Agitare von Daedun (unerwartete Zweisamkeit für Snape) ================================================================================ Kapitel 4: Gestörte Mittagsruhe ------------------------------- Aufgeblasener alter Uhu! Cecil stampfte verärgert die Treppe des Kerkers hinauf. Zu diesem Kerl passte nur ein Ausdruck: Unausstehlich!!!! Sie erreichte den Treppenabsatz und ging in Richtung des Gryffindorturms. Als sie noch überlegte, was Dumbledore sich dabei gedacht hatte sie mit ihm zusammen arbeiten zu lassen, kam ihr auf halber Höhe ein Mann entgegen, der sie stark an eine Karikatur aus dem Buch "Plappern mit Prinzen" erinnerte. Er trug sein Haar in einer perfekten Fönwelle, nach links gescheitelt und auch seine Kleidung, die aus einer silbernen Weste mit goldenen Stickereinen und einer farblich abgestimmten Brokardhose bestand, vervollkommnten das Gesamtbild. Jetzt verzog er seinen Mund zu einem Grinsen, das jeden Zahnpastahersteller in Verzückung versetzt hätte. Cecil war sich sicher, das konnte nur Professor Lockhart sein. Mit weit ausgebreiteten Armen kam er auf sie zu. "Ah Miss Green nehme ich an?" Er verbeugte sich tief, während er ihren Handrücken küsste. Cecil räusperte sich verlegen, ihr war dieses peinliche Gehabe mehr als unangenehm. Eins stand fest, Ron und Harry hatten nicht übertrieben, als sie ihn mit einem eitlen Pfau verglichen hatten. "Ich bin ja so erfreut sie kennen zu lernen," strahlte er sie an, als ob es dafür einen Preis zu gewinnen gab. "Wenn sie mir erlauben mich vorzustellen, ich bin..." "Gilderoy Lockhart nicht war?," unterbrach sie ihn schnell und Gilderoy schaute sie zunächst verwirrt an. Dann aber strahlte er stärker als je zu vor. "Oh sie kennen mich? Aber das ist ja auch gar nicht verwunderlich, schließlich eilt mir mein Ruf ja voraus." Er seufzte theatralisch, "Ja das Leben als Kämpfer gegen die Dunklen Mächte ist ruhmreich, aber auch sehr gefährlich." Jetzt zwinkerte er Cecil verschwörerisch zu, "doch die Aussicht auf so liebliche Gesellschaft macht dieses Leben erträglich." Cecil hatte das Gefühl gleich fürchterlich auszurutschen. Sie zwang sich zu einem Lächeln. "Vielen Dank für dieses Kompliment, aber ich muss jetzt dringend in mein Zimmer. Wir können uns ja später beim Abendessen noch weiter über ihre ruhmreichen Taten unterhalten," sagte sie nervös und versuchte sich an ihm vorbei zu schieben. Gilderoy Augen blitzten verzückt. "Oh ja gerne ich freue mich schon darauf," versicherte er noch, dann war sie auch schon um die Ecke verschwunden. Fröhlich vor sich hin summend drehte Lockhart sich um und lief weiter die steinernen Treppen hinunter. "Was für ein selbstverliebter Schnösel," murmelte Cecil vor sich hin. Der war ja noch schlechter zu ertragen als Prof. Snap. Sie seufzte und beschleunigte noch einmal ihre Schritte. Hoffentlich hatte er sie nicht zu lange aufgehalten und sie kam noch rechtzeitig. Sie schloss die Zimmertür auf und schaute suchend umher. "Beans?," ihre Stimme hallte durch den Raum, doch der Hund war nirgendwo zu sehen. "Beans wo steckst du?," sie lief ins Bad aber auch dort war er nicht. "Verdammt zu spät!" Sie wirbelte herum und lief auf den Flur. Wenn dieser frisierte Pudel sie doch nicht so lange bequatscht hätte. Sie blieb kurz stehen und entschied sich dann für rechts. Weit konnte er ja eigentlich nicht sein, überlegte sie, oder? Das Mittagessen war gerade vorbei und die leeren Teller und Schüsseln verschwanden vom Tisch, als die Posteulen durch das Flugloch kamen. "Die sind heute aber spät dran," bemerkte Ron und Harry sah nach oben. Ron hatte recht, sonst kamen sie immer kurz nach dem Frühstück. Hedwig segelte über den Tisch und ließ vor Hermine den Tagespropheten fallen. "Vielleicht steht ja was über die Sache in Hogsmeade in der Zeitung," überlegte Harry laut und schlug die erste Seite auf. Was war denn das? Unter einer dicken Schlagzeile "Unfassbarer Missbrauch von Portschlüsseln" stand; Wie der Reaktion erst jetzt bekannt wurde gelang es vor ein paar Tagen unbekannten Magiern mit Hilfe von Portschlüsseln in Form von Fußketten, zehn Devilemnuse aus Askaban zu befreien. Wie das Ministerium verlauten ließ, tappt man, was die Beweggründe für diese Tat angeht noch immer im Dunkeln. "Was ist den ein Devilemnus?" schaute er Ron und Hermine fragend an. Ron war bei seinen Worten kreidebleich geworden und auch Hermine sah furchtbar ernst aus. "Ein Devilemnus Harry," begann sie in ihrem Oberlehrer Ton "ist eine Art Söldner, der für dunkle Magier arbeitet. Zur Zeiten von Lord Voldemord gab es Hunderte von denen." Harry zog überrascht die Augenbrauen hoch. Von diesen Gestalten hatte er noch nie gehört. "Was haben die den gemacht?," wollte er jetzt wissen und Ron räusperte sich. "Nun sie haben für ihre Auftraggeber unangenehme Menschen aus dem Weg geräumt." Er schluckte, "sie haben sie entweder erschlagen, zermalmt, oder sonst wie erledigt. Glaubt mir die Geschichten, die mir mein Dad erzählt hat sind nicht schön." "Wie kann man die den aufhalten?," wollte Seamus wissen, dem bei Rons Erzählungen der Mund offengeblieben war. "Dad meinte, für solche Kreaturen gäbe es sogenannte Hunter," redete Ron weiter, "aber was das genau ist, wollte er mir nicht sagen." Harry beugte sich grübelnd über den Artikel. Vielleicht waren diese Devilemnuse der Grund dafür, warum sie nicht nach Hogsmeade konnten und auch sonst nicht das Gebäude unbeaufsichtigt verlassen durften. In diesem Moment riss ihm jemand von oben den Tagespropheten aus den Händen. Er wollte schon laut stark protestieren, als ihn eine kalte wohlbekannte Stimme verstummen ließ. "Ich glaube das ist heute nicht die richtige Lektüre für dich Potter." Harry drehte sich um und blickte in die schwarz, glühenden Augen von Snape. Der Hauslehrer der Slytherins hatte die Zeitung schon unter seinen Umhang verschwinden lassen und wandte sich zum gehen. "Hey sie können ihm nicht einfach seine Zeitung wegnehmen," rief ihm Ron nach und Severus drehte sich noch einmal um. Mit gekräuselten Lippen baute er sich vor Ron auf. " Du willst mir doch keinen Grund geben deinem Haus auf Grund von frechen Bemerkungen weitere Punkte abzuziehen Weasley, oder?," fragte er und funkelte ihn an. "Lass gut sein," flüsterte Harry und Ron starrte wütend auf den Tisch. "Außerdem solltet ihr alle längst auf dem Weg zum Unterricht sein," meldete sich Snaps ölige Stimme wieder "na los trödelt nicht!" Die Drei packten ihre Taschen und gingen aus der Halle. "Was sollte den diese Aktion?," maulte Ron, als sie zu den Treppen liefen. "Vielleicht wollen die Lehrer nicht, dass wir etwas über den Ausbruch der Devilemnuse erfahren," vermutete Harry und Hermine nickte. "Aber warum?," fragte sie. "Keine Ahnung," antwortete er ratlos. "Wir müssen Cecil ausquetschen. Wir laden sie heute Abend ein und schauen was sie sagt," schlug er vor und setzte sich auf seinen Platz im Unterricht für Verwandlungen. Cecil rannte zum dritten mal die Treppe zum Gryffindorturm hinauf. Sie hatte schon alles abgesucht, die Halle, die Bibliothek, die Innenhöfe, aber nirgendwo war Beans zu finden. Als sie gerade überlegte, wo er noch sein könnte, kam ihr Filch entgegen. Der Hausmeister des Schlosses schaute wie immer missmutig vor sich hin und hatte Misses Noris im Schlepptau. Der hat mir noch gefehlt, schoss es Cecil durch den Kopf. Wenn der merkte, dass ihr Hund frei durch Hogwarts spazierte, würde er sofort zu Dumbledore rennen und sich beschweren, oder noch schlimmer, er ging dafür zu Prof. Snape! Sie musste ihn irgendwie ablenken. Freude strahlend ging sie auf ihn zu. "Mr. Filch, schön das ich sie treffe. Ich wollte sie gerade aufsuchen." Filch, der so viel Herzlichkeit nicht gewohnt war, starrte sie irritiert an. Cecil nutzte den Überraschungsmoment und plapperte weiter. "Wissen sie in meinem Zimmer ist der Abfluss vom Waschbecken nicht ganz in Ordnung und da wollte ich sie fragen, ob sie sich das nicht schnell angucken könnten." Sie schob ihn in Richtung der fetten Dame und Filtch vergaß vor lauter Verblüffung gegen ihre Aufdringlichkeit zu protestieren. "Äh, natürlich Madam gerne," war alles was er noch rausbrachte, bevor er mit ihr im Badezimmer verschwand. Severus lag ausgestreckt auf seinem Bett und döste vor sich hin. Seine Gedanken kreisten abwechselnd um das Ereignis von letzter Nacht und um den Artikel im Tagespropheten. Gab es da möglicherweise einen Zusammenhang? War die Gestalt, die er gesehen hatte vielleicht einer dieser so genannten Hunter? Er hatte schon einiges über sie gehört, besonders als er noch "aktiv" für Dumbledore unterwegs war. Damals waren diese besonderen Jäger unter den Anhängern des dunklen Lord gefürchtet. Er selbst aber, war nie einem begegnet, bis gestern. Severus runzelte mit geschlossenen Augen die Stirn. Aber wenn es wirklich ein Hunter war, warum war er im Schloss? War das vielleicht eine Art Schutzmaßnahme? Das würde ja bedeuten das Dumbledore damit rechnete, dass diese Devilemnuse durchaus in die Schule gelangen könnten. Bei diesem Gedanken lief es ihm kalt den Rücken runter. Mit diesen Wesen war wirklich nicht zu spaßen und ihnen zu entkommen fast unmöglich. Als er noch überlegte, was man am besten bei einem Angriff unternehmen konnte, hörte er aus dem Nebenzimmer ein Geräusch. Severus zuckte erschrocken zusammen. Was war das denn? Langsam setzte er sich auf und spitzte die Ohren. Da, schon wieder! Es hörte sich an wie eine Mischung aus Schnaufen, Quietschen und Gurgeln. Severus war irritiert. Wer konnte denn in seine Wohnräume gelangen, ohne an den Bannflüchen zu scheitern? Er nahm seinen Zauberstab vom Nachttisch und schlich vorsichtig in die Richtung, aus der die Laute zu kommen schienen. Er blinzelte ungläubig, das kam doch aus seinem Ankleideraum? Zu diesem Zimmer gab es nur diese eine Tür. Wer zu Hölle konnte den da drin sein? Und was ihn noch viel mehr interessierte, wie war derjenige unbemerkt an ihm vorbei gekommen? Er presste wütend die Lippen zusammen, wenn das Dobby war, konnte der was erleben. Dieser Trampel von einem Hauself brachte es in seiner naiven, unbesorgten Art fertig, ihn beim Wäsche einsortieren zu Tode zu erschrecken. Severus riss mit einem Ruck die Tür auf und erstarrte. Es war nicht Dobby, der ihn aus einem Haufen wild durcheinander liegender Roben und Umhänge mit funkelnden Augen anguckte, sondern ein schwanzwedelnder, brauner Hund! Seine Lefzen waren nach oben gezogen und es hatte den Anschein als würde er Severus angrinsen. Dieser Eindruck entstand aber nur deshalb, weil er einen von dessen zahlreichen, schwarzen Schuhen im Maul hatte. Severus erholte sich gerade von dem ungewöhnlichen Anblick, als der Hund blitzschnell durch seine Beine rannte und auf das Büro zusteuerte. "Du verlaustes Mistvieh! Lass gefälligst meinen Schuh hier!," schrie er und rannte hinter ihm her. Gleich hab ich dich, dachte er und schlitterte ein wenig auf den Fließen durch den Raum. Der Hund saß vor dem Eingang und sah ihm freundlich entgegen. "Aus dir mache ich einen Fußwärmer," zischte Severus kalt und kam langsam näher. Doch der kleine Kerl drehte sich um und verschwand durch das geschlossene Holz. Snape blieb vor staunen der Mund offen stehen. Wie hatte er das gemacht? Aber es blieb ihm keine Zeit weiter darüber nachzudenken über was für Zauberkräfte dieser Hund verfügte, er musste seinen Schuh wieder haben. Severus sprang in den Gang und blickte sich zu allen Seiten um. Wo war die Töle hin? An der Treppe sah er eine Schwanzspitze um die Ecke verschwinden und setzte ihr nach. Während er schnaufend die Stufen hoch hastete, überlegte er, wann er das Letzte mal so gerannt war. Als er den Eingang erreicht hatte, atmete er erst mal tief durch. Keinerlei Kondition warf er sich selbst vor, dann blickte er um sich. Hoffentlich sah niemand wie er hinter einen Hund herrannte, der seinen Schuh spazieren trug, sonst konnte er sich vor den Schülern nicht mehr blicken lassen. Wie auf Stichwort hörte er Stimmen. "Verdammt," entfuhr es ihm und da kam auch schon Madam Hooch mit einer Schar Erstklässler um die Ecke. Severus überlief es kalt. Ausgerechnet Gryffindors! Er zog die Schultern zurück .Jetzt bloß nichts anmerken lassen. Madam Hooch sah ihm überrascht an. "Guten Tag Severus, alles in Ordnung?" Die gelben Augen der Fluglehrerin von Hogwarts musterten ihn aufmerksam. Für sie musste es ungewöhnlich sein, ihn am helllichten Tag, ohne besonderen Grund im Flur anzutreffen. Severus merkte wie er anfing zu schwitzen "Natürlich." erwiderte er und war dabei bemüht so kühl und reserviert wie üblich zu klingen. Langsam wurde er unter den neugierigen Blicken der Schüler nervös. "Ich wollte mir nur ein bisschen die Beine vertreten" und er verzog die Mundwinkel zu einem halbherzigen Lächeln. "Man wird so steif bei den ganzen wichtigen Experimenten, sie verstehen?" Madam Hooch grinste. "Das glaube ich ihnen gerne Severus," sagte sie, "aber sie sollten trotzdem dafür ihre Schuhe anziehen, es ist doch recht kühl geworden" und damit drehte sie sich um und rief mit ihrer lauten Stimme, "so Gryffindors, gehen wir, sonst wird das Wetter zu schlecht zum fliegen!" Dann ließ sie ihn unter dem zaghaften Gekicher der Erstklässler stehen. Severus schaute an sich herunter. Bei der ganzen Aufregung hatte er seine Schuhe, die immer noch vor seinem Bett standen, vollkommen vergessen. Wie peinlich! und das vor den neuen Schülern. Jetzt war er in seiner Wut nicht mehr zu bremsen und er stapfte in Richtung des Obergeschosses weiter. Wenn er diesen wandelnden Pelzhaufen in die Finger bekam, würden die Reste, die da nach von ihm übrig blieben in eine Papiertüte passen und wem immer dieses Vieh auch gehörte, derjenige würde sich wünschen nie geboren worden zu sein. Severus war fast oben angekommen und sah, dass der Hund am Fuße der Treppe geduldig auf ihn warten. Dabei hatte er sich lässig auf seine Hinterbeine gesetzt und besabberte nun in Ruhe den Schuh zu seinen Pfoten. Dafür gab es nur ein passendes Wort, "Unverschämt!," knurrte er und sprang nach vorn. Der Hund allerdings ahnte wohl schon was der Mann in schwarz vor hatte und setzte im letzten Moment zurück. Das Resultat waren zwei schmerzende Knie und ein Menge Wörter, die besser kein anderer hören sollte. Severus riss sich hoch und humpelte weiter hinter dem Schuhdieb her, der gemütlich vor ihm hertrabte und den Schuh wie eine Trophäe vor sich herbaumeln ließ. Während er dem Hund allerlei Verwünschungen nachrief, blickte er sich um. In welcher Abteilung des Schlosses war er eigentlich? Dann viel es ihm wie Schuppen von den Augen. Das war doch der Gryffindorturm! Trotz der höllischen Schmerzen, die von seinen Beinen ausstrahlten, fing er an zu grinsen. Wenn einem der Gryffindorschüler dieser Hund gehörte, würde das einen saftigen Punktabzug für dieses Haus bedeuten. Plötzlich blieb der Hund vor einer Tür gleich neben dem Gemälde der fetten Dame stehen. Severus hielt inne. Sollte das der geheime Eingang zu den Gryffindors sein? Die Pelzkugel indessen sah ihn noch einmal an und verschwand dann auf die gleiche Art und Weise, wie eben in seinem Labor. Hier wohnst du also, dachte Severus bitter und schleppte sich zur Tür. Er versuchte einen möglichst gefassten Eindruck zu machen, als er sich vor ihr aufrichtete. Wer immer ihm auch gleich öffnete, er würde es bereuen. Severus schlug donnernd gegen das Holz. Einen Moment lang tat sich gar nichts, dann ging die Tür auf. Das durfte doch nicht war sein! Er riss ungläubig die Augen auf und auch Miss Green, die ihn von der anderen Seite der Tür mit seinem Schuh in der Hand entsetzt anstarrte, musste das Gleiche gedacht haben. Auf einmal drangen Stimmen zu ihnen herauf. Der Hauslehrer der Slytherins, der überhaupt nichts im Gryffindorturm verloren hatte, wirbelte entsetzt herum. Nicht schon wieder! Er hatte sich eben schon ohne Schuhe vor ihnen lächerlich gemacht, aber mit der zerrissenen Hose und den wirr vom Kopf abstehenden Haaren, bot er ein noch viel amüsanteres Bild. Er konnte sich vor Schreck für Sekunden nicht rühren, aber Miss Green reagierte dafür um so schneller. Mit einem Ruck packte sie ihn am Umhang und riss ihn nach vorne. Severus der von ihrer Handlungsweise vollkommen überrascht war, stolperte ins Zimmer und riss sie mit sich. Dabei gelang es Cecil irgendwie noch die Tür zuzuschlagen, so das diese Aktion vor den Schülern, die nun den Flur erreicht hatten, verborgen blieb. Beide landeten unsanft auf dem Boden. Stöhnend rappelte sich Snap auf. Dieser Sturz hatte seinen lädierten Knien den Rest gegeben. Als er wieder mehr oder weniger auf seinen Füssen stand, blickte er mit funkelnden Augen zu Cecil hinüber, die ihn in einigen Abstand besorgt beobachtete. "Alles in Ordnung?," fragte sie zögerlich und sah dabei auf die blutdurchtränkte Hose. "Sehe ich so aus, als wenn alles in Ordnung wäre?," presste er zwischen den Zähnen hervor und es hörte sich an wie das Zischen einer Schlange. Die Falte zwischen seinen Augen war jetzt so tief wie der Schlosssee. "Hören sie, dass tut mir leid, ich wollte..., aber ich war zu spät... und ich hab Beans nicht gefunden..., sonst hätte ich...," versuchte Cecil ihm zu erklären, aber Severus schnitt ihr das Wort ab. "Ist das etwa ihr Köter?," bellte er und zeigte auf Beans, der zusammengerollt in seinem Körbchen lag und ihn mit schiefgelegtem Kopf anguckte. Cecil nickte langsam und ging vorsichtig auf ihn zu. "Kann ich ihnen helfen? Das muss ja furchtbar weh tun," sagte sie, doch Snape wich zurück. Er stieß dabei fast einen Tisch um. "Wagen sie es ja nicht mich anzufassen!," knurrte er. Cecil blieb augenblicklich stehen. Dann atmete sie tief durch. "O.k., sie haben allen Grund wütend zu sein," sagte sie mit ruhiger Stimme, "aber ich versichere ihnen, dass das keine Absicht war. Ich wollte den Fluch ja erneuern, aber Professor Lockhart hat mich auf der Treppe aufgehalten und als ich hoch kam war er schon weg. Wenn ich gewusst hätte, dass er zu ihnen in den Kerker gelaufen ist, wäre das alles nicht passiert." Sie schien ernsthaft zerknirscht. Severus merkte langsam, dass er nicht mehr länger stehen konnte und hinkte zu einem Sessel, der neben dem Kamin stand. Mit zusammengepressten Lippen und finsterer Mine ließ er sich in das Polster gleiten. "Dieses verlauste Mistvieh hat mein Zimmer verwüstet, meinen Schuh geklaut, mich durch die gesamte Schule gehetzt, meine Hose auf dem Gewissen und mich dann noch vor einer Horde Schüler lächerlich gemacht," zählte er in einem merkwürdig dumpfen Tonfall auf. Seine Augenlider schienen dabei nicht einmal zu zucken. "Und sie erzählen mir etwas von..., es war ja keine Absicht!!!?" Bei dem letzten Satz, den er geschrieen hatte, war er wieder aufgestanden und zur Tür geschlichen. Er griff zur Türklinke "Das wird noch Folgen für sie haben," giftete er und verstummte plötzlich. Er hörte schon wieder Stimmen, doch die standen direkt vor der Tür und wem sie gehörten war auch nicht schwer zu erraten. Harry Potter und seine Freunde hatten ihm gerade noch gefehlt. Er sah flehend zu Cecil hinüber, die ihn zu einer Seitentür bugsierte. "Hier rein und seien sie still," raunte sie ihm zu, dann schloss sie die Tür hinter ihm. Severus schaute sich verwirrt in ihrem Schlafzimmer um. Sein Blick viel auf ihr Nachthemd, das ausgebreitet auf dem Bett lag und für einen kurzen Moment war er abgelenkt. Doch dann presste er sein Ohr an das Holz und versuchte mit anzuhören, worüber Cecil mit den Dreien sprach. Cecil hatte die Tür geöffnet und schaute Harry, Ron und Hermine mit schiefen Lächeln entgegen. "Ach ihr seit es, schön euch zu sehen," ihre Stimme klang leicht gequält. "Hallo" grüßten die drei zurück, dann ergriff Harry das Wort. "Ich hoffe wir stören dich nicht?" "Nein, nein," versicherte Cecil, "Was kann ich den für euch tun?" "Wir wollten dich nur fragen, ob du Lust hast noch zu einer Runde Snape explodiert mit rüber zu kommen," antwortete Ron grinsend. Für ihn war dieses Spiel einfach unentbehrlich. Cecil allerdings guckte leicht verwirrt. Das lag zu einem daran, dass sie das Spiel nicht kannte und zum anderen, dass das Original neben ihr in ihrem Schlafzimmer stand und grimmig mit anhörte, womit sich der Potter Clan in der Freienzeit vergnügte. Cecil ließ sich während dessen das Spiel erklären und versprach den drei Freunden sie gleich zu besuchen. Dann hörte Severus wie die Tür ins Schloss viel. Er trat langsam aus dem Zimmer. In Cecil keimte Hoffnung auf. Der Ausdruck von Mord war aus seinem Gesicht verschwunden. Er schaute jetzt nur noch verdrießlich drein. Fast wie immer. Sie räusperte sich verlegen "Wollen sie nicht vielleicht doch ein wenig Eis für ihre Beine?," fragte sie und Snape nickte. Er ging zögernd wieder zurück zum Sessel. Vor ihm auf dem Tisch erschienen zwei Eisbeutel. Er drückte sie dankbar gegen die Löcher in seiner Hose. Seine Knie hatten mittlerweile die Größe von Quaffelbällen angenommen und es schien ihm, als würde jemand mit einem Hammer von innen dagegen schlagen. Zunächst war es still, dann sagte er plötzlich "Haben sie es schon mal mit einem Hundesitter versucht?" Cecil traute ihren Ohren nicht. Sollte das ein Witz sein? "Kennen sie den einen?," fragte sie irritiert und er zuckte mit den Schultern. "Fragen sie doch mal unseren Waldhüter, der mag magische Geschöpfe." Seine dunklen Augen funkelten unter den zotteligen Haaren. "Dann können ihre Mitmenschen auch wieder ihre Mittagsruhe genießen," setzte er sarkastisch hinzu und richtete sich auf. Cecil wollte ihn stützten doch Severus wehrte ab. "Vielen Dank, das schaffe ich auch alleine." An der Tür drehte er sich noch einmal um, "dürfte ich vielleicht meinen Schuh wiederhaben?," und Cecil reichte ihn ihm verlegen rüber. Sie hatte ihn die ganze Zeit in der Hand gehalten. "Und noch etwas, könnten sie mir einen Gefallen tun?" Sie blickte ihn aufmerksam an. "Jeden den sie wollen," versicherte sie. "Lassen sie mich heute Abend nicht zu oft explodieren" und er verschwand durch die Tür. Cecil blickte ihm sprachlos nach, dann wandte sie sich stirnrunzelnd an Beans, der immer noch in seinem Korb saß und den Verlust seiner Beute betrauerte. "Von allen Schuhen dieser Welt musste es ausgerechnet seiner sein, was?," seufzte sie vorwurfsvoll und schmiss sich erschöpft in den noch warmen Sessel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)