A tale of egypt von Lysha ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Titel: A tale of egypt Teil 1 Autor: lischa E-Mail: apalaschia@yahoo.de Fanfiction: Yu-Gi-Oh! Raitering: PG-16? Pairing: Trag'Oul (own chara) x Jono, Seth x Jono (später mehr) Disclaimer: Mir gehört die Idee, ansonsten nichts. GEIMHEIT! Geld verdienen tu ich auch nicht. Warnungen für diesen Teil: dark, rape Widmung: meinem Beta Aoko-chan!!!! HDGMDL!!! Also die Idee [oder die Muse??] hat mich einfach angesprungen, abgeknutscht und nich mehr losgelassen. Es spielt im alten Ägypten, is oder wird im Verlauf ein bisschen anders, als es im Anime oder Manga ist. [hab nämlich keine Ahnung] "blabla" Gerede /denk/ Gedachtes [] Erklärungen und blöde Kommentare meinerseits am Ende Feuer... Blut... Die verzweifelten Schreie der Verletzten. Das hämische Gelächter der Feinde. Der letzte verzweifelte Versuch zu retten, was zu retten ist. Sinnlos... Das Dorf war zerstört. Niemand stellt sich ihnen in den Weg. Keiner wagt es, sie aufzuhalten. Ihnen Einhalt zu gebieten. Sie das waren die Drachen. Ein Clan von Dieben, Mördern, Attentätern, Assassinen und den besten Schwertkämpfern des alten Ägyptens. Niemand konnte sie aufhalten. Es wagte auch niemand. Sie hielten sich meist an die kleinern Dörfer. Sie überfielen sie eigentlich nur aus Langeweile. Wenn sie keinen Auftrag hatten. Oft wurden sie von Herrschen als Unterstützung im Kampf geordert. Dennoch hatten sie mit dem Pharao einen Pakt, der besagte, dass sie im Hinterland Ägyptens so etwas wie ein eigenes Reich hatten. Auch hielten sie sich von der Hauptstadt und den größeren Städten fern. Diese Lösung war zwar auch nicht zufrieden stellend, aber selbst die Armee des Pharaos hätte gegen die Drachen keine Chance. Also versuchte er, sie so lange wie möglich ruhig zu halten. Aber er wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis den Drachen das, was sie hatten, nicht mehr ausreichte... Ein achtjähriger blonder Junge mit bernsteinfarbenen Augen rannte mit seiner kleinen, vierjährigen Schwester auf dem Arm aus dem brennenden Dorf, welches mal ihr Zuhause gewesen war. Den Schrei seiner sterbenden Mutter noch in den Ohren. Das Stampfen der Hufe, die immer näher kamen. Die Angst ließ den kleinen Körper noch schneller laufen. Doch vergebens. Der Reiter hatte sie schon überholt und versperrte ihnen den Weg. "Wer wird denn weglaufen? Wisst ihr denn nicht, dass man den Drachen nicht entkommen kann?" Das hämische Grinsen in seinem Gesicht wurde noch breiter, als sich der Junge schützend vor seine Schwester stellte. "Was denn, glaubst du das so ein kleiner Scheißer wie du etwas gegen mich ausrichten kann?" - "Ich werde auf keinen Fall zulassen, dass ihr meiner Schwester was antut!" Das Grinsen wurde nur noch breiter. Der Mann stieg von seinem Pferd herunter. Jetzt erkannte der Junge erst die wirklichen Ausmaße des Mannes. Er wirkte zwar schon auf dem Pferd groß, aber als er vor ihm stand wirkte er erst recht bedrohlich. Mit einem Körpermaß von mindestes 1,90m und der typischen Drachenuniform, die aus einer schwarzen Leinenhose und einem schwarzen Kaftan[1] bestand. Außerdem trug er noch einen schwarzen Umhang, der mit einer silbernen Drachenbrosche befestigt worden war, mit dem er noch bedrohlicher wirkte. Alles an diesem Mann schien nur Schwärze auszustrahlen. Selbst seine rabenschwarzen Haare strahlten eine unheimliche dunkle Macht aus. Das Gesicht wirkte auch nicht gerade Vertrauenserweckend. Es war von Kämpfen gezeichnet. Unter dem rechten Auge hatte er eine längliche Narbe. Langsam trat er an den Jungen heran. "Weißt du eigentlich, wen du vor dir hast?" Jono, so der Name des Jungen, schaute trotzig in die giftgrünen Augen des Mannes. "Sollte ich wissen, wer meine Familie, meine Freunde getötet und mein Zuhause zerstört hat? Dann muss ich euch enttäuschen. Ich sehe nur einen ehrlosen Mörder, dessen Namen ich nicht hören will." Der Mann wirkte ein wenig überrascht über die Frechheit des Jungen. Niemand wagte es, so mit ihm zu sprechen. Alle hatten sie viel zu viel Angst vor ihm. Schnell hatte er sich wieder gefangen. "So, du willst es also nicht wissen? Nun aber ich sage es dir trotzdem. Ich bin Trag'Oul[2], der Anführer der Drachen. Und du, mein Junge, gefällst mir. Ich werde dich zu meinem Sklaven machen. Mal sehen, ob du dann immer noch so frech bist. Deine Schwester werde ich auch mitnehmen. Sie könnte mir vielleicht auch einmal nützlich sein." Jono bekam Angst bei diesen Worten, jedoch bevor er noch etwas sagen oder machen konnte, spürte er schon den Schwertgriff Trag'Ouls an seinem Kopf und dann wurde alles schwarz um hin. /Was ist passiert? Wo bin ich hier? Warum tut mir der Kopf so weh? Und warum kann ich meine Arme nicht mehr bewegen?/ Langsam öffnete Jono die Augen. Schloss sie aber auch sofort, da er von dem hellen Licht geblendet wurde. "Jono? Alles in Ordnung?" Nochmals öffnete Jono die Augen, aber diesmal machte ihm das Licht nichts aus. "Serena[3]? Was? Wo?" Langsam kehrte die Erinnerung zurück. An den Überfall, den verzweifelten Kampf, die Flucht, den Reiter und den Schlag. "Serena, ist alles in Ordnung mit dir? Hat er dir was getan?" Als er seine Schwester in die Arme schließen wollte, bemerkte er, dass seine Hände an einen Pfahl gekettet waren. Er saß kniend auf dem Boden. /Wie ein Hund./ schoss es Jono in den Kopf. Serena schmiegte sich eng an ihren Bruder. "Nein, er hat mir nichts getan. Nachdem er dich niedergeschlagen hatte, hat er mich gepackt und mich und dich aufs Pferd geworfen. Und dann sind wir hierher geritten." Jono schloss wieder die Augen, da ihm der Kopf immer noch sehr wehtat. Wo er hier war, konnte er sich denken. In einem Lager der Drachen. Nachdem er nach einiger Zeit wieder die Augen öffnete, bemerkte er, dass er nicht allein mit seiner Schwester in dem Zelt war, aber er war der einzigste, der irgendwo fest gekettet war. Die vier anderen Männer waren zwar an den Händen gefesselt, konnten sich aber frei bewegen. Auch trugen sie eine schwarze Uniform, aber diese wirkte nicht bedrohlich, sondern eher Vertrauenserweckend. Die schwarze Leinenhose und das kurz geschnittene Oberteil wurden von einem langen schwarzen Mantel bedeckt, an dem noch eine Kapuze befestigt war. "Seid ihr auch Gefangene?" Die Männer schauten verwundert zu dem Jungen. Eigentlich wunderte es sie schon, dass ein achtjähriger Junge angekettet war und sie nur an den Händen gefesselt waren. "Ja, sind wir. Wir sind ihnen auf dem Weg zu eurem Dorf über dem Weg gelaufen. Wir sind zwar nicht gerade schlecht mit dem Umgang mit Schwertern, aber es waren einfach zu viele.", antwortete ein braunhaariger Mann. Über das fragende Gesicht leicht schmunzelnd, fügte er noch hinzu: "Wir sind Schatten, die Leibwachen des Pharaos. Wir gehören zu den besten Schwertkämpfären." Jonos Augen wurden groß. "Heißt...heißt das, dass der Pharao auch..." - "Nein, nein. Keine Angst. Wir hatten nur eine Mission zu erfüllen, dem Pharao geht es gut. Er befindet sich in der Hauptstadt." Versuchte der braunhaarige zu erklären. Noch mehr verwundert über die Sorge eines Kindes, über das Wohl seines Herrschers. Neben dem braunhaarigen stand ein schwarzhaariger, der Jono mit einem merkwürdigen Blick mustere. "Glaubst du, dass er es ist?" flüsterte er dem braunhaarigen zu. "Es könnte sein... immerhin, er hat goldene Haare und sein Blick, sein Verhalten spricht auch dafür, dass er derjenige aus der Prophezeiung ist. Außerdem lebt er noch. Es ist das erste Mal, dass Trag'Oul jemanden am Leben gelassen hat, wenn er im Blutrausch ist." Der schwarzhaarige wand seinen Blick wieder auf Jono. "Sag mal Junge, hast du schon einmal starke Schmerzen gespürt oder warst in einer Situation, in der du am liebsten sterben möchtest? Und hast du dann das Gefühl gehabt, dass etwas aus deinem Körper wich, aber dann wieder zurückgekommen ist?[4]" Zur gleichen Zeit in einem anderen Zelt. "Verzeiht meine Frage Herr, aber seid ihr euch sicher, was den Jungen betrifft?" Trag'Oul funkelte den ihm gegenüberstehenden Mann böse an. "Glaubst du, ich hätte mir die ganze Mühe gemacht, wenn ich mir nicht sicher wäre? Oder zweifelst du etwa an mir?" Trag'Oul trat bei diesen Worten dicht an seinen Hauptmann heran. Dieser wich zurück und senkte den Kopf. "Verzeiht mir! Ich wollte nicht zweifeln! Aber mir erscheint es nur seltsam, dass von einem kleinen Jungen das Schicksal eines ganzen Landes Hängen soll." Trag'Oul drehte ihm den Rücken zu und ging einige Schritte von ihm weg. Er schien nachdenklich, als er sprach: "Mir erschien es ja auch suspekt, als ich von der Prophezeiung gehört habe. Aber die Prophezeiung lautet nun mal: Und genau dieser Junge befindet sich nun in meinen Händen. Und ich werde ihn für meine Zwecke benutzen." Trag'Ouls Augen blitzten bei seinen Worten auf. Der drehte sich wieder langsam zu dem Mann um. Wie eine Raubkatze schritt er wieder näher an den Hauptmann heran. Diesem trat der Angstschweiß auf die Stirn, angesichts dem Gesichtausdruck, welcher einer bösen Fratze glich. "Und ich werde meine Pläne auch nicht von Zweiflern wie dir kaputt machen lassen." Mit diesen Worten zog er schnell einen Dolch aus seinem Gürtel und stach seinem Gegenüber in den Bauch. Mit einem halberstickten Schmerzensschrei ging der Mann in die Knie. Bevor er aber noch irgendetwas tun konnte, hatte ihm Trag'Oul auch schon die Kehle durch geschnitten. Trag'Oul betrachtete den Sterbenden mit einem nicht zuzuordnenden Gesichtsausdruck. Mit einem hämischen Grinsen wischte er den Dolch an dem Gewand seines Ex-Hauptmannes ab und trat aus dem Zelt. Dort rief er nach einem Sklaven. "He, Hadir du verlauste Ratte, komm sofort her!" Der angeschrieene Sklave beeilte sich, dem Ruf seines obersten Herren schnell nachzukommen. Er warf sich vor ihm in den Staub und wartete auf seine Befehle. "Mach den Dreck darinnen weg! Und wehe ich finde auch nur einen Tropfen! Dann sagst du Mathar, dass er ab sofort der Hauptmann ist. Verstanden?" Der Sklave nickte mit dem Kopf und antwortete: "Wie ihr befehlt, Gebieter." Hadir wartete, bis sein Herr an ihm vorbei geschritten war, und machte sie an auf die unschöne Arbeit, die Leiche wegzuschaffen und das Zelt von dem Blut zu reinigen, zu verrichten. Die Frage des schwarzhaarigen stand noch immer im Raum, als die Zeltplane zurückgeworfen wurde und Trag'Oul mit vier seiner Drachen-Soldaten in das Zelt trat. "So, habt ihr euch auch gut unterhalten?" Serena drückte sich noch fester an ihren Bruder. Dieser blickte Trag'Oul nur mit Verachtung an. Auch die Schatten blickten zu dem Anführer der Drachen. Nur dem schwarzhaarigen fiel der Blick Jonos auf. "Das Lösegeld für euch wurde bezahlt, also werden euch meine Leute zur Grenze bringen. Aber wenn das nächste Mal ein Schatten in meine Hände fällt, werde ich nicht mehr so großzügig sein. Merkt euch das! Und sagt eurem Pharao, dass seine Zeit und die seiner Familie gezählt ist!" Die Soldaten der Drachen zogen die vier Schatten aus dem Zelt. Trag'Ouls Blick fiel wieder auf den Jungen, der immer noch an den Pfahl gekettet war. "So, mein Kleiner! Jetzt zu uns beiden! Oh, ich habe wohl das Anhängsel da vergessen." Serena drückte sich noch fester an ihren Bruder, sodass dieser Angst bekam, dass sie ihn zerquetschen könnte. "KALI!!! Beweg dich hierher!" Trag'Oul hatte die Plane kurz zurückgeschlagen, um nach einer Sklavin zu rufen. Die auch sofort angerannt kam und, sich wie Hadir zuvor, in den Staub warf. "Kali, du wirst dem Mädchen alles beibringen was sie wissen muss. Markiere sie am Besten auch gleich. Und nun beweg dich!" "NEIN!" Trag'Ouls Blick traf wieder den Jonos. Und wieder hatte er es gewagt, ihm zu widersprechen. "Ihr werdet meine Schwester nicht zu einer Sklavin machen!" Trag'Oul hob belustigt eine Augenbraue. "Und warum nicht? Wer sollte mich daran hindern? Etwa du? Ihr befindet euch in meiner Hand, ich kann mit euch machen, was ich will!" Kali blickte unsicher zwischen ihrem Gebieter und Jono hin und her. Was sollte sie tun? Den Befehl ausführen oder warten, was geschehen würde. "Ja ich werde euch daran hindern. Ihr werdet meine Schwester nicht als Sklaven brandmarken." - "Und wie willst du das anstellen? Du bist ein Kind. Mit einem Schwert hast du bestimmt auch noch nicht gekämpft. Außerdem befindest du dich in meiner Hand. Ich könnte dich genauso gut töten. Also überlege es dir gut, was du tust!" Jono senkte den Kopf. /Verdammt! Er hat ja recht! Aber Serena würde es nicht überstehen, ein Sklave zu werden, vor allem nicht hier. Es muss doch irgendetwas geben, was ich tun kann./ Jono hob seinen Kopf wieder und schaute direkt in die Augen Trag'Ouls. "Wenn ihr meine Schwester nicht markiert und ihr nichts antut, dann könnt ihr mit mir machen, was ihr wollt! Solltet ihr Serena aber auch nur ein Haar krümmen, werde ICH EUCH töten!" Trag'Oul verbarg seine Überraschung geschickt. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht, dass sich der Junge selbst anbot. Auch seine Drohung überraschte ihn. /Der Junge muss wirklich der aus der Prophezeiung sein./ "Kali, bring das Mädchen zu den andern. Und sie wird nicht als Sklave markiert, aber sie wird genauso hart abreiten wie die andern. Und jetzt mach." Kali war immer noch verwirrt über das Geschehene, schließlich hatte noch nie jemand so mit Trag'Oul gesprochen, ging zu Serena, kniete sich neben sie und flüstere: "Komm. Hab keine Angst, dir wird nichts geschehen." Serena warf einen Blick zu ihrem Bruder. Jono nickte ihr aufmunternd zu. Kali zog Serena mehr oder weniger von Jono weg, da sie ihren Gebieter nicht noch wütender machen wollte. Nachdem die beiden das Zelt verlassen hatten, näherte sich Trag'Oul Jono. "Weißt du eigentlich, auf was du dich soeben eingelassen hast?" Jono erwiderte den Blick trotzig. "Ja, das weiß ich wohl. Aber denkt an meine Worte! Ich schwöre euch, dass ich euch töte, wenn ihr meiner jemals Schwester etwas antut." Ein fieses Grinsen zierte das Gesicht Trag'Ouls. "An deiner Stelle würde ich mich eher um mich selbst sorgen, als um andere. Also, ich kann tun, was ich will mit dir? Nun zuerst solltest du mir deinen Namen sagen, damit ich weiß mit wem ich überhaupt das Vergnügen habe." - "Jono." antwortete der Junge und hielt dem Blick weiter stand. "Jono also. Nun gut, Jono, ich werde dich zu meinem Sklaven machen. Du wirst nur mir gehorchen. Auch wirst du mich mit Gebieter anreden." Trag'Oul gab Jono eine schallende Ohrfeige, sodass sein Kopf zur Seite flog. "Und du wirst niemals wieder in meine Augen schauen, verstanden?" - "Ja, aber ich werde euch nie Gebieter nennen!" Jono schaute Trag'Oul wieder an, und erhielt wieder eine Ohrfeige. "Oh, glaub mir, du wirst! Ich habe schon meine Methoden! Und bis jetzt habe ich jeden gefügig gemacht." Trag'Oul löste die Kette, mit der Jono bis jetzt gefesselt war, und zog ihn auf die Beine. Er band seine Arme hinter dem Rücken zusammen. Jonos Beine waren vom langen Knien noch ganz taub, wenn Trag'Oul ihn nicht festgehalten hätte, wäre er in die Knie gegangen. Trag'Oul bemerkte dies natürlich und grinste noch fieser. "So schwach auf den Beinen?" fragte er gehässig. Jono zog es vor, darauf nichts zu sagen. "Hast du etwa jetzt schon deine Stimme verloren? Du weißt doch gar nicht, was dich noch alles erwartet." Jonos Blick traf wieder den Trag'Ouls. "Ich habe meine Stimme nicht verloren, aber ich ziehe es vor, mich nicht weiter auf euer Niveau herabzulassen." Trag'Ouls Gesicht erstarrte. Sein Gesichtsausdruck wurde hart und kalt. Jono bemerkte die Veränderung seines Gegenübers und verfluchte sein loses Mundwerk. Trag'Oul zog Jono aus dem Zelt. Jono hatte immer noch Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Er zog den Jungen quer über das Lager. Wobei es eigentlich eher einer Stadt glich. Überall sah man Sklaven ihre Arbeit verrichten. Auch sah man viele der Drachen, die in kleinen Gruppen Trainingskämpfe abhielten. Die Zeltstadt bestand aus mindestens dreißig Zelten. Einige waren größer als andere, dort lebten die Offiziere der Drachen. Jono konnte aber nur einen kleinen Eindruck von der Größe der Zeltstadt gewinnen, da ihn Trag'Oul zu dem einzigsten Haus zog. Das Haus bestand nur aus einem Raum. In welchem in der Mitte ein Lager aus Decken und Kissen lag. Genau dorthin schleuderte Trag'Oul Jono. Der von dort zu Trag'Oul hinauf schaute. Dieser warf einen verächtlichen Blick auf das Kind[5]. "Du hast also ein höheres Niveau als ich? Nun, dann muss ich wohl dafür sorgen, dass du von deinem hohen Ross runter kommst!" Die kalte Stimme erfüllte den kleinen Raum. Die Zeit schien immer langsamer zu werden, als Trag'Oul an Jono herantrat. Den Dolch aus seinem Gürtel zog, das Gewand Jonos zerschnitt und die Stofffetzen auf den Boden schmiss. Jono lag nun nackt vor seinem Peiniger. Jono bemerkte nur einen kurzen Moment etwas warmes, feuchtes auf seiner Haut, aber auf einmal fühlte er sich so leicht... Ein warmes Licht umgab ihn. Er fühlte sich wohl. Geborgen. Sicher. Er genoss einfach das warme Licht, welches ihn nicht blendete und ihn umgab. Jono bekam von dem, was Trag'Oul mit ihm anstellte nichts mit. Nicht wie er mit seiner Zunge, den unschuldigen Leib erkundete. Wie er immer härter in den kleinen Körper stieß. Wie Blut aus seinem Körper lief. Jono spürte nur noch das Licht, welches in nun vollkommen umgab. Als Trag'Oul von Jono abließ, verschwand auch das Licht von Jono. Er spürte wieder seinen Körper. Spürte den Schmerz, welchen Trag'Oul hinterlassen hatte. Verzog aber keine Miene. Er konzentrierte sich auf das Gefühl, welches das Licht in ihm bewirkt hatte. Der Schmerz verschwand langsam. Aber Jono fragte sich woher das Licht kam. Ein Geräusch neben ihm ließ ihn aus seinen Gedanken aufschrecken. Jono sah neben dem Deckenlager zwei gusseiserne Eimer, aus denen jeweils eine Stange heraus ragte. Auch strahlten die Eimer eine Hitze aus. Daneben stand noch ein dritter Eimer, in dem anscheinend Wasser war. Trag'Oul bemerkte den Blick Jonos und fing an ihn fies anzugrinsen. "So, mein Kleiner! Ich werde dich jetzt als meinen Sklaven markieren. Gehorchen wirst du nur mir!" Trag'Oul nahm den ersten Stab aus dem Eimer. Jonos Augen weiteten sich. Je näher der Stab seiner linken Schulter kam, wuchs seine Angst. Als der Stab seine Haut berührte, schrie er aus tiefster Seele vor Schmerz auf. Zwar wurde, nachdem der glühende Stab entfernt wurde, die Wunde sofort mit Wasser übergossen. Aber dies linderte den Schmerz nur gering. Trag'Oul genoss die Schmerzen des Jungen. "Jetzt bist du wohl nicht mehr so vorlaut. Jetzt bist du ein Sklave! Und wirst es immer sein. Aber da ich noch andere Pläne mit dir habe, werde ich dich zu einem Drachen ausbilden. Dir das alles beibringen, was die Drachen wissen. Aber du wirst immer ein unterer Krieger sein. Nie wirst du einem anderen Drachen etwas befehlen, weil du als ersten Rang, den eines Sklaven hast." Trag'Oul drehte Jono auf den Bauch. Dieser wehrte sich nicht, zu sehr war sein Körper noch geschwächt. Die Schulter schmerzte noch mehr. Er ließ es einfach zu, wehrte sich nicht einmal mit Worten. Als der Stab die rechte Schulter berührte schrie Jono wieder auf. Der Stab blieb diesmal länger auf der Haut, brannte einen Drachen tief in die Haut ein. Jono wurde vor Schmerzen schwarz vor Augen. Er fiel in eine tiefe Ohnmacht... Als Jono aus seiner Ohnmacht erwachte, spürte er keinen Schmerz mehr. Das Licht war wieder da gewesen, hatte ihm die Schmerzen genommen. Er merkte, dass er auf dem Bauch lag, aber nicht mehr in dem Haus sondern in einem Zelt, auf einer Decke auf dem Boden. Er trug auch nur einen kurzen Rock, der ihm bis zu den Knien reichte. Jono richtete sich langsam auf. Er betrachtete seine linke Schulter, dort konnte er eine Lilie erkennen, das Zeichen der Sklaven Trag'Ouls. Jonos Augen wurden hart. Jetzt war er also ein Sklave. Er wusste was das bedeutet. Keine Rechte, kein Leben. Ein Nichts... Er bemerkte nicht wie hinter ihm eine Gestalt ins Zelt trat. "Na, endlich aufgewacht?" Jono fuhr erschrocken herum, sah zu der Gestalt eines etwa zehnjährigen Jungen, der denselben Rock wie er trug. Auch das Zeichen an der Schulter war dasselbe wie seins. "Wer bist du?" fragte Jono immer noch mit dem harten Ausdruck in den Augen. "Du bist wohl ein ganz höflicher, wie? Nun, dann wundert es mich nicht, dass unser Gebieter dich ausgesucht hat." Jono blickte den Jungen verwirrt an. "Was meinst du?" Ein Grinsen legte sich auf das Gesicht des Jungen. "Weißt du das etwa nicht? Bei den Göttern! Du sollst ein Drache werden, wozu hätte er dir sonst den Drachen, hinten auf deine rechte Schulter einbrennen sollen? Viele träumen davon ein Drache zu werden, und du bekommst die Ehre einfach. Es werden einige ziemlich neidisch auf dich sein." Der verächtliche Blick Jonos ließ den anderen schweigen. "Eine Ehre? Es soll eine Ehre sein zu einer Bande von ehrlosen Mördern und Dieben zu gehören? Auf diese Ehre kann ich gern verzichten. Aber ich habe wohl keine andere Wahl..." "Nein hast du nicht!" Die Stimme Trag'Ouls ließ die beiden aufschrecken. Der braunhaarige Junge warf dich sofort in den Staub, als er die Stimme seines Gebieters hörte, Jono blieb einfach stehen und schaute Trag'Oul trotzig ins Gesicht. "Noch immer so ungehorsam? Nimm dir lieber ein Beispiel an deinem kleinen Freund Tristus[1] hier. Der weiß, wie man sich seinem Gebieter gegenüber verhält. Aber ein dummer Hund wie du, Jono lernt das auch noch. Oder soll ich es dir etwa einprügeln?" Trag'Oul bekam nur eine Antwort. "Ich werde euch niemals als meinen Gebieter ansehen." Auf Trag'Ouls Lippen zeichnete sich ein kleines, fieses Lächeln ab. "Also willst du die Prügel!" Er packte Jono am Oberarm und zerrte ihn aus dem Zelt. Tristus folgte mit einigem Abstand. Er zog den Jungen quer durch die Zelte zu einem Platz. Auf dem Platz standen, in einem Halbkreis, ungefähr zwanzig Personen, alle in der Uniform der Drachen. Die eine Hälfte war wohl in demselben Alter wie Jono. Die anderen waren alle erwachsen. In der Mitte des Platzes standen auch noch zwei hohe Holzpfähle. Trag'Oul schmiss Jono in die Arme von zwei wartenden Drachensoldaten. Sie brachten Jono zu den Pfählen. Dort drehten sie ihn um, zwangen sie ihn in die Knie und fesselten seine Hände je an einen der Pfähle, so das die Drachen seinen Rücken sehen konnten. Danach zogen sie sich sofort wieder zurück und Trag'Oul begann zu sprechen. "Hier seht ihr einen kleinen, dreckigen Sklaven, dem man noch keine Manieren beigebracht hat. Er hat keinen Respekt von den ihm höher Gestellten. Aber dennoch bekommt er die große Ehre ein Drache zu werden." Ein Raunen ging die Menge. Wortfetzen wie "Sklave" "Drache" "Undenkbar" waren zu vernehmen. Trag'Oul brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. "Sollte jemand meine Entscheidung anfechten wollen, dann solle er vortreten und es mir ins Gesicht sagen! Keiner? Gut! Er wird ausgebildet, wird aber in erster Linie mein Sklave sein. Niemand wird ihn anrühren oder ihm etwas befehlen, es sei denn ich will es so. Vergesst das niemals! Wer ihn ohne mein Einverständnis anrührt, wird es bitter bereuen. Wer es dennoch wagen sollte, solle jetzt gut Aufpassen. Vor allem unsere Kleinen. Ihr sollt sehen, wie es ist, wenn man mir nicht gehorchen will!" Ein Drache trat wieder an Trag'Oul heran und überreichte ihm eine Peitsche, verschwand auch gleich wieder in der Menge. Trag'Oul ging näher an Jonos Rücken heran. Jono hatte sich während der Rede von Trag'Oul ruhig verhalten und hatte nur auf dem Boden gestarrt. Als er die Schritte Trag'Ouls hinter sich hörte, betete er zu den Göttern, dass das sie ihn vor den Schmerzen beschützen sollten. Der Anführer der Drachen ließ die Peitsche erst lautstark auf den Boden knallen, bevor er sie mit aller Macht auf den Rücken des Jungen hinunter sausen ließ. Die Peitsche hinterließ sofort einen blutigen Steifen. Jono spürte den brennen Schmerz auf seiner Haut, doch bevor er den Schmerz hinausschreien konnte, hatte er wieder das Gefühl, dass er vom Licht umschlossen wurde und es ihn vor den Schmerzen bewahrte. Als Trag'Oul aufhörte, war der Rücken Jonos blutrot. Der eingebrannte Drache auf der rechten Schulter war nicht mehr zu erkennen. Die Peitschenhiebe hatten das noch frische Brandmal zum bluten gebracht und die Abschürfungen hatten sich vergrößert. Als das Licht von Jono verschwand, durchfuhr ihn der Schmerz wie ein Blitz. Er konzentrierte sich, wie beim letzten mal, auf das Gefühl welches das Licht in ihm bewirkt hatte. Die Schmerzen wurden dadurch erträglich. So bekam er nicht mit, wie Trag'Oul die Anderen wegschickte und vor ihm in die Knie ging, sein Kinn mit den Fingern umschloss und ihn somit zwang, ihm in die Augen zu sehen. "Willst du jetzt endlich gehorchen?" Jono keuchte ein Nein, da die Peitschenhiebe ihn immer noch sehr schmerzten. "Du willst es also nicht einsehen. Nun vielleicht bringt ja eine Nacht in der Kälte der Wüste deinen Verstand zum Nachdenken. Den Drachen muss ich dir ja auch nochmals einbrennen. Vielleicht sollte ich ihn dir auch einritzen und tätowieren. Schließlich soll jeder sehen, dass du, wie hast du es ausgedrückt: ein Mitglied von ehrlosen Mördern und Dieben bist? Vielleicht sollte ich das gleiche am Besten auch direkt mit deinem Sklavenzeichen machen. Es soll dich schließlich für immer daran erinnern, was du bist: Ein kleines Nichts!" Trag'Oul wand Jono den Rücken zu und ging. Jono blieb gefesselt und mit blutendem Rücken zurück. Als es begann, langsam dunkel zu werden, schlich sich eine Gestallt zu Jono. "Du machst vielleicht Sachen?! Warum sagst du nicht einfach, was er hören will? Du machst es dir damit nicht leichter. Halt jetzt still, ich will deine Wunden versorgen." Jono zuckte kurz zusammen, als er die Stimme hinter sich hörte, beruhigte sich aber wieder, sobald er die Stimme Tristus erkannte. "Wen ich das tue, dann hat er alles was ich besitze. Meine Schwester und meinen Körper hat er schon. Aber ich werde nicht zulassen, das er auch noch meine Seele und meinen Stolz bekommt!" Tristus dachte über die Worte Jonos nach. In gewisser Weise hatte Jono recht, er besaß nichts. Aber dennoch lag etwas undefinierbares in Tristus Blick... [1] Kaftan is doch ein Oberteil oder? [2] hab den Namen aus Diablo2. Genauer gesagt aus den Fertigkeitsbeschreibung des Totenbeschwöres und der Name ist der Name eines Drachens [3] da ich keine Ahnung habe wie Serenity früher hieß habe ich einfach Serena genannt ^^ [4] wenn jemand dadurch verwirrt ist, keine angst, wird sich alles im Laufe der FF aufklären [5] nicht vergessen Jono ist 8 [6] mir fiel nix besseres ein ^^ lischa Kapitel 2: Atemu ---------------- Titel: A tale of egypt Teil 2 Autor: lischa E-Mail: apalaschia@yahoo.de Fanfiction: Yu-Gi-Oh! Raitering: MA Pairing: Trag'Oul (own chara) x Jono, Seth x Jono, Yami x ??? Disclaimer: Mir gehört die Idee, ansonsten nichts. GEIMHEIT! Geld verdienen tu ich auch nicht. Anmerkung: Yugus ist NICHT!!!!!! Yugi!!! Atemu = Yami Yugi In diesem Teil, geht es eher um Yami, da er in der Geschichte noch eine größere Rolle spielen soll. Aber don't panik im nächsten geht's dann mit Seth und Jono los!!! "laber" Gerede /denk/ Gedanken **** Ortswechsel ~~~~ Träume, Erinnerungen Jono hatte es in der Zeit der Ausbildung nicht leicht. Jeder Fehler wurde aufs Härteste bestraft. Auch musste er dazu noch die Arbeit verrichten, die ihm Trag'Oul auftrug. Hinzu kam, dass Trag'Oul weiter versuchte ihn zu brechen. Er verging sich nicht mehr nur allein an dem Jungen. Jede Nacht wurde er entweder vergewaltigt oder so lange verprügelt und ausgepeitscht, bis sich sein Körper nicht mehr rührte. Das Licht hatte ihn immer beschützt. Nur wenn er beim Training Fehler machte, kam das Licht nicht Wenn er beispielsweise das Schwert bei einem Hieb falsch hielt, wurde er sofort mit Peitschhieben bestraft. Aber Jono konnte sich an die Schmerzen gewöhnen, und mit der Zeit machte es ihm nichts mehr aus. Zehn Jahre gingen ins Land. Ein blonder, großgewachsener junger Mann, dessen Haar bis in den Rücken hinabreichte. Der Oberkörper war muskulös und gebräunt, jedoch war die Haut nicht glatt, sondern von Narben gezeichnet, auf der linken Schulter war deutlich das Zeichen der Sklaven Trag'Ouls zu erkennen. Dennoch wirkte er so würdevoll und stolz, als sei er ein König. In seinen braunen Augen brannte das Feuer der Entschlossenheit. Wer ihn sah, konnte nur an dem Zeichen der Lilie auf der Schulter erkennen, was er wirklich war. Ein Sklave. Er war gerade dabei seine Schwerttechniken zu üben, als er den Ruf Trag'Ouls vernahm. Trag'Oul saß mit seinen zwei höchsten Offizieren in seinem Zelt. "Der alte Pharao hat endlich das Zeitliche gesegnet. Jetzt soll sein Sohn Atemu den Thron übernehmen." Mathar schloss damit seinen Bericht ab. Trag'Oul schien interessiert. "Wie sieht es mir den Gerüchten von dem Aufstand aus?" Mathar antwortete: "Nun, es gab einen heftigen Streit mit dem Tempel des Seth. Der Prinz weigert sich, ihn als weiteren Schutzgott anzuerkennen, obwohl Seth dran gewesen wäre. Er begründet sich darauf, dass er Horus schon als Schutzgott habe und es nicht einsähe, den Feind Horus, als weitern Schutzgott zu wählen [1]. Der Hohepriester des Seth hat, als er davon erfuhr, dem Prinzen die Feindschaft erklärt." Trag'Oul schloss die Augen, nach einer Weile öffnete er sie wieder und fing an zu grinsen. "Seth hat also Atemu die Feindschaft erklärt. Er will, dass Seth der Schutzgott des Pharaos wird, damit er seine Macht vergrößern kann. Seth wird wohl hinter dem Thron her sein! Das können wir ausnutzen. Seth wird über jede Unterstützung dankbar sein. WIR werden ihm helfen, den Pharao zu besiegen. Wenn Atemu erledigt ist, werden wir Seth ausschalten. Und dann sind wir endlich die Herren Ägyptens." "Aber Seth verfügt über eine mächtige Magie. Ist es wirklich klug, wenn wir ihn hintergehen? Er ist nicht dumm! Er weiß, dass wir nach der Herrschaft streben, genau wie er. Warum sollte er uns vertrauen?" bemerkte Lomar, der dritthöchste Offizier. Trag'Ouls Grinsen wuchs ein Stück. "Weil wir oder besser gesagt ICH etwas habe, was Seth sehr nützlich sein könnte. Es gibt eine Prophezeiung. Darin ist die Rede von einem Jungen mit goldenem Haar und einer Seele so stark wie Stein. Dieser Junge befindet sich in meiner Hand. Es ist mein Sklave Jono. Er widersteht aller Folter. Seit zehn Jahren wird er nichts anderes als gedemütigt. Und dennoch ist er voller Stolz. Auch der Verrat seines einzigen Freundes[2], der Verlust seiner Schwester, nichts konnte ihn brechen. Er ist derjenige aus der Prophezeiung. Er wird das Schicksal beeinflussen." Die Offiziere schauten sich ungläubig an. Sie hatten sich schon alle an Jono vergangen. Allerdings war er damals noch ein Kind. Aber dass ein kleiner Sklave das Schicksal ändern sollte, konnten sie nicht glauben. Aber keiner wagte einen Widerspruch einzulegen. Doch Trag'Oul schien die Unsicherheit seiner Offiziere bemerkt zu haben. "Ihr könnt es euch nicht vorstellen, oder? Nun, vielleicht hilft es, wenn ihr Jono seht, wie er jetzt ist. Aber bedenkt, was mit Zweiflern passiert." Trag'Oul stand auf und schlug die Zeltplane zurück um nach Jono zu rufen. Als Jono das Zelt betrat, hatten die zwei Offiziere erwartet, dass er sich auf die Knie warf, oder sich sonst irgendwie demütig zeigt. Aber Jono tat nichts dergleichen. Lomar erkannte in Jono auch denjenigen, dem er letztens im Schwertkampf nur mit Mühe ein Unentschieden erringen konnte. Es hatte ihn schon gewundert, wie ein gerade fertig ausgebildeter Drache so gut im Schwertkampf sein konnte. Er hatte noch nie eine solche Kampfleidenschaft wie bei Jono gesehen. "Jono. Seit zehn Jahren bist du jetzt mein Sklave. So lange wie du hat noch nie ein Sklave überlebt. Darum fällt es mir auch ein bisschen schwer, dass ich mich jetzt von dir trennen muss." Jono betrachtete Trag'Oul mit einem skeptischen Blick. /Was hatte er sich denn jetzt schon wieder einfallen lassen, um mich zu quälen? Reicht es nicht, dass er meine Schwester an einen unbekannten Ort gebracht hat, sodass ich nicht mal weiß ob sie noch lebt?/ Trag'Oul verpasste Jono eine Ohrfeige, als er merkte, dass Jono ihm nicht zugehört hatte. "Verdammt! Du hast mir zuzuhören! Also noch mal für die dummen Hunde: Du wirst ein Geschenk für den Hohepriester Seth. Du wirst sein Sklave sein. Aber ihm solltest du lieber besser gehorchen als mir. Er ist nämlich nicht so nett wie ich." Jono schien nicht sonderlich beeindruckt. /Gemeiner als du geht doch gar nicht mehr!/ "Ich habe heute einen Boten zum Tempel geschickt. Morgen Tagen reiten wir los. Und nun hau ab!" Jono verließ, ohne sich noch einmal umzudrehen, das Zelt. Morgen würde er also einen neuen Herren bekommen... *************************************************************************** Ein missmutiger Hohepriester namens Seth, saß auf seinem Thron und starrte unentwegt auf das Blatt Papier in seiner Hand. /Dieser Trag'Oul bietet mir also ein Bündnis an. Hält er mich wirklich für so verrückt? Ich weiß doch, dass die Drachen selbst hinter der Herrschaft her sind. Warum wollen die dann mit mir ein Bündnis eingehen? Und was soll das mit dem Geschenk?/ Seth wurde aus seinen Gedanken gerissen, als ein Diener des Tempels ihn ansprach. "Master Seth? Draußen steht Prinz Atemu und will euch sofort sprechen." Seth sah auf. "Lass ihn rein. Aber sag den Tempelwachen, dass sie sich bereit halten sollen, falls der Prinz eine Dummheit macht." Der Diener verneigte sich und verschwand. Kurz darauf kam auch schon der Prinz, mit zwei Schatten als Leibwächter, herein. Atemu schritt stolz in die Halle. Der violette Umhang wehte dadurch hinter ihm her. Um den Hals trug er das goldene Millenniumspuzzle. An den Armen befanden sich noch zwei ebenfalls goldene Armschienen. Der blütenweiße Wickelrock war mit einer violetten Schärpe, ganz im Ton des Umhanges, verziert. Auf dem Kopf verschönte ihn nur eine einfache goldene Korne, mit dem Horusauge darauf. Der junge Prinz lief direkt auf Seth zu. "Hohepriester Seth. Was bildet ihr euch eigentlich ein? Nur weil ich Seth nicht als weitern Schutzgott akzeptiere, heißt das noch lange nicht, dass ich auf euch verzichte." Atemu versuchte seine Stimme so sachlich wie möglich klingen zu lassen, was ihm aber nur sehr schwer gelang. Seth beobachtete dies mit einem hämischen Grinsen. "Nun, das ist einfach gesagt, mein Prinz." Er spie das Wort förmlich aus. "Seth verkörpert die Macht des Tempels, da ihr Seth ablehnt, heißt das auch, dass ihr den Tempel ablehnt. Und das kann ich nicht zulassen. Schon allein, weil Seth Horus gleichgestellt sein sollte." Atemu schaute Seth wissend an. "Euch geht es also um die Macht? Ihr habt Angst, dass Seth an Einfluss verliert, dass IHR an Macht verliert, habe ich recht?" Seth sah den Prinzen kalt an, doch er verzog keine Mine. Dann stand er langsam auf, und schritt langsam und bedrohlich auf Atemu zu. "Du hast keine Ahnung von meiner Macht! Ich könnte dich mit einem Fingerschnippen zu den Göttern schicken. Aber so macht es keinen Spaß. Ich habe die Feindschaft ausgesprochen und sie bleibt bestehen. Und jetzt, mein Prinz, solltet du gehen oder du lernst meine wahre Macht eher kennen, als dir lieb ist." Atemu blickte noch einen Moment in das Gesicht von Seth, versuchte irgendetwas darin zu lesen, was für eine Täuschung stand. Jedoch war in dem Gesicht nichts zu erkennen. Atemu zischte noch ein "Wir sehen uns wieder!" und wand sich dann mit seinen zwei Schatten um und ging. Seth zog sich in sein Gemach zurück und dachte weiter über die Anfrage von Trag'Oul nach. Morgen wollte er hier sein, bis dahin musste er sich entschieden haben... *************************************************************************** /Was bildet sich dieser Priester eigentlich ein? Wie kann er es nur wagen, so mit mir umzugehen? Was denkt er eigentlich, wer ich bin?/ Atemu stürmte wütend in den Palast. Wachen und Bedienstete, die ihn kommen sahen, verschwanden schnell hinter irgendwelchen Ecken. Denn einem wütenden Prinzen wollte niemand gegenüberstehen. In seinem Gemach schmiss er die schwere Holztüre mit einem lauten Knall zu. Der Knall erschütterte die Wände. Der junge Prinz ließ seiner Wut an drei Vasen aus, die er an die nächste Wand warf. Jedoch wurde sein Zorn von einem Klopfen an der Tür unterbrochen. "WAS?" brüllte Atemu gegen die Tür. Herein trat ein älterer Mann. Seine Haare waren schneeweiß, was von seinem hohen Alter zeugte. Sein ebenso weißes Gewand und sein Schmuck wiesen ihn als Berater des Prinzen aus. "Mein Prinz, ihr solltet euch beruhigen. Es bringt euch nichts, wenn ihr euren Zorn an den Einrichtungsgegenständen auslasst." Atemu blickte den Mann wütend an. "Aber es gibt mir ein gutes Gefühl!" Er wollte gerade wieder auf die Einrichtung los, als ihn Samor, so der Name des Mannes, in eine Umarmung zog. Der Prinz wehrte sich gegen die Umarmung, erstarrte jedoch, als der Ältere wieder begann zu sprechen. "Yami, bitte beruhige dich." Atemu hatte förmlich das Gefühl, als hätte man ihm den Boden unter den Füssen weggezogen. Er wäre vielleicht auch gestürzt, wenn nicht die Arme Samors gewesen wären. "So hat man mich schon lange nicht mehr genannt." Atemu begann zu zittern, mit Mühe konnte er verhindern, dass ihm Tränen aus den Augen traten. "Verzeih mir bitte...Atemu. Ich hatte es vergessen, dass es dich immer noch schmerzt. Aber es ist jetzt schon zwei Jahre her. Ich dachte du hättest es endlich überwunden." Samor zog den Prinzen fester in die Arme. Von dem eben noch stolzen zukünftigen Pharao blieb nur noch ein Schatten zurück. Er wirkte wie ein kleines Kind, das man vor der Welt beschützen musste. "Du hast ja recht, aber es tut immer noch so weh. Es verletzt mich manchmal noch so sehr, dass ich ihm am liebsten folgen würde...ins Totenreich." Der Weißhaarige drückte Atemu soweit von sich, das er ihm in die Augen sehen konnte, jedoch immer noch die seine Nähe spüren konnte. "So etwas darfst du nicht sagen! Du darfst nie vergessen, weswegen er starb. Er starb, um dich zu retten. Er will, dass du lebst! Dass du deine Aufgabe in der Welt erfüllst." "Ich weiß..." Der Junge ließ sich wieder in die Arme seines ältesten Freundes fallen, den er schon seit seiner Kindheit kannte. Denn wer sonst hätte es gewagt, den Prinzen mit seinem Vornamen anzusprechen und dann noch zu umarmen. "Du solltest dich ausruhen. Es war ein harter Tag und der morgige wird auch nicht einfacher." Samor ließ ihn los, strich ihm dann noch über die Haare und wand sich dann um zur Tür. Kurz bevor er diese erreichte, hörte er noch mal die schwache Stimme seines Prinzen. "Samor, kann...kann ich ihn vielleicht morgen früh besuchen?" Der Angesprochene drehte sich nochmals um. Blickte Atemu kurz nachdenklich an, nickte aber dann mit einem leichten Lächeln. "Natürlich, ich werde alles vorbereiten lassen. Und nun, gute Nacht mein Prinz." Er verbeugte sich leicht und ging. Es war ihm wieder bewusst geworden, wie verletzlich der Prinz war. Er konnte sich nur schwer vorstellen, dass Atemu bald der Herrscher des Landes werden sollte. Er gab noch schnell die nötigen Befehle an einen vorbei laufenden Diener. Danach begab er sich in sein Gemach und fiel sofort in einen tiefen Schlaf. Doch nicht alle hatten einen so guten Schlaf. ~~~~~~ "Yami, jetzt warte doch." lachte der Junge und gab seinem Pferd die Sporen, "Du musst dich schon beeilen, mein lieber Yugus. Du weißt doch, dass wir nicht soviel Zeit haben. Und ich will sie an der Oase genießen." Mit diesen Worten, spornte Atemu noch weiter sein Pferd an. Entfernte sich noch ein Stück weiter von seinem Geliebten Yugus und den zwei Wachen, die eigentlich für ihren Schutz sorgen sollten... Der junge Prinz erreichte zuerst die Oase, sprang dort vom Pferd und versteckte sich hinter einer dicken Palme. "Yami? Wo bist du?" Yugus sprang ebenfalls von seinem Pferd, blickte sich suchend um. "Yami, was soll das? Komm raus!" /Noch einen Schritt, und dann hab ich dich./ Atemu freute sich diebisch, er konnte seinem Geliebten endlich mal eins aufwischen. Als dieser auch endlich den Schritt gemacht hatte, sprang Atemu hinter dem Baum vor und riss Yugus zu Boden. Yugus schrie erschrocken auf. "YAMI!! Was soll das? Du hast mich zu Tode erschreckt." Atemu grinste den ihm unterliegenden an. "Was denn? Ich wollte dich nur mal wissen lassen, wie es ist, wenn man ständig erschreckt wird." Yugus begann nun ebenfalls zu grinsen. "Also hat sich mein kleiner Yami an mir gerächt?! Gut aber war das schon die ganze Strafe?" Atemu erwiderte den Satz, damit das er einfach seine Lippen auf die seines Geliebten legte. Ein leidenschaftlicher Kuss entstand. Atemu strich mit seiner Zunge über die Lippen Yugus'. Dieser öffnete sie sofort und seine Zunge begann sogleich ein Duell mit der Zunge Atemus. Sie kämpften um die Herrschaft des Kusses. Schließlich gelang es Atemu in die Mundhöhle Yugus'. Plünderte und schmeckte den so vertrauten Geschmack. Auch seine Hände blieben nicht untätig, fuhren an der Seite Yugus' hoch, über die Schulten, bis sie in den Haaren, die seinen so ähnlich waren, liegen blieben. Als sich zwecks Atmung wieder trennen mussten, schaute Atemu Yugus tief in die Augen uns flüsterte "Ich liebe dich." - "Ich lieb' dich auch." Kam die sofortige Antwort. Alles hätte so schön werden können. Wenn nicht ein dunkler Schatten auf das Glück fiel. Es ging alles so schnell. Gerade, als sie sich wieder aufgerichtet hatten, weil sie noch in dem Teich in der Oase schwimmen wollten. Sie gaben sich noch einen kurzen Kuss, als Yugus hinter Atemu, einige Meter entfernt, einen Mann, komplett in schwarz, mit einer Armbrust auf Atemu zielte und abdrückte. Die Zeit schien still zustehen als sich Yugus vor Atemu warf und den Bolzen mit seinem Körper abfing und zusammenbrach. Der Prinz keuchte überrascht auf, als er merkte dass sich sein Geliebter vor ihn warf und gleich darauf mit schmerzverzogenem Gesicht zusammenbrach. "Yu, bitte. Mach die Augen auf. Was ist passiert?" Atemus Stimme zitterte, als er neben Yugus in die Knie gang, ihn in eine Arme zog und das Blut am Bauch bemerkte. Yugus' Atmung wurde unregelmäßig und schwer. Seine Stimme war schwach, als er sprach: "Yami, bist du verletzt?" Atemu konnte seine Tränen nicht zurück halten. "Mir ist nichts passiert. Und du wirst jetzt nicht hier sterben, hast du gehört." Auf den Lippen Yugus' zeichnete sich ein kleines Lächeln ab. Er atmete nochmals schwer aus, bevor er sprach. "Mein kleiner Yami. Versprich mir bitte, dass du ein guter Pharao wirst. Ich werde immer auf dich aufpassen." Atemus Schluchzen wurde immer stärker. "Du kannst mich doch nicht allein lassen. Ich brauch dich doch, Yu, mein Hikari." Eine zittrige Hand erhob sich langsam und streichelte sanft über das Gesicht Atemus. "Ich werde immer bei dir sein, mein kleiner Yami. Denn ich liebe dich...." Die Hand, die ihn eben noch gestreichelt hatte, fiel kraftlos auf den Körper zu der sie gehörte. Atemu starrte ungläubig auf den Körper, der ihm doch immer das Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit und Wärme gegeben hatte. Gab ihm noch einem letzten Kuss. Doch dabei spürte er nur noch die wachsende Kälte in sich. Ein Schrei, so voller Verzweiflung, Wut und Trauer erschütterte den Ort, an dem doch alles so schön begonnen hatte....... ~~~~~~ Mit einem unterdrückten Schrei fuhr Atemu auf. Atmete schwer, der Schweiß stand ihm auf der Stirn. Mit einer Hand griff er sich an die Stirn und wischte den Schweiß ab, bemerkte die Tränen, die seine Wangen benetzten. Er hatte wieder davon geträumt, hatte wieder den Tag durchlebt, an dem soviel mehr als nur ein geliebter Mensch starb. Sondern auch seine Seele, und sein Vertrauen in die Menschen. Seufzend blickte Atemu aus dem Fenster. Es war kurz vor Sonnenaufgang. Da er ohnehin nicht wieder einschlafen konnte, beschloss er, dass er gleich zu dem Grab seines Geliebten reiten würde. Er erhob langsam aus dem Bett, begab sich in den nahe liegenden Waschraum. Der Waschraum bestand eigentlich nur aus einem Becken, welches in den schwarzen Marmorboden eingelassen war. Der Raum wurde durch ein kleines Fenster an der Stirnseite und durch zwei brennende Fackeln beleuchtet. Die Stimmung in dem Raum beschrieb genau wie sich der Prinz fühlte. Düster, einsam, verlassen, aber dennoch einen Funken Hoffnung. Atemu entledigte sich seines Nachtgewandes und stieg langsam in das kalte Wasser. Begann sich zu waschen. Es war sehr ungewöhnlich, dass ein Prinz auf die Hilfe von Bediensten verzichtet, doch Atemu hasste das Gefühl von fremden Händen auf sich. Seit dem Tod seines Geliebten besonders. Er ertrug es nicht. Nur bei größeren Festen, wenn es unumgänglich war, ließ er sich helfen. Nachdem Atemu mit dem Waschen fertig war, trocknete er sich ab und ging zurück in sein Gemach. Dort zog er sich ein einfaches Leinengewand, das bis zu den Knien reichte, an. Auch verzichtete er auf allen Schmuck, nur das Millenniumspuzzle verbarg er unter dem Stoff. Atemu zog sich noch einen dunklen Umhang mit Kapuze, mit der er seine Haare versteckte, an. Nach einem kurzen Blick in einen Spiegel ging er zu den Ställen. In den Ställen beim Pharaonenpalast gab es insgesamt vierzig Pferde. Die meisten gehörten den Schatten. Es waren die besten Pferde im Land. Und drei von ihnen gehörten Atemu. Yami war kräftiger, schwarzer, stolzer Rappe. Hikari war ebenso kräftig und stolz, nur dass er komplett weiß war. Aibou war das letzte Geschenk von seinem Vater gewesen. Er war noch jung, und dementsprechend sehr wild und aufbrausend. Atemu musste schmunzeln, als er sich daran erinnerte wie Yugus vorschlug, die Pferde einfach nach ihren Spitznamen füreinander zu benennen. Aber die Namen passten einfach auch perfekt zu den Pferden und zu ihren Besitzen, Atemu hatte Yugus Hikari geschenkt. Schwarz und Weiß, Dunkel und Licht. Ebenso waren sie genauso unzertrennlich. Niemals sah man den einen ohne den andern. Atemu ging durch die Stallreihen bis zu der Box von Yami, Hikari und neuerdings auch Aibou. Als Hikari den Prinzen bemerkte, begann er freudig mit den Ohren zu wackeln und wieherte froh auf. Der Prinz lächelte wehmütig, als er das fröhliche Wiehern hörte, erinnerte es ihn doch immer an die Zeit mit Yugus und ihren gemeinsamen Ausritten. Auch meinte er immer einen traurigen Glanz in den Augen des Tieres zu sehen, wenn er allein in den Stall ging. "Du vermisst ihn auch, nicht wahr?" während er die Worte flüsterte, strich er sanft über die Nüstern des Pferdes. Ein etwas trauriges Schnauben erklang als Antwort. "Ich vermisse ihn auch." Über das was Atemu gerade tat, musste er selbst ein wenig schmunzeln. Doch nicht im negativen Sinne. Zu den meisten Menschen hatte er das Vertrauen verloren. Eigentlich vertraute er nur noch zwei Menschen. Samor, der viel mehr als nur ein Berater war. Ein Freund, fast schon ein Vater für ihn. Der andere war Malik, der sich um seine Pferde kümmerte. Atemu kannte ihn schon seit Malik mit fünf Jahren in den Palast kam, voller Angst, doch mit größtem Respekt vor dem Prinzen und Pferden. Das war der Grund, wieso sich ein Knabe um die Pferde des Prinzen kümmerte. Malik war inzwischen fünfzehn und kümmerte sich immer noch mit dem gleichen Respekt nur noch um die Tiere des Prinzen. "Mein Herr, euer Hengst Yami ist bereit für euch." Die Stimme Maliks schreckte Atemu aus seinen Gedanken. Der drehte den Kopf und bemerkte den am Boden knienden Jungen. "Bitte steh auf. Du weißt doch, dass ich das nicht mag." Malik erhob sich langsam, hielt den Kopf gesenkt. "Verzeiht mir Herr." Der Prinz ging näher zu dem Jungen. "Malik, bitte, was soll das? Du weißt doch, dass du mich Atemu nennen sollst. Ich kenne dich schließlich schon so lang. Und was soll diese Kopf-gesenkt-Nummer?" Malik atmete tief ein. Dann hob er den Kopf und entblößte seine linke Schulter. Atemu stockte der Atmen, als er das eingebrannte Horusauge sah. Die Narbe war schon recht gut verheilt, ein Zeichen dafür, dass das Einbrennen schon vor einer ganzen Weile passiert war. "Wer hat das gemacht?" Die Stimme Atemus bebte von Zorn. Malik zitterte leicht, als er weiter sprach. "Als du das letzte mal hier warst, hat dein Berater Dukeros gehört, wie ich dich mit deinem Namen angeredet habe. Nachdem du gegangen warst, kam er mit einigen Wachen und ließ mir das Auge einbrennen. Er sagte, so was von jetzt weißt du, wo dein Platz ist. Und dass ich es nie wieder wagen sollte, so vertraut mit dir zu reden." Der Prinz zog den nun weinenden Jungen in die Arme und streichelte ihm sanft über den Rücken. "Scht. Ganz ruhig. Ich werde mich darum kümmern. Das wird mir Dukeros bereuen. Du musst nicht weinen." Nach einiger Zeit hatte sich Malik wieder beruhigt. Als Atemu das bemerkte, sah er zu dem Jungen runter und lächelte ihn leicht an. "Kümmerst du dich heute ganz besonders gut um Hikari und Aibou? Ich verspreche dir, dass ich in nächster Zeit öfters komme. Und sei's nur, um ein paar Wasserbüffeln zu zeigen, dass du etwas ganz besonders bist. Und kein Sklave!" Über das Gesicht Maliks ging ein Lächeln, das selbst die Sonne erbleichen ließ. "Ja, ganz besonders gut. Und ich freue mich immer sehr, wenn du kommst." Atemu lächelte den Jungen noch einmal an, bevor er die Umarmung löste und sich mit Malik aus dem Stall begab. Draußen stand der Hengst fertig gesattelt. Als Yami seinen Herren erkannte, begrüßte auch er ihn mit einem freudigen Schnauben. Atemus Augen leuchteten seit langer Zeit wieder auf, als der den Hengst so sah. "Es ist wirklich zu lange her gewesen, seit ich das letzte Mal ausgeritten bin." Mehr zu sich selbst sprechend stellte er das fest. "Ich hätte fast vergessen, was für ein edles Wessen Yami ist. Und das verdankt er nur deiner guten Pflege, Malik." Der Prinz ging zu dem Rappen hin und strich ihm über den Hals, was der Hengst mit einem wohligen Schnauben dankte. "Atemu?" "Ja?" "Gehst du ihn wieder besuchen?" Atemu seufzte leicht. "Ja, das tue ich." "Sagst...sagst du ihm dann auch liebe Grüße von mir?" Atemu schmunzelte über die Schüchternheit des Jungen. Wusste er doch, was für ein gutes Verhältnis die beiden gehabt hatten. "Ja das mache ich. Aber jetzt sollte ich wirklich los." Der Ältere strich dem Jüngeren noch einmal über den Kopf, schwang sich dann aufs Pferd und galoppierte in die Richtung der aufgehenden Sonne, mitten in die Wüste. *************************************************************************** Zwei Stunden war er jetzt schon unterwegs. In denen er einfach nur das Gefühl der Freiheit genoss, welches er immer hatte, wenn er durch die Wüste auf seinem Rappen galoppierte. Schon viel zu lange ist er nicht mehr so durch die Wüste geritten. Bald kam er zu einer Gebirgswand, dort befanden sich Gräber von höhergestellten, reichren Leuten. Atemu ritt an der Wand weiter bis sich diese öffnete und den Weg zu einem großen Tal freigab. Dem Tal der Könige. Früher bereite der Anblick Atemu immer Unbehagen. Er hatte schrecklich Angst vor dem Tod, doch seit dem Tod seines Geliebten sah er den Tod als eine Art der Erlösung an. Doch eine kleine, vertraute Stimme tief in ihm ließ es nicht zu. Sie rief ihm ständig zu, dass er am Leben bleiben sollte. Atemu ritt weiter durch das Tal, vorbei an den opulenten Grabstätten der großen Könige der Vergangenheit. Er hielt an einer nicht weniger prächtigen Grabkammer. Dass sie noch nicht versiegelt war, zeigte, dass sie noch auf ihren Besitzer wartete. Der Prinz stieg von seinem Pferd und band es an einem großen Stein in der Nähe des Grabes fest. Er ging wieder zu den Säulen am Eingang des Grabes. Er betrachtete die Hieroglyphen und fuhr mit dem Finger über den Zeichen seines Namens. Atemu seufzte leise, der Wunsch nach dem Tod wuchs wieder ein Stückchen an, ebenso wie die Stimme in seinem Innern. Der Prinz riss sich von der einen Säule los und trat zu der andern. Er ging in die Knie und strich den Sand am Boden zur Seite. Es kam weitere Namenszeichen zum Vorschein, und wieder fuhr Atemu über den Namen, den seines Yugus'. Er erinnerte sich an den Streit, den er mit seinen Vater hatte. Er wollte Yugus in seiner eigenen Grabkammer beisetzten und nicht, wie es für Sklaven üblich war, in einem Massengrab in der Wüste. Schließlich hatte Atemu seinen Geliebten heimlich in das Grab bringen lassen. Langsam erhob sich Atemu wieder und ging in das Grab, ihn umfing kalte und feuchte Luft. Er griff sich eine Fackel von der Wand, murmelte einen Spruch und die Fackel brannte. Atemu ging die Treppe hinunter. Als er die Hauptkammer erreichte, verstummte die Stimme in ihm. Diese Kammer war noch leer, jedoch schon bereit für den Prinzen. Die Wände waren bereits fertig verziert mit Szenen aus dem alltäglichen Leben. Atemu beachtete die Zeichnungen nicht weiter und ging direkt zu der Wand rechts neben dem Eingang, suchte dort mit dem Augen nach einem versteckten Knopf und drückte ihn. Mit einem Male schwank ein Stück der Wand auf und gab eine weitere Kammer frei. Diese war aber nicht leer, sondern es befand sich ein schlichter Sarkophag in ihr. Der Prinz ging in die Kammer und blieb vor dem Sarkophag stehen. "Ich war lange nicht mehr hier..." Atemu begann einen Spruch zu murmeln. Das Puzzle unter seinem Gewand begann zu leuchten. Der Raum fühlte sich mit einem schwarzen Nebel. Aus dem Nebel schritt langsam eine Gestalt. Sie sah dem Pharao sehr ähnlich, nur dass sie einen Kopf größer war und seine waren nur von einigen blonden Strähnen durchzogen. Auch die Augen waren anders, sie waren dunkellila, strahlten aber einen Licht aus, was ihm seinen Spitznamen Hikari eingebracht hatte. Er trug ein weißes, prächtiges Totengewand, welches mit leichten gold Ornamenten am Hals verziert war. Die Gestalt blieb direkt vor Atemu stehen. Sah ihm in die rubinfarbenen Augen, und zog ihn in eine feste Umarmung. "Ja, das warst du, Yami. Aber wenigstens hast du die Zeit gut genutzt. Du bist wesentlich besser in der Schattenmagie." Atemu strich sanft über den Rücken Yugus'. "Ja das habe ich, mein Hikari. Letztes mal konnte ich dich noch nicht berühren." "Wie geht es dem kleinen Malik?" "Er...es geht ihm gut. Er schickt dir Grüße." Yugus löste die Umarmung wieder und sah Atemu streng in die Augen. "Warum willst du so eine Dummheit machen?" Atemu versuchte, dem Blick standzuhalten, als er antwortete. "Weil...weil es immer noch weh tut. Es wird nicht weniger, im Gegenteil, jeden Tag wird der Schmerz größer. Ich will, dass es endlich aufhört." "Ich weiß, dass es schwer für dich ist. Aber du hast mir etwas versprochen, hast du das etwa vergessen?" Atemu senkte den Kopf. "Nein, aber ich weiß nicht, ob ich es noch kann. In mir ist nichts mehr außer Kälte." Yugus fuhr mit seinen Fingern unter das Kinn, zwang Atemu ihm in die Augen zu sehen. "Du musst den Menschen endlich wieder vertrauen. Du musst dir selbst endlich wieder vertrauen! Ich weiß, es fällt dir sehr schwer. Ich vermisse unsere gemeinsame Zeit genauso wie du. Aber dir ist etwas anderes bestimmt als mir. Du bist der Prinz und bald der Pharao! Du musst deine Bestimmung erfüllen." Atemu konnte seine Tränen nicht länger verbergen. "Ich kann das aber nicht ohne dich." Yugus strich mit seiner anderen Hand sanft die Tränen Atemus weg. "Ich habe dir auch etwas versprochen. Ich habe versprochen, dich nie allein zu lassen, und ich habe mein Versprechen bis jetzt immer gehalten. Hast du es denn nicht gemerkt? Du warst nie allein! Ich war immer bei dir. Ich weiß aber, dass es nicht ausreicht, darum wirst du bald, sehr bald, jemanden finden, der dich lehrt, wieder zu vertrauen, wieder zu lieben." Die Augen des Prinzen weiten sich. "Ich will aber keinen anderen außer dir!" Doch Yugus beruhigte ihn. "Ich weiß, vertrau mir. Er wird mir sehr ähnlich sein. Aber jetzt es Zeit. Ich muss wieder zurück. Vergiss nie dein Versprechen und dass ich dich für immer liebe." Yugus gab Atemu einen kleinen Kuss, drehte sich um und ging wieder zurück in den Nebel. Blieb jedoch noch einmal kurz stehen, als ihm Atemu etwas sagte. "Ich werde dich auch für immer lieben. Ich werde mein Versprechen nicht vergessen! Und ich werde versuchen, den Menschen wieder zu vertrauen, auch wenn sie mir das Liebste genommen haben, was ich besaß." Yugus drehte sich ein letztes mal um, schenkte dem Prinzen ein Lächeln und verschwand wieder im Schattenreich, der Heimat der Toten. Atemu blickte ihm noch eine Weile nach, wartete, bis seine Tränen versiegten und verließ das Grab. Als er wieder ins Freie trat, musste die Augen schließen, weil ihn die Sonne blendete. Als er sie wieder öffnete, sah er etwas, was einfach nicht wahr sein konnte... [1] Erklärung: Der Gott Seth hat seinen Bruder Osiris umgebracht. Osirsis Sohn Horus kämpfte nach dem Tod seines Vaters mit Seth um die Herrschaft in Ägypten. [2] an bissle Spannung muss scho sei *fg* Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)