Dolphin's Cry von abgemeldet (Eine Orlando Bloom Fanfic) ================================================================================ Kapitel 12: ------------ Kapitel 12 You have only been gone ten days, but already I'm wasting away. I know I'll see you again Whether far or soon. But I need you to know that I care And I miss you. ---------------------------- Der Presserummel um den Start von 'Die zwei Türme' war in vollem Gange und zog mich in einen Strudel von dem ich nicht wußte, ob ich ihn bewältigen konnte. Elijah hatte Recht gehabt. Das Studio hatte sich entschlossen, das Geld, daß sie machen konnten, aus meinen Fanlegionen zu ziehen, und plötzlich machte ich die dümmsten Werbungen überhaupt weil das Studio mich unter Vertrag und mich bei meinen verdammten Eiern hatte. Ich haßte alles, was sie mir auflegten, hatte enorme Streitereien mit Fiona darüber und versuchte ihnen zu sagen, wohin sie sich ihre Verträge schieben konnten, aber es gibt da bestimmte Drohungen, die ein Schauspieler nicht gern hört, wie 'du wirst nie wieder in diesem Geschäft arbeiten' und so gab ich immer wieder nach. Julie zog bei mir ein, denn ich konnte nicht mit der Stille umgehen, die mich immer begrüßte, wenn ich nach Hause kam. Ich hatte mich an Frauenlachen und Parfüm und hausgemachtes Essen gewöhnt, und an jemanden, der einkaufte und Medizin holte und mich ins Bett schickte, wenn ich krank war. Nur war Julies Lachen nicht dasselbe und ihr Parfüm war wirklich stark und sie konnte noch nicht einmal Wasser kochen und schien es nicht zu bemerken, wenn ich krank wurde. Traci war ununterbrochen da und sie redeten ständig und dann fragte mich Traci, ob ich sie nicht mit einem meiner Schauspielfreunde bekanntmachen könnte und ich ging dann, angeekelt von ihr und Julie und mir. Nachts im Bett war Julie dann warm und einladend und sie schien meine Termine sehr gut zu behalten, sagte mir, wo und wann ich für ein Treffen sein mußte und es machte ihr nichts aus, wenn ich plötzlich irgendwohin fliegen mußte. Sie schien sich noch nicht einmal um meine Fans zu kümmern, die letztendlich herausfanden, wo ich lebte und wodurch wir gezwungen waren, woanders hinzuziehen. Ich gab nach und kaufte ein Haus und ließ Julie es einrichten, weil sie das unbedingt tun wollte. Als Elijah einmal vorbei kam, sagte er, es sähe aus wie ein Hotel in Vegas. Julie hatte nur gelacht. Gottseidank hatte sie die Beleidigung nicht mitgekriegt. Den Schmerz, den ich fühlte, nachdem Torrie mich verlassen hatte - und das ist genau, was sie gemacht hatte, mich verdammt noch mal verlassen - wandelte sich schnell zu Ärger und Beleidigung. Es war ihr gottverdammter Fehler gewesen, daß wir Sex gehabt hatten, und aus irgendeinem Grund mußte ich jetzt dafür zahlen. Alles in allem war sie doch eine typische Frau. Sie reizen dich gnadenlos, bis du bettelst, machen dann die Beine breit und das nächste, was du weißt, ist, daß du dafür bezahlen mußt. Ich wachte jeden Morgen auf und sagte mir, daß ich sie haßte und dann verbrachte ich den Tag damit, mir zu wünschen, daß sie da wäre, und nachts sagte ich mir immer wieder, daß ich sie haßte und dann träumte ich von ihr. Wir waren immer am Strand und sie sagte mir, wie leid es ihr tat, daß sie einfach gegangen war und daß sie zurück kommen würde und sie und ich und Julie zusammenleben würden. Zur Hölle, ich sagte doch, es war ein Traum. In der ersten Woche rief sie ein paar Mal an, nachdem sie den Rest ihrer Sachen abgeholt hatte, aber ich nahm nie ab und rief nie zurück. Glaube, ich wollte sie dafür bezahlen lassen. Ich wollte, daß sie dachte, daß ich keinen Gedanken mehr an sie verschwendete, daß ich nur auf Partys unterwegs war, so, wie nur Orlando Bloom das konnte. Eines Abends, als Julie zu einen Fotoshooting fort war und Elijah und ich die Clubs abklapperten, fragte er mich, was zum Teufel ich da tat. Ich sagte ihm, das ginge ihn nichts an und es tat weh zu erfahren, daß Torrie offensichtlich mit ihm sprach. Ich fragte mich, ob sie ihm erzählt hatte, was zwischen uns geschehen war und hatte nicht den Mumm, ihn zu fragen. Ich war nicht in der Stimmung, Erkenntnisse über unsere sexuellen Begegnungen mit ihr auszutauschen. Ich wollte jede Erinnerung an die Nacht, die Torrie und ich miteinander verbracht hatten, auslöschen, und es war verdammt unmöglich. Ich hatte genug vom Eßtisch und meinem Bett. Als Julie mich danach fragte, sagte ich nur, es wäre Zeit für ein paar neue Möbel. Die einzigen Dinge, an denen ich festhielt, waren meine Tea Party CDs und eine Ausgabe von Torries Lieblingsbuch, die ich versteckt hatte, als sie kam, um ihr Zeug zu holen. Ich weiß nicht, warum ich das getan hatte. Aber ich war neugierig geworden und las das verdammte Ding und es war der größte Haufen Müll, an den ich je Zeit verschwendet hatte. Wie lesen Frauen solche Dinge? Es drehte sich alles um einen Ritter und seine Lady, die seit ihrer Kindheit Freunde waren, und als sie älter wurden, sagte man ihnen, daß man sie miteinander verlobt hätte, wovon die Familien dachten, daß es ihnen gefallen würde, aber wegen irgendeines falschen Stolzes oder so wurden die ziemlich zickig, als sie die Nachricht von ihrer Verlobung hörten. Also waren sie keine Freunde mehr und versuchten, den jeweils anderen zu verärgern oder eifersüchtig zu machen, obwohl sie eigentlich die ganze Zeit ineinander verliebt waren. Also bitte! Dann am Ende starb die Lady fast und der Ritter, der davon total bestürzt war, erfuhr von seinem Knappen, daß sie die ganze Zeit in ihn verliebt gewesen war und er es nicht gemerkt hatte und dann erkannte der Ritter, daß er sie auch liebte. Also ritt er auf seinem weißen Hengst - natürlich - vor dem Palast der Königin vor und sagte ihr, daß er sie liebte und ob sie mit ihm zu seinem Schloß reiten würde oder so was dummes. Und sie tat es und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende. Das dümmste, was ich je gehört habe. Ich habe es vier mal gelesen und immer noch nicht verstanden, warum Torrie so verrückt danach war. Also hatte ich erfolgreich einen Monat rum gebracht, ohne sie zu sehen. An jedem Tag, an dem es leichter werden sollte, wurde es schwerer. Ich wollte das Telefon abheben und sie anrufen, sie zum Mittagessen treffen, sie mit Elijah in die Clubs mitnehmen. Irgendwas. Ich wollte ihre Stimme hören und wissen, ob es ihr gut ging und mehr als alles in der Welt wollte ich wissen, ob sie mich so sehr vermißte wie ich sie. Und ich wurde immer verbitterter darüber, daß sie mich dazu brachte, daß ich es so sehr wollte. Als die Premiere in Birmingham stattfand, war ich nicht darauf vorbereitet, sie zu sehen. Ich war nicht vorbereitet, sie ins Theater gehen zu sehen, zu sehen, wie sie Seans Hand hielt und über etwas lächelte, das er sagte. Es tat körperlich weh. Ich langte nach Julies Hand, ergriff sie und drückte sie und hoffte auf etwas Unterstützung, aber sie entzog sie mir und warf mir einen abwehrenden Blick zu, bevor sie sich wieder ihrem Gespräch mit Mark Ordesky zuwandte. Und da stand ich nun allein, sah Torrie und Sean zu, wie sie neben Peter hielten, und Sean stellte sie vor und ich wußte, das ich das eigentlich hätte tun sollen und nicht Sean, der jetzt seinen Arm um ihre Taille legte und etwas sagte, das sie erröten ließ und Peter zum Lachen brachte. Fuck. Und dann gingen sie auf mich zu und ich sah Torrie zögern und etwas zu Sean sagen, und er sah sie nur seltsam an und ich erkannte, daß sie nicht mit mir reden wollte, was mehr schmerzte als alles, was ich mich vorstellen konnte. Nicht einen Moment dachte ich daran, daß meine Ablehnung, auf ihre Anrufe zu antworten sie zurückzurufen oder sie selbst anzurufen, das verursacht hatte, daß sie jetzt zögerte, mit mir zu sprechen. Nach allem war sie schließlich hier im Unrecht. Nicht ich. "Hey Orli," grüßte Sean mich und umarmte mich. Ich starrte sie über seine Schulter hinweg an und sie sah weg. "Hey Sean," lächelte ich und war ein wenig überrascht, daß ich das konnte. Hier, ich würde ihr zeigen, daß ich das wie ein Erwachsener behandeln konnte. "Hallo, Torrie." Sie sah mich mit diesen grünen Augen einen Moment an du ich fühlte mich komplett und total scheiße. Schlampe. "Hallo, Orli. Wie geht's dir?" "Großartig!" lächelte ich wieder und biß die Zähne zusammen. "Könnte nicht besser sein. Dir?" Torrie zuckte mit den Schultern. "Okay, denke ich." Verdammt, mußte sie immer so beschissen ehrlich sein? Hätte sie nicht lügen und sagen können, daß ihr Leben perfekt sei, damit ich sie noch mehr hätte hassen können? Ich fühlte, wie Julie neben mich trat und Torries Blick schweifte zu ihr. "Schön, dich wieder zu sehen, Julie." "Dich auch, Torrie. Ist lange her. Wir vier sollten wirklich mal was miteinander unternehmen." Notiz an mich: Julie sagen, daß sie die gesellschaftlichen Verpflichtungen mir überlassen soll. "Das hört sich gut an!" stimmte Sean zu. Torrie und ich sagten nichts dazu. Ich griff mir ein Glas Wein von einem Tablett, das gerade an mir vorbei getragen wurde, und stürzte es runter. Julie fing damit an, Sean zu sagen, wie sehr sie 'Equilibrium' gemocht hatte und sie begannen, sich zu unterhalten, während Torrie und ich stehengelassen wurden. Sie sah überall hin, nur nicht zu mir, und ich merkte, daß ich mich ihrem Unbehagen weidete, welches ich verursachte, indem ich nirgendwo hinsah als zu ihr. Ich fing ihren Blick auf, während er durch den Raum schweifte, und sagte: "Lij ist noch nicht da." "Oh." Irgendein Reporter rempelte sie an und drückte sie näher an mich, füllte meine Sinne mit dem Duft von Kokosnuß. Ich haßte diesen beschissenen Geruch. Ich stellte das Weinglas auf ein vorbeigetragenes Tablett, griff zwei weitere und reichte ihr eines davon. "Wein?" "Um... Danke." "Kein Problem." Ich beobachtete sie, während sie davon nippte, wie ihre vollen Lippen über den Rand des Glases glitten und sagte dann, "Zu schade, daß sie keinen Champagner servieren. Du und ich und Sean hätten heute Abend noch etwas Spaß haben können." Torrie zuckte zusammen, als hätte ich sie geschlagen. Ich weiß nicht, was mich dazu gebracht hatte, das zu sagen. Manchmal tue ich Dinge, für die ich keine Erklärung habe. Sie griff den Stiel ihres Weinglases so fest, daß ich dachte, es würde zerbrechen, und dann drehte sie sich einfach fort und ging, ohne ein Wort zu sagen. Ich sah zu Sean und Julie, die nicht bemerkt zu haben schienen, was vor sich ging, wandte mich dann ab und folgte ihr durch die Menge. Sie verschwand in den Flur, fort von dem Getümmel, und ich eilte ihr hinterher, ohne wirklich zu wissen, warum oder was ich tun sollte, wenn ich sie erreicht hatte. Torrie hatte das Glas auf einem nahegelegenen Vorsprung abgestellt und lehnte mit geschlossenen Augen an der Wand, als ich mich näherte. "Was willst du, Orli?" Sie sei verdammt. Sie wußte immer, wann ich in der Nähe war. "Ich fragte mich nur, warum du die Party so plötzlich verlassen hast?" Sie öffnete die Augen und konzentrierte ihren Blick auf mich. Ich glaube nicht, daß ich sie jemals zuvor so verärgert gesehen habe. "Was ist aus unserer Freundschaft geworden?" fragte sie. Ich runzelte die Stirn. "Du bist diejenige, die unsere Freundschaft im Stich gelassen hat, Torrie. Nicht ich." "Fuck, Orli!" Sie drückte sich von der Wand ab und kam auf mich zu. "Willst du wirklich damit weitermachen, dich wie ein Riesenbaby zu benehmen, nur weil ich ausgezogen bin? Weil ich dich mit niemandem zurückgelassen habe, der dir deine Wäsche macht und dir dein Essen kocht und dein Haus putzt und dir deinen gottverdammten Arsch abwischt!" Ich zog ein Augenbraue hoch. Ich liebte es, wenn sie wütend war. "Letzeres hast du, glaube ich, nie getan. Aber du bist willkommen, einzuziehen und es zu tun." "Du bist so beschissener Wichser," flüsterte sie atemlos. "Ich kann mich nicht erinnern, daß du dich an Halloween beschwert hast." Torrie holte aus, um mich zu schlagen, aber ich ahnte es und fing ihr Handgelenk mit meiner Hand auf und hielt sie dort, zog sie eigentlich noch näher an mich. Sie kämpfte und versuchte sie zu befreien. "Laß mich los!" verlangte sie. "Nein." Und dann drückte ich sie zurück an die Wand, bedeckte ihren Mund mit meinem und verlor mich in der Erinnerung an ihren Geschmack und das Gefühl für sie. Ich brauchte einen Moment, um zu erkennen, daß sie kalt und unnachgiebig unter meinem Griff war und daß ich mich nach ihrer Wärme und Süße sehnte und zähmte meinen Kuß, während ich mit meinen Daumen die zarte Haut ihrer Handgelenke streichelte, die ich hielt. "Bitte Engel," flüsterte ich an ihren Lippen. "Ich brauche dich so sehr. Bitte. Du bist so süß... so süß..." Ihr Mund öffnete sich unter meinem und ich forderte sie mit meiner Zunge, trank noch einmal der unglaublichen Nektar, der für mich nur noch eine Erinnerung gewesen war. Ich ließ ihre Handgelenke los, meine Hände glitten über ihre Taille, ihre Brüste, meine Hände umspielten ihre Brustwarzen durch den Stoff hindurch. Ich drängte meine Hüften gegen ihre und zeigte ihr, wie sehr ich sie brauchte. Ich hatte mich an diesen Schmerz gewöhnt, dieses Verlangen, von dem ich bemerkt hatte, daß es immer über mich kam, wenn Torrie in der Nähe war. Ich war besessen. Sie war mein Besitz. Sie sollte immer für mich da sein und ich sollte verdammt sein, wenn ich ihr das nicht beibringen konnte. "Gott, ich will dich," sagte ich ihr, bevor ich an ihrer Unterlippe saugte. "Wir können uns während des Films in mein Hotelzimmer verdrücken... keiner wird merken, daß wir fort sind..." Sie schüttelte wieder den Kopf, ihre Hände fuhren zwischen uns hoch und sie versuchte, mich wegzudrücken. Ich bewegte mich nicht. Sie würde nicht nein sagen. Nicht jetzt. "Orli! Was zur Hölle?" Elijah packte mich und zog mich zurück und Torrie schnellte von der Wand weg, aus meiner Reichweite, hinter ihn, und starrte mich klagend mit diesen Augen an. Als ob sie mich dafür haßte, daß ich sie dazu bringen wollte, mich zu wollen oder so. Oh ja, ich weiß, ich hätte sie dazu gebracht, nachzugeben, wäre Elijah nicht aufgetaucht und hätte uns unterbrochen. Aber jetzt würde sie mir gegenüber wieder selbstgerecht werden. Freunde. Ha! Als ob wir dahin jemals zurückkehren könnten. " Was zum Teufel?" Elijah sah zu uns beiden und runzelte die Stirn. Er blickte zurück zu Torrie, nahm ihre Hand. "Bist du okay?" Das machte mich wütend. Sie nickte auf seine Frage hin, wandte aber ihren Blick nicht von mir. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte ruhiger auszusehen, als ich mich fühlte. Höchstwahrscheinlich würde ich mir auf der Toilette einen runterholen müssen, bevor ich wieder in die Lobby zurückgehen könnte. Verdammt sei sie. "Komm," sagte Elijah zu ihr und versuchte sie zurück zur Menge zu ziehen. "Laß uns was essen gehen." Immer noch sah sie mich an. Ihre Augen waren groß und fragend. Sanft fragte sie mich, "Was bin ich für dich?" Ich schwieg. Wieder. "Was bin ich für dich?" Über ihre Schulter hinweg sah ich Sean um die Ecke biegen und auf uns zu kommen. Elijah hielt ihre Hand, Sean kam, um sie zu fordern. Ich lächelte höhnisch. "Die Hure der Gefährten." Schmerz. Exquisiter, herrlicher Schmerz flackerte in ihren Zügen auf. Wie fühlte es sich an? "Fuck, Orli." flüsterte Elijah neben ihr, zog sie zurück zu Sean, der schließlich zu uns kam, wo sich das Schweigen summierte und Verwirrung sein Gesicht verdunkelte. Ich ließ meinen Blick auf Torrie ruhen, die vor meinen Augen zu schrumpfen begann. Etwa zweieinhalb Sekunden genoß ich diesen Moment, bevor ich mich selbst zu hassen begann. Sie tastete blind nach Sean, der sie an den Schultern griff und sie fragte, was nicht stimmte. Torrie schüttelte den Kopf, stritt ab, daß es ein Problem gab und ob er sie bitte hinausbringen könnte, sie bräuchte etwas frische Luft. Und dann waren sie fort und ich blieb mit Elijah zurück, der mich wütend anstarrte. Es sind diese Augen, wißt ihr. Er kann sie bestens benutzen. Im Moment sagten sie mir schweigend alle furchtbaren Dinge über mich, die ich im geheimen schon wußte. "Du bist der unwissendste, beschissenste Bastard, den ich je getroffen hatte, weißt du das, Orli?" fragte er leise. "Was geht dich das an?" blaffte ich und versuchte mich, an ihm vorbei zu drücken. Er griff mich am Arm und hielt mich auf. "Wenn du ihr noch mal so weh tust, bei Gott, Orli, dann werde ich Julie jedes kleine schmutzige Detail darüber erzählen, was zwischen dir und Torrie passiert ist." Mein Unterkiefer zog sich zusammen. "Sie hat dir davon erzählt, nicht wahr?" Elijah blinzelte, als ob er merkte, daß er das besser nicht hätte sagen sollen. Dann schließlich schien er nachzugeben und zuckte mit den Schultern. "Yeah. Und sie sagte, es sei der größte beschissenste Fehler gewesen, den sie je gemacht hätte. Jetzt weiß ich, warum." Das tat weh. Oh Gott tat das weh. Ich zuckte zusammen. Der Schmerz überflutete mich Welle für Welle nach der Erkenntnis, das Torrie es als den größten Fehler ihres Lebens ansah, Sex mit mir gehabt zu haben. Also bereute sie es doch, wo sie mir doch gesagt hatte, daß sie es niemals würde. Jetzt wußte ich, warum sie gegen meine Berührungen angekämpft hatte. Jetzt wußte ich, daß sie nichts mit mir zu tun haben wollte. Es war alles vorbei. Und ich hatte gerade wirkungsvoll jegliche Chance, unsere Freundschaft zu retten, zerstört. Der Rest der Premiere war nicht mehr als ein Schleier für mich. Julie klammerte sich in dem Moment an mich, als ich zu ihr zurückkehrte, und ich ließ sie gewähren. Sie brabbelte etwas von wegen Barry habe gesagt, in irgendeinem neuen New Line Film, über den gerade verhandelt werde, habe man vielleicht ein Rolle für sie, aber ich hörte sie kaum. Die paar Mal, die ich Torrie sah, war sie dicht an Seans Seite und sie sah nie in meine Richtung. Er blickte ab und zu zu mir. Ich glaube, er wußte nicht, was passiert war, war aber offensichtlich neugierig. Ich wußte nicht, was ich sagen würde, wenn er damit auf mich zukommen würde. Elijah sprach auch nicht mit mir. Jeder schien es zu fühlen, verstohlene Blicke schweiften durch die gesamte Besetzung. Billy und Dom tauchten auf und redeten kurz mit mir, bevor sie sich wieder an Elijahs Seite begaben. Ich bemerkt, daß ich die Hobbits haßte. Viggo blieb an meiner Seite; vielleicht hatte er bemerkt, daß ich Unterstützung brauchte. Ich hätte nie danach gefragt. Ich konnte es nicht. Glücklicherweise begann der Film und wir begaben uns alle in die Dunkelheit. Ich paßte kaum auf, aber das Publikum schien es zu mögen. Julie drückte immer wieder meinen Arm und sagte mir, wie wundervoll ich war und daß meine Fans noch verrückter werden würden, wenn sie es erst sahen. Und dann war es vorbei und Applaus brandete auf und es gab Händeschütteln und jeder des Teams umarmte sich, außer mir und Elijah. Mir gefiel das nicht, denn ich hatte Angst, ihn auch zu verlieren, und im Moment brauchte ich ihn wirklich. Schließlich war er meine einzige Verbindung zu Torrie. Der Abend wurde durch ein Gewitter verdorben, das aufgekommen war, während wir im Theater gewesen waren. Draußen hämmerte der Regen auf die Straße und jeder drängelte sich innen, sah zu und bemerkte, daß keiner daran gedacht hatte, einen Regenschirm oder einen Regenmantel mitzubringen. Gelächter. Ich sah bei dem Geräusch auf und erkannte, daß es Torrie war. Sie war am anderen Ende der Türen, stand bei Billy und Dom und sie alle lachten und stichelten sich gegenseitig. Ich kann nicht beschreiben, wie froh es mich plötzlich machte, daß sie trotz allem noch lachen konnte, daß meine grausamen Worte sie nicht komplett zerstört hatten. Ich wollte sie zurücknehmen. Ich wollte, daß sie wußte, daß ich es nicht so gemeint hatte. Ich wollte sie wieder halten und daß sie mir sagte, daß alles okay war und daß wir eines Tages wieder mit den Haien schwimmen würden und auf dem Boot ihres Onkels angeln gehen würden. Aber das waren schlicht hoffnungslose Wünsche, die nie wieder zwischen uns beiden zur Sprache gebracht werden würden. Torrie drückte plötzlich die Tür auf und rannte hinaus in den Regen, lachte hinauf, als er sich über sie ergoß und drehte sich um und neckte Sean, versuchte ihn zu überreden, ihr zu folgen, rief ihm zu, daß das wenig Regen ihn nicht schmelzen würde. Er ging einen zögerlichen Schritt hinaus und dann griff sie ihn bei der Hand und zog ihn vollständig nach draußen und er stimmte in ihr Lachen ein und sie begannen zu tanzen. Genau dort, im Regen, vor der Menge, die auf sie deuteten und mit ihnen lachten. Kameras blitzten und ich wußte, daß Bilder von ihnen am nächsten Morgen in allen Zeitungen wären, 'Bean und sein Babe' wären die Überschriften, oder etwas ähnlich dummes. Und ich biß mir auf die Lippe, bis ich Blut schmeckte, versuchte nicht herauszuschreien, daß es unfair war und daß es vor nicht allzulanger Zeit ich gewesen wäre, den sie nach draußen gezogen hätte, und sie sahen so fröhlich und sorglos aus und Julie, die neben mir stand, bemerkte, das Torrie das Kleid, das sie trug, gerade total ruiniert hatte. Und ich wollte sie schlagen, weil sie nicht sah, was wirklich vorging. Sie konnte nicht sehen, daß Torrie es gerade offensichtlich gemacht hatte, daß es ihr egal war, was ich gesagt hatte und was ich fühlte und daß sie frei war von mir. Daß ihr Leben schön war, wie es war, und daß sie mich nicht brauchte. Sie brauchte mich verdammt noch mal nicht. Und dann umarmte Torrie Sean und unsere Blicke trafen sich über seine Schulter hinweg, durch den Regen, durch das, was Meilen zwischen uns zu sein schienen und sie sah mich einen langen Augenblick an und lehnte sich dann an Seans Ohr und ich sah ihren Mund die Worte Ich liebe dich, Sean, flüstern. Meine Welt brach zusammen. "Bist du okay?" Elijah war neben mir. Ich weiß nicht, wann er dort aufgetaucht war. Ich konnte als Antwort nur nicken, meine Augen flimmerten von der Szene vor mir. Ich fühlte seine Hand auf meiner Schulter, eine sanfter Druck. Vielleicht wußte er, was ich gerade fühlte. Vielleicht konnte er sehen, daß ich mich nur an einen Seidenfaden klammerte. Vielleicht hatte er es die ganze Zeit gewußt. Ich liebte Torrie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)