Der Hogwartsball von DarcAngel ================================================================================ Epilog: Der Playboy ------------------- Der Hogwartsball Teil: Epilog (4.Teil) Kapiteltitel: Der Playboy Autor: Darc Angel Inhalt: Nach Hermines fluchtartigem Abgang spielen Gerüchte, Streit, Betrug und Liebe in Hogwarts eine wichtige Rolle im Epilog der FF! Disclaimer: siehe vorige Teile Widmung: meiner besten Freundin Prinzess of Light zum Geburtstag und meiner Sis Sue Black Vorwort: Ich weiß, der Epilog ist nicht so schnell gekommen, wie ihr es euch erhofft habt. Aber ihr wisst ja, dass ich nicht so viel Zeit hab! Sorry. Doch dass ist ja jetzt nicht wichtig, denn jetzt ist er ja da. Dann denk ich, ist es längst mal an der Zeit sich bei meinen ganzen Lesern und besonders den Kommischreibern zu bedanken *verbeug*, ihr ward klasse J!! Eigentlich sollte der Epilog ja kürzer als 10 Seiten werden, das hat nur nicht geklappt *g*, plötzlich war er schon länger. Aber seht es mal positiv, jetzt habt ihr mehr zu lesen, na dann viel Spaß! Tränen liefen ihr unkontrolliert in Strömen die Wangen runter. Die Schminke, die sie sich ins Gesicht geschmiert hatte, um zu verdecken, wie viel sie vorher schon geweint hatte, verlief mit dem Wasser und verschmierte. Ihre Tränen, schwarz vor Wimperntusche, tropften auf den Steinboden, während sie ziellos durch die Gänge lief. Sie sah alles nur noch verschwommen, die Tränen nahmen ihr die Sicht. Aber das war ihr egal! Egal, wo sie war, Hauptsache sie musste sie und vor allem ihn nicht sehen und solange sie keine sich küssenden, glücklichen Menschen je wieder sehen musste, war ihr egal, wo sie war. Sie wollte nur alleine sein mit ihrem Kummer. Doch nie wieder wollten sie diesen Schmerz fühlen, nie wieder an ihn erinnert werden. Denn er war noch schlimmer als der, als Harry ihr NICHT gesagt hatte, dass er sie liebte! "Ich hätte es wissen müssen!", schluchzte sie leise vor sich hin und wischte sich mit ihren Armen durchs Gesicht, "doch ich Dummerchen hab ja an die große Liebe geglaubt und ihm mein Herz zu Füßen geschmissen! Wie einfältig ich doch bloß war zu denken, dass Harry, nein, der große, tolle Held Harry Potter, der Junge, der schon mehrere Male überlebte, sich wirklich in mich, eine einfache Muggelgeborene, verliebt hätte, wo ihm doch fast jedes Mädchen zu Füßen liegt!" Immer noch schluchzend rang sie nach Luft, es tat so höllisch weh. Dieses eine Bild ließ sich einfach nicht mehr aus ihrem Kopf verbannen: Harry und Parvati, wie sie ihre Preise entgegen nahmen, ins Publikum lächelten und sich dann auf der Bühne vor der ganzen Schule küssten!! Ihre braunen, nassen Augen überliefen geradezu und die Tränen rannen heraus, sie waren wie zu volle Ozeane. "Wieso sollte er sich auch auf EIN Mädchen festlegen, wenn er doch jeden Tag ein anderes haben konnte, immer wieder neue Abenteuer, das macht ihm mit Sicherheit viel mehr Spaß!", sie verfiel in einen Zustand, indem sie nichts anderes als weiter laufen und weinen konnte. Es fiel ihr so schrecklich schwer nicht an ihn zu denken, denn es tat so weh, und doch konnte sie an nichts anderes als gerade das zu tun, an ihn zu denken, egal, ob sie wollte oder eben nicht. "Wie konnte ich mich nur so in diesem Arschloch täuschen?!", brachte sie leise zischend über ihre Lippen, "wie konnte ich nur glauben, dass ich diesen Jungen kenne!?!" Hinter einer breiten Statue ließ sie sich auf den Boden gleiten. Gegen die Wand gelehnt zog sie ihre Beine an, schlang ihre Arme um sie und vergrub ihr Gesicht in ihrem schönen Kleid. Die Kälte um sie herum, den ums Schloss jagenden Wind und den lautstark gegen die Fensterscheiben schlagenden Regen nahm sie genauso wenig wahr wie das Knurren ihres Magens, immerhin hatte sie seit dem Frühstück nicht wirklich mehr was gegessen! Ihr Herz schlug hart gegen ihre Rippen, es tat weh! Sie legte eine Hand auf ihr Herz und verzog ihr schmerzverzerrtes Gesicht zu einer Grimasse. "Warum tut es nur so weh?", schluchzte sie, während sie das Bedürfnis hatte diesen Satz durch das ganze Schloss zu brüllen - doch sie ließ es. Ihr Brustkorb hob und senkte sich schnell, denn noch immer ging ihr Atem schnell vom Weglaufen, oder lag es vielleicht daran, dass sie weinte oder an ihn dachte?! Sie zitterte bereits. Es war stockdunkel, und sie hatte keinen Schimmer, wo sie war, als sie ihren Kopf anhob und blinzelnd durch den menschenleeren Gang blickte. Niemand war zu sehen, weder Schüler, noch Lehrer, noch Geister, noch wer aus dem Orden, einfach keiner. Sie war ganz allein! Wieder rannen ihr die Tränen aus den Augen, diese waren einfach zu voll mit der salzigen Flüssigkeit, und Hermine konnte und wollte sie nicht zurück halten. Jede einzelne Träne, die ihre Wange runter lief, hinterließ eine brennende, heiße, rote Spur auf ihrer sonst so schönen Haut. Sie schluchzte und presste sich ihre Hände vors Gesicht um diese gottverdammte Welt nicht mehr sehen zu müssen. Aber ihre Sandalen drückten und so zog sie diese kurzerhand aus. Frische, kühle Luft streifte ihre nackten Füße, die sie erst mal kurz genießerisch in die Luft streckte, bevor sie sie auf den kalten Boden stellte. Langsam zog sie sich an der Wand hinter ihr wieder hoch und nahm ihre schwarzen Sandalen mit kleinen Riemchen in die Hand. Dann ging sie in die Mitte des Gangs und versuchte sich zu orientieren. Noch immer liefen ihr leise Tränen über die Wangen, als sie merkte, dass sie gar nicht soweit weg von ihrem Haus entfernt war. Ihre Beine hatten sie ganz automatisch hier her gebracht. Glücklich darüber, dass sie nicht allzu lange barfuss durch die Kälte gehen musste, lief sie zu dem Portrait der fetten Dame. Erleichtert betrat sie den geheizten Gemeinschaftsraum und nahm zufrieden wahr, dass das Licht aus, sie also alleine war, da alle noch unten auf dem Fest ihren Spaß hatten. Schon wollte sie erleichtert ausatmen, als sie einen Schatten entdeckte, während sie auf dem Weg zum Turm der Mädchen war. Sollte sie stehen bleiben und sich zu erkennen geben bzw. zu gucken, wer hier war?! Vielleicht hatte derjenige sie eh schon gesehen, dann hatte es überhaupt keinen Sinn weiter zu gehen. Aber sie wollte so wie sie sich fühlte und wahrscheinlich aussah eh niemanden sehen, geschweige denn, dass jemand sie sah und zu erklären, warum sie aussah, wie sie eben aussah, oder irgendwas anderes wollte sie auch nicht. Deswegen ging sie, nachdem sie eine kurze Sekunde lang gezögert hatte, normal und zielstrebig weiter, in der Hoffnung, dass sie noch nicht entdeckt worden war. Zu ihrem Leid war das nicht der Fall. Sie spürte ganz deutlich im Nacken, wie sie beobachtet wurde. Aber das einzige, was sie hörte, war das angenehme Knistern der Flammen, ihre nackten Füße auf dem Holzboden und ihren eigenen Atem. Wie gerne hätte sie sich jetzt noch kurz vor das Feuer gesetzt, aber eben nur alleine! Durch den Blick ließ sie sich nicht abbringen weiter zu gehen, sie wollte nicht wissen, wer da war, nein! Doch demjenigen schien das anders zu ergehen. Denn plötzlich, wenige Meter bevor sie die ersten Treppenstufen erreicht hatte, hörte sie Schritte hinter sich. Und es waren nicht die Schuhe eines Mädchens, die sie da hörte, denn alle Mädchen hatten heute welche mit Absatz an und die hinter ihren hatten den 100&-ig nicht. Das hieß nichts Gutes! Also, legte Hermine einen Schritt zu, denn bald war sie in Sicherheit! Sie spürte wie ihr Herz einen minimalen Freudensprung machte, als sie die erste Stufe bestieg, dann die Nächste und so weiter. Die kalten Steine unter ihren Füßen kribbelten leicht und ihr Haar, das sich teilweise gelöst hatte, wehte im Zugwind! Sie fühlte sich frei und doch zugleich gefangen in einem Käfig, der sich Welt bzw. Hogwarts nannte. Jetzt, wo sie glaubte, dass sie endgültig in Sicherheit war, schaffte sie es nicht mehr die Tränen, die sie die ganze Zeit unten zurückgehalten hatte, weiterhin weg zu blinzeln, sie machten sich wieder selbstständig und knallten laut auf die Stufen. Hermine hatte schon Angst, dass die Person unten im Gemeinschaftsraum das Plätschern hören konnte. Plötzlich bemerkte sie, dass ihre Schritte nicht die einzigen waren, die in dem Turm wiederhallten. Sie ahnte schreckliches. Sie nahm alle Kraft, die sie noch aufbringen konnte, was nicht viel war, da sie vom vielen Weinen ziemlich schwach war, und rannte so schnell es eben ging die Treppenstufen hoch. merkte sie bald völlig außer Atem, als die Schritte hinter ihr, ihr immer näher kamen. schlussfolgerte sie richtig Sie riss sich ihre Kette vom Hals, die sich dabei zurück in das verwandelte, was sie eigentlich war, nämlich ihr Zauberstab, den sie verhext hatte. Sie nahm das feine Stück Holz in die Hand und überlegte welchen Spruch sie benutzen konnte, der ihr in dieser Situation nützlich sein würde! Sie streckte ihren Zauberstaub über ihre Schulter nach hinten, damit sie ihn nicht sehen musste, sie wusste auch so, dass er dicht genug hinter ihr war, sodass sie ihn treffen konnte, und rief ohne zu Zögern: "Tarantallegra!" Dann richtete sie den Stab wieder nach vorne und rannte und rannte. Sie hörte, dass Harry große Schwierigkeiten hatte hinter ihr her zu kommen, da seine Beine nicht das machten, was sie sollten, sondern wild umher tanzten. Ein kleines Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht, nicht mehr weit lag ihr Schlafsaal. Sie knallte die Holztür hinter sich zu, hielt ihren Zauberstab auf sie und murmelte: "Colloportus!" Die Tür war verriegelt. Langsam ging sie zu ihrem Bett und ließ sich erleichtert darauf fallen. Noch immer schlug ihr Herz schnell, hätte sie ein paar Sekunden später reagiert, wäre sie jetzt nicht hier allein, sondern ihm ausgeliefert gewesen. Doch sie wusste, dass er bald die Tür erreichen würde. Tatsächlich hörte sie kurz darauf gleichmäßige Schritte. fiel es ihr ein. Er ahnte wohl schon, dass sie die Tür verzaubert hatte, denn er machte sich erst gar nicht die Arbeit die Klinke runter zu drücken, sondern schien es sofort mit "Alohomora" zu probieren, zwecklos natürlich. "Mach die Tür auf, Hermine!", hörte sie seine Stimme vom Treppenhaus. Sie zuckte zusammen, sie wollte ihn nicht hören, konnte es nicht, ohne dass ihr schon wieder die Tränen kamen - was auch passierte! Sie drückte sich die Hände auf die Ohren und vergrub ihr Gesicht in ihrem Kopfkissen. Stille umgab sie, sie hoffte, dass seine Stimme diese nicht mehr zerstören konnte. Doch auch das war zwecklos, denn sie hörte es zuerst leise klopfen und dann: "Bitte, Hermine, ich muss mit dir reden!", drang seine Stimme an ihre Ohren. Immer mehr Tränen liefen. Sie drückte sich ihre Zeigefinger in die Ohren und vergrub ihren Kopf mittlerweile unter ihrem Kissen. Verstand er denn nicht, dass er hier nicht erwünscht war?! Sie wollte ihre Ruhe haben und nicht schon wieder an die letzten Stunden erinnert werden, was sich jetzt nicht mehr vermeiden ließ! Sie wollte an etwas anderes denken. Doch auch sie kam nicht drum rum sich einzugestehen, dass sie eben keinen schlimmeren Fluch genommen hatte, weil sie Harry keine Schmerzen zufügen konnte, obwohl er ihr das angetan hatte. Aber sie hatte es einfach nicht fertig gebracht und würde wahrscheinlich wieder so reagieren, sie war einfach zu schwach! "Verdammt, Hermine, mach die Tür auf!", schrie er, und wieder hörte sie es. Sie überlegte nach einem Zauberspruch, den sie benutzen konnte, damit sie ihn nicht hören konnte, aber ihr fiel einfach nichts ein. Ihr Gehirn schien leer zu sein, sie konnte keinen gescheiten Gedanken fassen. Immer nur hörte sie den 17-Jährigen gegen die Tür hämmern. Weiterhin liefen ihr Tränen über die Wangen, was sie nur nebenbei wahrnahm. Sie war zu verwirrt und zu abgelenkt. "Wenn du mir die Tür nicht öffnen willst,...!", er ließ die Warnung offen stehen. Erschreckt hob sie ihren Kopf und sah zum Eingang. Ron saß derweilen unruhig auf seinem Stuhl in der großen Halle. Es waren nur noch 20 Minuten bis Mitternacht und dann war der Ball zu Ende, das heißt, dass dann wieder alle Schüler in ihre Häuser und Schlafsäle zurückkehren würden. Nervös wippelte er mit den Beinen, wie er es immer machte. Padma legte ihm lächelnd eine Hand aufs Bein, sie wollte ihn beruhigen, aber diesmal klappte es nicht. "Was ist denn los?", fragte sie ihn leise und sah ihm dabei eindringend in die Augen. Er wollte sie nicht anlügen, doch die ganze Wahrheit wollte er ihr auch nicht erzählen. "Versprich mir, dass du es keinem erzählst, noch nicht mal deiner Schwester!", flüsterte er und beugte sich zu ihr. Sie hob feierlich die Hand und meinte: "Ich schwöre!" Der Rothaarige nickte. "Hermine ist in Harry verliebt!", seine Stimme war kaum mehr als ein Zischen, so war er darauf bedacht, dass es sonst keiner hörte. Padma hob kurz überrascht die Augenbrauen, bevor sie ebenso leise zurück flüsterte: "Das hab ich mir schon gedacht, so wie sie eben nach dem Kuss reagiert hat! Aber warum ist Harry ihr denn dann so schnell hinterher?" ~Flashback~ Die Tür knallte ins Schloss, nachdem Hermine fluchtartig den Saal verlassen hatte. Viele, die bis gerade noch auf die Bühne geschaut hatten, fuhren bei dem lauten Knall zusammen und sahen zur Tür. "Was war das?" "Ist wer weggerannt?" "Wer knallt denn so die Türen?!" "Romantikzerstörer!", lauter solche Begriffe und Sätze flogen durch die Luft, aber nur die, die in der Nähe von Hermine gesessen hatten, hatten ihr verweinte Flucht mitbekommen, wenn sie nicht gerade zu sehr von der Bühne fasziniert oder erschreckt gewesen waren. Denn es hatten sich schließlich einige hübsche Mädchen Hoffnung bei Harry gemacht. Auch Harry und Parvati fuhren auseinander, wobei er den Kuss abbrach. Überrascht sah er auf, zur Tür. Jemand war rausgerannt. schoss es ihm wie ein Blitz durch den Kopf Schnell spürte er, dass alle ihn ansahen. Manche waren am grinsen, andere waren entsetzt und von den Slytherinmädchen bekam er abfällige Kussmündchen zugeworfen. Seine Augen weiteten sich kurz. Ganz langsam drehte er seinen Kopf zur Seite. Dort stand Parvati, seine Ballkönigin mit ihrem Preis in der Hand und strahlte ihn förmlich mit leuchtenden Augen an. flehte er in Gedanken und drehte sich zu der Jury. Fudge lächelte ihn, wie er das immer tat, an. Lupin lächelte auch leicht, obwohl Harry meinte zu erkennen, dass sich Remus nicht so sicher war, was er über das gerade geschehene denken sollte. Tonks schüttelte kaum merklich entsetzt den Kopf. Und Dumbledore deutete ganz eben lächelnd leicht mit dem Kopf Richtung Tür. Harry drehte sich wieder zu Parvati. Noch immer starrten ihn alle an, doch das störte ihn im Moment nicht. Dann lief er los, er sprang die Bühne runter, stürmte durch den Saal, sodass die Pärchen auf der Tanzfläche ihm ausweichen mussten, und eilte zur Tür. Diese riss er auf und knallte sie genauso hinter sich zu, wie eine gewisse andere Person nur einige Sekunden zuvor. ~Flashbackend~ Ron warf einen kurzen Blick zur Tür, dann auf seine Uhr und überlegte, was er sagen sollte: "Ich denke mal, dass er auch sehr viel für sie empfindet!" Er sah kurz auf den Boden, was Padma aber nicht mitbekam. "Aber warum hat er dann vorher meine Schwester vor uns allen geküsst?", fragte sie irritiert. Der Weasley sah sie wieder an, diesmal ahnungslos, er zuckte mit den Schultern, während er sagte: "Da fragst du mich zu viel." Sie nickte nachdenklich. "Wollen wir noch mal tanzen gehen, bevor gleich Schluss ist?", fragte Ron, einmal um vom Thema abzulenken und weil er wirklich noch mal gerne mit ihr tanzen ging, insbesondere weil sie gerade mal wieder einen langsamen Schmusesong spielten. Sie willigte lächelnd ein und ließ sich dann von ihm auf die Tanzfläche führen. Als Hermine leise zischend die Worte: "Flamma Ignis" hörte, war es bereits zu spät, wie sie kurz darauf registrierte. Denn da wo vorher die breite Holztür gewesen war, befand sich nur noch ein Häufchen Asche. Die Tür war innerhalb einer Sekunde vor ihren Augen runtergebrannt und jetzt stand er im Rahmen. Ihre Augen huschten über seinen gut gebauten Körper und sein ernstes Gesicht, was alles weniger als eine Sekunde dauerte, denn dann schaute sie auch schon wieder weg und legte sich wieder hin. Sie vergrub ihr Gesicht erneut in ihrem Kissen, bereute, dass sie ihn angesehen hatte, denn sie wollte ihn nicht sehen. "Hau ab!", rief sie ihm zu. Aber wie sie befürchtet hatte, hörte er nicht auf sie und ließ sie endlich in Ruhe, sondern kam geradewegs, wenn auch langsam, auf sie zu. Sie hörte seine Schritte auf dem Holzboden. Immer noch rannen ihr unaufhörlich Tränen aus den Augen. "Bitte, Hermine, hör mir doch zu!", er flüsterte geradezu, doch sie verstand es. Denn gerade setzte er sich auf die Bettkante ihres Himmelbettes. unterbrach sie selbst ihre Gedanken. Sie schüttelte den Kopf, als Antwort darauf was er gesagt hatte. "Ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlst!", begann er leise. Plötzlich wich die Trauer teilweise aus ihr, ehr gesagt, sie wurde vertrieben, und zwar von der Wut, die sich nach dem Satz in ihr breit machte. Sie riss sich zusammen, die Tränen waren ebenfalls so plötzlich versiegt und durch die ansteigende Wut packte sie der Mut und sie hob ihren Kopf und funkelte ihn voller Hass, zumindest wollte sie das, an. "Du hast doch keine Ahnung, was für'n Scheiß du da redest!", schrie sie ihn da an. Verwundert und entsetzt blickte er sich an, letzteres wahrscheinlich, weil er sie gerade musterte und feststellte, wie verweint und elendig sie aussah. Davon ließ sie sich jedoch nicht irritieren, denn sie hatte gerade erst angefangen ihn fertig zu machen und wenn sie sich einmal in etwas reingesteigert hatte, dann konnte das dauern. "Du hast keinen blassen Schimmer, wie ich mich fühle!", brüllte sie gerade zu, wobei ihre Stimme noch lauter wurde und er leicht zusammenzuckte, "Du bist nicht der jenige, der betrogen wurde, du bist nicht der jenige der verlassen wurde. Du bist noch nie verlassen worden und wenn dann war es dir doch piep egal, denn du spielst nur mit den Mädchen! Guck mich nicht so bescheuert an, du weißt ganz genau, wovon ich rede, du sexuellgenötigtes Arschloch." Hermine schnappte nach Luft. Nachdem Harry sich wieder von dem kleinen Schock erholt hatte, er war noch nie von jemandem so angeschissen worden und erstrecht nicht von ihr, und seine Stimme wieder fand, sagte er normal: "Ich wollte mich gerade bei dir entschuldigen. Ich weiß nicht, was da unten in mich gefahren ist, ich wollte das nicht, das musst du mir glauben!" Er versuchte tatsächlich ruhig zu bleiben und es gelang ihm sogar ganz gut. "Ach ja, muss ich das?", schnauzte sie weiter, "du weißt also nicht, warum du einfach irgendwelche Mädchen küsst, nein?!" Sie kochte vor Wut, für wie doof hielt dieser Trottel sie eigentlich. "So was blödes hab ich noch nie gehört! Weißt du, wem du verdammt ähnlich bist? Nein? Deinem Vater, der war genauso ein Playboy, der mit jeder rum gemacht hat, nur dass er noch weitergegangen ist und selbst mit jeder geschlafen hat, der beste Beweis dafür bist schließlich Du! Aber vielleicht hast du das ja auch schon!!" Sie war richtig in Fahrt gekommen und ihre sonst so fröhlichen, mandelbraunen Augen sprühten nur so voller bösartiger Funken, die Harry genau ins Herz trafen. Dieser Blick, diese so gehässig funkelnden Augen waren ihm gedacht, er schluckte. Dann realisierte er erst, was sie gerade gesagt hatte, langsam checkte sein Gehirn die Beleidigung und auch in ihm stieg Wut auf. "Wie kannst du es wagen, so was über meinen Vater zu sagen, du Miststück. Ich will, nein, wollte mich bei dir entschuldigen und versuchen dir alles zu erklären, nachdem ich das ganze Schloss nach dir abgesucht und dich endlich gefunden hatte. Was machst du? Du beschimpfst meinen Vater. Verdammt, Hermine, lass andere hier raus. Ich bin ich und du bist du. Und diese Sache geht nur mich und dich was an." Er kämpfte mit aller Kraft gegen die Wut in seinem Inneren an. Sein Stolz war verletzt, doch noch wichtiger als der war ihm sie, Hermine! "Ach ja, ich glaube, da ist Parvati aber anderer Meinung!", schluchzte Hermine plötzlich wieder. "Das wollte ich dir ja erklären. Ich will nichts von Parvati, wir sind nur Freunde und das wird sich auch nicht ändern. Ich liebe sie nicht, verdammt, begreif das doch und sei nicht so eifersüchtig!", seine Stimme war ruhig, und trotzdem angespannt. Hermine fragte aufgebracht: "Du liebst sie nicht, ja?! Und warum bitteschön küsst du sie dann vor der ganzen Schule und zwar nicht auf die Backe, sondern mit Zunge auf den Mund?!", schrie sie. Wäre sie bei klarem Kopf und nicht an dieser Situation beteiligt gewesen, hätte sie das wahrscheinlich witzig gefunden und gemerkt, dass das Mädchen, also sie, schrecklich eifersüchtig war, aber so wollte sie es nicht wahrhaben, merkte es nicht mal. "Du glaubst ja wohl nicht im Ernst, dass ich dir das abkaufe?!", erneut begannen die Tränen ihr aus den Augen zu laufen. "Bitte, glaub mir doch! Ich empfinde für Parvati nichts als Freundschaft. Ich liebe sie nicht und werde es niemals tun!", er suchte nach den richtigen Worten, "der Kuss war ein Versehen, verdammt noch mal!" "Der Kuss hat dir also nichts bedeutet?? Du verdammtes Schwein!", schrie Parvati, die in der Tür stand, sie hatte alles gehört und auch ihre Augen wurden schrecklich nass und schließlich kämpfte sich eine erste Träne ihren Weg aus dem Auge die Wange runter und tropfte auf den Boden. Hermine schenkte der Schwarzhaarigen keinen einzigen Blick, sonst würde sie nachher noch Mitleid für diese Tussi empfinden und das konnte sie nun überhaupt nicht gebrauchen. Also funkelte sie Harry noch immer genauso böse an wie vorher. Der sah kurz zu Parvati, bevor er seine Augen wieder auf Hermine richtete. "Lass uns bitte allein, Parvati, mit dir hab ich eh noch ein Wörtchen zu reden!", seine Stimme war mehr als nur vorwurfsvoll. Sie ahnte wohl, dass, wenn sie blieb, alles nur noch schlimmer würde, und so ging sie wieder die Treppe hinunter, während ihr noch ein paar Tränen über die Wangen liefen. "Ach, mit ihr musst du also auch noch über eure Beziehung reden!", meckerte Hermine so gleich wieder. Harry glaubte ausnahmsweise mal zu wissen, was in dem Mädchen vorging. Sie versteckte ihren Schmerz, wie verletzt sie wirklich war, unter dieser wütenden Fassade und überspielte das noch, indem sie von dem entscheidendem, dem Kuss, ablenkte. Irgendwie verstand er sie sogar, und zwar nicht nur ein bisschen. Doch jetzt musste er sie erst mal wieder beruhigen, was nicht einfach werden würde. "Nein, wie ich oft muss ich dir noch sagen, dass ich nichts mit Parvati habe. Wir sind nur Freunde!", sagte er ruhig. Diese Ruhe und Gelassenheit, die er an den Tag brachte, machten sie geradezu wahnsinnig. "Ist das für dich nur ein Spiel oder was? Du tust so ruhig, als wäre dir das alles egal! Wenn das so ist, dann geh doch endlich und lass mich in Ruhe, du hast schon genug angerichtet. Los kümmere dich um Parvati, auch wenn sie nur "eine normale" Freundin ist!", sagte sie abfällig und fuchsteufelswild zugleich. Sie konnte diesen Jungen einfach nicht verstehen, und wollte es auch nicht. Er schüttelte den Kopf: "Du verstehst das falsch. Ich will nicht mit dir streiten und reg mich nur deswegen nicht auf!" Sie sah ihn zuerst ungläubig und dann enttäuscht an: "Anscheinend versteh ich heute Abend deiner Meinung nach alles falsch. Ich versteh überhaupt nicht mehr, wie das mit uns beiden passieren konnte! Wir sind so unterschiedlich und reden ständig an einander vorbei!" Der Schwarzhaarige sah sie liebevoll an und strich ihr zögernd über den Arm, den sie jedoch sofort wieder wegzog. "Lass das!", fauchte sie. "Wir sind gar nicht so unterschiedlich. Das glaubst du im Moment nur! Selbst Ron meint, wir wären ein schönes Pärchen und dem passt das mit Ginny und Dean immer noch nicht! Versteh doch, wir gehören zusammen, Hermine! Ich liebe dich!", lächelte er hoffnungsvoll. "Das fällt dir ja früh ein!", schrie sie aufgebracht zurück, "wem hast du das sonst noch gesagt?! Parvati, Ramona, Lissa? Vergiss es, Harry. Ich kann und will dir nicht mehr vertrauen. Zu sehr hast du mich enttäuscht. Du solltest dich freuen, dass du mich los bist, jetzt hast du mehr Zeit für deine anderen Freundinnen, die du ja angeblich nicht hast. Geh endlich und lass mich allein, ich will dich nicht wieder sehen!" Daraufhin drehte sie ihm den Rücken zu und schloss die Augen, sie hoffte, dass er nun endlich ging, denn würde er diesen einen Satz noch mal sagen, sie noch mal berühren, ihr noch mal so eindringlich in die Augen sehen, wie eben, sie würde sich nicht mehr unter Kontrolle haben und etwas tun, was sie nachher mit Sicherheit bereuen würde... Anscheinend aber trat die Hoffnung ihres Verstands ein, denn sie spürte, wie er sich von der Bettkante hob und mit schweren Schritten das Zimmer durchquerte. Er reparierte die Tür durch Zauberei und hängte sie wieder ein. Sie sah nicht, dass sich Harry traurig noch mal nach ihr umdrehte und zu ihr rüber schaute, bevor er die Tür schloss und zum Gemeinschaftsraum ging. Hermine drehte sich wieder um und sah zu der geschlossenen Tür. sie seufzte theatralisch Eine einzelne Träne kullerte ihre Wange runter und es blieb bei der einen. Sie konnte nicht mehr weinen, hatte schon viel geweint, zu viel! Sie würde nie mehr Gefühle zeigen können, ohne Herz, deswegen war das die letzte Träne, die sie in ihrem ganzen Leben vergießen würde. Sie musste jetzt stark sein und sich abschotten, keinen, noch nicht mal Ron, an sich ran lassen, damit sie stark würde und sie keiner mehr so tief drin verletzten könnte und niemand mehr wusste, wie es ihr wirklich ging, was sie wirklich wollte. Entschlossen stand sie auf und betrachtete sich im Spiegel. Entsetzt riss sie die Augen auf. War das Mädchen, das sie da anstarrte, wirklich sie?! Sah sie so grausam aus?! Die Adern in ihren Augen waren geplatzt und ihre Augen leuchteten geradezu rot vor Blut. Ihre Lippen waren leicht aufgeplatzt und sie blutete an der Unterlippe, auf der sie anscheinend mal wieder herum gebissen hatte ohne es zu merken. Der Lipgloss war nur noch an manchen Ecken zu erkennen. Im ganzen Gesicht hatte sie Make Up Ränder. Da, wo mittlerweile keins mehr war, blickte errötete Haut hervor, was die vielen Tränen bewirkt haben mussten. Manche Tränenspuren waren aber auch schwarz von der Wimperntusche. Am stärksten war die Farbe unter den Augen. Ihre Wimpern klebten nass und noch teilweise schwarz auf ihrer Haut und in einander. Sie sah grauenvoll, fast schon wie ein Monster aus. Schnell packte sie sich ein Handtuch und rannte ins Nebenzimmer, ein Bad für die 7.Klässlerinnen, bevor noch jemand sie so sah. Traurig ging Harry die Treppe runter. Er hatte vorher schon gewusst, dass es schwer werden würde mit Hermine zu reden, doch so schwer?! Damit hatte er nicht wirklich gerechnet. Er sehnte sich so sehr danach sie wieder in den Arm zu nehmen, mit ihr herum zu albern oder sie einfach nur anzuschauen. Aber irgendwie verstand er, dass sie ihm nicht glaubte. Er konnte es ja selbst noch kaum fassen, was er da eben gesagt hatte. völlig verwirrt ging er langsam weiter runter er seufzte leise Wieder wütend ging er schneller die Treppe runter, nicht dass die Schwarzhaarige noch auf die dumme Idee kam zu kneifen. Denn er wollte das jetzt mit ihr klären in den paar Minuten, die sie noch hatten, bevor die anderen Gryffindors eintreffen würden. Anscheinend hielt Parvati doch noch was von ihrer Freundschaft, denn sie saß unten in einem großen, roten Sessel und sah ihm schon entgegen, als er die Treppe runter kam. Ihr Blick konnte Bände sprechen, doch Harry hatte sich angewöhnt nicht auf ihre Augen zu "hören" bzw. ihnen nicht zu vertrauen. Denn sie waren wunderschön und glänzten meistens lieb, treu und vertrauensvoll, sodass man ihr so gut wie keine Bitte abschlagen konnte. "Gut, dass du gewartet hast!", begann er und setzte sich in einen Sessel, der dem ihren gegenüber stand. Sie nickte nur und sah ihn abwartend an. Harry schaute sie nachdenklich an, er wusste nicht so recht, wie er mit der Situation umgehen sollte. Sie dachte allerdings, dass er ihr Zeit ließ anzufangen, um die Sache einfacher zu machen, worauf sie gerne einging, denn im Nachhinein verspürte sie Reue und natürlich Hass auf sich selbst. dachte sie traurig. "Du ahnst mit Sicherheit schon, was passiert ist!", begann sie vorsichtig und sah ihn dabei an. Er nickte: "Du hast mich manipuliert!" Sie schluckte, das war ein ganz schön hartes Wort für das, was sie getan hatte. Doch sie wusste, dass es der Wahrheit entsprach und so nickte sie still: "Ja, ich weiß! Ich hoffe, du glaubst mir, wenn ich dir sage, dass es mir wirklich leid tut. Besonders das mit Hermine und dir. Ich wusste ja nicht, dass ihr...!" "Das tut überhaupt nichts zur Sache, Parvati!", unterbrach er sie. Sie zuckte zusammen, es war verdammt bedrohlich, wenn er sie Parvati nannte! Ihr fiel ein, dass er das oben im Mädchenschlafsaal schon gemacht hatte. Eindeutig kein gutes Zeichen!! "Das mit Hermine und mir ist was anderes. Du hast es zwar noch stark verschlimmert, aber das ist jetzt ERST MAL nicht unser Thema. Denn du wusstest nichts davon, als du deinen Plan in die Tat umgesetzt hast! Und auch ohne das Wissen war es mehr als nur hinterhältig das zu tun, was du getan hast!", seine Stimme wurde etwas lauter. Sie blickte ihn aus ihren schönen Augen an, doch der Glanz verblasste zunehmend und sie wirkte wirklich ernst und schuldbewusst. "Ich weißt, schrei mich nicht so an, es ist schon so schlimm genug.", sie musste die Tränen unterdrücken, "ich weiß, dass das was ich getan hab unverzeihlich ist und ich bereue es wirklich von ganzem Herzen, aber ich kann es nun mal nicht rückgängig machen und es somit nicht ändern. Es tut mir leid!" Die Schwarzhaarige sah zu Boden, weil sie beschämt war und außerdem nicht wollte, dass er sah, wie nass ihre Augen waren. "Wenigstens siehst du das ein!", seufzte er, er war des Streitens heute echt müde, hatte einfach keine Lust jetzt auch noch mit ihr die Fetzen fliegen zu lassen, zu sehr nagte sein Gewissen noch an der Sache mit Hermine, denn er wusste selbst, dass auch er zum Teil daran Schuld war, was Parvati getan hatte und wie es mit ihm und Hermine zu Ende gegangen war. Eine unangenehme Pause entstand. Nachdem sie sich sicher war, dass sie sämtliche Tränen weg geblinzelt hatte, hob sie ihren Kopf wieder und sah ihn an. Nachdenklich, traurig und müde saß der 17-Jährige da, der noch bis vor wenigen Stunden ihr bester Freund gewesen war. Ob er das noch immer war? Sie konnte es nicht ertragen, wenn irgendwer traurig war, erst recht nicht, wenn es sich bei der Person um einen ihrer Freunde handelte. Am liebsten hätte sie ihn getröstet, ihn in den Arm genommen, ihm irgendwie geholfen oder ihn mit Albern abgelenkt. Aber dazu war jetzt nicht der richtige Moment, und das wusste sie nur zu gut. "Du weißt, dass ich zu Dumbledore gehen könnte!", unterbrach er ihre Gedanken. Erschreckt blickte sie ihn mit weit aufgerissenen Augen an, während er zu Boden sah. "Das machst du doch nicht, oder?", ihre Stimme zitterte. Er wartete, bis er antwortete, denn er wusste, dass jede Sekunde, in der Stille herrschte, sie quälen würde. Und es war tatsächlich so, die Ungewissheit jagte ihr Angst ein. Würde er wirklich zum Direx gehen und sie verpetzen? Der müsste dann zum Minister gehen und sie würde von der Schule fliegen. Strafe zahlen müssen. Ihre Eltern wären schrecklich enttäuscht von ihr, sie würde Schande über die ganze Familie bringen. Kaum vorzustellen, was dann alles passieren könnte. Und alles nur, weil sie ihn haben wollte. Weil sie wieder nur an sich gedacht hatte und ihn dazu zwingen wollte, dass er sie wieder so liebte, wie sie ihn noch immer liebte. Sie zitterte ängstlich. War er wirklich in der Lage das zu tun?! Noch nie hatte sie Angst vor einem Jungen gehabt. Es war ein ungewöhnliches Gefühl. Meistens hatte sie ihren Kopf durchgesetzt, ihren Willen bekommen, egal auf welchem Weg, jetzt ging es plötzlich anders rum... Harry beobachtete erfreut ihre Gefühle, die sich auf ihrem Gesicht deutlich erkennbar machten durch unterschiedliche Mimiken. Erfreut stellte er fest, dass sie Angst bekam, da sie merkte, dass er wirklich ernst machen könnte, dass sie auch mal bestraft werden konnte, für das was sie getan hatte. Er ließ sie noch ein bisschen in der Ungewissheit und der Angst. Als sie ihn ängstlich ansah, konnte er sich das Lachen nicht mehr verkneifen und begann laut zu lachen. Verschreckt sah sie ihn an, sie verstand überhaupt nicht, was daran so witzig sein sollte! "Dein Gesicht war wirklich einmalig!", lachte er. Irgendwie kam ihr das alles komisch vor. War er nicht eben noch wütend auf sie gewesen?! dachte sie entsetzt und sah ihn besorgt an. "Geht es dir gut, Harry? Vielleicht wirkt der Trank noch!", fragte sie vorsichtig und leise. Bald hörte er auf zu lachen und sah sie normal an: "Keine Angst mir geht es blendend und ich bin mir sicher, dass dein miserabel gebrauter Liebestrank nicht mehr wirkt!", bei den letzten Worten hatte angefangen leicht zu grinsen, "Snape wäre enttäuscht von deiner Leistung! Du müsstest doch wissen, dass man keine Tränke in Butterbier kippen sollte, da sie dann ihre Wirkung verlieren oder Nebenwirkungen haben können!", tadelte er sie mit erhobenem Zeigefinger. Sie stellte erleichtert fest, dass er wieder besser gelaunt war, was doch eigentlich nur Gutes verheißen konnte! "Du weißt doch, dass ich in Zaubertränke mies bin!", gestand sie. "Dann probier nie wieder jemandem einen deiner Tränke anzudrehen, du glaubst gar nicht wir schwindelig und schlecht mir war!", mit Grauen erinnerte er sich daran zurück. Immerhin wusste er jetzt, warum ihm plötzlich so komisch gewesen war. Sie nickte kleinlaut. "Sei froh, dass mir nichts Schlimmes passiert ist und andererseits hatte das mit dem Butterbier ja auch einen Vorteil, ich war recht schnell wieder ich selbst!", sagte er und fügte noch leise hinzu, "nur leider war es dann schon zu spät!" Sie fühlte sich beleidigt, was er ihr auch deutlich ansah. Zuerst überlegte er, ob er ihr das gönnte, doch dann entschied er sich dazu sie wieder etwas aufzumuntern, immerhin waren sie Freunde: "Hey, Kopf hoch, damit meinte ich nicht, dass du schlecht küsst. Und das müsstest du eigentlich auch wissen, immerhin waren wir letztes Schuljahr zusammen. Hätte ich nicht gefunden, dass du grandios küsst, wäre ich mit Sicherheit nicht ständig in irgendwelchen Ecken mit dir verschwunden!" Verwundert sah sie ihn an und langsam lächelte sie wieder glücklich. "Bist du mir noch böse?", fragte sie und sah ihn wie ein kleines Kind aus Unschuldsaugen an. Unfreiwillig musste er lächeln: "Hm, schwer zu sagen!", überlegte er scheinbar, "ich würde sagen, ich hab mehr als nur ein bisschen bei dir gut, Pat!" Erfreut fiel sie ihm um den Hals. Was Schöneres konnte sie sich kaum vorstellen. Aber hatte sie das auch wirklich verdient?! Egal, er war ihr nicht mehr böse, sie waren noch immer Freunde, er würde es niemandem, außer wahrscheinlich Hermine, verraten und das war so unglaublich wundervoll!! "Danke!", lächelte sie glücklich und setzte sich wieder in ihren Sessel und jetzt rann ihr wirklich eine Träne die Wange runter, die sie allerdings sofort mit dem Zeigefinger wegstrich. Er lächelte sie an: "Schwör mir, dass du so was nie wieder tust, Pat!" Sie nickte eifrig: "Ehrenwort!" Sie hob überglücklich, feierlich die Hand. Er nickte zufrieden: "Dann kannst du gleich mal anfangen deine guten Taten bei mir einzulösen!" Sie sah ihn erwartungsvoll an. "Du kannst der ganzen Schule erklären, dass wir kein Paar sind, sondern nur beste Freunde!", grinste er und seine Augen blitzen sie schelmisch an, "und mit denen kannst du gleich anfangen!", sagte er und deutete auf die ersten Gryffindors, die den Saal betraten. Parvati lehnte sich weiter nach vorne und flüsterte ihm leise zu: "Muss das wirklich sein?! Kann ich nicht einfach ihre Gedächtnisse löschen?" Er schüttelte grinsend den Kopf: "Von der ganzen Schule?! Nein, so einfach kommst du mir nicht davon. Ohne Zauberei ist die Bedingung!" Dann stand er auf und ging zum Jungenturm, bevor ihn noch jemand ansprechen konnte, doch kurz davor drehte er sich noch einmal um. "Ich verlasse mich auf dich, Pat!", grinste er und fügte hinzu, "gute Nacht!" Bevor er gähnend die Treppe hochstieg. Das war wirklich ein harter Tag gewesen! Was genau Parvati alles angestellt hatte, um der ganzen Schüler- und anscheinend auch der Lehrerschaft klar zu machen, dass sie nicht mit Harry Potter zusammen war, wusste der Betroffene nicht genau und er wollte es auch nicht wirklich. Ihm reichte der Aushang am schwarzen Brett im Gryffindorgemeinschaftsraum und er war sich sicher, dass Padma auch einen in Ravenclaw ans Brett gehängt hatte. Komischerweise wussten es auch die Hufflepuffs und Slytherins, auch wenn letztere den Gerüchten nicht so ganz glaubten, sie wussten schließlich, was sie gesehen hatte und entschieden selbst was sie glauben wollten. Bei den Hufflepuffs konnte er sich ja noch vorstellen, dass Parvati irgendwen gebeten hatte einen Zettel ans schwarze Brett zu heften, aber hatte sie auch so gute Kontakte unter den Slytherins? Er konnte es sich nicht vorstellen. Aber wie gesagt, genaueres wollte er gar nicht wissen. Er spürte zwar, wie er wieder mal von vielen beobachtet wurde, wahrscheinlich hatten die meisten jetzt die selbe Einstellung gegenüber ihm, wie Hermine, was ihn irgendwie bedrückte. Er war kein Playboy, der nur mit Mädchen spielte! Am Frühstückstisch setzte er sich neben Ron, der ziemlich verschlafen sein Frühstück in sich reinwürgte. Er fragte ihn keine Fragen, was Harry gefiel, auch wenn er wusste, dass die irgendwann noch kommen würden, denn Hermine hatte er am vorigen Abend mit Sicherheit nicht mehr gesehen und hier am Tisch saß sie eindeutig auch nicht, wie er schon beim Eintreten betrübt festgestellt hatte. Parvati grüßte ihn wie jeden Morgen, indem sie lächelnd die Hand hob und er tat es ihr wie immer gleich. Er hatte zwar noch längst nicht vergessen, was vorgefallen war und er musste wohl oder übel noch mal mit ihr darüber reden, schließlich hatten sie ja letzte Nacht keine Zeit mehr dazu gehabt. Aber jetzt konnte der Schwarzhaarige erst mal in aller Ruhe etwas essen. Es war erstaunlich ruhig in der großen Halle, die längst nicht so voll war wie sonst. Was zum einen daran lag, dass Sonntag war und viele immer länger schliefen und erst recht heute, vielleicht sogar ganz auf das Frühstück verzichteten. Bei dem bloßen Gedanken daran knurrte sein Bauch, was wohl soviel hieß, wie dass ihm das bloß nie einfallen sollte, sonst würde sein Magen sich gewaltig beschweren! Zum zweiten waren die meisten, sich in der Halle befindenden Schüler und teilweise auch Lehrer alles andere als wach, Harry entdeckte sogar welche, die über ihrem Frühstück eingeschlafen waren. Und dem nach war auch die Stimmung. Er hatte jedoch nichts dagegen, denn so stellte ihm niemand blöde Fragen und die meisten beachteten ihn zum Glück genauso wenig wie sonst. Der Tag begann also gar nicht mal so schlecht. Andererseits hatte der gestrige Tag auch verheißungsvoll angefangen und war katastrophal zu Ende gegangen. Nachdem er keinen Hunger mehr hatte, stand er auf. "Kommst du mit?", fragte er seinen Freund. Dieser nickte, auch wenn er seltsamerweise noch nicht mal eine Müslischale gegessen hatte, erhob sich gemächlich und trottete müde hinter ihm her. Wobei er natürlich noch einen Blick zum Ravenclawtisch schwenkte und Padma müde anlächelte. Sie lächelte genauso müde, aber glücklich zurück. Draußen in der Eingangshalle kam ihnen Hermine entgegen. Sie sah nicht so müde aus, wie die meisten anderen. Sie wirkte normal, und doch spürte Harry, dass sie anders war als sonst. Aber noch konnte er nicht sagen, woran das lag. Sie kam wie jeden Morgen auf die beiden zu. Allerdings lächelte sie nicht, sie sah auch nicht mürrisch und verpennt zu ihnen, einfach nur neutral, fast schon so als wären sie Fremde. "Hi!", grüßte sie die zwei kühl und ging dann in die große Halle. Verwundert blieben die beiden stehen und sahen ihr nach. Ron schwenkte seine Augen von der im Saal verschwindenden Hermine zu Harry. Aber er war noch zu müde, um darüber nachzugrübeln und ging so mit seinem Freund Richtung Gryffindorhaus, was Harry doch ziemlich verwunderte, da Ron sogar mitbekommen hatte, dass mit Hermine irgendwas anders war als sonst, hatte er schon befürchtet, dass jetzt die Fragen kamen, doch wieder blieben sie aus. dachte Harry und musterte seinen Freund aus dem Augenwinkel, was dieser jedoch im Halbschlaf nicht bemerkte. Als Harry und Ron im Bad angekommen waren, legte der Rothaarige sein Badetuch zur Seite. Sein Freund tat dies auch, danach zog er sich den Pullover über den Kopf und legte ihn auch auf einen Stuhl. "Was ist eigentlich los mit dir, Ron?", fragte er und warf einen kurzen Blick zur Seite, wo der Angesprochene eigentlich stehen müsste, was jedoch nicht der Fall war. Der Schwarzhaarige sah nur dessen Badetuch, von ihm keine Spur. "Ron?", er drehte sich um und sah erschreckt auf. "Nein!", schrie er und rannte los, "was machst du denn da?!" In dem Augenblick, als er neben seinem Freund stand, hatte dieser gerade den Kran betätigt und eiskaltes Wasser spritze auf die beiden runter. Harry sprang zitternd zur Seite, wobei er sich fast hingelegt hätte, so rutschig war der Boden durch die plötzlich Nässe geworden. Ron zuckte ebenfalls zusammen und erschauderte. dachte sein Freund, der mit am Körper klebenden Klamotten mit ansah, wie der Weasley noch immer unter dem Wasserstrahl stand. Den er dann allerdings bibbernd ausstellte. "Warum hast du mich nicht gewarnt?", fragte er leicht sauer und betrachtete seine klatschnasse Kleidung, dabei war er doch erst vor knapp einer halben Stunde aufgestanden und nun konnte er sich gleich schon wieder umziehen! "Ich hab dich gerufen, aber du hast mich ja nicht gehört!", erklärte Harry und fragte dann, "was ist eigentlich heute Morgen mit dir los? Du sagst kaum war, träumst die ganze Zeit vor dich hin und hast mich noch nicht mal gefragt, was nun mit Herm und mir ist!?!" Ron ging triefend zu seinem Badetuch und entledigte sich langsam seiner Klamotten, was sich als schwerer als normal erwies. Irgendwann hatte der Schwarzhaarige das Gefühl, dass sein Freund ihm gar nicht mehr antworten würde. Also entschied er sich dazu sich selbst auch erst mal auszuziehen und dann zu duschen, wie sie es ja eigentlich vorgehabt hatten, nur eben nackt und nicht angezogen. "Pad hat letzte Nacht bei mir geschlafen!", sagte er leise, als er erneut unter die Dusche trat. Zuerst sah der Ältere ihn fragend an, doch dann kapierte er. Verwundert runzelte er die Stirn: "Wie ist das möglich wir anderen waren doch auch alle da und keiner hat was gemerkt?!" Ron grinste: "Wir sind erst ins Haus gekommen, als niemand mehr im Gemeinschaftsraum war und ihr ward auch längst fest am schlafen, so hat keiner uns bemerkt und heute morgen sind wir vor allen anderen aufgestanden und wieder abgehauen!" Ron lächelte noch immer er schien wirklich glücklich zu sein. Zum zweiten Mal an diesem Morgen stellte er den Wasserhahn an und ließ den kalten Schauer über sich ergehen. "Habt ihrs gemacht?", fragte sein Freund aus der Nebendusche. "Nein!", sagte Ron verlegen und doch mit fester Stimme. Er hatte sich wirklich verändert. "Wir haben nur gekuschelt und eben zusammen in einem Bett übernachtet!", erzählte er weiter. Harry nickte, so was nannte sich eindeutig Liebe. So was hatte Hermine von ihm gewollt und was hatte er gemacht...! Er seufzte leise und Ron sah ihn kurz mitleidig an, was dieser aber zum Glück nicht bemerkte. "Was ist jetzt eigentlich mit dir und Herm?", fragte er vorsichtig und massierte Shampoo in seine roten Haare. "Ich befürchte, es ist endgültig aus!", sagte er mit gedehnter Stimme. "Du hast sie letzte Nacht doch noch eingeholt oder?" "Ich hab sie im Gemeinschaftsraum abgefangen, ja!" "Dann habt ihr doch auch geredet, oder nicht?!" "Ja, allerdings. Ich musste die Tür zu ihrem Schlafsaal abfackeln, damit ich zu ihr konnte und sie mir zuhören musste." Ron nickte, das konnte er sich nur zu gut vorstellen. Herm konnte wirklich sehr stur sein, genau wie Harry. Er lächelte leicht. "Ja, und? Was ist passiert?", fragte er nachdringlich und spülte sich den weißen Schaum wieder vom Kopf. "Man sah ihr richtig an, wie viel sie geweint hat.", Harry erinnerte sich genau daran, wie es ihm einen Stich verpasst hatte, sie so verletzt zu sehen und das alles nur wegen ihm, "aber sie wollte mir nicht glauben. Sie meinte, sie könnte mir nicht mehr vertrauen, nie mehr. Und dann ist auch noch Parvati gekommen....!" Er brach ab. Ron nickte. "Aber ich versteh auch, dass sie dir nicht glauben will. Warum hast du Parvati auch gestern geküsst? Ich denke, ihr seid nur Freunde!" "Das sind wir ja auch nur. Ähm, sie hat mich manipuliert. Aber erzähl das bitte keinem, okay?!" Ron nickte nachdenklich. Das war schon ne komische Freundschaft zwischen den beiden, sie hatte schon so seltsam angefangen. Wenn sich ein Pärchen trennt und dass mit der Voraussetzung die besten Freunde zu bleiben, ist das schon hart. Aber die beiden hatten das irgendwie tatsächlich geschafft. Sie waren ständig zusammen gewesen, hatten logischerweise noch zusammen im Unterricht gesessen und so. Natürlich war Harry auch mit ihm und Hermine viel zusammen gewesen, doch eben auch mit Parvati. Aber das war alles nicht seine Angelegenheit und er ließ Harry machen, was der für richtig hielt. "Herm will dir das nicht glauben?" Harry schüttelte traurig den Kopf. "Was genau empfindest du für sie, Harry!", der Rothaarige sah ihm ernst direkt in die Augen. Hermine war wie eine kleine Schwester für ihn und er wollte nicht, dass Harry sie noch mal so verletzte. Andersrum galt natürlich das Gleiche, er wollte auch nicht, dass sie ihn verletzte. Er wollte, dass seine beiden besten Freunde genauso glücklich seinen konnten wie er, wenn auch zusammen! Ron sah ihn an. Irgendwie seltsam, normalerweise brauchte der Schwarzhaarige nicht so lange für eine Antwort. Dieser errötete ganz eben, als er den forschenden Blick des Weasleys auf sein Gesicht gerichtet spürte. "Ich habe ihr gestern Abend gesagt, dass ich sie liebe!", sprudelte es dann aus ihm raus. Ron sah ihn lächelnd an, mit so was hatte er gerechnet. Zwar nicht, dass er es ihr letzte Nacht in dem Streit gestanden hatte, aber dass er Liebe für sie empfand. Er wusste, dass Harry kein kalter, herzloser Playboy war, für den ihn im Moment viele hielten. Er traute ihm einfach nicht zu, dass er aus bloßem Spaß mit den Mädchen spielte, das war einfach nicht seine Art und das sollte Hermine eigentlich wissen. Ron nickte also nur. "Verdammt, Ron, ich hab ihr mitten in dem Streit an den Kopf geworfen, dass ich sie liebe. Darüber hatte ich noch am Nachmittag nachgedacht, als sie mir ihre Liebe gestanden hatte. Aber da war ich zu dem Schluss gekommen, dass ich sie nicht liebte. Und dann das! Ich weiß überhaupt nicht, wie ich darauf gekommen bin. Ich habe es einfach gesagt!", man hörte wie verwirrt der 17-Jähirge war. Ron legte ihm kumpelhaft die Hand auf die Schulter. "Du hast deine Gefühle sprechen lassen und die wollte dir endlich klar machen, dass du sie wirklich liebst, Mann! Denk mal darüber nach, mit wem du am liebsten zusammen bist?! Mit ihr. Wonach riecht sie, hast sie irgendwelche besonderen Merkmale, was magst du so an ihr?! Du wirst staunen, wie viel dir dazu einfällt! Das nennt sich Liebe, Harry!" Damit schnappte er sich sein Handtuch, trocknete sich kurz ab, bevor er es sich um die Hüfte schwang und dann mit der nassen Wäsche auf dem Arm den Raum verließ. Völlig verdattert blieb Harry zurück. Noch immer prasselte das warme Wasser angenehm auf seinen Kopf. Er sah zur Tür, durch die sein bester Freund grade verschwunden war, aber er sah diese nicht wirklich. Denn er dachte nach und kam zu dem Entschluss: Er stellte den Hahn mit einer schnellen Bewegung ab, schlidderte über den nassen Boden und trocknete sich in Rekordgeschwindigkeit ab. Dann zauberte er seine Kleidung wieder trocken, schlüpfte in sie und eilte noch immer schliddernd aus dem Bad. Im Gemeinschaftsraum war sie nicht zu finden. Er winkte Ron kurz zu und nickte dankend. Sein Freund verstand und lächelte. dachte er Harry hatte sich in der Zeit schon wieder umgedreht und stürmte durch das Portraitloch raus. Er rutschte förmlich durch die Kurve, so ein Tempo hatte er drauf. dachte er und lief so schnell er konnte dorthin. Als gäbe es für ihn nichts Wichtigeres, als jetzt mit ihr zu reden, sie jetzt zu sehen. Und das war wirklich so, er konnte sich nichts vorstellen, was ihm im Moment wichtiger war. Er rutschte kurz an der Bücherei vorbei, da er nicht schnell genug zum Stehen kam. Dann betrat er leise den großen Raum. Madam Pince regte sich schon bei dem kleinsten Laut tierisch auf, und einen Rauswurf wollte er um alles in Welt vermeiden, wenn sie hier drin war. Denn er konnte und wollte nicht warten! An einem der großen Tische saß sie nicht, also ging er die einzelnen Reihen durch, aber auch hier fand er sie nicht. Er suchte in jeder Ecke des Raums, selbst in denen der verbotenen Abteilungen, wo er und sie als Schulsprecher ja hin durften, ab. Erfolglos! Sie war nicht hier. Niedergeschlagen ging er wieder, bis ihm der nächsten Platz einfiel, wo sie sein könnte, dann stürmte er wieder los. Nach einiger Zeit war er bei Hagrid im Haus, am See, am Rand des verbotenen Waldes, auf dem Quidditchfeld, in sämtlichen Geheimgängen, die er kannte, eingeschlossen den, den Professor Dumbledore ihnen letztens erst gezeigt hatte, in sämtlichen leeren Klassenräumem, selbst im Raum der Wünsche gewesen. Doch keiner hatte sie gesehen und sie war nirgendwo. Traurig schleppte er sich zum Gemeinschaftsraum, der zu seiner Verwunderung leer war. wunderte er sich, bis ihm wieder einfiel Er ging auf den Mädchenturm zu und stieg die Treppen zum obersten Schlafsaal hoch. Er klopfte zur Sicherheit, hörte jedoch keine Antwort. Vorsichtig öffnete er die Tür und steckte seinen Kopf durch den Spalt hinein. Aber auch in dem Raum war keine Menschenseele, wie er enttäuscht feststellte. Langsam stieg er den Turm wieder hinab und ließ sich unten in seinen Lieblingssessel vorm Kamin fallen. Er seufzte. dachte er überrascht. Wo war nur die ganze Zeit geblieben, eben war doch noch Morgen gewesen. Okay, er hatte bei Hagrid Tee getrunken und was gegessen und auch noch mit ihm gelabert, aber nicht lange und sonst hatte er sich auch nirgendwo lange aufgehalten, schon seltsam. Da kam ihm die Idee plötzlich richtig logisch vor. Er haute sich gegen die Stirn. Dann stand er blitzartig auf und raste die ganzen Treppen zur großen Halle runter. Er riss die große Tür auf und ging dann recht langsam auf den Gryffindortisch zu, was bei ihm immer noch ein Laufen war. Doch die anderen Schüler schienen sich mittlerweile daran zu gewöhnen, dass er den Saal stets nur schnell verließ und betrat, einige hatten sich schon gar nicht mehr nach ihm umgedreht, während ihm andere, die meisten davon waren Slytherins, blöde Sprüche hinterher riefen. Doch das alles beachtete er im Moment überhaupt nicht, er lief einfach auf seinen rothaarigen Freund zu, der sich gerade vom Tisch erhob. Harry musste sich durch die Schülermenge, die jetzt schon Richtung Tür strömte, kämpfen und gelang schließlich zu Ron. "Hast du Herm gesehen?", fragte er leise. Der Jüngere nickte und sagte ganz verwundert: "Sie war hier beim Essen. Hab mich schon gefragt, wo du warst! Hast du sie denn nicht gesehen, sie hätte dir doch eigentlich entgegen kommen müssen, sie ist, kurz bevor du gekommen, bist gegangen!" Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. "Ich habe sie im ganzen Schloss gesucht!", flüsterte er leise, da schon manche Schüler große Ohren machten, "sie aber nirgendwo gefunden, und entgegen gekommen ist sie mir auch nicht!" Traurig sah er zu Boden, was Ron bedrückt wahrnahm. Mittlerweile standen sie vor der großen Halle und drängelten sich aus den Schülermassen raus, um gescheit und in Ruhe reden zu können. "Wo könnte sie sonst noch sein?", überlegte Ron leise, sodass nur Harry, der dicht neben ihm stand, es hören konnte. Der zuckte mit den Schultern und sah ihn fragend an, ihm selbst fiel nichts mehr ein, er hatte doch schon alles abgesucht, oder etwa nicht?! "Ich hab's!", rief Ron plötzlich laut auf, sodass sich die letzten Schüler, die aus der Halle kamen, neugierig nach ihm umdrehten. Doch er wurde sofort wieder leise, und sie strengten ihre Ohren umsonst an: "Du weißt doch etwa noch, wo ihr Lieblingsplatz früher neben dem See und der Bibliothek war, oder etwa nicht?!" Er sah ihn forschend an. Harrys Zellen arbeiteten auf Hochdruck. Und da fiel es ihm plötzlich wieder ein: "Der Astrologieturm!" Der Rothaarige nickte grinsend. dachte Harry sauer auf sich selbst "Auf was wartest du noch?", unterbrach Ron dessen Gedanken. "Ähm, eigentlich auf gar nichts!", antwortete dieser etwas aus dem Konzept gebracht. "Dann lauf doch endlich los!", lächelte Ron und schubste ihn Richtung Astrologieturm, der genau in der anderen Richtung lag, als der Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Er stolperte kurz, bevor er sich wieder fing und losspurtete. Ron lächelte ihm nach: Dann drehte er sich wieder um und wollte zum Gemeinschaftsraum zurückkehren, als er Padma sah, die an der Treppe auf ihn wartete. "Schön, dass du wartest!", lächelte er noch immer und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. "Mach ich doch gern!" erwiderte sie ebenfalls lächelnd und nahm seine Hand in ihre, bevor sie die Treppen gemeinsam emporstiegen. Harry, in der Zeit, war in seinem ganzen Leben noch nicht die Treppen so hochgejagt wie jetzt. Zwar tat ihm längst alles weh vom Rennen, doch aus irgendeinem ihm unerklärlichen Grund hatte er noch immer genügend Kraft. Aber mal wieder fühlte er sich zu langsam, er hielt es nicht mehr aus, wollte endlich bei ihr sein. Er seufzte, daran wollte er nicht denken, denn dann konnte er für nichts mehr garantieren. Der Turm kam ihm höher denn je vor. Und jede einzelne Treppenstufe nagte an seinem "Kraftvorrat". Doch schließlich, nach schier einer unendlichlangen Ewigkeit war er endlich oben angekommen. flehte er in Gedanken. Er stand nun vor der Tür und legte seine Hand auf die Klinke. plötzlich wusste er nicht mehr, was er ihr sagen sollte, wenn sie nun wirklich dort war. Doch das Zögern war nicht von langer Dauer, denn er hielt es einfach nicht mehr aus, so sehr sehnte er sich nach ihr. Also drückte er die Klinke runter und öffnete entschlossen die Tür. Ein starker Wind wehte ihm entgegen und er zog den Umhang enger um sich, bevor er hinaus in die Dunkelheit trat. Sie hatten zwar erst halb Neun, aber trotzdem war es draußen schon fast ganz dunkel. Die Sterne am Himmel spendeten das Licht, denn seltsamerweise war der Himmel mal nicht mit Wolken verhängt. Das musste einfach ein gutes Zeichen sein. Der Schwarzhaarige schloss leise die Tür hinter sich und schaute sich dann auf der "Aussichtsplattform" um. Tatsächlich da stand sie. Ihr lockiges, langes Haar wehte wild im Wind und ihr Mantel flatterte ebenfalls stark. Sie stand genau vor der Mauer und sah hinauf in den Himmel. Er war sich sicher, dass sie ihn noch nicht bemerkt hatte, denn sonst würde sie nicht so ruhig da stehen bleiben und zu den Sternen lächeln. dachte er lächelnd. Er holte seinen Zauberstab hervor und schickte einen Zauberspruch gen Himmel. Kurz darauf war eine Sternschnuppe zu sehen. Es war zwar nur eine optische Täuschung, doch sie sah komplett echt aus und er hoffte, dass die Braunhaarige drauf reinfallen würde, was sie tatsächlich tat, denn sie drehte sich nicht nach ihm um. Leise trat er hinter sie, blieb allerdings in einem Abstand von einem Meter stehen, er wollte nicht bedrohlich wirken oder so was, obwohl er sie am liebsten in die Arme geschlossen hätte, doch er musste es langsam angehen und das wusste er. "Und, was hast du dir gewünscht?", fragte er mit leiser und sanfter Stimme. Trotzdem fuhr sie erschreckt zusammen und drehte sich mit funkelnden Augen zu ihm um. "Du weißt, dass mein Wunsch, wenn ich ihn dir sage, eh nicht in Erfüllung geht!", ihr Gesichtsausdruck war neutral. Eigentlich hätte er sich ja freuen sollen, dass sie ihn nicht gleich wieder anschrie, aber diese Neutralität war einfach nur schrecklich, er konnte sich nur eins vorstellen, was noch schlimmer war - ignorieren, zum Glück war sie nicht darauf gekommen. "Was ist, wenn ich schon weiß, was du dir gewünscht hast?", fragte er grinsend. Aus wachen, zweifelnden Augen sah sie ihn an. Er wirkte so sicher, so selbstbewusst wie eh und je. wunderte sie sich und musste ihn wohl oder übel ansehen. Sie spürte, wie in ihrem Bauch bereits wieder die Schmetterlinge flogen, sie verbot sich selbst, dieses Gefühl für schön zu empfinden, denn sie wusste, dass es Liebe war, denn Liebe konnte nicht von einen auf den anderen Tag einfach so verschwinden, zu ihrem Pech, aber sie wollte dieses Gefühl nicht spüren, wenn sie ihn sah! "Was hab ich mir denn gewünscht?", fragte sie genauso cool und selbstsicher wie er zuvor. Was wiederum ihn irritierte: "Dass deine Liebe zu mir endlich aufhört!", grinste er immer noch und sah ihr abwartend tief in die Augen, wie er es sonst bei keinem Mädchen machen würde. Verwirrt durch diesen Blick sagte sie erst mal gar nichts, sah ihn nur an, blickte ihm jedoch stur nicht in die Augen. Ihre Blicke schweiften immer wieder schnell über sein Gesicht, blieben allerdings nirgendwo hängen. Das konnte sie sich nicht leisten, die Gefahr war einfach zu groß. Dann erst nahm sie den Satz war. fragte sie sich, auf ihrem Gesicht regte sich allerdings nicht der kleinste Muskel. er kam mehr und mehr durcheinander. "Warum bist du dir da so sicher?", sie grinste ebenfalls herausfordernd und lehnte sie gemütlich an die Wand hinter ihr. Die Luft zwischen ihnen knisterte. Der Wind wehte zwischen ihnen her und keiner der beiden bemerkte die Spannung dort oben. Seine Augen huschten immer wieder über ihren Körper und ihre taten das gleiche. dachte er. Er spürte wie ihm warm wurde. Hitze stieg in ihm auf. Sein Herz schlug schnell. Das lag jedoch nicht nur daran, dass sie verdammt sexy aussah, sondern auch daran, dass er bei ihr war, dass sie in seiner Nähe war, ihn aus ihren wundervollern Augen ansah. Sein Brustkorb hob und senkte sich schnell. Er wunderte sich, dass ihr das nicht längst aufgefallen war. "Weil ich es auf deinem Gesicht sehen kann!", lächelte er sie an. dachte sie ebenfalls verwirrt Sie stieß Luft durch die Nase aus, die in einer kleiner weißen Wolke zum Himmel stieg. Plötzlich fiel ihr etwas anderes wieder ein: Er bemerkte natürlich, wie ihre Augen erneut bedrohlich anfingen zu funkeln. Das freute ihn, denn das hieß doch mal was gutes, Gefühle. Langsam ging er einen Schritt auf sie zu. Überrascht sah sie zu ihm auf. Sie roch trotz des Winds ganz eindeutig sein himmlisches Aftershave. Jetzt, wo er ihr so nah war, sah sie wie schön seine smaragdgrünen Augen glitzerten, sie spürte schon, obwohl noch einige Zentimeter zwischen ihnen lagen, seine Wärme. Ihr Herz schlug schneller, ihr Puls raste. nahm sie sich fest vor und funkelte ihn an. Er grinste innerlich amüsiert, er hatte richtig gelegen. Er sah, dass sie nervös wurde. dachte er und lächelte sie an. "Grins nicht so!", fauchte sie stur. "Ich grinse wann und wo ich will!", entgegnete er ihr mit fester, rauer Stimme. Anschließend machte er den letzten Schritt. Nur wenige Zentimeter trennten noch ihre beiden Körper von einander. Dann beugte er sich zu ihr runter und drückte seine Lippen auf ihre. Dieses Gefühl, wie er es liebte, wie er sie liebte. Da war es nun entgültig um sie geschehen, sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn weiter zu sich runter. Wie sehr hatte sie dieses Gefühl vermisst. Alles in ihr kribbelte schön, Wärme und Glück erfüllte sie, als sie so in seinen Armen "lag", während sie auf dem höchsten Turm des Schlosses standen und das einzige was über ihnen war, war der Sternenhimmel. Einen schöneren Ort musste es auf der ganzen Welt nicht geben. Als sie sich nach einiger Zeit trennten, lächelten beide. "Ich liebe dich, Herm!", gestand Harry ihr noch mal und sah ihr dabei tief in die Augen. Hermine schaute in seine schönen Augen und spürte die Wärme und die Ehrlichkeit, die in seinem Blick lag. Sie nickte, sie glaubte ihm. "Ich liebe dich auch!", sagte sie lächelnd. Erleichterung breite sich in ihm aus, und glücklich wie noch nie, beugte er sich zu ihr runter und küsste sie zärtlich, als wäre es ihr aller erster Kuss. "Hast du keinen Hunger?", fragte sie, als die beiden Arm in Arm dort oben standen und in den Sternenhimmel schauten. "Nein!", sagte er leise, "das einzige, was ich zum Leben brauche, bist du!" Sie drehte sich zu ihm um und grinste: "Du bist ein hoffnungsvoll schlechter Romantiker!" Er sah sie verwirrt an, hatte aber keine Zeit darauf zu kommen, dass das nicht negativ gemeint war, da sie ihm durch einen leidenschaftlichen Kuss bereits wieder den Kopf verdrehte. ENDE Ja, ich weiß, genau das Ende habt ihr gewollt und teilweise auch erahnt. Aber ich hatte von Anfang an vor ein Happy End zu schreiben, denn ein trauriges Ende mag ich überhaupt nicht. Was nicht heißt, dass ich es nie schreiben werde, man muss alles mal probieren. Aber, jetzt laber ich euch nicht weiter voll! Okay, nur noch eins. Wie wärs mit Kommis?? Ciao eure Darc Angel Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)