Der Hogwartsball von DarcAngel ================================================================================ Kapitel 2: Angriff in der Nacht ------------------------------- Teil: 2/wahrscheinlich 3 Kapiteltitel: Angriff in der Nacht Widmung: meiner Sis Autor: Darc Angel Inhalt: Hogwarts wird angegriffen( und Harry merkt mal wieder, was es heißt, Angst um jemanden zu haben). Disclaimer: Die Figuren gehören leider nicht mir, sondern Joanne K. Rowling, un dich verdiene hier mit auch gar kein Geld! Den Störenfried fanden sie wohl schneller, als sie es sich vielleicht gewünscht hätten, wenn sie gewusst hätten, wer er war. Leise und unsichtbar gingen sie durch die Gänge. Sämtliche Fackeln waren aus und von draußen kam auch kein Funken Licht hinein, doch ihre Augen hatten sich längst an die Dunkelheit gewöhnt, außerdem kannten sie sämtliche Gänge und Geheimgänge des Schlosses in und auswendig, sodass sie keine Probleme hatten den Weg zu finden. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht. Automatisch griffen sie nach ihren Zauberstäben. Ihre Schritte waren nicht zu hören und auch ihr Atem war so leise, dass sie jedes andere Geräusch hören konnten. Mittlerweile hatte Hermine Harry eingeholt und ging nun neben ihm her, einen guten halben Meter zwischen sich. Ihre Blicke waren starr nach vorne gerichtet. Ihr Gefühl sagt ihnen, dass es gefährlich werden würde, dass etwas Mysteriöses hier sein Spiel trieb. Es waren keine einfachen Schüler, die irgendwelche Tricks ausprobierten, herum knutschten oder einfach nur durch die Gänge schlichen. Harry sah sicherheitshalber noch mal auf die Karte, nein, alle Schüler waren da, wo sie sein sollten, in ihren Schlafsälen. Er zeigte das kurz Hermine, sie nickte nur, um möglichst wenig Lärm zu machen. Auf der Karte war sonst gar nichts zu sehen, was äußerst merkwürdig war, denn irgendwas war hier, und trotzdem war es nicht auf dem Pergament zu sehen. Selbst sie, wenn sie unsichtbar waren, liefen als beschriftete Punkte durch die Zeichnung, nichts entging dem Blatt, zumindest dachten sie das bis gerade. Es roch seltsam in dem Gang, sie wussten nicht wonach, doch es war einfach ein anderer Geruch als normalerweise. Und eins war klar, es gefiel ihnen nicht. Es roch nicht nach Stinkbomben, obwohl man auch nicht behaupten konnte, dass es gut roch, es war er das genaue Gegenteil. Nur was zum Donnerwetter noch mal war es? Sie konnten sich keinen Reim darauf machen. Dann, als sie schon in einem weiteren Gang waren, hörten sie erneut das Geräusch, was sie eben gestört hatte. Das Brüllen, als das sie es identifizierten, klang unheimlich und grauenvoll, vielleicht sogar ein bisschen beängstigend. Wie waren diese Wesen bloß in die Schule gekommen, oder war es vielleicht doch nur ein Streich? Die Worte: "Soll ich Dumbledore benachrichtigen?", formte Hermine mit ihren Lippen ohne dabei auch nur einen Ton von sich zu geben und sah ihn fragend an. Harry schüttelte den Kopf und er antwortete auf die selbe Art und Weise: "Noch nicht!" Sie nickte und die beiden gingen vorsichtig weiter, während sie ihre Zauberstäbe längst vor sich hielten, um sofort reagieren zu können. Sie kamen dem Lärm und damit den Treppen näher, die nach unten führten. In Harrys Ohren hörten sich die Laute an, als würden irgendwelche Ungeheuer dort unten sein. Gierige, große, gefährliche Wesen! Unsicherheit beschlich ihn, es war noch keine Angst, denn noch hatte er seinem wahrscheinlichen Feind noch nicht ins Auge geblickt, noch hatte er sich kaum eine Meinung von ihm bilden können, noch hatte er ihn oder sie, vielleicht waren es ja auch mehrere, nicht gesehen. Sein Herz schlug immer schneller, je näher sie dem Treppenhaus kamen und je lauter die Geräusche wurden. Er sah ganz deutlich, dass es Hermine auch nicht besser ging und sie sich gewaltig zusammenriss, schließlich waren sie als Schulsprecher die Vertreter der gesamten Schüler hier an der Schule und somit eigentlich deren Vorbilder. Sie durften keine Schwäche zeigen, sie mussten stark sein! Sie schluckte. Auch bei den Kämpfen mit dem Bösen hatten sie nie wirklich gewusst, was auf sie zu kam und das Gefühl jetzt, diese Ahnungslosigkeit war schwer. Vielleicht war es wirklich der Lord Voldemort, was dann? Ein Schauder lief ihr den Rücken runter und sie fröstelte. Sie beiden waren nur zu zweit, während es sich anhörte, als wären da unten jede Menge Bestien. Da spürte sie etwas lauwarmes an ihrer Hand, doch bevor sie laut schreiend, erschreckt zur Seite springen konnte, bemerkte sie zu ihrem Glück, dass es nur Harrys Hand war, die ihre sanft und aufmunternd zugleich drückte. Sie war ihm in diesem Moment unendlich dankbar dafür, denn sie konnte jetzt jedes bisschen Kraft gebrauchen und musste ihre Angst, genau wie er es all die Jahre getan hatte und jetzt auch wieder tat, überwinden und ihrem Schicksal ins Auge blicken. An seiner Seite und mit seiner Unterstützung würde ihr das mit Sicherheit leichter fallen. Mutig gingen sie die letzten paar Meter bis zu dem weißen Geländer der Treppe. Sie hatten gelernt keine Sekunde zu zögern und so schauten sie direkt hinunter zu dem Ursprung des Lärms. Sie erstarrten, als ein kleiner Lichtschein von draußen die unterste Etage für einen winzigen Moment erhellte und sie das Grauen in Person sahen. Es waren keine Menschen, es waren Tiere, falls man das noch so nennen konnte. Es waren wohl eher Wesen, Biester, Ungeheuer, die dort unten herum brüllten und das Schloss zerfetzten, indem sie die Wände hoch sprangen und mit ihren Klauen und ihren mindestens messerscharfen Fangzähnen alles, was ihnen in den Weg kam, zerfetzten, was der Grund für die ganzen leeren Portraits war, denn anscheinend waren die Personen längst alle geflohen. Vielleicht hatte ja auch schon wer Dumbledore benachrichtigt von ihnen?! Das könnte ihre Rettung sein. Doch ihre Köpfe waren sonst komplett leer, wie ausgesaugt, denn ihr ganzes Denken und Sein konzentrierte sich im Moment nur aufs Sehen, darauf, was dort unten geschah. Die Treppen drehten sich wie immer und schwanken mal hier hin und mal dahin. Beängstigend war ehr, das diese Ungeheuer sich anscheinend auf den Weg nach hier oben machten, sie sollten sich echt beeilen, sonst wären sie bald deren Mahlzeit. Dort unten waren circa fünfzig hundeähnliche Wesen. Sie hatten leuchtend rote, böse und gefährlich funkelnde Augen, ihre großen Tatzen hatten einen Durchmesser von etwa zwanzig Zentimeter, schätze Harry, die scharfen Krallen blitzten beim Einsatz unheilvoll, Sabber triefte ihnen aus den großen Mäulern, aus denen spitze, breite Zähne herausguckten, ihre Ohren standen eckig ab und waren meistens mit Rissen aus Kämpfen versehen, sie hatten dickes, schmutziges Fell, dass von grau, braun, gelblich, rötlich und schwarz in allen Farben vorhanden war, ihre langen Schwänze sahen bereits gefährlich aus, wenn sie mit ihnen um sich schlugen. Die Tiere waren groß und muskulös in die Breite gegangen und die Kraft die sie aufbringen konnten, war einfach unglaublich. Er wollte sich erst gar nicht vorstellen, wie schnell diese Viecher sein würden. Eins war klar, weder Hermine noch Harry noch beide zusammen hatten eine Chance gegen diesen Feind, sie brauchten Verstärkung und zwar schleunigst. Harry riss an Hermine Hand, um sie aus der Trance zu reißen und die beiden rannten Hand in Hand, so schnell sie ihre Füße trugen, den Gang zurück. Harry vermisste seinen treuen Besen, mit dem er um einiges schneller und sicherer jetzt gewesen wäre, doch es war viel zu riskant den jetzt zu rufen, also mussten sie wohl laufen, was in den Umhängen nicht einfach war. Er zog erneut die Karte des Rumtreibers aus seiner Tasche und betätigte sie. Er tickte mit dem Zauberstab auf Professor Dumbledore und ein kleines Kästchen erschien neben dem Punkt. Der Schwarzhaarige tickte nochmals mit dem Zauberstab auf das Kästchen und in winzig kleiner Schrift entstand seine Warnung an den Direktor, die er mit einem weiteren daran ticken losschickte. Als sich ein paar Sekunden später der Punkt der Person bewegte, war ihm klar, dass er die Botschaft bekommen haben musste und die restlichen Lehrer benachrichtigen würde. Sie rannten weiter und Hermine ärgerte sich darüber, dass es an dieser Schule keinen Sportunterricht gab, denn würde es den geben, wäre sie nicht so aus der Übung, da sie schon Monate, wenn nicht sogar Jahre, zu letzt an ihrer Muggelschule, richtig gelaufen war. Harry, der eh schneller war und außerdem letzten Sommer öfter in einigen Fitnessstudios trainiert hatte, zog sie mit sich und beschleunigte ihr Tempo dadurch. Längst waren ihre Schritte nicht mehr mucksmäuschenstill, doch das war ihnen egal, denn jetzt mussten sie rennen was das Zeug hielt, um sich zu retten. Sie achteten gar nicht darauf, wo sie hin rannten, ihre Füße liefen einfach von alleine immer weiter und weiter. Schweiß rann aus ihren Poren, Angstschweiß und Schweiß wegen der Anstrengung. Sie trauten sich nicht sich umzudrehen und zu gucken, ob sie von diesen Bestien verfolgt wurden, es war zu gefährlich, sie würden dadurch an Tempo und dadurch kostbare Zeit verlieren. Und so mussten sie mit dieser Ungewissheit laufen. Es kam ihnen vor wie eine Ewigkeit, die sie einfach nur liefen, an verlassenen Gemälden vorbei, die immer gleichen grau-braunen, alten Steine unter ihren Füßen, die dunkle Decke über ihnen, die seltsamen Schatten, die ihnen sonst nicht auffielen, die Angst, dass vielleicht irgendwo hier oben schon die Eindringlinge waren und aus einem Schatten auf sie springen würden oder dass vielleicht ein böser Zauberer, der diese Viecher reingelassen hatte, hinter der nächsten Ecke hervortrat. Sie hatten ihre Zauberstäbe als Schutz in den Händen und dachten bereits an die passenden Sprüche und Flüche, die sie ihren Feinden aufjagen konnten. Ihre Hände waren glitschig und sie mussten aufpassen, dass sie nicht auseinander rutschten, aber sie hielten einander verkrampft fest, so als könnte ihnen nichts Schlimmeres passieren, als den anderen zu verlieren. Doch sie begegneten niemandem, keinem Schüler, keinem Lehrer, weder Mrs. Norris, noch Filch, keinem Geist und auch keinem Feind. Völlig außer Puste kamen sie schließlich vor dem Büro von Professor Dumbledore an. Sie schnauften erst mal und rangen nach Luft. Doch der Wasserspeier war an seinem gewöhnlichen Platz und es war weit und breit niemand zu hören. Hermine sah ihn ängstlich an. Wo war der Schulleiter? Anstatt einfach das Passwort für den Brunnen zu sagen und in das Büro ihres Schulleiters zu rennen, zog Harry die Karte schnell aus der Tasche und sah sie sich an. Sein erster Blick fiel auf die Stelle, wo die hundeähnlichen Wesen gewesen waren, doch er sah natürlich nichts, da fiel ihm wieder ein, dass er sie eben schon nicht hier drauf gesehen hatte, auch wenn er sich das nicht erklären konnte. Also, suchte er Dumbledore und bemerkte, dass der jeden Augenblick von links mit weiteren Lehrern zu ihnen stoßen müsste. Er steckte das Geschenk der Weasley Zwillinge weg und sah in besagte Richtung, Hermine tat es ihm immer noch schwer atmend gleich. Dann wurden die beiden wieder sichtbar, damit sie auch von Professor Dumbledore gesehen werden konnten. Doch sie sahen nichts, rein gar nichts. Nervosität stieg in ihnen hoch, wo war er bloß? Die Karte hatte doch ganz eindeutig gezeigt, dass der weise Zauberer von dort aus kommen würde. Hatte jemand die Karte manipuliert, oder was war hier los? Er warf Hermine einen ahnungslosen, verwirrten Blick zu, doch sie zuckte nur zitternd mit den Schultern. Sie wusste genauso wenig wie er und hatte eindeutig Angst. Er hätte sie gerne in den Arm genommen und beruhigt. Doch erstens hatte er dazu jetzt absolut keine Zeit und zweitens hatte er, wenn er ehrlich war, selbst Schiss! Er wollte schon seine Karte erneut ziehen, als sie die vertraute Stimme hörten. "Lass sie drin, Harry. Wir sind hier!" Die Stimme kam eindeutig aus der Richtung, in die sie starrten, doch sie sahen immer noch nichts. Kurz darauf erschien mitten aus dem nichts der grauhaarige Mann und sofort war ihnen klar, dass er auch unsichtbar gewesen sein musste. Hinter ihm tauchten Professor McGonagall, Professor Flitwick, Professor Sprout und natürlich auch Professor Snape, ganz zu ihrem Missfallen, müde aussehend auf. "Kommen wir schnell zum Punkt, was habt ihr gesehen?", begann Dumbledore auch sogleich und alle fünf Augenpaare waren auf sie gerichtet. "Circa zwei Meter große, gefährlich aussehende, hundeähnliche Wesen, vor ein paar Minuten in der untersten Etage im Treppenhaus!", erklärte Harry so schnell er konnte. "Da müssen wir uns wohl ohne eine Ahnung, was uns bevor steht, in die Schlacht stürzen!", meinte Snape sarkastisch, "denn mit ihrer Erklärung kann man wohl kaum etwas anfangen, Potter!" "Severus", warf Minerva ein, "wir haben jetzt keine Zeit zum Streiten!" Hermine, die längst ihren Zauberstab geschwungen und die passende Formel gemurmelt hatte, verwandelte sich gerade vor ihren Augen. Alle starrten sie an, als wenige Sekunden später genauso ein Ungetüm neben ihnen stand, wie die beiden es kurz zuvor gesehen hatten. Die Lehrer rissen die Augen weit auf. "Reicht ihnen die Veranschaulichung?!", schmiss die Leiterinnen des Hauses Gryffindor ihrem Kollegen an den Kopf. "Das ist eine sehr gute Idee, Hermine!", überlegte Dumbledore laut, "wir müssen zuerst mal die ganzen Schüler in Sicherheit bringen, und das können wir, wenn wir genauso aussehen und genauso riechen wie unsere Feinde, am besten. Denn auch wenn wir unsichtbar sind, können diese grausamen Wesen uns riechen." "Ich bin in meinem ganzen Leben noch keinem Magnus Canis Ingens begegnet!", meinte der kleinste von ihnen mit seiner piepsinnigen Stimme. "Wir dürfen keine Zeit verlieren", fuhr Dumbledore fort, "Hermine und Harry, ihr rennt so schnell ihr könnt zu den Gryffindors, dort sollen alle durch die Fenster fliegen, die älteren nehmen die jüngeren mit auf ihren Besen. Wir treffen uns in 15 Minuten auf dem Dach. Versteckt euch im Schatten hinter den Türmen, dass keiner von euch gesehen wird. Severus , du gehst zu den Slytherins und führst sie in die Höhlen unter dem See. Was seid ihr denn noch immer hier, los macht euch auf den Weg, wir haben keine Zeit!" Harry verwandelte sich ebenfalls in eins der Wesen, bevor er mit Hermine zusammen, so schnell sie konnten, in Richtung Gryffindorturm auf allen vieren rannten und nicht mehr mitbekamen, wo sich die anderen Häuser verstecken sollten. Es war stockdunkel, doch sie hätten den Weg so oder so gefunden, denn sie gingen ihn schließlich jede Nacht, jeden Morgen, jeden Tag, einfach ständig. Egal, wo im Schloss sie gerade waren, ihr Instinkt brachte sie stets sicher an ihr Ziel, was im siebten Jahr wohl auch normal war, zumindest für die beiden. Außerdem hatten sie durch die Verwandlung auch die Eigenschaften und Fähigkeiten der Tiere angenommen: mit ihrer guten Nase konnten sie ohne Zweifel den Duft der Gryffindors wittern, sie wussten nicht, woher sie plötzlich den Geruch ihres Hauses kannten, und seit wann es den gab, doch eins war klar, die vier Häuser, ihre Schüler und Professoren rochen anders, sie wussten nicht, wo der Unterschied und was für wen spezifisch war, doch eins war klar, er war eindeutig da; außerdem hatten sie um einiges bessere Augen, die ohne Probleme im Dunklen so gut und genau alles sehen konnten, wie sie es normalerweise im Hellen taten, was natürlich ein weiterer Vorteil bzw. Nachteil war, da sie gerade erkannten, was ihre Feinde alles beherrschten und noch immer war eins unklar: Wer war ihr Anführer, ihr Herrchen, falls man das so nennen konnte, und vor allem wie waren sie auf das Gelände gekommen, wer hatte sie geschickt oder reingelassen? Sie konnten sich nicht vorstellen, dass Hagrid ohne Dumbledores Wissen diese Geschöpfe großgezogen oder eingeschmuggelt hatte. Okay, er hatte einen eigenen Sinn für das, was gefährlich war und das was es nicht war, aber selbst er würde nicht solche Bestien ins Schloss lassen und Harry konnte sich auch nicht vorstellen, dass er überhaupt mit ihnen zurecht kommen würde. Es waren zu viele, selbst, wenn sie noch Welpen gewesen wären, wären sie zu stark für den Halbriesen und ohne Zauberstab und abgeschlossene Ausbildung war die Erziehung wohl vollkommen unmöglich und es wäre ihnen längst aufgefallen. Also, woher kamen diese Bestien? "Froschlaich", bellte Harry, als er sah, dass die fette Dame und sämtliche andere Personen in dem Gang noch in ihren Gemälden waren. Die fette Dame öffnete langsam ihre Augen und wollte schon anfangen herum zu meckern, dass sie sie so früh weckten, als sie die beiden sah und den Mund aufriss um zu schreien. Doch Hermine war schneller und verwandelte sich zurück, damit die Frau sie erkannte. Noch immer völlig neben sich, starrte sie das Mädchen und Harry, der sich ebenfalls wieder in seine ursprüngliche Gestalt zurückverwandelt hatte, böse funkelnd an: "Was fällt euch ein mich aus dem Schlaf zu reißen und dann auch noch so erschrecken?", legte sie auch schon mit ihrer lauten Stimme los. "PSSSSST!", machte die Schulsprecherin und legte ihren Zeigefinger auf ihre Lippen, "Gefahr droht, keine Zeit zum Erklären, los mach schnell auf, weck dann schnell die anderen Leute in ihren Portraits und versteckt euch irgendwo in Sicherheit, Bestien sind im Schloss!" Innerhalb kürzester Zeit war die alte Dame hellwach und verängstigt, sie klappte den Eingang auf, sodass die beiden schnell hineinklettern konnten, bevor er sich wieder schloss. Im Gemeinschaftsraum war es ziemlich dunkel, keine Fackeln brannten mehr und selbst das Glühen des Feuers im Kamin hatte längst aufgehört, nur noch ein leichter Lichtschein drang durch die großen Fenster in den Raum. "Weck du die Jungen und lass das Licht ja aus!", sagte Hermine schnell, "wir treffen uns dann oben auf dem Dach!" Harry ließ sie in dieser großen Gefahr nicht gerne alleine herumlaufen, denn dann konnte er sie nicht beschützen, doch er sah ein, dass sie nicht zusammen bleiben konnten, ihnen rann die Zeit weg, welche sie dringend brauchten, um die Leben ihrer Kollegen und Kolleginnen zu retten. Eine Sekunde, nachdem das braunhaarige Mädchen Richtung Mädchenschlafturm gerannt war, machte auch er sich, so schnell er konnte, auf den Weg die Treppe zu den Jungenschlafsälen hinauf. Also rannte er bis oben zu seinem Schlafsaal, riss die Tür auf und stürmte in den stillen Raum. Hier war, mit Ausnahme von ihm, nicht der kleinste Hauch zu spüren, dass das Schloss grad angegriffen wurde. Er lief durch den Raum und zog sämtliche Vorhänge der Betten auf, aber die anderen schienen tief und fest zu schlafen. Harry packte die Angst, was wenn sie zu lange brauchen würden, um alle rechtzeitig zu wecken, was wenn die Feinde schneller waren?! Er stürmte zu Ron. "Hey, Ron, aufwachen!", er zog seinem Freund die Decke weg und schüttelte ihn durch. Langsam öffnete der Rotschopf seine Augen und blinzelte ihn müde an. "Wasisn los?", murmelte er schlaftrunken. Der Schwarzhaarige zog seinen Freund aus dem Bett, damit dieser erst gar nicht wieder in Versuchung kam einzuschlafen. Er taumelte ein wenig, riss sich dann aber zusammen und starrte ihn an. "Wir werden angegriffen, ich erklärs dir später mit den anderen! Los hilf mir sie zu wecken!", befahl er ihm, während er schon Neville aus dem Bett schmiss. Innerhalb einer Minute standen die fünf Jungen im Raum und Harry erklärte ihnen so kurz wie möglich die Situation: "Hermine und ich haben unten im Schloss vor ein paar Minuten zirka 50 Wesen namens Magnus Canis Ingens entdeckt, das sind große, hundeartigen Bestien, die unkontrolliert durchs Schloss jagen und alles zerfetzen. Dumbledore hat uns befohlen die Gryffindors in Sicherheit zubringen. Ihr müsst mir helfen, Seamus, Dean und Neville nehmt euch eure Besen und rennt in den Schlafsaal der Erstklässler und weckt sie auf, erklärt ihnen nur das Gefahr im Schloss ist, dann wartet ihr auf die Verstärkung, wenn die da ist schnappt ihr euch je einen und fliegt mit ihnen im Schatten des Schlosses aufs Dach und versteckt euch dort. Wir treffen uns dann dort!" Die Gefühle, die in Harrys Stimme mitschwanken, verfehlten ihre Wirkung nicht. Wenn der Junge, der überlebte, sich fürchtete und so schnell und unruhig sprach, war es schrecklich gefährlich. Nach einer Schrecksekunde kramten die drei ihre Besen heraus und eilten mit ihnen in der Hand, noch in ihren Schlafanzügen, die Treppe hinunter. Zu Ron gewand sagte Harry: "Nimm dir auch deinen Besen, wir wecken schnell die Älteren, beeil dich!" Colin schaute erst mal ganz erstaunt aus der Wäsche, als Harry Potter ihn mitten in der Nacht weckte. Alle waren recht schnell wach und wurden von den beiden zur Hälfte in den Raum der Erst- und die anderen in den Raum der Zweitklässler geschickt, um das gleiche wie Neville, Seamus und Dean zu tun, während Colin darauf bestand zu seinem Bruder zu rennen und ihn mit auf dem Besen zu nehmen, denn der Kleine hatte seinen Besen letzte Woche zur Reparatur Madam Hooch geben müssen. Im Raum der Fünftklässler erklärte Harry dem Vertrauensschüler die genaue Lage, während sonst nur die Siebtklässler bescheid wussten, weil sonst ja vielleicht eine Panik hätte ausbrechen können. Der Junge schien verängstigt und Harry überlegte, ob es richtig war, ihn einzuweihen, doch als Vertrauensschüler zur Zeiten Lord Voldemorts musste er so was gewachsen sein, was er wohl auch wusste, denn er nickte tapfer und rannte mit zwei Freunden zu den Drittklässlern, während der Rest den Sechstklässlern bei den Zweiern half. Die beiden Freunde liefen zu den Vieren und weckten sie. "Flieg du schon mal mit ihnen aufs Dach, aber seid vorsichtig! Ich schaue eben nach, ob auch alle draußen sind!", warf der Schulsprecher dem ältesten Weasley, der in Hogwarts war, zu und rannte mit seinem Feuerblitz los zu den Jüngsten. Dort stand das Fenster weit offen und niemand war mehr da, wie es sein sollte. Er stieg auf seinen Besen und flog los aus dem Fenster, schloss es, schnell stieg er empor, aber gezielt im Schatten. Das war so ziemlich das erste Mal in der heutigen Nacht, in der er es für gut empfand, dass der Mond hinter den dicken Gewitterwolken war, denn so war es dunkler. Er sauste in den Schlafsaal der Zweitklässler rein und als keiner da war, wieder raus, nachdem er aus Sicherheit auch das Fenster geschlossen hatte. So machte er es weiter, bis er alle durch hatte. Dann flog er wieder runter auf das Hauptdach und stellte zu Frieden fest, dass sich die gesamten Jungen hinter einem Turm versteckt hatten und ihn schon sehnlichst erwarteten. Sie sahen größtenteils noch sehr müde aus und waren leicht am Zittern, da sie ja so gut wie nichts an hatten. "Kann uns mal einer sagen, was hier los ist?", wollte ein übel gelaunter Viertklässler wissen und wenige anderen stimmten ihm nicht grad leise zu! "PSSST!", machten die Siebtklässler und Vertrauensschüler. "Erklärt ihnen mal eben die Situation, aber sagt nicht ganz so deutlich, wie gefährlich das alles ist und das wir nicht wissen, wer dahinter steckt!", flüsterte Harry den Eingeweihten zu. "Du meinst, es könnte auch Voldemort sein?", fragte Seamus alles andere als begeistert. "Ja, aber untersteht euch auch nur den Namen in irgendeinem anderen Zusammenhang zu erwähnen!", ermahnte Harry sie, worauf die anderen zwar schluckten bei den Vorraussichten, aber nickten, "gut, ich gehe gucken, wo die Mädchen bleiben!" Und leise hob er wieder ab. Harrys Herz schlug schnell, sehr schnell. Einmal wegen der großen Gefahr, wegen dem wahrscheinlich bevorstehenden Kampf und dann noch, wegen der Unsicherheit, was mit den Mädchen los war, besonders mit Hermine. Er sah schon, dass die Lichter aus waren, aber was hieß das? Ungewissheit und Angst plagten ihn. Weswegen er sich weit nach vorne über den Besenstiel legte und losbrauste zum Nachbarturm. Der Weg dorthin kam ihm unglaublich lang vor, dabei waren es eigentlich nur einige Meter und er müsste in ein paar Sekunden dort sein. Doch die Zeit verging überhaupt nicht. Er kam sich vor wie in einer Zeitlupe, obwohl er den schnellsten Rennbesen überhaupt besaß und von den anderen eigentlich wegen seiner Geschwindigkeit kaum zu erkennen sein müsste und doch war es ihm zu langsam. Er wollte bei ihr sein, wollte wissen, dass es ihr gut geht, dass es allen gut ging, wollte sich zu ihnen apparieren, doch konnte man in Hogwarts eh nicht disapparieren und apparieren, wie er mittlerweile nicht mehr vergaß. So musste er wohl abwarten, abwarten, bis er endlich da war. Sein Puls schlug immer schneller und das Blut wurde pochend durch seine Adern gejagt, ihm wurde warm, er hielt es kaum noch aus. Er konnte ja nicht mal den schnellsten Weg, einfach schräg hoch nehmen, nein er musste erst zum Turm und dann an ihm hoch, wegen dem Schatten, den er warf, alles war so umständlich. Es war fast so, als wären nicht die Magnus Canis Ingens seine Gegner sondern die Zeit, was schon oft so gewesen war. Nach schier einer Ewigkeit war er dann an dem ersten großen Fenster angekommen, doch es war zu. "Alohomora!", Harry richtete den Zauberstab auf das Fenster. Doch anstatt aufzuspringen, passierte gar nichts, es blieb verschlossen. Wegen der Dunkelheit konnte er in dem Raum rein gar nichts erkennen. Er stieg weiter empor zum nächsten Schlafsaal und erneut war das Fenster nicht offen zu bekommen, auch nicht mit der Hand. Er wurde immer unruhiger, er zitterte sogar schon. Wo war nur Hermine? Sie müsste doch längst alle geweckt haben, oder nicht?! Er krallte seine Hände um den feinen Besenstiel und raste zum nächsten Fenster - wieder nichts. Sein Herz schlug noch schneller, falls das überhaupt möglich war. Seine Hände wurden feucht. So ging es von Fenster zu Fenster weiter und sein Atem wurde immer schneller, als er nur noch ein Fenster vor sich hatte, setzte er seine ganze Hoffnung darauf, dass dort alle waren. Zu seinem Pech lag das Fenster leider nicht komplett im Schatten, aber das war ihm jetzt egal, Hauptsache er fand Hermine und die anderen. Aber auch dort war es stockdunkel und er konnte einfach nichts erkennen. Er flog so nah wie möglich an die Scheibe und landete schließlich an der Fensterbank. Er presste sein Gesicht an die Scheibe, sah jedoch gar nichts. Ihm kam die Idee, dass die Scheiben verhext waren. So dass man von Innen zwar rausgucken konnte, aber nicht anders rum. Er wollte schon klopfen, als plötzlich ein Fenster aufgerissen wurde und ihm ein Zauber entgegen schoss. Er hatte zwar seinen Zauberstab in der Hand, war darauf aber überhaupt nicht gefasst gewesen, sodass es ihm gleich vom Besen haute. Völlig überrumpelt sauste er rückwärts, mit dem Kopf zuerst den Turm runter. Doch der schnelle Luftzug ließ ihn sich schnell von seinem Schock erholen. Sein Kopf lief auf Hochtouren, daran war es zum Glück nur selten gescheitert. schoss es ihm auch kurz darauf durch den Kopf. Er hob seine rechte Hand in Augenhöhe, doch da war nichts, rein gar nichts. Er drehte sich um und sah nach unten. Das würde ein langer Sturz und ein harter Aufprall werden, denn er würde nicht auf dem Dach sondern ganz unten auf dem Gelände landen und noch hatte er nicht mal den Mädchenturm hinter sich. Da sah er seinen Zauberstab im leichten Licht eines Sternes. Er war nur einige Meter unter ihm. Er schrie nicht, denn das würde nicht nur die Aufmerksamkeit der Jungen und Mädchen aus Gryffindor auf sich lenken, sondern wohlmöglich auch die seiner Feinde, weswegen er tapfer die Klappe hielt. Jetzt ruderte er mit den Arme und strampelte mit den Beinen um schneller zu fallen und irgendwie klappte es tatsächlich, vielleicht lag es aber auch nur daran, dass der Zauberstab leichter war, als er. Das war ihm in dem Moment egal, es fühlte sich gut an, als er seine rechte Hand um das warme Stück Holz schlang. Ohne zu zögern sagte er nicht laut, aber deutlich "Accio Feuerblitz". Es würde nicht lange dauern, bis sein treuer Besen kommen würde, denn er war ja nicht weit weg, doch wie lange würde es dauern? Und was war, wenn der jenige, der ihn aus dem Fenster geschmissen hatte, ihn bereits in Gewahrsam genommen hatte? Das würde nicht gut enden! Und wieder war die Zeit sein Gegner. Würde er genug haben? Würde sein Besen ihn rechtzeitig retten können? Eine Gänsehaut bildete sich und er zitterte, sowohl vor Kälte als auch vor Angst. Er sah schon die Schlagzeilen im Tagespropheten vor sich: HARRY POTTER STARB BEIM STURZ AUS EINEM TURMFENSTER IN HOGWARTS oder noch besser DER JUNGE, DER DEN ANGRIFF VON DEM DESSEN NAME NICHT GENANNT WERDEN DARF ÜBERLEBTE, STARB AN EINEM FENSTERSTURZ! Das würde peinlich werden, die Todesser und Voldemort selbst würden sich einen ablachen. Er hätte es am liebsten aus vollem Halse in die Welt hinaus geschrieen, doch er besann sich im letztem Moment dann doch dazu das sein zu lassen. Stattdessen sah er mit dem neu gefassten Mut und der neu gefundenen Kraft kurz nach unten und dann nach oben. Er hörte bereits das Windrauschen seines Feuerblitzes und kurz darauf war der Besen neben ihm. Harry packte zu mit beiden Händen zu und schwang sich mit Leichtigkeit auf den Rücken seines treuen Freundes. "Gut gemacht!", wie ein lebendiges Wesen fuhr er ihm über den gut gepflegten Stiel, dann zog er ihn noch einige Meter vor dem Boden wieder hoch und raste mit aller Geschwindigkeit, die er aufbringen konnte, hoch zum höchsten Fenster des Mädchenturms, in dessen Fenster er so eben eine Person entdeckte. Mit der rechten Hand umklammerte er seinen Zauberstab, falls dort oben ein Gegner auf ihn wartete, war er jetzt bereit ihm entgegen zu treten. Als er oben angekommen war, sah er, dass vier Geschöpfe mit im Wind wehendem, langem Haar und erhobenen Zauberstab im Fenster standen und im Hintergrund erblickte er vereinzelt eine Person oder einen Kopf, anscheinend waren die ganzen anderen irgendwo im Raum verteilt oder versteckten sich wer weiß wo. Stille herrschte. Harry saß auf Fensterhöhe auf seinem Besen und schwebte auf der Stelle mit erhobener Waffe. fragte er sich Der Wind wehte Harry die Kapuze seines Mantels vom Kopf und ließ sein wirres Haar zum Vorschein kommen. Die Situation irritierte ihn noch immer. Irgendwas war eindeutig faul. Drei der vier Gestalten hatten etwas, was wie ein kurzes Kleid aussah, an, was im Wind wehte. Außerdem merkte er bei genauerem hinsehen, dass zwei von ihnen leicht zitterten, obwohl er nicht genau ausmachen konnte, warum! Noch immer hatte sich nichts gerührt, aber Harry wusste, dass er keine Zeit verschwenden durfte. Er musste es riskieren. "Wo sind die Mädchen?", fragte er, wobei er seine Stimme selbst kaum erkannte. Sie war kräftig, tief und rau, kein bisschen Zittern war zu erkennen, sie war sicher und doch war sie irgendwie anders, ob das daran lag, dass er schreckliche Angst um Hermine hatte?! Er wusste es nicht und konnte es sich auch nicht erklären. "Was willst du von ihnen?", fragte das Geschöpf in der Mitte mit fester Stimme. Aber eins war klar, es war eine Mädchenstimme. Harry kannte diese Stimme, es war ihre Stimme. Das war ihm irgendwie peinlich, aber das tat jetzt nichts zur Sache, sie hatten schon genug Zeit verschwendet, sie mussten sich beeilen. "Sie in Sicherheit bringen was sonst? Kommt, ihr müsst euch beeilen!", das klang schon er nach ihm, da ein Stein ihm vom Herzen gefallen war, denn ihr ging es gut und den anderen auch. Genau in dem Moment schob sich der Mond hinter einer Wolke hervor und tauchte ihn in Mondlicht, wobei er nicht wusste, ob er sich nun darüber freuen sollte oder nicht. Denn so könnten vielleicht nicht nur die Mädchen ihn sehen. "Kommt, das Mondlicht wird uns verraten, beeilt euch!", sagte Harry. Hermine atmete erleichtert aus und nahm ihren Zauberstab als erste wieder runter, als sie ihn erkannt hatte. Sie lächelte verlegen, lief zurück ins Zimmer und kam kurz darauf mit den anderen Mädchen und ihrem Besen wieder. "Du hast Recht, wir sollten uns beeilen!", lächelte sie ihn immer noch peinlich berührt an. Sie flog vor den anderen im Restschatten runter zu den Jungen. Einzeln oder zu zweit flogen sie von oben los und erst einige Sekunden später starteten die letzten. Harry flog als Letzter, nachdem er das Fenster verschlossen hatte auch runter zu dem Rest. Professor Dumbledore und die Schüler, die mittlerweile alle einen Mantel anhatten, die der Direktor ihnen wohl herbei gezaubert hatte, erwarteten ihn schon unten. Der alte Mann nickte ihm anerkennend zu: "Gut gemacht, aber ich habe auch nichts anderes von euch beiden erwartet!", lächelte er leicht, als Harry neben Hermine gelandet war, dann wandte er sich an die anderen Schüler: "Ich werde jetzt einen Bannkreis um euch errichten, sodass niemand euch sehen, hören, aufspüren oder riechen kann, solange er nicht weiß, dass ihr hier seid. Ich bitte euch trotzdem ruhig zu sein und hier zu bleiben. Neben den beiden momentanen Vertrauensschülern ernenne ich für diesen Notfall auch die beiden des letzten Jahres," er sah Ginny und einen großgewachsenen Jungen an, "sowie den des vorletzten Jahres," damit war natürlich Ron gemeint, "zu euren Vertrauenspersonen. Die fünf werden hier bleiben und auf euch aufpassen!" Harry hatte das Gefühl, dass der Schulleiter kurz ein paar Personen, die damals in Dumbledores Armee waren, leicht zu nickte, was so viel bedeuten sollte, dass auch sie im äußersten Notfall sehr wichtig seien, dann fuhr er fort: "Ich werde jetzt mit den beiden Schulsprechern wieder runter in die Schule gehen. Habt keine Angst, wir werden uns bald alle wieder sehen!" Die Kleineren schienen trotzdem erschreckt davon, dass er sie dort oben einfach alleine ließ und klammerten sich mit vor Angst großen Augen aneinander. Dann wandte er sich noch mal leise an Ron, der neben seinen beiden Freunden stand: "Wenn es zum Notfall kommt, muss ich dich, auch wenn es mit wirklich leichtfällt, darum bitten, am besten Ginny, da sie gut auf ihrem Besen, klein und geschickt ist, außerdem in ihrer Stufe am besten Zaubern kann, zu uns zu schicken, um Verstärkung zu holen. Ich weiß, dass ist äußerst schwer für dich, aber die anderen brauchen dich an ihrer Seite. Denn mit dem Rest aus dem damaligen Club könnt ihr euch schon einige Zeit wehren, außerdem wissen wir gar nicht, ob es wirklich Voldemort ist. Seid vorsichtig und schick sie wirklich nur im äußersten Notfall." Ron nickte beklommen. "Gib ihm deine Karte, Harry!" Der Schwarzhaarige nickte, meinte dann aber: "Die Magnus Canis Ingens sind aber nicht drauf zu sehen!" Der weise Mann schüttelte geheimnisvoll den Kopf: "Ron wird sie sehen. Du weißt, wie man damit umgeht?" Der Rothaarige nickte wieder und nahm das Stück Pergament entgegen. "Gut, wir haben keine Zeit mehr, kommt ihr beiden, wir müssen gehen!" Harry und Hermine hoben nur die Hand zum Abschied: "Bis später!" Das sollte besonders den Jüngeren unter ihnen die Hoffnung geben, dass niemandem etwas geschehen würde. Dann gingen sie ein paar Schritte zurück. Dumbledore schwang seinen Zauberstab ein paar mal und murmelte dabei eine unverständliche Formel, schließlich schoss ein leicht schimmerndes, aber sonst unsichtbares etwas aus seiner Spitze. Es wurde groß und zog sich über die gesamten Schüler, die wie unter einem riesen Tarnumhang verschwanden und dann nicht mehr zu sehen waren. Die drei schwangen sich auf ihre Besen und flogen los. "Wenn Molly das mit ihrer Tochter mitbekommt, dreht sie mir den Hals um!", meinte der Anführer. Die beiden wussten nicht, ob er dabei grinste, wie Sirius es wahrscheinlich getan hätte oder vor Sorgen seine Lippen nicht anders formen konnte. "Haben sie den Orden schon benachrichtigt?", fragte Harry leise, während sie in den Schatten eines am anderen Ende des Schlosses liegenden Turmes flogen. "Ja und auch das Ministerium, aber ihr wisst ja, das wird dauern, bis die hier sind!" Die zwei nickten, auch wenn Dumbledore das nicht sehen konnte, da er vor ihnen herflog. Das Geheimversteck des Ordens lag zwar nicht weit weg, aber ne halbe Stunde, wenn nicht noch länger würden sie trotzdem brauchen und das war in einer Notsituation verdammt viel Zeit. Harry drehte sich nach hinten um, um zu gucken, wie es Hermine ging, da sie schon die ganze Zeit nichts mehr sagte. Aber sie saß noch immer tapfer auf ihrem Besen. Kurz darauf hielten sie am Ende des Turmes. Der Schulleiter tippte mit seinem Zauberstab die dicke Wand an und murmelte schon wieder eine ihnen unbekannte Formel. Dann öffnete sich plötzlich vor ihnen ein Loch. Harry sah ihn mit großen Augen an. "Selbst dein Vater und Sirius kannten nicht alle Geheimgänge, wie du siehst!", lächelte der Mann leicht traurig. Dann flogen sie in das Innere des Gebäudes und, nachdem sie mit "Lumos" und Vollkaracho durch den Geheimgang geflogen waren, kamen sie nach einer Geheimtür hinter einem Spiegel in den Gang, in dem sich das Lehrerzimmer befand, raus. Dumbledore winkte ihnen mit der Hand, auf das sie ihm folgen sollten, was sie auch taten und ins leere Klassenzimmer zu ihrer linken gingen. In dessen Ecke die Professoren McGonagall, Raue-Pritsche, Shacklebolt, der ja eigentlich Auror war, aber jetzt schon zum zweiten Jahr in Folge erfolgreich Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichtete, Vektor, Sinistra und Madam Hooch, Madam Pomfrey und Madam Pince. Während die anderen drei Hauslehrer noch fehlten. Harry warf Hermine einen fragenden Blick zu: ob die Lehrer mit Ausnahme von Kingsley und vielleicht Professor McGonagall überhaupt gut kämpfen konnten?! Denn eine Krankenschwester, eine Bibliothekarin, eine Fluglehrerin, eine Astrologiehexe, eine Arithmantikhexe und eine Lehrerin für Magische Geschöpfe mussten sich ja eigentlich nicht verteidigen können und mit Ausnahme von Raue-Pritsche, Vektor und Kingsley waren sie auch nicht mehr die Jüngsten. Die Geister: der fast kopflose Nick, Professor Binns und der dicke Mönch waren ebenfalls da. Aber konnten Geister kämpfen? Hatten die drei überhaupt noch einen Zauberstab? Aber als Botschafter könnten sie nützlich sein. Außerdem konnte ihnen eh nicht wirklich was passieren. Kurz darauf kam Professor Sprout hinzu, dann Professor Snape mit dem blutigen Baron und zu guter letzt Professor Flitwick und die weise Lady, die natürlich allesamt unsichtbar durchs Schloss gekommen waren. "Alle Schüler in Sicherheit?", fragte Dumbledore, während Snape Harry und Hermine mit finsteren Blicken begutachtete. Die beiden nickten, Professor Sprout auch, Professor Flitwick auch und Snape meinte sarkastisch wie immer: "Alle bis auf die zwei da!" "Harry und Hermine können uns eine große Hilfe sein, Severus!", meinte der Schulleiter ruhig. Der Zaubertränkelehrer nickte, auch wenn sein Gesichtausdruck alles andere als überzeugt aussah. "Wie werden wir vorgehen, Albus?", fragte Professor Raue-Pritsche. "Ich schlage vor, wir verwandeln uns in die Magnus Canis Ingens und gehen sie immer zu zweit suchen. Wenn wir welche gefunden haben, rufen wir die anderen!", sagte Dumbledore und sah noch immer so aus, als würde er weiter überlegen, "wir müssen uns eine gute Stunde selbst verteidigen können. Dann bekommen wir Verstärkung!" Die anderen nickten verstehend. Der Schulleiter wandte sich an Harry und Hermine: "Ich nehme an, ihr beiden wollt zusammen losziehen?!" "Ja.", sagten sie wie aus einem Mund. "Gut, aber seid vorsichtig!" Man sah den anderen Professoren an, dass sie teilweise nicht sehr begeistert von der Leichtsinnigkeit Dumbledores waren, wie sie es wohl bezeichnen würden, aber sie sagten nichts. Nachdem alle Paare gebildet hatten, verwandelten sie sich und gingen dann auf allen vieren durch die Tür in den Gang hinaus. Die eine Hälfte eilte nach rechts zum Treppenhaus und die andere nach links in Richtung Lehrerzimmer. Mit der Zeit teilten sich alle auf, denn an jeder Weggablung oder den einzelnen Etage im Treppenhaus verließen zwei Hunde die Gruppe, sodass am Schluss alle nur noch zu zweit unterwegs waren. Sie rannten durch die Korridore, um sich möglichst realistisch zu benehmen, allerdings hatten sie wenig Lust an den Wänden hoch zu springen und ihre Krallen in alte Bilder zu rammen, das hatten sie sich vorgenommen, würden sie nur im äußersten Notfall machen. Sie hatten keine Ahnung, wo sie hinlaufen sollten. Weswegen sie einfach ihrer Nase nach, bzw. dem Geruch, den sie den Einbrechern zuordneten, hinterher liefen. Harry und Hermine liefen immer höher, bis sie schließlich im obersten Stockwerk, auf dem Gang, von dem es zum Astrologieturm hochging, angekommen waren. Wie ein Blitz traf es die beiden. Wenn die Tiere da hoch und schließlich raus aufs Dach kommen würden, würden sie vielleicht die Gryffindors wittern oder einfach nur aus Zerstörungswut aufs Dach springen und damit eine Panik unter den Schülern auslösen! Nein, das mussten sie verhindern, und zwar auf jeden Fall. Sie nickten sich zu und eilten so schnell sie konnten zum Eingang der Treppe. Es war noch keiner da. Aber es war eindeutig das Getrappel ihrer großen Pfoten auf dem alten Steinboden zu hören und schließlich kam die ganze Horde oder war es nur die Hälfte (?) von der anderen Seite her angestürmt. Sie hielten vor ihnen an und der Anführer knurrte sie an. Die beiden knurrten so gut sie konnten zurück. Die anderen Wesen hatten aufgehört die Wände zu zerstückeln, sondern schauten interessiert dem Spiel vor dem Turm zu. Die Augen ihres Anführers glühten jetzt noch roter und funkelten angsteinflössend, während er ein lautes Knurren und Zähnefletschen von sich gab. Aber Hermine und Harry ließen sich nicht zurück treiben, sondern knurrten nun genauso angsteinflössend, zumindest hofften sie das. Ihr Gegner scherte wie ein Stier vor einem Kampf mit der rechten Vorderpfoten. Ein schreckliches Quietschen drang durch den Flur, als die scharfen Krallen lange tiefe Spuren in den Steinen hinterließen. Harry machte es ihm mit schlechtem Gewissen gleich, während Hermine ein fürchterliches Bellen von sich gab. Plötzlich sprang ihr Feind ihnen entgegen und grub seine schrecklichen Fänge in Hermine Bein. Sie jaulte mit schmerzverzehrtem Gesicht auf. Harry reagierte sofort und haute ihrem Peiniger mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, mit seinen Vorderpfoten auf den Kopf und schnitt ihn mit seinen Krallen in die empfindliche Nase. Der Kerl sprang zurück und fauchte, während Blut aus seiner Nase rann. "Das wirst du mir büßen!", fauchte er. Harry stutzte verwundert, hatte sein Feind gerade geredet? Das konnte nicht sein, oder? Hermine ließ sich in der Zeit langsam an der Wand runter auf den Boden fallen, da sie vor Schmerzen nicht mehr stehen konnte. Bevor Harry weiter nachdenken konnte, hatte sein Gegenüber sich bereits mit den Hinterpfoten vom Boden abgestoßen. Harry machte es ihm gleich und auf den Hinterpfoten bekämpften die beiden sich nun. Der normalerweise Schwarzhaarige musste einen kräftigen Schlag mit der linken Vordertatze seines Feindes einstecken, bevor mit seiner linken zurück schlug. Dadurch das der andere das Gleichgewicht leicht verloren hatte, nutzte er sein Vorteil und rammte seine beiden Pfoten samt Krallen in die Schultern des anderen und drückte ihn damit gleichzeitig wieder runter auf den Boden. Dann grub er seine Zähne in das Ohr des anderen und riss eine blutige Wunde hinein. Anschließend zog er seine Krallen mit einem Ratschen und Blutspritzen wieder aus dem Fleisch seines Feindes. Seine rechte Backe schmerzte und ein Wischen mit dem Tatzenrücken zeigte ihm, dass er blutete. Er fauchte wütend seinen Gegner an und stellte sich schützend vor Hermine. Das braun - grau - haarige Biest, das ihm immer noch gegenüber stand, sah jedoch nicht besser aus, außer dass bei seiner Fellfarbe das Blut nicht so sehr auffiel, wie bei seinem Schwarz. Harry sprang im gleichen Moment wie sein Gegner erneut vom Boden ab und die Vorderpfoten trafen sich in der Luft. Da der Schwarze mehr Schwung drauf hatte, haute es den anderen gleich um, sodass der auf dem Rücken landete. Allerdings hatte Harry nicht damit gerechnet, dass das Vieh mit seinen Hinterbeinen ihn über sich schmeißen würde, was er tat. So knallte Harry gegen die nächste Wand und rutschte daran zu Boden. Er schüttelte leicht durcheinander seinen Kopf, als er dann aber sah, dass sein Feind auf ihn zu sprang, reagierte er sofort und drehte sich blitzschnell zur Seite, sodass der Anführer der Horde mit voller Geschwindigkeit mit den Vordertatzen und schließlich dem Kopf gegen die harte Wand knallte, während Harry aufsprang und knurrte: "Die Zauberer sind draußen vor dem Schloss!" Verwundert, dass Harry ihn nicht einen drüber gehauen hatte, als er da so hilflos auf dem Boden lag, schaute der Braun - Graue auf und sah ihn an. Doch Harry hatte das Gefühl, dass ihn dieser einzige Satz noch längst nicht dazu brachte runter zu laufen. Wenn ihnen die Zauberer egal waren, was wollten sie dann? Einfach nur das Schloss verwüsten? Das wäre etwas zu seltsam. Hoffentlich hatten sie überhaupt verstanden was er gesagt hatte. Aber was wenn nicht? Langsam hatte sich sein Gegenüber wieder aufgerappelt. Er hatte keine Zeit mehr, er musste es einfach versuchen und noch was sagen. "Er ist auch dabei!", Harry versuchte seine Unsicherheit zu verstecken, indem er ein leichtes Knurren mit in seine Worte setzte und seine Augen noch immer auf jeden Schritt des anderen fixiert zu Schlitzen verengt hatte. Stille herrschte. Unsicherheit lag in der Luft. Er musste seine Angst verstecken und er versuchte es, wusste nur nicht, ob es ihm gelang. Er hatte schon als kleiner Junge gelernt, dass Hunde Angst riechen konnten, vielleicht konnten diese Viecher das auch. Das wäre ein wahres Problem, denn diese Situation war gefährlich und Angst war normal, obwohl seine Angst in dieser Situation kleiner war, als die eines Mitschüler es wäre, weil er schon mehr durchgemacht hatte. Außerdem hatte er am meisten Angst um sie, um Hermine. Doch er durfte seine Augen jetzt nicht vor seinem Feind zeigen, denn das würde Schwäche ausdrücken. Er musste hart bleiben und den Blickkontakt halten, egal wie viele Sorgen er sich um sie machte! Es war schwer, doch er schaffte es. Das Tier schnaubte und Blut schoss aus seiner Nase. fragte Harry sich Fragen über Fragen schossen ihm durch den Kopf und quälten ihn neben seinen Schmerzen auch noch. Doch er durfte kein Gesicht verziehen. Wie sooft in dieser Nach war die Zeit sein Feind und diesmal verging sie ihm eindeutig zu langsam. Er musste sich zusammenreißen diese Worte nicht laut rauszuschreien. Und wieder war er stark, er wartete und wartete. Sämtliche Knochen taten ihm weh und er wusste nicht, wie lange er noch verwandelt bleiben konnte, schließlich war er kein Animagus. Er wollte gar nicht erst daran denken, was passieren würde, wenn er sich plötzlich vor den Augen dieser Wesen wieder in sein ursprüngliches Ich zurückverwandeln würde. Schon der Gedanke ließ ihn innerlich schaudern. Harry hätte am liebsten geseufzt. Die Situation war wirklich fast aussichtslos. Immer noch hatte dieses Wesen nicht geantwortet. Das wäre dann das Ende gewesen, doch das war es nicht. "Wieso hast du das nicht gleich gesagt!", schnaubte nun endlich der Anführer. Erleichterung schoss durch seinen Körper und er zuckte nur leicht mit den Schultern, in der Hoffnung, dass das nicht eine Geste war, die nur die Menschen machten. Der Anführer drehte sich um und verkündete der Truppe: "Er ist draußen!" Ein Gejaule und Gebelle drang durch den ganzen Flur, bevor sich alle Tiere aufmachten die Treppen runter zu rennen. Sofort, nachdem alle weg waren, drehte Harry sich zu Hermine um, die noch immer auf dem kalten Boden hinter ihm lag und zuckte. Ihr Beim hatte sie lang ausgestreckt und es blutete ziemlich. Er war mit einem Sprung bei ihr und stupste sie sanft mit seiner Schnauze unterm Kopf an. Sie schnurrte leicht. Harry hatte nicht wirklich eine Ahnung von Verletzungen, sah sie sich aber trotzdem mal genauer an. Doch wegen dem Fuchsbraunen Fell sah man nicht wirklich viel. "Es tut mir so leid!", sagte er leise. Sie schüttelte nur tapfer den Kopf. "Du hast keine Schuld an meiner Verletzung!" Er merkte sehr wohl wie schwer ihr diese wenigen Worte fielen, doch er wusste einfach nicht, was er machen sollte. "Halte noch ein bisschen durch!", lächelte er sie lieb an, bevor er sich hinter sie legte und sie sich vorsichtig an ihn lehnte. Er fühlte ihren schnellen Herzschlag und hoffte mit voller Kraft, dass die Bestien ihre verdiente Strafe bekamen. "Weißt du, wie wir Dumbledore bescheid sagen können?", flüsterte er leise. "Ich habe ihm schon gesagt, dass unsere Feinde zum Portal runter kommen.", ihre Stimme klang leise und schwach. Harry wollte nur zu gerne wissen, wie sie das gemacht hatte. Nach kurzer Zeit, in der sie noch immer den Lärm der Eindringlinge hörten, meinte Hermine dann: "Du musst den anderen helfen gehen!", flüsterte sie. Er sah sie erstaunt an: "Aber ich kann dich doch so jetzt nicht hier alleine lassen!" fügte er in Gedanken hinzu. "Mach dir keine Sorgen um mich, ich bring mich in Sicherheit. Aber die anderen brauchen dich jetzt da unten!", ihre Stimme wurde immer leiser. Schwerfällig stand er auf und ging um sie rum. "Versprich mir, dass du nicht hier einschläfst, aber wir uns später gesund wieder sehen!", sagte er. "Ich verspreche es!", sie zwang sich mit aller Kraft ein Lächeln ins Gesicht. Dann beugte Harry sich noch ein letztes Mal runter und leckte ihr zärtlich die Schnauze, was sie gerne erwiderte. "Geh!", sagte sie leise lächelnd. Er schluckte und nickte: "Bis später!" Sie nickte. Dann drehte er sich um und humpelte mit einer verletzten linken Schulter so schnell es ging davon. Hermine sah ihm mit kleinen Tränen in den Augen hinterher, die er aber nicht mehr sah. Kurz darauf hörte sie erneut das Geräusch von sich nähernden Tatzen. Sie zuckte zusammen. Es hörte sich nicht nach sehr vielen an, aber sie war selbst einem in diesem Zustand wahrscheinlich nicht mehr gewachsen. Trotzdem blieb sie da liegen und sah zitternd in die Richtung, aus der sie das Getippel vernahm. Kurz darauf erschien auch schon eins dieser Wesen. Hermine schluckte: Ihre Hoffnung vermischte sich mit ihrer Angst. Mit großen Augen sah sie dem Tier entgegen und starrte es noch immer an, als es vor ihr stehen blieb. Stille lag in der Luft. Bis die Stimme des Wesens sie unterbrach: "Ich dachte, du wolltest dich in Sicherheit bringen?" Erleichterung, das war wohl das einzige, was sie in dem Augenblick empfand. Sie nickte lächelnd. "Und ich dachte, du wolltest den anderen helfen!" Er nickte ebenfalls. "Aber erst bring ich dich in Sicherheit! Los verwandel dich zurück und dann steig auf meinen Rücken!" Er legte sich vor ihr auf den Boden. Sie tat wie ihr geheißen. In kürzester Zeit war ihre Hose und ihr Mantel blutgetränkt. Schwerfällig zog sie sich die paar Zentimeter zu ihm und kletterte vorsichtig auf ihn drauf. Dann richtete er sich langsam auf und sie krallte ihre Hände in sein dickes Fell. "Wir haben nicht viel Zeit!", meinte sie nur, während sie versuchte sitzen zu bleiben. Er rannte so vorsichtig wie möglich den Gang entlang. Bald waren sie vor dem Wasserspeier vor der Geheimtür zu Dumbledores Büro angekommen. "Sag das Passwort, ich weiß nicht, ob er meine Sprache anerkennt!", kam es aus Harrys Maul. Nach einiger Zeit sagte Hermine: "Feuerzungen!" und der Speier sprang zur Seite. Harry sah sich die Tür an, sie kam ihm plötzlich so klein vor. Er steckte seinen Kopf hindurch, merkte aber schnell, dass er dort nicht reinpasste. Also drehte er sich seitlich zur Tür und legte sich erneut auf den Boden. "Steig ab und setz dich auf die Treppe, sie wird dich zu Dumbledores Büro in Sicherheit bringen. Phineas und die anderen wissen schon was zu tun ist!", sagte er leise, dass die Möglichkeit bestand, dass aber auch die Zauberer weg waren, wollte er lieber nicht erwähnen. Hermine rutschte langsam von seinem Rücken und streichelte kurz seine Wange. "Sei vorsichtig!" Er nickte, während er sich gegen ihre kleine Hand schmiegte. Dann sprang er wieder auf und stürmte davon. Wieder mit einzelnen Tränen in den braunen Augen setzte Hermine sich auf die Treppe. Der Wasserspeier sprang wieder vor den Geheimgang und sie fuhr hoch zu Dumbledores Büro mit der Angst, dass Harry was passieren könnte. Harry humpelte, so schnell er konnte, die Treppen runter. Minuten später war er in der Eingangshalle angekommen, die ebenfalls stockdunkel war. Es sah schrecklich aus. Die Vorhänge waren zerrissen und die Bilder zerfetzt. Die Ritterrüstungen waren umgeschmissen, teilweise auseinander genommen und zerkratzt worden. Der Fußboden war voller großer, schmutziger Fußabdrücke und dieser eklige Gestank lag immer noch in der Luft. Nach einiger Zeit war er dann schließlich an der großen Tür, dem Portal der Schule, angekommen. Sie stand nicht offen, wie er es erwartet hatte. Doch er roch ganz genau, das hier noch vor Kurzem die Wesen und auch die Lehrer gewesen waren. Nur eins beunruhigte ihn, die Ruhe. Er hörte keinen Lärm von draußen. Kein Bellen oder Brüllen, kein Gejaule oder Schmerzensschreie, keine Flüche, einfach gar nichts. Trotzdem legte er seine rechte Vorderpfote auf die Klinke und drückte sie runter, umständlicher als sonst, da er ja keine Finger hatte, weil er noch immer verwandelt war, dann zog er die Tür auf. Genau in dem Moment, wo er seinen Kopf raus steckte und den ersten Fuß raus setzte, zerriss der erste Blitz die Nacht und erhellte den Platz vor dem Schloss, bevor ein grölender Donner hinterher schmetterte. Aber die paar Sekunden hatten gereicht, um Harry sehen zu lassen, ob wer da war. Was eindeutig der Fall war. Die ganzen Viecher, die sie am Anfang unten im Treppenhaus gesehen hatten, standen auf der einen Seite und die Zauberer und Geister, mit denen sie eben im leeren Klassenzimmer gewesen waren, standen ihnen gegenüber. Dazwischen war Platz. Noch war es sauber, aber das würde es wohl nach dem Kampf nicht mehr sein. Dann würde er wohl blut- und dreckverschmiert sein. Im Augenblick starrten viele ihn an, nicht alle, aber viele. "Wieso hast du so lange gebraucht?", fauchte der Anführer, mit dem er eben gekämpft hatte. "Wegen der Verletzung!", knurrte Harry mürrisch zurück, was ja auch zum Teil stimmte. Harry ging die Treppenstufen langsam runter, ohne dabei seinen Blick von den Zauberern zu lassen, insbesondere ruhten seine Augen auf Dumbledore. Er versuchte ihm mit dem Blick klar zu machen, wer er war, aber er wusste nicht, ob es funktionierte. "Hat der nicht gesagt, er wäre auch hier?", meckerte ein Kleinerer der Wesen herum. Die roten Augen waren auf ihn gerichtet, während er auf der untersten Stufe angekommen war. Für einen kurzen Moment, bis dass er das Gras unter seinen Tatzen spürte, hielt er das Maul, dann meinte er nur kühl: "Ist er denn nicht dabei?!" und starrte weiterhin direkt zu Dumbledore, um den Blickkontakt wieder aufzunehmen. Dann marschierte er, als wollte er sehen, ob ,wer weiß, wer auch wirklich nicht da war näher zu den Zauberern. Aber langsam und vorsichtig. "Hey, bist du übergeschnappt?! Komm sofort zurück. Der Junge ist da nicht bei!", schrie der Leiter der Horde ihm hinterher, als er immerweiter zu den Menschen ging. Schließlich war er bei ihnen angekommen und stellte sich hinter sie. Shacklebolt nickte grinsend und streichelte ihm kurz über den Kopf, bevor Harry sich teilweise im Schatten seiner Verbündeten wieder zurück verwandelte. Mühsam richtete er sich vom Boden auf. Madam Pomfrey sah ihn zugleich besorgt an, als sie seine Verletzungen sah. fragte er sich. Seine linke Schulter schmerzte ziemlich und er ließ sie einfach runter hängen. Er hatte Blutgeschmack im Mund und sein Kopf schmerzte ebenfalls leicht, außerdem war es ein komisches Gefühl, plötzlich wieder auf zwei Beinen zu stehen. Als er sich sicher war, dass er gehen konnte ging er in die erste Reihe neben Professor Dumbledore und gab sich seinen Feinden somit zu erkennen, die sofort anfingen zu knurren und zu fauchen. Aber er verstand kein Wort. "Gut gemacht, Harry.", lobte Dumbledore ihn, sah ihn jedoch nicht an, "was haben sie gesagt?" Das bestätigte seine Vorahnung nur, Menschen konnten nicht verstehen, was die Biester sagten, anders rum aber schon. "Ich denke, sie haben mich gesucht!", meinte er dann leise. Der Schulleiter nickte nur. Während Harry merkte, dass die Frauen hinter ihm leicht zusammen gezuckt waren. Der 17-Jährige wusste aus Erfahrung, dass es schwerer war zu kämpfen, wenn man die ganze Zeit auf irgendwelche Leute aufpassen musste. Allerdings wusste er auch, dass die anderen sowieso das Bedürfnis hatten, auf ihn aufpassen zu müssen, das war schon immer so gewesen. Aber egal wie oft er das noch denken würde, es würde wohl nichts ändern. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als ein nasser Tropfen auf seiner Nase landete. Er sah gen Himmel und die nächsten Tropfen folgten. Das würde eine äußerst nasse, rutschige und schlammige Schlacht werden, soviel war jetzt schon klar. Noch immer standen beide Parteien sich gegenüber und noch immer war sonst nichts geschehen. "Sie können unsere Sprache verstehen!", schmiss der Jüngste der Guten in die Stille. Die anderen nickten nur. Der Schulsprecher wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, seit sie alle zusammen aus dem Klassenzimmer gegangen waren. Vielleicht zwanzig Minuten, vielleicht mehr, vielleicht weniger. "Auf drei!", flüsterte Dumbledore plötzlich, "eins, zwei und Drei!" Alle zückten ihre Zauberstäbe und einige Flüche flogen durch die Luft geradewegs auf die Tiere zu. Viele riss es von den Beinen, andere lagen wie eine Statue unbeweglich auf dem immer patschiger werdenden Boden, wieder andere benahmen sich äußerst seltsam, griffen die anderen ihrer Art an oder ähnliches, andere blieben wie versteinert auf der Stelle stehen. Diejenigen, die jedoch nicht getroffen worden waren, und das warn noch immer genug, stürmten einfach auf ihre Feinde los. Sofort flogen die nächsten Flüche durch die Luft "Stupor", "Petrificus Totalus", "Impedimenta", "Crucio" und Flüche, die Harry noch niemals gehört hatte, flogen durch die Luft. Er selbst durfte natürlich den Cruciatus-Fluch nicht benutzen, da er zu den schwarzen Flüchen gehörte, die Schülern strengstens verboten waren und so schlimm war die Situation ja nun auch nicht, als dass die drei Flüche ihm als einzigstes sein Leben retten könnten. Schlamm spritzte von den hinfliegenden und noch weiterlaufenden Ungeheuern auf und verschmutzte ihre Umhänge, was sie aber in dem Augenblick nicht wirklich störte. Der Siebtklässler hatte das ungute Gefühl, dass irgendwie alle der Magnus Canis Ingens immer auf ihn zu eilten, als wollten sie nur ihn erwischen, als wären die anderen ihnen egal, als gäbe es sie gar nicht. Und wieder einmal konnte Harry nur schmunzeln, wer war so intelligent gewesen solche dummen Tiere nach Hogwarts zu schicken?! Doch so einfach zu besiegen waren sie dann doch nicht. Denn nach einigen Minuten standen einige der Tiere einfach wieder auf, als wäre nichts gewesen, sie schwankten zwar ein bisschen, waren aber schnell wieder topfit, was den Zauberern einen Grund zu bedenken gab. "Normal ist das nicht!", sagte Professor Raue-Pritsche, die sich mit Zaubertieren doch am besten auskannte, "jemand muss einen Fluch auf sie gelegt haben!" Das war einleuchtend. Anscheinend war ihr Feind zu ihrem Pech doch nicht so dumm, wie Harry angenommen hatte. Die Wesen kamen ihm immer näher, obwohl Kingsley und Dumbledore neben ihm standen und ihn mit aller Art Flüchen beschützten. Die Minuten verrannen und der Regen wurde immer doller. Harrys sonst so widerspenstiges Haar klebte ihm ziemlich glatt am Kopf und an seinen Brillengläsern liefen bereits kleine Flüsse runter und es wurde für ihn immer schwerer exakt zu zielen. Also, nahm er seinen Zauberstab und tickte mit einem "Impervius" gegen seine Brille. Sofort war diese wieder klar und die nächsten Wassertropfen prallten ohne weiteres am Glas ab, sodass er wieder frei Sicht hatte. Sein Mantel war zwar dick, aber er wusste nicht, wie lange er die Nässe und damit die Kälte noch von seinem Körper fern halten konnte. Denn seine Hände und Füße fühlten sich bereits arschkalt an und seiner wehen Schulter gefielen die darauf fallenden, dicken Tropfen auch überhaupt nicht, aber wenigstens brannten sie nicht in den Wunden. Der Kampf ging immer weiter und mal waren die Zauberer im Vorteil und dann wieder die Wesen. Einmal war ein Tier gerade aufm Sprung Harry umzuhauen, als der selbst ihm einen ganz Körperfesselzauber aufhalste und ihn dann per "Mobilcorpus" zurück zu den anderen fliegen ließ. Aber einen kleinen Schrecken hatte er doch davon getragen, denn er hatte das Tier erst in den letzten Sekunden gesehen, wie war es bloß so nah an ihn ran gekommen? Der Kampf nahm und nahm kein Ende und wieder kam ein Vorteil der Bestien zum Vorschein, wegen ihrem dicken Fell würde ihnen die Kälte der Nacht nichts antun und der Regen störte sie auch kaum. dachte Harry zitternd. Er hatte keine Zeit den Wärmezauber anzuwenden, da sie mittlerweile jeden Zauberstab brauchten, um sich ihre Feinde vom Hals zu halten. Schließlich meinte Dumbledore: "Uns bleibt wohl nichts anderes übrig, als sie zu töten!" Harry wusste, dass er es nicht als gerechte Bestrafung empfand jemanden zu töten und töten an sich auch nicht grad bevorzugte in einem Kampf mit dem Bösen, genauer gesagt, er verabscheute es wohl. Jetzt musste der 17-Jährige sich zurück halten, während sämtliche Zauberer um ihn herum "Avada Kedavra" schrieen. Einer nach dem anderen ihrer Feinde fiel sofort um. Nach kurzer Zeit lagen sie alle bewegungslos auf dem matschigen Boden. Harry war erleichtert, dass es endlich vorbei war. Der Kampf war ihm wegen seiner Müdigkeit, der Kälte und der Nässe eh schon viel zu lange vorgekommen. Doch gerade als er sich umdrehen wollte, um wieder rein zu gehen, bewegten sich die großen Bestien von Neuem. Wie gebannt sahen die Zauberer die Wesen an und Harry meinte, dass sie ihn auch kurz angesehen hatten, was ihn zuerst wunderte, bis ihm der Grund einfiel. Erneut beschlich ihn das Gefühl der Unsicherheit. Die Augen ihrer Feinde glühten noch roter als zuvor und irgendwie schienen sie noch größer und muskulöser geworden zu sein. Und wie sie bemerkten, noch dazu schneller. Harry schloss die Augen kurz und öffnete sie sofort wieder, doch es war Realität. "Wie kann das sein?", fragte er ganz leise, eigentlich ehr an sich selbst gerichtet, als an die anderen. Aber der Schulleiter antwortete trotzdem: "Ich nehme an, dass Lord Voldemort sie mit einem Fluch belegt hat, der gegen alle verbotenen Flüche immun macht und nachher noch stärker werden lässt, als sie schon vorher waren.", beendete er seine Erklärung. Die anderen stimmten ihm nachdenklich zu. "Also, keine schwarzen Flüche mehr benutzen!", schlussfolgerte Madam Pince. Genau in dem Augenblick kamen die Geister wieder, die nachschauen gewesen waren, ob es den Schülern gut ging. "Alles in Ordnung!", trällerte der fast kopflose Nick recht gut gelaunt. Alle Hausgeister waren wieder eingetroffen, nun fehlte nur noch Professor Binns und sie hofften, dass er bald kam. Denn er war los geflogen, um nach zu schauen, ob die Verstärkung schon in Sicht war. Die vier Hausgeister flogen in der Zeit wirr durch die Feinde von Hogwarts hindurch. Am Anfang erschreckten diese sich noch dadurch und schlugen mit ihren Tatzen nach ihnen, als sie nach langen Minuten aber begriffen, dass sie die Geister nicht verletzen konnten, ließen sie sie einfach in Ruhe und beachteten sie nicht weiter. Wofür diese begann mit Schlamm nach den Tieren zu werfen, was immerhin eine Behinderung war, wenn man z.b. Schlamm im Auge hatte und auch nicht gerade gut war, wenn man etwas ins Ohr, die Nase oder den Mund bekam. So waren die Geister doch eine gewisse Hilfe für die Zauberer. Aber der tote Professor war immer noch nicht wieder gekehrt und vielleicht sollte man sich doch mal Sorgen um ihn machen. Auch wenn man nicht wirklich Zeit dazu hatte, denn wegen den Energiezufuhren waren die Viecher kaum noch im Zaum zu halten. Langsam kamen sie ihnen immer näher und ließen sich auch nicht mehr zurück drängen. Was wohl daran lag, dass ein einfacher Schockzauber bei weitem nicht so effektiv war, wie einer der drei verbotenen Flüche. Aber auch wenn die Versuchung groß war, wurden die drei nicht mehr benutzt. Jeder hielt sich daran. Schließlich schickten sie die weise Lady weg, um den alten Professor zu suchen und ihren Verbündeten mit zu teilen, dass sie auf keinen Fall gewisse Flüche benutzen sollten. Mittlerweile waren die vierbeinigen Feinde nur noch drei vier Meter von ihnen entfernt und die Situation wurde immer brennslicher. flehte Harry in Gedanken. Alles tat ihm weh, er spürte jeden einzelnen Knochen und seine Augen würden wohl nicht mehr lange offen bleiben können. Wie gerufen, kamen plötzlich aus dem Wald einige Zauberer und wegen mehrer Rothaariger unter ihnen war sofort klar, dass das die Verstärkung durch den Orden war. Nun saßen die Magnus Canis Ingens in der Fall, sie mussten schließlich einen sogenannten Zweifrontenkrieg führen. Und es kam noch besser, die Zauberer schlossen einen Kreis um die zurückweichenden Viecher. Anscheinend bekamen die es mittlerweile mit der Angst zu tun, da sie nicht mehr die große Mehrheit waren. Die neu dazu gekommenen wurden schnell über die Situation aufgeklärt und schließlich wurde so leise, dass es die Geschöpfe nicht hören konnten, geflüstert: "Wir fesseln alle und dann bekommt jeder einen großen Schluck von Severus stärkstem Schlaftrank." Für Harry war es äußerst komisch Snape beim Vornamen zu nennen. Doch die Lehrer sowie die Mitglieder des Ordens nannten sich untereinander immer beim Vornamen und da Harry zu letzterem gehörte, müsste er das ja eigentlich auch dürfen, obwohl Snape ihm, wenn er das gehört hätte, mit Sicherheit eine dicke fette Sonderaufgabe aufgebrummt hätte. Als alle die Informationen bekommen hatten, nickte Hogwarts Schulleiter einmal, und dann schossen aus sämtlichen Zauberstäben dicke Zauberseile hinaus und fesselten die vier Pfoten der Tiere zusammen, sodass diese sich nicht mehr bewegen konnten und umfielen. Wenige Sekunden später kam der blutige Baron mit einer Glasflasche in der Hand angeflogen, die er Slytherins Hauslehrer in die Hand drückte. Der nun die ehrenvolle Aufgabe hatte, in jedes dieser stinkenden, blutigen Mäuler ein paar Tropfen des Elixiers zu schütten. Anscheinend hatte Harry ziemlich auffällig schadenfroh gegrinst, denn Snape warf ihm einen bitterbösen Blick zu. Bevor Harry etwas erwidern konnte, stand Molly Weasley plötzlich neben ihm und umarmte ihn erst mal feste. "Wie geht's dir, Harry? Du siehst ja gar nicht gut aus!", meinte sie auf ihre besorgte Art und Madam Pomfrey musste ihr da auch noch vollkommen zustimmen. Harry seufzte innerlich. Doch dem sollte wohl nicht so sein, denn die Krankenschwester meinte: "Da solltest du wohl gleich mal mit mir in den Krankenflügel kommen!" Seine gute Laune über den Sieg über diese Wesen sank ziemlich schnell bei den tollen Vorraussichten. Zum Glück zog ihn der alte Moody von den Frauen weg. "Alles in Ordnung bei dir?", fragt er und sah ihn prüfend mit seinem echten Auge an, während das unechte irgendwo in seinen Kopf hinein, wahrscheinlich zu den erledigten Widersachern, sah. "Ich bin okay!", sagte Harry. "Das ist gut zuhören!", und damit wandte der alte Mann sich Dumbledore zu, um sich von ihm die heutige Nacht genauer erzählen zu lassen. Da sah Harry Hagrid, der gerade auf sie zukam. "Na Harry, habt ihr denen gezeigt was ein echter Zauberer ist?!", Harry war sich ziemlich sicher, dass da auch stolz mit in der Stimme des Wildhüters schwang, "ich durfte ja leider nicht hier her kommen. Professor Dumbledore meinte, es wäre zu gefährlich für mich, dabei hätte ich die Biester nur zu gern mal in Aktion gesehen. Sie sollen ja sehr wild sein!" Harry musste grinsen. Tonks lächelte ihm zu, Charlie und Bill schlugen ihm freundschaftlich auf die Schulter, wobei Charlie leider die verletzte traf. Was Harry erst mal zusammen sacken ließ. Mit verkrampften Gesicht ließ er sich von den Brüdern wieder hoch helfen. "So gut, wie du vorgibst, scheint es dir ja nicht zu gehen!", meinte der Ältere. "Lass mal sehen!", sagte der Drachenzähmer. Harry zog sich vorsichtig den Mantel von der linken Schulter, und Charlie hob dann den dicken roten Pulli hoch. Er kniff schon beim Anblick die Zähne zusammen. Dann legte er den Pulli und den Mantel wieder vorsichtig auf die Schulter. "Wie hast du das den hinbekommen. Ein Drachenbiss sähe harmloser aus!", meinte er neugierig. Harry erzählte den beiden kurz von dem Kampf mit dem Anführer der Bande. Da beide auf Wildnis und Gefahr standen, gefiel ihnen die Geschichte und sie nickten anerkennend. "Kein Wunder, dass die Mädchen auf dich stehen!", meinte Bill zwinkernd. Harry wäre der Spruch noch vor zwei Jahren peinlich gewesen, jetzt nahm er ihn locker grinsend hin und entgegnete nur immer noch grinsend: "Beklag du dich mal ja nicht. Ron hat mir da schon so einige Geschichten erzählt!" Die beiden schlugen kameradschaftlich ihre Handflächen aneinander. "Na, dem wird ich mal was erzählen, dass der aber auch nichts für isch behalten kann!" Erneut grinsten die drei sich an. "Wo sind eigentlich Fred und George?", fragte Harry. "Die müssen morgen früh auf ein Treffen sämtlicher Scherzartikelläden und unsere Mum hat ihnen verboten mitzukommen!", erklärte Charlie. "Komm jetzt mit, Harry, deine Verletzungen müssen behandelt werden!", mischte sich Madam Pomfrey in ihr Gespräch ein. Widerwillig ging er mit ihr. "Grüß mir Ginny, Hermine und Ron!", riefen die beiden jungen Erwachsenen ihm nach. "Von uns auch!", sagten Molly und Arthur. Dumbledore nickte ihm nur zu. Plötzlich blieb Harry noch mal stehen und rannte schnell, was er dann jedoch wegen seiner ließ und langsam weiter ging, zu ihm zurück: "Hermine liegt verletzt bei Ihnen im Büro!" "Gut, ich komme mit euch und bringe sie gleich nach!", lächelte er. Der Schwarzhaarige nickte erleichtert und ging mit der Krankenschwester, nicht ohne sich noch mal von allen zu verabschieden, schließlich hoch ins verwüstete Schloss. Von dem er jedoch nicht mehr allzu viel wahrnahm. Er war zu ausgelaugt von dem Kampf, zu kraftlos, um sich alles nochmals anzuschauen. Er hatte ziemlich Kopfschmerzen und hätte am liebsten sofort die Augen geschlossen. Es war zwar nicht sehr hell im Schloss, doch nur der kleinste Lichtschimmer stach ihn schon, so auch der glühende Zauberstab der Krankenschwester. Er hörte, wie hinter sich das Portal erneut aufging, doch er konnte sich nicht mehr umdrehen, außerdem war er sich eh ziemlich sicher, dass es Professor Dumbledore war. Nach schier endloser Zeit waren sie schließlich im Krankenflügel angekommen. Dort setzte Harry sich sofort auf das nächst beste Bett, seine Beine wollten ihn nicht mehr länger tragen. Doch noch bevor er sich hinlegen konnte, gab Madam Pomfrey ihm einen großen Riegel Schokolade, den er noch schwerfällig hinunter würgte. Selbst das Kauen fiel ihm schwer und sein Kopf schmerzte dabei. Als er es dann endlich runter geschluckt hatte, drückte sie ihm noch einen Becher mit einer übelriechenden Medizin in die Hand. Er sah, dass sie ihre Lippen bewegte, verstand aber nichts mehr. Es kam ihm fast so vor, als würde sein Gehirn langsamer arbeiten als sonst. Denn nach einiger Zeit erreichten die Worte: "Gegen eine Unterkühlung!" sein Gehirn. Es dauerte dann noch einige Zeit bis er verstand. Nach der Schokolade wurde ihm normalerweise immer richtig warm, nicht so heute, er hatte weiter gezittert, weswegen sie ihm wohl noch diesen scheußlich schmeckenden Trank verpasst hatte. Dann zog sie einen Vorhang um sein Bett, damit er sich in aller Ruhe aus seinen nassen Klamotten pellen konnte, was sich als schwerer als normal erwies. Denn seine Hände fühlten sich immer noch ziemlich kalt an und erst mit der Zeit bekam er wieder Gefühl in den Fingerspitzen. Schließlich hatte er es geschafft und stand so in voller Größe da, wie Gott ihn geschaffen hatte. Dann nahm er die weiße, kurze Schlafanzughose, welche die Krankenschwester ihm dort hing gelegt hatte und zog sie sich an. Sie fühlte sich warm auf seiner Haut an. Danach drehte er sich um und wollte nach dem Oberteil greifen, doch dort war keins. Er wühlte mit kleinen Augen das Bett durch, fand aber keins. Also, zog er irgendwann den Vorhang auf und fragte: "Wo ist denn das Oberteil?" "Bist du fertig? Schön, dann kann ich ja mit der Operation anfangen!", meinte Madam Pomfrey ohne auf seine Frage einzugehen. Sie drückte ihn runter aufs Bett, was wohl nicht so schwer sein musste, denn sie schaffte es ohne große Anstrengungen, obwohl Harry sich normalerweise locker gehen eine Lady in ihrem Alter hätte wehren können, aber jetzt war er zu schwach und irgendwie war ihm auch egal, als er auf dem weichen Bett lag, ob er nun ein Shirt an hatte oder nicht. Das Letzte, was er spürte, war ein kleiner Stich, dann waren ihm seine Augen endgültig zu gefallen und er fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Als er aufwachte, war der ganze Saal schon hell. Noch immer war das Gestell mit dem Vorhang um sein Bett, was wenigstens den Großteil der Sonnenstrahlen von seinem Kopf entfernt hielt, der tat nämlich noch immer höllisch weh. Deswegen nahm er sich schnell seine Brille, um wieder scharf sehen können, von der Konsole neben seinem Krankenbett. Als er sich mit der rechten Hand an die Stirn fasste, bemerkte er etwas weiter rechts, dass dort ein zugewachsene, jedoch neue Platzwunde war. Seine Lippen fühlten sich rau, trocken und aufgeplatzt an, mit Krusten an den Rändern. Seine Hände waren zwar wieder sauber, hatten aber an vielen Stellen kleine Schnittwunden. Schließlich hielt er es nicht mehr aus, er wollte unbedingt wissen, wie sein Körper aussah, ob er überall zu entstellt war?! Harry mochte es nicht, wenn man seinem Körper, wie dem eines Muggels anhand der vielen Narben, ansah, was er schon alles mit machen hatte müssen. Also, nahm er sich auch seinen Zauberstab und zauberte sich einen großen Spiegel herbei. Vorsichtig setzte er sich im Bett hin. Er fühlte sich noch ziemlich schwach und wackelig. Eigentlich hatte er ja Vertrauen zu der Krankenschwester, sie hatte schon soviel an ihm wieder zusammen geflickt und man sah überhaupt nichts mehr, aber trotzdem wollte er lieber auf Nummer sicher gehen. Vorsichtig setzte er einen Fuß auf den Boden und dann den anderen. beschloss er Er stützte sich mit den Händen von der Matratze ab und drückte sich dann hoch. Er kam sich vor wie ein kleines Kind, das gerade laufen lernte und war froh, dass ihn keiner sah, insbesondere nicht Malfoy. Er schaute auf den Boden und hob schließlich seinen Blick, um sich im Spiegel zu begutachten und zu entscheiden, ob er so überhaupt zu Hermine gehen konnte, denn er wollte ihr auf keinen Fall einen Schrecken einjagen. Als er sich sah, weiteten sich seine Augen. Er konnte nicht fassen, wie er aussah. Entsetzt schüttelte er den Kopf und packte sich vorsichtig an die Stelle. Fortsetzung folgt Ich weiß, dass es teilweise ein bisschen kitschig ist, was Harry da ins einer Todesangst so denkt. Aber wer weiß schon, was ein Junge denkt, wenn er Angst hat zu sterben... Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen. cu Eure Darc Angel Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)