Weg für immer?   von Starfi
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                            Kapitel 2: Verschwunden
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"Jetzt reicht es mir! Wir hätten schon längst den blöden Splitter haben
müssen! Deine kleine Freundin scheint ja keine besondere Könnerin zu sein."
"Aber sie hat uns wenigstens nicht ständig angegriffen so wie gewisse andere
Leute hier!" Sangos schnippischer Ton ließ Kikyo zusammenfahren, aber sie fing
sich schnell wieder. "Du gehörst wohl zu der nachtragenden Sorte, hm?" "Dito!
Bei dir weiß man nie, woran man ist. Erst willst du Inu Yasha umbringen, dann
liebst du ihn plötzlich wieder abgöttisch, kämpfst trotzdem gegen ihn. Mal
sagst du Kagome, sie solle sich nicht in Gefahr bringen und im nächsten Moment
versuchst du sie zu töten. Wer blickt da noch durch?" "Tja, ich entscheide mich
halt gerne mal um." "Na super, dass nenn ich beständig! Meine Mama hat mir
beigebracht, niemanden zu trauen, der tote Seelen in sich hat. Wer garantiert
uns, dass du nicht bald wieder mal Bäumchen wechsle dich spielst?" Kikyo blieb
den anderen diese Antwort schuldig. Der helle Lichtblitz traf sie und das
Mädchen ging taumelnd zu Boden. Inu Yasha stürmte auf sie zu. "Kikyo! Was ist
denn mit dir? Sag doch was!" Doch die starrte benommen stur gerade aus. Je
klarer jedoch ihr Blick wurde, desto mehr Entsetzen war darin zu sehen. Sie
flüsterte etwas, was jedoch noch nicht einmal Inu Yasha mit seinem guten Gehör
wahrnehmen konnte. "Was?" "Ka... Ka... go....me..." Panisch blickte Inu Yasha
sie an. "Was? Was ist mit ihr?" "Ein Teil unserer... ihrer Seele. Das war ein
Teil ihrer Seele!" Inu Yasha hatte das Gefühl, m<an hätte ihm mit einem
riesigen Knüppel niedergeschlagen. Allmählich verstand er. Sie war in der
letzten Zeit, seit Kikyo zu ihnen gekommen war, immer so introvertiert.
Ausserdem war keine Spur von dem von ihr angedeutetem Splitter zu finden. Sie
wollte die ganze Gruppe loswerden. Und sie waren blindlings darauf reingefallen.
Ohne auf die anderen zu achten, denen es auch langsam zu dämmern schien,
stürzte er davon.

Kagome hatte sich soweit gefangen, dass sie aufstehen konnte. Besorgt blickte
Kaede sie an. "Mach dir keine Sorgen. Mir geht es gut! Freu dich viel mehr. Du
hast deine Schwester wieder. So, wie du sie kanntest! Ich werde jetzt gehen."
"Wie, du geht's jetzt? Du hast dich nicht von den anderen verabschiedet." "Sie
würden es nicht verstehen. Inu Yasha ist sicher auf dem Weg hierher. Ich
möchte ihm nicht begegnen." Sie nahm ihr Fahrrad. "Hab vielen, vielen Dank. Ich
werde nie vergessen, was du für mich getan hast." Sie lächelte ihr zu und
hoffte, dass es echt aussah. Doch Kaede sah die Verzweiflung dahinter. Kagome
stieg mit wackeligen Beinen auf den Fahrradsitz und setze sich in Bewegung.

"Kagome. Kagome. Was hast du nur getan?" Keuchend erreichte Inu Yasha das Dorf
und landete bei Kaedes Haus. Die stand davor und blickte zu Boden. "Wo ist sie?"
Kaede blickte nicht auf. "Weg." "Was meinst du mit weg?" Sie ist fort. Gegangen.
Zurück in ihre Welt." In diesem Moment landete die vergrößerte Chiara neben
ihnen und auf ihr die anderen 4. "Kaede!" Kikyos stimme zitterte. "Was habt ihr
getan?" "Sie hat mich gebeten, dir einen Teil ihrer Seele zukommen zu lassen. Es
war ihr ausdrücklicher Wunsch." Hilflos zuckte sie mit den Schultern. Kikyo
zitterte und niemand wußte, ob sie weinte. "Dieses dumme, dumme Mädchen." Inu
Yasha hatte genug gehört. Er machte sich auf den Weg zum Brunnen.
"KAGOME!!!!!!!!!"
Kagome hörte entfernt den Schrei und erschrak. Sie war nicht davon ausgegangen,
dass er so schnell zurück sein würde. Sie ließ ihr Fahrrad in den Brunnen
hinuntergleiten und setzte sich auf den Brunnenrand. Sie konnte hören, wie
Tiere im Wald aufgescheucht wurden. ,Er kommt näher.' Sie seufzte. Was tun?
Selbst, wenn sie jetzt verschwinden würde, ohne mit ihr zu sprechen, er könnte
ihr folgen. Also wartete sie ab. Noch ehe er etwas sagte wußte sie, dass er
angelangt war. "Kagome!!!" Sie drehte sich nicht um. Er ging auf sie zu. "Bitte
bleib stehen." Er hielt inne. Langsam drehte sie sich zu ihm um und er erschrak.
Ihr gesicht wirkte eingefallen und sie war so blaß, dass ihre Haut fast
transparent erschien. "Was hast du nur getan?" "Ich habe versucht, dir und Kikyo
einen lang ersehnten Traum zu erfüllen." Sie lächelte ihm zu, doch auch ihm
konnte sie nichts vormachen. "Lächel nicht, wenn dir nach weinen ist!" "Wer
sagt, dass mir nach weinen zu Mute ist? Ich bin hier fertig, den Rest schafft
ihr allein. Nun ist es an der zeit, zurück zu kehren." "Ach, und da dachtest du
ich schick mal kurz alle weg, verteile noch ein paar Stückchen Seele und
verschwinde so mir nichts dir nichts." Die Schärfe seiner Stimme war nicht zu
überhören. Ungerührt sah Kagome ihn an. "Ich hatte keine Lust auf große
Abschiedsszenen, ok?" "Nein, nicht ok! Du hast hier Freunde. Menschen, denen du
wichtig bist. Du kannst nicht einfach gehen!" "Siehst du doch. Inu Yasha,
versteh mich doch. Das hier alles macht mich kaputt. Die Kämpfe, die ständige
angst um euch... um dich... ich will das nicht mehr. Und ich kann es auch nicht
mehr." Sie schüttelte wie zur Bestätigung den Kopf, so dass ihr ihre schwarzen
Haare umher flogen. "Kagome... wir..." "NEIN! Ein "wir" gibt es nicht. Wir leben
in verschiedenen Welten. Ihr alle seit etwas besonderes. Du ein Halbdämon,
Miroku ein Mönch mit schwarzem Loch, Shippo ein Fuchsdämon, Kikyo eine
Priesterin mit Heilkräften, Sango eine Dämonenjägerin und Chiara verwandelt
sich in ein riesiges Wesen, dass fliegen bzw. in der Luft laufen kann.. Ich bin
ein Mensch. Und als solcher habe ich in dieser Welt nichts verloren. Und du
kannst dir endlich einen Traum erfüllen. Jetzt steht dir und Kikyo nichts mehr
im Wege!" Kagome nahm die Kette mit den Splittern des Kristalls von ihrem Hals
ab und legte sie auf den Rand. "Hier. Nimm sie dir. Ich muß mich beeilen, denn
lange hält die Wirkung des Kristalls nicht an und ich kann ohne einen Splitter
nicht zurück." Sie winkte ihm zu und drehte sich zum Absprung bereit wieder um.
"Kagome... sag: liebst du mich?" Es war ihr deutlich anzusehen, wie sie zusammen
zuckte. "Das tut nichts zur Sache. Denn es würde nichts ändern. Du liebst
jemand anderen und da habe ich keinen Platz mehr. Also kehre heim und verarbeite
das ganze hier auf meine Weise." Sie sprang hinunter. "Kagome!" Mit einem Satz
war Inu Yasha am Brunnen, doch es war keine Spur mehr von dem Mädchen zu sehen.
Er trat mit voller wucht gegen den Brunnen, so dass die Hälfte davon
einstürzte und den Boden größtenteils verdeckte. "Verdammt!" Er nahm die
Splitter des Kristalls in die Hand und behielt ihn dort. Hinter ihm war ein
Knirschen zu vernehmen. "Laßt mich allein!" "Sie ist also weg...?" Sango rang
mit den Tränen. Sie war immer da... hatte sie in schweren Stunden getröstet
und auf sie geachtet... und nun war sei weg. Auch Miroku mußte sich stark
zusammenreißen. Immer war Kagome da gewesen, hatte ihn verteidigt und ihn bei
Verletzungen versorgt. Und nun war sie ohne ein Abschiedswort gegangen. Shippo
war völlig fertig mit den Nerven. Aufgeregt hüpfte er an dem eingebrochenem
Teil des Brunnens rum und heulte wie ein kleines Kind. Chiara versuchte, ihn mit
Nasenstupsern zu beruhigen, doch es schien alles nichts zu helfen. Kikyo sagte
gar nichts. Sie stand einfach nur da, fassungslos, was geschehen war. Durch
Kagomes "Spende" war es ihr nun vergönnt, richtig zu leben. Sie mußte keine
toten Seelen mehr anhäufen, um die innerliche Leere zu füllen. Doch momentan
konnte sich nicht behaupten, dass sie dies besonders erleichterte. Sie war immer
schäbig zu Kagome gewesen und hatte dieses Geschenk, wenn man es so nennen
wollte, nicht verdient. Und sie konnte nur erahnen, wie Inu Yasha sich fühlte.
"Ja, sie ist weg. Und sie kommt nicht zurück. Die Splitter, die ihr
ermöglichen, in unsere Welt zu kommen, hat sie hier gelassen und nun ist sie
fort." Er blickte seinen Gefährten nicht an, was auch nicht nötig war. Jeder
konnte sich vorstellen, wie ihm zu Mute war. Bedrückt verließen sie ihn, wie
er es sich gewünscht hatte. Nur Kikyo blieb zurück. "Es tut mir leid." "Warum
sollte es dir leid tun? Oder war es deine Entscheidung, dass sie einfach geht."
"Lass deine blöden Witze. Natürlich nicht. Warum folgst du ihr nicht?" "Weil
es ihre Entscheidung ist!" "Und was ist mit dir? Sie denkt, du liebst jemand
anderes, doch sie irrt sich. Und du wirst es ewig bereuen." "Pah!" Verachtung
lag in seiner Stimme. "Ich habe schon einmal eine Liebe verloren. Und lebe
trotzdem noch." Kikyo fuhr ein Stich ins Herz, denn nun hatte er es zum 1. Mal
gesagt. Er hatte seine Liebe verloren. Also war es mit seiner Liebe ihr
gegenüber vorbei. Sie hatte es schon immer geahnt. Denn immer zog er Kagome ihr
vor, beschütze und rettete sie. Doch ein kleiner Funken Hoffnung war in ihrem
Herzen geblieben, auch wenn es kalt und tot war. Durch den Teil der Seele wurde
ihr Körper wieder von selbst erwärmt, die Reinheit hatte eine ungeheure Kraft.
Sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. "Aber dieses Mal ist die Ursache
eine andere. Sie liebt dich doch auch. Würde sie sich sonst so verhalten? Wie
dumm sie ist. Sie hätte die Chance, mit dir zusammen zu sein und nutzt sie
nicht. Statt dessen will sie ihrer möglichen Rivalin helfen. Wie töricht..."
"Tja, das ist eben Kagome. Doch sie hat recht. Wir leben in verschiedenen Welten
und sie muß zurück zu den ihren." Er sah sich nun zu ihr um. "Lass uns zu den
anderen gehen."

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