist, nach nur dreimaligem Stehlen? Warum machst du nicht noch eine Weile weiter?"

"Ich werde heute sehen, wie es unserem Versuchstier geht."

Lilith lächelte und umarmte Samael. "Willst du einen Apfel, mein Liebster?"

"Ja."

"Willst du Kinder, mein Liebster?"

"... Nein."
 

Kain war wütend! Schon zum drittenmal hatte Abel Gottes Dank erhalten - er aber nicht! Das konnte nicht mit rechten Dingen zugehen,

"Hallo mein Freund, du siehst irgendwie betrübt aus."

Der Mensch sah auf. Da stand ein Mann, mit langen schwarzen Haaren und strahlend blauen Augen. Er hatte den Fremden noch nie gesehen, aber solch eine Schönheit.. das musste einer von Gottes Engeln sein! Bestimmt! Der Herr hatte ihn wohl geschickt.

"Liebt mich der Herr noch?" , platzte er heraus.

"Warum möchtest du das wissen?"

"Ich bringe Ihm immer Opfer dar, aber seit kurzem dankt Er mir nicht mehr. Ich verstehe das nicht. Ich habe doch nichts getan, was Ihn verstimmt haben könnte."

Der Fremde schwieg und musterte ihn prüfend. Hatte der Herr ihm verboten, ihm Auskunft zu geben? Aber er wusste ohnehin die Wahrheit und teilte sie dem Engel mit: "Es ist wegen Abel, nicht wahr? Er liebt meinen Bruder einfach mehr als mich."

"Ich sehe, dass ich dir nichts mehr erzählen muss."

"Dann ist es also tatsächlich so! Bestimmt hat Abel Ihm zusätzliche Opfer zukommen lassen! Oder aber er hat meine Opfer gestohlen, damit Gott denkt, ich wäre von Ihm abgefallen! Dieser niederträchtige.."

"Kain, mein Freund, ich verstehe dich. Wir alle sehnen uns nach Seiner Liebe und Aufmerksamkeit, doch manchmal stellen sich uns Hindernisse in den Weg. Hindernisse, die wir beseitigen müssen."

"Mein Bruder, ja, er ist mein Hindernis."

"Du selbst hast bemerkt, dass Gott Ihn mehr zu lieben scheint. Und er kennt Abel besser als du? Und wenn nun selbst du denkst, er könnte betrügen.."

"Ich danke dir, Engel! Ich weiß jetzt, was ich tun muss. Du wirst sehen, Gott wird mich alleine lieben und Er wird sehen, dass Abel ein schlechter Mensch ist."

"Ich freue mich, dir geholfen zu haben, Kain. Jetzt geh und tu das, was du für richtig hältst."

"Das werde ich bestimmt tun!"
 

Daraufhin ging Kain zu seinem Bruder und sagte "Gehen wir aufs Feld! Ich will dir etwas zeigen." Abel folgte ihm, und dort angekommen erschlug Kain seinen Bruder.
 

Der Herr war äußerst betrübt, als Er von dieser Tat hörte. Er bestrafte Kain, verbot jedoch, dass ihn jemand anrühren sollte.
 

"Das ist die Strafe? Das ist doch lächerlich!", rief Samael.

"Und Er hat Kain wirklich weiterleben lassen? Das hätte ich auch nicht vorausgesehen, also hör auf dich zu ärgern. Dein Plan war gut."

"Was willst du von mir?"

"Was soll das denn heißen?"

"Wenn du nett zu mir bist, willst du etwas Lilith."

"Oh.. nur das Übliche."

"Na schön. Jemanden mit meiner Genialität kann ich brauchen."

"Du wirst es nicht bereuen.."
 

*********
 

Kommentar
 

Ja, also, das Ganze habe ich mir wieder mit Hilfe der Bibel selbst zusammengedichtet. Kain und Abel sind nicht sehr.. äh.. genau charakterisiert ^^
 

Wie man sieht, ist Samael bereits der Chef in der Hölle und natürlich kein sanftes Lamm.. sowas würde nicht zum Teufel passen. Er ist aber auch nicht zu ekelhaft, schließlich braucht er seine Leute noch. Ich habe versucht, ihn so in der Mitte anzusiedeln. Ich wollte ihn trotzdem nicht als Chef haben ^^°
 

Opfern hin und Opfern her?
 

Ja, das habe ich aus der Bibel. Ich habe es zwar so interpretiert, das Kain dort nur einmal opfert und schon böse wird, als Gott ihm dieses eine mal nicht dankt.. ich bitte aber um Verständnis, ich musste ja Samael einbauen, darum habe ich das etwas umgedichtet.
 

Kinder?
 

Ja, in der mir verfügbaren Literatur ist zu lesen, dass die "bösen Geister" sich nach Art der Menschen fortpflanzen. Sie können also Kinder kriegen und wir wissen sogar wie ;). Lilith gefällt die Idee, Kinder zu haben, wenn Adam und Eva das können, kann sie's schon lange, nur benötigt sie eben Samaels Hilfe dazu. Ich habe bereits erwähnt, das "Satan" ein Amt ist - und ein solches kann auch weitergegeben werden. Der Satan aus dem Jahr 2004 ist somit nicht Luzifer - obwohl der natürlich auch nicht tot ist, außer eines der "übermenschlichen Wesen" killt ihn.. wartet, ich glaube, jetzt verwirre ich euch. Also lassen wir das gut sein.
 

Der Mord
 

Vielleicht wundert oder ärgert ihr euch, dass ich den eigentlichen Mord nur sehr kurz beschrieben habe:
 

"Daraufhin ging Kain zu seinem Bruder und sagte "Gehen wir aufs Feld! Ich will dir etwas zeigen." Abel folgte ihm, und dort angekommen erschlug Kain seinen Bruder."
 

Ich war der Meinung, dass zumindest alle Animexxler, die Christen sind, wissen was passieren wird. Ich habe das direkt aus der Bibel übernommen, es ist ja nicht zu .. abgehoben. Aber es sagt alles aus, was geschehen ist und ich fand, das reicht.

Die Flut

Dieses Kapitel ist etwas kurz.. ^^° Mehr gab's nicht T.T Dennoch, Hintergrundinfos gibt es, und wer sie lesen möchte, sie sind nach dem Text zu finden ^^

Übrigens möchte ich dieses Kapitel Tale' widmen, weil sie mich zu meinem Mephi.. äh inspiriert hat - zumindest ist meiner genauso frech wie ihrer XD.
 

Einige Zeit war vergangen, die Menschen hatte sich vermehrt, aber dennoch hatte Samael zweifachen Grund zur Freude: erstens hatte Lilith ihm einen Sohn geschenkt, einen ernster, aber kluger Junge namens Azazel. Und zweitens hatten der Satan und sein Gefolge großen Erfolg bei der Verführung: sie waren dekadent und die Dämonen beeinflussten sie zum Bösen. Bald waren auch die Engel Gottes der Meinung, die Menschen seien ein Fehlschlag gewesen. Alles Sinnen und Trachten in ihren Herzen sei immer nur böse, sagten sie. Die Ersten wurden bestraft und in die Hölle geschickt, aber schließlich kam auch der Herr nicht umhin, das Übel zu bemerken und zuzugeben.
 

"Ach, meine Engel," sagte Er, nachdem er sie alle zu sich gerufen hatte. ", die Menschen sind von Grund auf schlecht, sie wollen immer nur Böses, tun immer nur Böses. Schon nach Abels Tod hätte ich es wissen sollen. Dieser Teil meiner Schöpfung scheint ein Fehler gewesen zu sein, den ich ausmerzen muss. Vielleicht hatte Luzifer recht.. ich habe beschlossen, die Menschen, nein, alles zu vernichten. Wir können ja noch einmal beginnen."

"Herr!Bitte, hört mir zu!"

"Was willst du Rafael?"

Der Engel mit den braunen Locken trat vor, verneigte sich. "Herr, lasst Euch nicht von Satans Gerede beeinflussen. Nicht alle Menschen sind schlecht. Ich kenne einen Mann, er und seine Familie sind Euch treu ergeben, nichts Böses wohnt in ihnen. Wollt Ihr auch diese Menschen vernichten?"

"Ich wusste nicht, dass es auch noch solche gibt. Von wem sprichst du?"

"Sein Name ist Noah, Herr."

"Und du bist sicher, er ist ein guter Mann?"

"Ja Herr. Bitte vertraut mir."

"Gut, dann werde ich mein Vorhaben ändern. Ich werde alle schlechten Menschen vernichten und diesen frommen Mann verschonen. Und auch ein paar Tiere sollen gerettet werden, ja.. Rafael, hör zu, du wirst Noah folgende Nachricht überbringen.."
 

"Was? Ein Schiff? Und von jeder Tierart ein Paar? Aber das muss ein riesiger Kahn sein!"

"Ja," sagte Noah, " , doch der Engel hat es gesagt. Wir werden es schaffen. Ich vertraue Gott."

"Nun, von einer Spezies hätten wir doch schon ein Exemplar.", sagte seine Frau und deutete auf das Tier, das um ihre Beine strich.

"Ich weiß nicht, die Tiere sind die Stammeltern der.. neuen Tiere. Das sollte doch etwas Edleres sein als ein zerlumptes Fellknäuel. Außerdem, bedenke, er treibt sich immer nachts herum, wo auch die Dämonen und Geister unterwegs sind. Vielleicht ist er ihr Freund! Dann wäre es eine schlechte Idee ihn an Bord zu haben. Nein.. dieser Kater muss bleiben."
 

"Papa, Papa schau!"

"Was schleppst du denn da an?"

Azazel hatte ein sandfarbendes Pelzknäuel mit weißem Bauch in der Hand, das recht unglücklich wirkte, soweit man das bei Katzen feststellen konnte.

"Als ich bei den Menschen war hat mich der hier angesprochen, ja, und ich hab ihn mitgenommen. Ich behalte ihn!"

Samael musterte den Kater. "Was willst du von einem gefallenen Engel?"

"Entschuldige, aber wer von euch ist der Satan? Ich dachte es gäbe nur einen." , sagte das Tier.

"Ich bin Satan."

"Aha. Dann will ich mit dir sprechen."

"Ich wüsste nicht, was eine Katze mir zu sagen hat."

"Kater."

"Wie auch immer. Du kannst mit ihm spielen, Azazel, aber dann wirf ihn raus."

"Oh schade, tja wenn dich Gottes Plan nicht interessiert.."

"Wenn du auf die Flut anspielst.. davon weiß ich längst."

"Und was weißt du?"

Samael zuckte die Schultern. "Der Herr wird alle Menschen vernichten."

"Ach, dann weißt du noch nichts von der kleinen Änderung.."

"Was für eine Änderung?"

"Ja, sie ist ganz neu, ich habe keinen deiner Dämonen in der Nähe gesehen.. sie werden es dir wohl erst erzählen, wenn es zu spät ist."

"Ich muss nicht mit dir verhandeln, Katze."

"Ich verlange nicht besonders viel. Ich möchte gerne weiterleben, das ist alles."

"Wie heißt du, Katze?"

"Mephistopheles. Und ich bin ein Kater."

"Nun Mephistopheles. Mein Angebot ist dieses: ich lasse dich hier in der Hölle leben und gebe dir auch eine menschliche Zweitgestalt. Als Gegenleistung wirst du mir deine sieben Leben lang dienen und alles tun, was ich verlange. Du wirst mir treu dienen. Mir und allen meinen Nachkommen. Das ist meine Bedingung, nimm sie an oder nicht."

"Angenommen."

"Das war aber eine schnelle Entscheidung." , staunte Azazel.

"Nun, Sohn meines sofortigen Herrn und Meisters, die Alternativ ist ersaufen und wenn Gott mich auslöscht nutzen alle sieben Leben nichts. Freut mich sehr, euch Beiden zu dienen."

"Dann kommen wir jetzt zu deinem Teil.."

"Oh, ja. Nun, der Herr hat sich entschlossen, doch nicht alles restlos auszulöschen. Eine Familie wird überleben und mit ihr je ein Paar sämtlicher Tierarten. Die gondeln so lange auf nem Schiff herum bis das Wasser sich wieder verzogen hat."

"Dann bleibt also schon wieder einer dieser Menschen über.. verdammt!"

"Mach was dagegen, Papa."

"Das geht nicht. Ich kann die Flut, die Gott schickt, nicht beeinflussen. Ich bin nicht so mächtig wie er." , grummelte Samael.

Und der Herr wusste das bestimm genauso gut. Der Satan konnte.. nein, er musste zusehen.
 

Nach der Flut gab es nichts außer dem Schiff und Wasser. So konnten die Engel Noah natürlich genau im Auge behalten und ihn schützen.

Nach vielen Tagen, als die Flut nachließ, schickte Noah einen Raben aus. Azazel fing den Vogel ab und er kam nie zurück. Auf die Taube, die danach geschickt wurde, passte der Herr persönlich auf - und so konnte sie ungehindert den Olivenzweig bringen.

Samael war wütend und enttäuscht, bestimmt lachten die Engel ihn aus. Er hatte die Rettung der Menschheit nicht verhindern können. Aber er beschloss, sie nur noch mehr zu verderben!
 

*******************
 

Kommentar
 

Kapitel 3
 

Wie ich bereits im Vorwort des Textes bemerkt habe, ist es leider sehr kurz. Es passiert ja nicht viel: Gott ist böse, will Menschen ersäufen. Noah ist aber ganz lieb, darf weiterleben. Noah baut Schiff, sammelt von jeder Tierart Männlein und Weiblein. Flut kommt, alle ersaufen, nur Noah nicht. Noah dümpelt eine Weile herum, schickt Vögel aus, erster Vogel pfutsch, zweiter (Taube -> Tauben finden immer was zu fressen..) findet Zweig. Noah ist gerettet, neue Menschheit. Ende.

Hm, tja, wirklich nicht viel, oder?

Dennoch wollte ich es verbraten, für mich war es nämlich eine gute Gelegenheit, einen neuen Charakter einzubauen.. oja, und noch einen Zweiten, der aus Kapitel 2 (also eigentlich 1) resultiert ;) Fangen wir mit dem an
 

Azael
 

Azazel ist Samaels und Liliths Sohn. Seine Babyjahre habe ich quasi ausgelassen, wenn es genug von euch gibt, die sich deswegen grämen, macht eine Unterschriftenaktion und schickt sie mir per ENS, dann schreibe ich ja was, aber ich persönlich hielt euch nicht für sonderlich interessiert ^^
 

Sehr origineller Name...
 

Azazel war bei den Hebräern, wenn ich mich nicht irre, die "personifizierte Unreinheit": er wohnt in der Wüste, der "Stätte der Unreinheit" und jedes Jahr schickte man einen Bock, beladen mit den Sünden des Volkes zu ihm in die Wüste zwecks der Reinigung. Man könnte Azazel als eine Art.. Vorteufel bezeichnen, er mag eine Erinnerung an den ägyptischen Gott Set ( Yu Gi Oh! Fans schrecken jetzt hoch ^^) sein, der sich auch in der Wüste herumtreibt. Ich habe mir auch überlegt, Samaels Sohn einfach Samiel zu nennen, aber das kam mir dann etwas unkreativ vor .. und jetzt heißt er Azazel.
 

Mephistopheles!
 

Mephistopheles ist NICHT der Teufel sondern nur der.. äh.. Sekretär. Ich habe das irgendwo gelesen, wenn es euch sehr interessiert, fragt die gute Tale', die ja da auch Profi ist ^^ Nun, ich denke zu meinem Mephi muss und will ich einiges erläutern..
 

Miau?
 

Ja, Mephistopheles ist eine Katze. Ich hatte vor langem für eine ganz andere Geschichte die Idee, dass der Teufel eine Katze besitzt, außerdem heißt mein Kater auch Mephisto ^^ . Katzen passen gut zum Teufel, sie sind eigenwillig, hinterhältig, intelligent und egoistisch ( das alles trifft zumindest auf meinen Kater zu).

Außerdem haben sie, wie man sagt, 7 Leben, so auch Mephistopheles. Er stirbt zwar nach einiger Zeit, wird aber irgendwann wieder in einen (anderen) Katzenkörper hineingeboren und das siebenmal.

Übrigens ist eine der Bedeutung des Wortes "Mephistophiles" griechisch: der das Licht nicht liebt. Das, fand ich, passt gut zu einer nachtaktiven Katze
 

Warum Samael Mephi menschliche Gestalt gibt..
 

Weil er nett ist? Nun, wenn ich einen treuen Diener habe, dann soll er alles erledigen können und Katzen können nun mal nicht alles. Ist mein treuer Diener aber Mensch UND Katze, dann kann er agieren ( Mordaufträge, Diebstahl etc) und spionieren ( wer schaut schon auf eine Katze). Ich fand die Kombination also ganz praktisch.
 

Aber der Pudel!
 

Ja, auch für das Problem des Pudels in Faust fand ich eine Lösung.. wer sie wissen will, schreibe mir eine ENS, ich will den Prolog ja nicht ewig lang machen ^^°
 

Generell bin ich für irgendwelche Fragen oder Unklarheiten, die hier nicht bereinigt wurden, immer per ENS zu erreichen ^^

Der Turm

Die Menschen bevölkerten wieder die Welt. Sie waren nicht besser als die Vorigen, aber Gott nahm es hin und verzieh ihnen alles.

Samael hingegen hatte schon wieder einen Plan, um die ihm verhasste Menschheit zu verderben.
 

Auf dem Marktplatz gab es in der Mitte ein kleines Podest. Dieses konnte jeder besteigen und sobald man das getan hatte, widmete einem die Menge ihre Aufmerksamkeit. Die bevorstehende Rede, egal worüber, würde bestimmt interessant sein.
 

Ein großer, dunkelhaariger Mann, den noch nie jemand gesehen hatte, blickte in die Menge, wartete, ob alle ihm zuhörten. Dann begann er:
 

"Wir alle lieben Gott, den Herrn.."
 

Prompt wurde er von zustimmendem Applaus unterbrochen, doch dann fuhr er unbeirrt fort.
 

"Ja, wir alle, jeder von euch, wir lieben Ihn. Doch wissen wir eigentlich, wen wir da so verehren? Wer ist Gott? Ist er wie ihr? Oder ist er völlig anders? Warum hat er uns geschaffen? Wie konnte er das bewerkstelligen? Diese Fragen, Freunde, da bin ich sicher, sind auch euch schon oft durch den Kopf gegangen."
 

Die Menge begann zu murmeln. "Stimmt, ich würde Gott schon gerne sehen..", sagte einer. "Oder ihm soviel fragen!", rief ein anderer.
 

"Nun," sprach der Mann. ", es gäbe eine Möglichkeit,"

Wieder wurde Getuschel laut, nun waren alle neugierig. Da kam ein Mann aus dem Nichts und sagte ihnen, er wisse wie sie zu Gott kommen könnten. Das mussten sie sich anhören! Ob es machbar war?
 

"Ja, ihr habt mich richtig verstanden! Ihr könnt zu Gott! Hört mir zu: Er wohnt doch im Himmel. Der Himmel ist hoch oben. Wärt ihr Vögel, könntet ihr zu Ihm fliegen, aber euch fehlen die Flügel. Dennoch könnt ihr in diese Höhen gelangen."
 

"Sag schon endlich wie!", rief eine Frau.
 

"Ein Turm."

"Ein Turm? So ein Blödsinn!"

"Warum? Überlegt nur - ihr seid doch so viele.. wenn ihr nun alle gemeinsam einen Turm baut, wie hoch könnte er werden! Bestimmt wird er in den Himmel reichen. Und wie stolz wäre der Herr, wenn Er sieht, was die Menschen leisten können!"
 

"Da hat er recht!" , rief einer. "Eine tolle Idee!" Und während sich die Menschen immer mehr für diesen Vorschlag begeisterten, verschwand der Fremde.
 

"Wieso denn ein Turm?" , fragte Lilith.

"Weil er hoch hinauf reicht." , erläuterte Samael.

"Wozu?"

"Mama, das ist doch ganz klar: je höher der Turm, desto bedrohter fühlt sich Gott."

"Naja, ob er sich bedroht fühlt, weiß ich nicht. Auf jeden Fall wird er die Menschen aber für diese Anmaßung bestrafen. Mephistopheles, du gehst zum Bau und berichtest, wenn etwas passiert."

"Ja großer Meister!", sprach der Kater und eilte davon.

"Und was tust du, Papa?"

"Ich gehe zu Gott."

"Gott?"
 

"Satan?"

"Ja Herr, er will Euch sprechen."

"Lass ihn herein."

"Seid Ihr sicher?"

"Ja."

Der Engel verneigte sich. "Wie Ihr wünscht."

Kurz darauf betrat Samael selbstsicher den Palast Gottes und verneigte sich vor Ihm. "Hallo, Herr."

"Bist du hier, weil du auf Gnade hoffst?"

"Oh, nein, die Hölle ist eigentlich ganz gemütlich. Mich treibt die Neugier hierher. Ich frage mich nämlich, ob Euch das Treiben der Menschen aufgefallen ist?"

"Wenn du diesen Turm meinst, ja. Bist du hier, um mir erneut zu sagen, wie schlecht sie alle sind?"

"Oh nein, das habt ja selbst Ihr schon kapiert, oder? Ich wollte eigentlich nur zu gern wissen, was Ihr mit ihnen tut, wenn sie hier im Himmel ankommen."

"Das wird ihnen nicht gelingen."

"Oh, na ja, sie sind aber recht viele und recht eifrig..."

"Luzifer, warum bist du hier? Ich verstehe dich nicht? Willst du mich verspotten?"

"Aber Herr! Alles, was ich tue, das tue ich für Euch! Ich liebe Euch noch immer! Nein, ich bin gekommen, um Euch zu warnen. Vielleicht denkt Ihr, sie schaffen es doch nicht, aber Ihr dachtet wohl auch, Kain könnte seinem Bruder nichts antun.."

"Vermutlich steckst du dahinter."

"Her.. ich wollte keine Menschen in der Hölle und Ihr wohl keine im Himmel. Zumindest vermute ich das. Ihr müsst etwas tun, bevor es zu spät ist."

"Mir scheint, du willst mir tatsächlich helfen."

"Das sage ich doch schon die ganze Zeit."

"Nun, dann danke ich dir für deine Mühe, Luzifer. Du kannst jetzt gehen."

"Herr, wollt Ihr nicht darüber nachdenken, diese Missgeburten ganz...."

"Nein, Luzifer."

"Oh. Nun, was werdet Ihr tun?"

"Ich werde mir etwas überlegen, das angemessen ist."

"Wenn sie einander nicht mehr verstehen, dann.."

"Ich will keinen Rat. Danke für deine Hilfe. Jetzt geh."

"Wie Ihr wünscht. Dann bis bald, Herr."
 

Mephistopheles kam bald auf Katzenpfoten in die Hölle gewetzt. "He, großer Meister! Du wirst nicht glauben, was passiert ist!"

"Der Turm ist eingestürzt und alle sind tot?", spekulierte Lilith.

"Nein..."

"Er hat sie alle mit einem Blitz erschlagen!", vermutete Azazel.

"Nein!"

"Sie haben Verständnisprobleme.", sagte Samael grinsend.

"Woher weißt du das, großer Chef?"

"Gott hat schon immer gerne auf meine Ratschläge gehört, wenn sie nicht zu radikal waren.."

"Dann war das deine Idee?"

"Ich habe ihm nur einen Tipp gegeben, Kater. Was ist genau passiert?"

"Ich hab einen Namen, weißt du." , motzte das Tier.

Samael funkelte ihn böse an und Mephistopheles räusperte sich nervös. "Nun.. äh.. also.. ja. Da reden sie alle in einer Sprache, ganz normal und auf einmal, von einer Sekunde auf die andere, da faselt jeder in nem anderen Kauderwelsch. Keiner hat mehr den anderen verstanden, das hättest du hören sollen!"

"Ich hatte gehofft, er macht sie alle stumm oder taub oder Beides.. aber das ist eigentlich auch ganz lustig.", meinte der Satan mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Und der Teufel, nach einem Erfolg, war wieder bester Laune.
 

***********
 

Kommentar
 

Der Turm...
 

Den Turm von Babel und seine Folgen kennen wir auch ^^ Auch dieses Kapitel ist relativ kurz, da es auch in der Bibel nur als klitzekleine Stelle vorhanden ist. Naja, aber meinereiner hat es dann dennoch verbraten, schließlich konnte Samael im vorigen Kapitel nichts tun.. aber seine Rache folgte dann doch.. Ich hoffe, seine Rede auf dem Marktplatz gefällt euch, ich habe mich sehr bemüht, schließlich soll unser Verführer die Menschen ja überreden und nicht zwingen. Die Idee mit dem Podest, wo man sich draufstellen und lästern kann hab ich, wenn ich mich recht erinnere, aus London. Da gibt's in einem der Parks auch so eine Einrichtung XD
 

Satan geht zu Gott?
 

Jepp. Bestraft ist er ja schon und er liebt den Herrn, also hat er keine Angst.. warum sollte er da nicht hin. Gott macht auch keine Anstalten, ihm etwas anzutun, Er ist nur sehr skeptisch, weil Er ja weiß, dass man dem Satan nicht vertrauen kann. Er weiß aber auch, dass er intelligent ist - sodass er den Rat annimmt.
 

Luzifer is back?
 

Warum auf einmal wieder Luzifer, werden sich manche fragen. Nun.. er heißt zwar jetzt Samael, aber dennoch, für Gott ist er immer noch sein liebster Engel, sein Geschöpf und der heißt nun mal Luzifer. Ihr würdet euer Kind ja auch nicht umtaufen ^^
 

So, das war's jetzt für dieses Kapitel, bitte geduldet euch, es geht schon weiter.. aber ich will ja hier Qualität abliefern XD ^^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  7Nine
2006-08-14T13:21:51+00:00 14.08.2006 15:21
So alles duchgelesen xD

Interessante Perspektve .... Luzifer, als Wurzel allen übels xD

Bin zwar nicht sehr gläubig, aber das interessiert mich doch xD
Von: abgemeldet
2004-10-25T11:12:07+00:00 25.10.2004 13:12
Cool. Ich mag deinen Stil. Auch vom Inhalt her gefällt mir das Ganze sehr gut (bin Anitchrist...)
Schreib weiter *bettel* auch wenn ich die Einzige bin, die die Story liest...


Carpe Noctem

Schwertbraut


Zurück