Auf den Spuren der Engel von Drachenengel (Chapter 4 ist endlich on!!!!) ================================================================================ Kapitel 4: Auf der Suche nach einer Antwort... ---------------------------------------------- Suche nach der Antwort... Ray wachte wieder auf, als ihn die ersten Sonnenstrahlen an der Nase kitzelten... Als er sich aufrichtete war das Zimmer erhellt im Gegensatz zum letzten Tag. Er sah sich um, konnte Kai aber nirgendwo sehen. "Du musst liegen bleiben, du bist noch nicht ganz gesund!" Ray schreckte zusammen, als er eine sanfte Stimme in seinem Kopf hörte. Als er sich umdrehte erblickte er einen Phönix, der ihn eindringlich ansah. "Wer bist du?", fragte Ray verwundert und musterte den Phönix fasziniert. "Mein Name ist Dranzer", stellte sich dieser vor, "Ich bin Kais Begleiter und Beschützer! Er ist kurz weggegangen und hat mir gesagt ich soll auf dich aufpassen... Er macht sich Sorgen um dich!" Der Schwarzhaarige sah Dranzer entsetzt an. "Aber wieso...?" "Es ist schon seltsam...", sagte der Phönix weiter, "Kai hat sich seit seinem Tod nicht mehr um jemanden so sehr gesorgt wie um dich... Es ist schon komisch... Ich treffe jetzt jemanden, der seine Gefühle spüren kann, so wie ich, obwohl er seine Seele versiegelt hat. Ich werde dir jetzt ein wenig über Kai erzählen, aber das, was ich dir gleich erzählen werde, darfst du niemandem verraten; nicht einmal Kai!" Ray verstand nicht, warum der Phönix ihm blind vertraute; vielleicht spürte er es einfach. Dann, nach kurzem Zögern nickte er schließlich und der Phönix begann zu erzählen. "Kai war nicht immer so kalt und abweisend zu anderen. Als er noch gelebt hat, war er anders. Als er zehn war, war er so wie alle anderen Kinder; fröhlich und verspielt. Doch über sein unbesorgtes Leben legte sich in diesem Jahr ein dunkler Schatten. Seine Eltern hatten einen schweren Autounfall und beide kamen um. Nur Kai überlebte das seltsamerweise. Von diesem Moment an musste er bei seinem Großvater Voltaire leben." Als dieser Name fiel lief es Ray eiskalt den Rücken runter. "Dieser behandelte ihn nicht gerade freundlich; er trieb ihm jedes Gefühl aus seiner Seele und brachte ihn dazu sie an sich abprallen zu lassen. Aber er hasste seinen Großvater wie keinen anderen. Ich war sein einziger Freund; er konnte nur mit mir über seine Probleme reden. Dann musste er auch noch in die Abtei seines Großvaters. Der Leiter dort, sein Name war Boris, verpasste ihm ein hartes Beyblade-Training und schürte ebenfalls den Hass, der in Kais Herzen wuchs. Ich erkannte ihn kaum wieder. Er hatte um sich eine Mauer aus Eis gebaut; sie schien unzerstörbar; er empfand nur noch Hass." Dranzer warf Ray einen wehmütigen Blick zu. "Dann aber nahm er an einem Beyblade-Turnier teil und kam in ein Team, den Bladebrakers. Das passte Kai gar nicht; er war Einzelgänger und verachtete seine Teamkameraden, die sich so gut verstanden. In Wirklichkeit aber, auch wenn er es nicht wahrhaben wollte, wollte er sich mit ihnen anfreunden. Sie akzeptierten Kai auch, auch wenn er so kühl und abweisend zu ihnen war. Ich vertraute darauf, dass sie es vielleicht schafften Kais Mauer zu Fall zu bringen. Dann, als sie sich ins Finale nach Russland durchgekämpft hatten, geschah es, was ich befürchtet hatte: Kai kehrte in die Abtei zurück... Und es kam noch schlimmer: Boris hatte ein Bitbeast, Black Dranzer, das ungeheuer stark war. Je öfter Kai es benutzte, desto stärker wurde es und ich verlor an Kraft. Dieser schwarze Phönix war das krasse Gegenteil zu mir: er war bösartig und eiskalt. Kai verlor somit meine Wärme und ich glaubte ihn verloren zu haben. Doch seine Teamkameraden, die schon bald erfuhren, dass Kai sie verraten hatte, waren nicht wütend, nein, sie versuchten ihn zurückzuholen. Ihre letzte Chance bekamen sie auf dem Baikalsee. Kai war wie ausgewechselt, als hätte er seine Seele verloren. Doch zusammen siegten seine Freunde und retteten Kai vor sich selbst. Da merkte Kai erst wie wichtig es war Freunde zu haben und sie wurden ein super Team. Wenig später, nach den Weltmeisterschaften, verliebte sich Kai in einen von seinen Teammitgliedern. Kai wusste aber nicht mit seinen Gefühlen umzugehen, da er so etwas noch nie empfunden hatte. Doch jenes Teammitglied empfand genau wie Kai und gestand diesem schließlich seine Liebe. Kai war überglücklich und er öffnete sich auch seinen anderen Teamkollegen. Seine Mauer aus Eis war endlich gefallen. Dann gab Kai seinem Geliebten ein Versprechen: er werde ihn immer beschützen und lieben, egal was auch kommt. Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit den beiden. Sein Geliebter wurde, ein halbes Jahr nachdem er Kai seine Liebe gestanden hatte, angefahren und tödlich verletzt." Als Ray den Phönix in die Augen sah verschwand der Raum und auch Dranzer selbst. Er stand nun in einem weißen Raum, in dem ein Bett stand. Eine Gestalt stand dort und sah auf den Liegenden herab. Als Ray sich vorsichtig näherte, sah er, dass die Gestalt Kai war. Den Liegenden konnte er aber nicht erkennen; ein Schatten war über sein Gesicht gelegt. "Nein", flüsterte Kai und eine Träne rollte über seine Wange, "Geh nicht, bitte!" Ray sah bestürzt auf die Gestalt im Bett. Sie hatte eine Sauerstoffmaske auf und schlimme Wunden am Kopf. Doch sie lächelte Kai an. "Weine nicht Kai, du kannst das bei mir doch genau so wenig haben!", sagte sie. "Aber wenn du jetzt stirbst kann ich nicht anders, bitte verlass mich nicht! Ich liebe dich!", schluchzte Kai verzweifelt. Die Gestalt strich ihm die Tränen aus dem Gesicht. "Hör zu, Kai, du hast mir doch versprochen, dass du mich liebst, egal was kommt; wahre Liebe geht sogar über den Tod hinaus!" Die Stimme der Gestalt war fast nur noch ein Flüstern. "Kai, ich werde nach meinem Tod auf dich warten!" Mit diesen letzten Worten schloss die Gestalt ihre Augen und lächelte. Kai riss seine Augen auf. "Nein, geh nicht, lass mich nicht alleine!", sagte Kai und kuschelte sich an den leblosen Körper, "NEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!!!!" Ray schreckte auf, als er plötzlich wieder in Kais Zimmer war. Dranzer sah ihn kurz an und erzählte weiter. Er schien nicht bemerkt zu haben, dass der Schwarzhaarige für kurze Zeit woanders war. "Nach seinem Tod, fand Kai heraus, dass das kein Unfall war. Sein Großvater hatte seine Finger im Spiel gehabt. Er nahm Kai einfach alles, seine Liebe, seine Gefühle, seine Seele. Kai machte sich schwere Vorwürfe; er hatte doch versprochen ihn zu beschützen. Seitdem hat er nie wieder geliebt um keinen mehr zu enttäuschen. Deshalb wollte auch er nicht mehr leben. Er nahm sich das Leben und stürzte seine Teamkameraden, die noch nicht mal den Tod ihres Freundes verkraftet hatten, in tiefe Verzweiflung und Trauer. Seit dem Tag ist er eine Schwarzschwinge geworden und das Bild seines Geliebten verschwamm vor seinen Augen, bis es in der Dunkelheit vollkommen verschwunden war... Ihm blieb nur noch eine vage Erinnerung an ihn..." Mit diesen Worten endete der Phönix. Stumme Tränen rollten über Rays Wangen. Diese Geschichte hatte ihn geschockt und wahnsinnig traurig gemacht. Und er fasste einen Entschluss: er wollte Kai wieder glücklich machen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)