Agitare von Daedun (unerwartete Zweisamkeit für Snape) ================================================================================ Kapitel 7: unerwartete Hilfe ---------------------------- Cecil betrachtete zufrieden ihr Werk. Sie hielt eine grüne Flasche mit durchsichtigem Inhalt gegen das schwache Licht, das durch die niedrigen Fenster der Laborräume schimmerte. Wenn sie in dem Tempo weitermachten, würden sie bald mit den ersten Probeläufen für ihren Trank beginnen können. Sie stellte die Flasche nachdenklich auf den Tisch. Vorausgesetzt das die Sicherheitsbestimmungen das zuließen. Rumms!!!! Cecil fuhr erschrocken zusammen, als die Kerkertür mit einem lauten Knall gegen die Wand schlug. Snape wehte herein und donnerte mit dem gleichen Elan, wie er sie aufgerissen hatte, die Tür auch wieder zu. Dabei sah er aus, als wenn er jeden Moment explodieren würde. "Ist was passiert?" erkundigte sich Cecil vorsichtig und hoffte nicht allein mit dieser Frage die volle Ladung seiner schlechten Laune abzubekommen. "Dieser Lockhart!," brauste Severus auf, "Dieser Idiot richtet nur Chaos und Unheil an und Professor Dumbledore hat nichts besseres zu tun, als sein Verhalten zu beschönigen." Er lief, während er erzählte auf und ab und gestikulierte dabei wild mit den Armen. Cecil beobachtete ihn amüsiert. So aus der Fassung hatte sie ihn noch nie gesehen. Von seiner sonst so beherrschten und kühlen Art war nichts mehr übrig geblieben. Wenn es möglich gewesen wäre, hätten seine Augen garantiert Funken gesprüht. "Erst verwüstete er die Klassenräume, dann verkrüppelt er Schüler und zu guter Letzt bringt er meine wissenschaftliche Assistentin aus dem Ministerium fast noch um!" Severus war in seiner Wut jetzt nicht mehr zu bremsen und Cecil kämpfte immer stärker gegen einen aufkommenden Lachanfall an. Snape bemerkte in seiner Rage zum Glück nicht, wie ihre Schultern anfingen zu zittern. "Was erwartet uns wohl als nächstes?," rief er schnaubend. "Vielleicht kommt er ja auf die Idee die Devilemnuse ins Schloss zu lassen, um uns und den Schülern Anschauungsmaterial zu bieten." Er wandte sich mit zusammengepressten Lippen zu Cecil um, die nach seinem letzten Satz die Beherrschung zurückgewonnen hatte. Sie sah ihn erschrocken an. "Das würde Prof. Lockhart doch nicht wirklich fertig bringen, oder?," fragte sie mit weit aufgerissen Augen. Snape runzelte die Stirn. "Bei diesem Mann ist alles möglich." murmelte er und setzte sich neben sie. "Ist das, das Ergebnis unserer Destillationsarbeiten?," fragte er nun wieder in seinem altbekannten Ton und deutete auf die Flasche. Cecil nickte. "So wie es aussieht, scheint alles nach Plan zu verlaufen und wir können mit dem Ansetzten des ersten Probetranks beginnen," sagte sie und schlug ihr Protokollbuch auf, in welchem sie alle wichtigen Schritte des Experiments bisher vermerkt hatte. "Der notwendige Gärvorgang wird allerdings zwei Monate dauern." Sie sah auf und Serverus war erneut von dem blau ihrer Augen fasziniert. Doch er ließ sich nicht lange ablenken. "Nun gut, was sein muss, muss sein." Er erhob sich und ging zu seinem Schreibtisch. "Aber sie können mir in der Zwischenzeit bei den Vorbereitungen für meine Unterrichte behilflich sein." Er griff in eine der vielen Schubladen und zog einen riesigen Ordner mit Pergamenten hervor. "Ich möchte ja nicht, dass ihnen langweilig wird." Seinen Lippen verzogen sich zu einem dünnen Lächeln, als er ihr den Ordner in die Arme drückte. Doch Cecil ließ sich nicht ärgern. "Vielen Dank, ich weiß ihre Großzügigkeit zu schätzten, schließlich soll das hier ja auch kein Urlaub sein, nicht war," lächelte sie bissig und balancierte mit dem Ordner zur Tür, die ihr Severus netterweise aufhielt. "Übrigens sollten sie heute noch an das Ministerium schreiben und um einen Termin für unseren ersten Probeversuch bitten. Ich würde ja gerne den lästigen Papierkram für sie erledigen, aber ich bin nur die Assistentin und zu solchen wichtigen Angelegenheiten leider nicht befugt." Ihre Augen blitzten schadenfroh, als sie seine säuerliche Mine sah, dann marschierte sie zum Treppenaufgang. Als er die Kerkertür hinter ihr geschlossen hatte, setzte Severus sich seufzend hinter seinen Schreibtisch. Diese Frau musste immer das letzte Wort haben. Er holte sein bestes Briefpapier hervor und tauchte die Feder in die Tinte. Er hasste diese Schreiberei wie die Pest und war froh so wenig wie möglich mit diesen Bürohengsten vom Ministerium zu tun zu haben. Aber das Anwenden von Zauberei in der Muggelwelt musste von Obersterstelle genehmigt werden, da ging kein Weg dran vorbei. Am liebsten war er doch allein mit seinen Flaschen und Kesseln hier unten. Da konnte er schalten und walten wie er wollte und niemand redete ihm rein. Er blickte auf und sah zu dem zweiten Stuhl, der seit Cecils Ankunft neben dem seinen aufgetaucht war. Gut, für gewisse Arbeitsschritte war es schon recht nützlich eine dritte, bzw. vierte Hand zur Hilfe zu haben, musste er sich selbst eingestehen. Und wenn diese helfenden Hände jemanden gehörten, der dazu noch über einen klugen Kopf verfügte, dann machte es richtig Spaß sich gegenseitig zu ergänzen, oder neue Wege auszuprobieren. Severus fuhr sich gedankenverloren übers Kinn. Ihr Vorschlag Natternherzen anstatt Ovrieaugen zu benutzen war genial gewesen, zumal die Natternherzen hier auch viel leichter zu bekommen waren. Außerdem hatte es seinen ganz besonderen Reiz sie herauszufordern. Ihre Augen funkelten immer so aufregend, wenn ihr etwas gegen den Strich ging. Plötzlich schüttete Severus den Kopf. Über was dachte er da eigentlich nach? Er versuchte sich wieder auf das Pergament vor sich zu konzentrieren. Schnell schrieb er ein paar Zeilen und verbannte die eben gehegten Gedanken aus seinem Kopf. Bald läuft alles wieder seinen gewohnten Gang rief er sich selbst zur Ordnung. Dann ist Schluss mit all der Gefühlsdusselei. Nach dem der Brief fertig war, steckte Snape ihn in einen Umschlag und ging hinauf zur Eulerei, um ihn noch vor dem Abendessen loszuschicken. Als er wenig später vom Eulenturm zurück kam, hörte er aus einem der Klassenzimmer ein lautes Krachen und Klirren. Nicht schon wieder dieser Köter! Severus marschierte zur Tür und hatte schon das Bild von Cecils Hund im Kopf, der bestimmt mit wedelndem Schwanz den Unterrichtsraum zu seinem Spielplatz erklärt hatte. Doch dieses mal lag er falsch. Ausnahmsweise war Beans nicht beteiligt, sondern es war Peeves, der unter lautem Johlen mit Trinkpokalen um sich warf und dabei einen Höhlenlärm veranstaltete. "Raus hier!," schrie Severus ihn an. "Sonst machst du bald Karriere als Geist in der Flasche!" Peeves, der gerade zum nächsten Wurf ausgeholt hatte, warf enttäuscht über den Spielverderber den letzten Becher über die Schulter und wollte schon mit beleidigter Mine davon huschen, als Severus Blick auf die Tafel fiel. "Hier geblieben!," bellte er in die Richtung des Poltergeistes und der drehte sich überrascht um. "Erst soll ich abhauen und dann dableiben!," heulte er, "Ihr Lehrer wisst auch nicht was ihr wollt." Severus war indessen zwischen den Reihen nach vorne gelaufen und blieb vor der Tafel stehen. "Was hat das zu bedeuten?," fragte er tonlos und zeigte auf die grüne Fläche. Drei große Kugeln wirbelten um eine kleine hastig und unsauber gekritzelte Gestalt umher. Peeves war über seine Schulter geschwebt und gluckste jetzt belustigt vor sich hin. "Das sah ulkig aus," kicherte er, "Ein lustiges Spiel war das." Severus, dessen Nackenhaare bereits zu Berge standen, blickte weiterhin verbissen auf die Tafel. "Du hast das also auch gesehen?," knurrte er leise. "Mmmm!," säuselte Peeves und drehte sich dabei auf den Kopf. "Öfter?," die Stimme des Tränkemeisters war so schneidend wie ein Rasiermesser. "Nööö erst einmal" quietschte der Geist und hüpfte auf und ab. "Wiesooooo?" Severus griff nach einem Lappen und begann hastig die Tafel abzuwischen. Dabei fauchte er über die Schulter. "Kein Wort darüber an irgend wen, hast du mich verstanden und wenn du noch einmal so etwas siehst, sagst du mir sofort bescheid." Er schmiss den Lappen auf das Pult und schritt zurück zur Tür. Bevor er nicht wusste mit wem er es zur tun hatte, durfte niemand etwas wissen. Seit der damaligen Nacht, war er jede Nacht unterwegs gewesen und hatte nach dem Schatten Ausschau gehalten, doch dieser ließ sich nicht mehr blicken. Zuerst hatte er überlegt zu Dumbledore zu gehen, aber wenn es tatsächlich nur ein Schülerstreich gewesen war, hätte er ohne konkrete Anschuldigungen nichts in der Hand gehabt und diese Blöße wollte er sich nicht geben. Aber wenn er es doch mit etwas anderen zu tun hatte? Jedenfalls wollte er mehr herausfinden, bevor er tätig wurde und da kam ihm Peeves mit seiner Neugierde und der Fähigkeit überall reinzukommen gerade recht. Wenn er den Poltergeist dazu brachte für ihn zu spionieren und ihn sofort zu rufen, wenn dieses Wesen noch einmal auf der Bildfläche erschien, konnte er es vielleicht erwischen. Zufrieden über diese unerwartete Hilfe ging er zum Essen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)