Hokaru von Ryon (Der Stern in dir) ================================================================================ Prolog: Letzte Kindertage ------------------------- Müde rieb ich mir den Schlaf aus den Augen. Was war los? Heute war doch Samstag und ich musste nicht in die Schule. Irgendetwas hatte mich geweckt. Aber was? Gähnend stand ich auf und schlüpfte in meine Pantoffeln. Sie waren hellblau und schön weich. Erst vor zwei Tagen hatte Mama sie mir gekauft und ich habe sie auf den ersten Blick gemocht. Leise tapste ich auf den Flur hinaus. Dort sah ich sofort meinen älteren Bruder stehen. Auch er schien vom Lärm geweckt worden zu sein und sah genauso verschlafen drein wie ich. Nur war da auch noch etwas anderes in seinem Blick, das ich jedoch nicht zuordnen konnte. "Koichi? O-nii-san? Was ist denn los?", fragte ich ihn mit meiner kindlichen Knaben-Stimme. "Pst! Sei still Ichiro!", meinte er flüsternd und legte seinen rechten Zeigefinger auf seine Lippen. Fragend blickte ich ihn an und schon im nächsten Moment konnte ich hören, warum wir leise sein sollten. "Du hast eine Andere!" Erschrocken riss ich meine Augen auf. Bis hierher konnte ich die wütende Stimme meiner Mutter vernehmen. Ich begriff, dass unsere Eltern sich stritten, auch wenn ich nicht wusste, worum es ging. Jetzt wurde mir klar, was mich geweckt hatte. Ängstlich sah ich zu meinem Bruder. Er hatte wohl genauso viel Angst wie ich, schließlich war er ja auch erst zwölf Jahre alt. Dennoch kam er zu mir und schloss mich in seine Arme. "Na und? Ist das denn ein Verbrechen?", brüllte mein Vater zurück. "Aber ich dachte du liebst mich!" Stumm begann ich zu weinen. Noch nie hatte ich Mama so laut schreien gehört. Gestern war doch noch alles in Ordnung gewesen. "Ich fand sie halt einfach attraktiv!", konterte mein Vater wieder. Sanft begann Koichi mir über den Rücken zu streichen. Aus meinen spärlichen Tränen wurde ziemlich schnell ein wilder reißender Bach, der über meine Wangen lief. An die Brust meines Bruders gelehnt, schniefte ich halblaut. "Du elender Bastard!" Mutters Stimme klang nicht mehr nur wütend. Sie klang bedrohlich und ein kalter Schauer lief über meinen Rücken. Dann herrschte eine Zeit lang Stille. Das nächste, was ich vernahm, war ein erschrockenes aufkeuchen meines Vater und ein entsetztes "Nein!". Auf einmal ertönte ein lauter Knall und ich spürte, wie mein Bruder sich verkrampfte, einfach erstarrte. Nur eine Sekunde später löste sich Koichi von mir und wies mich an hier zu warten. Dann lief er eilig ins Wohnzimmer, wo der Kampf meiner Eltern stattgefunden hatte. Normalerweise war ich immer brav und hörte auf das, was meine Eltern und mein Bruder mir sagten. Doch in diesem Moment übermannte mich einfach die Neugier. Ich schlich meinem Bruder nach und was ich sah, erfüllte mich mit Schrecken. Mein Vater lag auf dem Boden .Neben ihm kniete meine Mutter. Sie weinte laut. Bei genauem hinsehen, konnte ich erkennen, dass mein Vater eine Wunde am Oberkörper hatte aus der Blut quoll. Auch an den Händen meiner Mutter, die sie sich vors Gesicht hielt, klebte Blut. Noch nie zuvor hatte ich so viel Blut gesehen. Klar, hin und wieder, wenn mein Bruder und ich auf dem Spielplatz waren und vom Klettergerüst gefallen waren oder uns mit anderen Jungs gestritten da sah ich Blut. Aber es war nicht so viel auf einmal! Fasziniert betrachtete ich, wie die rote Flüssigkeit von den Händen meiner Mutter tropfte. Ich wusste gar nicht, dass ein Mensch soviel Blut im Körper hatte. Erst nach und nach drang die Erkenntnis in meinen Kopf, das etwas nicht stimmen konnte. Schließlich weinte meine Mutter und auch mein Bruder, der etwas abseits stand, hatte angefangen stumme Tränen zu vergießen. Verwundet schaute ich mich um. Kein einziger Tropfen rann über meine Wange. "Was ist denn passiert? Was ist mit Papa?" Fragend schaute ich auf Mama und Koichi. Meine Mutter reagierte nicht, aber mein geliebter großer Bruder sah mich mit einem Mal in der Tür stehen. Sofort stürmte er auf mich zu und drückte mich an seine Brust, ersparte meinen Augen damit, weiterhin auf das Szenario zu blicken. Ein paar Minuten später zog er mich dann auf den Flur hinaus. "Was ist mit Mama?", fragte ich ihn, doch erhielt keine Antwort. Stumm ging er zum Telefon und wählte eine Nummer. "Guten Tag. Könnten sie bitte einen Krankenwagen schicken? - Nakamura. Koichi Nakamura. - Ja, danke." Er legte den Hörer wieder auf die Gabel und drehte sich zu mir um. In seinen Augen stand der Schock deutlich geschrieben, jedoch lächelte er mich trotz allem tapfer an, versuchte mir Mut zu machen. Ich wollte wieder ins Wohnzimmer gehen, mein Bruder hielt mich jedoch zurück. Er nahm mich bei der Hand und führte mich in mein Zimmer. Dort setzte er sich auf meinen Futon und zog mich auf seinen Schoß. Ich vergrub mein Gesicht an seiner Halsbeuge und so warteten wir, bis wir schließlich die Sirenen hören konnten. Als es an der Tür klingelte, hob mich Koichi auf und ging zurück in den Flur. Stumm öffnete er den Rettungsmännern die Haustür und zeigte ihnen, in welchen Raum sie gehen mussten. Erneut mussten wir warten. Ich sah, wie mein Vater auf einer Bahre hinausgetragen wurde und auch meine Mutter, die unter Schock stand, wurde hinaus begleitet. Ein Polizist kam auf uns zu und sah meinen Bruder an. "Was ist denn passiert?", fragte er ihn und Koichi erzählte ihm, was er gehört hatte. Der Beamte versuchte uns aufmunternd anzulächeln. Er sagte, wir müssten zu erst einmal mit aufs Revier kommen und er versprach uns eine heiße Schokolade. Dabei begannen meine Augen richtig zu leuchten, denn ich liebte dieses Getränk. Aufgeregt zappelte ich in Koichis Armen, bis dieser mich herunter lies. Zu dritt saßen wir dann im Polizei Auto. Leise summte ich vor mich hin. Ich liebte es zu singen und mir ging gerade die Melodie von "Es klingen die Lieder" durch den Kopf. Der Polizist bedachte mich mit einem fragenden Blick. "Es klingen die Lieder!", antwortete ich ihm freudestrahlend. Schließlich wusste ich ja nicht, dass ich seine Frage falsch gedeutet hatte, dass er sich in Wirklichkeit eher fragte, wie ich es schaffte nach so einem Drama so fröhlich zu sein. Jedoch dachte ich in diesem Moment gar nicht mehr daran. Dazu fand ich das alles viel zu aufregend. Morgen, dachte ich, würde ja sowieso alles so sein wie früher. Wie jeden Sonntag würden wir gemeinsam Frühstücken. Papa würde sein Gesicht hinter der großen Sonntagsausgabe verstecken und ich würde mit Koichi streiten. Mutter würde uns wie immer ermahnen und zu benehmen und endlich still zu sein. Es würde jedoch nichts nützen und wir würden uns weiter zanken, solange bis entweder mein Vater ein Machtwort sprach, oder das Frühstück beendet war und jeder in sein Zimmer verschwand. Gedankenverloren starrte ich aus dem Fenster. Auch wenn man es wegen der Dunkelheit nicht sehen konnte, aber ich wusste dass es Frühling war. Ich stellte mir die Kirschbäume vor, die gerade blühten. Ihr Anblick war wirklich verzaubernd und ich musste immer einige Minuten in unsrem Garten stehen bleiben, wo wir einen riesengroßen Kirschbaum stehen hatten. Der Wagen bog ab und der Polizist bat uns auszusteigen. In dieser Nacht wurden mein Bruder und ich zu Halbwaisen. Meine Mutter wurde verhaftet. Die Anklage lautete auf Mord. Ich war sechs Jahre alt als ich ins Heim kam. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das war also der Prolog. Wie hat er euch so gefallen??? Würde mich über Kommentare dazu freuen... ^^# Sehr sogar XD~ Glück Auf! Ryon ^_- Kapitel 1: Brüder ----------------- Ein lautes Klopfen an der Tür ließ mich aufwachen. Gähnend richtete ich mich in meinem Bett auf. Konnten die Heimbetreuer denn nicht einmal gnädig sein und uns länger als bis 7:00 Uhr schlafen lassen? Ich sah, wie nun auch auf der anderen Seite des Zimmers eine Gestalt begann sich zu bewegen. "Guten Morgen, Koichi.", lächelte ich meinem Bruder entgegen. Langsam setzte er sich auf und sein Anblick brachte mich wie fast jeden Morgen zum schmunzeln, aber er bot einfach ein zu amüsantes Bild. Die schulterlangen, blonden Haare standen wild von seinem Kopf ab und nur ein Kamm konnte sie in ihre gewohnt, glatte Form zurückbringen. Verschlafen nickte Koichi mir zu und ich erwartete auch keine weitere Reaktion von ihm. Er war einfach kein Morgenmensch und würde es wohl auch nie werden. Zugegeben, auch ich hatte am Morgen nicht immer gute Laune, aber es war nicht so extrem wie bei Koichi. Er brauchte mindestens eine halbe Stunde, um wenigstens halbwegs munter zu werden. Noch einmal gähnte ich verhalten und schlug dann die Bettdecke zurück, um mich erst einmal duschen zu gehen. Danach würde ich garantiert munter wie ein Fisch im Wasser sein und das Frühstück genießen können. Schließlich war heute Dienstag und nach der Schule hatte ich wie immer etwas ganz besonderes vor. Schon von weitem hörte man den Lärm aus dem Saal, in dem wir immer aßen. Jeden Tag drei mal. Ich ging zum Buffet, nahm einen Teller und legte erst einmal zwei Brötchen, Butter und Wurst hinauf. Dann schenkte ich mir noch eine Tasse warme Milch ein und tat Kakaopulver dazu. Ein Kakao am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen! Mit dem beladenen Tablett in der Hand, drehte ich mich dann wieder in den Raum. Fast alle Plätze waren von den Heimbewohnern belegt, aber ich erspähte sofort einen noch freien Tisch. Vorsichtig schlängelte ich mich an den Frühstückenden vorbei, zu der Ecke hin, in der besagter Tisch stand. Dort angekommen stellte ich mein Tablett ab und setzte mich. Genüsslich nippte ich an meiner Tasse Kakao und starrte an die Wand. Es war keine Absicht, dass ich mich mit dem Rücken zu den anderen Leuten setzte, eher eine Angewohnheit. Ich fand es ganz einfach erträglicher. Es dauerte jedoch nicht lange und der Sessel, der mir gegenüberstand, wurde herausgezogen und ein Tablett hingestellt. Koichi setzte sich auf den Stuhl und erst jetzt fiel mir auf, dass er heute blasser war als sonst. Außerdem hatte er große Ringe unter den Augen. "Alles in Ordnung?", fragte ich und bedachte ihn mit einem besorgten Blick. "Klar", antwortete er kurz angebunden und sein Ton machte deutlich, dass ich besser nicht weiterfragen sollte. Lautlos seufzte ich auf und widmete mich meinem Essen. Wie immer waren die Brötchen nicht knusprig und man schmeckte, dass sie sicher schon einen Tag alt waren. Sofort ermahnte ich mich selbst, nicht so zu denken. Schließlich war es teuer dieses Heim zu führen und so viele Kinder und Jugendliche hier gratis wohnen zu lassen. "Ichiro?" Koichis Stimme ließ mich von meinen Gedanken hochschrecken. "Ja?" "Ich... muss dir etwas sagen." Ich schluckte. Also war doch nicht alles in Ordnung mit ihm. Angestrengt versuchte ich einen leichten Anflug von Panik niederzukämpfen. "Was?", fragte ich und man hörte meiner Stimme deutlich die Unsicherheit an. Tief sah mir Koichi in die Augen und versuchte krampfhaft zu lächeln. "Ichiro, ich... ich werde ausziehen. Von dem Heim meine ich." Stille. Ich brauchte einen Moment um das Gesagte zu verarbeiten, doch dann riss ich meine Augen ungläubig auf. "Wieso?" Im Saal wurde es mit einem Mal still. Ich hatte wohl etwas zu laut gesprochen. Jedoch vergingen nur ein paar Sekunden und der Lärmpegel schwoll wieder auf seinen gewohnten Punkt an. "Ichiro... ich bin schon 22 und ich kann nicht ewig hier leben. Es wird Zeit, dass ich mein verdientes Geld zusammenkratze und mir eine eigene Wohnung suche." Geschockt starrte ich ihn an. "Und was soll ich dann machen? Ich kann und will hier nicht alleine leben! Du darfst nicht einfach so gehen!" "Aber ich muss. Es ist bereits beschlossen. Noch heute werde ich von hier weg gehen." "Was?" Wenn es überhaupt noch möglich war, so öffneten sich meine Augen ungläubig noch weiter. "Wieso schon heute? Kannst du denn nicht noch die zwei Jahre warten, bis ich 18 bin? Bitte! Oder nimm mich doch einfach mit!" Mein Bruder seufzte leise. "Du weißt, dass das nicht geht. Ich könnte nicht uns beide ernähren. Du bleibst hier. Ende der Diskussion." Koichis Worte waren hart und ließen keinen Widerspruch gelten. Ich konnte fühlen, wie sich langsam Tränen in meinem Augenwinkeln ansammelten und stumm meine Wange hinunter rannten. Das alles konnte doch ganz einfach nicht wahr sein. Seit mein Vater gestorben war, hatte ich nur noch Koichi. Immer war ich an seiner Seite gewesen und er hatte auf mich Acht gegeben. Er konnte mich doch nicht einfach so hier zurück lassen! Insgeheim hatte ich ja gewusst, dass es einmal so weit sein würde. Aber nicht so bald, nicht heute, nicht jetzt! Es war doch noch viel zu früh dafür und ich war nicht vorbereitet! Das kratzen eines Stuhls über den Boden lies mich aufblicken und ich sah, wie mein Bruder mit einer harten, ausdruckslosen Miene, eilig den Tisch verließ. Als ich später in mein Zimmer kam, war keine Spur mehr von Koichi zu sehen. Seine ganzen Sachen waren gepackt und nur ein benütztes Taschentuch im Papierkorb erinnerte noch an seine Anwesenheit. Selbst sein Bett hatte er noch ordentlich gemacht. Nur wann? Warum war mir nicht aufgefallen, dass er seine Koffer gepackt hatte? Warum hatte ich es nicht früher bemerkt? Ein Gefühl der Verzweiflung und Hilflosigkeit ergriff von mir Besitz. Was sollte ich jetzt tun? Ich legte mich auf Koichis Bett. Es roch noch nach ihm. Warum um alles in der Welt wollte er ausziehen? Und warum sagte er es mir erst JETZT? Jetzt, wo er schon fertig gepackt und ausgezogen ist? Auf die Schule hatte ich heute keine Lust mehr. Wenn ich einmal in meinem Leben den Unterricht versäume, werden sie mir ja nicht gleich den Kopf abreißen. Ich schloss meine Augen. Eine Szene drängte sich in meinen Kopf: ~~ ~~~~ ~~~~~~~ ~~~~~~~~ Ein mittelgroßer Raum, ein Wohnzimmer. Es ist schön eingerichtet, zwar spärlich aber schön. Ich stehe in der Schiebetür und betrachte den Raum eingehend. Zuerst die Decke, dann schweift mein Blick die weiß-braunen Wände entlang. Nur langsam komme ich dem Boden näher, der mit Tatamimatten ausgelegt ist. Auf diesen Matten sehe ich eine knieende Frau, die noch sehr jung wirkt. Von ihren Händen tropft Blut. Vor ihr liegt ein Mann auf dem Boden, der auch blutverschmiert ist. Seine Augen sind weit aufgerissen und die Pupillen nach oben gedreht. Neben den Beiden sehe ich etwas liegen. Ich schaue etwas genauer hin und erkenne, dass es sich um ein Messer handelt. Es ist nur schwer zu erkennen, denn man kann fast nur den schwarzen Griff ausmachen. Die Klinge glänzt nicht mehr, sondern ist so rot wie fast alles in diesem Raum. Ich hole tief Luft, wünsche mir jedoch gleich darauf wieder, es nicht getan zu haben. Man kann das Blut riechen und dieser Geruch löst einen Brechreiz in mir aus. Gegen diesen ankämpfend, lasse ich meinen Blick weiter durch den Raum wandern und erst jetzt erkenne ich einen Jungen, der hilflos in dem Raum steht. Sein Blick ist starr und spiegelt blankes Entsetzen wider. >Koichi!<, versuche ich ihm zuzurufen, aber ich kann mich nicht bewegen. ~~ ~~~~ ~~~~~~~ ~~~~~~~~ Langsam öffnete ich wieder meine Augen und starrte an die Decke. Jede Nacht im Traum sah ich dieses Bild vor mir und es wollte einfach nicht verschwinden. Warum wollte mich Koichi mit solch einer Erinnerung alleine lassen? Ich begann meine Schläfen zu massieren. Es hatte ja sowieso alles keinen Sinn. Ich konnte ihn von seinem Entschluss nicht abbringen, denn so ernst wie heute, hatte er noch nie zu mir gesprochen. Ich wusste nicht genau wann, aber irgendwann war ich dann wohl eingeschlafen. Erschrocken sah ich mich nach allen Seiten um. Schon wieder hatte ich im Traum dieses Bild vor mir gesehen. Ich fuhr mir über die dunkelblonden, kurzen Haare und blickte verschlafen zu dem Wecker, der neben meinem Bett am Nachtkästchen stand. Mist. Es war schon 14:00 Uhr. In einer Stunde musste ich doch bei Saito-sensei sein! Ich hatte heute zwar die Schule geschwänzt, aber meine Gesangsstunde konnte ich nicht ausfallen lassen. Das hatte mehrere Gründe und einer davon war wohl, dass ich wusste, dass nur Singen mich von Koichis Auszug ablenken konnte. Betrübt begann ich wieder nachzudenken, doch dann schob ich meine Gedanken energisch beiseite. Dafür hatte ich jetzt eindeutig keine Zeit! Eilig sprang ich auf und rannte ins Bad. Ich putze mir die Zähne und zog dann ein frisches T-Shirt an. Duschen würde ich mich, wenn ich zurückkäme. Noch einmal sah ich mich suchend im Zimmer um. Nein, ich hatte wohl nichts vergessen. Den Schlüssel hatte ich in der Tasche und die Noten lagen sowieso immer bei Saito-sensei. Schnellen Schrittes verließ ich das Zimmer, sperrte ab und machte mich dann auf den Weg aus dem Gebäude hinaus. Unterwegs begegnete ich einigen Klassenkollegen. Keiner von ihnen schien sich zu fragen, warum ich heute nicht in der Schule gewesen war. Ob sie es überhaupt bemerkt hatten? Schließlich hatte ich noch nie mit einem von ihnen ein Wort gewechselt. Wie auch immer, es konnte mir egal sein und so begab ich mich eilig zur Straßenbahnhaltestelle. Ich musste nicht lange warten und erhaschte sogar einen Sitzplatz. Der Heimleitung war es ziemlich egal was wir am Nachmittag taten. Nach der Schule konnten wir unsere Freizeit immer so gestalten, wie es uns passte. Die einen gingen Fußballspielen oder machten Kendo. Aber das interessierte mich nicht wirklich. Meine einzige Leidenschaft war das Singen. Als die Straßenbahn zum vierten Mal hielt, erhob ich mich und stieg aus. Ich sah mich kurz um. Es war schönes Wetter und die Sonne strahlte eine angenehme Wärme aus. Ich beschloss, den Weg durch den Park zu nehmen. Der Park war groß und auf dem Boden lag schon das erste Laub. Die Blätter, die noch an den Bäumen hingen, hatten wunderbare Rot-, Gelb- und Orange-Töne angenommen. Auf einem Spielplatz hörte man Kinder, die ihren Spaß hatten. Ihre Mütter saßen ganz in der Nähe und achteten darauf, dass ihnen auch ja nichts passierte. Meine Mutter war nie mit mir in den Park gegangen. Ich hatte ja immer Koichi. Schon wieder musste ich an meinen Bruder denken. Ärgerlich versuchte ich mich auf den Kiesweg vor mir zu konzentrieren, doch so ganz wollte es mir nicht gelingen. Ich war erleichtert, als ich endlich vor der großen Eigentumswohnung Saito-senseis ankam. Ich klingelte. Es dauerte ein bisschen, doch dann öffnete mir ein Mann mittleren Alters, dessen dunkelbraune Haare schon etwas schütter wurden. "Guten Tag, Saito-sensei", begrüßte ich ihn mit einer tiefen Verbeugung. "Hallo Ichiro", antwortete dieser mit einem breiten Grinsen und trat zur Seite. Ich ging an ihm vorbei und wartete, bis er die Tür wieder geschlossen und den Schlüssel umgedreht hatte. Dann ging er voraus. Ich folge ihm in sein Wohnzimmer. Es war sehr groß und teuer eingerichtet. Die Jalousien waren heruntergelassen und nur eine kleine Lampe in einer Ecke des großen Raumes erhellte diesen. Mittendrin stand ein großer, schwarzer Konzertflügel. Saito-sensei lies sich auf dem Hocker, der davor stand, nieder. "Dann wollen wir mal anfangen", lächelte er. Ich nickte. Die Einsingübungen, die am Anfang jeder Stunde kamen, hörten sich ziemlich dumm an. Doch ich sagte mir immer wieder, dass sie wichtig für die richtige Atmung und den richtigen Stimmsitz waren. Als ich mit den verschiedensten Übungen die Tonleiter rauf und runter geklettert war, kamen wir dann endlich zu einem Lied. Es war "Die kleine Nachtmusik" von Mozart. Das Lied passte zwar eher zu einem kleinen Jungen, aber für 16 war ich mit 1,70m nicht gerade sonderlich groß. Außerdem meinte Saito-sensei immer, dass dieses Lied zu meiner noch etwas kindlichen Stimme passen würde. Mit den höheren Stellen hatte ich sowieso keine Probleme, denn meine Stimme war, oder besser gesagt sollte, die eines Kontertenors* werden. Zufrieden sah mich Saito-sensei an. Ich freute mich, denn das war das höchste Lob, das man sich von ihm erwarten konnte. "Komm mal her", bat mich mein Lehrer und ich gehorchte ihm. Er wies mit seiner Hand auf die Noten eines Stückes, welches auf dem Notenpult lag. "Kennst du dieses Lied, Ichiro?" Ich sah etwas genauer hin und überlegte. "'Mama, wo bist du?'. Der Titel kommt mir bekannt vor", überlegte ich laut. "Es ist ein Stück aus dem Musical Elisabeth, dass der junge Rudolf singt", erklärte mir der 46-jährige. "Ja, ich kenne es!" Wie konnte ich das nur vergessen? Ich kannte dieses Musical in und auswendig. Elisabeth war ein sehr bekanntes Musical aus Europa, das auch hier in Japan aufgeführt wurde. Ich liebte es! Schon oft hatte ich mir in einem CD-Shop Lieder daraus angehört. "Probier mal", meinte mein Gesangslehrer und ich tat wie mir geheißen. Es war ein trauriges Lied und es gefiel mir schon als ich es das erste Mal gehört hatte. Ich konnte mich so richtig in Rudolf hinein versetzen und als ich es nun endlich singen durfte, liefen mir die Tränen in Sturzbächen herunter. Das war ein Grund, warum ich das Singen so liebte. Nur hier konnte ich meinen Gefühlen Ausdruck verleihen und das sagen, was ich wollte. Nachdem ich fertig war, endeten auch meine Tränen. "Ich denke es ist genug für heute", holte mich Saito-sensei wieder in die Realität zurück. Er nahm meine Hand und zog mich auf seinen Schoß. "Vergiss nicht auf die Bezahlung...", lächelte er dreckig und küsste mich mit seinen spröden Lippen. Gesangsstunden waren sehr teuer und nicht einmal wenn ich nebenher gejobbt hätte, hätte ich sie mir leisten können. Deswegen hatten wir uns vor vier Jahren auf eine andere Art der Bezahlung geeinigt. Ich bezahlte mit meinem Körper. Für jede halbe Stunde, durfte er einmal mit mir anstellen, was er wollte. Er begann an meinem Ohrläppchen zu knabbern und wie immer schaltete ich einfach ab. "Heute will ich dich fisten**." Seine Worte hörte ich nur noch aus weiter Ferne, lies alles einfach über mich ergehen. Erst nachdem alles vorüber war und ich nackt in seinem Bett lag, begann ich langsam wieder etwas um mich herum wahr zu nehmen. Saito-senseis Hände strichen sanft über meine Wangen. "Du hast Fortschritte gemacht.", sagte er plötzlich. "Ich meine... auch gesanglich." Ich horchte auf. "Ich denke, ich werde dich an einem Wettbewerb teilnehmen lassen. Wenn du ihn gewinnst, hast du die Chance berühmt zu werden. Hast du Interesse?" Ich setzte mich auf und nickte eifrig. Natürlich hatte ich Interesse! "Gut", grinste er und zeigte mir seine schiefen, leicht verfärbten Zähne. "Aber das bedeutet natürlich, dass du von jetzt an jeden Tag proben musst." Erneut grinste er auf seine typisch, dreckige Art und Weiße. "Natürlich nicht gratis." Ich brauchte nicht lange zu überlegen und nickte. Auf dem Nachhauseweg spürte ich, wie mir wieder einmal alles wehtat. So sollte es von jetzt an jeden Tag sein. Doch das störte mich nicht sonderlich. Dieser Wettbewerb war es mir auf alle Fälle wert! Saito-sensei meinte noch, ich sollte die beiden Lieder die wir heute durchgemacht hatten singen und ich war damit einverstanden. Das war meine Chance. Endlich hatte ich die Möglichkeit, meinen Traum zu erfüllen! *** Fortsetzung folgt *** * Weil meine Betaleserin den Ausdruck nicht kannte will ich ihn hier kurz erläutern. Ein Kontertenor ist eine Stimmlage bei Männern die höher ist als die eines Tenors. Also man kann sagen, die höchste Männerstimme. Ein bekannter Kontertenor ist Freddie Mercury (Sänger von Queen). ** fisten ... fist heißt ja bekanntlich Faust... Und da es sich um eine Sexpraktik handelt, könnt ihr euch ja ungefähr ausmahlen was das heißt >-< So... das war's auch schon wieder einmal ^^ Danke für's Lesen! Ein ganz besonders DANKESCHÖN geht an Sayomi, die kurzerhand als Betaleserin eingesprungen ist ^^ Mein alter Betaleser versinkt derzeit im Stress und es war nicht leicht einen würdigen Ersatz zu finden ^^ Aber ich hab es getan ^.^ Also ein ,Danke' noch mal! Natürlich würde ich mich über einen Kommentar von euch freuen, damit ich weiß, ob euch gefällt was ich hier schreibe, beziehungsweise es überhaupt jemand liest ^^# Anmerkung: Die hier genannten Musicals, Komponisten und Lieder gehören nicht mir! (der Rest aber schon ;P) Kapitel 2: Der Wettbewerb ------------------------- Als ich die Tür zu meinem Zimmer öffnete und Koichis leere Zimmerhälfte sah, drängten sich sofort die Erlebnisse des Morgens in mein Gedächtnis zurück. Wie ich bereits vermutet hatte, hatte ich beim singen alles um mich herum vergessen. Doch nun war der Schmerz dafür umso größer. Ich trat ein und warf die Tür hinter mir ins Schloss. Ohne mich noch einmal genau umzusehen, eilte ich zu meinem Kleiderschrank und nahm ein paar frische Klamotten heraus. Viel hatte ich nicht, denn unsere Eltern hatten uns nicht sehr viel Geld hinterlassen. Es reichte um den Heimaufenthalt zu zahlen, aber für mehr auch nicht. Alles was ich an Büchern und Klamotten besaß, hatte mein Bruder für mich, von dem Geld, das er neben der Schule noch verdiente, gekauft. Ich entschied mich für eine schlichte, schwarze Jeans und ein dunkelrotes T-Shirt; dazu nahm ich noch eine meiner blauen Boxershorts aus dem Schrank. Diese Kleidung hatte ich alle von Koichi bekommen. Er war oft mit einer kleinen Plastiktasche nach Hause gekommen, die ein paar Anziehsachen enthielt, welche er mir dann voller Freude schenkte. Ich wunderte mich immer ein wenig, warum sie mir stets genau passten und das nicht nur farblich, sondern auch von der Größe, aber ich fragte ihn nie danach, warum er mich so gut einschätzen konnte. Fest drückte ich die Kleidungsstücke an mich. Ich spürte, wie erneut Tränen über meine Wangen liefen. Schnell stand ich auf und lief ins Bad. Dort drehte ich den Duschhahn auf. Langsam begann ich, mir meine, von der Heimfahrt verschwitzten Klamotten, auszuziehen. Ich musste sie dann in einen beschrifteten Beutel geben, der zweimal die Woche in die heiminterne Wäscherei gebracht wurde. In dem kleinen Spiegel, der an der Wand befestigt war, betrachtete ich noch kurz mein Gesicht. Meine Haare waren wie immer dunkelblond und kurz. Aber meine blaugrauen Augen waren rot gefärbt vom vielen Weinen. Auch meine Haut, die schon von Natur aus einen sehr blassen Teint hatte, war noch bleicher als sonst. Langsam ließ ich meine Augen auch noch über den Rest meines Körpers gleiten. Ich war sehr klein für mein Alter, gerade mal 1,70. Passend zu meiner Größe, war ich sehr schlank, und mein ganzer Körperbau war eigentlich viel zu zierlich für einen Jungen in meinem Alter. Je länger ich mich so betrachtete, desto mehr schweiften meine Gedanken wieder ab zu Koichi. Deswegen kehrte ich meinem Spiegelbild den Rücken zu, um endlich unter die Dusche zu steigen. Der heiße Wasserstrahl war angenehm auf meiner Haut und ich schloss genießerisch die Augen. Was ich sah, gefiel mir nicht, denn es war Koichi, wie er mir gerade mal wieder brüderlich die Haare zerzauste. So traurig ich auch war, ich konnte einfach nicht weinen. Schon lange hatten ich nicht mehr geweint. Es musste irgendwann bevor ich zum Waisen wurde gewesen sein. Leise seufzte ich, aber was ich auch machte, im Endeffekt änderte es wenig an meiner Situation. Ich musste mich, wohl oder übel, damit abfinden ohne meinen Bruder zu leben, so hart es auch war. Seit ich denken konnte, war er immer bei mir gewesen und ich musste mir um nichts Gedanken machen, denn ich wusste, er würde es schon irgendwie regeln. Als ich daran dachte, wie schnell das alles gekommen war, fing ich an, mir weitere Fragen zu stellen. Warum hatte Koichi früher nichts gesagt? Warum musste es gerade mal fünf Minuten bevor er das Heim verließ sein? Und warum konnte oder wollte er mich nicht mehr sehen? Hatte er das überhaupt gesagt? Ich wusste es nicht mehr. Mein Kopf war auf einmal wie Leergefegt. Wie lange ich in dieser Pose verharrte, wusste ich nicht. Es war auch egal. Irgendwann erwachte ich dann aus meiner Starre und wie von selbst hatte sich in mir ein klarer Gedanke geformt. Der Gesangswettbewerb. Er war meine einzige Chance. Ich musste mich voll auf ihn konzentrieren. Sonst würde ich nicht gewinnen und ich war fest entschlossen, das zu tun. Einerseits wollte ich Saito-sensei nicht enttäuschen, weil ich wusste, dass er im Falle meines Versages mich wohl nicht mehr als Schüler akzeptieren würde. Aber... der Hauptgrund, warum ich gewinnen wollte, lag auf der Hand. Ich hatte endlich die Chance, etwas zu erreichen. Es war so, als hätte sich gerade die Tür zu einem glücklichen, erfüllten Leben geöffnet. Ich musste hindurch schreiten, bevor sie mir wieder vor der Nase zugeschlagen werden würde. Schnell wusch ich mich zu Ende und stieg aus der Dusche, mit einem festen Vorsatz, der sich in mein Gehirn gepflanzt hatte: ,Ich muss diesen Wettbewerb gewinnen!' Die nächsten Wochen vergingen rasend schnell. Ich ging wieder zur Schule, und ließ den langweiligen Unterricht über mich ergehen. Aber was sollte ich denn auch anderes machen? Ich konnte es mir nicht leisten, die Schulleitung auf mich aufmerksam zu machen. Wie jeden Nachmittag ging ich dann zu Saito-sensei. Die Gesangstunden liefen einfach prima und ich fühlte mich richtig befreit, endlich wieder singen zu können. Die ,Bezahlung', die mein Gesangslehrer verlangte, wurde zwar immer höher und oft musste ich für eine Stunde auch gleich doppelt bezahlen, aber das war es mir wert. Ich spürte meinen schmerzenden Unterleib kaum noch, für mich gab es nur einen Gedanken und dieser galt dem Singen. So kam es, dass der Wettbewerb, langsam aber sicher, unaufhaltsam näher rückte. Die letzte Nacht vor dem Wettbewerb, musste ich bei Saito-sensei übernachten. Er meinte, es wäre sonst zu umständlich, müsse ich doch schon sehr früh bei ihm sein. Also schlich ich mich am Vorabend heimlich hinaus. Meine Zimmertür sperrte ich ab, damit keiner hineinsehen konnte. Aber die Heimleitung käme so oder so nicht auf die Idee, einmal hineinzusehen. Hinauszukommen war relativ einfach. Ich hatte mich für die Zeit zwischen 7:00 und 8:00 Uhr abends entschieden, dann wenn alle anderen Essen waren, konnte ich einfach aus der Tür hinausspazieren und niemandem würde es auffallen. Erneut setzte ich mich in den Bus und fuhr die mir nur allzu bekannte Strecke entlang, um dann das Letzte Stück zu Fuß zu gehen. Vor dem Haus meines Lehrers blieb ich stehen und atmete einmal tief durch. Ich wusste, er würde heute die Bezahlung für die letzten Stunden einfordern. Doch auch, wenn alles in mir schrie, ich sollte umkehren und endlich zur Vernunft kommen, so blieb ich doch stehen, so, wie jedes Mal. Noch bevor ich läuten konnte, wurde die Tür von innen aufgerissen. Er hatte also schon auf mich gewartet. Ich schluckte, obwohl mein Mund staubtrocken war. Mit seinen gelben Zähnen grinste Saito-sensei mir entgegen, trat einen Schritt zur Seite und deutete mir mit einer Handbewegung einzutreten. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken trat ich ein. Wie von selbst fielen jegliche Gefühle von mir. Zumindest oberflächlich, denn in mir begann es nun regelrecht zu toben. Jede Faser meines Körpers wollte umdrehen und die Flucht ergreifen, doch mein Kopf befahl meinen Gliedmaßen stehen zu bleiben. So lautete nun einmal die Abmachung, die ich damals mit zwölf getroffen hatte. Ich spürte, wie eine schwere Hand sich auf meine Schulter legte. Grob schob sie mich ins Wohnzimmer hinein und drückte mich auf das dunkelgrüne Sofa. "Möchtest du etwas trinken?", hörte ich meinen Gesangslehrer fragen. Höflich verneinte ich, obwohl ich durstig war. Doch in den Jahren hatte ich gelernt, ihm in dieser Hinsicht nicht zu vertrauen. Schon einmal hatte er mir ein Aphrodisiakum gegeben, eine Droge, die es mir unmöglich machte, alles um mich herum zu vergessen, wenn er seine Lust an mir befriedigte. "Na dann eben nicht." Auch das noch. Jetzt war er wieder wütend. Das hieß wohl, dass es wieder eine schmerzhafte Nacht werden würde. Vielleicht sogar die schmerzhafteste in meinem Leben, schließlich war ich vier Stunden mit der Bezahlung im Rückstand. Ich versuchte mich an einem unechten Lächeln, doch nicht einmal das gelang mir. Seit das mit meinen Eltern passiert war, konnte ich nicht mehr Lächeln. Auch nicht bei meinem Bruder. Koichi... schon wieder dachte ich schmerzlich an unsere gemeinsamen Tage zurück. Doch nicht nur das Lachen hatte ich seit damals verlernt, auch jegliche andere Mimik schien mir unmöglich zu sein. Saito-sensei wusste darum, deswegen honorierte er wenigstens den Versuch meinerseits und nickte mir freundlich zu. Vielleicht würde ja zumindest das erste Mal an diesem Abend sanfter bleiben, was so viel bedeutet, wie ohne Blut, sondern nur mit blauen Flecken. Nicht grob, aber auch nicht wirklich zart packte der ältere Mann mein Handgelenk und zog mich hoch. Er schleifte mich hinter sich her in sein Schlafzimmer. Es war groß doch die dunkelgrünen, schweren Vorhänge und die leeren Wände, an denen nicht einmal ein Bild zu finden war, gaben ihm etwas Bedrückendes. Mit einem nickten wurde mir angedeutet, dass ich mich aufs Bett setzen sollte. Ohne ein weiteres Wort oder Zeichen, setzte ich mich und begann damit mich auszuziehen. Das Gewand war schon für den morgigen Tag und ich konnte es mir nicht leisten, dass es dreckig oder gar zerrissen wurde, wie schon so oft. Sorgfältig hängte ich es auf den Stuhl. Dann kehrte ich nackt - wie ich von meiner Mutter geboren wurde - zum Bett zurück und setzte mich geduldig wartend darauf. Es dauerte nur einen Moment, da kam mein Lehrer auch schon durch die Tür herein. Auch er hatte sich entkleidet, doch was er in Händen hielt, ließ einen kalten Schauer über meinen Rücken laufen. Schwarzes, glänzendes Leder in Form einer Peitsche umspielte seine Hand und das dreckige Grinsen, das wieder einmal sein Gesicht zierte, strahlte mir gelb entgegen. Anscheinend wurde doch nichts aus der sanfteren Nacht. Nur noch einmal musste ich durchhalten, dann konnte ich schlafen, bis der Morgen graute. Das neue Spielzeug, das Saito-sensei gefunden hatte, schien ihm mächtigen Spaß zu machen. Immer wieder schlug er damit auf mich ein, verschonte einzig und alleine mein Gesicht, dass man am nächsten Tag schließlich sehen würde. Dennoch hatte ich recht behalten, denn das erste Mal war relativ sanft ausgefallen. Nur probeweise schlug er, traute sich wohl noch nicht so fest. Doch lange hatte er das nicht durchgehalten. Seine Gier war zu groß, deswegen legte er die Peitsche bald zu Seite und drang kommentarlos in mich ein. Dann begann das alte Spiel. Immer härter stieß er in mich, bis er schlussendlich seine Erlösung fand. Nun musste ich nur noch dieses eine Mal abwarten. Ich hoffte nur, er würde sich so weit zurückhalten, dass ich morgen gerade stehen und vor allem richtig atmen konnte. Schließlich war die Atmung beim Singen das Wichtigste. Die paar blutigen Wunden, die ich auch im inneren meines Körpers hatte, konnte ich ignorieren. Ich war sie gewohnt. Plötzlich spürte ich, wie mein Gesangslehrer sich von seinem letzten Höhenflug wieder erholte und sich auf das letzte Mal vorbereitete. Diesmal, schaltete ich sogar den letzten Gedanken, den ich während der Tortur immer beibehielt und der dem Singen galt, ab. Als ich am nächsten Morgen erwachte, war ich überrascht, dass die Schmerzen sich in Grenzen hielten. Erleichtert setzte ich mich vorsichtig auf und sah mich um. Saito-sensei schlief noch friedlich, doch wie mir ein Blick auf die Uhr zeigte, würde das wohl nur noch ein paar Minuten so bleiben. Ich beschloss, die Zeit zu nutzen, stand auf und holte mir meine Kleider. Selbst beim letzen Mal, als er von mir verlangte, durchs Zimmer zu laufen als wäre ich auf der Flucht, da das seine Lust steigern würde, war der Stuhl nicht umgefallen. Schnell begab ich mich ins Bad und machte mich für meinen großen Tag zurecht - soweit es meine doch recht einfache Garderobe zuließ. Die Hinfahrt verlief recht ruhig. Keiner Sprach ein Wort. So war es wohl auch das Beste, denn alles andere hätte mich nur noch nervöser gemacht, als ich es sowieso schon war. Ich hatte ernsthaft gehofft, meine Nervosität würde sich legen, doch das tat sie nicht. Als ich hinter der kleinen Bühne wartete, bis ich an der Reihe kam, war mir übel wie noch nie zuvor in meinem Leben. Wie lange es wohl noch dauerte, bis ich an der Reihe war? Egal, ich musste mich ablenken und die anderen Teilnehmer in diesem Raum waren perfekt dazu geeignet. Einen nach dem anderen, begann ich sie zu mustern. Je mehr ich mir ansah, desto bedrückter wurde ich. Jedem Einzelnen sah man seinen Reichtum an. Sie standen da, in teueren Smokings und hübschen Kleidern, mit seidenen Krawatten und silbernem Schmuck. Nur einige von ihnen bevorzugten etwas legerere Kleidung, die aber trotzdem noch einen eleganten, teuren Touch hatte. Jede schwarze oder dunkelblaue Jeans die man im Raum fand, war ein teueres Markenprodukt, das stolz seinen Namen präsentierte. Die Hemden, in so vielen verschiedenen Farben man sie auch haben konnte, sie alle waren Maßanfertigung und aus den teuersten Stoffen gewebt. Diejenigen unter den Mädchen, die schon zu alt für den Prinzessinen-Look waren, hatten ebenfalls Abendkleidung gewählt. Von kurzen Cocktailkleidern, die wohl die männlichen Jurymitglieder überzeugen sollten, bis hin zu langen, prachtvollen Roben, war alles vertreten. Sie hatten wirklich nur eines gemein: Sie waren nahezu unbezahlbar. Mitten unter diesen Reichen und Schönen stand ich nun. Mit einer einfachen Jeans, die schon bessere Tage gesehen hatte und einem schlichten, dunkelroten Hemd, das aus Polyester gefertigt war. Der Nachteil an ihm war, dass zu riechen begann, wenn man zu sehr schwitzte und kein Deo benutzt hatte. Zum Glück besaß ich wenigstens ein solches. Mein Bruder hatte trotz des wenigen Geldes immer darauf geachtet, genauso leben zu können, wie die anderen zu sein. Abrupt ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich plötzlich meinen Namen hörte. Ich war also an der Reihe. Mit einem Mal brach die Nervosität, die ich schon verdrängt zu haben schien, wieder über mich herein. Mit zittrigen Knien und dem innigen Wunsch, dass sich nach diesen fünf Minuten mein Leben ändern würde, trat ich der Bühne entgegen. Sie war klein und aus Brettern gefertigt, denen man die zahlreichen Auftritte schon ansah. Die großen, roten Vorhänge waren auf der Seite zusammengebunden und ein Blick ins Publikum ließ mir den Atem stocken. Ich hatte nur mit ein paar Leuten gerechnet, genauer gesagt vieren. Drei Preisrichtern und meinem Lehrer. Doch der Zuschauerraum war voll gestopft bis zum letzten Platz. Einem Nervenzusammenbruch nahe, torkelte ich auf die Mitte der Bühne zu. Ich warf einen kurzen Blick zu dem Klavierspieler, der alle begleitete, hinüber und deutete mit einem leichten Nicken an, dass ich bereit war. Das alles hatte mir Saito-sensei ausführlich erklärt. Als dann Endlich das kurze Vorspiel einsetzte, verstummte auch das letzte Gemurmel im Saal und die Scheinwerfer gingen an. Welch ein Glück, denn sie blendeten mich so sehr, dass ich das Publikum nicht mehr sehen konnte. Zögernd und etwas leise begann ich zu singen. Schnell gewöhnte ich mich an die neue Atmosphäre und traute mich, mit voller Stimme zu singen. Ich achtete exakt auf meine Atmung, sodass die Lieder regelrecht dahin flossen. Die Texte kannte ich schon in- und auswendig und so drifteten meine Gedanken in weite Ferne. Ich war nicht wirklich anwesend, als ich mein Programm hinter mich brachte und die Nervosität war vergessen. Erst als das Publikum wieder zu applaudieren begann, kehrte ich auch im Gedanken, wieder auf die Bretter die, die Welt bedeuten zurück. Höflich verbeugte ich mich und verschwand von der Bühne. Die kommenden Minuten, während die restlichen Teilnehmer an der Reihe kamen, waren der reinste Horror. Was wenn mein Traum nun hiermit gestorben war? Die anderen Teilnehmer sangen doch viel besser als ich! Seufzend massierte ich mir die Schläfen und wartete ungeduldig. Nach endlos erscheinenden, fünfzehn Minuten ertönte dann endlich der Lautsprecher und verkündete uns, dass alle Teilnehmer sich auf die Bühne begeben sollten. Erneut erhob ich mich mit einem mulmigen Gefühl in der Bauchgegend und schloss mich den anderen Teilnehmern an, die regelrecht nach draußen stürmten. Dort stellten sie sich alle in einer Reihe auf. Vor ihnen war die Jury, die aus zwei Männern und einer Frau bestand. Letztere hielt einen Zettel in ihrer Hand und begann zu sprechen. "Ihr werdet nun gleich das Ergebnis erfahren. Wenn ihr euren Namen hört, tretet bitte zu uns nach vor und verbeugt euch. Sobald die drei ersten Plätze genannt wurden, bitte ich die andern die Bühne zu verlassen.", schweigend blickte sie einen nach dem anderen an und fügte dann leise zischelnd hinzu: "Und macht mir hier keine Szene ja?" Danach drehte sie sich mit einem strahlenden Lächeln dem Publikum zu. "Meine Damen und Herren, ich darf Ihnen nun hier und jetzt die Gewinner verkünden. Platz Nummer drei geht an Kazumi Kitagawa. Herzlichen Glückwunsch!" Die Zuschauer applaudierten und ein Mädchen in einem engen, dunkelblauen Cocktailkleid trat nach vor. Als die drei Preisrichter ihr gratuliert hatten, blieb sie vorne stehen und die Frau ergriff erneut das Wort. "Auf Platz Nummer zwei ist Arima Takede." Erneut löste sich ein Mädchen aus der langen Reihe. Sie war in ein dunkelrotes, bodenlanges Kleid mit weitem Ausschnitt gehüllt und strahlte den Preisrichtern entgegen. Ich merkte, wie mir zum wiederholten Male an diesem Tag übel wurde und sich alles um mich herum zu drehen begann. Nun hieß es alles oder nichts. "Auf dem ersten Platz und damit Gewinner des heutigen Wettbewerbs ist ...", die Frau legte eine kurze Pause ein, um die Spannung zu erhöhen, "Sho Mizuno." Trocken schluckte ich. als ein Junge im Anzug nach vorne trat. Aus. Es war vorbei. Ich konnte fühlen, wie meine Hände leicht zu zittern begannen und doch verharrte ich ruhig auf meinem Platz. Ich musste mich regelrecht dazu zwingen, sie aufzuheben und den Dreien als Zeichen der Annerkennung zu applaudieren. Danach gingen alle von der Bühne ab. Wie in Trance griff ich nach meiner Jacke und zog sie an. Ich musste und wollte nicht mit anhören, wie die anderen nun über die unfaire Beurteilung zu lästern begannen. Frische Luft. Das war es, was ich jetzt dringend benötigte. Draußen war es helllichter Tag und ich konnte schon von weitem Saito-senseis wütendes Gesicht sehen. Mit hängendem Kopf blieb ich vor diesem stehen und wollte mich gerade entschuldigen, als ich plötzlich von den Beinen gerissen wurde und mich am Boden wieder fand. Erstaunt griff ich nach meiner brennenden Wange. Mutig stand ich wieder auf und starrte meinem Lehrer ins Gesicht, der daraufhin zu reden, oder besser gesagt zu schreien begann. "Was bildest du dir überhaupt ein? Ich habe noch nie, NOCH NIE, eine so grottenschlechte Vorstellung gesehen! Wo zum Teufel warst du mit deinen Gedanken? Glaubst du, ich habe dich dafür unterrichtet, dass du hier komplett versagst???" Stumm schüttelte ich den Kopf und erntete dafür ein wütendes Schnauben. "Verschwinde." Es war nur ein gehauchtes Wort, doch in ihm lag so viel Wut und Zorn, dass ich einfach ohne mich noch einmal umzublicken davonlief. Ich lief ohne Ziel vor Augen immer weiter. Erst als die Dämmerung langsam einsetzte, kehrten meine Gedanken zurück. Verwundert stellte ich fest, dass ich mittlerweile in ein langsames Schlendern gefallen war und noch dazu nicht mehr wusste, in welcher Gegend ich mich befand. Neben mir war ein Fluss und da mir meine Beine schon schmerzten, ging ich kurzerhand zu dem Flussufer hinunter und setzte mich dort ins Gras. Noch einmal ließ ich alles, was in letzter Zeit passiert war, Revue passieren. Ich fühlte, wie ein stechender Schmerz meine Brust erfüllte. Alles über mir brach, einem Kartenhaus gleich, zusammen. Mit leeren Augen stand ich auf und ging ein wenig weiter Flussabwärts. Dort entdeckte ich endlich das, wonach ich suchte. Ich bückte mich und hob es auf. Jeder, der mich so gesehen hätte, würde mich wahrscheinlich für nicht ganz bei Sinnen gehalten haben, doch ich hatte das Gefühl, noch nie so klare Gedanken gehabt zu haben. Ich ließ mich ins Gras fallen und betrachtete noch einmal den Fluss. Das Wasser bewegte sich schnell vorwärts strahlte aber doch eine solche Ruhe und Kraft aus. Eine Kraft die ich nie besitzen würde. Ich hatte versagt. Erneut. Schon als Kind konnte ich den Tod meiner Eltern nicht verhindern. Jetzt hatte mich auch noch Koichi verlassen, ohne mir einen Grund dafür zu nennen. Zu all dem kam jetzt auch noch der Wettbewerb... ich hatte verloren, mein Traum war gestorben. Der einzige Gedanke, der mich all die Jahre über weitermachen ließ, war wie eine Seifenblase geplatzt. Einfach so. Mit einem simplen Namen, der nicht der war, den ich erhofft hatte zu hören. Ich schluchzte auf, doch wollten keine Tränen mein Gesicht benetzen. Voller Verzweiflung starrte ich auf das grüne Ding in meiner Hand und bevor ich noch einen weitern Gedanken fassen konnte, hatte ich die Glasscherbe auf die Innenseite meines Handgelenks gesetzt. Ich drückte zu, bis ein erster Blutstropfen herauskam. Verzückt sah ich ihm zu, wie er über meinen Unterarm rann; langsam in das Gras tropfte. Mein Druck verstärkte sich. Immer mehr der roten Flüssigkeit entrann meinem Körper. Plötzlich fühlte ich, wie meine Hand weg geschlagen wurde, und die Scherbe meiner Hand entglitt. Wütend starrte ich in das Gesicht über mir. Was bildete sich dieser Kerl ein. "Was soll das?", fragte ich ihn und man konnte meiner Stimme auch wenn ich leise gesprochen hatte anhören, dass ich nicht froh war den Fremden zu sehen. "Das sollte ich wohl eher dich fragen.", meinte er nur, deutete dann mit dem Kopf auf die im Gras liegende Scherbe. "Ja und? Was kümmert es dich?" Ich durchbohrte den jungen Mann regelrecht mit meinem Blick. Dieser ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken, sondern hockte sich einfach neben mich und band mir ein Stofftaschentuch, welches er aus seiner Hosentasche holte, um die Wunde. Es war nun schon fast stockdunkel, deshalb konnte ich ihn nicht mehr deutlich erkennen. Das einzige, was ich sagen konnte war, dass der er kurze, dunkle Haare hatte. Außerdem war er viel größer als ich; er überragte mich um mindestens einen halben Kopf. Ich starrte ihn gedankenverloren an, als er mich plötzlich brutal wieder in die Gegenwart zurückholte. "Ich kenne dich. Du hast bei dem Wettbewerb vorher mitgemacht, oder?" Gefühllos nickte ich, von meiner Verzweiflung war mittlerweile kein bisschen mehr zu sehen. Erneut war ich in einen Trott verfallen, der mich völlig automatisch agieren ließ. "Hey, sieh mich wenigstens an, wenn ich mit dir rede!", herrschte mich der Fremde an. Doch ich unternahm nichts, um der Aufforderung nachzukommen. Schließlich fasste er mit seiner Hand unter mein Kinn und zwang mich somit ihn aufzusehen. Ich starrte in die zwei dunklen Augenpaare, ohne wirklich etwas zu sehen. "Also habe ich mich vorhin doch nicht getäuscht.", hauchte er fast, erweckte somit mein Interesse. Leicht fragend blickte ich ihn an, wartete darauf, dass er endlich weiter sprach. "Schon auf der Bühne haben deine Augen so leer gewirkt. Weißt du... ich kann dir sagen, warum du nicht gewonnen hast." Nun hatte er meine volle Aufmerksamkeit und dies nahm er mit einem sachten Lächeln zur Kenntnis. "Es liegt nicht daran, dass du schlecht singst, weißt du? Im Gegenteil... Deine Stimme ist so klar und bringt einen zum Staunen... aber ... jeder der sie hört vermisst etwas dabei. Du hast keinen Ausdruck, wenn du singst. Die Worte die aus deinem Mund kommen sind leer und du bist mit deinen Gedanken nicht auf der Bühne, nicht beim Publikum, einfach nicht präsent. Es scheint, als wäre dir alles vollkommen ... egal... als wärst du vollkommen gefühllos." Eine kurze Pause entstand, bis er weiter sprach. "Du kannst doch nicht so einfach aufgeben!" Fassungslos starrte ich ihn an und brauchte einen Moment, um das Gesagte zu verdauen. Schließlich meinte ich flüsternd: "Doch, das kann ich." Der Fremde seufzte. "Dass du es kannst, weiß ich. Aber.. du bist jung und... wenn du wirklich singen willst, dann lerne deine Gefühle auszudrücken. Ich weiß, dass du es kannst, aber wenn du jetzt aufgibst, kann dir keiner helfen." Die letzen Worte waren energisch gesprochen und ich konnte nichts erwidern. Ich starrte einfach nur vor mich hin. Schließlich merkte ich, wie er mein Kinn losließ und sich erhob. Noch ein letztes Mal sah er mich an, schien direkt in die tiefsten und verborgensten Stellen meiner Seele vorzudringen. Dann drehte er sich um und ging. *** Fortsetzung folgt *** Joa~ spät aber doch hier endlich das 2. Kapitel ^^' Mein Dank diesmal geht an meinen Beta John_Doe, der als nicht Shounen-Ai-Liebhaber eine harte Betazeit hatte ^.- Aber auch möchte ich mich bei Catkin bedanken, der ihr es zu verdanken habt, dass das Kapitel jetzt und nicht erst in ein, zwei oder drei Monaten online gegangen ist, sonder dass ich mich heute, im größten Urlaub-Sachen-zusammenpacken-Stress, dazugesetzt habe ^^ Natürlich aber danke ich auch all den anderen Kommischreibern, die mir immerwieder Mut machen, weiter an dieser Geschichte zu arbeiten ^o^/ Und ja~ ich weiß ich war grausam zu Ichiro ;_; Glück Auf! Ryon ^_- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)