Change of Hearts von Polarstern (Yami x Yugi (Gemeinschafts FF mit Kagu-chan!!)) ================================================================================ Kapitel 9: Yamis Hilfe ---------------------- *Yugis Sicht* Langsam versuche ich meine Augen zu öffnen. Alles tut so schrecklich weh... Ich schaffe es nicht einmal mich aufzurichten, da ein erdrückender Schmerz in der Schulter mich wieder zurücksinken lässt. An der Brust spüre ich ebenfalls eine Hand, die mich sanft wieder zurückschubst. "Nicht Yugi! Bleib noch liegen....Du musst dich schonen." Ist das etwa Yami? Nein, ganz sicher nicht. Ich versuche mein linkes Auge ebenfalls einen Spalt breit zu öffnen, doch ich schaffe es nicht. Hecktisch greife ich darauf, was ich nicht hätte tun sollen, denn sofort spüre ich diese Schmerzen in meiner Schulter wieder, nur viel schlimmer, was mich ruckartig aufschreien lässt. "YUGI....!!" Jetzt höre ich es klar und deutlich. Das IST Yami. Ich öffne das rechte Auge vollständig und sehe nun Yami vor mir sitzen, der mich erschreckt anschaut. "Was tust du nur immer..." Vorsichtig nimmt er meinen Arm am Ansatz. "Das könnte jetzt sehr weh tun, Yugi, aber es ist nötig...hier.." In den Mund steckt er mir ein zusammengeknülltes Tuch und lässt mich hinein beißen. "Da beißt du jetzt so fest rein, wie du nur kannst, wenn du Schmerzen spürst, ok?" Leicht nicke ich. Dann beugt er sich zu mir hinüber und legt seine Hände auf meine Schulter. Plötzlich ohne Vorwarnung reiß er sie nach vorne, worauf ich in das mir gegebene Tuch mit Tränen reinbeiße. "So, fertig." Mitfühlend schaut er zu mir hinunter und nimmt mir das Tuch wieder aus dem Mund. "Es tut mir leid Yugi, aber ich wollte dich nicht mit einer ausgerenkten Schulter unnötig leiden lassen. Schließlich wärst du sonst völlig hilflos gewesen..." Dankend betrachte ich ihn, was jedoch mit einem Auge ziemlich schwer ist. "Ach ja, dein linkes Auge ist angeschwollen und blau, deswegen kannst du es nicht öffnen." Traurig starrt er zu Boden. "Yugi....es tut mir wirklich leid. Nur wegen mir, ist das alles passiert. Ich fühle mich deswegen echt mies..." Schnell schüttle ich den Kopf. Er und was dafür können? Er wusste doch gar nicht, dass sein Freund mich manchmal bedrängt hatte... Jetzt schaut er mich wieder verwundert an. Ein verschmitztes Lächeln kommt über seine Lippen. "So jemanden wie dich habe ich gar nicht verdient...." Schnell halte ich ihm die Hand vor den Mund und schüttle den Kopf wieder, nur noch stärker. Entschlossen schaue ich ihn an und versuche etwas zu sagen. Doch heraus bekomme ich nur ein Flüstern. "Red nicht so einen.. Mist." Noch bevor ich weiß was danach passiert, finde ich mich schon in seinen Armen wieder. Zitternd drückt er mich an sich, während ich seine tonlosen Tränen und das unterdrückte Schluchzen spüre. Leider bin ich zu schwach um diese Umarmung zu erwidern und lasse ich mich einfach weiter von ihm im Arm halten. Schließlich legt er mich wieder zurück, schaut mich noch einmal kurz an und verschwindet dann. Erst jetzt bemerke ich, dass ich in meinem Bett liege, nur Shorts trage und mein Körper einbandagiert ist. Anscheinend hat Yami mich gefunden und hergebracht... Sofort steigt das eben erlebte wieder in mir hoch, was mich nur noch tiefer in die Bettdecke schlüpfen lässt. Müde und erschöpft schließe ich die Augen und lasse mich wieder, wenn auch nicht beabsichtigt, ins Traumland wandern. *Yamis Sicht* Als ich mit dem Tee in der Hand wieder zurück in sein Zimmer komme, schläft Yugi schon wieder. Vorsichtig stelle ich die Tasse auf sein Nachtkästchen, setze mich wieder auf den Hocker neben dem Bett und schaue ihn an. Warum muss er nur so viel aushalten? Und das doch gerade wo es so schlecht in seiner Beziehung läuft... Reflexartig greife ich ihm auf die Stirn. Nein, Fieber hat er fast keines mehr. Anscheinend wirken die Medikamente gut, die der Notarzt da gelassen hat. Ich lege ihm einen kühlen Waschlappen auf die Stirn, worauf er beginnt etwas ruhiger zu atmen. Noch einmal betrachte ich ihn, doch dann stehe ich wieder auf, um seinen Großvater anzurufen. Leise schließe ich die Tür hinter mir und wandere nach unten. Ich gehe zum Telefon und wähle die Nummer, die ich mir daneben bereitgelegt habe. "Hallo Yami, wie geht es Yugi?" Kommt auch gleich aus dem Hörer. "Hallo Herr Mutou, Yugi ist kurz aufgewacht und es scheint ihm besser zu gehen. Ich habe seine Schulter wieder eingerenkt, wie es der Notarzt mir gesagt und gezeigt hat. Temperatur hat er auch fast keine mehr.." "Da bin ich aber froh. Nochmal danke, dass du dich inzwischen um ihn kümmerst. Ich würde ja gerne kommen, aber der nächste Zug von hier fährt erst Morgen früh wieder." Yugis Großvater war nämlich für zwei Tage auf einer Art Geschäftsreise, um ein paar Produkte zu testen, die er vielleicht in seinem Laden verkaufen würde. Konnte jedoch durch meinen Anruf im Hotel seinen Zug nicht mehr bekommen und muss nun auf den Nächsten warten.... "Kein Problem. Schließlich ist es ja meine Schuld, dass er so zugerichtet wurde...und nochmals Entschuldigung, dass Sie wegen mir den Zug verpasst haben......" Leise seufze ich auf. "Aber Yami! Das war ein Notfall und außerdem habe ich dir schon gesagt, dass es in Ordnung ist!! Noch dazu bist du sowieso bei Yugi...da brauche ich mir ja nicht die geringsten Sorgen mehr zu machen, jetzt wo es ihm besser geht. Also... ich muss jetzt los. Bis bald!" Ein Tuten ist das Letzte was ich höre, bevor ich etwas überrascht auflege. Ich löse mich wieder aus meiner Starre und wandere in die Küche. Als ich ankomme, sehe ich, wie mir gerade die Suppe überläuft. Entsetzt und fluchend nehme ich sie vom Herd, stelle sie daneben, drehe alles ab, wische Patzer von dem Küchengerät weg und hole noch Teller und Löffel aus den Regalen. Damit beladen laufe ich in Yugis Zimmer und stelle es auf seinem Schreibtisch ab. Vorsichtig nehme ich den Deckel des Topfes herunter und lasse die darin schwimmende Suppe auskühlen. Dann setze ich mich wieder zu Yugi aufs Bett und lehne mich in dem Sessel nach hinten. Ich schließe meine Augen für einen Moment und lasse entspannt meinen Kopf in den Nacken hängen. Aber kurz bevor ich selber einschlafe, höre ich Yugi leise stöhnend sich winden. Ich blicke auf und schaue zu ihm hin. Er scheint einen Alptraum zu haben. Gerne würde ich.... natürlich nur rein freundschaftlich... in jetzt in den Arm nehmen... Vorsichtig nehme ich den Waschlappen aus seinem Gesicht und tauche ihn in das kalte Wasser, welches in einer Schüssel ist, unter mir ein. Als er vollgesogen ist, winde ich ihn noch einmal kräftig und lasse ihn wieder auf Yugis Stirn liegen. Dabei bemerke ich, dass diese wieder heißer geworden ist. "Anscheinend ist das Fieber wieder gestiegen...." Ich nehme seine Hand und streichle leicht über deren Rücken. Sofort beruhigt sich der Kleine wieder. Unbewusst streichle ich sie weiter und schaue ihm dabei die ganze Zeit ins Gesicht. Erst nach endloser Zeit, wie mir scheint, beginnt Yugi sich zu rekeln, worauf ich stoppe meine Bewegungen und ziehe meine Hand zurück. Er öffnet die Augen und schaut mich verwundert an. "Noch immer da?", flüstert er leise. "Was soll denn das heißen? Glaubst du, dass ich dich jetzt alleine lasse, wo dein Großvater bis Morgen nicht da ist? Nein, nein Freundchen, so schnell wirst du mich nicht los...." Grinsend stütze ich meine Hände ins Gesicht und schaue ihn weiter an. "Naja, ich dachte, dass du nur kurz da gewesen wärst, weil du mich ja hergebracht hast und dann wenn Groß -... Sag, wo ist mein Opa eigentlich? Sollte er nicht schon wieder hier sein?" "Beruhig dich erst einmal Yugi....Du bist ja ganz durcheinander..." Leicht drücke ich den Körper, der sich jetzt verstört und leicht geschockt aufgesetzt hatte, wieder nach unten ins Bett. "Ich habe dich am Strand gefunden und erst mal deinen Großvater angerufen, um mir erklären zu lassen, wo du wohnst. Danach habe ich dich nach Hause gebracht, einen Notarzt kommen lassen und dich ins Bett gesteckt. Dadurch aber, dass ich deinen Opa angerufen habe, hat er seinen Zug verpasst und kann nun erst Morgen früh wieder hier sein...Deswegen bleibe ich hier bei dir und passe weiterhin auf dich auf. Stört dich das etwa?" Ein leichtes Kopfschütteln ist die Antwort. Ich gehe zum Schreibtisch und fülle seinen Teller mit Suppe. "Wenn du Hunger hast, hier ist Suppe für dich. Es wäre besser, wenn du etwas isst, damit dein Körper wieder zu Kräften kommt....Den Tee neben dir, kannst du auch trinken, wenn du Durst hast, ok? Ansonsten wenn du irg-.." "Yami?" "Ja?" Verwundert blicke ich auf. "Danke.. für alles...." Erstarrt schaue ich ihn an, muss aber dann lächeln. "Keine Ursache....Schließlich, auch wenn du es nicht zugeben willst, bin doch ich der Auslöser für das alles und dafür will ich mich bei dir revanchieren, so gut es eben geht....Noch dazu...ist es doch normal seinem Freund zu helfen oder?" Wieder kommt nur noch ein Nicken als Antwort. Wie oft habe ich schon über dieses Verhalten bei ihm lächeln, wenn nicht sogar lachen müssen? Keine Ahnung....aber zumindest kenne ich keinen, der mich so aus der Fassung bringen und gleichzeitig wieder beruhigen kann, indem er mich einfach nur anschaut... Er ist eben etwas ganz Besonderes.. *Yugis Sicht* Nun liege ich schon seit 10 Tagen hier und desto länger ich das tue, um so langweiliger wird mir. Fast alle meine Verletzungen sind wieder geheilt, außer mein linkes Auge, welches nun nur noch leicht angeschwollen ist, die ärgsten blauen Flecken und meine Platzwunde auf dem Kopf, die vor einer Woche genäht wurde und die ich wahrscheinlich heute noch einmal anschauen lassen muss. Mein Großvater hat sich zwar oft um mich gekümmert, aber müsste er sich ja schließlich um seinen Laden zu kümmern. Dafür kam Yami alle paar Tage, um nach mir zu sehen. Und vor allem, um mir die Hausaufgaben zu bringe und mir zu erklären, was wir in Mathe gemacht hatten. Hätte ich ihn nicht, käme ich wohl nie wieder in diesem Fach hinterher... Mit noch etwas wackeligen Beinen tapse ich ins Bad und beginne mich auszuziehen. Ich sollte noch duschen bevor Yami wieder hier herkommt und mich für den Arzt abholt.... Langsam stelle ich mich in die Dusche und drehe das Wasser auf. Eine halbe Stunde später, steige ich erholt aus der Dusche und wickle mir ein Handtuch um die Hüften. Gerade als ich zur Tür gehen will, springt diese auf und ein strahlender Yami kommt zum Vorschein. Erschreckt gehe ich einen Schritt zurück, doch habe ich den rutschigen Fußboden vergessen... Mit geschlossenen Augen falle ich nach hinten und warte auf den plötzlichen Schmerz auf meinem Hinterteil. Doch stattdessen finde ich mich, als ich die Augen aufmache, in Yamis Armen wieder, der mich angrinst. "Du solltest besser auf dich aufpassen Yugi... Ich kann schließlich nicht noch eine Woche auf dich verzichten..." Ich spüre wie mir die Röte ins Gesicht schießt und schaue nach unten. "Da- danke Yami...." "Keine Ursache!" Doch anstatt mich runterzulassen geht er mit mir auf den Armen aus dem Bad, schubst die Tür davon mit dem rechten Fuß zu und trägt mich in mein Zimmer. Etwas erschreckt darüber klammere ich mich an sein Hemd und lasse mich, wenn auch mit Herzklopfen, weitertragen. Angekommen lässt er mich auf meinem Bett nieder, wobei ich ihn für einen Moment lange in diese geheimnisvollen Augen schauen kann. Wieder werde ich leicht rot um die Nase, versuche es aber so gut es geht zu verstecken. Ich weiß ja selber nicht warum ich plötzlich immer so rot werde, wenn ich ihm nahe komme, aber ich kann es einfach nicht verhindern. Vorsichtig setze ich mich auf und richte mein Handtuch, welches ein bisschen zu weit nach unten gerutscht ist. "Ähm....Yami? Ich komme gleich runter, ich ziehe mich nur schnell an, ok?" " Ja gut, ich warte inzwischen unten. Noch immer grinsend, verlässt er mein Zimmer. Ich schaue ihm noch einmal kurz nach und ziehe mich dann um. Als ich fertig bin, betrachte ich mich noch einmal im Spiegel und gehe schließlich langsam die Treppen hinunter, da dieses Schwindelgefühl seit der zwei Wochen, noch immer nicht ganz verschwunden ist. Als mich Yami bemerkt, läuft er sofort hoch und stützt mich. "Yami, es geht schon....wirklich!" " Nein Yugi! Solang du noch nicht ganz gesund bist, geht gar nichts!!" Leise lasse ich es über mich ergehen, denn ich weiß, dass es sowieso keinen Sinn hat mich dagegen zu wehren. Er würde sowieso nicht nachgeben... Unten angekommen, ziehen wir uns dann noch die Schuhe an, bevor die Tür hinter uns zuschlägt und wir uns in Richtung Arztpraxis machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)