Gefährliche Zeiten von DarcAngel ================================================================================ Kapitel 18: Der Raum der alten Seelen ------------------------------------- Kapiteltitel: Der Raum der alten Seelen Teil: 18/20 Autor: Darc Angel Widmung: SylverMortal, DocSon, Camaeleon, Momochan Pairings: HannahxErnie, RonxHermine, ChoxRoger, LisaxTerry, DracoxGinny... Inhalt: Die "Last Hope" kehrt nach Hogwarts zurück, wo der Kampf bereits wütet. Viele der Schüler töten zum ersten Mal oder sehen zum ersten Mal jemanden sterben, und der Schock ist groß. Doch sie müssen stark sein. Besonders Harry, denn der Kampf gegen Voldemort hat begonnen... Disclaimer: "Harry Potter" gehört nicht mir, sondern J.K.R., und ich will auch kein Geld hiermit verdienen, ich schreibe diese Geschichte aus reinem Spaß am schreiben. Vorwort: huhu. Ich hab mich extra beeilt, dass ich euch noch vor meiner Klassenfahrt den nächsten Teil dieser FF hochladen kann. und ich habe es geschafft :) jetzt liegt es nur noch an animexx, wie lange sie zum Hochladen brauchen? wünsch euch dann mal viel Spaß beim Lesen ciao eure Darc Angel ,Zurück nach Hogwarts!', schoss es durch Harrys Kopf und plötzlich war er hellwach, ,die Zeit ist gekommen. Wir werden kämpfen!' Er spürte wie etwas Kaltes sich in seinem Körper zusammenzog. Doch er unterdrückte das Gefühl und Entschlossenheit spiegelte sich in seinen grünen Augen wieder, die noch heller als sonst zu sein schienen. "Wir müssen gehen, Susan, zurück nach Hogwarts!", flüsterte er der Rotblonden leise ins Ohr. Langsam öffnete sie ihre herrlichen blauen Augen und er blickte direkt in zwei unendlich tiefe Ozeane. Am liebsten wäre er ewig so sitzen geblieben, mit ihr in seinen Armen. Doch er riss sich zusammen. "Es ist soweit!", sagte er mit fester Stimme und setzte sich auf. Er bemühte sich sie nicht noch mal anzusehen, nicht jetzt, sonst würde er noch schwach werden. Sie sah einfach zu hübsch aus, ihre leicht verwuschelten, roten Haare, ihre kleinen, verschlafenen Augen, eine kleine Falte an ihrer rechten Wange und die zerknitterten Klamotten. Sein Verlangen nach ihr zerrte gewaltig an seinem Verstand. Er atmete tief ein und schloss die Augen. ,Nicht jetzt! Ich muss mich auf den Kampf mit Voldemort konzentrieren, mit all meinen Sinnen!', redete er sich ein und stand auf. "Jetzt macht schon, packt eure Klamotten zusammen, wir müssen aufbrechen! Die anderen brauchen uns!", hetzte Snape sie. Mittlerweile stand auch Lupin bereits fertig neben ihm. Der Aufruf hatte auch die letzten geweckt. Jeder war blass und auch etwas unsicher, doch sie alle waren wach. Sie zogen sich per Zauberspruch um, suchten ebenfalls mit einem Zauber ihre Klamotten zusammen und eilten schließlich ohne gefrühstückt oder sich anderweitig fertig gemacht zu haben hinter den beiden Professoren her. Schnell bemerkte Harry, dass sie in Richtung der heißen Quelle gingen. ,Was wollen wir da?', fragte er sich, ,haben wir da noch was liegen? Also, ich war schon lange nicht mehr da, oder? Wann und wo war das Ritual eigentlich? Ich kann mich nicht mehr erinnern, das muss wohl an dem Zauber liegen. Hoffentlich hat es geklappt?! Ich kann ja gleich mal Snape fragen. Wie kommen wir nun eigentlich wieder zurück nach Hogwarts?', überlegte er ahnungslos, während er vor sich hinstarrte. Als sie stehen blieben, rissen drei Jungen überrascht die Augen auf. Dort, wo zuvor immer die heiße Quelle gewesen war, schwamm nun eine Art meeresblaues U-Boot in Form einer Frisbeescheibe. ,Der Fluchtweg war so nah und ich bin nicht drauf gekommen!', dachte der Schwarzhaarige entgeistert, ,dabei fühlte sich der Boden der heißen Quelle schon so komisch an. Soll wohl sein, wenn es das Dach eines U-Boots war.' Snape sprang locker auf das schwimmende Ding, öffnete per Zauberspruch eine Luke und ließ sich das Gepäck rüber reichen. Danach kletterte er selbst rein und nach ihm folgten die sechs Schüler. Das Schlusslicht bildete Lupin, der die Luke anschließend auch wieder verschloss. Sobald dies geschehen war, wurde das Boot von hellem Licht durchflutet und sämtliche Sensoren blinkten gefährlich. Geschickt tippten Snape und Lupin synchron auf den kleinen runden Knöpfen rum, wie auf einer Tastatur. Dann geschah alles ganz schnell. Jede Person wurde von einer kleinen hellen Lichtsäule erfasst und dadurch geblendet. Anschließend war noch kurz ein leises Zischen zu hören, bevor der Boden unter ihren Füßen bebte und das Schiff sich mit einen riesengroßen Geschwindigkeit in Bewegung setzte. Das Seltsame war jedoch, dass es keinen von den Füßen riss. Wenige Sekunden später verblasste das Licht der Säulen, die jedoch immer noch die menschlichen Körper umgaben, und die Schüler konnten sich genauer in ihrem Transportmobil umsehen. An der Wand entlang standen breite, bequem aussehende Bänke, die Betten glichen, zu beiden Seiten gab es je ein kleines, rundes Fenster und vorne streckte sich eine große, durchsichtige Scheibe über die Wand. Diese ermöglichte ihnen einen Blick in die Tiefe des Meeres, in dem sie sich befanden. Man konnte jedoch aufgrund der Dunkelheit nicht besonders viel sehen. Nur vereinzelnd rauschten sie schnell an ein paar Felsen oder Algen vorbei. "Wo sind wird?", wollte Harry wissen und ließ sich erstmal auf die breite Bank an der linken Seite fallen. "Auf dem Grund der Nordsee!", erklärte Remus und wandte sich den Schülern zu, "ihr könnt euch noch mal hinlegen, wenn ihr wollt. Später gibt's dann Frühstück! Und in knapp einer Stunde werden wir dann Hogwarts erreichen, wir sagen euch rechtzeitig bescheid." Nun setzten sich auch die anderen hin. Terry war auch keine Minute später bereits wieder im Land der Träume. Ginny hatte ihren Kopf an Dracos Schulter gelegt und würde wohl auch bald wieder einschlafen. Hermine saß abseits von den anderen und man sah an ihren Lippenbewegungen, dass sie wohl noch einmal die ganzen Zauberformeln, die sie später brauchen würde, durchging. Susan hatte sich vor ein Fenster gekniet und sah mit verträumtem Blick hinaus. Harry lehnte seinen Kopf an die Wand, die noch nicht mal vibrierte, trotz ihrer Fahrtgeschwindigkeit. ,Mr. Weasley würde dieses U-Boot gefallen!', dachte er die Spur eines Lächelns auf den Lippen. "Macht euch bereit, wir sind in wenigen Minuten in Hogwarts und wir wissen nicht, wie die Lage ist!", erklärte Remus plötzlich. Doch er war noch bleicher, als er normalerweise zu Zeiten vom Vollmond war. Harry schluckte. ,Der Tag ist gekommen, heute wird das Schicksal bestimmt!', dachte er und atmete tief ein. Sein Blick begegnete dem von Draco, der ihm genau gegenüber saß. Der Blonde sah so entschlossen aus und das obwohl er gegen seinen Vater würde kämpfen müssen. Das war das erste Mal, dass der Schwarzhaarige ihn bewunderte. Denn er selbst fühlte erneut die Angst in sich aufsteigen, wie schon am Morgen, und auch Ungewissheit und Nervosität packten ihn. Er hatte Angst vor dem Anblick des Schlachtfeldes, Angst davor, dass seine Freunde und all die anderen sterben würden oder schon gestorben waren, während er sie nicht hatte retten können, Angst vor der Zukunft. Nur vor Voldemort hatte er seltsamerweise kaum Angst... ,Hoffentlich geht es Ron gut?!', überlegte er hoffnungsvoll. "Die Jüngeren sind in Sicherheit gebracht worden, in den Geheimräumen, sowie auch Ron. Alle Schüler ab der vierten Klasse kämpfen. Ihr müsst total vorsichtig sein, hinter jeder Ecke, in jedem Schatten kann sich der Feind verstecken. Vergesst nicht, was ihr gelernt habt und haltet euren Zauberstab stets bereit!", warnte Lupin sie und sah einem nach dem anderen eindringlich ins Gesicht. Alle nickten leicht. Harry schloss noch einmal für einige Sekunden die Augen. Er musste sich konzentrieren, und alle Gefühle verdrängen, er hatte schon vor einem Jahr erfahren, wie gefährlich Gefühle sein konnten. Denn andere, mächtige Zauberer würde durch diese in seine Gedanken eindringen können. Er versuchte an nichts zu denken, alles zu verdrängen. Er durfte unter keinen Umständen verlieren. Er überhörte seine Umwelt und seine Sinne klärten sich. Er atmete ruhig und gleichmäßig. Die Finger seiner rechten Hand lagen feste, aber nicht zu feste, um seinen Zauberstab. Seine Gesichtszüge entspannten sich. Bis das Schiff schließlich stehen blieb, verweilte er so. Dann öffnete er langsam die Augen. Zwar konnte er noch immer die verängstigten Gesichter seiner Freunde sehen, doch sie hatten keinen Einfluss mehr auf seine Gefühle. Denn diese waren so zu sagen neutral. Ruhe durchflutete ihn, jetzt musste er es nur noch schaffen, diese zu behalten. Langsam stand Harry auf. Snape und Lupin stellten sich zu ihnen. "Auf euch liegt nun eine große Verantwortung, ihr seid durch das Ritual gestärkt, komplett in Verteidigung und Angriff ausgebildet, ihr seid die "Last Hope"!", erklärte der Braunhaarige ihnen. Der Schwarzhaarige musterte seinen Lehrer, er wirkte dünn und zerbrechlich. Seine kalkweiße Haut spannte sich über seine Wangenknochen. Seine Finger waren extrem knochig, der 16-jährige befürchtete, dass sie bei dem leichtesten Zusammenprall zerbrechen würden. Doch er verdrängte die in ihm ansteigende Sorge um den Freund seiner Eltern und mittlerweile auch seinen Freund. Sie würden es schon schaffen. "Jetzt guckt doch nicht so verängstigt. Ihr müsst klar denken können. Vergesst nicht, ihr könnt es schaffen!", fuhr Snape sie gereizt an, "diese Todesser da draußen waren vor mehreren Jahrzehnten zuletzt auf der Schule. Sie haben ihre Bildung, falls sie je eine hatten, längst nicht mehr so gut in Erinnerung wie ihr. Euer Gehirn ist fit! Außerdem seid ihr seit Monaten auf diesen Augenblick vorbereitet worden, mit all den extra Fächern. Ihr kennt jeden Winkel des Schlosses, ihr wisst die Geheimwörter. Merkt ihr denn nicht, dass ihr klar im Vorteil seid?! Ihr seid stark und wir werden gewinnen." Harry lächelte Snape leicht an. Dann wanderte sein Blick über die anderen sechs Gesichter, sie wirkten viel sicherer und mutiger. In ihren Augen blitzte nicht länger Angst, sondern Entschlossenheit. Das gefiel dem ehemaligen Gryffindor und auch Lupin nickte seinem Kollegen anerkennend zu. "Okay. Dann lasst uns jetzt gehen. Wir sind noch immer unter Wasser, damit sie uns nicht so leicht entdecken. Doch eure Lichtsäulen werden euch mühelos nach oben treiben, und Sauerstoff bieten sie euch auch für einige Zeit.", erklärte Remus geduldig, "vorerst bleiben wir alle zusammen. Später trennen wir uns. Hermine, Draco und Harry, ihr werdet mit mir kommen. Susan, Ginny und Terry, ihr werden mit Severus gehen. Alles klar?" Die Schüler nickten widerspruchslos. Mit einem Zauberstabwink legte Snape noch schnell einen leichten Schutzzauber über alle, dann öffnete er per Knopfdruck die Luke. Zu aller Verwunderung lief jedoch kein Wasser in das Boot. Lupin schwebte als erstes hinaus und langsam schwebten die anderen, alle ihren Zauberstab bereithaltend, ihm hinterher. Severus verschloss die Luke von außen wieder und bildete das Ende der kleinen Schlange. Vorsichtig spähte der Werwolf durch die Wasseroberfläche. Als er sich sicher war, dass die Luft rein war, kletterte er leise aus dem Becken und half auch den anderen hinaus. Vollkommen trocken und ohne die Lichtsäulen standen schließlich alle wieder auf festem Untergrund. Remus legte seinen Zeigefinger an die Lippen und deutete ihnen mit der Hand an ihm zu folgen Leise schlichen sie durch den nur durch wenige Fackeln erleuchteten Gang. Sie hörte das Zischen von Flüchen und auch das Geschrei von Schülern. Es jagte ihnen eine Gänsehaut über die Körper, doch sie beherrschten sich und folgten dem Erwachsenen schwerfällig. Am liebsten wären sie sofort los gelaufen, um ihren Mitschülern zu helfen. Aber sie musste nachdenken, bevor sie handelten, wie ihnen ihre Lehrer oft genug eingeflösst hatten. Aber ihre Herzen schlugen ihnen bis zum Hals. Plötzlich erlischen jedoch die Flammen in ihrem Gang. Entsetzt rannte Hermine, die direkt hinter Remus herging, in diesen rein, da er stehen geblieben war. Sie spürte, wie Harry ebenfalls gegen sie prallte. Doch niemand gab auch nur einen Ton von sich. Angespannt lauschten sie in die Dunkelheit, ob dort jemand kam. Aber alles war mucksmäuschenstill. Für knapp zwei Minuten verweilten sie so, bevor Lupin seiner Nachfolgerin klarmachte, dass sie sich mit ihrer freien Hand an seinem Umhang festhalten sollte, damit sie sich im Dunkeln nicht verlieren würden. Sie verstand und erklärte dies auch Harry. Dieser wandte sich zu Draco. "Halt dich an meinem Umhang fest!", hauchte er fast lautlos. Der Blonde nickte und gab die Information nach hinten weiter. Im Gänsemarsch und ohne einen Funken Licht ging die Truppe dann weiter. Plötzlich hörten sie jedoch Schritte, ruckartig blieben sie stehen und konzentrierten sich auf die Richtung, aus der das Geräusch kam. Jeder hatte seinen Zauberstab bereits dorthin gerichtet und jedem lag ein Zauberspruch auf der Zunge. Sie waren bestens ausgerüstet, auch wenn jeder von ihnen die Spannung, die in der Luft lag, fühlte. Draco spürte Ginnys warmen Atem im Nacken und es prickelte angenehm. Doch er hatte von klein auf gelernt sich in Gefahr von nichts und niemandem ablenken zu lassen. So ignorierte er das schöne Gefühl und lauschte angestrengt. Die Schritte wurden lauter und schneller, die Person hatte es anscheinend eilig näher zu kommen. Sie drückten sich an die kalte Steinwand, um so wenig wie möglich aufzufallen. Zwar konnten sie nichts sehen, aber das hieß noch lange nicht, dass der andere sie nicht sehen konnte. Denn wohlmöglich hatten sich dessen Augen schon besser an die Dunkelheit gewöhnt. Beim genaueren Hören bemerkte Hermine, dass dort nicht nur ein Paar Füße auf sie zukam, sondern zwei. Mit ihren Fingern machte sie dies Harry und Remus deutlich, die nickten. Kurz darauf erahnten sie ein kleines, sich näherndes Licht in der Dunkelheit, die Spitze eines Zauberstabes. "Du kannst nicht vor mir fliehen, Kleine!", lachte eine grausige Männerstimme. Dracos Nackenhärchen stellten sich auf und er erkrampfte sich. Er kannte diese Stimme. Er schluckte, jetzt war es Zeit zu beweisen, auf welcher Seite er stand. Er zog Harry am Umhang und machte ihm durch wenige Zeichen seinen Plan klar. Der Schwarzhaarige stimmte zu. So taten beide einen kleinen Schritt von der Wand, sodass sie anschließend im Gang standen. Die Füße kamen immer näher und das Lachen des Mannes erfüllte die Luft. Bald würden die Umrisse der beiden, die auf sie zukamen deutlich werden. Dann mussten die zwei Jungen schnell reagieren, bevor sie gesehen wurden. Harry spürte seinen Herzschlag in seiner rechten Hand, sein Zauberstab pochte. Er musste sich absolut konzentrieren, wenn er falsch zielte, könnte das grausame Folgen haben! Er schluckte. Schließlich nickte Draco ihm aufmunternd zu. "Pertrificus Totalus!", sagte Harry deutlich und zog spätestens damit, die Aufmerksamkeit aller auf sich. Wie in Zeitlupe sah er wie die Funken aus seiner Zauberstabsspitze schossen und einige Meter weiter ein Mädchen trafen, das sofort der Länge nach hinfiel. "Avada Kedavra!", brüllte Draco eine Sekunde später als Harry. Der grüne, tödliche Fluch zerriss die Luft in Fetzen. Alle Augen hingen an dem grünen Licht, das seinen Weg suchte und nach schier eine Ewigkeit in die Brust des stehen gebliebenen Mannes jagte. Ohne noch einen Laut von sich zu geben knallte auch er auf den Boden. Danach spürten Harry und Draco plötzlich je eine Hand auf ihren Schultern. Wie von der Tarantel gestochen drehten sie sich auf der Stelle um. Sie hatten den Mund schon geöffnet, um einen Fluch zu beschwören, als sie den Mann erkannten. "Gut gemacht!", lobte Snape sie lächelnd. Erleichtert rissen sie sich zusammen und nickte nur, während ihr Herz noch immer wie verrückt gegen ihre Rippen schlug. Sie ließen sich jedoch nichts anmerken und wandten sich wieder der Gruppe zu. "Seid ihr lebensmüde?!", fauchten Ginny und Hermine die beiden leise gleichzeitig an. Die zwei Freunde schüttelten synchron die Köpfe. "Das war Crabes Vater!", klärte der Blonde die anderen auf dem Weg zu den Getroffenen auf. Snape nickte wiederum anerkennend. Er hatte die Stimme ebenfalls erkannt, lange genug hatte er mit dem Mann zusammenarbeiten müssen, um jemals dieses Lachen zu vergessen. Remus kniete sich auf den Boden und belegte das Mädchen mit dem Gegenzauber, während der andere Erwachsene nachguckte, ob Crabe Senior wirklich tot war. "Gute Arbeit!", lobte nun auch der Braunhaarige, als die Fünftklässlerin sich noch etwas benommen aufsetzte. "Was war das?", fragte sie in ihrer gewohnten verwirrten Art. "Luna?!", freute sich Ginny und nahm die Freundin in den Arm. "Ginny? Was machst du hier, ich dachte, ihr wärt ebenfalls gekidnappt?!", stellte sie verwundert fest. Die Rothaarige warf Snape einen irritierten Blick zu. "Albus konnte ihnen schlecht die Wahrheit sagen, nicht alle Schüler sind gegen die Todesser!", erläuterte er kurz die Situation. Draco nickte, er hatte auch einst zu jenen Slytherins gehört. Luna fuhr sich kurz mit ihrer linken Hand durch ihr total verwuscheltes Haar. Denn um ihre rechte Hand hatte sie ein Stück weißen Stoff gewickelt, den sie anscheinend von ihrer Bluse gerissen hatte. Sie trug keine Schuhe mehr und ihr Pony klebte ihr an der schweißnassen Stirn. Sie sah ziemlich mit genommen aus. "Kommt, wir müssen weiter!", forderte Remus sie auf, "wo ist dein Zauberstab, Miss Lovegood?" "Dieser Mann (Sie deutete auf den toten Crabe.) hat ihn durchgebrochen!", erklärte sie. "Dann komm am besten mit uns, aber halte dich zurück!", empfahl der Werwolf ihr, löschte seine Zauberstabsspitze und ging langsam weiter. Crabe ließen sie liegen, wo er war. "Harry?", flüsterte Draco leise. Dieser sah ihn kurz an, um ihm verständlich zu machen, dass er ihm zuhörte. "Was ist mit deiner Verbindung zu Voldemort?", wollte der besorgt wissen. "Ich denke, dass sie durch das Ritual zerstört wurde. Doch weder Severus noch Remus haben etwas gesagt!", erzählte der Ältere. Der Blonde nickte. "Dann wird wohl alles gut gegangen sein... Viel Glück, Harry! Ich weiß, dass du die Kraft hast ... Volde...mort zu besiegen!", zwang er sich den bösen Zauberer beim Namen zu nennen, anstatt wie gewöhnlich "Dunkler Lord" zu sagen. Der Schwarzhaarige lächelte ihn an. "Danke! Und ich weiß, dass du das Richtige tust!", ermunterte er ihn wegen seinem Seitenwechsel. Draco nickte leicht lächelnd, mehr und mehr verschwand seine Unsicherheit. Wenige Schritte später zerstörten erneut fremde Schritte die Stille. Diese kamen ebenfalls schnell von vorne auf sie zu. Wieder blieb die Gruppe stehen und lauschte. Woher sollten sie denn nun wissen, ob es einer von ihnen oder ein Feind war? Jeder strengte seine Ohren an, es war eindeutig ein Erwachsener, wahrscheinlich sogar ein Mann, der dort auf sie zu lief. Als er kurz darauf in Reichweite war, flüsterte Remus "Expelliarmus!" Der Zauber traf hörbar den Gewünschten, denn dieser stolperte zurück und der Braunhaarige hielt den gegnerischen Zauberstab in seiner Hand. "Lumos!", hatte Snape fast gleichzeitig gemurmelt. Nun war der Gang erleuchtet und alle sahen den Rothaarigen, der gute 10 Meter vor ihnen sich umdrehte und weg rennen wollte. "Charlie!", rief Ginny hörbar und lief dem jungen Mann hinterher. Dieser blieb abrupt stehen und drehte sich um. Als er seine kleine Schwester im schwachen Lichtschein auf sich zu laufen sah, rannte er ihr ebenfalls entgegen. Kurz darauf nahm er die Jüngere in den Arm und wirbelte sie kurz durch die Luft. "Geht es dir gut?", fragte er besorgt und stellte sie wieder auf den Boden. "Du lebst!", freute sie sich strahlend. Er grinste sie kurz an. "Ja, und du auch!", lächelte er zurück und drückte sie erneut an sich. "Wie geht es Ron?", wollte Hermine besorgt wissen, die zu ihnen geeilt kam. "Ron geht es wieder besser. Er wird es überstehen, wenn er nicht von dem Feind gefunden wird!", erklärte der zweit älteste der Weasleykinder. Erleichterung stand Hermine deutlich ins Gesicht geschrieben, als ihre Freundin Ginny sie glücklich umarmte. "Wie ist die Lage?", wollte Remus wissen, der mit den anderen zu ihnen kam. "Schlecht und gut. Drachen und Riesen können nicht hier runter kommen, da sie einfach zu groß sind. Doch ich befürchte, dass sie die oberen Etagen verwüsten. Die Geister und die Schattenwesen leisten sich ein ohrenbetäubendes Duell im ganzen Schloss. In der Küche kämpfen die Hauselfen gegen die Kobolde. Gefallen sind jedoch auf beiden Seiten noch kaum Menschen!", schilderte der Rothaarige schnell die Situation, "ich muss jetzt auch weiter. Minerva braucht Hilfe im Schlafsaal der Flyers!" "Was?", quiekte Luna entsetzt, "ich komme mit." "Ja, und wir auch!", äußerte Snape bestimmt. Remus nickte ihm zu. "Ich will dich morgen wieder sehen! Wir könnten was zusammen unternehmen?", bot Severus Harry an. Dieser nickte und umarmte den Mann kurz. Dann trennten sich ihre Wege. "Wo ist Voldemort?", fragte Remus beunruhigt nach. "Im Raum der alten Seelen!", sagte Charlie mit angespannter Stimme, "viel Glück, Harry!" "Danke. Euch auch!", entgegnete dieser sehr ernst. Ginny wurde förmlich von Draco weggerissen, wodurch ihr Kuss beendet wurde. "Vergiss nicht, was du mir versprochen hast!", erinnerte sie ihn mit nassen Augen. Und erst als er nickte, wandte sie sich um. Traurig sah Harry der anderen Gruppe nach. Sein Herz tat weh. Er wollte sie nicht gehen lassen, keinen von ihnen. Dann begegnete er Susans Blick. Er sah die Verzweifelung und die Angst in ihren Augen. Er konnte sie verstehen und beinahe hätte sie es geschafft, seine Gefühle wieder hoch zu holen. Doch er schaffte es soeben noch sich zu beherrschen, sodass er kurz die Hand hob und sie anlächelte. Traurig lächelte sie zurück. Dann drehte der 16-Jährige sich um, er konnte ihren Anblick nicht ertragen. Er würde schwach werden, wenn er ihr weiter nach sehen würde. So biss er die Zähne fest zusammen. ,Du wirst sie wieder sehen!', redete er sich ein, ,und dann kannst du sie küssen!' Er nickte, um das zu bestätigen. Hermine legte ihm stärkend die Hand auf die Schulter und lächelte ihn Mut machend an. Er lächelte dankbar zurück. "Kommt, wir müssen zum Raum der alten Seelen!", erklärte der Rumtreiber. Die drei nickten. Jedem von ihnen war klar, dass sie ihrem Schicksal nun nicht mehr entkommen konnten. Jeder wusste auch, dass jeder von ihnen auf die Probe gestellt werden würde. Alle drei mussten diese Probe bestehen, wenn sie überleben wollten. Minutenlang gingen sie schweigend im Dunklen. Sie hörten Schritte in der Ferne und Schreie, die ihnen jedes Mal von neuem einen Schrecken einjagten. Hermine ging nun zwischen den beiden Jungen, Draco an der einen Hand und Harry an der anderen. Sie versuchten sich so beizustehen und sich gegenseitig die Angst zu nehmen. Außerdem hatten die beiden Jungen das Gefühl, sie müssten die Braunhaarige beschützen. Sie war schließlich ein Mädchen. Hermine fand ihre Sorgen süß. Sie war zwar der Meinung, dass sie sich selbst verteidigen konnte, doch sie ließ die beiden gewähren. Denn sie fühlte, dass sie ihnen so ebenfalls Kraft gab, weil sie sich stark fühlten, wenn sie jemanden beschützen konnten. Und jeder von ihnen musste jetzt stark sein. Außerdem fühlte sie sich wirklich besser in dem Wissen, dass sie Draco und Harry an ihrer Seite hatte. Irgendwann blieben sie vor einer Wand stehen. Unruhig blickte Remus sich um. Dann murmelte er: "Apertus unum spes!" Vor ihnen in der Wand tat sich ein Dimensionstor auf. Der Braunhaarige winkte sie herbei. Sich immer noch bei den Händen haltend kletterten die drei Teenager hindurch. Remus folgte ihnen. Aus einer Wand in einem weiteren Gang, ganz woanders, kamen sie raus. "Seid jetzt vorsichtig. Hier werden uns mehr Feinde begegnen!", warnte Remus sie. Danach gingen sie schweigend weiter. Der Gang war allerdings so schmal, dass er ihnen nicht mehr ermöglichte in einer Reihe nebeneinander zu gehen, sodass sie nun hintereinander her trotten. Ihre Hände ließen sie jedoch nicht los. Nach wenigen Schritten hörten sie ein Zischen. Der Erwachsene brachte seinen Zauberstab zum Leuchten und enthüllte eine Schlange, die sich vor ihnen bereits aufgebaut hatte. "Verschwinde!", zischte Harry auf Pasel. Doch das Tier rührte sich nicht. Stattdessen machte es sich nur noch größer. Die schmale Zunge zischte gefährlich und zwei große, spitze Zähne waren in dem Maul zu erkennen. Ihre Augen glühten rot, wie die Voldemorts. "Geh aus dem Weg! Ich befehle es dir!", zischte der Schwarzhaarige erneut. Der Rumtreiber schüttelte den Kopf. "Sie hört nicht auf dich, Harry! Voldemort wird die Kontrolle über sie haben!", vermutete er. Der Jugendliche nickte wütend. Mit einem harmlosen Fluch löschte Draco das Leben der Schlange aus. "Am besten lassen wir nun das Licht an, ich habe irgendwie das Gefühl, dass uns noch mehr Schlangen über den Weg kriechen werden!", meinte Remus beunruhigt. Und Harry verstand. Voldemort sammelte diese Tiere förmlich um sich, wahrscheinlich weil er ein Paselmund war und sie so einfach kontrollieren konnte. Noch dazu konnten diese Tiere äußerst gefährlich sein. In der Dunkelheit, wenn man sie nicht sah, konnte man schnell ihr Opfer werden. Abgesehen davon, dass plötzlich aus der einen Wand direkt vor ihnen dunkle Schatten sprangen gefolgt von den Hogwartsgeistern und in der gegenüber liegenden wieder verschwanden, verlief ihr Weg ohne große Schwierigkeiten. Die Schlangen wurden alle getötet, damit sie nachfolgenden Schülern oder Lehrern nichts mehr antun konnten. Einen kleineren Troll bezwangen Hermine und Harry gemeinsam locker, da sie beide bereits ihre Erfahrungen mit diesen Kreaturen gemacht hatten. Die fleischfressenden Bienen sperrten sie in eine Kammer ein. Natürlich liefen auch vereinzelt Kinder an ihnen vorbei. Wenn Harry sah, wie zerrissen ihre Klamotten waren und wie weit sie ihre Augen vor Schrecken und Schock geöffnet hatten, vergrößerte sich seine Wut auf Voldemort nur noch mehr. ,Wie kann er nur so grausam sein? Diese Kinder sind noch so jung und müssen trotzdem so leiden. Ich hätte hier bleiben sollen. Voldemort will nur mich! Wäre ich sofort da gewesen, hätten nicht all die anderen so leiden müssen!', dachte er verärgert. Remus lächelte ihn mitfühlend an. "Glaub jetzt bloß nicht, dass das hier alles deine Schuld ist! Es ist einzig und allein Voldemorts. Du kannst ihn nur so besiegen!", versuchte er ihn aufzumuntern. Der Schwarzhaarige nickte. Langsam verstand er, doch es tat so weh. Warum mussten all diese Menschen, diese Kinder leiden und sterben? Weil ein einziger Zauberer es so wollte? Aber wie konnte ein einzelner Mann so viel Macht besitzen, dass er sich die Freiheit nahm über Leben und Tod zu bestimmten?! Darüber zu bestimmen, welcher Mensch wie viel wert war?! "Wir sind gleich da!", erklärte Remus ihnen nach weiteren zehn Minuten. Die drei Teenager nickten nur. Je weiter sie gingen, desto größer wurde die Spannung, die in der Luft lag. Harry spürte sogar eine mächtige, dunkle Aura. Verwunderung überkam ihn, doch irgendwie fühlte er, dass dies nicht das erste Mal war, dass er so etwas spürte. Er wusste bloß nicht, wo er schon mal so eine Kraft gespürt hatte. Er schloss kurz die Augen und ließ sich von Hermine führen. Er spürte ohne Zweifel die Anwesenheit Voldemorts. Diese große, grausame Aura konnte nur ihm gehören. Er atmete tief durch und konzentrierte sich darauf sein Gefühle zu unterdrücken, zu vergessen. Dumbledores Aura befand sich direkt neben Voldemorts. Sollte ihn das etwas beruhigen? "Hihihi!", ertönte auf einmal ein schauriges Lachen und direkt neben ihnen aus der Wandspalte sprang eine kleine Person heraus. Erschreckt wich Harry zurück. Hermine zog er mit sich. "So sieht man sich wieder!", lachte der kleine Mann, "das wird meinen Herrn aber freuen, hihihi, und mich auch. Ich kriege die Belohnung!" Damit richtete er seinen Zauberstab auf die Person, die er immer Würgegriff festhielt. "Lass mich sofort los!", fauchte Draco, der von dem Wicht gefangen genommen worden war und sich kaum bewegen konnte. "Das hättest du wohl gerne!", lachte seine Gegner, "nein, nein. So einfach ist das nicht. Remuus, Haaarry und das Mädchen, gebt mir eure Zauberstäbe! Oder ich töte den Jungen!" Die drei Angesprochenen standen für den Bruchteil einer Sekunde wie versteinert dem Schauspiel gegenüber. Ihre Augen verengten sich, während sie hasserfüllt den kleinen Mann anschauten, der noch immer aussah wie eine Ratte. In den letzten Jahren war er sichtlich noch mehr gealtert. Sein Kopf bedeckte kaum noch grauer Flaum, unter seinen tief in den Höhlen liegenden Augen befanden sich große Falten, seine Wangen waren eingefallen und sein Nagergebiss hatte einige Zähen verloren. "Ich würde dir raten Mister Malfoy loszulassen, Peter!", sagte Remus angeekelt. "Maaalfoooy?", ertönte die verunsicherte Stimme des Todessers. "Wenn mein Vater, Lucius Malfoy, erfährt, dass du mir gedroht hast, wird er dich töten!", behauptete Draco arrogant und selbstsicher. Auf der Stelle ließ Peter Pettygrew den 16-Jährigen los. Dieser sprang neben seine Freunde und entwaffnete den Todesser. Sodass nun vier Zauberstäbe auf den Mann gerichtet waren. "Verschont mich. Ich bin doch nur ein kleiner, nichtsnutziger Mann!", winselte dieser. "Vor drei Jahren waren wir zu unvorsichtig, und du konntest entkommen. Den Fehler werden wir nicht noch einmal machen, Peter!", sagte Remus und seine Stimme war verzerrt vor Wut und Hass. "Harry, du hast damals gesagt. Dass sie mich nicht töten sollen. Sag es ihnen noch mal. Ich bin es nicht wert, getötet zu werden!", wandte sich der Wicht an den Schwarzhaarigen und warf sich vor ihm auf den Boden. Harry war es dann, der die Gedanken seines älteren Freundes laut aussprach: "Wegen dir ist Sirius tot! Du hast nicht nur meine Eltern verraten, du hast auch ihn verraten. Sie sind alle tot, wegen dir! Das werde ich dir niemals verzeihen!" Harry wandte sich an den Werwolf: "Remus, du kannst mit ihm machen, was du willst!" "NEEEEIIIIIIN!", quiekte der Rattenanimagus und küsste seinem ehemaligen Freund die Füße. "Lass das!", rief dieser angeekelt und trat mit den Füßen nach ihm. Er richtete seinen Zauberstab auf den kleinen Mann, der sich auf dem Boden zusammengekauert hatte. "Imperio!", ertönte Remus Stimme wütend durch den Gang. Der Zauber traf Peter und dieser rollte zuerst einmal auf die Seite. >>Was plant Voldemort?<< fragte der Braunhaarige den Verfluchten. Dieser antwortete ohne sich zu wehren: "Er hat sich einen Trick ausgedacht. Wenn sein und Harrys Zauberstäbe wieder aufeinander treffen." >>Was für einen Trick?<< "Ich weiß es nicht!" >>Sag mir, was für ein Trick Voldemort sich ausgedacht hat!<< "Ich weiß es wirklich nicht." >>Was hast du da eben von Belohnung geredet?<< "Der dunkle Lord hat dem Diener eine Belohnung versprochen, der Harry zu ihm bringt." >>Wer sucht ihn denn? Und wo?<< "Die Todesser im ganzen Schloss suchen ihn." >>Wo sollen sie ihn denn hinbringen, wenn sie ihn finden?<< "In einen Raum gleich dort hinten. Wo der dunkle Lord sich unbesiegbar fühlt!" >>Der Raum der alten Seelen?<< "Ja, so hieß er!" Dann betätigte Remus eine Falle und Peter Pettygrew fiel in ein Loch im Boden, das der Braunhaarige von außen wieder verschloss. Nichts deutete nun mehr auf die Falle hin. "Was willst du mit ihm machen?", fragte Draco neugierig. "Der Tod wäre eine zu harmlose Strafe für ihn!", sagte der Mann und riss seine Augen von den Steinen. "Es gibt etwas Schlimmeres als den Tod?", wollte der Blonde erstaunt wissen. "Man merkt, dass du von Todessern geprägt wurdest!", grinste Harry leicht. Nun blickte sein Freund erstrecht total verwirrt rein. "Voldemort ist der Ansicht, dass nichts schlimmer ist als der Tod!", klärte der Rumtreiber ihn auf. Draco nickte verunsichert. "Doch noch viel schlimmer ist die Strafe der Dementoren!", behauptete Hermine. "Der Kuss des Dementors?!", fiel es dem ehemaligen Slytherin ein. Die anderen drei nickten. "Aber wie wollt ihr einen Dementor dazu bringen einen Diener Voldemorts zu küssen, wenn sie ebenfalls unter Voldemorts Kontrolle stehen?", wollte er wissen. "Die Dementoren kurz befreien!", war Harrys knappe Antwort. Der Blonde nickte. Keine fünf Minuten später standen die vier am Ende eines Ganges vor einer alten Ebenholztür. "Der Raum der alten Seelen!", erklärte Remus selbst erstaunt, "seid vorsichtig. Niemand weiß genau, was für Kräfte dort drinnen entfesselt werden können! Die Prophezeiung sagt, dass du dort unheimliche Kräfte entwickeln wirst, Harry. Also, wenn ihr irgendwas Auffälliges an Harry bemerkt, weicht lieber ein bisschen zurück!" Hermine und Draco nickte. "Okay, dann kann der letzte Kampf ja beginnen.", meinte Remus kalkbleich im Gesicht. So wirkten seine braunen Augen riesen groß. Harry lächelte alle nach der Reihe aufmunternd an. Dann machte er einen Schritt nach vorne und drückte die Klinke runter. Helles Licht strömte ihnen entgegen. Sie kniffen die Augen zu und traten der Reihe nach ein. Sobald sie die Tür hinter sich geschlossen hatten, konnten alle wieder sehen. Sie befanden sich in einem recht großen, kahlen Raum. In einer Ecke duellierten sich Tonks und Bellatrix, in einer anderen kämpfte Kingsley gegen einen Kobold und einen anderen, Harry unbekannten Mann. Sonst waren da nur noch Voldemort und Dumbledore in der Mitte des Raumes. "Ah, Harry Potter. Auf dich habe ich gewartet!", schnorrte der fiese Zauberer auch sogleich. "Lange nicht mehr gesehen, Voldemort!", begrüßte Harry ihn selbstsicher. "Diesmal hast du keine Möglichkeit zu entkommen und dich hinter Dumbledore zu verstecken!", er lachte grausam. "Nein, diesmal wird alles anders!", belehrte der Schwarzhaarige ihn, "Albus kümmerst du dich noch kurz um ihn, ich habe noch eine Rechnung offen. Nicht wahr, Bellatrix?!" "Wenn du meinst, Kleiner!", grinste die ehemalige Schönheit. "Was macht das Schlammblut denn hier?", wunderte sich Voldemort angeekelt und richtete den Zauberstab auf sie. "Ich bin dein Gegner, Tom! Stupor!", lenkte Dumbledore die Aufmerksamkeit Voldemorts wieder auf sich. "Hermines Vorfahren waren auch Zauberer, deswegen duldet der Raum sie. Doch sie vermehrten sich mit Muggeln...", erklärte Hogwarts Schulleiter und wich einem Fluch aus, "die Magie in ihrem Blut wurde immer schwächer. Erst bei Hermine ist sie wieder deutlich spürbar, obwohl sie zum Großteil eine Muggel ist. Ihre Familie erinnert sich auch nicht mehr an die Magie!" Verwundert riss Hermine ihre Augen weit auf. Davon hatte sie wirklich nichts gewusst. Harry lächelte sie an. Sie lächelte immer noch überrascht zurück. Dann ging der ehemalige Gryffindor rüber zu Bellatrix und bat Tonks sie ihm zu überlassen. Die Aurorin willigte ein und half stattdessen Hermine bei einem gerade rein gekommenen Vampir. "Du wirst dafür bezahlen müssen!", sagte der 16-Jährige, seine Emotionen fest im Griff. Bellatrix lachte ihn aus. "Da bin ich aber gespannt. Mir haben schon ganz andere Leute gedroht, als du, Kleiner. Und die haben es nachher alle bitter bereut!", erzählte sie ihm. "Ich habe keine Angst vor dir. Ich will nur Sirius rächen!", erwiderte er selbstsicher. "Alles nur wegen meinem unnützen Cousin?! Wie süß!", grinste sie, wobei sich ihr Gesicht zu einer grässlichen Fratze verzog. "Nenn Sirius nicht unnütz, du hässliche Kuh!", beschimpft Harry sie gezielt. Denn er wusste um ihre Eitelkeit. "Jetzt reicht's! Du willst kämpfen? Okay!", giftete sie ihn aufgebracht an und schleuderte ihm ein "Crucio" entgegen. Harry sprang gekonnt zur Seite und feuerte ein "Stupor" auf sie ab. Sie lachte ihn erneut aus. "Hast du denn seit unserer letzten Begegnung immer noch nichts gelernt?", fragte sie ihn, "Silencio!" Harry schützte sich mit einem Schildzauber. "Crucio!", fauchte sie erneut. Diesmal bückte sich der Teenager unter dem Zauber weg. "Du kannst nicht immer wie ein kleines Kind davon rennen!", zog sie ihn auf. Noch während ihrer Worte schoss Harry ebenfalls ein "Crucio" ab, das sie genau in den Bauch traf. Und im Gegenteil zu dem Fluch vor einem Jahr hatte er diesmal all seine Wut und Entschlossenheit in diesem schwarzen Fluch gesteckt. Bellatrix sackte sichtlich erstaunt und von Schmerzen gequält zu Boden. "Ich habe dich unterschätzt!", gab sie zu, während sie sich wieder aufrichtete, "aber das wird mir nicht noch einmal passieren! Engorio!" "Furnun culus!" Beide Flüche trafen ihr Ziel. So schwoll Harry immer weiter an, während sich unter Bellatrix' Haut überall Blasen bildeten. "AHHH!", schrie sie entsetzt und haute sie auf die immer größer werdenden Blasen an ihren Händen, um diese zu zerstören. Draco belegte Harry währenddessen mit dem Gegenzauber. "Danke, Draco. Aber lass mich bitte alleine kämpfen!", bat er den Freund. Der Blonde nickte und zog sich zurück. "Dein Vater wird nicht davon begeistert sein, dass du Potter hilfst!", grinste Voldemort fies, während Dumbledore an der entgegen gelegenen Wand zu Boden rutschte. Als Zauberfunken auf ihn zu flogen, sprang der Magier jedoch locker zur Seite. Draco zuckte nur mit den Schultern. Er wollte sich jetzt nicht mit diesem Mann anlegen. Von seinem Vater hatte er schon genug über die Strafen und die Macht Voldemorts gehört, und er war nicht scharf darauf diese zu fühlen. So ging er aufmerksam an den sich duellierenden, erfahrenen Zauberern vorbei und entschied sich Kingsley etwas zu entlasten und sich um den Todesser zu kümmern. "Bist du nicht Lucius' Sohn?", fragte dieser verwundert. "Gut erkannt! Crucio!", entgegnete Draco grinsend. Ginny stand wie versteinert da, ihre Augen waren weit aufgerissen und auf den Mann ihr gegenüber gerichtet. Sie konnte sich nicht rühren, obwohl ihr Gehirn realisierte, dass der Mann einen Zauber auf sie losgeschickte hatte. In dem Augenblick sprang Luna einige Meter neben ihr vom Boden ab und schmiss sich vor ihre Freundin. So traf der schwarze Fluch nicht die Rothaarige, für die er eigentlich gedacht war, sondern sie. "Luna!", kreischte Ginny entsetzt und sank auf die Knie. Vor ihr auf dem Boden starrte das Mädchen sie aus leblosen, weit geöffneten Augen an. Tränen stiegen in ihre Augen. Während ihr gegenüber ein Mann kaltherzig lachte. "Wie kann sie nur so blöd sein und ihr Leben für deines geben?", fragte er verständnislos. "Das werden Sie niemals verstehen können, denn sie haben kein Herz, Mister Bulstrode!", krächzte die Jüngste der Weasleys mit brüchiger Stimme. Erschreckt, weil er trotz seiner Maske enttarnt worden war, zögerte er unvorsichtig. "Avada Kedavra!", brüllte währenddessen ein junger Mann hinter Ginny. Der vermummte Todesser fiel sofort tot um. "Komm, steh auf, Ginny!", lächelte Fred ihr traurig zu und reichte ihr die Hand. "Sie hat mir das Leben gerettet!", sagte die Jüngere noch immer völlig durcheinander. "Ich hab's gesehen. Luna war sehr mutig.", entgegnete ihr großer Bruder und zog sie auf die Beine. "Warum hat sie das getan???", heulte sie. "Weil sie dich mochte. Komm, du musst dich zusammenreißen. So hart es auch klingt, aber Luna wäre ganz umsonst gestorben, wenn du jetzt unkonzentriert bist und ebenfalls stirbst!", erklärte der Rotschopf ihr ernst, "und ich will dich nicht verlieren!" Sie sah ihm tief in die Augen. Schließlich nickte sie fest entschlossen. Er lächelte sie kurz an und wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht. "Danke!", hauchte sie. Er nickte nur lächelnd und führte sie von dem toten Mädchen weg. Grace, die das ebenfalls gesehen hatte, packte ihre Freundin mit nassen Augen bei der Hand. "Geht in die Küche und helft den Hauselfen!", schlug Fred ihnen vor. Willenlos nickten sie. "Aber bleibt unter den Kerkern, oben laufen Riesen und Drachen rum!", warnte er sie. Erneut nickten sie nur. "Das kann nur die Schnelligkeit eines Malfoys bewirken!", lobte Lucius Malfoy seinen Sohn, als er den Raum der alten Seelen betrat. Erschrocken blickte dieser von seinem Opfer auf. Nach einem Kettenangriff auf den Todesser hatte er ihn zu guter letzt getötet. "Es war nur der falsche Mann, den du getötet hast!", versuchte der Mann mit dem langen blonden Haaren Draco klar zu machen. Nachdem er zu diesem gekommen und den vermummten Todesser erkannt hatte. "Nein, das war es nicht, Vater!", widersprach der 16-Jährige ihm trotzig. Erstaunt riss der Erwachsene die Augen auf. "Du hast grade einen Todesser ermordet und behauptest, das wäre richtig gewesen?", harkte Lucius nach. "Ja!", bestätigte Draco dessen Vermutung. "Dein Sohn hat Potter eben auch schon geholfen!", verkündete Voldemort, während er vor Dumbledore verschwand. "Was hast du getan?", fragte der Todesser entsetzt. "Harry ist mein Freund. Ich kämpfe an seiner Seite!", erklärte der Teenager mit fester Stimme. "Was hast du mit meinem Sohn gemacht, Dumbledore?", brüllte Lucius außer sich vor Wut. "Es war meine Entscheidung, Vater!", verkündete Draco laut, "ich kämpfe nun gegen dich! Also, Crucio!" Noch immer mit weit aufgerissenen Augen bog der Erwachsene sich geschockt vor Schmerzen. "Dann bist du von heute an nicht länger mein Sohn!", stellte Lucius locker leicht fest, nachdem er sich schnell wieder erholt hatte. Das "Crucio" traf Draco hart, da er diesen Satz erstmal verkraften musste und so unvorsichtig gewesen war. Er fiel vor Schmerz ätzend auf die Knie. "Stupor!", feuerte er seinem Gegner dennoch kraftvoll entgegen und schleuderte diesen so ebenfalls zu Boden. "Du warst nie wie ein Vater zu mir, Stupor..., ich bin froh, dass ich nun nicht mehr, Crucio, mit dir zu tun haben muss!", erklärte der Jüngere der zwei Blonden und richtete sich wieder auf. "All die Jahre, in denen ich mich um dich gekümmert habe, umsonst!", fauchte Lucius derbe verärgert, "Crucio!" Doch Draco wich geschickt aus. "Dass ich nicht lache, du dich um mich gekümmert?! Du warst doch nie da!", erzählte der 16-Jährige seinem Vater seine Sicht der Dinge, "Tarantallegra!" Lucius, der versuchte über den niedrig gezielten Fluch drüber zu springen, wurde dennoch getroffen und seine Beine tanzten wild umher. "Expelliarmus!", fauchte der Bandit in der Zeit und der Zauberstab seines Vaters flog ihm geradewegs in die Hand. Während der eigentliche Besitzer einige Meter weiter und schließlich zu Boden flog. Mit wenigen Schritten stand Draco neben ihm und feuerte erneut ein "Crucio" auf ihn ab. Der erwachsene Mann rollte sich vor Schmerzen auf dem Boden und ätzte wie ein schwer Kranker. "Du hast mir gezeigt, was du gelernt hast, und jetzt helf mir hoch, Sohn!", sagte Lucius arrogant. Doch der Angesprochene schüttelte nur mit dem Kopf und richtete seinen Zauberstab auf die Brust seines Vaters. "Das ist nicht dein Ernst, oder?!", fragte der eine Spur verzweifelt und blickte seinem Sohn in die graublauen Augen. Diese blickten hasserfüllt auf ihn runter. "Was habe ich dir getan, Draco? Das habe ich nicht verdient. Verschone mich!", sagte er ängstlich. "Wo ist dein Stolz, Vater?", fragte Draco kaltherzig nach und trat dem Erwachsenen in die Seite, "wo deine Ehre und deine Selbstbeherrschung? Wo sind all die Eigenschaften, die du mir jahrelang gepredigt hast?" "Das ist doch alles nur Schein. Lass mich am leben, Draco. Was soll deine Mutter ohne mich machen?", sagte der Todesser ängstlich. Er zitterte sogar. Draco verzog angeekelt und entsetzt sein Gesicht. "Ein Malfoy fleht niemals!", fauchte er wütend und trat dem Mann kräftig in die Seite, sodass es knackte. Der Erwachsene verzog vor Schmerzen das Gesicht und packte sich an seine gebrochene Rippe. "Mutter wird um einiges besser dran sein ohne einen Versager wie dich!", behauptete Draco und fluchte erneut ein "Crucio!" "Mein Herr, helft mir!", flehte Lucius danach Voldemort an. Dieser lachte eines seiner grausamsten Lachen. "Du bist es nicht wert, Lucius. Selbst dein eigener Sohn kann dich besiegen. Los, töte ihn, Junge!", war das einzige was Voldemort dazu zu sagen hatte. "NEEEIIIINNN!", jammerte Lucius. "Silencio!", brachte Draco seinen Vater zum Schweigen. "Wie kann man nur so tief sinken? Was ist aus dir geworden, Vater?", sagte der 16-Jährige und schüttelte den Kopf. Er richtete seinen Zauberstab auf den Mann, der sich an sein Bein geklammert hatte und am ganzen Leib zitterte. Doch er konnte es nicht. "Avada Kedavra!", verfluchte stattdessen ein anderer Lucius Malfoy. Dessen Griff um das Bein seines Sohnes löste sich und er rollte tot zur Seite. Wenige Sekunden starrte Draco zu Boden, dann wandte er sich um und blickte direkt in Hermines braune Augen. Er sah weder Stolz, noch Befriedigung, noch Freude in ihren Augen. Die Braunhaarige wirkte traurig und geschockt, wie sie so bewegungslos dort stand. Der Blonde ging mit großen Schritten auf sie zu und nahm sie in den Arm. Feste drückte er sie an sich, er brauchte jetzt Halt. Sie schlang ihre Arme ebenfalls um ihn und gegenseitig gaben sie sich von neuem Kraft und Mut. "Danke, Hermine!", brachte er schließlich hervor ohne zu lächeln. Sie nickte nur. Da bemerkte Bellatrix, was mit ihrem Schwager passiert war. "Ah!", kreischte sie völlig geschockt, "wie konntest du deinen eigenen Vater umbringen, Draco?" Ungeschickt und völlig ungeschützt stolperte sie zu dem blonden, toten Mann. Harry ergriff die Chance, richtete seinen Zauberstab auf sie, zielte und rief zum ersten Mal in seinem Leben voller Entschlossenheit: "Avada Kedavra!" ,Oh Gott, was habe ich getan?', dachte er geschockt, als Bellatrix leblos in der Nähe von Lucius zu Boden sackte. ,Ich habe getötet. Ich habe jemanden umgebracht! Ich bin ein Mörder!' "Vorsicht, HARRY!", brüllte Hermine in dem Moment. Als der Schwarzhaarige seinen Blick hob, sah er noch wie bunte Funken direkt auf ihn zu steuerten. Dann hatten sie ihn auch schon getroffen und warfen ihn mit enormer Kraft gegen die Steinwand hinter ihm. "Das wirst du bereuen, Potter!", fauchte Voldemort sauer und seine feuerroten Augen glühten gefährlich. Vom Boden aus ließ Harry seinen Feind keine Sekunde lang aus den Augen, während er sich wieder aufrichtete. Er fixierte das weiße, längliche Gesicht, das von Wut und Hass verzehrt war. Die langen, dünnen Finger, die er um seinen Zauberstab geschlungen hatte, ließ Harry dabei jedoch nicht außer Acht. Voldemort war recht groß, doch trotz des breiten Mantels konnte der Teenager erkennen, dass der Mann ziemlich dürr war. Bei anderen wäre dies vielleicht ein Hinweis auf Schwäche gewesen, nicht so bei einem der mächtigsten Zauberer der Zeit. Vielleicht war er körperlich nicht fit, doch seine Erfahrung und sein magisches Können machten dies locker wieder weg. Körperlich war Harry also deutlich im Vorteil, doch er wusste auch so, dass dies kein Boxkampf werden würde. An Erfahrung war er hingegen weit unterlegen. Mit der Magie war es so seine Sache. Laut der Prophezeiung sollte der Raum der alten Seelen ihm eine unbändige Kraft schenken. Noch spürte er davon jedoch nichts. "Los steh auf und duellier dich wie ein Mann!", zischte Voldemort, "wenn du schon eine Frau tötest, hast du keine Gnade mehr verdient!" "Das ich nicht lache!", entgegnete Harry konzentriert und wich einem Fluch gekonnt aus, "als würdest du jemals auf Frauen Rücksicht nehmen! Meine Mutter hast du auch einfach so getötet!" "Deine Mutter war nichts wert!", erwiderte Voldemort kalt, worauf er vor einem gewaltigen "Crucio" fliehen musste, "Bella schon. Aus ihrem Schoß wäre mein perfekter Nachkomme gekommen!" Der Teenager verdrehte die Augen. "Du wirst nie bemerken, dass reinblütig zu sein nicht alles ist, Tom!", mischte sich Dumbledore in den Streit ein, während er aufmerksam daneben stand. "Belehr mich nicht mit deinen Weisheiten, alter Mann!", zischte Voldemort und sandte kurz einen Fluch in Richtung Albus. Dieser ging mühelos zur Seite. "Die Eigenschaften, die du bei deinen Todessern schätzt, sind nichts wert. Sie helfen kein bisschen beim Leben!", berichtete der Führer des Ordens ungestört weiter, "du hast ja gesehen, wohin sie Lucius und Avery geführt haben!" "Ich hätte mich sowieso bald von den meisten von ihnen getrennt. Sie gingen mir auf die Nerven und haben ihre Aufgaben nicht gut erfüllt!", erklärte Voldemort immer noch verärgert. "WAS?!", schrie Draco entsetzt und wollte sich auf den Mann stürzen, doch Remus hielt ihn am Kragen fest. Er schüttelte den Kopf. "Lass das, Draco!", warnte er ihn. "Aber...!", erwiderte der Junge sauer. Der Braunhaarige schüttelte erneut mit dem Kopf. So gab der Blonde nach, was ein Lachen Voldemorts nach sich zog. "Auch die edelsten Reinblüter sind feige Schwächlinge!", provozierte er den Teenager. Aber diesen störte die Beschimpfung kaum. "Mir ist egal, ob ich ein Reinblut bin!", entgegnete der Halbwaise trotzig. Voldemort zog eine seiner dünnen Augenbrauen erstaunt hoch, bevor er erneut einem Fluch Harrys auswich. "Gut, dass du kein Todesser bist. So etwas wie dich kann ich nicht gebrauchen!", meinte der dunkle Lord grinsend. "Lass ihn in Ruhe!", forderte der schwarzhaarige 16-Jährige und schickte ein "Crucio" auf den Erwachsenen los. "Ich wäre lieber gestorben, als dir zu dienen!", spuckte Draco wütend die Worte aus. Deswegen musste Remus ihn mit seinem Schutzschild vor Voldemorts Fluch schützen. "Danke!", nickte der Teenager seinem Lehrer zu. Dieser erwiderte das Nicken leicht lächelnd. "Konzentrier dich auf den Kampf und lass meine Freunde in Frieden!", forderte Harry erneut, nachdem er Voldemort mit einem "Crucio" getroffen hatte. Der Erwachsene grinste ihn hinterhältig an. "Du willst mich alleine besiegen? Da bin ich aber neugierig, wie du das schaffen willst.", lachte er, "niemand kann Lord Voldemort besiegen!" "Doch, ich!", fauchte der Teenager wild entschlossen, "das sagt die Prophezeiung!" Durch ein kurzes Zögern schaffte Harry es erneut seinen Erzfeind mit einem verbotenen Fluch zu treffen, den Draco ihm beigebracht hatte. "Ui. Ein wirklich illegaler Fluch! Dafür könntest du ein paar Jahre in Askaban sitzen!", grinste Lord Voldemort und sprang aus der Flugbahn eines weiteren Fluches. "Das stört mich nicht, solange du tot bist!", erwiderte Harry stur und wich ebenfalls einem Zauber aus. "Oh, wie edel von dir!", äffte der andere, "dafür musst du mich nur erstmal töten!" Er lachte eisig und es schallte von allen Seiten laut wieder. Der Schwarzhaarige zuckte nicht mal mit einer Wimper. "Das schaff ich mit links, du wirst schon sehen!", behauptete er ernst. Voldemort verstummte und musterte seinen Gegner feindselig. "Das glaube ich dir nicht eher, wie du es mit bewiesen hast!", antwortete er gefährlich leise, "und dazu wird es nie kommen. Denn zuerst wirst du sterben! Avada Kedavra!" "Avada Kedavra!", schrie Harry gleichzeitig. Wie schon im Jahr zuvor prallten die beiden Todesflüche zwischen ihren beiden Heraufbeschwörern auf einander. Eine riesige Energiekugel entstand um die Funken und es knisterte lautstark. Erneut wurden die beiden Bruderzauberstäbe durch eine Art Faden miteinander verbunden. Mit beiden Händen hielt der 16-Jährige seinen Stab fest, dieser wackelte und zuckte bedrohlich. Außerdem glühte er, so heiß wie die Flamme eines Feuers. Harry glaubte, sich die Hände zu verbrennen, doch er ließ nicht los. Er durfte nicht nachgeben. Er legte all seine Entschlossenheit, all seine Kraft und seinen Glauben hinein. Er bündelte seine ganze Macht in seinen Händen und er spürte, wie sie sich auf seinen Zauberstab übertrug. Nur seine Augen schloss er zur Konzentration nicht. Sodass er seinen Feind nicht aus den Augen ließ. Denn das, sollte man niemals in einem Kampf tun. Er sah, wie Voldemort ebenfalls mit seinem Zauberstab und seine Kraft kämpfte. Die Energiekugel an dem Faden wanderte mal mehr zu ihm, mal mehr zu Harry und wieder zurück. Immer unterschiedlich. "Avada Kedavra!", brüllte Voldemort plötzlich noch mal. Von seiner Seite aus verursachte das einen riesigen Energieschub für die Kugel, welche nun immer näher zu dem Jungen kam. Harrys Augen weiteten sich. Er glaubte förmlich seinen Zauberstab zwischen seinen Händen zu zerquetschen, so feste drückte er. Er konzentrierte sich, verdrängte seine Gefühle, um seine Seele zu schützen. Doch es half nichts. Er war zu schwach. Egal wie sehr er sich anstrengte, die Energie kam ihm immer näher. Er überlegte sogar, ob er seinen Zauberstab vielleicht sogar loslassen sollte. Aber dann wäre er komplett hilflos, denn dann besäße er keine Waffe mehr um sich zu wehren. Dann wäre er Voldemort ausgeliefert. Also hielt er seinen stetigen Begleiter weiterhin fest, auch wenn dieser zuckte und sich in seine Haut brannte. "Avada Kedavra!", feuerte er auch noch mal. Doch seine Energie verschmolz nur mit der großen Kugel, anstatt sie aufzuhalten. Auch als er die Hitze und den Wind der Kugel schon an seinen Fingern spürte, fühlte er noch keine Angst. Er fühlte gar nichts, seltsamerweise. Noch immer konzentrierte er sich, er durfte nicht aufgeben. Doch Voldemort gewann immer mehr die Oberhand in dieser Attacke. Er lachte sogar einmal kurz. Harry zitterte, von seiner Stirn lief ihm der Schweiß runter und ihm war glühend heiß. Er setzte seine letzte Kraft ein und hoffte auf ein Wunder. Aber das geschah nicht. Die Kugel traf über die Spitze seines Zauberstabs ihn. Es riss ihn von den Beinen. Er sah nichts mehr, fühlte nur noch eine Hitze, die ihn von innen heraus zu verbrennen schien. Dann wurde alles schwarz. Fortsetzung folgt @Momo-chan danke für den Hinweis, habs schon geändert! :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)