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Narcissa und Lucius

von

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Kapitel 1
 

Lucius saß in seinem Lieblingssessel mit einem Glas Brandy in der Hand und starrte in die Flammen, die leise knisternd im Kamin loderten und einen merkwürdigen Schatten auf sein Gesicht warfen. Im ganzen Haus war es absolut still, draußen aber heulte der Wind um die alten Mauern von Malfoy Manor und sein Heulen klang wie der ferne Ruf eines einsamen Wolfes. Ab und zu nippte er an dem Brandy, doch seine grauen Augen verrieten nichts von den Gedanken, die sich hinter seiner Stirn verbargen. Das Glas war leer, Lucius betrachtete es und spielte damit in seiner Hand. Schließlich warf er es ins Feuer und als das Glas in tausend kleine Stücke zersprang, hatte der Herr von Malfoy Manor seinen Kopf in die Hand gestützt.

Plötzlich sah Lucius von seinem Sessel auf und zur Türe, vor der sich in der Ferne durch leise Schritte das Nähern einer Person ankündigte. Wer lief wohl zu noch so später Stunde durch die dunklen Gänge des Hauses? Die Schritte kamen näher und verharrten vor der Tür. Langsam wurde die Klinke heruntergedrückt und die Tür öffnete sich. Lucius besah sich die Gestalt, die durch die Türe trat und auf ihn zukam. Eine Frau, wunderschön und anmutig wie eine Veela und zugleich trotzig und rechthabersich, mit blonden langen Haaren, die ihr verführerisch über die Schultern hinunterfielen und die ein seidenes schwarzes Nachthemd trug. Narcissa, seine Frau, die er liebte.

"Warum bist du noch auf, Liebste?" Lucius nahm die Hand seiner Frau in seine Eigene und küsste sie zärtlich, als sie sich auf die Lehne des Sessels gesetzt hatte.

Narcissa sah ihren Mann mit ihren blauen Augen an und strich ihm mit einer Hand durch seine Haare.

"Warum bist du noch auf?" Narcissa lächelte und gab ihm einen Kuß auf die Wange. Lucius zog sie zu sich auf den Schoß und küsste sie auf die Stirn.

Narcissa lehnte sich an seine Schulter und erwartete keine Antwort auf ihre Frage. Eine Weile saßen sie so da, bis Narcissa sich schließlich erhob und Lucius ebenfalls mit hoch zog.

"Du hast genug getan für heute. Lass' uns ins Bett gehen, Lucius."

Er gab ihr einen langen Kuß und hielt sie mit seinen Armen fest umschlungen.

"Ja. Lass' uns gehen."

Lucius nahm Narcissa auf den Arm, trug sie zum Kamin und mit einem kleinen Wink seines Zauberstabes waren sie im Schlafzimmer angekommen.

Kapitel 2
 

"NARCISSA!!!" hallte die Stimme des Herrn von Malfoy Manor durch die vielen Gänge, so dass alle Hauselfen schon in Deckung gingen, sobald sie ihren Herrn erblickten.

Mit wehendem Umhang schritt Lucius Malfoy durch die Flure seines Hauses und seine Augen zeigten einen gereizten Ausdruck. Er konnte es gar nicht leiden, dass man ihn warten lies und schon gar nicht, dass man ihm nicht anwortete. Auch nicht bei seiner eigenen Frau.

Narcissa Malfoy, welche das Ziel seiner Suche war, saß seelenruhig in dem kleinen Salon neben der Bibliothek und las.

"NARCISSA!!!" erklang wieder die Stimme von Lucius und Narcissa hatte ihn bereits schon beim ersten Mal gehört, aber da ihr der Sinn nicht danach stand, auf eine dieser langweiligen Partys zu gehen, blieb sie weiterhin unbekümmert sitzen. Das Buch, das sie las, handelte weder von Zaubersprüchen noch von irgendetwas ähnlichem, genauergesagt war es gar kein Buch, sondern eine Zeitschrift. Nicht eine gewöhnliche Zeitschrift, wie die Hexenwoche, oder soetwas in der Art, nein, es war eine Muggelzeitschrift, die sie bei ihrem letzten Einkauf in Muggel-London erstanden hatte. Darin standen viele interessante Dinge, Klatsch und Tratsch aus der Muggel-Welt und bei weitem interessanter als besagte Party, zu der Lucius sie nun schleppen wollte. Wenn er wüsste, was seine Frau da las, würde er vermutlich an die Decke gehen. Aber das würde er sowieso, da er höchstwahrscheinlich jetzt nicht reinkommen würde mit 'Schatz, Liebste, wir sind schon sehr spät dran, bitte komm' und lass' uns gehen.', sondern eher von der Art, wie sie sich einbilden könne, ihn so lange warten zu lassen und dass es nicht ihrem Stand entspreche, sich so undamenhaft zu benehmen, oder sowas ähnliches.

Innerlich bereitete sie sich schon auf das Schlimmste vor.

"NARCISSA!!!" die Stimme war nun schon unmittelbar vor der Tür und die Person, die zu der Stimme gehörte, würde wahrscheinlich gleich hereinplatzen.

Narcisssa überlegte nicht lange und klappte die Zeitschrift zu. Doch wo verstecken? Aufstehen und ein Versteck suchen würde zu lange dauern, dafür hatte sie nun doch zu wenig Zeit. Also musste ein Versteck in ihrer Reichweite herhalten.

Die Klinke der Tür wurde heruntergedrückt und die Zeitschrift würde Narcissa in eine Bredullie bringen, wenn sie sie nicht schnell loswerden würde. Doch wohin damit? Zu allen Seiten blickte sie nach einem geeigneten Versteck. Zu spät, die Türe schwang auf, krachte mit einem lauten 'Bumm' an die Wand und Narcissa versteckte die Zeitschrift schnell hinter ihrem Rücken. Allerdings nicht schnell genug, denn ihre Hände konnte sie nicht wieder vorziehen, ohne verdächtig zu wirken. Also lies sie die Hände, wo sie waren, lehnte sich dagegen und sah den Hereingestürmten mit einem kleinen Lächeln an.

Dieser war nicht ganz so gut aufgelegt, schritt auf sie zu und sah sie mit einem ziemlich wütenden Blick an.

"Narcissa! Wo glaubst du, hast du in diesem Moment zu sein?!.." Bevor Lucius weiteren Worten ansetzen konnte, stutzte er.

"Was, bei Merlin, hast du da hinter deinem Rücken?"

"Nichts, Lucius." Anwortete Narcissa, doch Lucius beäugte sie argwöhnisch.

"Hältst du mich für blöd?"

"Ist das eine rhetorische Frage?" Narcissa grinste.

Lucius lehnte seinen Stock mit dem silbernen Schlangenkopf gegen den Tisch, stützte seine Hände auf die Armlehnen von Narcissa's Stuhl und sah sie ernst an.

"Hör' auf mit diesen Spielchen Narcissa, eigentlich ist es mir auch vollkommen egal, was du da hinter deinem Rücken versteckst. Los komm' jetzt, wir sind spät dran."

Damit richtete sich Lucius wieder auf, ergriff seinen Stock und drehte sich um, um zu gehen.

Narcissa saß noch in derselben Position in ihrem Sessel und blickte ihm nach.

Kurz bevor Lucius den Raum verlies, drehte er sich nochmal zu ihr um.

"Wir reden später darüber..."

Damit ging er mit schnellen Schritten hinaus und zurück in die Halle.

Narcissa wartete noch, bis er nach ihrer Meinung außer Reichweite war, stand auf und versteckte die Zeitschrift unter dem Sessel. Später würde sie zurückkommen, um sich das 'Verbotene' zurückzuholen.

Danke für das Kommi! Ich mag das Pairing auch sehr gerne, allerdings gibt's viel zu wenig mit den Beiden.....

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Kapitel 3
 

Die Party war noch langweiliger als Narcissa erwartet hatte. Eine dieser typischen Partys, auf denen sich nur die reichsten und einflußreichsten Zaubererfamilien tummelten. Zu allem Überfluß musste sie den ganzen Abend mit einer sehr nervigen Mrs. Goyle und einer ebenso nervigen Mrs. Crabbe verbringen. Doch Narcissa lächelte immer freundlich und benahm sich wie die Dame, die sie zweifellos war. Der Abend wollte nicht zu Ende gehen und von ihrem Mann war auch keine Spur zu sehen.

Lucius Malfoy unterhielt sich währendessen mit den wichtigen Persönlichkeiten, die auf der Party anwesend waren.

Als sich dann der Abend der Nacht zuneigte, befanden sich nur noch wenige Gäste im Haus der Goyles, die Gastgeber spielten. Da es noch ein weiter Weg bis nach Malfoy Manor war, bot Mrs. Goyle Narcissa an, mit ihrem werten Gatten heute die Nacht hier zu verbringen, da es schon sehr spät war. Innerlich seuftze Narcissa, aber sie musste gute Miene zum bösen, in diesem Fall, 'leicht unangenehmen' Spiel machen und so sagte sie zu. Lucius war zu seiner Frau herangetreten und sie erzählte ihm von dem 'reizenden' Angebot.

"Aber sehr gerne nehmen wir dein Angebot an, Arissa." Und mit einem Blick auf Narcissa, die ihm am liebsten an die Kehle gesprungen wäre, fügte er noch hinzu, dass morgen ein arbeitsreicher Tag vor ihm und den anderen liege und sie mit Narcissa einen kleinen Besuch in der Winkelgasse machen könnte. Mrs. Goyle war sofort dafür und als Lucius mit ihr sprach, fing er sich von Narcissa sehr, sehr viele tödliche Blicke ein.

Später in ihrem Schlafgemach, lag Lucius schon im Bett, während Narcissa noch im Badezimmer ihre Haare richtete.

Nach einer Weile kam sie heraus, ging um das große Bett herum, ohne Lucius eines Blickes zu würdigen und legte sich auf ihre Seite des Bettes.

Mit einem Lächeln betrachtete Lucius seine Frau eine Weile.

"Hör' auf, mich so dämlich anzugrinsen!"

Er lachte kurz auf und Narcissa drehte sich mit einem Schlag zu ihm um. Aufrecht sitzend blitzte sie ihn wütend an, worauf er noch mehr grinsen musste.

"Aber, Liebste, du hast morgen einen wundervollen Tag vor dir, also solltest du nicht so böse schauen."

"Spar' dir deinen Sarkasmus, Lucius! Du hast das doch nur getan, um mir das mit heute Abend zu vergelten. Bei Merlin, du bist so..so...."

"Ja, ich bin so...?"

"Vergiss' es!" Damit legte sie sich wieder hin und drehte ihm den Rücken zu.

"Du kannst nicht von mir erwarten, dir zu erlauben, dass du mich hintergehst." Lucius sah seine Frau erneut an, diesmal aber nicht lächelnd.

Narcissa hatte die Augen geschlossen, schlug sie jetzt auf und drehte sich zu ihrem Mann um.

Auf eine Hand gestützt, betrachtete sie ihn eine Weile.

"Wie kannst du das nur annehmen, Lucius? Wieso sollte ich das tun?"

"..."

"Na schön, du willst es also unbedingt wissen, oder?"

Lucius zeigte keine Reaktion.

"Ich habe eine Zeitschrift gelesen, eine Muggelzeitschrift, jetzt zufrieden?!" damit legte sie sich wieder hin.

Plötzlich fing Lucius an zu lachen. Völlig erstaunt von seiner Reaktion, sah ihn Narcissa mit einem verdutzten Blick an.

"Bitte? Warum lachst du?"

"Eine Muggel-Zeitschrift?!..."

"Ja, einen Muggel-Zeitschrift...Lucius, ich kann dir nicht ganz folgen..."

Lucius hörte auf, zu lachen und nahm Narcissa's Hände in seine.

"Tut mir leid, Liebste. Aber warum kaufst du dir eine Muggelzeitschrift, wenn ich fragen darf?"

"Darfst du aber nicht, Schatz und jetzt gute Nacht. Schon vergessen, wie du bereits erwähnt hast, habe ich morgen einen anstrengenden Tag vor mir." Damit gab ihm Narcissa einen kleinen Tätschler auf die Wange, legte sich hin, schlief ein und lies einen verdutzt dreinblickenden Lucius einfach sitzen.

Lass dich überraschen, wie es weitergeht....
 

Kapitel 4
 

"Arissa! Arissa, jetzt warte doch auf mich!" rief Narcissa Mrs Goyle hinterher, während sie sich verzweifelt durch die vielen Zauberer drängte, die durch die Winkelgasse und deren unzählige Geschäfte wuselten.

Doch es war zu spät, Narcissa hatte sie verloren und stand nun ganz allein vor Flourish & Blotts. Ein gutes hatte die Sache ja, denn jetzt musste sie sich nicht mehr mit Arissa abgeben.

Narcissa beschloss zu Florean Fortescues Eissalon zu gehen und eine Weile gar nichts zu tun.

Bepackt mit unzähligen Tüten betrat sie den kleinen Eissalon und bestellte einen Kaffee. Narcissa lies sich an einem der kleinen Tische nieder, die in der Sonne standen und parkte die Tüten auf einem der übrigen beiden Stühlen.

Schräg ihr gegenüber saß ein junger Mann, der mit zwei Freunden an einem Tisch Platz genommen hatte und nun ab und zu verstohlen einen Blick auf die blonde Frau warf. Narcissa bemerkte es nicht, da sie damit beschäftigt war, sich innerlich über Arissa Goyle aufzuregen und dabei in ihrer Tasche etwas suchte. Doch das, was sie zu finden hoffte, war nicht in besagter Tasche und das war nicht gerade verdräglich mit den Nerven der jungen Frau.

Nachdem die Suche nicht von Erfolg gekrönt war, wand sich Narcissa ihrem Kaffee zu. Ihre Augen taxierten dabei die Umgebung, um eventuelle Bekannte ausfindig zu machen, oder besser gesagt, um 'unerwünschte' Bekannte ausfindig zu machen und sich rechtzeitig einen Schlachtplan zu überlegen. Ihr Blick glitt auch an dem Tisch der drei jungen Männer vorbei und blieb bei demjenigen hängen, der sie nun ebenfalls wieder ansah. Er lächelte sie an und Narcissa lächelte zurück. Als sie einen Schluck aus ihrer Tasse nahm, lies sie die Augen nicht von dem jungen Mann. Dieser wand ebenfalls seinen Blick nicht von ihr ab und stand schließlich sogar auf. Langsam schritt er auf ihren Tisch zu und blieb davor stehen.

"Ich habe Sie von meinem Platz aus beobachtet und konnte nicht umhin, Sie anzusehen. Nicht einmal die Sonne wird ihrer Schönheit gerecht und ich dachte bei mir, ich muss Sie kennenlernen. Mein Name ist Benjamin Claymore." Während er das sagte, gab er Narcissa einen zarten Handkuss.

"Sehr erfreut, Sie kennenzulernen, Mr. Claymore. Mein Name ist Narcissa Malfoy. Bitte, setzen Sie sich doch und entschuldigen Sie die vielen Tüten."

"Kein Problem, Miss..Malfoy?"

Narcissa überlegte kurz, ob sie ihm sagen sollte, dass sie verheiratet war und sogar einen kleinen Sohn von 3 Jahren hatte. Doch sie entschied sich dagegen.

"Miss Malfoy ist schon korrekt." Er lächelte sie an und seine blauen Augen glänzten im Sonnenlicht.

So saßen Narcissa Malfoy, 'nicht verheiratet, keine Kinder, 22 Jahre alt' und Benjamin Claymore, 'ebenfalls nicht verheiratet, keine Kinder, 25 Jahre alt', noch eine ganze Weile in dem kleinen Eissalon und vergaßen die Zeit.

Inzwischen war es schon Abend geworden und ihre Unterhaltung nahm kein Ende.

Narcissa sah auf die Uhr und bemerkte, dass es schon sehr spät war und sie jetzt dringend nach Hause müsse.

"Benjamin, ich muss gehen, man erwartet mich zu Hause."

"Nein, bitte geh' noch nicht, Narcissa. Ich genieße deine Gesellschaft sehr."

"Ich kann nicht, Ben. Bitte, ich muss gehen." Narcissa stand auf, wollte gehen, doch Benjamin hielt sie am Arm zurück.

"Werde ich dich wiedersehen?"

"Ben, ich....ich....."

"Ja? Ich weiß, wir kennen uns erst seit heute, aber ich mag dich wirklich sehr, verstehst du.."

"Ben, ich..." Sie wollte sich losreißen, doch er hielt sie fest.

"Darf ich dich nach Hause bringen?"

"Nein. Auf keinen Fall, keine gute Idee." Damit entwand sie sich ihm, schnappte sich ihre Tüten und ging. Doch er holte sie wenig später ein.

"Warum nicht?"

Sie drehte ihm den Rücken zu, blieb aber stehen.

"Etwa weil du verheiratet bist?"

Narcissa's Augen weiteten sich und sie drehte sich zu ihm um.

"Woher...?"

"Du hast zwar krampfhaft versucht deinen Ehering zu verstecken, aber es ist mir nicht entgangen."

Als er das sagte, griff Narcissa automatisch zu ihrem Ring und spielte damit herum.

Langsam kam er auf sie zu, bis er direkt vor ihr stand.

"Hast du es vor mir verheimlicht, weil du nicht glücklich bist?"

"Nein, nein. Ich bin es, sehr sogar. Ich weiß selbst nicht, warum ich es verschwiegen habe, es tut mir leid, Ben."

"Schon ok. Vergiss es. Ich empfinde trotzdem genauso für dich auch wenn ich keine Chance mehr bei dir habe."

"Ben....."

"Nein, sag nichts." So standen sie eine Weile schweigend voreinander, ohne die dunkle Gestalt zu bemerken, die sich in einer Häusernische versteckt hatte und die Beiden aufmerksam beobachtete.

Schließlich umarmte Benjamin die blonde, junge Frau und drückte sie sanft an sich, während die dunkle Gestalt verschwand.

"Mach' dir keine Gedanken darüber. Haben du und er, ich meine, hast du Kinder?" ein leichter Anflug von Hoffnung lag dennoch in seiner Stimme.

"Ja." Innerlich starb Benjamin Claymore in diesem Moment. "Wir, ich habe einen Sohn. Sein Name ist Draco und er ist drei Jahre alt."

"Derjenige, der dich bekommen hat, muss der glücklichste Mensch auf der Welt sein, Narcissa.." Seine Stimme klang wehmütig und seine Augen sahen die junge Frau traurig an.

"Ben..." Narcissa strich mit einer Hand sanft über seine Wange.

"Bevor du gehst...und wir uns wahrscheinlich nicht wieder sehen.."

Narcissa nahm ihre Hand zurück und konnte ihm nicht mehr in die Augen sehen.

"Bitte, sieh' mich an, Narcissa. " Benjamin hob ihr Kinn sanft an.

"Bevor du gehst und wir uns nie wieder sehen...."

"Bitte Ben...Tu das nicht."

Doch Benjamin gab ihr trotzdem einen Kuß auf ihre zarten Lippen.

"Wie glücklich muss er sein......" Bevor Narcissa irgendetwas erwidern konnte, war Benjamin verschwunden.

"Leb' wohl. Leb' wohl Benjamin Claymore..."

Kapitel 5
 

Nachdem Narcissa vor dem Anwesen der Familie Malfoy appariert war, betrat sie die Eingangshalle durch die große hölzerne Eichentüre, in der sofort zwei Hauselfen erschienen, um ihr den Umhang abzunehmen.

Leise schlich sie quer durch die Halle und stieg noch leiser die Treppe hinauf. Vorsichtig, um ja keinen Lärm zu verursachen, zog sie ihre Schuhe aus und schlich auf Zehenspitzen in Richtung des Schlafzimmers. Sie glitt lautlos zur nächsten Wand des Flures, wo sie langsam um die Ecke blickte, um nicht eventuell Lucius in die Arme zu laufen. Jedenfalls jetzt noch nicht, denn mit Sicherheit würde er sich aufregen, wo sie so lange blieb. Außerdem hatte sich diese Person, Arissa Goyle, bestimmt schon beschwert, dass Narcissa sie einfach allein gelassen hatte, doch schließlich waren die beiden nicht durch Narcissa' Schuld getrennt worden.

Niemand war zu sehen in dem schwach beleuchteten Gang und so konnte sie es wagen. Zu allen Seiten blickend, schlich Narcissa Malfoy in ihrem eigenen Haus durch die vielen Flure und Gänge, immer darauf bedacht, nicht von ihrem Ehemann entdeckt zu werden.

Jetzt musste sie nur noch einen Gang bis zum Ende und nochmal um die Ecke, um das Schlafzimmer zu erreichen, aber immerhin es waren noch ein Gang und eine Ecke, wo noch viel passieren konnte. Am Ende des Ganges angelangt, wähnte Narcissa sich schon in Sicherheit, doch es kam etwas anders.

"Madam!" Narcissa zuckte zusammen, blieb stocksteif stehen und bewegte sich keinen Millimeter.

"Madam? Ist Euch nicht wohl?" Jetzt erst realisierte Narcissa, dass diese Stimme unmöglich die von Lucius sein konnte und so drehte sie sich lansgam um. Dort, hinter ihr, stand eine kleine Hauselfe und Narcissa wagte es wieder, zu atmen.

"Bist du verrückt?! Willst du mich zu Tode erschrecken?!!" flüsterte sie etwas gereizt und die Hauselfe entschuldigte sich unzählige Male.

"Ja, ist ja gut. Schhh. Jetzt sei still!" versuchte sie die Hauselfe zu beruhigen, beziehungweise zu erreichen, dass sie still war und Lucius nichts mitbekam.

"Was willst du überhaupt?" Narcissa war näher zu der Hauselfe herangetreten, sich immer umschauend, ob nicht 'zufällig' ihr Gatte, irgendwo auftauchte. Andererseits auch aus diesem Grund, dass sie nicht so zu schreien brauchte.

"Master Malfoy sucht schon seit Stunden nach Madam und er hat Minky beauftragt, Master sofort Bescheid zu sagen, falls Minky Madam findet." Erklärte die Hauselfe voller Stolz. Narcissa erfreuten diese Nachrichten nicht ganz so sehr wie die Haueselfe.

"Hör' mir jetzt genau zu, verstanden?! Du wirst meinem Mann nicht verraten, dass du mich gefunden hast, kapiert!"

"Aber Madam, ich kann doch nicht die Anweisungen des Masters verweigern!"

"Doch das kannst du! Ich sage dir, dass du es kannst und jetzt verschwinde!" Die Hauselfe, vollkommen erschrocken, einerseits darüber, dass sie die Befehle ihres Masters verweigern sollte und andererseits darüber, dass ihre Herrin sich so wenig damenhaft benahm, trottete eiligst von dannen.

"Vergiss nicht: Wehe du verräts mich!" rief Narcissa der Hauselfe noch hinterher, bevor sie im Schlafzimmer verschwand.

Kapitel 6
 

Lucius befand sich zu dieser Zeit in seinem Arbeitszimmer und bearbeitete verschiedene Aufträge des Ministeriums, als eine kleine Hauselfe den Raum betrat, eine Tasse Tee in den Händen haltend. Die Tasse schwankte etwas, da sich die Hauselfe sehr fürchtete und ihre großen Augen weit aufgerissen waren.

"M-Master M-Malfoy, h-hier i-ist e-euer T-Tee." Stotterte die Elfe und stellte díe Tasse vorsichtig auf den kleinen Beistelltisch neben den Schreibtisch von Lucius.

Dieser sah gar nicht auf, sondern war viel zu vertieft in seine Schriften, dass er die Hauselfe sowie den Tee gar nicht wahrnahm.

Doch als die kleine Elfe erleichtert, dass sie keine Strafe bekommen hatte, auf dem Weg nach draußen war, wurde sie von einem Gegenstand getroffen.

"Was denkst du dir eigentlich, hier einfach so reinzuplatzen, du kleines Insekt!" Lucius hatte die Elfe erst jetzt bemerkt und allein ihre Anwesenheit verursachte zusammen mit seinen ohnehin schon überstrapazierten Nerven einen kleinen Tobsuchtsanfall.

"M-M-Mas-ter...T-Tinka b-ringt n-nur d-den T-Tee..." Wimmerte die kleine Hauselfe und rieb ihren schmerzenden Kopf, bevor sie auf der Stelle den Gegenstand ihrem Herrn zurückbrachte, der verantwortlich für ihre Kopfschmerzen war.

Lucius, immer noch außer sich vor Wut, blickte auf den Beistelltisch und sah die Tasse Tee. Allerdings war diese durch die Wurfaktion zersprungen und ihr Inhalt verteilte sich langsam in einer immer größer werdenden Lache auf dem Holzfußboden. Stellenweise tropfte noch etwas Tee den Tisch hinunter und kleine Spritzer verteilten sich auf dem Fußboden, als sie in die Teelache fielen. Weiter hatte Lucius noch einige Arbeitsblätter ebenfalls auf den Boden befördert, da der Gegenstand, mit dem er nach der Elfe geworfen hatte, sich direkt auf seinen Papieren befunden hatte.

"Du....DU HAST STUNDEN MEINER ARBEIT VERNICHTET, DU NICHTSNUTZIGER WURM!!!!!" Die Augen der Hauselfe waren vor Schreck geweitet und ihre Knie zitterten vor Angst. Lucius sprang auf, lief schnell um den Tisch herum auf die Elfe zu und versetzte ihr eine Fußtritt, der sie durch die nur angelehnte Tür des Arbeitszimmers und an die nächstbeste Wand beförderte. Die Türe knallte mit einem lauten Knall an die Wand, schwang zurück und fiel ins Schloss.

Lucius, der immer noch in Rage war, riss die Tür auf, lief auf den Flur und packte die Hauselfe am Kragen.

"Wenn das nocheinmal vorkommt, dann werde ich dich 3 Tage ohne Essen in den Kerkern kopfüber aufhängen lassen, oder noch schlimmer...dich freilassen!" Damit lies er sie fallen und die Hauselfe verschwand wimmernd und sich entschudigend in einem Gang des Hauses.

Einigermaßen zufrieden warf Lucius sein Haar zurück, schritt langsam wieder in sein Arbeitszimmer und als er darin angekommen war, wurde er sich des Schadens bewusst. Der Herr von Malfoy Manor rief nach zwei anderen Hauselfen und befahl ihnen, die Unordnung zu beseitigen.

Nachdem die Hauselfen fertig waren, nahm Lucius wieder an seinem Schreibtisch Platz und widmete sich seiner Arbeit.

"Du da, bleib da!" rief er einer Hauselfe hinterher.

"Minky, Master." Erwiderete die Hauselfe mit einem dünnen Stimmchen.

"Ja, wie auch immer. Ist meine Frau schon nach Hause gekommen?"

Minky druckste herum und konnte sich nicht entscheiden, was sie sagen sollte.

"Was ist? Warum antwortest du mir nicht?!" Lucius legte die Schreibfeder aus der Hand und stand wieder auf.

"Minky, weiß nicht was sie jetzt sagen soll, Master."

"Was soll das denn bitte heißen?" Plötzlich stutze Lucius und in seinem Kopf formte sich eine Idee.

"Hat sie dir gesagt, du sollst mir nicht Bescheid sagen, dass sie wieder zurück ist und hat dir eine Strafe angedroht?" Das war typisch Narcissa. Lucius kannte seine Frau sehr gut und wusste auch genau, dass die Hauselfen ihm alles zutrugen, auch wenn seine Frau ihnen befohlen hatte, es nicht zu tun. So hatte er beispielsweise auch herausgefunden, was Narcissa für ihn zum Geburtstag vorbereitet hatte. Sie hatte ein großes Geheimnis um sein Geschenk gemacht und Lucius hatte all ihre Versuche, es zu verbergen, leicht missverstanden. So hatte er die Hauselfen damit beauftragt, herauszufinden, was mit Narcissa nicht stimmte. Später trugen sie ihm zu, dass Narcissa ein Kind erwartete und sie es ihm an seinem Geburtstag hatte sagen wollen. Als es dann soweit war, und Narcissa ihm sagte, dass er Vater werden würde, hatte er sie umarmt und war mit ihr durch den Raum getanzt, ohne ihr zu verraten, dass er es bereits gewusst hatte. Leider hatte sie es eine Weile später herausgefunden und war ziemlich sauer geworden, was er damit hatte büßen müssen, dass er eine Woche ihren Diener hatte spielen müssen.

"Ja, Master hat Recht. Bitte bestrafen Sie Minky nicht!" Die Hauselfe schloss schon die Augen und erwartete irgendwelche Schelte, doch Lucius entlies sie ohne ein weiteres Wort.

Er verlies daraufhin das Arbeitszimmer und machte sich auf den Weg ins Schlafzimmer.

Kapitel 7
 

Erleichtert schlug Narcissa die Tür zu, lehnte sich von innen dagegen und atmete tief aus. Für einen Moment schloss sie die Augen und rutschte dabei auf den Boden. So saß Narcissa eine Weile da und überlegte sich, was sie nun tun sollte. Lucius würde garantiert nicht sehr erfreut sein, dass sie so spät nach Hause gekommen war und wie sollte sie ihm ihre Verspätung erklären? Lügen war nicht gerade Narcissa's Stärke, aber wieso auch, denn schließlich war sie eine Tochter aus einer sehr alten, reinblütigen Familie und dazu erzogen, stets höflich und anständig zu sein. Leider war in sehr vielen Bereichen diese Erziehung fehlgeschlagen. Nach außen hin war sie sicher die perfekte Ehefrau, aber wer sie besser kannte, so wie Lucius, der wusste, dass sie keineswegs so 'zurückhaltend' oder 'anständig' war. Aber ihr würde schon etwas einfallen und immerhin, wenn gar nichts mehr funktionierte, konnte sie sich immer noch in ein aufreizendes Negligé werfen und Lucius würde sowieso nicht mehr reden wollen. Damit einigermaßen zufrieden gestimmt, stand Narcissa wieder auf, zog sich gleich eben besagtes Teil an und ging dann nach nebenan, wo ihr kleiner Sohn Draco friedlich schlief. Sie betrachtete ihn eine Weile, wie er so dalag, seine blonden Haare und sein süßes Gesichtchen, und trotzdem ähnelte er schon jetzt Lucius sehr. Sie strich ihm sanft über den Kopf und lächelte, als er kurz ihre Hand mit seiner kleinen berührte. Er schlug die Augen auf und sah seine Mutter mit großen Augen an, darauf giggelte er und seine grauen Augen strahlten. Narcissa nahm ihn auf die Arme und drückte ihn sanft an sich. Baby-Draco grabschte nach einer ihrer Haarsträhnen und nachdem er einige Zeit damit gespielt hatte, zog er daran, was bei seiner Mutter ein schmerzhaftes Ziehen verursachte, worauf der Kleine freudig lachte. Narcissa entwand ihm schnell ihre Haare, damit noch ein paar auf ihrem Kopf zurückblieben und sah ihren kleinen Sonnenschein zärtlich an. Dieser gähnte herzhaft, seine Augen fielen schon wieder zu und er schmiegte sich eng an seine Mutter. Mit einer Hand hielt Narcissa seinen Kopf und wiegte ihn sanft, schließlich gab sie ihm einen kleinen Kuß auf den Kopf und legte ihn wieder in sein Bettchen. Bevor sie das Zimmer verlies, sah sie ihn nochmals an und ging daraufhin zurück ins Schlafzimmer. Dort setzte sich Narcissa an ihren Kosmetiktisch und begann ihre Haare zu kämmen. Ihre langen, blonden Haare fielen ihr nun geschmeidig den Rücken hinunter und erreichten schon fast ihre Hüften. Eine Weile betrachtete sie ihr Selbst im Spiegel und schließlich legte sie sich mit den Armen als Kissen auf den Tisch, schloss die Augen und entspannte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (13)
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Von:  Nana_Ichigo
2014-06-17T21:21:01+00:00 17.06.2014 23:21
Die FF ist zwar abgebrochen, aber ich lese sie trz.^^
Toller Anfang :)
Von: abgemeldet
2005-12-14T19:02:43+00:00 14.12.2005 20:02
Hi,
Ich muss wirklich sagen, dass wenn mann deine Fanfic liest einen nie langweilig wird.
Ich finde jedes Kapilel ist gleichbleibend spannend und es schlafft niemals ab!
Und wenn sich was tut, dann wird es eher noch spanndender!!!
Von: abgemeldet
2005-12-14T18:54:25+00:00 14.12.2005 19:54
Das ist jetzt wahrscheinlich die Ruhe vor dem Sturm oder?
Und ich bin auch dafür, dass du entlich mal weiter schreibst.
Da gibt man sich so viel Mühe bei den Kommis und du lässt dir so viel Zeit!!!
Bye
Von: abgemeldet
2005-12-14T18:32:53+00:00 14.12.2005 19:32
Also ich würde jetzt nicht gerne die Hauselfe sein! Definitiv nicht!
Ich muss dir ganz erlich sagen ,dass es bei den meisten Fancfics so ist, dass sie von Kapitel zu Kapitel immer uninteressanter werden. Aber bei dir ist es immer geleichbleibend spannend!!!
Echt geil!
Mach so weiter!!!
Bye
Von: abgemeldet
2005-12-14T18:24:09+00:00 14.12.2005 19:24
Wieso??? *heul*
Wieso musste da ausgerechnet jemand sein, der sie gesehen hat?
Und wieso ist Lucius nicht an Benjamin Claymores stelle gewesen?
Lucius bringt sie doch jetzt hundertprozentig um, wenn er das rausfindet!!! Und er wird es doch bestimmt.
Du musst mir die Wahrheit sagen BIIITTTE!!!
Von: abgemeldet
2005-12-14T18:08:46+00:00 14.12.2005 19:08
HI,
Die Reaktion hätte ich jetzt auch nicht erwartet!
Aber die arme Narcissa.
Ich würde auch nicht gerne einen Tag mit dieser Frau verbringen wollen!

Die ist bestimmt wie ihr Sohn
Von: abgemeldet
2005-12-14T17:58:18+00:00 14.12.2005 18:58
Ich schließe mich Sinia vollkommen an! Der Hammer!!!
Mir ist fast das Herz stehen gebieben, als Lucius sich zu ihr rübergebeugt hat!!!
Du musst umgedingt weiter schreiben!
Bye
Von: abgemeldet
2005-12-14T17:46:40+00:00 14.12.2005 18:46
Wirklich schön geschrieben!
Dein Kapitel gefällt mir echt gut, hätte nur einwenig länger sein können.
Ich finde auch, dass du die Charaktere ziemlich gut getroffen hast.
Mach bitte weiter so!
Bye
Von:  Muffinqueen
2005-05-15T09:43:16+00:00 15.05.2005 11:43
hey, du musst umbedingt weiter schreiben, ok?
Von: abgemeldet
2004-08-05T20:28:07+00:00 05.08.2004 22:28
Du dess is hä coole ff. gefällt mi! endlich mal keine die sich um hp handelt.


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