Forbidden Love von Drachenengel (Ray x Kai) ================================================================================ Ein himmlischer Auftrag ----------------------- Es war mal wieder Zeit, Zeit für die Einteilungen der Ämter, die den Engeln zu Jahresbeginn zugeteilt wurden. Dann war der ganze Himmel in Aufruhe, doch einer war richtig aufgeregt: Ray Kon. Ihm wurde zum allerersten Mal ein himmlisches Amt zugeteilt. Aber Ray war nicht sonderlich glücklich: er war bei einem tragischen Autounfall ums Leben gekommen, was er nicht wahr haben wollte. Daher wollte er unbedingt wieder auf die Erde zurück. Sein einziger Freund war sein Bitbeast Driger, mit dem er sprechen konnte. "Was ist los Ray?", fragte sein Bitbeast besorgt "Du müsstest dich doch eigentlich freuen!" "Ich weiß nicht Driger", sagte Ray tonlos "Glaubst du, dass ich irgendwann noch einmal auf die Erde komme?" "Ray", sagte Driger zuversichtlich "Du wirst auf die erde kommen. Alle Engel, die einen himmlischen Auftrag erhalten kommen auf die Erde!" Diese Worte zeigten sofortige Wirkung und Ray lächelte sein Bitbeast an. "Ray!", rief Driger auf einmal erschrocken "Wir kommen zu spät!" Ray riss erschrocken seine Augen weit auf und die beiden rasten los. "Oh nein!", schnaufte Ray erschöpft und sah einen der höchsten Engel vor erscheinen. Der Engel ging auf ihn zu und sah ihn etwas herablassend an. "Es tut mir Leid", sagte Ray, aber zu seinem Erstaunen lächelte der Engel. "Keine Sorge, du bist nicht zu spät!", sagte der Engel "Aber du hast einen ganz besonderen Auftrag bekommen, bei dem du sofort losgeschickt wirst. Ray sah den Engel erstaunt an. "Und was soll ich machen?", fragte Ray etwas zaghaft. "Naja, du wolltest doch schon immer Kontakt zu Menschen haben!", sagte der Engel "Deshalb bist du jetzt nicht mehr Bote sondern Schutzengel!" Ray stockte der Atem. Er hatte sich immer gewünscht schutzengel zu werden, aber jetzt? Driger lächelte ihn an. "Jetzt hat sich dein Wunsch erfüllt!", sagte er. "Aber wen muss ich denn beschützen?", fragte Ray. Die Miene des Engels verfinsterte sich etwas. "Naja, ich weiß nicht, ob du ihn kennst...", begann er "Sein Name ist Kai Hiwatari und er ist nich gerade sehr freundlich..." Ray hörte dem Engel aufmerksam zu, aber er brach plötzlich ab. "Was rede ich denn da? Du musst ihn selber kennen lernen!", sagte der Engel und führte Ray und sein Bitbeast zu einer Tür. "Wenn du da durchgehst, wirst du deinen Schützling finden!", sagte der Engel und öffnete die Tür. "Viel Glück!", fügte er noch hinzu bevor die beiden vercshwanden... Ist nicht gerade viel oder? Naja, das ist meine erste Fanfic und ich werde in den anderen Kapiteln viel mehr schreiben! Freue mich über jeden Kommentar! ;-) Euer Drachenengel Zurück ins Leben ---------------- Zurück ins Leben Ray stand nun vor einem großen Gebäude mit der Aufschrift "BBA". Er wusste, dass die BBA mit Beybladen zu tun hatte und er erinnerte sich, dass er als kleines Kind schon immer gerne gebladet hatte. Bei diesem Gedanken musste der Engel lächeln. Doch als er sich umsah, bemerkte er, dass Driger, sein Begleiter, plötzlich verschwunden war. "Driger?", flüsterte Ray leise und plötzlich leuchtete etwas in seiner Tasche grün auf. Er ließ seine Hand in die Tasche gleiten und zog einen silbergrauen Beyblade heraus. Auf dem Bitchip konnte er Driger erkennen; er war jetzt also sein Bitbeast. Ray lächelte wieder, er hatte sich schon immer gewünscht irgendwann ein Bitbeast zu besitzen. Dann richtete er wieder seinen Blick nach vorne und betrat das riesige Gebäude... ~Flashback~ Ray stand vor dem Himmelstor, das ihm einen Weg auf die Erde bahnte. Doch er drehte sich noch einmal zu dem Engel, der ihm seinen Auftrag mitgeteilt hatte, um. Dieser lächelte ihn freundlich an. "Warum zögerst du, Ray?", fragte er den Schwarzhaarigen sanft. "Ich habe so etwas noch nie gemacht", begann der Engel verlegen, "Was muss ich denn tun, wenn ich auf der Erde bin?" "Wie gesagt, du wirst Kai Hiwatari beschützen!", antwortete der Engel Ray, "Du wirst mit ihm und drei anderen Jungen in einer WG leben, aber das haben wir schon alles geregelt; du musst dir also keine Sorgen machen!" Ray drehte sich daraufhin wieder um und ging durch das Himmelstor, das sich sofort wieder schloss, als Ray hindurch ging... "Viel Glück, Ray", sagte der Engel, bevor auch er verschwand... ~Flashback Ende~ "Du musst Raymond Kon sein, oder?", fragte eine junge Frau mit mittellangen braunen Haaren freundlich, als Ray das Gebäude betrat. Der Schwarzhaarige nickte und die Frau lächelte. "Mr Dickenson erwartet dich bereits", sagte sie, "Er ist in seinem Büro, im siebten Stock; du kannst es gar nicht verfehlen!" Ray nickte ihr zu und er nahm die Treppe, die sich direkt neben zwei Fahrstühlen befand. Er war nicht einmal außer Atem, als er den siebten Stock erreicht hatte. Der Schwarzhaarige folgte dem Gang bis zum Ende, dort befand sich eine Glastür und Ray erkannte Mr Dickenson, der sofort von seinem Schreibtischstuhl aufstand und dem Schwarzhaarigen die Tür öffnete. "Herzlich Willkommen, Ray", begrüßte er den Engel freundlich, "Du willst also an den Beyblade-Weltmeisterschaften teilnehmen?" "Ja", war Rays knappe Antwort. "Du wirst in ein Team kommen, aber keine Sorge; die Jungs sind sehr nett!", versicherte Mr Dickenson Ray, "Hast du schon mal etwas von den Bladebreakers gehört?", fragte er und Ray schüttelte den Kopf, "Na ja, es gibt sie auch noch nicht so lange, ich werde dich sofort zu ihnen bringen!" Ray folgte Mr Dickenson, der ihn in einen der beiden Fahrstühle führte. Sie fuhren ganz nach unten, in die Tiefgarage. Dort stand ein einziges Auto, eine große schwarze Limousine. Ray musste zweimal hinschauen, mit so etwas hatte er nicht gerechnet. Aber er sagte nichts dazu und stieg mit Mr Dickenson in die Limousine. Mr Dickenson fuhr Ray persönlich zu einem großen weißen Haus, das direkt am Meer lag. Langsam wunderte den Engel gar nichts mehr. Trotzdem sah er sich staunend um, als er das Grundstück betrat. Als Mr Dickenson klingelte hörte man aus dem Haus ein heftiges Gepolter und einige russische Flüche. Doch dann öffnete ihnen ein blonder Junge, der ungefähr in Rays Alter war. Seine blauen Augen sprühten nur so von Lebensfreude und er lächelte Mr Dickenson und Ray freundlich an. "Mr Dickenson, was führt Sie zu uns?", fragte der Blonde. Der Chef der BBA schob Ray weiter nach vorne. "Das ist Raymond Kon, er wird ab heute euer neues Teammitglied sein", erklärte Mr Dickenson kurz, "Aber er wird euch selber mehr über sich erzählen." Und er wandte sich um zum Gehen, denn er hatte noch viel zu tun. "Wir sehen uns, Ray!", sagte er und winkte dem Schwarzhaarigen zu, bevor er in die Limousine stieg und davon fuhr. Ray sah ihm noch kurz nach, bis ihn eine Stimme aus seinen Gedanken riss: "Willst du hier Wurzeln schlagen? Komm rein!", sagte der Blonde und zog Ray in die Wohnung. "Übrigens; mein Name ist Max", stellte er sich vor und schob ihn ins Wohnzimmer, "Setz dich; ich hole die anderen!" Und im nächsten Moment war Max auch schon wieder verschwunden. Ray sah sich erst einmal um. Das Wohnzimmer war wirklich riesig. Er setzte sich auf einen Sessel und wartete, dass Max zurück kam. Der Engel schreckte auf, als er wieder ein Gepolter hörte. "TYSON, KANNST DU EIGENTLICH AUCH EINMAL AN ETWAS ANDERES DENKEN ALS IMMER NUR ANS ESSEN???" Ray hielt sich die Ohren zu. Plötzlich ging die Tür auf und ein Junge mit langen blauen Haaren kam rein, ihm folgte ein Junge mit grau-blauen Haaren, die in alle Richtungen abstanden. Letzterer funkelte seinen Vordermann mit einem wütenden Blick an. Seine rubinroten Augen leuchteten unheilverkündend auf. Doch bevor noch etwas Schlimmeres passieren konnte, erschien Max wieder. "Mensch, könnt ihr nicht einmal eure Streitereien für einen kleinen Moment unterbrechen? Schließlich haben wir einen Neuzugang im Team!", beschwerte sich der Blonde und der blauhaarige Junge senkte seinen Kopf. "Darf ich vorstellen: das ist Ray Kon!", stellte Max den Schwarzhaarigen vor. Der blauhaarige Junge kam auf Ray zu und lächelte ihn freundlich an. "Mein Name ist Tyson Kinomiya", stellte er sich vor. "Freut mich", sagte Ray und sein Blick wanderte nun zu dem Jungen mit den rubinroten Augen. Dieser musterte den Engel eindringlich. Ray gefiel dieser durchdringende Blick nicht. "Du bist also ab heute bei uns im Team. Aber denk bloß nicht, dass ich bei dir Rücksicht nehme, verstanden, Kon?", sagte er und funkelte Ray an. Dann wandte sich der Grauhaarige um und verschwand in seinem Zimmer. "Das war Kai Hiwatari", sagte Tyson. "Mach dir keine Sorgen; das ist so seine Art andere zu begrüßen", sagte Max mit einem bitteren Lächeln. DAS war also Kai? Derjenige, den er, Raymond Kon, beschützen sollte? Ray war davon überhaupt nicht begeistert. "Ähm, Ray, es gibt da noch ein kleines Problem", begann Tyson, "Es gibt hier zwei Doppelzimmer und ein Einzelzimmer; das eine Doppelzimmer bewohnen wir, das Einzelzimmer Kenny und das bedeutet, dass du zu Kai auf ein Zimmer musst!" Ray fiel schmerzhaft aus allen Wolken. "BITTE?", fragte er ungläubig. "Komm mit; ich zeig es dir", sagte Max und Ray folgte dem Blonden. Er führte den Engel ein Stockwerk höher und blieb vor einer blauen Tür stehen. Er klopfte zweimal und man hörte nur noch ein "Hn", als Max die Tür öffnete. Ray fiel die Kinnlade runter, als er bemerkte, dass Kai, der ihn und Max mit einem seiner berüchtigten Todesblicke bedachte, auf einem EHEBETT saß. //Oh Herr, womit habe ich das verdient?// Ray war kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Als sich die Tür schloss, schreckte Ray aus seinen Gedanken. Er war nun allein mit Kai im Zimmer. Ray sah sich um. Das Zimmer hatte einen blauen Anstrich und erinnerte Ray stark an das Meer. Das Zimmer hatte sogar einen Balkon mit direktem Blick auf das Meer. //Das passt ja super!// "Hey Kon!", riss Kai ihn aus seinen Gedankengängen und er sah dem Grauhaarigen direkt in die Augen, "Ich will deine Fähigkeiten als Beyblader testen, komm mit!" Und mit diesen Worten verließen die beiden das Zimmer und Kai führte Ray in den Keller, wo eine riesige Beyarena stand. Kai holte einen blauen Blade aus seiner Tasche und steckte ihn in seinen Starter. Ray tat es ihm gleich. "3, 2, 1, Let it rip!" Synchron zogen die beiden an der Reißleine und die beiden Beyblades rammten sich und flogen in die Luft. "Los, Dranzer, Attacke!", rief Kai und Ray hätte schwören können, dass er kurz hinter dem Grauhaarigen einen schwarzen Schatten, der die Gestalt eines riesigen Phönix hatte, gesehen hatte. Der blaue Blade kreiselte wild durch die Arena und zog hinter sich einen Feuerschweif her. Als Rays Blade in der Arena landete, steuerte Kais Blade sofort auf ihn zu. Doch Ray hatte das geahnt und reagierte sofort. "Los Driger, Gattling Claw Attack!", rief er. Blaue Blitze zuckten über die Beyarena und beide Beyblades rasten aufeinander zu. Als sie aufeinander prallten, erschütterte eine gewaltige Explosion das ganze Gebäude. Ray reagierte sofort und schnipste kurz und um Kai legte sich ein Schutzschild, der ihn vor Verletzungen bewahrte. Doch Ray wurde gegen die Wand geschleudert. Als der aufgezogene Rauch verschwand, kreiselte nur noch Driger, Dranzer lag daneben. Kai sah erstaunt zu Ray. Der Schwarzhaarige fing seinen Blade auf und seufzte. Kai war zum Glück nichts passiert, nur sein weißer Schal war ein wenig staubig. "Ich leg mich kurz auf's Ohr", sagte der Engel und verließ den Keller. Kai hob seinen Blade auf. "Der Kleine ist wirklich gut", sagte er und starrte Dranzer an, "Was meinst du?" Kai hörte ein leises "Kiaaah" von seinem Bitbeast und er lächelte. Dann verließ auch er den Keller. Als er die Tür öffnete fegte ein sanfter Windstoß durch den Raum und trug drei strahlend weiße Federn mit sich... Ein Engel hat's nicht leicht... ------------------------------- Ein Engel hat's nicht leicht... Ray verließ den Keller; er war ein wenig erschöpft von seinem Kampf mit Kai und ging zurück in Kais Zimmer. Er ließ sich auf das große Bett fallen und schloss seine Augen. //Ein Wasserbett?// Doch weiter kam der schwarzhaarige Engel nicht, denn er fiel in einen tiefen traumlosen Schlaf... Im selben Moment kam Kai in das Zimmer, doch Ray schlief schon tief und fest. Der Grauhaarige betrachtete noch einmal seinen blauen Beyblade. "Was hältst du von dem Kleinen, Dranzer?", fragte er sein Bitbeast und er erhielt einen leisen Schrei als Antwort, die nur er verstand. Kai lächelte und sein Blick fiel auf den schlafenden Engel. //Er ist wirklich gut, aber irgendetwas an diesem Match war seltsam...// Er bemerkte dann, dass Ray am Kopf blutete. Kai ging ohne irgendein Geräusch zu verursachen auf den Schwarzhaarigen zu und untersuchte die Wunde. //Scheint nicht besonders tief zu sein... Aber warum wurde er eigentlich gegen die Wand geschleudert und ich nicht? Die Druckwelle war selbst für mich ziemlich stark. Und ich habe nicht einmal einen Kratzer abbekommen...// Doch Kai machte sich keine weiteren Gedanken darum. Er holte eine Schüssel mit kaltem Wasser und einen Lappen, tauchte diesen in das Wasser und legte ihn vorsichtig auf die Wunde. Ray zuckte kurz zusammen, aber er schlief weiter. //Ich bin echt froh, dass ihm nichts schlimmeres passiert ist!// Kai stutzte. //Moment mal, mache ich mir jetzt etwa auch noch Sorgen um den Kleinen???// Der Grauhaarige ohrfeigte sich in Gedanken selber. Aber man konnte doch deutlich sehen, dass Kai ein wenig rot geworden war. Doch das wollte er natürlich nicht wahr haben. //Dieser Ray bringt mich auf ziemlich seltsame Gedanken...// Und Kai verließ das Zimmer um mit Dranzer ein wenig zu trainieren. Ray schlug sofort die Augen auf, als die Tür ins Schloss fiel. Als der Engel sich dann aufrichtete, fiel ihm der Lappen in die Hände. Er war nämlich schon wach geworden, als Kai ihm das Tuch auf die Wunde gelegt hatte. Der Engel lächelte. //Vielleicht habe ich mich ja getäuscht und dieser Kai ist doch anders als ich es mir vorgestellt habe...// Doch plötzlich wurde er von seinen Gedankengängen unterbrochen, denn ein lautes "krah" holte in zurück in die Realität. Erschrocken wandte sich Ray um und erblickte einen schwarzen Raben, der auf dem Balkon hockte. In den Augen des Vogels spiegelte sich der Engel. Ray wusste, dass diese Tiere Unglücksboten waren, denn sie wurden von schwarzen Engeln geschickt. Wütend öffnete der Schwarzhaarige die Tür und funkelte den Raben an, der sich nicht vom Fleck rührte. "Verschwinde", fauchte der Engel, doch der schwarze Vogel starrte ihn weiter mit einem unergründlichen Blick an. "Ich sagte du solltest VERSCHWINDEN!" Und mit diesen Worten erschienen die schneeweißen Flügel des Engels und der Rabe flog mit einem lauten "krah" davon. Ray seufzte erleichtert und ließ seine Flügel wieder verschwinden. Das war gerade noch im richtigen Moment geschehen, denn jetzt wurde die Tür geöffnet und Max stand im Zimmer. //Da habe ich noch mal Glück gehabt...// "Ray, was war los? Warum hast du so geschrieen?", fragte der Blonde ein wenig besorgt. "Ach, das war nicht so wichtig", sagte Ray, "Ich habe mich nur erschrocken..." Max' Blick fiel auf das Bett. "Ich kann es mir schon denken...", sagte Max und fragte nicht weiter nach, "Wir sollen zu Kai kommen, Training ist angesagt!" Ray schnappte sich Driger und folgte Max. Kai und Tyson erwarteten die beiden schon. "Na, ausgeschlafen Tigerchen?", fragte der Grauhaarige, als er Ray sah. //Tigerchen?// Kai grinste in sich hinein, als er Rays verwirrtem Blick begegnete. "Wie wäre es mit einer Revanche?", fragte er und sah den Schwarzhaarigen herausfordernd an. "Warum denn nicht, Streifenhörnchen?", erwiderte Ray. //Streifenhörnchen?// Diesmal war es an Ray zu grinsen, denn Kai sah aus, als wolle er ihn am liebsten umbringen. Das hatte er auch bezwecken wollen, denn er wollte wissen, was Kai so alles drauf hatte. "Dir wird das Lachen noch vergehen, Kon!", knurrte der Grauhaarige wütend und schleifte Ray mit zur Beyarena. "3... 2... 1... LET IT RIP!!!" Die beiden Beyblades flogen in die Arena und versuchten den jeweils anderen in deren Einzelteile zu zerlegen. Kai kochte vor Wut. //Das mit dem Streifenhörnchen kriegst du wieder, Kon! Wie kannst du es wagen???// Er sah den Schwarzhaarigen mit einem seiner berühmtberüchtigten Todesblicke an, doch das schien Ray total kalt zu lassen. "LOS DRANZER BLAZING GIG!" Der blaue Beyblade leuchtete rot auf und im nächsten Moment erschien ein riesiger roter Phönix, der Ray eindringlich ansah. Dann schrie der Phönix laut auf und sein gesamter Körper wurde zu einer einzigen riesigen Feuerflamme. Dann stürzte er sich mit einem weiteren lauten Schrei auf Rays Beyblade. "Driger, GATTLING CLAW!" Als Ray seinen Befehl aussprach erschien unter lautem Brüllen ein weißer Tiger, der sich schützend vor seinen Herrn stellte. Als die Attacke Driger traf wurden er und Ray von einer Feuerwand eingeschlossen. "Kai, bist du verrückt? Ray wird verbrennen!", rief Tyson, der das Szenario gespannt verfolgt hatte. Doch Kai bedachte den Blauhaarigen nur mit einem Ist-mir-doch-egal-Blick und widmete sich wieder Ray, der immer noch von der Feuerwand eingeschlossen war. "KAI!", schrie jetzt auch Max, "Wie kannst du nur?" "Wenn er wirklich gut ist, wird ihm nichts passieren!", sagte Kai mit eiskalter Stimme. Plötzlich durchdrang ein strahlend helles Licht die Feuerwand und das Feuer wurde zu tausenden von roten Federn. Kai musste zweimal hinsehen. Ray stand da mit geschlossen Augen und schneeweißen Flügeln? Kai schüttelte den Kopf und sah noch ein drittes Mal hin. Doch jetzt waren Rays Flügel wieder verschwunden. //Einbildung ist auch ne Bildung// Jetzt war es an Ray in die Offensive zu gehen. "Los, Driger, GATTLING CLAW!", rief der Schwarzhaarige. Der weiße Tiger erhob sich und schleuderte Dranzer mit einer anmutigen Bewegung aus dem Tableau. Kai sah Ray überrascht an; damit hatte der Grauhaarige nicht gerechnet. Ray fing eine der roten Federn auf und betrachtete sie. //Sie ist so schön warm...// Der kleine Engel ließ die Feder mit einem Lächeln in seiner Tasche verschwinden. "Ray!" Tyson und Max liefen auf den Schwarzhaarigen zu. "Ist alles in Ordnung bei dir?", fragte Tyson. "Ja, mir geht es gut!", antwortete Ray mit einem Lächeln. "Kai hätte dich verletzen können; du hast echt Glück gehabt!", sagte Max. Doch Ray schüttelte vehement den Kopf. "Nein, ich glaube nicht, dass Kai wirklich wollte, dass ich mich verbrenne", sagte Ray und Kai sah erstaunt zu ihm, "Er hat gewusst, dass mir nichts passieren wird, deshalb hat er so ruhig reagiert!" Tyson und Max starrten den Engel entsetzt an. "Macht ihm deshalb keine Vorwürfe!", sagte Ray in einem fordernden Ton. Und mit diesen Worten verließ er den Raum und ging zurück in sein Zimmer. Tyson, Max und Kai sahen ihm mit offenem Mund nach. //Tyson und Max haben Recht; ich habe sein Leben in Gefahr gebracht ohne mir darüber im Klaren zu sein; ich war nur so wütend auf ihn... Wie kann er mir das noch verzeihen?// Kai folgte Ray und schaffte es den Schwarzhaarigen einzuholen. Ray sah ihn fragend an. "Ich...", begann der Grauhaarige, doch er wurde von Ray unterbrochen. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen; du wusstest doch, dass mir nichts passieren würde!", sagte Ray. Doch Kai wusste es besser; Ray hatte ihm das schon längst verziehen. Er sah dem Schwarzhaarigen verwirrt nach. "Das Training ist beendet", sagte Kai schließlich und Max und Tyson liefen Ray sofort nach. Dieser war bereits in seinem Zimmer. "Ray, bitte mach die Tür auf!", rief Tyson und klopfte an die verschlossene Tür, die zu Kais und Rays Zimmer führte. Nach einigen Minuten öffnete Ray schließlich. "Ich habe euch doch schon gesagt, dass Kai keine Schuld an...", begann der Engel, doch Tyson schüttelte den Kopf. "Darum geht es jetzt nicht, Ray", sagte Max, "Wir waren vor kurzem bei Mr Dickenson - Kai war nicht dabei. Es ging darum, dass wir dich als neues Teammitglied bekommen sollten. Irgendwann hat er dann ein sehr wichtiges Telefonat bekommen und er hat für kurze Zeit den Raum verlassen und auf dem Tisch lag die Akte von Kai." "Ihr habt doch nicht etwa...?", begann Ray entsetzt. "Doch", antwortete Tyson, "Aber nur unwichtige Daten wie seine Herkunft, sein Geburtsort, seine Sprachkenntnisse..." "Und?", fragte Ray weiter. "Na ja, wir haben erfahren, dass Kai morgen Geburtstag hat!", sagte Max. "Habt ihr das vorher denn nicht gewusst?", fragte Ray ungläubig. Tyson schüttelte den Kopf. "Kai ist nicht gerade gesprächig und über sich redet er so gut wie gar nicht!", erklärte Max. "Du meinst ihr wollt...?", begann Ray, doch er wurde wieder unterbrochen. "Nein, Kai hasst so etwas", sagte Tyson mit einem bitteren Lächeln, "Aber trotzdem wollen wir ihm etwas schenken und deshalb wollen wir gleich in die Stadt, um Geschenke zu kaufen. Wir wollen sie dann alle in einem Paket verpacken und es so aussehen lassen, als käme es nicht von uns." "Das ist eine gute Idee!", sagte Ray, "Aber ich komme nicht mit; ich habe schon etwas für Kai." Die beiden Jungs sahen ihn fragend an. "Das bleibt ein Geheimnis", sagte Ray grinsend, "Aber ich werde noch einen Kuchen backen und Kai darf davon nichts mitkriegen!" "Lass das mal unsere Sorge sein, Ray!", sagte Max, zwinkerte ihm zu und die beiden rannten nach unten. Ray seufzte. //Also gut, dann werde ich mich mal um den Kuchen kümmern.// Ray folgte den beiden nach unten und ging in die Küche. Erst jetzt fiel ihm auf, dass es im ganzen Haus unnatürlich ruhig war. "An die Arbeit", flüsterte Ray und suchte erst einmal die Zutaten für den Kuchen raus. "Alles klar, danke Tala!", sagte Tyson und beendete das Gespräch. "Und?", fragte Max seinen Freund. "Tala hat gesagt, dass er mit Kai irgendwas unternehmen will und ihn von unserer WG so weit wie möglich fern hält", sagte der Blauhaarige grinsend. "Dann kann ja gar nichts mehr schief gehen!", freute sich Max. Und die beiden machten sich auf den Weg in die Stadt. "Was willst du Kai denn schenken?", fragte der Blonde. "Na ja, ich wollte ihm einen neuen Beyblade schenken; Kenny hat mir gesagt, was ich kaufen muss", antwortete Tyson, "Und du?" "Kai braucht einen neuen Schal; der alte ist schon vom ganzen Training ziemlich beschädigt...", sagte Max lächelnd. Das waren zwar keine besonderen Geschenke, aber die zwei waren sich sicher, dass sich ihr Teamchef darüber freuen würde, auch wenn er ihnen das nicht zeigte. Ray war inzwischen mit seinem Kuchen fast fertig; er musste nur noch die Creme auf den Kuchen streichen. Der Schwarzhaarige strich die Creme vorsichtig auf den Kuchen und lächelte. So einen schwierigen Kuchen hatte er noch nie gebacken und deshalb war er ziemlich stolz, dass er ihm gelungen war. Zufrieden betrachtete er sein Werk und dekorierte den Kuchen noch mit ein paar Erdbeeren. Dann stellte er den Kuchen in den Kühlschrank und als er die Kühlschranktür geschlossen hatte sank er erschöpft auf den Boden. //Ich könnte so einschlafen...// Doch bevor das passieren konnte, ertönte ein lautes Brüllen und Rays Blade leuchtete grün auf. Sofort war Ray wieder hellwach. //Danke, Driger.// Mit einem Lächeln stand er auf und ging wieder in sein Zimmer. Er öffnete die Balkontür und vergewisserte sich, dass ihn niemand beobachtete. Dann breitete er seine schneeweißen Schwingen aus und flog gen Himmel. //Hoffentlich sieht mich keiner...// Nach einer Viertelstunde erreichte er die Welt der Engel und lief sofort zu seinem Zimmer. Er durchsuchte sein gesamtes Zimmer bis er endlich fand, wonach er suchte. //Na endlich.// Erleichtert drehte sich Ray um und musste feststellen, dass sich sein Zimmer in das reinste Chaos verwandelt hatte. //Na super, noch mehr Arbeit...// Sofort begann Ray mit Widerwillen sein Zimmer wieder in seinen Ursprungszustand zu verwandeln. Dann verließ er es wieder und sprang von der nächstbesten Wolke und segelte wieder Richtung Erde... Inzwischen war es Abend geworden. //Gerade noch rechtzeitig.// Ray landete sanft auf dem Balkon. Kai war zum Glück nicht im Zimmer. //Glück gehabt.// Der Engel ließ seine Flügel verschwinden und ging zurück in die Küche, wo Tyson und Max bereits warteten. "Wo warst du denn, Ray?", fragte Tyson. "Trainieren", sagte Ray. "Was ist mit dem Kuchen?", fragte Max. Ray lächelte und öffnete den Kühlschrank. Den beiden Jungs fiel die Kinnlade herunter. "DAS hast DU gebacken?", fragten die beiden wie aus einem Mund. Ray nickte stolz. "Das war echt ne Herausforderung für mich", sagte der Schwarzhaarige. "Dann gib ihn mir, bitte", sagte Tyson. "Mensch Tyson, kannst du auch mal an was anderes denken als nur ans Essen?", fragte Max. "Ich will ihn doch gar nicht probieren", protestierte der Blauhaarige und Ray hielt ihm den Kuchen entgegen. "Vorsicht, der ist schwer!", warnte der Engel, doch Tyson schien das nichts auszumachen. Er verließ die Küche und ging zur Tür raus. Ray warf Max einen fragenden Blick zu, doch der Blonde schüttelte nur den Kopf. Im nächsten Moment ging die Tür auf und Kai kam herein. Er sah Ray und Max verwundert an, als sie ihn fragend anstarrten. "Morgen um neun wird trainiert und wer nicht pünktlich ist, der putzt das gesamte Haus!", sagte er und ging nach oben. "Ray, hast du das Geschenk?", flüsterte Max. Ray hielt ihm ein kleines, in rotes Geschenkpapier gewickeltes Päckchen entgegen. Max nahm es und gab Ray ein Zeichen mitzukommen. Auf dem Wohnzimmertisch stand ein großes Paket, wo sich schon zwei etwas kleinere Geschenke drin befanden. Max legte Rays Geschenk dazu und klebte das Paket zu. Dann drückte er dem Schwarzhaarigen einen Stift in die Hand. "Kai kennt deine Schrift nicht, also schreibst du Namen und Adresse, okay?" Ray nickte und schrieb mit schwungvoller Schrift die angegebenen Daten auf. "Ich gehe jetzt schlafen; wir müssen morgen früh raus", sagte Ray und zwinkerte Max zu. Als Ray Kais Zimmer betrat, stand der Grauhaarige auf dem Balkon und betrachtete den Vollmond. Der Schwarzhaarige zog sich lautlos um und legte sich auf das Wasserbett. Er beobachtete Kai noch eine ganze Weile lang. //Ich wüsste zu gerne, was er jetzt wohl denkt...// Im nächsten Moment drehte Kai sich um. "Wie lange bist du schon hier?", fragte er, als er Ray erblickte. "Noch nicht lange", gab Ray zur Antwort und sah Kai erstaunt an. Hatte der Grauhaarige etwa geweint? Kai zog sich nun ebenfalls um und legte sich zu Ray. "Kai, hast du geweint?", fragte Ray und sah den Grauhaarigen ernst an. Doch Kai antwortete ihm nicht, aber das war für Ray Antwort genug. Mit dem Gedanken Kai morgen vielleicht lächeln zu sehen schlief der Engel ein... Happy Birthday, Kai! -------------------- Happy Birthday, Kai! Kai schlug seine rubinroten Augen auf. Sein Blick fiel sofort aus dem Fenster. Die Sonne schien. Ausgerechnet an seinem Geburtstag. Doch der Grauhaarige musste deswegen lächeln. //Mein einziges Geburtstagsgeschenk...// Denn er wusste, dass ihm niemand etwas zu seinem Geburtstag schenken würde. Als er sich jedoch umdrehte um Ray "sanft" zu wecken fiel ihm auf, dass der Schwarzhaarige gar nicht mehr im Zimmer war. //Schön, dann muss ich mich nur noch um den restlichen Kindergarten kümmern...// Ein fieses Lächeln huschte über Kais Lippen und er zog sich erst einmal an, bevor er Tyson und Max einen kurzen Besuch abstattete. Doch als er zu ihrem Zimmer ging, war ihre Zimmertür bereits offen und das Zimmer leer, dazu war noch alles aufgeräumt und ihre Betten waren ordentlich gemacht. Kai sah auf die Uhr. //Acht Uhr? Und die sind schon alle wach?// Der Grauhaarige war verwirrt. Bestimmt saßen sie unten in der Küche beim Frühstück. Doch als Kai die Küche betrat war der Frühstückstisch schon abgeräumt; nur noch ein Gedeck stand dort. //Träume ich?// Kai war total konfus. Er setzte sich auf seinen Platz und frühstückte allein. //Wollen die mir etwa einen Streich spielen? Ich denke mal, Tyson hat wieder eine bescheuerte Idee gehabt; na warte, Tyson, das wirst du noch bereuen...// Kai räumte, nachdem er zu Ende gefrühstückt hatte, den Tisch ab und ging in den Garten, wo Tyson, Max, Ray und Kenny bereits standen und... trainierten? Kai rieb sich die Augen. Das konnte er nicht glauben. "Los Dragoon, Galaxy Storm Attack!", rief Tyson und sein blauer Drache erhob sich anmutig aus dem weißen Blade. Dann stürzte er sich auf Max' Draciel, der im nächsten Moment aus der Arena flog. Max fing seinen Beyblade lächelnd auf. "Hallo, Kai!", rief Tyson, als er den Grauhaarigen bemerkte, der seine Teamkollegen mit offenem Mund ansah. "Sorry, Kai, aber wir waren heute schon so früh wach und außerdem...", versuchte Max zu erklären, als es plötzlich an der Tür klingelte. Ray ging sofort dorthin und kam mit einem Paket zurück. "Die Post war da?", fragte Tyson grinsend, "Gibt es etwa Fanpost für uns?" Ray schüttelte den Kopf. "Nein, es ist an Kai adressiert", sagte Ray und überreichte dem völlig verwirrten Kai das Paket. Dieser starrte für kurze Zeit auf die Schrift. //Die Schrift kenne ich gar nicht, vielleicht hat Tyson ja Recht und es ist WIRKLICH Fanpost für mich...// Kai war nämlich derjenige, der am meisten Fanpost bekam, doch alle Briefe landeten entweder ungeöffnet im Aktenvernichter oder im Kamin. "Willst du es denn nicht aufmachen?", fragte Max. Kai seufzte tief und murmelte etwas unverständliches. Mit Widerwillen begann der Grauhaarige das Paket zu öffnen, denn sonst würden Tyson und Max den ganzen Tag herumquengeln. Als das Paket offen war, bemerkte er, dass dort drei Geschenke für ihn drin lagen. Kai musste dreimal hinsehen. Geschenke? Für ihn? Kai drehte sich um. "Ihr trainiert weiter; ich komme gleich wieder." Der Grauhaarige bemerkte natürlich nicht, dass Tyson, Max und Ray hinter seinem Rücken viel sagende Blicke austauschten und sich dann wieder grinsend dem Training widmeten. Kai hatte sich währenddessen auf sein Zimmer zurückgezogen. Er nahm das erste Geschenk aus dem Paket. Es war in dunkelblaues Geschenkpapier gewickelt, ziemlich ordentlich verpackt worden und hatte die Form eines Würfels. //Tyson würde so was nie hinkriegen.// Mit einem Grinsen öffnete Kai das erste Geschenk. Es war eine marineblaue Schachtel und als Kai sie öffnete fiel ihm die Kinnlade herunter. In der Schachtel lag ein blauer Beyblade, der seinem Dranzer nicht unähnlich sah, aber an vielen Stellen verbessert worden war. Nur der Bitchip mit seinem Dranzer fehlte noch. Kai holte seinen alten Beyblade aus der Tasche und löste vorsichtig den Bitchip von seinem Phönix und setzte ihn in seinen neuen Beyblade ein. //Passt wie angegossen...// Kai konnte es nicht fassen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass ihm jemand etwas zum Geburtstag schenken würde und dann auch noch das, was er sich schon lange gewünscht hatte. //Dranzer, gefällt dir der neue Beyblade?// Der neue Beyblade erstrahlte in einem roten Licht; der Phönix schien genau so begeistert wie Kai. Doch Kai fand keine Karte. Mit einem Schulterzucken wandte er sich dem zweiten Geschenk zu. Es war ziemlich flach und es fühlte sich ziemlich weich an. //Neue Klamotten?// Das Geschenkpapier war schlicht mit orange-gelben Wellen. Als Kai es auspackte fiel ihm ein schneeweißer Schal in die Hände. //Ein neuer Schal?// Kai nahm seinen alten Schal ab und betrachtete diesen. Er war nicht mehr strahlend weiß, sondern hellgrau und an manchen Stellen schon ziemlich zerrissen. //Das kommt davon, wenn man zuviel trainiert...// Mit einem Seufzen legte Kai seinen alten Schal zusammen und räumte ihn in den Schrank. Dann wandte er sich dem neuen Schal zu und legte ihn sich um. Auch bei diesem Geschenk lag keine Karte bei. Nun nahm er auch das letzte Geschenk aus dem Paket. Es war eine viereckige, in rotes Seidenpapier gewickelte Schachtel. Vorsichtig entfernte Kai das Geschenkpapier und ihm fiel eine rubinrote Schachtel in die Hände. Er öffnete den Deckel und in weißer Watte gebettet lag ein rubinroter Anhänger und separat dazu eine silberne Kette. Kai nahm den Anhänger aus der Schachtel und als er ihn genauer betrachtete bemerkte er einen kleinen Zettel. Er entfaltete ihn und begann zu lesen. ~Suzaku~ Der Legende nach ist er einer der vier Souveränen. Er hat die Gestalt eines Phönix und beschützt den Süden. Sein Element ist das Feuer. Er ist stolz, mutig, jedoch den anderen dreien ziemlich distanziert. Das alles war mit Computer geschrieben, doch darunter stand in einer schwungvollen Schrift geschrieben: Ich finde, er passt zu dir und er hat mich auch ein wenig an Dranzer erinnert. Alles Gute zum Geburtstag, Kai! Kai lächelte und faltete den Zettel zusammen. Dann wandte er sich wieder dem Anhänger zu. Er bestand wirklich aus Rubinen! Der Phönix war eine einzige Feuerflamme, doch man konnte noch sehr genau erkennen, was es darstellen sollte. Kai legte sich die Kette um. //Wer mir auch immer diese Geschenke geschickt hat, denen danke ich von ganzem Herzen...// Der Grauhaarige lächelte aufrichtig. Dann ging er wieder nach unten; die anderen sollten schließlich nicht denken, dass er wegen der "Fanpost" das Training sausen ließ. Als er wieder zu den anderen stieß, lieferten sich Tyson und Ray ein erbittertes Match. Keiner der beiden wollte aufgeben. Dragoon, Tysons Bitbeast, brüllte laut auf und Tyson umgab dabei eine blaue Aura. Die Augen des Blauhaarigen waren geschlossen, er war hochkonzentriert, doch das schien Ray eiskalt zu lassen. Der Schwarzhaarige verfolgte gespannt Tysons Angriff. Der blaue Drache schwebte in der Luft und funkelte Ray unheilverkündend an. Tyson hatte, anders als Kai, nicht vor Ray mit seinem Angriff verletzen zu wollen. Er war sich noch immer nicht sicher, ob Kai den Schwarzhaarigen hatte testen wollen. Doch ein weiteres Aufbrüllen seines Bitbeasts holte den Blauhaarigen in die Realität zurück. "DRAGOON, EVOLUTION STORM!" Der Wind frischte mit einem Mal auf und es entstand ein riesiger Tornado, der sich auf Ray zu bewegte. Der schwarze Zopf zerriss mit einem Mal und Ray entblößte seine schwarze Haarpracht. In diesem Moment verengten sich Rays bernsteinfarbene katzenartige Augen zu Schlitzen. Er sah jetzt wirklich gefährlich aus, wie eine angriffslustige Raubkatze. "Driger, TIGER CLAW ATTACK!!!", rief Ray und sein weißer Tiger erschien sofort. Das Bitbeast lief direkt in den Tornado hinein und dieser erstrahlte in einem grünen Licht. Der Wind legte sich und Rays Beyblade kreiselte immer noch in der Arena, während Tysons Blade bewegungslos daneben lag. Der Blauhaarige lächelte. Doch dann sah er entsetzt Ray an, dessen Haare wie ein Wasserfall über seine Schultern fielen. "Ray... es tut mir Leid, das... wollte ich nicht - ehrlich!", brachte er hervor. Doch Ray winkte ab. "Schon in Ordnung, Ty-san!", sagte er lächelnd. Tyson atmete auf. "Du bist nicht böse?", fragte der Blauhaarige. Ray schüttelte den Kopf. Max wandte sich zu Kai um. "Ach hallo Kai!", sagte der Blonde zu seinem Teamchef, "Und, was war in dem Paket drin?" "Ach, nichts wichtiges...", sagte Kai. Ray und Tyson grinsten sich an, als Kai das sagte; sie wussten, dass er sich über die Geschenke gefreut hatte, denn sonst würde er nicht den weißen Schal von Max tragen, seinen neuen Beyblade von Tyson in der Hand halten und unter seinem Schal nicht die rubinrote Kette tragen. "Was gibt es denn so zu grinsen, Kon?", knurrte Kai in seinem üblichen kalten Ton. "Ach nicht so wichtig...", antwortete Ray und musste sich schwer beherrschen um nicht laut loszulachen. Aber auch Max und Tyson hatten Schwierigkeiten damit ernst zu bleiben. Doch Kai schien das seltsame Verhalten seiner Teammitglieder gar nicht zu bemerken. Plötzlich schreckte Tyson auf und rannte zur Haustür. "Was hat er denn?", fragte Kai. "Ach ich glaube wir bekommen Besuch", antwortete Ray gleichmütig. Tyson öffnete die Tür. Als der Blauhaarige sah WEN er da vor sich hatte, musste er sich wieder schwer beherrschen. Vor ihm stand ein Junge mit leuchtend grünen Augen und mittellangen blonden Haaren. In den Händen hielt er ein riesiges Paket. "Sonderlieferung für Kai Hiwatari", sagte er zu Tyson und zwinkerte ihm zu. Der Blauhaarige nickte. Mit einem "Bis später" verabschiedete sich der blonde Junge und war sofort wieder verschwunden. Tyson grinste in sich hinein, als er das große Paket in den Garten schleppte. Max und Ray drehten sich "neugierig" zu Tyson um. "Kai, das ist gerade eben für dich angekommen", sagte Tyson und überreichte seinem Teamchef das Paket. Kai konnte nicht sehen, dass der Blauhaarige in sich hinein grinste, denn sein Gesicht war hinter dem Paket verborgen. Zögernd nahm der Grauhaarige das Paket an. //Mensch, ist das schwer!// "Gibt es etwa irgendetwas zu feiern?", fragte Max mit einer Unschuldsmiene. Kai wandte sich dem Paket zu und öffnete es. Dort drin war eine dreistöckige Torte. Auf der dritten Stufe saßen zwei Figuren, die Kai und Dranzer darstellen sollten. "Wow, eine dreistöckige Erdbeercremetorte!", rief Max, "Ist heute ein besonderer Tag?" Kai schüttelte vehement den Kopf. "Nein", sagte Kai, "Geht schon mal ins Haus, es wird morgen weiter trainiert!" Tyson, Max und Ray gingen grinsend an ihrem Teamchef vorbei. Im Wohnzimmer angekommen bekam der Blauhaarige erst einmal einen Lachkrampf. Max und Ray tauschten fragende Blicke aus, denn Tyson bekam nur etwas raus wie "zu komisch", "ihr habt gerade echt was verpasst" oder "blond und grünäugig". Der Blauhaarige konnte sich wirklich nicht mehr einkriegen. Nun betrat Kai das Wohnzimmer und die Anwesenheit des Grauhaarigen brachte Tyson sofort zum Schweigen. Der Teamchef der Bladebreakers seufzte tief und blickte seine Teamkameraden der Reihe nach an. "Also gut; ich habe euch die ganze Zeit etwas verschwiegen", begann Kai und die anderen sahen ihn ernst an, "Heute ist mein Geburtstag." Max sprang auf. "Was? Wieso hast du denn nie etwas gesagt?", fragte der Blonde. "Ich dachte einfach, dass es euch nichts anginge, aber jetzt, da ich Geschenke und eine Torte, die ich gar nicht erwartet habe, geschenkt bekommen habe, musste ich euch die Wahrheit sagen." Kai senkte betreten den Kopf, doch er sah verwirrt auf, als seine Teamkameraden in schallendes Gelächter ausbrachen. "Kai, wir haben dir auch etwas verschwiegen", sagte Ray grinsend, "Wir haben gewusst, dass du heute Geburtstag hast und die Geschenke und die Torte kamen von uns. Na ja, wir wollten keine Überraschungsparty für dich machen, weil du so viel Aufwand nicht magst..." Kai sah die drei erneut der Reihe nach an. Dann ging wortlos er in sein Zimmer. Als er jedoch an Tyson, Max und Ray vorbeiging hätten sie schwören können, dass Kai ihnen ein leises "danke" zugemurmelt hatte. Synchron drehten sich die drei zu ihrem Teamchef um. "Hat er sich gerade WIRKLICH bei uns bedankt?", flüsterte Tyson Max und Ray zu. Kai schloss die Tür hinter sich und lehnte sich an sie. //Sie haben es gewusst?// Er nahm seine Geschenke wieder ab und starrte sie der Reihe nach an. //Und das haben sie nur für mich getan, obwohl ich sie immer so unfair behandelt habe?// Sein Blick blieb an der rubinroten Phönixkette hängen. Kai dachte sich, dass sie von Ray war, denn seine Schrift hatte er noch nie zuvor gesehen. //Diese verdammten Idioten...// Kai musste grinsen. //Ich glaube ich schulde ihnen etwas...// Mit diesem Gedanken legte er sich Schal und Kette wieder um und ließ seinen neuen Beyblade in seiner Tasche verschwinden. Dann verließ er wieder das Zimmer und kehrte ins Wohnzimmer zurück. Dort saßen Tyson, Max und Ray artig auf einem Sofa nebeneinander und sahen ihren Teamchef erwartungsvoll an. Dieser funkelte die drei mit einem Todesblick an worauf alle drei sofort zusammenzuckten. "Worauf wartet ihr noch?", knurrte Kai die drei an, "Oder wollt ihr kein Stück Torte?" Den dreien klappte die Kinnlade herunter als sie sahen, dass ihr TEAMCHEF sie aufrichtig ANLÄCHELTE. "Ist was?", fragte der Grauhaarige ein wenig verwirrt. Er erntete ein synchrones Kopfschütteln. "Also, schlagt zu und Tyson BITTE zügele deinen Appetit!", forderte Kai den Blauhaarigen auf. Doch keiner rührte die Torte an. Kai verstand nicht bis Ray ihm ein Messer reichte. "Dem Geburtstagskind gebührt die Ehre die Torte anzuschneiden", sagte er zu Kai. Der Grauhaarige nickte ihm zu und schnitt die Torte an. Max verschwand in der Küche und kam mit einem Stapel Teller und Kuchengabeln zurück. Dann reichte er Kai den ersten Teller und der Grauhaarige verteilte auf vier Tellern vier gleich große Kuchenstücke. Als Kai damit fertig war, nahm er einen Bissen von der Torte. Er fühlte sich wie im siebten Himmel, so gut schmeckte sie. "Sagt mal, woher habt ihr die Torte?", fragte er seine Teamkollegen. "Das war Ray", sagte Tyson. Diesmal war es an Kai dumm zu gucken. "WAS?" Ray wurde ein wenig rot im Gesicht. Kai hätte nicht gedacht, dass der Schwarzhaarige zu so etwas fähig war, aber dennoch freute er sich sehr, dass Ray sich so viel Mühe gemacht hatte. //Wusste er etwa, dass ich Erdbeerkuchen am liebsten esse?// Er wandte sich zu dem Schwarzhaarigen um, der ihn ein geheimnisvolles Lächeln schenkte. Der Engel spitzte seine Ohren und lauschte; er hatte ein Klingeln vernommen. Er ging zur Tür und öffnete sie. Draußen stand der Postbote, der Ray ein schüchternes Lächeln schenkte. Er reichte dem Schwarzhaarigen einen Brief, er war an Kai adressiert. Als Ray ihn in die Hand nahm, lief es ihm kalt den Rücken herunter. Sein Beschützerinstinkt schaltete sich ein und er spürte, dass negative Schwingungen von diesem Brief ausgingen. Der Engel bedankte sich und lief zielstrebig nach oben in sein und Kais Zimmer. Dort betrachtete er den Brief genauer. Er kam aus Russland, das konnte er an der Briefmarke erkennen, doch der Brief war in japanischer Schrift verfasst worden. Ray hasste es sich in die Privatsphäre anderer Leute einzumischen, aber er hatte das Gefühl, dass es für ihn wichtig war und überwand seine Ängste und öffnete vorsichtig den Brief. Als Ray Zeile für Zeile las wurde er immer blasser und ihm rutschte fast der Brief aus den Händen. Ihm stiegen Tränen in die Augen. Als er den Brief zuende gelesen hatte, ließ er sich auf sein Bett fallen. //Das kann doch nicht wahr sein...// Ray konnte nicht anders und er weinte. Plötzlich schoben sich graue Wolken vor die Sonne und es regnete. //Der Himmel trauert...// Es regnete so den ganzen Tag und so lange weinte auch ein kleiner Engel, dem aufgetragen wurde eine Person mit grausamer Vergangenheit zu beschützen und ihr das Gefühl zu geben nicht allein zu sein... Geheimnisse ----------- Geheimnisse Ray starrte immer noch auf den Brief. Er las ihn immer und immer wieder. Das hätte er wirklich nicht erwartet. Irgendwann faltete er den Brief wieder zusammen und steckte ihn zurück in den Umschlag. //Wieso ausgerechnet Kai?// "Der Schatten des schwarzen Phönix wird dich weiterhin jagen..." Der Engel zuckte erschrocken zusammen, als er diese Worte hörte. Genau dieser Satz hatte auch in dem Brief gestanden. Als er sich umdrehte sah er ein junges Mädchen mit mittellangen schwarzen Haaren und pechschwarzen Schwingen. Passend zu ihrem blutroten Augen, trug sie ein ebenso blutrotes Kleid. Sie lächelte Ray geheimnisvoll an. "Was hast du hier verloren?", fragte der Engel. "Na ja, ich will ein wenig Spaß haben", kam es zur Antwort, "Aber weißt du denn nicht, dass die Menschen etwas haben, das sie Briefgeheimnis nennen? Das müsstest du eigentlich wissen!" Das Mädchen war von Rays entsetztem Gesichtsausdruck ziemlich amüsiert. "Woher weißt du von dem Brief?", fragte der Engel. "Weil ich selber gesehen habe WER diesen Brief geschrieben hat; außerdem lebe ich bei dem Verfasser dieses Briefes", erklärte sie. Sie kam Ray immer näher. "Außerdem, Süßer, werde ich mir nehmen, was mir rechtmäßig zusteht!" Mit diesen Worten hauchte sie ihm einen Kuss auf die Lippen und war verschwunden. //Sie hat mich... GEKÜSST!!!// Ray riss seine Augen weit auf. //Sie hat mir meinen ersten Kuss gestohlen...// Der Engel hatte sich seinen ersten Kuss anders vorgestellt. Vor allem hatte er ihn von einem schwarzen Engel bekommen. Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte wurde die Tür geöffnet und Kai kam herein. Der Blick des Grauhaarigen fiel sofort auf den Brief. Seine Augen weiteten sich überrascht und er sah Ray misstrauisch an. "Hast du ihn gelesen, Kon?", fragte er den Schwarzhaarigen, der bei diesem ernsten Ton zusammenzuckte. Ray war unfähig zu antworten; er wollte Kai nicht anlügen. Kai ging auf ihn zu und stand nun direkt vor Ray. "Warum?", fragte er ruhig. "Ich habe eine negative Schwingung gespürt..." "Ray, du liest zu viele Fantasy-Romane!", fauchte Kai. //Habe ich das jetzt laut gesagt?// Der Schwarzhaarige hielt überrascht eine Hand vor den Mund. Als er Kai ansah, war der Engel wie gelähmt. Er sah, dass sich in Kais Augen eine schmerzliche Erinnerung spiegelte... ~Flashback~ "Mama, Papa!" Der kleine Kai hatte im Park mit seinen Freunden gespielt, als die Kinder von einer schrecklichen Explosion aufgeschreckt worden waren. Kai rannte zurück zu seinem Haus; er hatte das Gefühl, dass etwas Schreckliches passiert war. Und der kleine Kai hatte Recht: das Haus seiner Eltern brannte lichterloh. "NEIN!" Tränen stiegen Kai in die Augen und er rannte in den Garten. Er wollte zu seinen Eltern, doch tief in seinem Innern wusste er, dass es bereits zu spät war. Die Flammen hatten bereits schon auf den Garten übergegriffen und Kai war von ihnen eingeschlossen. Doch Kai verbrannte nicht. Ihn umgab eine rote Aura; Dranzer beschützte ihn. "Dranzer, lass mich!", rief Kai, doch der Phönix schützte ihn weiterhin. Doch dann fiel Kais Blick auf eine ihm sehr bekannte Gestalt, die das brennende Haus anstarrte und bösartig lächelte. "Großvater?", fragte Kai ungläubig und bahnte sich einen Weg durch das Feuer. Voltaire Hiwatari sah seinen Enkel an und dieser Blick sagte alles. "Nein..." Kai sah ihn mit leeren Augen an, aus denen immer noch glänzende Tränen traten. ~Flashback Ende~ Ray musste alles mit ansehen. Er konnte die Tränen kaum noch zurückhalten. Doch eine Ohrfeige holte den Schwarzhaarigen in die Realität zurück. "Wie kannst du es wagen, Kon? Misch dich nicht in meine Angelegenheiten!", schrie Kai ihn an. //Ich wollte das doch nicht...// Er zerrte Ray mit eisernem Griff nach unten. Max und Tyson sahen die beiden erstaunt an. "Max, du trainierst mit Ray, dann sind Tyson und ich dran", sagte Kai mit eiskalter gefühlloser Stimme. Max sah Ray fragend an, doch der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. Er konnte jetzt nichts erklären, er starrte nur traurig zu Boden. Ray und Max liefen schweigend nebeneinander in den Garten. Die beiden holten ihre Beyblades aus ihrer Tasche. "Los Draciel", rief Max, als er an der Reißleine zog und sein grüner Blade in der Arena kreiselte. Ray zog nun auch an der Reißleine und sein grauer Blade landete ebenfalls in der Arena. Doch sein Blade schlingerte. Max sah Ray verwirrt an; Ray hatte in seinen letzten Kämpfen immer sein bestes gegeben und jetzt kämpfte er nur mit halber Kraft. "DRACIEL ATTACKE!" Ray sah wie sich die Schildkröte aus dem grünen Beyblade erhob und laut aufbrüllte. Kai sah Ray wütend an. Ray sah zu Draciel auf, der sich zum Angriff bereit machte. "Driger, Tigerclaw..." Es war nur noch ein ersticktes Flüstern, das von Ray kam, doch der weiße Tiger hatte den Schwarzhaarigen gehört und erschien ebenfalls mit einem lauten Brüllen. //Na geht doch!// Kai sah zufrieden zu Ray, der immer blasser wurde. Der Grauhaarige nahm nur noch ein einziges Wort, das Ray flüsterte, wahr. "Kalt." In diesem Moment brüllte Driger laut auf, als hätte er schreckliche Schmerzen, obwohl ihn Draciels Attacke noch nicht getroffen hatte. Dann erstarrte der Tiger zu Eis. "RAY!" Tyson und Max sahen entsetzt zu wie Ray nach vorne kippte und in die Beyarena zu stürzen drohte. Doch Kai hatte sofort reagiert. Er war aufgesprungen und hatte den Schwarzhaarigen noch zu fassen bekommen, bevor dieser sich ernsthaft verletzen konnte. Ray atmete schnell und flach. Sein Körper war eiskalt. "Driger, hilf mir!", flüsterte er. Doch der Zustand des weißen Tigers hatte sich nicht verändert. Selbst der Beyblade war eingefroren. Ray war allein. "Was ist mit ihm?", fragte Tyson entsetzt Kai, der Ray im Arm hielt. Als der Blauhaarige seinen Teamchef ansah, bemerkte er, dass der Grauhaarige Tränen in den Augen hatte. //Wie konnte ich nur...// ~Flashback~ Der kleine Kai hockte in einem finsteren Zimmer der Abtei. Er hatte wieder eine Menge Experimente hinter sich und sein Körper war davon total geschwächt. Für ihn war das die reinste Folter. In der ausgestreckten Hand hielt der Grauhaarige seinen blauen Beyblade - Dranzer. Er war total erschöpft und verzweifelt. "Dranzer, was haben sie mit Großvater gemacht; warum ist er so böse?" Der Beyblade leuchtete rot auf und der Phönix erschien. Kai kuschelte sich an ihn. //So schön warm...// Dranzer war sein einziger Freund, seit er in der Abtei lebte. Der Phönix tröstete ihn und wärmte ihn. Sonst wäre er wahrscheinlich total einsam gewesen. Alle seine Verwandten - sein Großvater ausgenommen - waren bereits gestorben. Seit dem Tod seiner Eltern musste er zu seinem Großvater. Dieser hatte ihn in eine Abtei gesteckt und ihn vielen qualvollen Experimenten unterzogen. Kai verstand das alles nicht; wie sollte auch ein kleiner siebenjähriger Junge so etwas begreifen können? Plötzlich wurde die Tür geöffnet und Voltaire Hiwatari persönlich trat ein. Dranzer war sofort verschwunden. Kai sah verwundert zu ihm auf. Sein Großvater starrte ihn herablassend an. Dann streckte er seine Hand aus. "Gib mir deinen Beyblade!", forderte er ihn mit eiskalter Stimme auf. Doch Kai drückte den blauen Beyblade fest an seine Brust. "Nein", sagte Kai bestimmt. Es klatschte laut. Voltaire hatte seinem Enkel eine schallende Ohrfeige verpasst. Kai berührte mit einer Hand vorsichtig die schmerzende Stelle. Dabei fiel ihm Dranzer aus den Händen. Voltaire hob den blauen Blade auf und steckte ihn ein. "Mach dir keine Gedanken, Kai, du wirst einen besseren Beyblade bekommen!" Und mit diesen Worten schloss er die Tür hinter sich. Der kleine Kai starrte eine Weile mit Tränen in den Augen auf sie. Dann realisierte er erst, was passiert war. //Dranzer ist fort...// Die ersten Tränen benetzten den Boden. Kai zitterte, denn Dranzer konnte ihm keine Wärme mehr geben. //Es ist so kalt... Ich bin so allein...// ~Flashback Ende~ Kai starrte immer noch auf den bewusstlosen Ray. //Es ist... meine Schuld...// Mit diesem Gedanken stand er auf und trug Ray in sein Zimmer, nicht ohne Tyson und Max ein "Trainiert weiter" zuknurrte. Der Schwarzhaarige zitterte am ganzen Körper. "Ray, lass mich nicht hängen", schluchzte Kai verzweifelt, als er Ray vorsichtig auf das Wasserbett legte. "Kalt..." Das waren das einzige Wort, die der Schwarzhaarige hervorbrachte. Kai deckte ihn sofort zu. Doch der Engel zitterte noch mehr. Kai war total verzweifelt; er konnte Ray nicht helfen und dass er sich in einem solchen Zustand befand, war nur seine Schuld. Er zog den Engel zu sich und versuchte ihn so zu wärmen. Doch der Zustand des Schwarzhaarigen änderte sich nicht. //Was habe ich nur getan?// Die erste Träne rollte über Kais Wange und tropfte auf Rays Gesicht. Plötzlich begann es in Rays Hosentasche rot aufzuleuchten. Kai sah verwundert Ray an und griff dann zögernd in die Tasche des Schwarzhaarigen. Dann hielt er eine rote Feder in den Händen. //Dranzer...// Der Grauhaarige griff nun in seine Hosentasche und holte den blauen Beyblade aus seiner Tasche. Er rief den Phönix zu sich und das Bitbeast erschien sofort. "Bitte, Dranzer, hilf Ray; es ist alles meine Schuld, dass er so ist...", schluchzte Kai. Das Bitbeast senkte seinen Kopf und kuschelte sich an den Grauhaarigen. Dann wandte er sich Ray zu. Der Phönix ging in Flammen auf und kuschelte sich an Ray. Der Engel fiel immer tiefer in die unendliche Dunkelheit. Er zitterte. //Es ist so kalt! Verdammt und alles nur, weil ich mich in Kais Privatsphäre eingemischt habe... Dabei tut es mir doch so Leid!// Tränen rollten über Rays Wangen und schimmerten wie Sterne in der Dunkelheit. "Ray, lass mich nicht hängen!" Ray sah sich verwirrt um. // Diese Stimme... Das ist doch Kai? Und er weint?// Der Engel wurde im nächsten Moment von einem Licht geblendet; es sah so aus, als würde sich ein roter Stern auf ihn zu bewegen. Ray blinzelte mehrere Male und erkannte dann was sich ihm näherte. //Dranzer?// Der Phönix packte den Engel vorsichtig und zog ihn zurück ins Licht. //So schön warm...// Ray schloss entspannt seine bernsteinfarbenen Augen. Kai hielt Ray immer noch in seinen Armen. Die beiden umgab eine rote Aura, die von Dranzer stammte. Der Grauhaarige sah den Kleineren immer noch besorgt an. Doch der Phönix schien dem Schwarzhaarigen wirklich helfen zu können; Ray entspannte sich mehr und mehr und seine Körperwärme kehrte zurück. Kai musste lächeln; er war total erleichtert, dass es dem Schwarzhaarigen wieder besser ging. //Danke, Dranzer...// Der Phönix verschwand mit einem leisen Schrei wieder in seinem Bitchip. Ray schlief nun seelenruhig in Kais Armen und er schien sich dort auch ziemlich wohl zu fühlen, denn er kuschelte sich eng an den Grauhaarigen, dem ein wenig Röte ins Gesicht schoss. //DAS war eigentlich nicht geplant...// Er versuchte Ray wieder auf das Bett zu legen, welcher Kais Vorhaben mit einem protestierenden Laut kommentierte. Also ließ Kai es bleiben und legte sich mit Ray in seinen Armen vorsichtig auf das Wasserbett. Er selbst war auch ein wenig erschöpft und schlief eng an Ray gekuschelt ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)