Tabularasa von Daedun (Dein Wunsch ist mir Befehl) ================================================================================ Kapitel 46: ------------ "Hier sehen sie mal!" Seras kam aus dem Wohnzimmer, in einer Hand einen dünnen Ordner. "Was ist das?" Seras schlug die erste Seite auf. " Sieht aus wie eine Beschreibung der Hellsingorganisation." Integra riss ihr den Stapel Papier aus der Hand. Mit hektischen Bewegungen blätterte sie herum. "Woher zur Höhle hat er das?" Plötzlich viel der Umschlag heraus und beide Frauen bückten sich danach. Seras war schneller. Sie machte große Augen, als sie erkannte, wer und was auf den Fotos abgebildet war. Integra verzog die Stirn. " Woher stammen diese Bilder, wer hat..." Das laute Schrillen des Telefons ließ sie herumfahren. Für einen Moment rührten sie sich nicht und der Ton verstarb nach zweimaliger Wiederholung, als der Anrufbeantworter ansprang. " Hallo hier ist Charly Peterson, wie sie hören können, bin ich mal wieder nicht zu Hause, aber das soll sie nicht daran hindern, mich mit ihren Sorgen zu belästigen. Sie wissen ja bestimmt wie es geht, einfach auf den Piepton warten und dann das Übliche." Es folgte ein leises Knacken, dann war eine andere Stimme zu hören. "Hey Charly, ich bin es Tom. Entschuldige bitte, dass ich jetzt erst Zeit finde dich anzurufen, aber es gab so viel bei uns zu tun. Na, ja ich hoffe ich habe dich nicht zu lange warten lassen. Ruf mich doch einfach wieder an, die Nummer hast du ja, bis dann." Ein kurzes Pfeifen ertönte, dann war es wieder still. Integra spurtete zum Telefon und ihre Hoffnungen erfüllen sich. Auf der Digitalanzeige leuchtete tatsächlich die Nummer des letzten Anrufers auf und sie griff nach einem Zettel und Stift. "War das sein Freund vom Militär?" fragte Seras und Integra nickte. "Mal sehen ob wir nicht selbst ein bisschen mit ihm reden können." Sie wandte sich zum gehen. " Vielleicht sollte ich ihn mal anrufen." Plötzlich stutzte sie. Von draußen erklang auf einmal das Geräusch von schnellem Fußgetrappel. Ein kurzer Blick zu Seras genügte und die verstand. Die beiden zogen sich an die Wand zurück und blickten wartend zur Tür. Zu erst passierte gar nichts, doch dann hörte man wie sich jemand an dem Schloss zu schaffen machte. Der Türknauf drehte sich und hereinkamen vier Männer in schwarzen Anzügen. Alle vier trugen trotz der späten Stunde dunkle Sonnenbrillen und in ihrem linken Ohr steckte der silberne Knopf eines Headphons. Einer nach dem anderen durchstreifte jetzt die Wohnung, wobei sie sowohl Seras, wie auch Integra dabei fast auf die Füße traten. Einer von ihnen stand für kurze Zeit so dicht bei Integra, das sie seinen Atmen riechen konnte. Angewidert drehte sie den Kopf zur Seite, nichts war schlimmer als der Geruch von kaltem Zigarettenqualm. " Hier ist nichts auffälliges zu finden Sir." sagte er auf einmal und griff sich dabei an sein Ohr. "Wie, ja verstehe, wir nehmen einfach alle Papiere mit. die wir finden können, ende." Er sah hoch und winkte einem der Männer mit ihm ins Schlafzimmer zu gehen. Es dauerte noch ein paar Minuten, dann waren sie alle wieder im Flur versammelt. "O.k. das war es, verschwinden wir." Er wollte schon zur Tür raus, als er den Anrufbeantworter bemerkte. Mit einem Ruck riss er das Kabel aus der Wand und schmiss das Gerät einem seiner Kameraden zu. " Ich denke nicht, das Charly es noch schaffen wird mich zurück zu rufen." Murmelte er und Integras Kopf schnellte herum. Der in schwarz gekleidete Mann war überrascht von der unerwarteten Wucht, die ihn an die Wand donnerte. Die übrigen drei sprangen entsetzt zurück, als die blonde Frau wie aus dem nichts vor ihnen auftauchte und nach dem leblosen Körper griff, der blutend vor ihnen auf dem Boden lag. Doch viel Zeit zum Reagieren blieb ihnen nicht. Seras nutzte ihre Stellung und einer nach dem andere fiel sang und klanglos um. Integras Finger glitten durch die hellrote Flüssigkeit, als wenn sie Furchen hinein ziehen wollten, mit zitternder Hand führte sie die schimmernden Tropfen zum Mund. Charly hörte auf einmal das leise Gemurmel von Stimmen, die immer näher kamen. Er hielt den Atmen an und mit einem mal wurde er unsanft auf die Füße gezerrt. Jemand befreite seine Beine von den schneidenden Fesseln. Seine tauben Glieder wankten zunächst leicht taumeln hin und her, bis er grob nach vorne geschubst wurde. Immer noch waren seine Augen verdeckt, so dass er sich blind auf die Führung durch zwei kräftig zupackende Hände links und rechts von sich verlassen musste. So lief er eine Weile und nur seine und die Schritte seiner Begleiter hallten an sein Ohr. Was zur Hölle geht hier bloß vor? Dachte er jetzt schon zum x-mal, aber seine Gedanken wurden je unterbrochen, als seine Führer plötzlich anhielten und ihn dabei fast fallen ließen. "Legt ihn auf die Liege da!" Charly keuchte, das war eindeutig sie Stimme von Zdziarstek. Er wurde nach hinten gedrängt und spürte auf einmal wie ihm etwas hartes gegen die Kniekehlen stieß, dann viel er um und seine Arme, wie auch Beide wurden festgeschnallt. Er versuchte sich zu wehren, doch es war zwecklos. " Bemühen sie sich nicht Mr. Peterson," Hände griffen nach seiner Augenbinde und das Gesicht des Professors tauchte vor ihm auf. Der kleine Mann lächelte, als wenn er ihn beruhigen wollte, aber Charly Herz schlug ihm bis zum Hals. "Was soll das, wo bin ich?" stieß er hervor, aber Zdziarstek antwortete nicht auf seine Frage. " Nun, Mr. Peterson. Ich denke es ist besser, ich verrate ihnen noch nicht alles, bevor nicht das Ergebnis feststeht." Er wandte sich um und Charly versuchte ihm mit den Augen zu folgen. Es schepperte kurz, dann war da wieder das sanfte Lächeln vor seinem Gesicht. "Vielleicht haben sie Glück Mr. Peterson und ihr Profil entspricht genau unseren Erwartungen." Entsetzt packte ihn als er sah was Zdziarstek in der Hand hielt. Den Kolben einer Spritze in der einen und eine riesige Injektionsnadel in der anderen Hand wies der Professor nun einen der Männer, die hinter der Liege standen an, Charly die Hose auszuziehen. "Es langt, wenn sie die Hüfte freilegen." Charly unternahm wieder den Versuch sich zu wehren, doch der Mann tat ungerührt seine Arbeit. " Himmel, was haben sie vor? Sind sie wahnsinnig, Mann?!" Zdziarstek legte kurz den Kolben bei Seite und griff dafür nach zwei Tupfern, mit denen er nun Charlys Haut desinfizierte. " Ich werde es vorher ein wenig betäuben. Keine Sorge es wird nicht weh tun." "Nein!!" Der Mann neben ihm presste ihm jetzt die Hand auf den Mund und Charly spürte wie es plötzlich kalt wurde, dann folgte ein kurzer Ruck, gefolgt von einem leichten Ziehen, dann ließ der Mann von ihm ab und trat wieder hinter die Liege. Charly schnaufte wie ein Tier, alles an ihm war nass und sein Herz drohte in seiner Brust zu zerspringen. " Was machen sie mit mir, verdammt noch mal." Er hörte sich an wie ein alter Dampfkessel. " Ich gebe ihnen die Chance ein Teil eines großartigen Ereignisses zu sein, das die Welt verändern wird." Hörte er wieder die vertraute Stimme. Er drehte den Kopf und beobachtete wie der kleine Schnauzbart neben ihm eifrig hin und her wuselte. Die Spritze in seiner Hand war nun bis zum Anschlag mit einer rotbraunen Flüssigkeit gefüllt, die der Wissenschaftler in mehrere, verschiedene Glasröhrchen füllte. " Glauben sie an Gott Mr. Peterson?" Charly antwortete nicht, doch das schien Zdziarstek nicht zu stören, er drehte sich kurz zu ihm um. " Ich auch nicht, denn ich glaube, dass so eine Welt viel zu großartig ist, als das ein einziges Geschöpf sie geschaffen haben kann." Er wandte sich wieder seiner Arbeit zu. " Die Natur hat so viele fantastische Wesen hervorgebracht, finden sie nicht auch?" Charly stöhnte leise, das kalte Gefühl an seinem Unterleib ließ langsam nach und an seine Stell trat ein beißender Schmerz. " Zu dumm, dass keine wirklich vollkommen ist." Er trat wieder an die Liege heran. "Aber das werden wir bald ändern." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)