Kiss me, honey! von DailyAlice (Zwischen Dieben und ersten küssen..) ================================================================================ Kapitel 1: Teil I ----------------- .:Kiss me, honey!:. Teil I Gerade wollte sich der junge Dieb unter einer großen Eiche zur ruhe legen, als er ein leises Knacken hinter sich vernahm. Sein scharfer Instinkt sagte ihm, das es weder ein Tier, noch ein Mensch war. Wie lange schon lebte er draußen im Wald? 4 Jahre? 6 Jahre? Oder waren es schon gar 7? Er wusste es nicht mehr. Wieder vernahm er ein knacken. Diesmal deutlicher und näher. Aufmerksam sah er sich um, aber seine leider nur menschlichen Augen konnten in der herannahenden Dunkelheit nichts entdecken. Plötzlich segelte vor seiner Nase ein Blatt der Eiche zu Boden. Langsam und Sorglos. Mit verdutztem Gesicht sah der junge Mann auf. Hatte sich da oben nicht etwas bewegt? Langsam und lautlos stand er auf. Ein merkwürdiges Gefühl durchzuckte ihn. Schon einmal hatte er es gespürt. War er da nicht in der nähe einem Wesens aus der "Anders Welt" Begegnet? Einem aus dem "Stillen Volk"? Gerade als er sich wieder still hinsetzen wollte, um niemanden zu verschrecken, baumelte ein langer, mit hellem braunen Fell überzogener Schwanz vom Ast. An seiner Spitze erkannte der Dieb ein Büschel, rauer, dunkelbrauner Haare. Nur zu sehr glich dieser Schwanz dem eines Löwen. Zur Vorsicht zog er ganz langsam sein Silber Schwert. Gerade als das schleifende Geräusch erklang, als er sein Schwert ziehen wollte, knackte es nochmals, ein Blatt segelte erneut zu Boden und im nächsten Moment brach der Ast über ihm zusammen und in den Armen des Jungen landete ein Mädchen. Mit verdattertem Gesicht starrte er das ,Wesen' in seinen Armen an. Das Mädchen hatte langes, buschiges, wild vom Kopf abstehendes, gelocktes Haar, was die Farbe von Gold hatte. Aus den Haaren lugten seitlich zwei lange Ohren, die mit hellbraunem Fell überzogen waren, an dessen Spitzen kleine Dunkelbraune Büschel sprießen. Die Ohren hingen ängstlich nach unten. Das schmale, hagere Gesicht wurde von einer kleinen Stupsnase und Mandelförmigen Augen gezeichnet. Wie gern hätte der junge Dieb ihre Augenfarbe gesehen, doch sie kniff sie zusammen. Ihr Mund war von schmalen Lippen, die jedoch rau und rissig waren. Der Junge lies seinen Blick kurz und flüchtig über ihren Körper wandern. Sie war von schlanker, graziöser Gestallt. Fast hätte er sie für eine Elfe gehalten, wäre ihre Haut weiß. Jedoch schien sie Sonnengebräunt. Als Kleidung dienten ihr ein paar einfache, braune Fetzen, die einen Rock und ein nötiges Oberteil darstellten. Ihre Füße waren nackt, nur ein goldenes Kettchen zierten sie. Als der Junge seinen Blick zurück zu ihrem Gesicht lenken wollte, stockte er. Von ihrem Steißbein aus wuchs ihr ein langer Schwanz. Den Schwanz, den er schon zuvor am Baum gesehen hatte. Endlich öffnete das Mädchen ihre Augen und schaute ihren Fänger aus goldenen Augen an. Mit einem Satz sprang sie von seinen Armen, wollte gerade weglaufen, als sie mit einem kleinen Schmerzensschrei zusammenbrach. Mit einem geschwinden Schritt war der junge bei ihr und kniete sich zu ihr herab. "Was hast du?" Das Mädchen wich ein Stück zurück und hielt sich ihren Fuß fest. Schnell begriff der Junge was Sache war und zog sich seinen Umhang von den Schultern. Er legte ihn Sanft um die Schultern des außergewöhnlichen Mädchens und nahm sie auf seine Arme. Ganz verwirrt lies diese es über sich ergehen. Sie wollte sich zwar währen, aber ihr Fuß schmerzte zu sehr, als das sie hätte protestieren können. Mit einem tiefen Seufzer legte sie ihren kopf an die Schulter des Fremden und schloss erschöpft die Augen. Gerade als sie in den Schlaf sinken wollte, drang eine Stimme an ihr Ohr. "Ich heiße Kyo. Wie ist dein Name?" Mit einem leisen, ärgerlichen murren antwortete sie "Wo bringst du mich hin, Kyo?". Kurz überlegte der Junge, dann antwortete er ihr amüsiert "Das sage ich dir nur, wenn du mir deinen Namen verrätst!" "Lass mich runter!" "Nein." Ich sagte du sollst mich runter lassen!" "Und ich sagte nein." Mit einem erzürnten Aufschreie - den Kyo nur zum grinsen brachte - antwortete sie "Ich heiße.. Freya." "Und wir gehen ins Nimmerland. Los, verrat mir deinen richtigen Namen!" "Wie..?" Entrüstet sah das Mädchen Kyo an. "Glaub mir, ich habe schon viele Menschen gesehen. Zwar ist mir jemand wie du noch nicht über den Weg gelaufen, aber auch bei dir höre ich, das du lügst." Kyo grinste sie an. Leise meckerte das Wesen in seinen Armen vor sich hin. "Schon gut! Ich verrate dir meinen Namen. Ich heiße Dorothy. Zufrieden? Jetzt sag mit wo du mich hinbringst!" Kyo musterte Dorothy nochmals, dann nickte er zufrieden. "Siehst du, war doch nicht so schwer. Ich bringe dich zu einem Heiler." "Nein!" Erzürnt schrie Dorothy auf. "Ruhig Blut. Er wird dir nichts antun. Er hat schon viele Wesen gesehen und wird weder vor dir zurückschrecken, weder dich als eine Attraktion verkaufen." Kyo sanftes zusprechen beruhigte Dorothy sogleich auch wieder. Mit einem letzten störrischen schnaufen schloss sie wieder die Augen und fiel auch gleich in den Schlaf. Dorothy öffnete unter blinzeln ihre Augen. Träge setzte sie sich auf und sah sich schlaftrunken um. Wo war sie? Mit einem mal fiel ihr alles wieder ein. Dorothy ließ den Blick durch das Zimmer streifen. Direkt neben der Tür entdeckte sie Kyo. Kritisch musterte sie ihn von oben bis unten und kam zu dem Schluss, das er wirklich gut aussah - für einen Menschen. Dichtes schwarzes Haar, ein kantiges und doch sanftes Gesicht, hochgewachsene Gestallt, schlank aber nicht schlaksig. Sie konnte sich erinnern, das er braune Augen hatte. ,Wie ein Reh' schoss es ihr durch den Kopf und sie ertappte sich dabei, wie sie von seinen Augen träumte. Schnell wandte sie den Blick von ihm ab und fragte sich, wie alt er wohl war. Mit ein tiefen Seufzer lies sie sich zurück auf ihr Lager sinken. Normalerweise würde sie jetzt denken, dass das Schicksal nicht schlimmer mit ihr spielen könnte, aber die Tatsache das Kyo gut aussah und freundlich war, erleichterte ihr alles. Gerade als sie wieder die Augen schließen wollte, erklang ein leises Murren on der Tür her und ein langes gähnen. Dorothy zuckt ein klein wenig mit den Ohren, setzte sich wieder auf und blickte zu Kyo, der gerade aufwachte. Dieser streckte sich ausgiebig und schaute dann lächelnd zu der nicht gerade glücklich dreinschauenden Dorothy. "So betrübt? Schmerzt dein Fuß noch, Dorothy?" Als er ihren Namen sagte, zuckte sie kurz zusammen und sah ihn schmollend an. "Nein..", antwortete sie dennoch trotzig. Kyo belächelte ihren Trotz nur und schaute aus dem kleinen Fenster an der Seite des Zimmers. "Mh... Es regnet wie aus Eimern." Dorothy sah ebenfalls zum Fenster. "Sind wir bei diesem Heiler?" "Nein.. Du bist in meiner Hütte." Ein leises, erleichtertes aufseufzen kam von ihrer Seite. Eine längere zeit des Schweigens brach ein. Dorothy war es ein wenig unangenehm in seinem Lager zu sitzen, unternahm jedoch nichts, es zu verlassen. Sie hatte selten auf einem so weichen Lager schlafen dürfen. Dann hielt Kyo die Stille nicht mehr aus, denn die Neugier brannte auf seiner Zunge. "Sag, Dorothy, was für ein Wesen bist du? Wo kommst du her? Darf ich dich Rothy nennen? Wie alt bist du?" Verdutzt blinzelnd sah sie zu Kyo. Dann musste sie kichern, was sich schließlich in ein Lachen verwandelte. Wie lange hatte sie nicht mehr gelacht? Es tat gut. Kyo hingegen fand das weniger lustig sonder schaute sie beleidigt an. Zum erstenmal erschien Kyo ihr gar nicht mehr so erwachsen.. eher wie ein kleines Kind. Als das lachen langsam abklang zog sie die Beine an den Körper und schlang die Arme darum. "Na dann werde ich dir mal alle deinen Fragen beantworten. Jetzt habe ich ja doch keine Wahl mehr. Ich sehe bestimmt sehr seltsam in deinen Augen aus. Ich gebe zu..", sie seufze leise, "..das bin ich auch. Meine Mutter war eine Elfe, mein Vater ein Troll. Das heißt wohl, das ich eine halbe Elfe und ein halber Troll bin. Es kommt nicht oft vor, das sich die größten Erzrivalen paaren. Deswegen tragen wir Mischlinge auch keinen Namen, keinen Rassennamen. Ich komme aus den westlichen Goldwäldern. Aber das ist schon lang her, das ich dort war. Man hat mich verjagt, da ich weder bei den Elfen, noch bei den Trollen gern gesehen war. Aber ich habe mich damit abgefunden, verachtet zu werden. Auch so kann ich leben." Sie holte einmal tief Luft. Kyo sah sie unablässig und gespannt an. Dann fuhr sie fort, seine Fragen zu beantworten. "Wenn Spaß daran hast, mich Rothy zu nennen, so tu dir keinen Zwang an. Und zu meinem Alter, ich bin 17 Jahre alt. Und du?" Noch ganz erstaunt über ihre kleine Geschichte fing auch Kyo an zu erzählen: "Wie du ja siehst, bin ich ein Mensch. Ich komme nicht allzu weit von hier her. Von den Drachenbergen. Ich entstamme dem Geschlecht der Drachen Diebe. Aber ich lebe schon einige Jahre in diesem Wald. Ich bin 18." Rothy musterte ihn erneut. Kyo starrte aus dem Fenster. Dann schaute er sie mit seinen braunen Augen an. "Magst du etwas essen? Du siehst halb verhungert aus. Oder liegt das in der Natur von Elfen?" Entrüstet wackelte Rothy mit den Ohren, verschränkte die Arme vor der Brust und sah beleidigt zur Seite. Kyo fing an zu lachen und verschwand in einem kleinen Nebenzimmer. Kurz nachdem sich die Tür geschlossen hatte stand Rothy auf. Erst jetzt bemerkte sie die langen Stiefel aus feinem, weichen Leder, die bis zum knie mit einem band gebunden waren, an ihren Beinen. Sie entlockten ihr ein feines Lächeln. Sie schaut nochmals kurz hinaus in den Regen und ging Kyo dann hinterher. Vorsichtig öffnete sie die Tür und schob den Kopf durch den Spalt. Ohne sich umzublicken wandte Kyo das Wort an sie "Nun, doch Hunger bekommen? Tut dein Fuß auch nicht mehr weh?" Verblüfft trat Rothy ein und hockte sich neben ihn auf den Boden. "Nein. Und danke für die Stiefel." Kyo schöpfte eine Suppe in eine Holzschale und hielt sie Rothy hin. "Keine Ursache. Ich hab sie einmal von einem Mädchen geschenkt bekommen, aber sie passen mir nicht." Rothy nahm dankend die Schüssen an und trank sofort die würzige Brühe. Mit einem grinsen fügte Kyo noch hinzu "Aber deine Sachen wollte ich nicht unbedingt wechseln." Rothy stand auf, ließ Kyo die leere Holzschüssel auf den Kopf fallen und antwortete nur schnippisch: "Ist auch besser so!" Kyo konnte sich ein lachendes ,Aua!' nicht verkneifen und schöpfte sich selbst etwas von der Brühe in eine Schüssel. "Tut mir leid, aber was anderes zum anziehen kann ich dir sowieso nicht geben. Wenn du aufbrechen willst, sag mir bescheid, ich werde dir ein Bündel schnüren." Er lächelte zu Rothy hoch und erschrak, als er ihr trauriges Gesicht sah und ihre Augen, die sich mit Tränen füllten. Sofort sprang er auf, ließ dabei die brühe auf den boden fallen und legte ihr die Hände auf die Schultern. "Was hast du? Was bedrückt dich?" fragte er besorgt und sah sie sanft an. Rothy schüttelte nur den Kopf und wischte sich über die Augen. "Ich werde nicht mehr fort gehen. Es liegt in der Natur und Pflicht eines Fabelwesens, wie ihr uns nennt, bei demjenigen aus dem anderen Volk zu bleiben, der uns geholfen hat. Von nun an muss ich an deiner Seite weilen und dir helfen in den dingen, die ich kann." Bei jedem Wort wurden Kyos Augen größer. "W-W-Was sagst du da? Du musst bei mir bleiben?!" Rothy nickte. Auf diesen ,Schreck' musste Kyo sich erst einmal setzen. Rothy musste schon wieder grinsen und wandte sich dann um. Sie sah sich schnell in dem kleinen Raum um, erblickte einen Lappen, nahm ihn sich und wischte geschwind die Brühe vom boden. Dann wandte sie das Wort wieder an Kyo "Aber glaub nicht, das ich dir den Haushalt führen werden. Ich kann dir lediglich als gute Gefährtin dienen. Mehr jedoch habe ich nie gelernt." Schnell schüttelte Kyo den Kopf und kratzte sich am Hinterkopf. Rothy sah ihn lächelnd an "Jetzt sei nicht so verblüfft. Glaub mir, ich bin kein Hauptgewinn. Wenn ich nicht bleiben soll, so sage es mir. Dann kannst du mich noch immer gegen eine fleißige Hauselfe deiner Wahl tauschen, diese würde dir sicher gerne dienen." Wieder verdunkelte sich ihre Miene ein wenig und ein etwas trauriges Lächeln umspielte ihre kratzigen Lippen. "Ich bin weder schön, noch bin ich eine Frau, die Hausarbeiten kann.." Jetzt fasste Kyo sich, sprang erneut auf die Beine und sah Rothy entrüstet an. "Red keinen Quatsch Rothy! Du bist hübsch. Du hast die graziöse Art einer Elfe und den freudigen Charakter eines Troll Mädchens! Ob du nun eine Frau bist oder nicht, den Haushalt zu führen ist nicht schwer und ich werde es nicht von dir verlangen! Ich nehme mich deiner an." Wie auf einen Schlag verflog das traurige lächeln von Rothys Gesicht und ein strahlendes lächeln, mit leichter röte zeigte sich. Nie zuvor hatte jemand, insbesondere kein Mann, ihr so geschmeichelt. Kyo schaute sie an und musste sich eingestehen, das sie wirklich hübsch war, besonders, wenn sie lächelte. Wieder trat ein peinliches Schweigen ein. Rothy wickelte ihren langen Troll Schwanz um ihr eines Bein und hob die Ohren, so weit es ging. Mit den Händen spielte sie nervös an ihrem Rock. Kyo schaute sich in der Hütte um, als wäre er nie zuvor hier gewesen. Plötzlich durchbrach ein Ohrenbetäubender krach die Stille. Erschrocken über den lauten Donner sprang Rothy ein Stück nach vorn und direkt in Kyos Arme. Überrascht ließ dieser es über sich ergehen und hielt die ängstlich zitternde Rothy fest. Mit einem mal jedoch hörte dieser auf zu zittern und starrte Kyo mit weit aufgerissenen Augen an. Fragend erwiderte er den Blick. Rothy schnappte entrüstet nach Luft, verpasste Kyo eine Ohrfeige und sprang von seinem Arm. Meckernd verschwand sie im anderen Zimmer "Was fällt dir ein, diese Situation so auszunutzen?! Lustmolch!" Ehe Kyo reagieren konnte hatte er sich auch schon die Ohrfeige eingefangen. Als er sie auf seinem Arm festhielt landete seine hand aus versehen direkt auf ihrem Hinterteil. Mit einem einsichtigem Lächeln Hielt er sich seine Wange und setzte sich wieder. Wenigstens kam er jetzt zum essen. Rothy setzte sich wieder auf das Lager und schaute aus dem Fenster in den Regen, wie er in kleinen Flüssen an der Fensterscheibe entlang rann. Nur schwach erkannte sie die Tannen draußen. Es war bereits Abend, wenn nicht schon Nacht. Langsam strich sie sich über die hand mit welcher sie Kyo geschlagen hatte. Dann fasste sie sich an die Wange und spürte, das sie ganz heiß war. Sie musste schrecklich rot sein. Warum musste er sie gerade da berühren? Sie kicherte leise und gähnte dann. Die Dunkelheit machte sie schläfrig und müde sank sie auf das weiche Lager nieder. Nur noch ein kleiner Lichtschein vom Nebenzimmer fiel herein, wo Kyo noch immer vor dem Feuer saß. Dann sank sie in tiefen Schlaf. Nach einer Weile erhob sich Kyo wieder. Er kontrollierte noch einmal das Feuer, was langsam aber stetig kleiner wurde und ging dann in das Nebenzimmer. Mittlerweile hatte es aufgehört draußen zu regnen und der silberne Mond schien in den kleinen Raum. Als Kyo zum Lager schaute, erkannte er Rothys Silhouetten. Er ging zu ihr und kniete sich neben ihr auf den boden. Das Mondlicht fiel direkt auf ihr Gesicht und ihren schlanken Körper. Das Licht spielte sanft mir ihren Haare und umrahmte ihr zartes Gesicht. Er konnte sich sehr glücklich schätzen endlich eine Gefährtin gefunden zu haben - und dazu noch so eine hübsche. Er hob einen Finger zu ihrem Gesicht und lies ganz sanft die Fingerspitzen über ihre rissigen Lippen fahren. Er stellte sich vor, wie es wohl wäre, sie zu küssen. Diese rauen und doch so schönen Lippen. Es wäre kein Kuss der Liebe. Aber er tat es nicht, da es wohl ihr zartes Wesen verletzt hätte, obwohl sie so stark von außen wirkte. Jedoch reichten seine Kenntnisse über andere aus, um zu wissen, das es nur Fassade war. ,Noch magst du dich hinter einer Maske verstecken, Dorothy, doch glaube mir, ich werde sie dir wegnehmen! Schon vielen Mädchen habe ich den ersten Kuss genommen und auch dir werde ich ihn stehlen..' dachte er bei sich, küsste sie sanft auf die Stirn und legte sich dann neben dem Lager zur ruhe und schlief auch gleich darauf ein. Am nächsten Morgen, als die Vögel schon munter zwitscherten, wurde Dorothy von sanften, zarten Küssen geweckt, die ihren Hals entlang wanderten. Sie hatte scheu davor die Augen zu öffnen, jedoch entlockten ihr die Zärtlichkeiten ein entzücktes, angenehmes seufzen. Einen Augenblick später spürte sie die sanften Lippen nicht mehr auf ihrer Haut und sie öffnete nun endlich die Augen um zu sehen, wessen Lippen es waren. Jedoch entdeckte sie niemanden. Neben ihr lag nur eine zerknüllte Decke, anscheinend von Kyo. Rothy blinzelte verwirrt und fuhr sich mit der Hand durch ihre Haare. Als sie aufstand und in das Nebenzimmer ging begegnete sie Kyo. Sie lächelte ihn etwas schüchtern an und wünschte ihm höflich einen guten Morgen. Er grüßte ebenfalls und schaute sie breit lächelnd an. "Magst du etwas frühstücken? Sicher willst du dich erst waschen. Direkt hinter der Hütte ist ein kleiner Fluss, da kannst du dich waschen." Er gab ihr noch ein großes Tuch was sie zum trocknen nehmen konnte. Rothy nickte dankend und verschwand aus der Hütte. Kyo blickte ihr hinterher und wendete sich wieder dem Frühstück zu. Als das Mädchen sich zu dem Wasser hinunter beugte und ihr Spiegelbild betrachtete erschrak sie. Ihre Haare standen noch wirrer als sonst von ihrem Kopf ab und sie war schrecklich dreckig im Gesicht. Sie zögerte nicht lange, band die Stiefel ab, entledigte sich ihrer Kleider und stiegt in den Fluss. Die angenehme Kälte klärte ihre noch trüben Gedanken und machte sie wach. Sie wusch sich sorgfältig und spülte den Dreck aus den Haaren. Selbst ihre Kleider befreite sie von dem Dreck. Als sie sich sauber und reinlich fühlte stieg Rothy aus dem Wasser und ging zurück zur Hütte. Das Haar hing ihr schlapp über den Busen und das Tuch hatte sie um die schlanken Hüften gewickelt um das nötigste zu verdecken. Es war ihr weder peinlich noch schämte sie sich. Es lag in der Natur beider Hälften von ihr, sich nackt zu zeigen. Jedoch hatte sie aus Erfahrungen gelernt, das sich die Menschen anschickten, sich immer bekleidet zu zeigen. Nackt rumzulaufen werteten sie als unhöflich und beschämend. Als Rothy in die Hütte trat und Kyo aufschaute weiteten sich seine Augen sichtlich. Ganz überwältigt von der Augenweide die sich ihm, einem Mann, darbot ließ er seine Holzschüssel fallen und sein Mund klappte ein wenig auf. Mit verständnislosem Blick betrachtete Rothy ihn und setzte sich dann. Wäre Kyo imstande gewesen, sich zu beherrschen, so hätte er womöglich weggeschaut und schnell wieder seine Schüssel aufgehoben. So jedoch sah er nur schmachtend ihren Körper an. Als Rothy bemerkte, mit welchen blicken er sie ansah, musste sie laut auflachen. "Aber Kyo! Was hast du denn? Freilich hast du mich noch nie halbnackt gesehen, aber ist es denn schlimm? Ich wüsste nicht warum ich mich schämen sollte, schließlich stehe ich in deinen Diensten und halte es für angemessen, wenn du mich in meiner ursprünglichen Gestallt siehst. Genauso, wie mich Mutter Natur geschaffen hat." Der angesprochene schluckte nur schwer, wandte blitzschnell den Blick ab und starrte auf den Brotlaib der vor ihm lag. Als er endlich wieder die Sprache fand, bemühte er sich, Rothy nur ins Gesicht zu schauen. "A-A-Also.. äh.. D-Das sehe ich genauso.. denke.. ich.." Rothy sah im in die Augen und er hätte schwören können, die ihre blitzen frech auf. Mit einem mal erhob sie sich, schwang mit einer raschen Handbewegung die Haare nach hinten und ließ das Tuch auf den boden fallen. Nun konnte Kyo nicht anders mehr. Seine Augen weiteten sich noch mehr und er bewunderte ihren Körper regelrecht. Er musste sich eingestehen, das er wirklich noch nie eine Frau mit so einem Körper gesehen hatte. Rothy setzte sich wieder hin und nahm sich von dem Brot. Ihre Augen funkelten schelmisch und immer wieder warf sie ihrem Gegenüber einen Blick zu. Dieser war außerstande noch jeglichen klaren Gedanken zu fassen. Es war schwer für ihn, da er schon lange keine Frau mehr begehren konnte. Zu lang hatten ihn seine Diebeszüge aufgehalten. Und wo er doch so ein Frauenheld war. Der Gedanke, Rothy würde ein schüchternes kleines Mädchen sein, verabschiedete er nun. Sie war eine Frau. Eine gewitzte Frau. Als Rothy fertig gegessen hatte stand sie auf, nahm ihre Schüssel und ging aus der Hütte. Erst jetzt konnte Kyo sich wieder fassen und nahm sich vom Brot. Draußen wusch derweilen Rothy die Schüssel sauber, summte eine Melodie vor sich hin und dachte über das gerade nach. Es schmeichelte ihr fasst, wie begehrenswert Kyo sie angesehen hatte. Sie wrang nochmals die Sachen aus, die über einem Ast in der sonne hingen und ging wieder hinein. Das einzigste was sie noch bekleidete war das goldene Fußkettchen. Als sie in den ersten Raum trat, fand sie nur eine leere Schüssel, eine Feuerstelle und noch etwas Brot auf. Rothy ging geradewegs weiter in den zweiten Raum der ebenfalls leer war. Sie richtete die Lager wieder her und ging erneut hinaus in die Sonne, um ihre Haare zu trocknen. Sie setzte sich vor die Hütte auf die Wiese, flückte ein paar Blumen und flocht sich einen Kranz. Kyo saß nah bei der Hütte auf einem Baum, einen langen Grashalm im mund und schaute Rothy zu. Er musste sich eingestehen, das er wirklich überrumpelt war, als sie so vor ihm stand. Jedoch kam er zu dem Schluss, das es wohl in ihrer Natur lag. Mittlerweile hatte er sich an diesen Anblick gewöhnt und genoss es ein wenig. So sehr er sie jetzt auch gern für sich gehabt hätte, so verbot er es sich auch. Sie würde für ihr Leben lang bei ihm bleiben und er wollte sie keineswegs verletzen, nur weil er seine Gelüste wieder stillen musste. Er bliebt aber bei dem Schluss, das er ihr ihren ersten Kuss stehlen würde. Kyo hatte lange über das nachgedacht, was sie ihm erzählt hatte. Hieß es nicht, das Fabelwesen bis weit über 1000 Jahre alt werden konnten? Ein Mensch schaffte ja kaum 100 Jahre. Zwar hatte er schon davon gehört, das es alte Magier und Weise geben sollte, die so alt waren, jedoch glaubte er nicht daran. Eine Frage stellte er sich trotzdem: Würde sie auch noch bei ihm bleiben, wenn er sterben würde? Würde sie an seinem Grab weilen und warten, bis das Leben auch sie einholte? Als er so auf sie hinab sah, erkannte er ihre Schönheit. Auch wenn sie keine Kleider am Körper trug, so schön war ihre nackte Haut. Wie das goldene Haar in der Sonne glänzte und ihre schlanken Finger über die Blüten strichen. Wahrlich, sie hatte die Schönheit und Anmut einer Elfe. Kyo betrachtete ihre Troll Ohren und den langen Schwanz. Es sah entzückend und zugleich doch anziehend, Neugierde erweckend aus. Es verlieh ihr die nötige Ausstrahlung von Stärke, Selbstbewusstsein und Stolz. Wahrlich, er hatte nie zuvor ein schöneres Wesen gesehen. Keine Menschliche Frau hätte an sie heranreichen können. Jedoch sah man ihr auch an, welche Leiden sie schon durchstehen musste. Und wie er, der junge Dieb, so auf dem Ast saß und Dorothy anschaute, so schwor er sich, sie immer zu beschützen. Niemand sollte ihr mehr weh tun, niemand mehr sie verletzen. Nie zuvor hatte er so für jemanden empfunden. Dorothy war das kostbarste Wesen auf der ganzen Welt für ihn. ~~~ So.. Teil I.. Ziemlich kitschig was? Auch ziemlich Langweilig.. *kratz* Tut mir leid ^^' Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)