Pain of Love von littlekoophoria (Romeo und Julia á la Loki_Neera (vorübergehend abgebrochen)) ================================================================================ Prolog: Opening --------------- Sephier sah sich um, überall stachen helle Farben hervor. Immer noch fragte er sich, warum er dem Vorschlag seines besten Kumpels, dieses Fest der Engel zu besuchen, überhaupt zugestimmt hatte. Ihn konnte er jetzt zwischen blonden Engeln sehen, wie er heftig mit ihnen flirtete. "Der macht unserer Rasse wirklich alle Ehre! Aber ich kann das auch!", Sephier stieß sich leicht von der Wand ab, an der er gelehnt hatte und steuerte auf einen kleinen, blonden Engel mit hellblauen Augen zu, der einsam neben der Treppe, die zum Thron heraufführte, stand. Sephier hatte immer noch nicht verstanden, warum dieser Thron überhaupt im Saal stand, immerhin war er immer leer, soweit er das an diesem Abend mitbekommen hatte. Jetzt wandte er den Blick wieder dem blonden Engel. Ihre Augen sahen traurig an ihm vorbei. "Hey", Sephier stand jetzt neben ihr, "na? Wie geht's dir?" Sofort versuchte der junge Dämon, ein Gespräch anzufangen. "Den Umständen entsprechend", antwortete sie. "Soll heißen?", Wollte Sephier wissen. "Wie würdest du dich fühlen, wenn du Geburtstag hast und keiner schenkt dir Beachtung?", Stellte der Engel die Gegenfrage. "Mies", antwortete der Schwarzhaarige ehrlich, "aber so was ist mir noch nie passiert." "Du Glücklicher! Das ist jährlich so. Die denken alle, nur weil mein Vater sich nie der Öffentlichkeit zeigt, würde ich das später genauso tun, also ja nicht einprägen, wie Chiara aussieht. Du bist nicht von hier, kann das sein?" "Nein, aber woher ich komme, ist ein Geheimnis. Dein Name ist also Chiara? Ich bin Sephier!" Der Dämon mochte den jungen Engel auf Anhieb, sie war freundlich, hatte gute Sprüche drauf und sah dazu auch noch gut aus.. Auch Chiara mochte Sephier, allerdings schien sie die Einzige zu sein, die bemerkt hatte, dass der Junge ein Dämon war. Doch in diesen Momenten war dem Mädchen das egal. Und selbst wenn sie sich in einen Dämon verlieben sollte, würde sie halt ihr Volk hintergehen, auch das war ihr egal. "Sephier!", Rief ein ebenfalls dunkelhaariger Junge im selben Alter wie der Dämon und kam auf sie zu, "hör mal, es ist schon spät, dein Vater wird uns wieder die Hölle heiß machen!" "Du magst Recht haben, Ashael, aber weißt du, wie egal mir das ist? Ich meine, später wird ich garantiert nicht die Thronfolge antreten!", Erklärte Sephier gleichgültig. "Ja, rede doch noch lauter!", Meinte Ashael und senkte seine Stimme. "Das bekommt keiner mit", entgegnete Sephier und fügte hinzu: "Widme dich doch lieber wieder deinen Freundinnen da hinten, die sehen schon ganz sehnsüchtig herüber!" "Oh, ja, die sind wirklich cool. Willst du nicht vielleicht mitkommen?", Wollte Ashael von seinem besten Freund wissen. Sephier schüttelte den Kopf und antwortete: "Nein, ich habe meine Begleitung für heute abend schon gefunden", er legte einen Arm um Chiaras Schultern und zog sie ein Stück nach vorn, " darf ich vorstellen, Chiara. Chiara, das ist Ashael, mein bester Kumpel!" "Olla!", Machte der andere Dämon, als er einen Blick auf Chiara warf. "Hallo, freut mich, dich kennen zu lernen!", Sagte Chiara ruhig und verneigte sich leicht. "Die Freude ist ganz meinerseits!", Erwiderte Ashael und küsste Chiaras Hand. Auf Chiaras Wangen zeichnete sich ein leichter Rosaton ab. "Jaja, Casanova! Du hast deine Freundinnen da hinten. Ui, böse Blicke, böse Blicke!", Sagte Sephier scherzend und schob Ashael in Richtung der anderen Engel davon. "Ist er immer so?", Fragte Chiara vorsichtig. "Naja, er ist ein Schürzenjäger", erklärte Sephier und sah in Chiaras Augen. Sie hielten ihn gefangen, der Dämon konnte seinen Blick nicht von dem Engel wenden. Bevor er angefangen hatte, mit Chiara zu Reden, hatten ihre Augen bloß einen traurigen Glanz gehabt, doch jetzt funkelten sie. Erst jetzt bemerkte der Dämon, dass er seinen Arm immer noch um die Schultern des Engels gelegt hatte und dass Chiara ihn ebenfalls ansah. "Warum?", Fragte Sephier sich im Stillen, "Nein, wie? Wie kann sie eine so große Anziehungskraft auf mich ausüben? So etwas hat noch nie eine Dämonin geschafft..." der Dämon war etwas verstört, fand sich jedoch rasch damit ab, denn Chiara war etwas ganz besonderes, dass hatte er von Anfang an gewusst. Sein Arm glitt ein Stück weiter nach unten und legte sich um die Hüfte des Engels, der anderen kam ebenfalls hinzu. "Nicht hier, bitte", bat Chiara im Flüsterton. Sephier nickte und ließ von dem Engel ab. Jedoch gelang ihm das nicht ganz, er griff nach ihrer Hand und Chiara setzte sich in Bewegung. Sephier folgte ihr auf einen etwas abgelegeneren Balkon des Schlosses. Der junge Engel lehnte sich ein wenig über die Brüstung und sah auf das Meer hinunter, dass still - fast ungewöhnlich still - und im Mondschein glitzernd dalag. Immer noch hielt Sephier leicht ihre Hand, er ließ sie jetzt los und legte seine Hände auf Chiaras Schultern, ließ sie herab gleiten, über die Arme des Engels und schloss seine Arme dann um ihre Taille, sodass er sie in den Armen hielt. Chiara wandte sich in seiner Umarmung um und sah in seine Augen. Sie strahlten eine ungeheure Wärme aus. "Du bist zwar ein Engel, aber das ist mir gleich. So verschieden wir auch sein mögen, fühlen tut doch jedes Wesen gleich. Chiara, ich weiß nicht, wie und es ging auch sehr schnell, aber...", der junge Dämon senkte den Kopf, schloss die Augen und legte seine Lippen sanft auf die des Engels. Auch Chiaras Augen schlossen sich... Erste Sonnenstrahlen fielen durch das große Fenster und Sephier öffnete verschlafen die Augen. Zuerst fand er sich nicht zurecht, doch dann fiel dem Dämon wieder ein, wo er sich befand. Chiara lag in seinem Arm, sie schlief noch seelenruhig. Er küsste den Engel zärtlich. Es war nichts zwischen ihnen passiert, am Abend zuvor hatte der Dämon einfach keine Lust mehr gehabt, nach Galadid zurück zu kehren, er war viel zu müde gewesen.. "Chiara...", flüsterte er und strich über ihr Gesicht. Der Engel regte sich ein wenig und öffnete die Augen einen Spalt breit. "Guten Morgen...", sagte sie leise. "Guten Morgen", Sephier lächelte und fuhr dann fort: "Es wäre besser, wenn ich mich jetzt auf den Weg zurück machen würde, bevor mich hier noch jemand entdeckt." Chiara war seiner Meinung, sie stand auf, Sephier ebenfalls. Die beiden standen jetzt vor dem geöffneten Fenster und hielten einander in den Armen. "Sehen wir uns wieder?", Fragte der Engel hoffnungsvoll. "Natürlich, wann immer du willst, ich melde mich bei dir, sobald wie möglich", versprach der Dämon und ein kurzer, wenn auch vielsagender Kuss folgte, bevor sie sich endgültig voneinander lösten und Sephier aus dem Fenster davonflog. Chiara sah ihm nach, jetzt schon war ihre Sehnsucht nach ihm unglaublich groß, dass sie fast verging. Part 1 Ende Kapitel 1: Chapter 1 - Remember the past ---------------------------------------- "Ich liebe einen Engel!", War das erste, womit Sephier begrüßt wurde, als er in die Eingangshalle des Schlosses trat. "Hä?", Machte der junge Dämon überrumpelt. Ashael stand vor ihm und sah ihm fest in die Augen. "Ich liebe einen Engel!", Wiederholte er. "So viel hab ich schon verstanden! Brüll doch noch lauter! Was wenn dich wer hört?", Sagte Sephier, entgeistert über die Lautstärke seines besten Freundes. "Schon passiert!", Meinte eine weibliche Stimme hinter den beiden, "Ich hab ihn gehört!" Ashael wandte sich um, eine junge Dämonin von etwas 14 bis 15 Jahren stand in der Eingangshalle und grinste gehässig. Ein strahlendweißer Eckzahn blinkte auf. "Was tust du, wenn ich dich verpfeife, Ashael?", Fragte sie. "Tust du nicht, Apharone!", Antwortete Ashael und grinste ebenfalls, "du bist schließlich einer meiner größten Fans, hm?" "Stimmt, verpfeifen werde ich dich nicht", meinte das Mädchen und strich sich eine lange, schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht, " aber ich werde dich diesem Engel nicht kampflos überlassen!" Damit wandte sie sich ab und ging. Ashael schüttelte den Kopf. "Dieses Weib ist doch echt unmöglich, Sephier, sie ist meine Schwester! So was ist doch schon pervers! Und? Wo warst du über Nacht?", Fragte er dann an Sephier gewandt. "Nicht da...", antwortete Sephier knapp. "Warst du in Elerathlan?", Harkte Ashael nach. Statt einer Antwort gähnte Sephier nur. "Es ist noch früh, ich geh pennen! Wir sehen uns später!", Sagte er dann jedoch und verschwand in einem Gang des Schlosses. "Oh Mann!", die Arme vor der Brust verschränkt sah Ashael dem verschwindenden Sephier nach und schüttelte den Kopf, "Ich glaub, den hat's voll erwischt!", Doch der junge Dämon machte sich ebenfalls auf den Weg in sein Zimmer, auch er war doch noch recht müde. Chiara saß auf einer niedrigen Mauer vor dem Palast, der frühe Mittag war bereits angebrochen, der junge Engel blickte verträumt in den Himmel. Sephier hatte ihr eine Nachricht zukommen lassen. Sie würde ihn heute abend wieder sehen. Chiara seufzte und lächelte leicht, als große, dunkelblaue Augen vor ihrem Gesicht auftauchten. Der blonde Engel erschrak und wäre beinahe von der Mauer gefallen. Gerade rechtzeitig konnte sie sich noch festhalten. Ihr Gegenüber, ein ebenfalls blonder, weiblicher Engel, sah sie erschrocken an. "Tut mir leid, entschuldigt bitte, Lady Chiara", bat sie und streckte Chiara die Hand hin, da die Herrschertochter halb von der Mauer herunter hing. Chiara ergriff ihre Hand und das Engelmädchen zog sie hoch. Die beiden waren etwa gleichgroß und konnten sich somit in die Augen sehen. "Ist schon in Ordnung", sagte Chiara und lächelte das Mädchen an. "Danke", sagte Angesprochene, "Ich bin Shana", meinte sie dann noch. Chiara nickte einmal und dann fragte sie: "Wie kann ich dir helfen?" "Kennt ihr Ashael?", Wollte Shana wissen. Chiara nickte wieder. "Okay, ähm, er ist ein Dämon, das weiß ich, aber ich liebe ihn. Und ich habe außerdem gestern beobachtet, wie ihr, Lady Chiara, mit einem Dämon verschwunden seid." "Ja, ich liebe Sephier auch, dieses Gefühl ging äußerst schnell und ich bin auch mit ihm zusammen!", Erklärte Chiara dem Mädchen. Jetzt nickte Shana und sagte: "Ich werde Ashael heute abend treffen. Was passiert, wenn euer Vater von der Sache Wind bekommt?" "Dann heißt es Hinrichtung. Sei es, er ertappt mich oder dich, egal wen. Aber es ist mir völlig egal, weil ich Sephier mein Herz geschenkt habe. Ich fürchte den Tod nicht. Wenn, dann sterbe ich für unsere Liebe." Shana lächelte, Chiara verstand ihre Gefühle. "Ich danke euch!", Der blonde Engel verneigte sich leicht, dann wandte sie sich um, winkte noch einmal und verschwand. Chiara seufzte und stand auf. Sie blickte in den wolkenlosen Himmel. Ihre Gedanken galten ihrer Vergangenheit... Der kleine blonde Engel sah sich um. Ein großer, blonder Mann, den das Mädchen noch nie zuvor gesehen hatte, stand mit dem Rücken zu ihr. Leuchtendrotes Blut lief über seine Hände und seine große, sehr gefährlich aussehende Waffe. Eine leblose, weibliche Gestalt lag vor dem Mann auf dem Boden, ihr Körper und auch die Erde um sie herum war von Blut getränkt. Die Frau regte sich nicht mehr, sie war tot, doch selbst in diesem Moment strahlte sie eine unglaubliche Grazie und Anmut aus, sodass dem kleinen Engelmädchen schon die Tränen kamen. Dieser Mann - sie konnte sich wirklich nicht erinnern, ihn je irgendwo gesehen zu haben - hatte völlig ohne Grund und vor ihren Augen ihre geliebte Mutter umgebracht. Der kleine Engel wusste, das Krieg herrschte aber dieser Mann sah vom äußeren Erscheinungsbild aus, wie ein Engel. Das Mädchen versuchte, tapfer die Tränen zurück zu halten, doch dies gelang ihr nicht. Sie brauchte nur auf die Leiche ihrer Mutter zu sehen und es gab kein Halten für ihre Trauer mehr. "Sie liebte einen Dämon...", sagte der Mann mit sehr ernster Stimme, er wandte sich immer noch nicht um. Aber Chiara wollte ihn auch gar nicht von vorn sehen. Sie wollte nicht wissen, wer es war, der ihre Mutter ermordet hatte. Am liebsten wollte sie weit weg von diesem Ort. Mittlerweile verstand sie nicht mehr, warum sie ihrer Mutter gefolgt war. "Chiara, bleibe wo du bist!", Hatte sie ihr gesagt, "Bitte folge mir nicht, meine Kleine! Und vergiss nie, dass ich dich liebe..." auch, wenn sie erst 4 Jahre alt war, hatte sie die Worte der Mutter ganz genau verstanden. Und sie wusste auch gerade in dem Moment als das letzte Wort über die Lippen ihrer Mutter gekommen waren, dass sie sie niemals wieder sehen würde. Aus Trotz war das kleine Mädchen ihr gefolgt, vielleicht lag es auch daran, dass sie ihren Vater nie gesehen hatte und dass sie die Mutter nicht verlieren und deswegen aufhalten wollte... Eine Wolke hatte sich vor die Sonne geschoben und Chiara fröstelte. Der sonnige Tag hatte kaum angefangen, da zeigten sich auch schon wieder Anzeichen für schlechte Nachrichten. Chiara hing wieder ihren Erinnerungen nach, den wenigen, die sie an ihre Mutter hatte. Früher hatte diese ihr erzählt, schlechtes Wetter wäre aufgrund des Krieges zwischen den beiden Rassen entstanden. Der blonde Engel schüttelte die Erinnerung jedoch schnell wieder ab. Nun war sie 16 und wollte nicht mehr an die Geschichten ihrer Mutter glauben. Stattdessen blickte sie nach vorn und ein Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Schließlich wandte sie sich um und machte sich auf den Weg in ihr Zimmer. Der Tag verging nur langsam, doch als der Abend anbrach, meldete Chiara sich bei den engsten Vertrauten ihres Vaters ab - das war ihre Pflicht, wann immer sie weg ging - und verließ das Schloss auf dem schnellsten Wege. Verstohlen blickte Sephier sich um und als er niemanden sah, wollte der Dämon rasch aus dem Schloss verschwinden, als eine Stimme die Stille durchschnitt: "Sephier!!!" Der junge Dämon zuckte zusammen und wandte sich um. Sein Vater stand da und sah ihn abwartend an. "Wo wollen sie hin, junger Mann? Heute abend ist eine wichtige Veranstaltung, mein Sohn!" "Ja, kann sein!", War Sephiers Antwort darauf und er wollte sich zum Gehen umwenden. "Bleib stehen! Wo willst du hin?" "Alter, ich hab ne Verabredung!", Knurrte Sephier, er stand immer noch mit dem Rücken zu seinem Vater, immer bereit zum Gehen. Chiara wartete sicher schon auf ihn. "Sephier! Du wirst bald meinen Platz als Dämonenherrscher einnehmen, da ist es deine Pflicht, auf wichtigen Veranstaltungen dabei zu sein!", Entgegnete Akuma darauf nur, doch Sephier antwortete: "Merk dir eins, Daddy! Ich habe keinerlei Bock auf dieses Amt des Herrschers! Dafür will ich viel zu viel erleben! Ich bin nicht so einer, der Tage - nein, wochenlang auf so einem Thron sitzen und sich nicht bewegen kann! Nee, gar nicht, such dir nen anderen Nachfolger!" In dem Moment ging Ashael an den beiden vorbei. "Hey, Ash! Warte, wir waren verabredet!", Mit einem Zwinkern deutete Sephier seinem Freund an, dass er warten sollte. Ashael blieb stehen. "Ah ja, ich hätte dich jetzt beinahe übersehen!", Sagte er entschuldigend. "Also, Paps, meine Verabredung ist mein bester Kumpel, darf ich jetzt bitte gehen, vielen Dank!", Sephier ließ seinen Vater gar nicht mehr zu Wort kommen und verließ zusammen mit Ashael das Schloss. "Denk an deine Mutter, Sephier! Sie war genauso töricht wie du!", Rief Akuma seinem Sohn hinterher und Ashael bemerkte, wie Sephier zusammen zuckte. "Was...?", Fragte der Dämon an seinen Freund gewandt. "Warte...", meinte Sephier und von da an schwieg er, bis die beiden Freunde die Grenze des Dämonenreichs Galadid erreicht hatten. "Und was ist jetzt mit deiner Mutter? Stand sie auch auf Engel oder was?", Fragte Ashael erneut. "Nein, darum geht es nicht. Wenn der alte Drecksack davon wüsste, von meiner Liebe zu Chiara mein ich, dann wär ich schon längst Dämonenmus, lecker...Nein, er redet davon, dass ich viel mit meiner Mutter gemein hatte, sie war auch nie so der Typ für ein ewiges Herrscherleben, sie war viel zu lebensfroh dazu. Wie ich hätte sie nie tagelang auf diesem harten Steinthron sitzen können. Er hat sie töten lassen, weil sie sich deswegen von ihm trennen wollte, das ist jetzt, Moment, 7 oder 8 Jahre her, ich hab alles mitbekommen, das Mistschwein hat keine Rücksicht auf mich genommen!", Erklärte Sephier. "Du warst 10 oder 9, als er deine Mutter getötet hat? Ich wusste ja, dass er sie ermordet hat, aber dass du dabei warst...meine Eltern sind im Krieg gefallen, das kann man ja noch verkraften, und dabei war ich auch nicht, aber dein Vater hat sich echt was geleistet!", Entrüstete Ashael sich, "für mich ja es ja schon schlimm genug, dass ich mich um Apharone kümmern musste, aber bei dir, da kann ich verstehen, dass du nicht sein Nachfolger werden willst, aber was passiert, wenn er dich hinterher auch töten will?" "Der Alte gesteht es sich zwar nicht ein, aber durch das ganze Training bin ich bereits stärker als er! Der sitzt ja den ganzen Tag nur doof rum, ich bin täglich im Mittelpunkt des Krieges! Aber ich will gar keine Engel mehr töten...", sagte Sephier. "Ja, ich fänd den Frieden auch um einiges besser! Gibt es eigentlich einen bekannten Grund für diesen bekloppten Krieg? Hat dein Vater dir mal was davon erzählt?" "Nein", Sephier schüttelte den Kopf und blickte in den Himmel, "wo hast du dich mit Shana verabredet?" "Verrat ich nicht, komm einfach mit, Chiara wird auch da sein!", Grinste Ashael und stieg in die Luft. "Kennen die beiden sich?", Wollte Sephier wissen und folgte seinem Freund in die Luft. Ashael nickte: "Sie sind immerhin beide Engel. Damit will ich jetzt nicht sagen, dass die Engel sich alle gleich beim Namen kennen, nur weil sie zur selben Rasse gehören, aber Shana hat ne ganz besondere Bedeutung für den Herrscher der Engel, hat sie mir alles anvertraut und ich hab versprochen, nichts weiter zu erzählen! Auch nicht meinem besten Kumpel, Sephi, das kannst du klemmen, guck mich nicht so an!" "Okay, okay!", Sephier wandte den Kopf ab, als die beiden Dämonen eine Stimme von unten hörten. "Das ist Shana!", Ashael grinste und setzte zur Landung an. Sephier folgte ihm.Als die beiden Dämonen auf dem Boden landeten herrschte erst mal großes Schweigen, was mehr von Chiaras und Sephiers Seite kam. Shana war sich ihrer Sache ziemlich bewusst und lag in Ashaels Armen. Nach einiger Zeit verabschiedeten die beiden sich von Chiara und Sephier. Sephier sah sich um, der Ort an dem sie sich befanden, lag ganz am Ende von Galadid, nahe einer Höhle. Der Dämon bewunderte den Mut Chiaras und Shanas. Sie trauten sich unbewaffnet in das Reich der Dämonen hinein. "Respekt, Chiara", meinte er und der Engel sah ihn an. "Warum?" "Naja, so ganz unbewaffnet, hier, im Reich der Dämonen", war seine Antwort und er trat auf den Engel zu. "Du wirst mich doch beschützen, wenn irgendetwas passieren sollte, oder?", fragte Chiara und schenkte ihm ein liebevolles Lächeln als Sephiers Arme sich um ihre Hüften schlossen. "Ich hoffe, dass erst gar nichts passieren wird...", meinte er darauf, "Wenn es so weit kommt, dann werden wir hingerichtet!" "Seit ich dich kenne, habe ich gemerkt, wie sinnlos dieser Krieg doch ist! Sephier, lass uns dem ein Ende bereiten!", bat Chiara und sah den Dämon vor sich flehend an. "Wie? Sag mir, wie!" "Ich fürchte den Tod nicht! Selbst wenn ich sterben muss, um diesen beiden Ländern den Frieden zu brigen, das würde ich in Kauf nehmen! Denn wennn es ans Licht kommt, dass ich einen Dämon liebe, trennt mein Vater dich und mich! Du bist mein Leben, Sephier und ich kann einfach nicht mehr ohne dich! Man muss doch irgendetwas tun können!", ihr traten die Tränen in die Augen. "Bitte, weine nicht! Ich kann es nicht haben, wenn Frauen weinen!", sagte Sephier und fuhr dem Engel zärtlich über die Wange, über die bereits eine Träne gelaufen war, "Ich liebe dich, Chiara und ich werde dafür sorgen, dass du nie mehr weinen musst! Ich werde bei dir bleiben und sei es im Angesicht des Todes! Ich würde für dich und mit dir sterben, du bist meine einzig wahre Liebe!", er senkte den Kopf und küsste den Engel. Chiara drängte sich an ihn und Sephier schloss die Arme noch fester um seinen Engel. Eine Ewigkeit hätte vergehen können, ohne dass die beiden sich von der Stelle bewegt hätten. Immer und immer wieder trafen sich ihre Lippen, bis Chiaras Tränen irgendwann versiegt waren. Einige Wochen zogen ins Land... "Ash! Ashael, wo steckst du?", hastig rannte Apharone durch das Schoss von Galadids Hauptstadt, "Ashael!" Der Atem des 14-jährigen Mädchens ging unregelmäßig und sie spürte, wie ihr Herz schmerzhaft gegen ihren Brustkorb hämmerte. "Verdammte Scheiße, Ashael!!! ASHAEL! SEPHIER!!!!!" Die Dämonin rannte aus dem Schloss, Tränen der Angst liefen ihre Wangen hinunter. Sie breitete die Flügel aus und wollte losfliegen, doch jemand hielt sie am Arm fest. "Nicht so schnell, meine Kleine!", Akuma stand hinter ihr und hielt ihr zierliches Handgelenk grob fest, in der anderen Hand hielt der Dämonenherrscher seine Waffe, "Du hast unser Volk verraten, das bedeutet deinen Tod!" "Nein, bitte nicht...", bat Apharone verängstigt, die junge Dämonin hatte die Flügel wieder eingefahren und kauerte auf dem Boden, "Ashael, bitte hilf mir..." Mehr brachte sie nicht über die Lippen, stattdessen folgten stumme Tränen und aus ihrem leicht geöffneten Mund drang ein lautloser Schrei. Akuma ließ ihr Handgelenk nicht zu, er drückte nur noch fester zu. "Dein Bruder kann dir jetzt auch nicht mehr helfen! Stirb..." Ein hässliches Knacken war zu hören und Apharone schrie, diesmal nicht lautlos. Akuma kümmerte sich nicht um den Schmerzenschrei des Mädchens, stattdessen hob er die Hand mit der Waffe, drücke noch einmal kräftig auf Apharones gebrochenes Handgelenk und ließ sein Schwert in einem atemberaubenden Tempo auf die Dämonin zusausen... Ashael zuckte kaum merklich zusammen und sah sich um. "Was ist?", wollte Sephier wissen und sah seinen Freund an. "Irgendwas stimmt mit meiner Schwester nicht...", war die Antwort des Dämons und er stand auf. Verließ Sephiers Zimmer und machte sich auf den Weg nach unten. Auf halber Strecke kam ihm Akume entgegen, er hielt seine Waffe noch immer in der Hand, Blut tropfte daran herunter und der Dämonenherrscher zog eine Spur hinter sich her. "Wisch es auf", befahl er einem vorbeilaufenden Diener knapp und dieser eilte in die Küche, um seinen Auftrag auszuführen. Ashael blickte Akuma von der Seite an, das irre Glimmen in den grauen Augen des Herschers entging ihm nicht. Dem jungen Dämon kam ein - wie er fand - absurder Gedanke, doch er eilte nach draußen, folgte der Blutspur, die noch nicht entfernt worden war. "Apharone? Aphie?! Wo bist du? Hört du mich?", Ashael sah sich um, die Blutspur führte zum Rasen und er folgte ihr weiter. "Ash! Jetzt warte doch!", Sephier rannte aus dem Schlossportal auf seinen Freund zu, "Hast du ne Ahnung, was mein Alter hat?" "Woher soll ich das wissen? Ich mach mir gerade mehr Sorgen wegen Apharone! Ich hab das dumpfe Gefühl, dass uns diese Blutspur zu ihr führt!" "Hey, das glaubst du doch nicht...", weiter Kam Sephier erst gar nicht, denn die beiden Dämonen hatten Apharone entdeckt. Ashael rannte auf seine Schwester zu. "Aphie!", er sank neben der Dämonin auf die Knie. "Du...du...ko..kommst spä...t...", hauchte das Mädchen, "Ash...es...es war...Akuma...er ist völ...lig...ausge...tickt..." "Hey, hör auf zu sprechen! Stirb mir hier bitte nicht weg!", Ashaels Augen glänzten feucht, in diesem Moment konnte und wollte der 17-jährige seine Tränen nicht zurück halten. "Weine nicht...geliebter...Bru...Bruder...einmal kommt für jeden die Zeit....des...Todes...mein Schicksal ist ...erfüllt..." Sephier stand abseits, dann wandte der junge Dämon sich ab und verschwand im Schloss. "Ich ...bi...bitte dich, Ashael...vergi..ss mich niemals...das ist mein...mein einziger Wunsch..." Ein Husten schüttelte Apharone, sie schenkte ihrem Bruder ein letztes Lächeln, dann wurde ihr Blick starr und ihre eisblauen Augen trübten sich. Minutenlang sah Ashael auf die zierliche Leiche des Dämonenmädchens, dann richtete er sich auf. "Warum muss er unseren Clan auslöschen...auf die brutalste Weise?!", fragte Ashael sich laut, "Was hat der Alpha-Clan verbrochen?" Der Dämon hatte Sephier nicht ganz die Wahrheit gesagt, weil er versucht hatte, die Erinnerungen an vergangene Zeiten zu verdrängen... "Nein, das werde ich niemals tun!", sagte Cadiec scharf, "Nur weil du deine abnormalen Neigungen ausleben musst!" "Abnormale Neigungen?", fragte Akuma, "Ich weiß nicht, wovon du redest! Es ist einfach nur besser, wenn du dich von Adone trennst!" "Aus welchem Grund sollte das besser sein? Ich liebe sie!" "Genau deswegen! Du bist ein Krieger, Cadiec, du solltest dich voll und ganz auf deine Aufgabe konzentrieren!" "Bist du bescheuert? Hinterher verlangst du wohl auch noch von mir, dass ich sie töte, so wie du es mit Ethana getan hast, weil sie so anders war, als du! Akuma, komm zur Vernunft!" "Oh! Ich bin die Vernunft in Person, mein Lieber!" Ashael beobachtete durch den Türspalt, wie sein Vater mit Akuma disskutierte, seine kleine Schwester stand neben ihm. "Was machen Papa und Onkel Akuma da?", wollte Apharone leise wissen. "Streiten...", war Ashaels Antwort. "Warum streiten sie?" "Weil Onkel Akuma was von gesagt hat, dass Papa sich von Mama trennen soll und Papa will das nicht!" "Gut so! Trennung ist dumm...", die 7-jährige nickte begeistert, "Weiter, Papi!" "Trenn dich von ihr! Sonst muss ich dich töten! Das alles tue ich nur aus unerwiderter Liebe!", Akuma trat auf Cadiec zu. "Sag ich doch, abnormale Neigungen! Ein schwuler Herrscher! Geh weg!", der Dämon wich zurück, doch irgenwann erreichte er die Wand. "Ich liebe dich, Cadiec und wenn ich nicht bekomme, was ich will, dann soll dich kein anderer oder keine andere bekommen!" Die Lippen des Herrschers legten sich auf Cadiecs und während er den Dämon küsste, ließ er ein Kurzschwert in sein Herz gleiten. Der Krieger riss die Augen auf, doch kurz darauf erstarrte sein Blick und nachdem Akuma von ihm abgelassen hatte, sank er an der Wand nach unten. Die eisblauen Augen seines Vaters sahen Ashael durch den Türspalt an. "Papa...", murmelte der kleine Junge. "Weg, bitte...", sagte Apharone und Ashael nickte. Seiner Mutter war es wohl ähnlich ergangen, doch daran konnte Ashael sich kaum erinnern. Allein die Tatsache, dass seine Schwester die Augen des Vaters geerbt hatte, ließ die Erinnerung aufkommen. Der Dämon stieg in die Luft und war wenige Minuten später am Ende Galadids angekommen. "Ash...", Shana trat aus der Höhle, der Engel hatte gespürt, dass etwas nicht richtig verlaufen sein musste, "Was hast du?" "Shana!!!", Ashael zog sie an sich, der Engel erschrak, "Du musst mir versprechen, dass wir immer zusammen bleiben!!!" "Ashael...", das blonde Mädchen sah ihn an, "Sag mir, was ist passiert?" Sie wandte sich aus seiner Umarmung, ergriff seine Hand und zog ihn in die Höhle. Das Licht war gedämpft. Der Engel ließ sich auf einer Decke nieder und zog auch Ashael mit sich. Der Dämon suchte ihre Nähe, Shana bettete seinen Kopf auf ihren Schoß und sagte: "Jetzt rede! Ich bleibe bei dir, für immer!" "Apharone...", begann Ashael, er war verstört, so schien es Shana zumindest, "Akuma hat sie getötet, vor vielleicht einer Viertelstunde! Meine Eltern hat er vor sieben Jahren auch schon umgebracht!" Er richtete sich auf und zog Shana erneut an sich. Der Engel spürte, dass es ihm nicht gut ging. "Ash...", hauchte sie und sah zu ihm hoch. Der Dämon sah sie an, er merkte, was sie vor hatte und es war die beste Möglichkeit, die ihm jetzt helfen konnte. Shana war sich bewusst, dass dies ihr Todesurteil sein konnte, wenn der Engelherrscher dahinter kam, dass sie Ashael ihre ewige Unschuld schenken wollte, aber es war ihr egal. "Ich liebe dich", sagte der 17-jährige und senkte den Kopf zu dem Mädchen hinunter. Sie küssten sich erst zärtlich, was dann immer leidenschaftlicher wurde. Ashael legte seine Lippen in Shanas Halsbeuge und fing an, sie auch dort sanft zu küssen [...] "Er hat es nicht gemerkt...", murmelte Shana und schmiegte sich an Ashaels nackten Oberkörper. "Merkt er es bei anderen?", fragte der Dämon. Ein Nicken und: "Bei denen, denen er nicht so sehr vertraut, wie mir. Bei Chiara würde er es allerdings auch nicht merken, sie ist seine Tochter und hat auch so ihre Tricks drauf. Bleib bei mir und geh heute Nacht nicht ins Schloss zurück, ich bitte dich!" "In Ordnung...", war die Antwort Ashaels und er fuhr mit der Fingerspitze über Shanas nackten Oberarm. "Lass, das kitzelt!", lachte der Engel und gähnte. "Müde? Dann schlafen wir jetzt!", stellte Ashael fast und legte die Arme um seinen Engel. Chapter 1 Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)