Märchen aus Mittelerde von LacrimaDraconis (Grimm & CO mal anders...) ================================================================================ Kapitel 5: Die Bremer Stadtmusikanten ------------------------------------- Disclaimer: Herr der Ringe ist nicht meins, hollari, hollaro! Frag den Tolkien, es ist seins, hollariaho! Lacrima Draconis proudly presents ~ Die Bremer Stadtmusikanten ~ alias ~ Die Bruchtaler Volksmusikanten ~ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Vor einiger Zeit lebte ein junger Gondorianer, der den Namen Faramir trug. Er hatte einen Vater und auch einen Bruder. Der Nachteil war, dass jener Vater selbigen Bruder Faramir vorzog. So musste der Gondorianer Tag für Tag schuften und leiden, bis es ihm eines Abends zu viel wurde. Er stahl das Familienhorn seines Bruders und machte sich auf nach Bruchtal. Dort wollte er eine Karriere als Volksmusikant beginnen, so wie es schon sein Urgroßvater getan hatte. Der Weg war weit und führte ihn durch Feld, Wiese, Berg und Wald. Und in einem dieser Wälder sah er eine Gestalt sitzen, die ein gar betrübtes Gesicht zog. "Wer bist du und warum ziehst du so ein betrübtes Gesicht?", fragte Faramir die Gestalt, die ein betrübtes Gesicht zog. "Ach", sagte dieser. "Ich ziehe so ein betrübtes Gesicht, weil meine Frau mich rausgeworfen hat." "Rausgeworfen? Wie konnt sie das tun?" "Ich sang ihr zu viel und meine Gedichte gingen ihr auf den Nerv.", seufzte die Gestalt. "Und dein Name?" "Mein Vorname ist Tom, über meinen Nachnamen habe ich eine Oper geschrieben. Willst du sie hören?" "NEIN!", rief Faramir entsetzt, korrigierte sich jedoch schnell. "Nein, danke. Zwar neckt es mein Interesse, jedoch bin ich knapp an Zeit. Ich muss nach Bruchtal, um dort Volksmusikant zu werden, wie es schon mein Urgroßvater getan hat." "Musikant??", fragte Tom erfreut. "Ähm . . . ja." "Darfichmitdarfichmitdarfichmitbittebittebitte????!!!", quiekte er hastig. "Nuuuuuuun . . ." "DANKE!", frohlockte Tom freudig, ergriff Faramirs Arm und hüpfte trällernd davon. Einige Tagesmärsche später kamen die beiden an einem großen Turm vorbei. Vor diesem Turm saß ein alter Mann, der ganz in weiß gekleidet war und bitterlich heulte. "Was bedrückt dein Herz, guter Mann?", fragte Faramir. "Es ist so traurig! Ich fand neulich eine Gratisprobe Waschmittel auf meiner Türschwelle und probierte es aus! Und oh weh, meine grauen Roben wurden strahlend weiß!" "Aber das ist doch geradezu reizend!", wunderte sich Tom. "Neiiiin!", schluchzte der Mann, dessen Stab ihn als Zauberer identifizierte. "Mein Mitbewohner Saruman sagt, ich würde ihm alles nachmachen und seine Individualität bedrohen. Da hat er mich rausgeworfen!" Schniefend schnäuzte der Zauberer sich in seinen weißen Ärmel. Von Mitleid gepackt sprach Faramir: "Wir wollen nach Bruchtal und Volksmusikanten werden. Wenn du musikalische Fähigkeiten besitzt, so kannst du uns ja begleiten." Der Zauberer sah auf und ihn seinen Augen leuchtete Begeisterung. "Nicht umsonst nannte man mich früher Gandalf, the groovy! Denn wie sich die wenigsten denken können ist mein Zauberstab nicht nur ein Zauberstab, sondern auch eine funky Rumbarassel!" Und zum Beweis legte er einen heißen Samba hin. "Nicht schlecht, nicht schlecht.", meine Tom und so vergrößerte die Reisegruppe sich erneut. Als die Tage vorbeizogen, erreichten die Musiker unweigerlich die Tore Morias, durch die sie wohl oder übel wandern mussten. Doch schon, als sie nach wenigen Stunden die Türe zu den Mienen geöffnet hatten, hörten sie aus der Tiefe ein sonderbares Geräusch. "BUUUUHUUUUUUUUUUUUUUUUUU!!!" "Was . . . was ist das?", fragte Faramir verängstigt. "Klingt fast wie . . ." "BUUUUUUUUUUUUHUUUUUUUUUUUUUU!!!" "Ein heulender Zwerg?" "HE!! WER LÄRMT DA??", rief Tom in die Mienen herab. "DAS GEHT EUCH NICHTS AN!! VERSCHWINDET!!", tönte es zurück. "KOMMT HERAUS, WIR WOLLEN MIT EUCH REDEN!!" Darauf herrschte Stille. Die Drei wollten ihre Reise schon fortsetzen, als vor ihnen plötzlich ein langbärtiger Zwerg erschien. Seine Augen waren rot, fast so als hätte er vom Bergbau zu viel Staub in selbige gekriegt. Oder als hätte er bitterlich geweint . . . "Gimli, Sohn des Gloin ist der, der da lärmt. Und was ist der Grund euerer unverschämten Neugierde?" "Wir . . .", sprach Framir und setzte damit erneut zu seiner alten Rede an. "Wir sind auf dem Weg ins Bruchtal, weil wir Volksmusikanten werden wollen. "Aaaah ja. Früher haben ich und meine Freunde auch musiziert.", seufzte der Zwerg. "Doch sie sind alle fort." "Tot?", erkundigte Gandalf sich betroffen. "Weggezogen. Sagten, sie bräuchten mehr Sonne. Sagten, diese Mienen würden ihren Teint ruinieren. PAH!" "Oh. Verstehe." Erneut war es leise, bis Tom das aussprach, was Faramir schon befürchtet hatte. "Wenn du der Musik mächtig bist, kannst du uns begleiten!" "Wirklich? Nun . . . singen ist nicht meine Stärke und Instrument vermag ich so keines zu spielen, jedoch ist mein Bart lang und stabil, sodass ich ihn oftmals als Saiteninstrument verwende. Dies könnte ich tun, sofern ihr damit einverstanden seid." Das waren sie durchaus. Na ja, Tom jedenfalls. Gandalf hatte nicht zugehört und Faramir musste langsam einsehen, dass seine Meinung nicht mehr gefragt war. Und so zogen die vier Volksmusikanten in spe weiter in Richtung Bruchtal. Als jedoch die Nacht hereinbrach, war das Gejammer des Zauberers so groß, dass alle Halt machten, und ein Lager aufschlugen. "Lasst uns am Lagerfeuer singen!", rief Tom. "Lasst uns Wild fangen und es braten!", rief Gimli. "Lasst uns tanzen und die Naturgeister herbeirufen!", rief Gandalf. "Lasst mich einfach in Ruhe.", knurrte Faramir und kletterte auf einen Baum. Dieser verschaffte ihm zwar nicht die langersehnte Stille, da Tom's Gesänge leider auch in der Baumkrone zu hören waren, dafür aber immerhin eine wunderschöne Aussicht sowie den Blick auf einen nahegelegenen Riesenbaum. Doch dieser war kein gewöhnlicher Baum. Er war hell erleuchtet und schien lebendige Wesen zu beheimaten, die weitaus größer als Insekten waren. "Elben! Elben! Da ist eine Elbensiedlung!", rief Faramir zu den anderen hinab. "Igitt! Elben! Lasst uns weiterziehen!", wetterte Gimli. "Lembas. Mmmmh, Lembas. Besseres Futter macht höchstens noch meine Goldbeere!", frohlockte Tom und hatte dabei einen Funken von Heimweh in den Augen. Nur Gandalf schien von der ganzen Sache reichlich unberührt. Wahrscheinlich, weil er inzwischen neben dem Lagerfeuer eingeschlafen war. "Also, was tun?", fragte Faramir in die Runde, womit er nur noch größeren Lärm auslöste. Nach einer elendig langen Diskussion jedoch einigten man sich darauf, zu den Elben zu gehen und mit einer musikalischen Anfrage Unterkunft und Verpflegung zu erbitten. Gut positioniert polierte Faramir sein Horn, sah zu wie Gandalf mit seinem Stab proberasselte und Gimli seinen Bart eine Tonleiter tiefer stellte. Dann endlich räusperte Tom sich und der Bettelgesang begann. "Hallo Elbenvolk so grün, nachts zieht es uns zu euch hün. Singen wollen wir und tanzen, schlafen gerne ohne Wanzen. Haben Hunger, haben Durst, hätten gerne Leberwurst! Lembas, Lembas tralla la, hört uns Elben, wir sind da. Bitt um Bett und bitt um Speise, später sind wir vielleicht leise. Doch bis dahin wird gesungen, bis wir nicht ein Mahl verschlungen. Trallali und holdrio, Musikanten sind halt so!" Die erwartete Reaktion war Gastfreundschaft oder schlimmstenfalls der Bewurf mit faulem Obst. Was tatsächlich passierte war jedoch weitaus unvorstellbarer. Alle Elben, die das Gemusiziere vernahmen, wurden dermaßen von Gräuel und Panik ergriffen, dass sie schnurstracks ihre 70 Sachen packten und über alle Berge flohen. Was zurückblieb war eine leere Elbensiedlung und vier sehr verwunderte Musiker. "War . . . war mein Gesang denn wirklich so schlecht?", fragte Tom zaghaft. "Aber nein, aber nein. Ich glaube mein Horn war zu laut." "Oder mein Bart verstimmt. Ich hätte ihn besser kämmen sollen." "Ja ist euch nicht klar, was das bedeutet??", unterbrach Gandalf und bekam seine Antwort in Form von drei ratlosen Gesichtern. Seufzend zeigte er auf das ,Baumhaus' und rief: "PARTYYYYY!!!" Genau das war es auch, was geschah. Die Musikanten brachen ihre Reise ins Bruchtal ab und nisteten sich in den Ex-Elbenhäusern ein, wo sie ab dato glücklich und zufrieden in maßloser Völlerei lebten und musizierten. ~ ENDE ~ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Hach, und wieder mal ein Märchen finito. Mja ja, viel Spaß machen das tut. Muaha! ^_^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)