Broken von Deikith ================================================================================ Kapitel 2: ~ Open ~ ------------------- Hier also Kapitel 2 meiner Co-Fanfiction (sie wird zwar unter meinem Namen gepostet, jedoch schreibe ich sie nicht allein, wie bereits im ersten Kapitel erwähnt). Ich hoffe auch dieser Teil findet Anklang und es gibt ein paar aufbauende Kommis. ** Integra stand auf und ging in ihr Bett, sie sah auf seinen Rücken. Sie zog die Vorhänge ihres Bettes zu und sah auf den dicken Stoff...als erwartete sie irgendwas. Als würde Alucard plötzlich vorspringen, die Vorhänge niederreißen und sie... Die junge Hellsing schüttelte den Kopf. Nein, unmöglich. Alucard schüttelte angesichts solcher Gedanken, die er förmlich abblocken musste, um nicht von ihnen übermannt zu werden, den Kopf. Wie konnte sie so etwas glauben. Aber dann erinnerte er sich daran, wer sie war und wie sie Wesen seiner Art sah. Monster und Mörder. Mehr nicht. Er war überrascht, dass er zu solch menschlichen Gefühlen in der Lage war, doch er fühlte Verletztheit. Und das verwunderte ihn doch. Sie hielt sich an den Vorhängen fest...berührte den Stoff... Integra war einsam, so einsam. Jetzt fühlte sie es wieder. Und ihr einziger Begleiter war der Vampir. Einsamkeit war ein menschliches Gefühl, aber Alucard, der noch immer an der Tür stand, musste für sich selbst zugeben, dass es so gar nicht zu Integra Hellsing passte. Sie war unnahbar und ließ keine Gefühle. Warum dann jetzt? Integra ließ sich zurück in die Kissen fallen, atmete flach. Im Dunkeln allein gelassen starrte sie auf die Vorhänge, über ihrem Kopf, an den Seiten ihres Bettes. Seine Hand legte sich auf die kalte Klinke der Tür. Doch er empfand die Kälte nicht als solche. Warum hegte sie solche Gedanken. Sicherlich, er konnte den Grund herausfinden, aber für ihn wäre es weitaus interessanter, wenn sie zum ihm käme. Wenn sie reden würde. Zwar wäre dies gänzlich unpassend für Integra Hellsing, jedoch würde sie das dem Menschlichen einen Schritt näher bringen. Doch Integra tat nichts dergleichen, sie drehte sich auf die Seite und schloss die Augen. Letztlich zuckte er nur mit den Schultern und beendete die begonnene Aktion, in dem er nun endlich die Türklinke hinunterdrückte und das Zimmer verließ. Er wählte mit Absicht den menschlichen Weg, da er wusste, dass Integra es wenig schätze, wenn er einfach irgendwo auftauchte oder ebenso plötzlich einfach verschwand. Der nächste Morgen kam und Integra hatte sich aufgemacht um im Salon das Frühstück einzunehmen. Während sie an einer Tasse Earl-Grey nippte, studierte sie die Zeitung. Sie war übermüdet. Es war Alucards Schlafenszeit und selbige hielt der Edelvampir [1] auch wahrlich immer ein. Da gab es zumindest für ihn keine Kompromisse. Das Bett war mit schwarzem Satin bezogen. Die bleiche Haut des Vampirs hob sich von dem glänzenden, kalten Stoff farblich perfekt ab. Integra begann ihren Tag nach dem Frühstück mit den Einsatzberichten ihrer Soldaten, gegen Mittag sichtete sie das aktuelle Material und koordinierte die nächsten Züge. Sie saß vor ihrem Computer und starrte auf den Bildschirm, eine Zigarre im Mundwinkel. Trotz der für Alucard sehr frühen Stunde, öffnete der Vampir seine Augen und gab Integra das untrügliche Gefühl, dass seine Präsenz in ihrem Raum gegenwärtig war. Und das obwohl er nicht sein Bett nicht verließ - zumindest nicht körperlich. Ein leises Lachen erklang von den Wänden, wie ein zehnfach wiederhallender Schall. "In meiner Absicht liegt weder das Eine noch das Andere. Ich war einfach bloß neugierig." "Neugierig auf was? Bist du zu faul dich aus deinem Bett zu bewegen?!" "Vermagst du deine Augen auf die Uhr zu lenken wirst du sehen, dass es nicht meine Zeit ist, um mich aus dem Bett zu bewegen." Der Vampir drehte sich lassziv - wohl wissend, dass sie das nicht sehen konnte - auf den Bauch und grinste gewinnend. "Das werde ich, und falls du mich brauchst, ich bin unten. Aber das weißt du ja bereits seit letzter Nacht nicht wahr?" Eigentlich war ihm nicht zum Scherzen zu Mute. Ihm schwirrten immer wieder die Szenen der letzten Nacht vor Augen. Die junge Hellsing auf dem Bett, als er auf der Jagd war und wie sie dann später in der Nacht vor dem Bild ihres Vaters saß, einsam, aber ohne Willen, einfach zu sagen, was sie bewegte. "Ich werde dich nicht mehr aufsuchen." sie stand auf und verließ das Haus. Termin mit den Beratern der Queen. Integra stieg in den weißen Rolls Royce. Alucard seufzte angesichts dieser Entscheidung. Aber was hatte er auch erwartet. Das war Integra Hellsing die da zu ihm sprach und sie war es gewohnt, keine Menschen neen sich zuzulassen und ihre Entscheidungen einzig für sich zu treffen. Er war nur dann für sie von Bedeutung, wenn es darum ging, die eigene Rasse niederzumetzeln und Aufträge zu erfüllen, die das Töten Seinesgleichen - wenn auch weit niedrigerer Art - zur Folge hatte. Ein wesentlicher Gesichtspunkt, der eigentlich bei einem Menschen dazu beitragen würde, dieser Arbeit nicht mehr nachzugehen. Jedoch war Alucard schon Jahrhunderte lang kein Mensch mehr und im Leben eines Vampirs gab es wenig, was er nicht tat, wenn eine Überzeugung dahinter steckte. Und auch hier gab es eine. Auch wenn diese Überzeugung bestimmt nicht die war, London sicherer zu machen. Integra hatte die ehrenvolle Aufgabe London und England zu beschützen und sie übte diese schon seit ihrem 13ten Lebensjahr aus. Sie beschützte die Queen mit ihrem Leben und mit dem Leben ihrer Männer. Auf ihr lastete die Bürde für alles, die Verantwortung. Alucard trug eine solche Bürde nicht, aber er war sich durchaus bewusst, dass Integra es nicht leicht hatte. Er begleitete sie schon seit dem sie zum Hellsing Oberhaupt wurde und das geschah, noch bevor sie überhaupt die nötige Reife hatte. Zu früh hatte sie durch des Schicksals grausame Hand die Verantwortung übertragen bekommen. Für ihn, den Vampir, der eine Ausnahme vor allen anderen darstellte - und das nicht nur, weil er durch ein Wort an sie gebunden war -, gab es fast keine Bürden und er war gänzlich skrupellos. Für ihn stellte die einzige Wichtigkeit in seinem Dasein dar, dass er Nacht für Nacht seinen Blutzoll bekam, und das war nur ein Teil der Wahrheit. Jedoch würde der andere Teil immer sein Geheimnis bleiben. Nach dem Termin bei der Queen, wie bei jedem offiziellen Termin, war Integra immer nachdenklicher als sonst. Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und starrte auf das leere Blatt Papier und ihr kam es vor, als würde es zurückstarren. Integra öffnete den Füller und hielt ihn über dem Blatt, überlegte. Dann begann sie in ihrer spitzen Handschrift zu schreiben. "Verehrte Majestät, vielen Dank für die Einladung zum Sommerbankett. Leider..." Integra pausierte. Alucard spürte ihre Unsicherheit und wusste, dass sie in Gedanken war. Es war ihre Art sich immer Gedanken zu machen, wenn sie von der Queen zurückkam. Sie musste immer wissen, dass sie alles unter Kontrolle hatte. Doch war es nicht einfach auch nur menschlich, nicht alles perfekt zu machen. Er setzte sich auf seinem Bett auf. Obwohl er es vorzog, in einem Sarg zu schlafen, hatte er es sich angewöhnt, Integra zuliebe im Bett zu schlafen, weil sie es befremdlich fand. Menschen waren seltsam was diese Dinge anging. "Integra, wenn du zum Bankett gehen willst, dann gehe. Wenn du jedoch einfach nicht gehen möchtest, dann solltest du es ihr auch genau so sagen." Sie beendete den Brief. "Leider kann ich erst etwas später zu Ihrem Bankett kommen, weil mein Leibwächter zu Beginn der Veranstaltung noch nicht zugegen ist. Ich freue mich auf ein erfrischendes Sommerbankett und verbleibe mit freundlichen Grüßen Integral Wingates Fairbrooks Hellsing" Alucard hob erstaunt eine Augenbraue, erwiderte darauf jedoch nichts, sondern machte sich, wenn auch auf dem konventionellen und für ihn untypischen Weg, auf zu Integra. Ohne an die Tür zu klopfen, betrat er ihr Zimmer. Immer wieder verwunderte ihn die unglaublich karge Einrichtung ihrer Wohnräume, die eher auf einen Mönch im Kloster schließen ließ, als auf eine junge Frau. Es gab weder Bilder an den Wänden, noch irgendwelche Dekoration. "Guten Morgen, sagst du deinem Bett schon jetzt Lebewohl?" sie versiegelte gerade den Brief. "Ich habe scheinbar keine andere Wahl, wenn mal wieder über meine freie Zeit so verfügt wird, wie du es hier grade tust, Mylady." "Du hast mir geraten das zu tun was ich will...hiermit besiegele ich das." sie sah ihn an, eine Spur von einem Lächeln huschte über ihr Gesicht. "Das schloss nicht ein etwas zu tun, was mich involviert. Aber nun denn, es lässt sich nun wohl nicht mehr umkehren." Er musterte sie aus seinen roten Augen. Es erstaunte ihn, dass genau das es war, was sie wirklich wollte und wenn er ehrlich war, fiel es ihm schwer diese Sinneswandlung für ernst zu nehmen. Jedoch hinterfragte er auch nicht was sie entschied. "Ich werde dir einen Imbiß mitnehmen...keine Sorge." sie setzte sich auf den Schreibtisch. Alucard sah sie weiterhin eindringlich an. "Und was versprichst du dir davon? Du weißt doch wohl am besten, wie wenig beliebt ich bin und wie wenig akzeptiert die Tatsache ist, dass du einen Vampir beherbergst?" "Eben. Ich will beweisen das du auch gesellschaftsfähig bist. Enttäusche mich nur nicht." "Ich bin nicht gesellschaftsfähig und wenn ich ehrlich bin, dann lege ich darauf auch keinen Wert. Du solltest mich doch zumindest so gut kennen. Oder reicht es nicht einmal dazu?" Alucard schaute aus dem Fenster. Er wollte nicht auf ein solches Bankett. Und sie müsste wissen, dass er auch nicht gehen würde. Höchstens dann, wenn sie ihn darum bat, aber das hatte sie ja nicht getan. Sie seufzte. "Dann sage ich ab..." Er schüttelte den Kopf. "Du hast noch immer nicht begriffen worum es geht. Du sollst mich fragen, nicht einfach etwas entscheiden." "Würdest du...mit mir kommen?" Er kam näher zu ihr, blieb vor dem Schreibtisch stehen, an dem sie vor wenigen Sekunden noch den Brief an die Königin geschrieben hatte. Mit einer eleganten Bewegung beugte er sich über die Edelholzplatte. "Und was würde es dir bedeuten? Warum ist es so wichtig?" "Die Männer und Frauen dort schätzen mich eh nicht...es wäre gut wenn wenigstens ein Vertrauter dort wäre, von dem ich annehme, dass er mich nicht hasst." sie entzündete eine Zigarre. Alucard musste, wenn auch recht widerwillig, grinsen. "Nun ja, dass kommt ganz auf die Situation an." "Was meinst du damit?" sie sah ihn an. "Wenn du einfach solche Sachen entscheidest, ist das nicht so nett. Aber wahrscheinlich ist das die Natur von euch Menschen." "Und wenn ich dich bitte?" ** [1] Ich weiß nicht ob es diesen Ausdruck gibt, aber er passt auf Alucard, der ja nicht einfach nur ein Vampir wie alle anderen ist. Eigentlich sollte das 2te Kapitel noch etwas anders zu Ende gehen, jedoch sah der Minicliffhanger für mich etwas besser aus. Das macht dann mehr Freude auf das neue 3te Kapitel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)