Geliebt und belogen von DarcAngel (Das Geheimnis um Sams Vater) ================================================================================ Kapitel 5: Voldemorts Erbe -------------------------- Hallo! Es tut uns wirklich furchtbar leid, dass der Teil erst jetzt, Ende Juli online kommt, anstatt noch im April!!! Das war so nicht geplant. Aber es kam uns immer was anderes dazwischen, wenn wir schreiben wollten: zuerst waren wir wie gesagt im Urlaub, dann Schule, der ganze Stress die letzten Wochen, dann war erst Darc Angel auf Klassenfahrt, anschließend Sue Black, dann hatte Sue Black auch noch eine Hand in Gips. In den Ferien haben wir uns dann zusammen gerissen und wollten den Teil fertig schreiben! Und dann, war plötzlich der ganze Anfang, den wir schon geschrieben hatten weg!!! So konnten wir noch mal von vorne anfangen und schrieben den Teil zu Ende, obwohl ich, Darc Angel, einen Ferienjob hab. Wir werden niemals mehr sagen, wann der nächste Teil raus kommt, aber wir werden versuchten, dass es nicht mehr so lange dauert. Versprechen können wir euch aber leider nichts. Ich hoffe, ihr verzeiht uns?! na ja, genug geredet, wir wünschen euch viel Spaß bei diesem Teil! ciao eure Sue Black und Darc Angel! 5. Voldemorts Erbe Draco kniete sich neben die Braunhaarige und legte einen Arm tröstend um ihre Schultern. Sofort schmiegte sie sich an ihn und Tränen durchnässten sein Hemd. "Haben Sie schon eine Spur?", fragte der Blonde den Zaubereiminister, während ihn Angst um die beiden Mädchen überkam. Der Mann schüttelte den Kopf. "Nein, tut mir leid. Wir haben schon alle Auroren, die gerade Zeit hatten, hergeholt. Doch noch haben sie nichts gefunden.", erklärte er, "gehen Sie erstmal nach Hause. Sobald wir etwas wissen, sagen wir Ihnen Bescheid!" Draco nickte. "Danke!", entgegnete er leise und stand auf, Hermine auf seinem Arm. Der Minister nickte. Ohne noch ein Wort zu sagen ging Draco zurück zu den Kaminen. Besorgt blickte er auf die junge Frau in seinen Armen hinunter. Sie hatte ihr Gesicht seinem Hemd zugewandt, sodass er nur sehen konnte wie eine Träne ihre blasse Wange runter rann. Zärtlich strich er ihr eine lange Strähne aus dem Gesicht. "Alles wird wieder gut, das verspreche ich dir!", flüsterte er ihr leise zu. Doch sie schluchzte nur herzzerreißend weiter. Es brach ihm das Herz sie so zu sehen. ,Wenn ich diesen Mistkerl finde, kann der was erleben...', dachte er wütend. "Timmy...", schniefte sie plötzlich, "wir müssen Timmy mitnehmen." "Den Bengel von Weasley?", fragte Draco möglichst ruhig nach. Hermine nickte ansatzweise. Der Blonde unterdrückte einen Seufzer, drehte sich wieder um und ging zurück zu Miss Burnley. Diese sah ihn fragend an. "Wir wollen Timmy Weasley auch noch mitnehmen!", erklärte er ihr. Sie nickte und eilte in die "Waterworld". Keine Minute später kam sie mit einem bleichen, rothaarigen Jungen an der Hand wieder heraus. "Sei lieb zu dem Mann!", sagte die Kindergärtnerin lächelnd zu dem Kleinen, während sie ihm seine Jacke anzog, "er wird dich und Mrs Potter nach Hause bringen!" Aus großen blauen Augen blickte er sie unschuldig an und nickte schließlich. Misstrauisch beäugte er den blonden Mann, der Hermine auf dem Arm trug. Langsam näherte er sich ihm. "Wer bist du?", wollte er wissen. "Mein Name ist Draco. Ich war mit deinen Eltern zusammen in Hogwarts!", berichtete Draco ihm. "Bist du ein Freund von ihnen?", hakte der Knirps auf dem Weg zu den Kaminen nach. Der Blonde blickte nachdenklich auf den Jungen runter. ,Sag jetzt bloß nichts Falsches!', ermahnte er sich, ,denn wenn er so stur wie sein Vater ist, könnte er es glatt fertig bringen sich hier auf den Boden zu setzen und sich zu weigern mit ihm zukommen!' "Wir waren gute Bekannte!", sagte er also. Der Rothaarige nickte und gab sich damit zufrieden. Als Draco erleichtert den Kopf wieder hob, bemerkte er erst die ganzen Erwachsenen, die ihnen entgegen kamen, um ihre Kinder abzuholen. Die meisten von ihnen sahen ihn fragend und neugierig an, doch er blickte nur finster an ihnen vorbei. Er konnte gaffende Leute nicht ausstehen und hätte er nicht den Jungen dabei gehabt, hätte er sie vielleicht sogar angefahren, sie sollten ihn nicht so anstarren. Aber so ließ er es. Endlich in der Eingangshalle angekommen stellte er fest, dass vor jedem Ausgangskamin schon eine Schlange stand. Er seufzte. Nicht dass ihm Hermine zu schwer wurde, er könnte sie Stunden lang so auf dem Arm halten und ihren süßen Duft riechen. Auch wenn er es in dieser Situation eigentlich nicht sollte, musste er sich eingestehen, dass er es doch genoss ihr so nah zu sein und an alte Zeiten zu denken. "Draco, ich habe Hunger!", riss ihn der Junge aus seinen Gedanken. "Wenn wir Zuhause sind, bekommst du was!", versicherte er ihm. Es kam ihm vor wie eine Ewigkeit, die sie nun schon anstanden und die Schlange schien und schien nicht kürzer zu werden. Er fühlte sich unwohl, während er von allen angestarrt wurde. Denn es kam ihm so vor, als würden sie ihn abfällig mustern, da er mit einem ihm völlig fremden Kind an der Seite, dem jeder ansah, dass es ein Weasley war, und dann auch noch einer weinenden Frau auf seinem Arm, die nicht seine Ehefrau war, in der Halle stand. Außerdem wollte er nur dort weg, weg von dem Ort und zu seiner Schwester. Schließlich löste er sich aus der Schlange und ging nach vorne zum Kamin. Dort stand gerade eine ältere Frau mit einem kleinen schwarzhaarigen Mädchen an der Hand. "Entschuldigung", bemühte Draco sich höflich zu sein, "könnten Sie mich wohl vorlassen?" Die Frau sah ihn mitleidig an. "Was hat ihre Frau denn?", wollte sie wissen. "Es geht ihr nicht so gut!", erklärte er ungenau. Die fremde Frau nickte mitfühlend. "Natürlich lassen wir Sie vor, oder Annabelle?", fragte sie lächelnd ihre Tochter. Das kleine Mädchen nickte überschwänglich. "Danke, das ist sehr nett von Ihnen!", bedankte Draco sich erleichtert. "Das ist doch selbstverständlich!", lächelte ihn die Frau an, "und wünschen sie ihrer Frau Gute Besserung!" Der junge Mann nickte lächelnd. "Das werde ich tun, danke!", sagte er noch mal. Hilfsbereit warf ihm die Frau sogar Flohpulver in die Flammen, da er keine Hand frei hatte. "Danke!", wiederholte er noch einmal und stieg hinter Timmy in die lodernden Flammen. "Malfoy Manor!", sagte er deutlich und kurz darauf drehten sie sich auch schon. Er spürte zwei kleine Händchen. Mit zusammengekniffenen Augen blickte er hinunter und sah, wie Rons Sohn sich an sein Bein klammerte. Die Asche von Hermines Füßen wischend stieg er aus einem alten Kamin. "Draco, warum hat das denn so lange ge-", die blonde Frau blieb auf der Treppe stehen und stockte, "was ist denn passiert? Wo ist Sarah? Und wer sind die beiden hier?" Draco schaute seine Schwester traurig an und legte Hermine sanft auf das dunkelblaue Sofa, direkt vor dem Kamin, da sie immer noch zitterte. Victoria schaute immer besorgter ihren kleinen Bruder an und erkannte den kleinen Rothaarigen: "Du bist doch Timothy aus Sarahs Kindergarten, oder?" Der kleine Rotschopf nickte ein wenig schüchtern. "Jetzt erklär mir bitte mal was passiert ist und wo meine Tochter ist", ihr Ton wurde langsam lauter. Draco schwieg immer noch, nahm Timmy an die Hand und brachte ihn hoch in Sarahs Zimmer. Als er die Treppe wieder runter kam, durchbohrte ihn der Blick seiner Schwester. Er wusste, dass er es ihr sagen musste, doch er hatte Angst es noch einmal zu erzählen. Aber er musste und so begann er: " Das ist Hermine Potter, Samanthas Mutter", er seufzte einmal leise und fuhr dann, nachdem die Blonde einen kurzen mitleidigen Blick auf sie geworfen hatte, fort, "es ist etwas Schreckliches passiert. Samantha Potter und Sarah wurden heute aus dem Kindergarten entführt". Ein Schluchzen ertönte von dem Sofa vor dem Kamin. "Miss Burnley meinte, kein Kind hätte einen Fremden gesehen und keiner kann sich erklären, wie das passiert ist. Das halbe Ministerium befindet sich im Kindergarten und alle möglichen Auroren wurden gerufen." Victoria sank auf einen Sessel und starrte aus dem Fenster. Malfoys zeigten weder Schwäche noch Gefühle, doch in diesem Moment rann eine Träne über die zarte Haut der Blonden. Draco schaute von Hermine zu seiner Schwester und er kam sich so hilflos und unbeholfen vor. Zwei weinende Frauen auf einmal. Er wusste einfach nicht was er tun sollte also stammelte er, was ihn dann ganz aus der Fassung brachte: "Ich sollte ma- mal Potter b- bescheid sagen, wegen... ihr wüsst schon-." Es gab einen Knall und der Blonde war verschwunden. Neugierig blickte Draco sich um. Er war ins Freie appariert. Um ihn herum lagen überall große Felder und einige Hundertmeter weiter sah er einen großen Wald. Direkt vor ihm jedoch lagen zwei schöne, kleine Häuser dicht nebeneinander. ,Hier wohnen also Potter und Weasley!', dachte er verächtlich, ,die beiden Häuser sehen sogar recht gemütlich aus.' Neugierig schritt er auf das rechte Haus zu und schaute auf eine kleine Holztafel, auf die in verschnörkelter Schrift "Ronald, Parvati und Timothy Weasley" geschrieben worden war. Er wollte sich gerade abwenden und auf das andere Haus zugehen, als sich die Holztür öffnete. Der Blonde sah sich einem hoch gewachsenen, rothaarigen Mann gegenüber. "Hallo. Was wollen Sie?", fragte der Erwachsene freundlich, der ein paar Jahre älter als Draco war. "Hallo!", erwiderte der junge Mann, "ich suche Potter, ich meine Harry Potter!", verbesserte er sich schnell. "Ich glaube nicht, dass er schon wieder da ist. Aber ich könnte für Sie nachsehen?", bat er hilfsbereit an. "Das wäre nett. Es ist sehr dringend!", erklärte er. "Sie sind ein Malfoy, nicht wahr?", wollte der Rothaarige wissen. "Und Sie sind ein Weasley!", stellte Draco fest. "Ja.", grinste der Mann, "ich wusste gar nicht, dass Harry mit einem von ihrer Familie befreundet ist!", sagte er verdutzt. "Nun ja, wir können uns ehrlich gesagt nicht ab!", gestand der Blonde. Der Weasley lachte. "Dann wirst du Draco sein?", vermutete er. "Stimmt!", sagte dieser überrascht darüber, dass der Rothaarige trotzdem freundlich zu ihm war. "Was willst du denn dann von Harry? Wenn man fragen darf!", wollte er wissen. Der Jüngere berichtete ihm kurz, was geschehen war. Der Größere wurde blass. "Wie schrecklich!", meinte er mitfühlend, "ich seh schnell nach, ob Harry schon wieder vom Training zurück ist!" Er öffnete die Tür des anderen Hauses mit seinem Zauberstab und einer Draco unbekannten Formel. Kurz darauf kam er wieder und schüttelte den Kopf. "Er ist noch nicht wieder da. Ich habe ihm eine unübersehbare Nachricht hinterlassen!", erklärte er und verschloss die Tür wieder. "Gut, danke!", sagte Draco und ließ den Kopf hängen. "Kann ich vielleicht mitkommen?", wollte der Mann leise wissen. Der Blonde hob den Blick und sah den Älteren irritiert an. Da ihm aber kein Grund einfiel, warum er es ihm verweigern sollte, nickte er schließlich. "Okay. Kommen Sie mit nach Malfoy Manor!", stimmte Draco zu und disapperierte. Der andere tat es ihm daraufhin gleich und verschwand ebenfalls mit einem lauten PLOPP. Als Draco wieder in der Eingangshalle seines Zuhauses stand, war das Sofa leer. ,Wo sind sie?', wunderte er sich. Als es neben ihm "ploppte" und der Rothaarige erschien. "Wo sind sie?", wollte er wissen. "Ich weiß es nicht. Ich nehme an im Wohnzimmer!", sagte der Blonde. Der Ältere nickte und ging ohne zu zögern in den Gang, der unter den zwei Marmortreppen hindurch zum Wohnzimmer führte. ,Woher kennt er den Weg? Was ist hier überhaupt los?', wunderte er sich verwirrt. Als er das Wohnzimmer betrat, löste Rons Bruder sich gerade von Hermine und ging hinüber zu Victoria. "Bill!", schniefte sie und fiel ihm in die Arme. Ihr Bruder riss erstaunt die Augen auf. ,Wenn das alles vorbei ist, ist mir meine Schwester eine schöne Erklärung schuldig!', dachte er starr vor Schreck über diese Vertrautheit zwischen einer Malfoy und einem Weasley. Doch im Moment hatte er andere Sorgen. So ging er schnell hinüber zu Hermine und setzte sich neben sie auf das nachtschwarze Ledersofa. Er zog ein sauberes, weißes Taschentuch aus seiner Hosentasche und hielt es ihr hin. "Danke!", schluchzte sie, nahm es ihm ab und putzte sich geräuschvoll die Nase. Immer noch rannen ihr unentwegt dicke Tränen aus den Augen. Der Blonde saß hilflos neben ihr und wusste nicht, was er für sie tun konnte. "Es wird alles wieder gut.", flüsterte er ihr ermutigend ins Ohr, "sie werden den Entführer finden und bald sind Sam und Sarah gesund wieder bei uns!" Sie schniefte laut. "Und was ist, wenn nicht?", fragte sie und sah ihn ängstlich aus ihren nassen, braunen Augen heraus an. "Sie werden sie finden, das verspreche ich dir, alles wird wieder gut!", sagte er erneut leise. Doch auch das beruhigte sie nicht wirklich. Sie fühlte sich so hilflos. Sie hatte schreckliche Angst um ihre Tochter, aber sie wusste nicht, was sie tun könnte, wie sie sie retten könnte. "Ich will sie wieder haben!", schluchzte sie leise. "Sie wird bald wieder bei dir sein!", versuchte Draco verzweifelt sie zu beruhigen. Er atmete tief aus und legte langsam einen Arm um sie. Dann wartete er ab, wie sie reagieren würde. Zu seiner Verwunderung schlang sie ihre Arme um seinen Oberkörper und legte ihren Kopf an seine Brust. Völlig überrumpelt legte er eine Hand auf ihren Rücken und fuhr dort langsam rauf und runter. Mit der anderen Hand wischte er vorsichtig ihre Tränen weg. "Alles wird wieder gut!", flüsterte er von neuem, zum Teil auch um sich selbst davon zu überzeugen. Denn auch er hatte wahnsinnige Angst um die beiden Mädchen, wie er zugeben musste. "Was ist denn hier los?", fragte in dem Moment eine hohe, erschreckte Stimme. Alle wandten den Kopf zum Torbogen um. Dort stand jene schlanke, junge Frau mit langem braunen Haar und braunen Augen, die sich nach dem Quidditchfinale als Dracos Verlobte Elizabeth L. Malfoy herausgestellt hatte. Hermine zuckte zusammen und löste sich augenblicklich von dem Blonden, den sie minutenlang umklammerte hatte. Victoria verweilte in Bills Armen, versuchte jedoch unauffällig ihre Tränen wegzuwischen. "Ich komme gleich wieder!", sagte er an Hermine gewandt und warf ihr einen besorgten Blick zu. Dann erhob er sich und ging hinüber zu seiner Verlobten. "Komm mit, ich erklär dir alles!", sagte er an sie gerichtet und nahm sie beim Arm. Sonst wäre sie wahrscheinlich dort stehen geblieben und hätte die Gäste weiterhin verabscheuend angestarrt. Mit hocherhobener Nase ging sie mit laut klackernden Schuhen neben Draco aus dem großen Zimmer. "Was macht dieser Verräter seines Blutes und dieses Schlammblut in unserem Haus?", explodierte Elizabeth auch sofort, nachdem sie einen anderen Raum betreten hatten. "Halt den Mund, Elizabeth!", fuhr Draco seine Verlobte wütend an und knallte die Tür zu. Mit großen Augen starrte sie ihn schockiert an, bevor ihre dunklen Augen gefährlich blitzten. "Wenn unser Vater das wüsste... er würde dich verfluchen, dafür dass du unser Haus entehrt hast!", giftete sie. "Mich interessiert nicht, was unser Vater tun würde, wenn er das wüsste. Er ist seit Jahren tot.", entgegnete der Blonde und lehnte sich sauer an die Tür. "Und so was wie du will ein Malfoy sein?! In mir ist mehr Blut eines Malfoys als in dir!", entgegnete sie gereizt. "In dir ist überhaupt kein Malfoy-Blut!", widersprach der junge Mann ihr, "muss ich dich daran erinnern, dass meine Mutter dich als Baby adoptiert hat, weil ihre Schwester, Bellatrix Lestrange, nach Azkaban gebracht wurde?!" "Ich bin nicht blöd, Draco, auch wenn du das zu denken scheinst!", erwiderte sie fuchsteufelswild, "ich bin stolz eine Malfoy zu sein. Du hingegen scheinst kein bisschen Stolz in dir zu haben!" "Hast du mir überhaupt zugehört?", fragte er rasend vor Wut, "dein Name ist Elizabeth Lestrange Malfoy. Und ich werde niemals mehr stolz darauf sein ein Malfoy zu sein. Ich wünschte, ich wäre überhaupt kein Malfoy! Mein Vater war ein Versager, der gestorben ist, weil er sich dem dunklen Lord unterworfen hat. Wie kann man stolz darauf sein?" Die junge Frau holte aus und schmetterte ihre schlanke, blasse Hand auf seine Wange. "Wie kannst du nur?", fauchte sie entsetzt und stocksauer, "Lucius Malfoy war stolz, gerecht und klug. Eigenschaften, die du niemals haben wirst!" "Das ich nicht lache!", lachte Draco gekünstelt, "der Mann war weder stolz, noch gerecht, noch klug. Wenn er stolz und klug gewesen wäre, hätte er sich nicht dem dunklen Lord unterworfen. Und gerecht war er kein einziges Mal. Er war eher feige, egoistisch, hinterhältig, schwach, gefühllos und abhängig von anderen.", belehrte Draco sie von seinen Worten überzeugt. Und erneut klatschte es, denn sie hatte ihn schon wieder geohrfeigt. "Ich erkenn dich nicht wieder, Draco!", schrie sie hysterisch, "was ist bloß mit dir geschehen?" "Ich bin endlich zu Verstand gekommen, denke ich!", erklärte er ihr ruhig, aber mit Wut funkelnden Augen. "Ich will dich nie wieder sehen!", brüllte sie wütend und richtete ihren Zauberstab auf ihn. Draco grinste sie nur hämisch an, während er von der Tür weg ging. "Das wird etwas schwierig, meinst du nicht?", rief er ihr nach, "wir sind schließlich verlobt!" Unsicher was er fühlen und denken sollte, ging er wieder zurück ins Wohnzimmer. Dort hatte Harry seinen Platz neben Hermine eingenommen und statt in seinen Armen lag sie jetzt weinend in denen ihres Mannes, seines Erzfeindes. Er spürte einen leichten Stich in der Magengegend und setzte sich schweigend auf das leere Sofa gegenüber von seiner Schwester, die in Bills Armen weinte. Plötzlich schreckten sie alle hoch und Hermine schrie sogar kurz auf. Mit einem lauten Knall war etwas gegen das große Wohnzimmerfenster geknallt, in dem Glauben dort wäre keine Glasscheibe vorhanden. Der Blonde sagte nur: "Ich mach das schon", ging auf das Fenster zu und öffnete es. Dort lag eine große, schwarze Schleiereule, die etwas verwirrt dreinblickte, dann jedoch, Draco mit bösem Blick musternd, ihm ihr linkes Bein entgegenstreckte. Genau in dem Moment, als er den feuerroten Briefumschlag von ihrem Fuß gelöst hatte, stieß sie sich von dem Fensterbrett ab und flog wieder davon. "Ein Heuler!", teilte er den anderen sichtlich überrascht mit und betrachtete den roten, qualmenden Brief. Alle vier Augenpaare waren auf ihn gerichtet und in allen war Unverständnis und teils auch Ärger zu sehen. "Mach ihn auf!", Bill war der einzige, der seine Stimme wieder fand. Der Blonde öffnete den Umschlag und ein Knall, wie bei einer Explosion war zu hören. "POTTER... ICH HABE DEINE TOCHTER ... WENN DU SIE WIEDER SEHEN WILLST, KOMM BEI VOLLMOND HEUTE ABEND ZU DEM PLATZ WO ALLES BEGANN! ICH WERDE AUF DICH WARTEN! UND WENN DU NICHT KOMMST,... DANN WERDEN DEINE SÜßE TOCHTER UND IHRE FREUNDIN DAFÜR BEZAHLEN...", ein schauriges, böses Lachen ertönte, während der Umschlag in einer Stichflamme aufging und zu Asche verpuffte. Die fünf starrten mit weit aufgerissenen Augen auf das kleine Häufchen Asche. Niemand wollte glauben, was gerade passiert war. Das war tatsächlich ein Erpresserbrief - ihre Töchter waren wirklich entführt worden. Wie hypnotisiert saßen sie da, keiner sagte einen Ton. Jedem saß der Schrecken noch im Nacken und die grausigen Wörter schallten noch in ihren Köpfen wieder. Der blonde Mann kriegte sich als erster wieder ein und richtete seinen Augen auf Harry. Dieser saß mit blassem Gesicht, das das pure Entsetzen widerspiegelte auf dem Sofa und schien ins Leere zu starren. Hermine drehte ihren Kopf wortlos zu ihm und auch er blickte sie an. Sie las in seinen Augen, was er dachte, denn sie dachte dasselbe. "Aber... das kann nicht sein...!", stotterte sie hilflos und sah ihm tief in die Angst erfüllten Augen. "Ich weiß...!", sagte er mit schwacher Stimme und verbarg sein Gesicht verzweifelt in seinen Händen. ,Meine Tochter - entführt. Mein armes, kleines Mädchen. Das darf, das kann nicht wahr sein...', dachte er panisch. "Was ist los?", wollte Victoria hysterisch wissen, "was sollte das? Kennt ihr den Mannnnnnn?" "Beruhig dich!", flüsterte Bill ihr zu und strich ihr sanft über den Rücken. Harry seufzte. "Harryyyy!", flehte seine Frau, "er kann es nicht sein... er ist tot!" "Meint ihr es war Voldemort?", fragte der Rothaarige ahnend. Woraufhin die beiden Malfoy zusammen fuhren und ihn wütend anstarrten. Doch er beachtete dies gar nicht, da er seine Aufmerksamkeit stattdessen auf den besten Freund seines Bruders gerichtet hatte. Die Braunhaarige suchte Blickkontakt mit dem Schwarzhaarigen, aber dieser wich ihren Augen aus. "Diese Stimme...", begann er langsam zu erklären, was anscheinend nur er bemerkt hatte, "diese Stimme klang wie Voldemorts!", gab er zu. "Woher willst du das wissen?", fuhr Draco ihn aufgebracht an. "Ich stand ihm oft genug gegenüber, Malfoy!", blaffte Harry zurück. "Und weiter?", wollte Bill wissen, "ich dachte, du hast Voldemort getötet!" Er nickte. "Ich bin mir auch ganz sicher, dass ich das habe!", murmelte der Schwarzhaarige. "Und wer war das dann?", wollte Hermine leise wissen. Ihr Mann zuckte mit den Schultern. "Das werde ich wohl nur erfahren, wenn ich heute Abend dorthin gehe!", entschied er fest entschlossen. "Wohin überhaupt?", fragte Dracos Schwester ängstlich nach, "was meint diese Person mit "dem Platz, wo alles begann" ?" "Godric's Hollow, der Ort, wo Voldemort und ich uns das erste Mal begegnet sind!", erwiderte Harry und Bitterkeit schwang in seiner Stimme mit. Als Baby war er zuletzt dort gewesen, dort wo er mit seinen Eltern gelebt hatte, in seinem Zuhause. "Ich komme mit!", meinte Bill mutig. "Das musst du nicht, Bill!", warnte Harry ihn, "es könnte gefährlich werden." "Das ist mir egal!", entgegnete dieser ruhig, "ich will dir helfen." "Ich werde auch mit kommen!", meldete Draco sich zu Wort. Und erneut starrten ihn vier Augenpaare überrascht an. "Du?", fragte sein Erzfeind skeptisch. "Ja, ich, Potter!", antwortete der Blonde wütend, "Sarah ist schließlich meine Nichte!" Damit war das beschlossene Sache. Hermine schluckte. Es war genau wie in jener Nacht vor zwei Jahren, wieder könnte sie mehr als nur einen geliebten Menschen verlieren. Erneut stiegen ihr die Tränen in die Augen und sie kuschelte sich ängstlich an Harry, der einen Arm um sie legte, während seine Gedanken bei jener bekannten, grauenvollen Stimme waren und er ins Leere starrte. Doch plötzlich schreckte er aus seiner Starre hoch. "Ich muss den anderen Bescheid geben", sagte er und stand blitzartig auf. Noch bevor jemand etwas sagen konnte, war Harry schon mit einem Knall verschwunden. "Welchen anderen?", fragte Draco, doch niemand gab ihm eine Antwort. Hermine starrte nur an die Stelle, wo ihr Mann zwei Sekunden vorher noch gestanden hatte. Stille Tränen rannen ihr über ihre mittlerweile stark erröteten Wangen. Draco wusste nicht, ob er es wagen konnte, jetzt noch einmal zu ihr zu gehen und sie zu trösten und außerdem wusste er auch nicht, wann der Schwarzhaarige wiederkommen würde. Seine Schwester lag immer noch in Bills Armen und schluchzte, während der Rothaarige ihr sanft über den Rücken strich und ab und zu ein paar Tränen wegwischte. Draco hielt es nicht mehr aus seine Schwester und die Frau, für die er einst so viel empfunden hatte, so traurig zu sehen und noch dazu selbst so hilflos und traurig zu sein. Er verließ den Raum und lief durchs Haus in der Hoffnung, dass er etwas finden würde, was ihn ablenken konnte. Plötzlich hörten Hermine, Victoria und Bill ein lautes Scheppern - der Blonde hatte eine Vase seiner Mutter genommen und hart gegen die Wand geworfen, sodass sie in mehrere tausend Scherben zersprungen war. Harry war inzwischen zu Hause angekommen und in sein Zimmer gestürzt. "Wo ist das dumme Ding? Verdammt noch mal!" Er riss sämtliche Schubladen auf und ein paar auch ganz raus. "Irgendwo muss es doch sein." Da durchschoss ihn plötzlich so ein Gedanke, von dem er hoffte, dass er nicht wahr sein würde. Er hatte, nachdem er Voldemort endgültig besiegt hatte, was er zumindest bis zum heutigen Tag geglaubt hatte, sein Nuntiatum auf ihrem Dachboden verstaut, da er glaubte, dass er es jetzt nicht mehr brauchen würde. Doch auf dem Dachboden herum zu wühlen hätte wenig gebracht. Denn das Nuntiatum hier zu finden war genauso, als wenn man eine Nadel im Heuhaufen suchen würde. "Verdammt!", rief Harry und trat mit voller Wucht vor seinen Schrank. Jetzt spürte er zu allem Überfluss auch noch einen stechenden Schmerz in seinem Zeh. Er musste irgendwie ohne das Nuntiatum Kontakt mit den ehemaligen Ordensmitgliedern aufnehmen. Eulen abschicken dauerte zu lange und zu jedem einzelnen apparieren würde auch zu viel kostbare Zeit in Anspruch nehmen. Doch vielleicht hatte ja noch einer vom mittlerweile aufgelösten Orden sein Nuntiatum noch nicht für unnütz erklärt. Er konzentrierte sich und erschien einen Augenblick später direkt vor der Haustür des Fuchsbaus. Dieser Ort war der erste, der ihm eingefallen war, an dem sich Mitglieder aus dem damaligen Orden des Phönix befanden. "Harry!", rief eine kleine rundliche Frau erschrocken, als sie die Haustür öffnete und der Schwarzhaarige vor ihren Augen erschienen war. "Hallo Molly, wie geht es dir?", fragte er lächelnd. Irgendwie fand er es immer noch seltsam alle Mitglieder vom ehemaligen Orden, die er sein halbes Leben gesiezt hatte, jetzt beim Vornamen anzureden. Aber er freute sich mal wieder sein "zweites" Zuhause besuchen zu können, auch wenn er nicht besonders viel Zeit hatte. "Gut, danke. Und dir, Harry? Stimmt etwas nicht? Du bist so blass um die Nase", Molly Weasley hatte schon immer bemerkt, wenn der Schwarzhaarige etwas auf dem Herzen hatte oder es ihm nicht gut ging. "Wir gehen besser ins Haus, dann erzähl ich es dir. Ist Fred schon da?" "Nein, tut mir leid, mein Lieber, aber er arbeitet noch im Laden. In den nächsten zwei Stunden müsste er jedoch nach Hause kommen", sagte Mrs. Weasley und schaute Harry weiterhin besorgt an, "Jaimee und Lucy sind oben in ihrem Zimmer." Im Haus setzte Harry sich an den Küchentisch, während Mrs. Weasley hektisch durch die Küche wuselte und dann mit ein paar Zauberstabbewegungen Tee kochte. "Also", begann Harry, er wusste nicht wie er anfangen sollte und ob er es überhaupt über die Lippen brachte. "Heute Morgen im Kindergarten wurden... wurden...", er brach ab. Harry konnte es nicht erzählen, doch er wusste, dass er es musste. "Ist etwas mit Sam und Timmy?", fragte Mrs. Weasley besorgt. "Timmy geht es gut. Nur Sammy - sie und ihre Freundin Sarah Coltane, die die ihr so merkwürdig ähnlich sieht, sind ... sind heute Morgen aus dem Kindergarten entführt worden", platze Harry schnell heraus, aber das schlimmste kam ja erst noch. Mrs. Weasley riss die Augen auf und wollte etwas sagen, doch der Schwarzhaarige ließ sie nicht zu Wort kommen, er wollte das hier schnell hinter sich bringen. "Das Ministerium durchsucht den Kindergarten und alle möglichen Auroren sind schon vor Stunden am Tatort erschienen. Und-" Harry brach erneut ab und wieder wollte Mrs. Weasley, deren Augen immer mehr mit Angst und Tränen erfüllt waren, etwas sagen. Doch Harry fuhr schnell fort: "Und heute Nachmittag, als wir in Malfoy Manor waren", der 20-jährige achtete nicht auf den Blick der älteren Frau, "hat uns ein Heuler erreicht und die Stimme sagte, ich solle heute Abend zu dem Platz, wo alles begann." "Wessen Stimme war das? Und was für ein Ort?", fragte Mrs. Weasley mit zittriger Stimme. "Es war ...es war Voldemorts Stimme... und der Ort ist der, wo er meine Eltern umgebracht hat - Godric's Hollow." Es ertönte ein spitzer Schrei und Mrs. Weasley schlug die Hände vor den Mund. "H-Harry, d... das kann nicht - du hast doch - Harry du darfst da nicht -" "Ist schon gut, Molly. Ich weiß auch nicht, was los ist. Ich war mir damals so sicher... Aber auf jeden Fall muss ich dorthin. Ich muss Sam retten und auch Sarah! Wenn ihnen etwas passiert, werd' ich mir das nie verzeihen", sagte Harry bitter und versuchte die geschockte Mrs. Weasley zu beruhigen, obwohl es ihm selbst schwer fiel ruhig zu bleiben. "Molly, weißt du, wo dein Nuntiatum ist? Ich muss den anderen bescheid geben und ich finde mein eigenes nicht.", erklärte Harry anschließend und stand auf um nach dem Tee zu sehen, dessen Wasser mittlerweile schon übergekocht war, woran sich jedoch keiner der beiden gestört hatte. Er zückte seinen Zauberstab und schon war der Herd wieder sauber, mit einem weiteren Zauberstabschwenk wurde aus dem heißen Wasser Tee. Die Kanne flog rüber zum Tisch und daneben kamen zwei fliegende Tassen mit einem leichten Aufprall ebenfalls elegant zum Stehen. Die Kanne schwebte erneut und kippte ihren Inhalt in die beiden Teetassen. Mrs. Weasley war inzwischen nickend aufgestanden und die Treppen hinauf geeilt. Kurze Zeit später kam sie mit einer Art rotem Taschenbuch wieder. Sie legte es vor Harry auf den Tisch, setzte sich und nahm einen großen Schluck Tee um sich zu beruhigen. Harry schlug das Buch hektisch auf und kritzelte eine Nachricht hinein: Sam und Sarah Coltane wurden heute Morgen entführt. Hab einen Heuler von Voldemort bekommen. Er will, dass ich heute Abend nach Godric's Hollow komme. Ich glaube, er ist wieder da, auch wenn ich noch nicht weiß warum. Warte auf schnelle Antworten - bin im Fuchsbau! Harry Er tippte die Nachricht mit seinem Zauberstab an und sagte: "Missus" Hastig trank dann auch er seinen Tee auf und hoffte, dass wenigstens einige Mitglieder des Ordens, der seit Voldemorts Tod wieder aufgelöst worden war, in der Nähe ihres Nuntiatums waren oder es überhaupt noch besaßen um ihm zu antworten. Es war gut, dass sie immerhin spürten, wenn sie eine Botschaft erhielten, auch wenn sich bestimmt einige von ihnen über eine Nachricht wundern würden. Andererseits hatten Kingsley und Tonks bestimmt schon von der Entführung erfahren, wenn sie nicht sogar am Tatort waren. Eine viertel Stunde später kam Fred Weasley durch die Tür geeilt. "Harry", brachte er schwer atmend hervor. "Was ist los? Ich hab deine Nachricht gespürt und wollte...", doch als er die Gesichter der beiden sah, wurde er ebenfalls blass, "was ist passiert?" Molly erzählte ihm alles, weil sie Harry nicht zumuten wollte, dass er alles noch einmal erzählen musste. Kurzer Zeit später erschienen Bill mit Timmy auf dem Arm, Draco, Victoria und Hermine in der Tür. Die Augen der beiden Frauen waren angeschwollen und rote Abdrücke auf den Wangen zeigten deutlich die Spuren der vergossenen Tränen. "Hab ich mir doch gedacht, dass du in kürzester Zeit hier sein würdest, Potter", sagte Malfoy mit gerümpfter Nase und brachte ein kurzes fieses Lächeln auf seine Lippen, das jedoch sehr gequält aussah, während er sich umblickte. "Malfoy, raus aus unserem Haus! Du hast hier nichts zu suchen!", schrie Fred, hob seinen Zauberstab und funkelte den Blonden böse an. "Ist schon okay, Fred. Er kann hier bleiben.", widersprach Bill tonlos, aber mit fester Stimme. "Ich zieh es normal sowieso vor mich nicht in so einer Bruchbude aufzuhalten, aber die Umstände verlangen Opfer von einem...", sagte Draco gequält und funkelte Fred ebenfalls an. Der Zwilling wollte aufstehen, Harry drückte ihn jedoch wieder auf seinen Stuhl und stand selbst auf, um Hermine in den Arm zu nehmen. Sie war sehr blass und auch Victoria Coltanes Gesichtsfarbe war noch heller als sonst. Der kleine Timmy lief auf Mrs. Weasley zu, nachdem sein Onkel ihn abgesetzt hatte, und sprang ihr mit einem "Oma"-Ruf in die Arme. Dann verkroch er sich auf ihrem Schoß. Er verstand nicht, was los war. Doch er musste wohl spüren, dass etwas nicht stimmte, denn er sagte keinen Ton mehr. "Daddy!!", riefen zwei laute Kinderstimmen von der Treppe. Jaimee und Lucy Weasley kamen in die Küche gerannt und sprangen ihrem Vater in den Arm. "Hallo ihr Süßen!", grüßte Fred seine Kinder zurück und gab jedem einen Kuss auf die Wange, bevor er sich auf einen Stuhl setzte, jeden Zwilling auf einem Bein. Nach und nach erschienen noch weitere Mitglieder des ehemaligen Ordens. Einige hatten die Nachricht schon gelesen, doch andere wiederum kamen nur entsetzt hinein gestürzt und Fred musste die Geschichte einige Male erzählen. Und jedes Mal fing Hermine auf Harrys Schoß leise an zu weinen. Die Küche der Weasleys wurde von Zeit zu Zeit voller und Molly brachte ihren kleinen Enkel hinauf in ihr Bett, da er auf ihren Beinen eingeschlafen war. Gegen neun Uhr abends brachen sie alle zusammen auf. Nur Hermine, Molly, Jaimee, Lucy, Timmy und Vicy blieben zurück. Harry hatte beschlossen nicht direkt nach Godric's Hollow zu apparieren, sondern eine Straße weiter, das wären sie geschützter. Nacheinander kamen die ehemaligen Ordensmitglieder und Draco, der die Geschehnisse im Fuchsbau sehr merkwürdig fand, mit einem PLOPP auf einem dunklen Bürgersteig zum Stehen. Während Draco, Harry und Bill sich auf zu dem Ort machten, wo einmal das Haus der Potters gestanden hatte, hielten sich Minerva McGonagall, Severus Snape, Fred und George, Bill, Ron, Neville, Dean Thomas und Seamus Finnigan, die alle dem Orden beigetreten waren, als Harry gegen Voldemort gekämpft hatte, versteckt in der Dunkelheit um das Haus herum kampfbereit auf, wie sie es vorher abgemacht hatten. Kingsley und Ron würden die beiden Mädchen suchen gehen, da der Entführer sie wahrscheinlich mitgebracht haben würde. Falls man das, was von Godric's Hollow übrig geblieben war, überhaupt noch Haus nennen konnte. Es war eher eine Ruine. Harry riss die Augen auf und blieb für einen Moment stehen, um die Umgebung zu mustern. Niemand sagte ein Wort, sie ließen ihm die Zeit sein altes Zuhause zu betrachten. Er hatte Fotos von dem Haus gesehen, als es noch gestanden hatte. Es war wunderschön gewesen, ein alter Herrensitz. Davon war jetzt nichts mehr zu erkennen. Zwar führte noch immer ein kleiner Weg von der Straße aus hoch zum ursprünglichen Haus. Doch an beiden Seiten wucherte das Gras hoch, wilde Blumen und Unkraut dazwischen, große, alte Bäume schwangen die Äste knarrend im Wind. An manchen Stellen standen noch die Mauern der untersten Etage des Hauses, die Dachpfannen lagen zersplittert kreuz und quer auf dem Boden. Staub und Erde wurde von Windböen durch die Luft gewirbelt, was den Ort mysteriös wirken ließ. Mit klopfendem Herzen ging Harry den kleinen Pfad hoch, Draco und Bill dicht hinter ihm. Seit 19 Jahren war er nicht mehr hier gewesen, hier wo er für kurze Zeit mit seinen Eltern glücklich gewesen war, bis Voldemort kam. Tischbeine und zerschmetterte Stühle lagen herum, verbrannte Gemälde, auf denen nichts mehr zu erkennen war, Fetzen von alten Tapeten. Der Torbogen stand jedoch noch. Im Inneren war alles verwüstet. Überall, kreuz und quer, lagen Steine und Balken, unbrauchbare Stücke von alten Möbeln, zerbrochene Fliesen. Harry schluckte, wenn er an das Foto mit dem großen Anwesen von früher dachte. Ein schöner Kiesweg, der sich durch eine saftig grüne Wiese hoch zum Haupthaus schlängelte. Und dann das große, Jahrhundert alte Haus, mit dem Portal und den Löwenköpfen als Türklopfern, die edlen Fenster mit den weißen, verzierten Rahmen und die zwei anmutigen Löwen, die links und rechts neben der Tür gesessen hatten: ein Männchen mit gefletschten Zähnen und ein Weibchen mit einem Jungen. Damals war der Himmel strahlend blau gewesen und die Sonne hatte die drei Personen, die vor dem Haus standen, angestrahlt und ihr Glück für Außenstehende spürbar gemacht. Lächelnd hatten seine Eltern immer mal wieder aus dem Foto gewunken, bevor Lily und James ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Baby geschenkt hatten, welches Lily auf dem Arm trug. Jetzt, 19 Jahre später, stand dort eine zerfallene, verwilderte Ruine, der Himmel war pechschwarz und nur der Vollmond tauchte ab und zu hinter einer der dicken Wolken auf und versetzte die Umgebung in einen gespenstigen Glanz. Sonst war es stockdunkel und nur das Licht ihrer Zauberstäbe spendete ihnen Licht. Harry erschauderte, als er neben der Tür sein erstes Zuhause betrat und zärtlich mit seinen Fingerkuppen über eine Zimmerwand fuhr. Vorsichtig ging er weiter, immer darauf achtend, dass er nicht über ein Brett oder irgendwas anderes stolperte. Tief in Gedanken versunken kletterte er über die Überreste einer weiteren, zerstörten Mauer und tauchte den Raum dahinter somit vollkommen in Licht. >Hätte Voldemort meine Eltern nicht ermordet, würde ich jetzt noch mit ihnen hier leben...< dachte er traurig. Der Raum schien eine Art Salon gewesen zu sein, wie man an dem Rest Dielen erkennen konnte, die noch in einer Ecke lagen und auch dem zersplitterten Kronleuchter in der Mitte des Raumes. Doch sein Blick ruhte nicht darauf, sondern auf etwas anderem in dem Zimmer, das ihn aus seinen Gedanken zurück in die Gegenwart und damit zu seinen Sorgen um seine Tochter brachte. "Alex?", fragte er verwundert, als er den kleinen Jungen mit dem langen schwarzen Haar auf einem Mauervorsprung sitzend erblickte, "was machst du denn hier?" Draco, Bill und er blieben nebeneinander stehen und starrten das Kind an. Dieses blickte furchtlos zu ihnen auf und antwortete mit fester Stimme: "Ich bin hier verabredet!" Bill zog die Augenbrauen hoch. "Hier? Das ist aber kein geeigneter Ort zum Spielen!", stellte er fest. "Was weißt du denn schon, du Blutsverräter?!", fauchte der Knirps und sprang auf. Der Rothaarige zog hörbar die Luft ein und auch Harry starrte den Freund seiner Tochter geschockt an. "Ich habe auf euch gewartet!", erklärte dieser, als wäre das doch selbstverständlich, und zog seinen Zauberstab. Der Blonde lachte laut auf. "Du hast uns den Heuler geschickt?", brachte er lachend hervor und kriegte sich kaum noch ein. Ohne seinen Mund zu bewegen verfluchte Alex Draco, sodass dessen Lachen abrupt abbrach und er keuchend zu Boden sackte. "Pass auf, was du sagst, Malfoy!", knirschte er verärgert. Bills helfende Hand ablehnend rappelte der Blonde sich wieder auf und blickte den Jungen aus eiskalten Augen an. "Lass diese beiden Trottel in Ruhe und schließ dich mir an, Draco!", säuselte Alex, "dein Vater war die rechte Hand meines Vaters, du könntest meine rechte Hand werden!" Die zwei anderen Erwachsenen starrten ihn ungläubig an, bevor ihr Blick zu Malfoy wanderte, dem man jedoch keine Gefühle anmerken konnte. "Du bist...?", fing er an. "Ja!", unterbrach ihn Alex die Stimme voller Stolz und Kälte, "ich bin Alexander Salazar Voldemort, Lord Voldemorts Sohn! Willst du nun meine rechte Hand werden?" "Du hast uns aus einem anderen Grund herbestellt!", zischte Harry wütend, "wegen Sarah und Sam!" Doch der Junge blickte weiterhin nur Draco an, sodass Harry nichts anderes übrig blieb, als dessen Entscheidung abzuwarten, auch wenn er das am liebsten verhindert hätte. "Ich bin nicht wie mein Vater!", es war kaum mehr als ein verhasstes Flüstern, das Draco von sich gab, "ich werde mich niemals jemandem unterwerfen und erstrecht nicht einem Kind!" "Wie du willst!", erwiderte Alex gelassen, "dann wirst du mit den anderen Verrätern sterben!" "Das werden wir noch sehen!", warf Bill ein und richtete seinen Zauberstab auf ihren Feind, "oh Gott, das ist doch krank. Wir müssen gegen ein Kind kämpfen! Wie alt bist du eigentlich?" "5 Jahre!", antwortete Alex stur. Bill wurde blass und blickte zu Harry, doch den schien das nicht zu stören. "Lass dich davon nicht irritieren! Wenn er Voldemorts Sohn ist, wird er enorme Kräfte haben!", erklärte er ihm unbeeindruckt. Alex lachte, jenes schreckliche Lachen, das auch aus dem Heuler ertönt war und seine Augen färbten sich violett. "Jetzt wirst du leiden, Potter! Ich werde meinen Vater rächen und du wirst bereuen, was du ihm angetan hast!", lachte er düster und laut. "Crucio!", brüllte Harry erbarmungslos, jedoch ohne den Fluch bis zum Ende zu wollen, er wollte den Jungen erstmal nur testen. Dieser zuckte zwar zusammen, aber grinste den Erwachsenen belustigt an. "War das schon alles?", fragte er verachtungsvoll, "das war erbärmlich! Crucio!" Der Größere sackte zu Boden. >Wo nimmt dieser Junge nur eine solche Kraft her und das Wissen, wie man die Flüche richtig anwendet? Er ist fast so stark, wie Voldemort selbst war und das, wo er mehr als 60 Jahre jünger als sein Vater ist.<, dachte Harry überrascht, >aber kein Zweifel, er ist Voldemorts Sohn. Welcher 6-Jährige könnte sonst so mächtig sein?!< "Stupor!", feuerte Bill auf Alex ab, doch dieser sprang geschickt zur Seite, sodass der Mauervorsprung hinter ihm endgültig zerschmettert wurde. "Lass mich das machen, Bill!", forderte Harry und stand wieder fest auf seinen Beinen, "haltet euch bitte zurück. Dies ist eine Sache zwischen mir und Voldemorts Sohn!" "Du willst es ganz alleine mit mir aufnehmen?", verhöhnte dieser ihn, "du hast doch keine Ahnung über was für Fähigkeiten ich verfüge." "Er gehört mir, okay?!", sagte Harry noch immer an seine Begleiter gerichtet. Bill nickte und ging ein paar Schritte zurück. Draco starrte ihn bewegungslos einige Sekunden lang an, bevor er sich ebenfalls zurückzog. Dabei empfand er jedoch etwas, was er noch nie zuvor für den Jüngeren empfunden hatte, Respekt. >Er will es alleine mit dem Sohn vom Dunklen Lord aufnehmen?!... Wo nimmt er nur diesen Mut und diese Entschlossenheit her?<, dachte Draco entsetzt darüber, dass Harrys Ruhm vielleicht doch berechtigt war. Er hatte ihn immer verabscheut und für einen Lügner gehalten. Doch jetzt war er selbst dabei und er konnte nicht abstreiten, dass er niemals von Harry und Bill gefordert hätte ihn alleine mit so einem mächtigen Zauberer sich duellieren zu lassen. Er hätte Angst gehabt. "Jetzt kämpf gefälligst, du elendiger Versager!", zischte Alex auf Pasel. "Soll das ein Beweis dafür sein, dass du wirklich Voldemorts Sohn bist?", fragte Harry verächtlich ebenfalls auf Pasel. "Nur wegen meinem Vater kannst du diese alte Sprache überhaupt sprechen. Du solltest ihm dankbar sein - Sektusempra!" "Dankbar? Dass ich nicht lache.", erwiderte der Ältere wütend und wich dem Fluch aus, "soll ich ihm dankbar dafür sein, dass er meine Eltern getötet, mein Leben bestimmt und zerstört hat? Soll ich ihm dankbar dafür sein, dass ich Jahre lang leiden musste? Ich habe ihn gehasst, wie niemand anderen. - Crucio!", und diesmal feuerte Harry mit seiner ganzen Wut den unverzeihlichen Fluch. Er durchbohrte Alex Brust und ließ das Kind zu Boden fallen. Der Ältere beging jedoch den Fehler, dass er wartete, bis der 5-Jährige sich erholt hatte. Denn so schleuderte er ihm ebenfalls ein "Crucio" in den Rücken. Harry sackte zu Boden, da er nicht damit gerechnet hatte, dass Alex bereits apparieren konnte und so stand dieser lachend über ihm. "Du sollst also so mächtig sein, dass du meinen Vater umgebracht hast?", lachte er hysterisch, "selbst Schlangen halten mehr aus, als du! Du bist ein Weichei. Mit welchem billigen Trick hast du meinen Vater getötet?" "CRUCIO!", schrie Harry und rollte sich zur Seite, sodass der Junge nicht auf ihn fiel. Er rappelte sich schnell hoch und rief: "Pertrificus Totalus!" Woraufhin der Junge versteinert zu seine Füßen liegen blieb. "Die Liebe hat Lord Voldemort schließlich vernichtet, denn er war nicht fähig zu lieben!", erklärte Harry und musterte das Kind, das bewegungsunfähig auf dem Boden lag. Die violetten Augen funkelten ihn zornig an, während er scheinbar versuchte sich von dem Fluch zu befreien. "Und du willst mich töten? Du bist viel zu unvorsichtig und unerfahren dazu. Ich habe in meinem Leben Voldemort 7 Mal gegenüber gestanden und beim letzten Mal habe ich ihn für immer getötet. Und wo hast du bisher gekämpft? Ich nehme an gegen Tiere?! Aber was mich mal interessieren würde. Wie hat Voldemort dich eigentlich erschaffen?", fragte er neugierig. Kingsley und Ron schlichen sich unsichtbar durch das Haus. Irgendwo mussten die beiden gefangenen Mädchen sein. Sie machten einen großen Bogen um den Salon, wo Harry bisher überlegen war, wie sie sahen. Sie wandten sich von dem Kampf ab und suchten nur im Licht des Mondes die Ecken ab, wobei sie jedoch darauf achteten kein Geräusch zu verursachen. Extrem genau passten sie auf, wo sie hintraten, dass sie nichts umschmissen und kaputt traten. Sich mit Handzeichen verständigend kletterten sie über kleine Mauern und andere Scherben und deuteten an, wo sie suchen wollten. Sie tastete vorsichtig die Gegend ab und suchten jedes mögliche Versteck durch. Irgendwann winkte der Rothaarige dem Auror aufgeregt zu. Dieser kletterte schnell zu ihm rüber. In einer dunklen Ecke unter einem Tarnumhang verborgen saßen die beiden Mädchen. Arm in Arm hockten sie auf dem Boden starrten die zwei Erwachsenen aus großen Augen ängstlich an. Ron legte seinen Zeigefinger auf die Lippen um ihnen zu verdeutlichen, dass sie bloß nichts sagen sollten. Und obwohl sie noch so jung waren, gaben sie keinen Ton von sich, während die zwei Männer versuchten den Fluch von ihnen zu nehmen. Denn Alex schien einen Fluch um sie gelegt zu haben, damit sie nicht einfach weglaufen konnten und sie auch sonst niemand befreien konnte. Aber Kingsley, als Auror, hatte den Fluch nach wenigen Minuten gebrochen. Erleichtert nahm er Sam auf den Arm und drückte das zitternde Mädchen an sich. Ron hob Sarah hoch. Leise schlichen sie sich wieder aus dem Haus raus und in Sicherheit auf dem Gelände zu den anderen ehemaligen Ordensmitgliedern. Sie wärmten die beiden Mädchen mit Wärmezaubern und gaben ihnen Beruhigungstee, während sie den Kampf gespannt weiter verfolgten, um im Notfall jederzeit helfen zu können. Plötzlich bebte die Erde unter ihnen und keine Sekunde später stand Alex gute fünf Meter von Harry entfernt auf einem Bretterstapel. "Oh. Gar nicht schlecht!", stellte Harry nicht überrascht fest. Er hatte schon darauf gewartet, dass der andere sich befreien würde. "Ein bisschen musst du zwar noch daran üben - denn ich hätte dich gerade längst töten können!", schlug Harry ihm vor. "Hättest du mal besser getan. Denn jetzt wird meine Rache noch viel größer sein!", fauchte Alex wütend, "ich wurde genau so gezeugt wie du, und deine beiden trotteligen Freunde." Draco musste sich zusammen reißen um nicht auf diesen dreisten Frechdachs los zu stürmen und ihm einen schwarzen Fluch ins Gesicht zu schleudern. Denn verdient hätte er es ohne Zweifel. "Voldemort hat dich wie ein normaler Mensch gezeugt?", fragte Harry ungläubig. "Mein Vater war nicht normal. Er war etwas besser!", widersprach Alex ihm und wich einem Fluch seines Gegners geschickt aus. "Wer war denn deine Mutter?", überhörte Harry ihn gespannt und wehrte einen Fluch mit "Protego" ab. "Meine Mutter war Bella!", berichtete Alex stolz, "Sektusempra!" Harry spürte, wie der Fluch an seiner Wange vorbei zischte, in letzter Sekunde hatte er den Kopf zur Seiten gelegt, so geschockt war er gewesen. Ein enormer Hass gegen Alex sammelte sich in ihm. Er war der Sohn der beiden Menschen, die er am meisten gehasst hatte: Lord Voldemort und Bellatrix Lestrange. Die Frau, die ihm seinen Paten genommen hatte. Nie hatte er es ihr verziehen! Und was für eine Befriedigung hatte ihn durchflossen, als sie vor zwei Jahren durch Remus Todesfluch in seinem Blickfeld gestorben war. "Bellatrix Lestrange?", wollte Draco entsetzt wissen, "du bist der Sohn von Bellatrix Lestrange?" "Ja, das habe ich doch schon gesagt. Bist du blöd, oder was?", fauchte Alex und richtete seinen Zauberstab auf den scheinbar hypnotisierten Draco. "Lass sie in Ruhe. Ich bin dein Gegner!", erinnerte Harry ihn, "Rictusempra!" Der Junge wurde einige Meter durch die Luft geschleudert und knallte hart gegen einen Schrank, durch dessen Wand er durch flog und im Inneren des Schrankes landete. Ohne nach zu denken entzündete der Ältere den Schrank und das morsche Holz ging sofort in Flammen auf. Mit leicht zerfleddertem Umhang kletterte Alex schnell heraus und strich sich sein langes Haar aus dem Gesicht. "Netter Trick hat nur leider nicht geklappt, was?", lachte er schon wieder. "Stupor!", brüllte Harry wütend und löschte sofort danach den Schrank wieder, er war schließlich ein Eigentum seiner Eltern gewesen. Die Gelegenheit ausnutzend feuerte der Kleine "Crucio" auf seinen Feind und dieser sackte erneut getroffen zu Boden und krümmte sich vor Schmerzen. Alex lachte jenes kalte Lachen, das auch sein Vater immer ausgestoßen hatte. "Vater, Mutter! Ich werde euch rächen!", rief er in die Nacht hinaus. Mühsam rappelte Harry sich wieder auf. "Ach, auch mal wieder erholt. Du wirst langsam alt, was?", bohrte Alex provozierend nach und sprang einem Cruciatus-Fluch aus dem Weg. Er lachte erneut. "Wo hast du eigentlich treffen geübt? An einem Riesen?", wollte er verächtlich wissen. "Nein, an deinem Vater!", entgegnete Harry gefühllos und richtete nun ebenfalls ein "Sektusempra" auf seinen Gegner. Mit vor Wut zusammengekniffenen Augen schien dieser sich aus der Bahn apparieren zu wollen, doch er bewegte sich nicht von der Stelle. Er versuchte es noch mal, während die Funken des Fluches auf ihn zugestoßen kamen, wieder kam er nicht weg. Schließlich ließ er sich in letzter Sekunde zu Boden fallen, sodass nur einiges von seinem Haar den Fluch abbekam. "Warum kann ich nicht apparieren?", wollte er fuchsteufelswild wissen. Harry lächelte ahnend. >Dumbledore!< dachte er zufrieden >er wird ein Feld errichtete haben, aus dem man nicht apparieren kann. Gute Idee!< "Du!", fauchte Alex und zeigte auf ihn, "na warte, dafür wirst du bezahlen!", schrie er und betrachtete sein ungleich kurzes Haar. "Wie kann man in so jungen Jahren schon so eitel sein?", lachte Harry verächtlich. "Crucio!", antworte Alex verärgert. "Bombarda!", brüllte Harry und zielte auf den eh schon unbrauchbaren, alten Kronleuchter am Boden. Zwar traf ihn der Cruciatus-Fluch so, doch der Kronleuchter zersplitterte in Tausende Kleinteile, die durch die Gegend flogen. "Protego!", errichtete er in letzter Sekunde ein Schutzschild um sich, während er noch auf dem Boden lag und die Schmerzen über ihn hinwegrollten. Alex hingegen wurde von mehreren messerscharfen Splittern getroffen, sie schnitten sich durch seine Klamotten in seine Haut rein und Blut tropfte bereits nach wenigen Sekunden zu Boden. "Impedimenta!", feuerte Harry vom Boden auf den Jüngeren ab, bevor er sich erhob. Alex, der noch immer damit beschäftigt war sich die Splitter aus der Haut zu ziehen, wurde von den Beinen gerissen und schlug mit seinem Hinterkopf hart auf einen Stein. "Vater...", zischte er, bevor ihm schwarz vor Augen wurde und er das Bewusstsein verlor. Dumbledore tauchte hinter Harry auf und legte ihm die Hand auf die Schulter. Noch leicht außer Atem blickte der Schwarzhaarige seinen ehemaligen Schulleiter an. Dieser nickte ihm lächelnd zu. Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)