Ferien voller Überraschungen von DarcAngel (Die Familie, die sie nie hatte) ================================================================================ Kapitel 2: Aufwachen in der Realität ------------------------------------ Ferien voller Überraschungen Aufwachen in der Realität Widmung: Meiner Freundin PrinzessofLight, die mir immer wieder ein paar wichtige Infos zu der Serie gibt, die mir mal wieder entfallen sind dachte Seiji mit geschlossenen Augen und tastete vorsichtig mit seiner Hand neben sich. Er spürte, dass das Bettlacken warm gelegen war und dann fühlte er es, zarte, warme Haut. Die Haut eines Mädchens. Erschreckt riss er seine Augen auf und schaute neben sich. Dort lag sie, die Tanzprinzessin mit den smaragdgrünen Augen, die ihn so verzaubert hatten. Sanft strich er mit seinem Zeigefinger über ihre rosa Lippen, während sie friedlich schlief. Der Erwachsene griff nach dem schwarzen Telefon, das neben dem Bett stand und wählte. "Lasst mich los! Das geht jetzt zu weit, er hat kein recht sie anzufassen. Der kann was erleben, wenn ich ihn in die Finger kriege!", meinte Chiaki aufgebracht und versuchte sich zu befreien, denn Setsuna und Tami hielten ihn mit Mühe zurück, damit er nicht hoch zu seiner Freundin stürmen konnte. Auf dem Bildschirm konnte man gerade sehen, wie Seiji der schlafenden Maron sanft über die Lippen strich und dabei lächelte. "Beruhig dich Chiaki. Es ist doch nur ein Spiel!", sagte Chikako leise, während sie ihren Blick nicht von dem Monitor schweifte. "Das ist kein Spiel mehr, er geht zu weit!", wehrte der sich gegen die festen Griffe der beiden Brüder. "Maron lässt ihn nur so weit gehen, wie sie will!", sagte sie. "Aber sie schläft doch!", wurde der Blauhaarige lauter. "Glaubst du das wirklich?", fragte sie, "Du bist blind vor Angst um sie. Deine Sorge um sie ist ein wahrer Liebesbeweis. Ich beneide euch!", zum Schluss wurde sie immer leiser und trauriger. Doch noch bevor jemand etwas sagen konnte, fuhr sie auch schon weiter: "Das ist alles nur Schauspielerei von ihr. Ich habe sie, bevor ich das Zimmer verließ, leise geweckt und ihr kurz klar gemacht, was wir vorhaben. Sie war einverstanden!" Chiaki hörte auf sich zu wehren und setzte sich neben Marons Schwester, um zu verfolgen, wie Seiji gerade mit Elena per Telefon Schluss machte. Setsuna und Tami stellten sich hinter sie, um im Vorteil zu sein, falls ihr neuer Freund es sich doch noch anders überlegte und Seiji an den Hals gehen wollte. "Ich hätte nicht gedacht, dass der Kerl so gefühllos ist!", gab Chiaki von sich, "beendet einfach eine Freundschaft, nur weil er am vorigen Abend ein anderes Mädchen kennen gelernt hat." "Seiji hat nicht nur eine Freundin, er hatte bis eben neun!", sagte der Jüngste, wobei er darüber nicht erfreut war. Die Reinkarnation von Sindbad war geschockt. Er hatte den Mädchenschwarm gestern kurz auf der Party gesehen: "Warum spielt ihr ihm überhaupt diesen Streich?", interessierte es ihn dann aber doch. "Weil er kapieren soll, dass man nur aus Liebe mit einem Mädchen zusammen ist. Und nicht einfach nur so zum Spaß und sich dann die nächst beste nimmt!", erklärte ihm Setsuna, "unser Bruder ist eigentlich voll nett und so, aber wenn es um Mädchen geht, hat er halt diesen kleinen Schuss!" dachte sich Chiaki. er lächelte sie an und musterte ihren schlanken Körper, der nur von BH und Tanga bedeckt wurde. Seiji strich ihr sanft eine Strähne aus dem Gesicht. Mittlerweile hatte er sich in seiner Boxershorts neben sie gekniet. Da bewegten sich ihre Augenlider, sie zitterten leicht und dann kamen ganz langsam ihre verzaubernden Augen zum Vorschein. Als sie ihn sah, zauberte sie ein Lächeln auf ihre Lippen und setzte sich gähnend auf, wobei sie darauf achtete, ihm die ganze Zeit über in die Augen zu schauen. "Morgen!", lächelte sie. "Guten Morgen!", lächelte er und beugte sich zu ihr nach vorne. Wenige Sekunden später berührten seine Lippen die ihren. Maron legte ihre Arme unsicher um seinen Hals, als er sie näher zu sich zog. Dann öffnete er seinen Mund und ließ seine Zunge ihre zarten Lippen nach fahren. Bevor sich diese öffneten und das Zungenspiel begann. Chikako starrte nun nicht mehr auf den Bildschirm, sondern auf Chiaki. Sie sah, dass er stur an dem Monitor vorbei sah und sie verstand ihn: Chikako legte ihm eine Hand auf die Schulter und er nickte ihr dankend für ihr Verständnis zu. dachte ihr Freund und versuchte auf den Bildschirm zu gucken. "Seiji? Versprichst du mir etwas?", fragte sie nach dem Kuss und sah ihm dabei verliebt in die Augen. Ihre Lippen formten ein Lächeln und ihre Augen glänzten. "Alles was du willst!", lächelte er glücklich zurück. "Wirklich?", fragte sie und setzte einen hoffenden Gesichtsausdruck auf. "Ja, ich schwöre es dir sogar.", bestätigte er seine Worte nochmals. "Dann schwör mir, dass du mit all deinen anderen Freundinnen Schluss machst!", sagte sie leise. Der Mädchenschwarm musste schlucken. grübelte Seiji. dachte sie und begann ihre Unterlippe zum Zittern zu bringen. Seiji sah sie an, sein Lächeln war seit einigen Sekunden von seinem Gesicht verschwunden, doch dann nahm er sie in den Arm und sagte sanft: "Du brauchst nicht weinen! Ich verspreche die hiermit, dass ich mit allen anderen noch heute Schluss mache!" Sie kuschelte sich an ihn und sagte: "Schön, aber versprichst du mir auch noch was?" "Ja!", antwortete er ihr. "Schwör, dass du nie wieder mehr als zwei Freundinnen gleichzeitig hast!", sie löste sich vorsichtig aus seiner Umarmung um ihm wieder in die Augen zu gucken, da sie wusste, dass ihn ihre Augen verzauberten und er ihr so nichts abschlagen konnte. "Ja, ich verspreche es dir!", sagte er, wofür sie ihre Lippen erneut auf seine drückte. "Das wäre geschafft!", seufzte Chikako und streckte sich. Auch ihre Brüder schienen sichtlich erleichtert. "Ich glaube, Seiji muss es ausnahmsweise mal richtig erwischt haben!", gab Setsuna von sich. Chiaki entgegnete ihm: "Da muss ich ihn aber enttäuschen, denn er hat keine Chance bei ihr!" "Das kannst du ihm ja gleich beim Frühstück erzählen.", sagte Tami und stand auf, "ich gehe nämlich jetzt erst mal was essen." "Gute Idee!", meinte seine Schwester und schaltete den Monitor aus, "keine Angst, es ist eine Videokassette angeschlossen, du kannst dir nachher immer noch alles ansehen!" Der Blauhaarige nickte und die vier verließen den Computerraum. Die Grünäugige nahm sich den immer noch dort liegenden Bademantel von Setsuna und zog ihn an: "Komm lass uns was essen gehen, ich habe Hunger." Erst jetzt sah Seiji sich um und stellte fest: "Oh, wir sind ja in dem Zimmer von meinem Bruder!" "Ist das gar nicht dein Zimmer?", fragte sie unwissend. "Möchtest du meins sehen?", fragte er. "Gerne!", beantwortete ihre Neugier die Frage. Die beiden quetschten sich in den engen Aufzug und fuhren den Turm runter. Dann stiegen sie aus und bogen nach links. Am Ende des schrecklich langen Gangs schob Seiji einen Stein zur Seite und legte somit ein Gerät frei, dass die erst öffnete, wenn man den Code eingab. Dies tat er und sie las ihn mit. Dann öffnete sich die Tür. Kurze Zeit später stiegen sie aus einem genauso kleinen Aufzug aus und standen in einem weiteren Schlafzimmer. Auch hier gefiel es ihr. Es gab ein breites Bett, ein schwarzes Ledersofa, eine Stereoanlage, blauen Teppich und dunkelblaue Wände. "Schön hast du es hier!", sagte sie ihre Meinung frei heraus. Seiji lächelte. Doch zu ihrer Verwunderung erblickte sie eine Tür an der dem Eingang gegenüberliegenden Wand des Raumes. "Was ist denn da hinter?", fragte sie. "Ach, das ist das Schlafzimmer von meiner kleineren Schwester.", entgegnete er. "Ayomis?", fragte sie, da sie ja wusste, dass es Chikakos nicht sein konnte. "Nein, sie heißt Maron!", sagte er. Ihr lief ein angenehmer Schauer den Rücken runter: "Kann ich es mal sehen?", wollte sie wissen. "Nein, das geht leider nicht.", antwortete der Braunhaarige. "Schade." "Tut mir ja leid. Aber nur sie selbst kann die Tür öffnen, so wurde es eingestellt." überlegte sie und fragte: "Wie geht das denn?" "Es hätte keinen Sinn, wenn du es versuchst. Die Tür würde sich nicht rühren. Ich habe schon alles Mögliche probiert, doch ich habe keine Ahnung wie sie zu öffnen ist.", gestand er. Sie sah zu Boden. "Weißt du eigentlich, dass du wunderschöne grüne Augen hast. Sie scheinen schon fast übernatürlich und unecht, so schön sind sie.", versuchte er sie aufzumuntern. "Das hat auch einen Grund. Sie sind künstlich!", entfuhr es ihr. Seiji sah sie verständnislos an: "Willst du behaupten, dass das Glasaugen sind?" Sie musste lächeln: "Nein, es sind Kontaktlinsen." Er sah sie immer noch überrascht an. Während sie sich die eben benannten aus den Augen holte und in der Hand hielt. Seiji starrte sie an: "Du, du siehst aus wie meine Schwester Chikako. Du bist doch nicht Chikako, oder?" "Kannst du deine Schwestern denn nicht mal von einander unterscheiden?", fragte sie, als sie die Wand nach losen Steinen absuchte und schließlich einen fand. Seiji hatte es die Sprache verschlagen, er stand einfach da und sah ihr zu. Hinter dem Stein war ein Feld, indem eine Hand abgedrückt war. Maron legte ihre hinein und ihre Hand war etwas kleiner, aber trotzdem änderte sich die Wand etwas. Ein Stein schien kein echter zu sein, denn er klappte auf und ließ einen Augenscanner erscheinen. Die Kamikazediebin guckte hinein. Das Gerät scannte ihr Auge und diesmal kam eine Art Lautsprecher mit Geheimcodeanlage zum Vorschein, da sie keine Ahnung hatte, welcher Code benötigt wurde. Gab sie einfach ihr Geburtsdatum ein: 3105. Der Lautsprecher gab einen Piepston von sich und sie sagte: "Maron!" Leise ging die Tür auf und ein zirka drei Meter langer Gang wurde freigelegt. "Wie hast du das gemacht?", fragte Seiji völlig verdattert. "Weißt du das immer noch nicht?", fragte sie und sah ihn an, aber diesmal lag in ihrem Blick weder Verliebtheit noch Anhimmelei oder Ähnliches. Sie guckte ihn an, wie man einen Menschen ansah, den man einfach nur schrecklich nett fand und lieb hatte, wie einen Bruder. "Maron?", fragte er vorsichtig. "Ja, Bruder.", lächelte sie und umarmte ihn familiär. Er musste sich sichtlich erst wieder von diesem Schock erholen, dass sie nicht das Mädchen war, dass er angefangen hatte zu lieben, sondern seine so lange nicht gesehene Schwester. Aber schließlich legte er doch seine Arme um sie, während die Tür sich wieder schloss und die Kontaktlinsen schon längst auf dem Boden lagen und vertrockneten. "Es tut mir leid!", sagte sie leise als sie so schweigend in dem kleinen Aufzug standen. "Ist schon gut!", sagte er in Gedanken versunken. "Aber du musst verstehen!", doch er unterbrach sie: "mach dir keine Vorwürfe ihr hattet es ja nur gut gemeint." "Woher weißt du, dass unsere Geschwister an der Aktion beteiligt waren?", fragte sie überrascht. "Weil Setsuna uns sonst im Leben nicht in seinem Bett gelassen hätte.", entgegnete Seiji schon wieder leicht lächelnd, doch diesmal war es nicht dieses flirtende, anbagernde Lächeln, sondern ein ehrliches Lächeln, dass Maron noch besser gefiel. Das andere passte ihrer Meinung nach wirklich ehr zu einem Playboy, das dagegen zu einem netten, attraktiven jungen Mann. "Wir wollten nur, dass du einsiehst, was wahre Liebe ist und dass du manchen Mädchen weh tust, wenn du einfach so zum Spaß mit ihnen gehst!", versuchte Maron sich noch immer zu rechtfertigen. "Ich glaube, dass ich das jetzt wirklich verstanden habe!", sagte er und gestand, "denn ich war nur kurz davor mich in dich zu verlieben!" Sie musterte ihn unglaubwürdig. "Okay, okay, ich gebe mich geschlagen ich hatte mich in Nanami verliebt.", sagte er. Maron grinste leicht errötet: "Dann ist es ja gut. Ich glaube, mein Freund hätte es auch nicht länger ausgehalten mich in deinen Armen zu sehen!" "Wie zu sehen?", fragte er. "Ups!", grinste sie, "na ja, in Setsunas Zimmer war eine Videokamera angebracht, hat mir Chikako heute morgen erzählt." Seiji schüttelte nur noch den Kopf: "Was ihr euch nicht alles einfallen lasst! Doch wie ich sehe, bin ich euch nicht ganz egal, sonst hättet ihr das wahrscheinlich nicht gemacht." "Du laberst Stuss, wir mögen dich sehr und das weißt du!", sagte seine Schwester. "Sonst hättest du mich wahrscheinlich nicht geküsst! Na, dann zeig mir mal deinen Freund, dem du normalerweise diese tollen Küsse schenkst!", grinste er, bevor sie in den Flur, in dem der Esssaal lag, gelangten. "Das mit dem Küssen hättest du ruhig ruhiger angehen können!", meinte Chiaki zu seiner Freundin, "auch wenn ich zugeben muss, dass Seiji viel netter ist, als er mir bei dir in den armen schien." "Warst du etwa eifersüchtig?", fragte sie grinsend. "Jo, ein wenig.", gestand er. "Das ich nicht lache!", kam Chikako dazu und legte einen Arm um den Blauhaarigen, "er hat Drohungen in die Luft geschmissen und wollte zu dir stürmen." Chiaki errötete. "Das ist ja süß von dir!", lächelte Maron und küsste ihn, "aber du hättest dir doch denken können, dass ich bei den Küssen nur an dich gedacht habe." Er nickte. "Und jetzt komm, ich will mein Zimmer sehen.", sagte Maron und zog die anderen mit sich. "du hast ein eigenes Zimmer?", fragte ihr Freund verdutzt. "Ja, auch in einem Turm!" "Aber hier sind doch nur vier Türme und in einem wohnt Tami, in einem Setsuna, in einem Seiji und in dem letzten Chikako." "Ein Turm ist viel breiter als die anderen, da in dem nämlich zwei Schlafzimmer sind." "Da muss ich erst mal Seiji holen, denn er hat seine Tür mit einem Code verschlossen!", sagte Chikako. "Dein Zimmer ist neben Seijis?", fragte Chiaki. Die ehemalige Diebin nickte: "Du musst ihn aber nicht holen, ich kenne den Code." Ihre Schwester sah sie überrascht an. Die drei gingen, nachdem die Jüngste von ihnen ihre Identität den Maschinen bewiesen hatte, den kurzen Gang entlang, der zu dem versteckten Gemach führte. Langsam öffnete Maron die Tür und spähte in ihr Zimmer. Die Wände waren gelb gestrichen, ein großes Bett stand an der rechten Wand, ein Fernseher, eine Stereoanlage, Regale mit Büchern, ein Sofa und noch mehr gab es in dem Raum. Maron ließ sich glücklich auf das Bett fallen, während die anderen rein kamen und sich umsahen. Die Braunhaarige lächelte glücklich. "Jetzt kann Setsuna auch wieder bei sich im Zimmer schlafen!", lächelte sie weiter. "Das wird ihn sicher freuen!", gab Chikako von sich, "ich würde nur gerne mal wissen, was hier drin so wertvoll ist, dass unsere Eltern es uns erst sehen lassen wollten, wenn du hier bist!?!" "Wir können sie ja heute Mittag mal fragen!", schlug Chiaki vor, denn im Moment sind sie ja außer Haus." Maron öffnete das Fenster und lehnte sich raus. "Kommt runter, das Wasser ist herrlich warm!", schrie Tami ihr aus dem Meer zu. Maron nickte und sah in ihren Schrank, der war zwar noch extrem leer, doch einige Teile hingen dort doch schon. So schnappte sie sich einen schicken blauen Bikini, warf einen grünen ihrer Schwester zu und zog sich vor ihnen schnell um. Auch Chiaki entledigte sich seiner Hose und zum Vorschein kam eine normale Shorts zum Schwimmen. Maron kletterte auf die Fensterbank. Ihre Schwester starrte sie entsetzt an, doch bevor sie reagieren konnte, war die Jüngere schon abgesprungen. Chiaki sah seiner Freundin hinterher. Da das Zimmer hinter dem von Seiji lag, stand der Turm schon einige Meter im Wasser. Maron schien zu fliegen, so graziös hatte sie ihre Arme ausgebreitet, bevor sie diese nach vorne streckte und mit einem Spritzer im türkisen Meer landete. Chiaki sprang ihr hinterher, nachdem sie wieder lächelnd, soweit er das erkennen konnte, aufgetaucht war. Chikako schüttelte unglaubwürdig den Kopf, zog sich dann ebenfalls um und tat etwas, was sie noch nie getan hatte, sie sprang aus dem zirka fünfzehn bis zwanzig Meter über dem Wasser liegendem Fenster. Kurze Zeit später alberten die sechs im Wasser herum. Abends saßen sie alle zusammen am Tisch und redeten munter miteinander. Alle hatte schön Farbe bekommen und waren braungebrannt und glücklich. Das Essen schmeckte wie sooft vorzüglich. Maron genoss es richtig mal nicht selber kochen zu müssen, wie sie es die letzten Jahre immer gemacht hatte. Es war ein richtig schöner Urlaub. "Wie wär's, Maron, willst du nicht noch ein anderes Haus sehen?", fragte ihr jüngerer Bruder Tami sie. Sie lächelte ihn an: "Das würde ich gerne, aber mir gefällt es hier auch sehr gut und wegen mir müssen wir nicht schon wieder so viel Geld für den Flug ausgeben!" Setsuna, der ihnen zu gehört hatte, meinte nur mit der Hand abwinkend: "Das ist das kleinste Problem, nicht wahr, Mama?", ihm ging dieses Wort "Mama" so leicht über die Lippen, als hätte er das nie zu einer anderen gesagt, als wäre Koron immer für ihn da gewesen, Maron bewunderte das. Die Angesprochene nickte lächelnd: "Selbstverständlich nicht, wo willst du denn hin, Maron?" Chiakis Freundin überlegte. Ihr kam eine Idee und sie lächelte ihren Freund an. "Wenn's nicht allzu viel Arbeit macht, würden wir gerne nach Amerika. Ich wollte schon immer mal ins Land der freien Möglichkeiten! Und außerdem sind unsere Freunde in den Ferien auch da." Das Blauhaarige nickte. In Amerika gab es sehr gute Ärzte, von denen konnte er mit Sicherheit viel lernen, außerdem wollte er schon immer mal in die USA. "Das trifft sich gut, denn ich muss eh zu einem Meeting dort!", warf Takumi ein. "Super, wir fahrn nach Ameika!", freute sich Ayomi und tanzte um den Tisch herum. "Gut", sagte Chikako, "wann geht's los?" "Meine Schwester hat's wie immer schrecklich eilig!", Setsuna legte seinen Arm um sie und grinste. "Morgen Mittag, ist das in Ordnung?", meinte die Dame des Hauses. Ein zustimmendes "Ja" kam von allen Seiten des Tisches und bald hatten sich alle erhoben, um ihre Sachen zu packen und sich fertig zu machen! Müde kuschelte Maron sich im Bett an ihren Freund und schloss glücklich ihre Augen. Der Blauhaarige schlang seine Arme um sie und drückte sie an sich. In ihrem Turmzimmer war es stockdunkel, doch das Licht der hineinscheinenden Sterne und des Mondes vermittelten eine romantische Stimmung. Die Braunhaarige fühlte sich wie in die Vergangenheit zurückversetzt zur Zeit als es noch Prinzessinnen im Überfluss gab und wo die geheimen Verehrer noch den Turm hoch geklettert und durchs Fenster gekommen sind, um sich mit ihrer Geliebten zu treffen. Aber so war er es ihr auch mehr als recht. Lächelnd kuschelte sie sich an den warmen Körper ihres Freundes! "Ich liebe dich, Chiaki!", flüsterte sie seiner Brust zu. "Ich liebe dich auch, meine kleine Herzensdiebin!", er gab ihr ein kleinen Kuss auf die Stirn. "Fühlst du dich auch nicht so einsam hier?", sie schaute ihn ihren mandelbraunen Augen an. Er schüttelte lächelnd den Kopf: "Aber nein! Deine Familie ist sehr nett und ich fühl mich hier sehr wohl. Außerdem bin ich überall glücklich, wenn du nur bei mir bist!" Der Ältere beugte sich ein bisschen zu ihr runter und drückte seine Lippen sanft auf ihre. Sofort schlang sie ihre Arme um seinen Hals und noch während ihre Zungen sich berührten lächelte sie, denn ihr Glück konnte wohl kaum noch größer werden als es jetzt schon war! Am nächsten Nachmittag saß die komplette Familie einschließlich Seiji im Flieger, der behauptete, er wäre nur mitgekommen, da er seine kleine Schwester ja nicht alleine mit den anderen lassen könnte. Und so schauten sie alle noch ein letztes Mal auf ihr Schloss, das von dort oben schrecklich klein aussah, hinunter, bevor sie über den Ozean davonflogen und die bequemen Sitze der ersten Klasse genossen. Das junge Paar saß da mal wieder Händchen haltend und Maron war sich ziemlich sicher, dass ihr ältester Bruder sie den ganzen Tag beobachtete. Das konnte aber auch nur Einbildung gewesen sein, sie befasste sich eh die ganze Zeit nur mit ihrem blauhaarigen Seefahrer. Ayomi lief die ganze Zeit im Flugzeug herum und spielte mal mit dem mal mit dem. Sie war kein bisschen aufgeregt oder nervös. Sie war ganz gelassen und glücklich. Auch wenn die ersten drei Jahre eines menschlichen Lebens bewiesener Weise auf ein Kind am meisten auswirkten, war dieses Mädchen so zufrieden und stets gut gelaunt, dass man nicht annehmen konnte, was für eine schwere Zeit die Familie hinter sich hatte. Maron bewunderte ihre kleine Schwester und nicht nur sie, sie bewunderte alle, ihre Eltern und ihre Geschwister, es war einfach erstaunlich, wie sie das alles gemeistert hatten! Die ehemalige Diebin legte ihren Kopf auf die Schulter ihres Freundes und schloss die Augen, um ein wenig zu schlafen. Auch von Spanien aus waren es noch einige Stunden nach Amerika, immerhin mussten sie den ganzen atlantischen Ozean überfliegen, dann war der Weg nach New York ja nicht mehr weit. Wo sie wohl wohnen würden? Ach dumme Frage, sie hatte sich immer noch nicht an den Wohlstand ihrer Familie gewöhnt und vergaß ihn ständig. Sie würden ja in ihrem eigenen Haus, falls man das überhaupt noch so nennen konnte, wohnen. Unter einem Haus verstand sie ganz eindeutig etwas kleineres, obwohl ihr diese riesigen prachtvollen Villen und Schlösser alles andere als missfielen! Es war mal was anderes, aber ob sie sich auf Dauer daran gewöhnen konnte und überhaupt wollte! Sie hatte sich in ihrer kleinen Wohnung im Orleans neben der von Chiaki so sehr eingelebt und liebte ihr kleines, gemütliches Zuhause, auch wenn sie früher oft nur selten da gewesen war, wegen ihrer Mission, die nun endlich erledigt war. Und die sie eigentlich aus ihrem Kopf verdrängen sollte, doch sie würde die Zeit nie vergessen und wollte es in ihrem tiefsten Inneren auch nicht. Ihr erster Kuss auf dem Dach dieses Hauses im Mondschein, auch wenn sie es damals noch nicht gewusst hatte, so hatte der Bandit, der sie so rücksichtslos und gleich zärtlich überfallen hatte, bereits in jener Nacht ihr Herz geklaut. Auch wenn sie seine wahre Identität noch lange nicht gewusst hatte. Mittlerweile war sie sich nicht sicher, ob tief in ihr drin nicht schon die kleinste Ahnung gewesen war, aber warum war sie dann so schrecklich verletzt und enttäuscht und traurig gewesen. Vielleicht hatte sie ja nur gehofft, dass sie sich irrte, hatte es nicht wahrhaben wollen. Sie hatte nicht alles zerstören wollen. Sie hatte beides genossen. Die Spielereien zwischen Jeanne und Sindbad, aber noch mehr die heranreifende Liebe zwischen ihr und Chiaki. Bevor sie weiter in Erinnerungen schweben konnte oder vielleicht sogar noch angefangen zu weinen hätte, weil sie das heute, wenn auch aus einem leicht anderen Grund, noch immer ziemlich mitnahm, war sie in dem Arm ihres Beschützers, seit sie sich kannten, eingeschlafen und träumte von glücklichen Zeiten mit ihm. Wind wehte ihr ins Gesicht, ihre Haare flatterten ihr um den Kopf und ihr Atem stockte leicht bei der kalten, aber frischen und doch dünnen Luft. Langsam öffnete die braunhaarige Schönheit die Augen, kniff sie jedoch sofort wieder zusammen, denn der Wind ließ sie schnell trocknen. Erneut öffnete sie die, jedoch nur einen kleinen Spalt breit, um soeben etwas sehen zu können. Sie nahm verschwommene Farben war: blau, grau, weiß, doch keine Gestalten. Bald schärfte sich das Bild, was ihr geboten wurden und vor Schreck riss sie die Augen erneut weit auf, was sie wenige Sekunden später bei einem starken Windstoß wieder bereute. Plötzlich spürte sie Wärme in ihrer Beckengegend, da war wer und hielt sie fest. Jemand fuchtelte an ihrem Kopf rum, etwas enges legte sich über ihr Haar und drückte leicht auf ihrer Nase. Ein weiteres Mal öffnete sie ihre mandelbraunen Augen und diesmal konnte sie sehen. stellte sie erschreckt fest. Bevor sie einen weiteren Gedanken fassen konnte, wurde sie rumgerissen und hatte die Lippen ihres Freundes kurz, aber fest auf ihre gedrückt. Sie wollte sich schon an ihn drücken und zufrieden feststellen, dass sie in Sicherheit war und das alles nur ein Traum war, als er sie plötzlich von sich stieß und sie den Boden unter ihren Füßen verlor. Sie ruderte mit ihren Armen, versuchte ihr Gleichgewicht wieder zu gewinnen und sich an irgendetwas festzuklammern. Zwecklos, alles misslang und sie fiel. Sie sah durch die Brille das Flugzeug, in dem sie gereist waren und dort in der Tür erkannte sie ihre Familie noch winzig klein stehen. Sie wollte schreien, um Hilfe rufen, doch ihre Stimme versagte komplett. Über ihr war der blaue Himmel, der von ein paar Wolken geziert war und ihre Beine, sie hingen auch dort oben. Die 16-Jährige konnte nicht mehr unterscheiden, was nun Realität und was Einbildung war. Sie fühlte sich so hilflos, so unendlich klein im großen Weltall, verlassen von ihrer Familie und einsam bis zum Tod, der ihr wohl kurz bevor stand! Ihre Haare flatterten gen Himmel, genau wie ihre Klamotten. Sie versuchte sich um zu drehen, um den Boden zu sehen. Denn wenn es ein Traum wäre, dann wäre da jetzt entweder ein Pool oder ein riesen großes Trambuhlin oder ein Auffangtuch der Feuerwehr oder ein Meer aus Eis oder flüssiger Schokolade oder halt irgendwas ähnliches. Doch die wahren Aussichten sprachen gegen einen Traum, denn nichts der gleichen war zu sehen. Dort war eine Stadt mit einigen Häusern und da zu landen wäre mit Sicherheit nicht sanft, da würde sie sich garantiert verletzten. Und wie tief das noch war!! Das waren mindestens einige Hundert Meter. Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihrem Magen breit. Sie hatte normalerweise keine Höhenangst oder ähnliches, doch Angst vor dem eigenen Tod war da was ganz anderes. Sie schaute noch einmal nach oben, allerdings war niemand hinter ihr hergesprungen um sie zu retten, noch nicht mal Chiaki, ihr Freund. Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie umarmte sich so unter dem Motto selber, damit ihre Arme sich nicht irgendwie durch den starken Druck irgendwelche Knochen brachen, denn die Schmerzen würden schon früh genug kommen. Sie konnte dich Aussicht einfach nicht genießen, denn sie verstand einfach nicht, warum sie ihr das angetan hatte. Da hatte sie ihre Familie grade wieder und dann das. Das konnte, das durfte doch einfach nicht sein. War ihr denn in ihrem ganzen Leben kein bisschen Glück vergönnt? War sie genau wie die wahre Jeanne d'Arc verraten worden und zum Tode verurteilt? Das konnte doch nicht sein! Sie hatte ihre Hände gefaltet, ihren Kopf zum Himmel gereckt und die Augen geschlossen. Um sich in die Diebin Jeanne zu verwandeln fehlte ihr eine winzige Kleinigkeit, die sie in ihrem Gepäck in dem Flugzeug hatte, sonst hätte sie sich damit irgendwie retten können, aber so?! Was sollte sie bloß tun? Der Wind umwehte sie und ihre Körper fühlte sich richtig leicht an, damals hatte sie das Gefühl genossen von Hochhäusern runter zu springen, doch das hier war was anderes. Sie öffnete die Augen erneut und blinzelte ein paar Mal, um die letzten Tränen aus ihren Augen zu verbannen und wieder klar sehen zu können. Der Boden kam immer näher, viel zu schnell, als sie es plötzlich sah. Sie hatte ihren Blick noch mal kurz nach oben gerichtet und bemerkte mehrere größere, bunte Tücher. Ihr Gehirn schaltete schon langsamer, doch dann erkannte sie, dass das Fallschirmspringer waren. schoss es ihr auch sogleich durch den Kopf. Sie streckte ihre Arme nach oben, wie ein kleines Baby, das von seiner Mutter oder seinem Vater auf den Arm genommen werden wollte. Doch der kleine Funken Hoffnung verschwand schnell wieder. Erneut schossen ihr Tränen in die Augen. Sie war froh, dass ihre Familie sie nun doch retten wollte, aber bemerkten sie denn nicht, dass sie zu langsam waren und niemals rechtzeitig bei ihr sein würden? Sie zitterte und die kleinen Härchen überall an ihrem Körper stellten sich auf und ihr wurde erst jetzt klar, wie kalt ihr war. Sie schloss die Augen um zu warten, doch das hielt sie nicht aus. Sie schaute wie immer ihrem Schicksal mutig ins Gesicht, so war sie nun mal. Egal wie aussichtslos die Situation war, sie hatte es immer geschafft, doch damals war Chiaki bzw. Sindbad immer bei ihr gewesen, doch jetzt war er viel zu weit weg, um sie zu retten und ihr Kopf wollte einfach keinen gescheiten Plan liefern. Sie hatte ihn wohl in letzter Zeit zu wenig in solchen schwierigen Situationen benutzt. Eine große Müdigkeit überkam sie. Als auf einmal ein Geistesblitz sie traf. Sie hatte einen Rucksack auf dem Rücken. Sofort war ihr klar, dass dort ebenfalls ein Fallschirm drin sein würde. Sie hatte so was noch nie gemacht und der Boden kam immer näher. Sie musste ihn so schnell wie möglich aktiviert haben, sonst war es zu spät. Sie suchte mit ihren Händen ein kleines Seil, an dem sie ziehen musste. Doch sie fand keins und hatte außerdem Angst irgendwas kaputt zu machen. Wo war das Teil bloß? Der Wind ließ ihre Haare ihr ins Gesicht wehen und so sah sie nicht viel, als sie versuchte ihren Kopf nach hinten zu drehen, um die Schnur zu sehen. Allerdings schaffte sie es, ein kleines, sich im Wind krümmendes Fädchen zu erkennen. Sie packte zu und zog mit aller Kraft daran. Sie spürte, dass sich der Rucksack auflöste, also, dass er aufging. Etwas erhob sich über ihr und mit einem leichten Ruck wurde ihr Sturz aufgefangen und sie gleitete langsamer und sanfter Richtung Erde. Das Gefühl änderte sich gleich, ihr war längst nicht mehr so mulmig in der Magengegend und der Wind glitt ihr auch nicht mehr so eiskalt in die Kleidung und ließ sie dadurch nicht mehr schaudern. Sie begann nach einiger Zeit sogar den Flug zu genießen und die Aussicht zu genießen. Das gewöhnte Gefühl schlich sich in ihren Körper und breitete sich dort aus. Es fühlte sich gut an. Doch mit der Zeit wurde die Stadt unter ihr immer größer und sie fragte sich, welche das wohl war und vor allem, wo sie landen sollte. Denn dort waren überall nur Hochhäuser und Villen, Fabriken, außen Slums. Doch dann entdeckte sie einen schönen grünen Flecken in dem ganzen Grau, einen Park. Dort zu landen wäre wohl am besten. Da gab es nur eine Frage, wie sollte sie ihren Fallschirm dahin lenken? Sie kannte sich doch mit so was überhaupt nicht aus. Was hatte sich ihre Familie nur dabei gedacht, sie einfach so aus dem Flieger zu schupsen? Und warum waren sie überhaupt alle erst so spät nach ihr gesprungen? Oder kam ihr das vielleicht nur so vor, da ihr Schirm erst so spät geöffnet wurde und sie deswegen viel zu schnell gestürzt war?! Alles war möglich. Aber sie hätten sie ruhig auch erst richtig wecken können und nicht einfach noch halb am schlafen aus dem Flugzeug geschmissen ohne sie vorher aufzuklären. Also nett war das nun wirklich nicht. Aber eins war klar, in ihrer Familie verstand man Spaß, was schon die Sache mit Seiji bewies und das hier auch. Wie konnte sie ihnen also sauer sein? Gar nicht. Doch war immer noch nicht geklärt, wo sie landen sollte. Wieso sprangen sie auch grade über einer Großstadt?! Die Häuser wurden immer größer und langsam waren sie ersten Menschen zu erkennen und noch immer hatte Maron keinen blassen Schimmer davon, wie ihr Flug nun enden sollte. Sie hatte zwar ihre Stimme wieder, was man daran merkte, dass sie leise: "Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein" sang. ~Ich weiß, der Song ist alt und nicht mal mein Geschmack, aber der ist mir halt gerade eingefallen und passt irgendwie oder auch eben nicht!~ Aber um den Rest ihrer Familie zu erreichen bräuchte sie schon ein Funkgerät oder Megafon, was sie jedoch nicht hatte. Also musste sie wieder einmal ihrem Schicksal ins Auge sehen und alles auf sich zu kommen lassen. Doch jetzt, wo sie die Angst hinter sich hatte, schämte sie sich dafür, dass sie gedacht hatte, ihre Familie wollte sie umbringen. Weswegen sie sich auch ziemlich sicher war, dass sie in Sicherheit und mit völliger Gesundheit, außer vielleicht noch ein wenig Herzrasen, was sie immer noch hatte, auch wenn längst nicht mehr so stark wie zu Beginn, dass unten ankommen würde. Und er spannendes Erlebnis war es ja wohl auch gewesen und die Aussicht erst. Sie hatte sich Amerika ganz anders vorgestellt. Sie kannte zwar seit kurzem Tokio, aber dieser Staat hier war noch wieder anders. Die großen, grauen Kästen, genannt Hochhäuser, standen zwar genau wie in Japan eng beieinander und auch die breiten, viel befahrenen Straßen waren identisch. Allerdings gab es hier viel mehr Werbeschilder und Logos, die einem aus allen Winkeln entgegen leuchteten, zig Limousinen fuhren herum, viele Gebäude waren verfallen, obwohl sie noch bewohnt wurden und die technische Entwicklung schien ein wenig weiter zu sein. Es würde interessant werden hier durch die Straßen zu schlendern und in Geschäfte zu gehen, einen Latte Maciatto zu trinken und die Amis zu beobachten. Sie würde viel über die Menschen lernen und vielleicht besser verstehen können, wie so was wie der Teufel hatte entstehen können. Außerdem wollte sie sich einen Circus ansehen und ins Theater gehen und natürlich zu Sportveranstaltungen, da sie rhythmische Gymnastik immer noch sehr interessierte. Die Dächer der höchsten Häuser waren nun noch einige zehn Meter unter ihr und eins war klar, der Park war viel zu weit weg, als dass sie noch darin hätte landen können. Denn unter ihr sammelten sich die Hochhäuser und "Hubschraublandplätze" stellte sie erfreut fest, denn da könnte sie ebenfalls drauf landen, dann müsste sie nur noch hoffen, dass sie nicht genau zwischen zwei Häusern landete. Nur wie? Sie sah sich die Häuser genauer an, doch ihr fehlte sie Zeit, um länger darüber nach zu denken, auf welchem Haus sie denn nun landen sollte. Als ihr plötzlich ein Slogan entgegen leuchtete, auf dem es in fetten Buchstaben "Kusakabe" hieß. Sie sollte also dort landen. wunderte sich Maron leicht. Anschließend zappelte sie mit ihren Beinen und ruderte mit den Armen, um auf dem Gebäude der Firma zu landen. Doch das einzige, was geschah, war, dass sie dadurch leicht an zu schaukeln fing, was ihr natürlich nichts brachte. Da erkannte sie jemandem auf dem Dach stehen und bei genauerem Hinsehen merkte sie, dass es ein junger Mann war. Seine dunkelbraunen Haare waren ein deutliches Zeichen dafür, dass es wahrscheinlich Seiji sein müsste, da der Großteil ihrer Familie ja mittelbraune Haare hatte, außer ihr Vater und eben Seiji. Er hatte etwas in der Hand, wie sie entdeckte, nur was? "Seiji?!", rief sie ihm mit aller Kraft zu und er winkte ihr. Jetzt war sie sich hundertprozentig sicher, dass er es war. "Hol mich runter!", schrie sie ihm entgegen, doch er winkte wieder nur und hob dann seine rechte Hand leicht. Er drehte sie und Maron erkannte schnell, dass er ein Seil in der Hand hatte, das sich jetzt vor ihrem älteren Bruder durch seine Schwingungen in Bewegung setzte. stellte sie verwundert fest. Sie waren zwar hier in Amerika, aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass heutzutage noch Männer mit Lassos durch die Gegend liefen und wilde Rinder einfingen. Sie stellte sich Seiji, wie er da unten so stand, mit einem beigen Westernhut, einer dunklen, ärmellosen Lederjacke mit Fransen, die er über seinem längst nicht mehr weißen Hemd trug, einer beigen Stoffhose und Westernstiefeln mit Sporen, wie er mitten in der Prärie stand vor. Ein Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht, als sie sah, wie er anstatt nach einem Tier nach ihr ausholte. Kurze Zeit später hatte sie die Schlinge um ihre Schultern. Sie hielt sich noch dazu daran fest, als der Erwachsene sie immer weiter zu sich zog. Immer noch war sie sich nicht sicher, wie hart das Aufkommen sein würde, doch Angst hatte sie keine, es würde schon irgendwie hinkommen. Dann war es soweit, sie flog genau in ihn rein. Aber er konnte sie nicht halten, wegen dem Schwung, weswegen er rückwärts umfiel und sie hinterher. Zu allem übel landete dann auch noch der Fallschirm über ihnen und es dauerte erst mal einige Zeit, bis sie das Lasso über ihren Kopf gezogen und sich aus dem Fallschirm gezwungen hatte. Doch wo war ihr Retter? Seufzend kletterte sie noch mal unter das Tuch, falls Seiji sich vielleicht dort unten in den Schnüren verfangen hatte oder ähnliches. Bald entdeckte sie ihn, allerdings lag er noch immer mit geschlossenen Augen auf dem Boden. Aber irgendwas störte sie an der Atmosphäre, dass er hier bewusstlos lag, irgendwas stimmte nicht. Nur was? Sie zitterte noch immer und war eigentlich nicht darauf aus hier unter dem Fallschirm im Halbdunklen zu bleiben. "Glaubst du wirklich, ich glaube dir, dass du bewusstlos bist?", giftete sie ihn an, "diese Show kannste mit dümmeren machen!" Aber er rührte sich immer noch nicht. Unsicherheit bekrabbelte ihren Körper, was sie auch nicht ganz aus ihrem nächsten Befehl verdrängt bekam. "Steh auf, sonst gehe ich alleine!" Sie hätte sich erwürgen können. Die Braunhaarige wusste zwar nicht, wie gut Seiji sie schon einschätzen konnte, aber wenn er eine gute Menschenkenntnis hatte, was sie anhand seiner vielen Freundinnen annahm, dann müsste ihm jetzt auch klar sein, dass er sie verunsicherte über seinen Gesundheitszustand. Sie kitzelte ihn am Bauch, aber er rührte sich immer noch nicht. Die ehemalige Diebin war mit ihren Nerven bald am Ende, sie schubste den Mann an, aber das einzige, was geschah war, dass er sich dadurch auf die andere Seite rollte. Da fiel ihr eine Technik ein, wie sie ihn wahrscheinlich wecken könnte, doch würde sie niemals so weit runter gehen. schärfte sie sich selbst ein Sie erstarrte, als sie den Puls seiner linken Hand fühlte, da war gar nichts, gar nichts, kein auch nur so kleiner Puls. Sie erbleichte. Was wenn er das hier gar nicht spielte, was wenn es echt war und sie hier kostvolle Zeit für sein Leben verschwendete, bloß weil sie dachte, dass er sie verarschte. Das würde sie sich niemals verzeihen. Warum wartete sie nicht einfach auf die anderen? Die 16-Jährige kroch erneut unter dem Fallschirm heraus und sah in den Himmel. Die anderen waren noch immer gute 100 Meter weit weg, zu weit. Sie atmete tief aus, um sich zu beruhigen, noch immer zitterte sie am ganzen Körper. Es bleib ihr wohl nichts anderes übrig als Mund zu Mund Beatmung! Wie war sie nur so weit gesunken?! Just in dem Moment schubste sie wer an und sie viel gute 15 Zentimeter tiefer auf harten Boden. Da war ihr sofort klar, was ihr eben so faul an der Sache vorgekommen war. Der Boden war weich gewesen, was sie wegen ihrem ollen Zittern natürlich nicht bemerkt hatte, zu mindest nicht so doll, außerdem war sie viel zu aufgeregt gewesen, als zu sehen, dass sie auf einer grauen, weich boden Matte lagen. Sie drehte sich um und funkelte den Braunhaarigen finster an, während der sich vor Lachen oben in ihrem Fallschirm rollte. Beleidigt zog sie eine Fleppe. Vielleicht hatte sie es ja verdient, immerhin hatte sie ihn auch gewaltig aufs Glatteis geführt, aber einem zwei mal am Tag solche Angst zu machen. War das fair? Nachdem er sich möglichst schnell wieder beruhigt hatte, stand er auf und kam zu ihr. "Das war echt witzig.", grinste er sie an, während er ihr aus den Fallschirmschnüren und Sicherungen half, "jetzt sind wir quitt. Komm spiel nicht die Beleidigte Leberwurst, das war doch nur ein Scherz!" Er gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange. "Wieso hast du keinen Puls an der linken Hand?", die Frage ging ihr einfach nicht aus dem Kopf. Er lachte kurz: "Darauf sind sie alle reingefallen. Ich hatte als sechsjähriger einen schlimmen Unfall an der Hand und es sah äußerst schlecht aus, da die Pulsschlagader getroffen war. Doch wie du siehst, haben sie mich retten können. Aber seit da an, kann ich das Blut mit Muskelkraft für einen kurzen Moment stoppen. Hier fühl, jetzt fließt es wieder!" Er hielt ihr sein linkes Handgelenk hin und sie spürte tatsächlich sein Blut dadurch schwellen. Dann hatte er sie aus den Leinen befreit. Er zeigte ihr, dass sie bloß einen Knopf drücken musste und schon rollte sich der Fallschirm von alleine wieder ein. Ein wahres Wunderwerk. Sie war beeindruckt. "Genial!", kam es aus ihrem Mund. Er nickte stolz. "Eine Erfindung aus unserer Firma. Und jetzt geh mal bitte zur Seite, die anderen kommen." Er drückte ihr ihren Rucksack in die Hand und sie ging ein par Schritte weiter, während Seiji sich sein Lasso griff und in Startposition stellte, um gleich Tami einzufangen. Natürlich wussten die anderen sofort, dass der Älteste der Kinder wieder seine übliche Tour abgezogen hatte und auch dass Maron drauf reingefallen war, da dieser sein selbstbewusstes Lächeln aufgesetzt hatte. Als Tami allerdings von ihm wissen wollte, ob sie versucht hatte ihn wieder zu beleben, meinte er bloß kühl, dass er darauf gar nicht ausgewesen war. Doch dem Jüngeren durchschaute ihn und bemerkte, wenn auch nicht ganz so glücklich, dass selbst sein großes Idol nicht alles schaffen konnte. Die Eltern führten die Kinder durch eine Tür hinein in das Hochhaus. "In den oberen drei Etagen haben wir unser Panhaus!", erklärte der Vater Maron und ihrem Freund, die Arm in Arm hinter ihm her gingen und schließlich einem großen Aufzug stehen blieben. "In der tiefsten wohnen die Jungs, in der darüber ich und meine Frau und ganz oben die Mädchen!", erzählte Takumi weiter ohne auch nur die geringste Spur seiner Vorfreude in seinen Worten zu zeigen. Wenn man ein junges Paar trennte, konnte das nur interessant werden! Sekundenschnell zwinkerte er seiner hübschen Gemahlin zu, die natürlich sofort verstand und ihm unauffallend zu grinste. Als der Aufzug zum ersten Mal hielt, stiegen Chikako, Maron und Ayomi, die zum ersten Mal auf der Etage der Mädchen schlafen durfte aus, früher hatte die 17-Jährige die Wohnung alleine bewohnt, da das Nesthäkchen bei ihren Eltern geschlafen hatte, und jetzt müsste sie diese gleich mit zwei teilen. Aber das machte ihr absolut nichts aus. Es würde höchstens witziger werden, so ne richtige Frauen WG! Die beiden Teenager nahmen ihre kleine Schwester zwischen sich an den Händen drehten sich ein letztes Mal zu den anderen um. "Gute Nacht!", riefen sie sich alle zu. Die Reinkarnation der Eva warf ihrem Freund eine Kusshand zu, und Ayomi tat es ihr gleich nach, was den anderen ein entzücktes Lächeln aufs Gesicht warf. Chikako winkte nur einmal zwinkernd, dann schloss sich die Fahrstuhltür und der Rest der Familie fuhr noch eine Etage tiefer bzw. zwei. Die älteste der Mädels schloss die Wohnungstür auf, tippte den Geheimcode ein und zeigte den anderen danach erst mal die schöne Wohnung. Sie hatten ein großes Bad, ein furchtbar bequemes Wohnzimmer, an das ein Balkon anschloss, von dem aus man über die ganze Stadt gucken konnte, die Küche war klein und gemütlich, dann waren da drei wunderschön eingerichtete Schlafzimmer und zu guter letzt noch ein Fitnessraum mit allen möglichen Trainingssachen, auch Seilchen, Bällen und Bänder wie Maron entzückt feststellte. Ihr Gepäck stand bereits in ihren Schlafzimmern. "Wie ist das denn so schnell hier hin gekommen?", fragte die Gesandte Gottes neugierig. Ihr größeres Ebenbild lehnte sich lässig an den Türrahmen: "Das Flugzeug ist auf dem Flugzeug gelandet und unser Butler hat das Gepäck mit dem Auto hier hin gebracht. Bis wir alle sicher auf dem Dach gelandet waren, ist ganz schön viel Zeit vergangen, Schwesterchen!" Maron nickte nachdenklich. Für sie war das gar nicht so lang gewesen, wie man sich doch irren konnte. "Warum hast du eigentlich so lange gewartet, bis du deinen Fallschirm aufgemacht hast?", fragte die Ältere, "wir dachten schon du würdest abstürzen." Maron grinste verlegen: "Ich war doch grad erst aufgewacht und wusste nicht, dass ich einen Fallschirm aufm Rücken hatte." Chikako lachte: "Du dachtest, wir würden dich einfach so aus dem Flieger stürzen. Aber nicht doch", sie legte einen Arm um ihre Schulter, "wir ham uns echt Sorgen um dich gemacht. Wir wollten gerade Seiji informieren über Funk, als wir gesehen haben, dass du deinen Fallschirm doch noch geöffnet hast. Wir hatten echt Bammel da oben, das kannst du mir ruhig glauben!" Sie nickte betroffen: "Ich hatte auch Schiss!" Dann lachten beide zusammen, bevor jeder seine Sachen auspacken ging. Die beiden anderen wollten natürlich gleich nach dem Essen sehen, wie gut Maron mit Band und Ball umgehen konnte. "Aber ich hab meinen Gymnastikanzug gar nicht mit und ohne ist das echt schwer!", warf sie ein. "Kein Problem!", meinte Setsunas Zwillingsschwester, wühlte kurz in einem weißen Schrank rum und kam mit einem pechschwarzen Anzug zurück. "Hier!", sie warf ihn ihr zu, "der wird dir mit Sicherheit passen!" Als Maron wieder kam, staunten die beiden nicht schlecht. Der Anzug passte ihr wie angegossen und stand ihr noch dazu perfekt. "Wie wär's mit nem Foto?!", ulkte Chikako, "das könnten sich dann unsere Brüder als Poster an die Wand hängen zu ihren anderen heiß bekleideten Damen!" "Na warte!", schrie sie und rannte hinter ihr her, während die kleine lachend das Endglied der Jagd war und "Nicht so schnell" hinter ihnen her rief. Zu guter letzt, lagen sie alle zusammen auf der Matte im Fitnessraum und rangen nach Luft. Schließlich meinte die Jüngste: "Maron soll tanzen!" Chikako setzte sich auf. "Ja, da hat sie wohl recht, eigentlich wollten wir dich ja tanzen sehen. Also fang an!" Gespielt k.o. rührte die sich jedoch nicht von der Stelle und meinte nur: "Ich kann nicht mehr!" Worauf die beiden anderen kurz tuschelten und sich dann auf sie warfen und durchkitzelten, darauf folgte natürlich eine große Schlacht, die wohl durch das viele Gelache in die Geschichte eingegangen wäre, wenn die Wände in dem Raum nicht schalldicht gewesen wären. Nachdem allen dreien der Bauch vom vielen Lachen weh tat und sie sich wieder beruhigt hatten, zeigte Maron ihnen dann doch noch, was sie bei Frau Pakkyaramao so alles gelernt hatte und die anderen beide klatschten begeistert Beifall. An diesem Abend lagen sie alle hundemüde in einem Bett. Das Jetleck, der Fallschirmflug und die Albereien unter den Mädels waren echt anstrengend gewesen. Noch immer lachten und laberten sie fröhlich, während sie leise Musik hörten und sich noch ne Pizza in den Ofen geschoben hatten, da sie irgendwie doch noch Hunger hatten. Die drei machten gerade eine große Kissenschlacht, als es mit einem Mal passierte. Das Licht und die Musik und der Backofen gingen aus und auch die Heizung gab seltsame Töne von sich. "Stromausfall, na toll!", meinte die Älteste. Ayomi kuschelte sich sofort leicht verängstigt an sie. "Ist das auch so was wie eine regelmäßige Begrüßungszeremonie hier?", wollte Maron wissen. "Nein!", kam es von ihrer Schwester, "das ist äußerst ungewöhnlich, da alles hier extrem gesichert ist und mehr als nur ein Blitzableiter an diesem Gebäude befestigt ist. Irgendwas stimmt hier nicht und ich glaube nicht, dass jemand aus der Familie oder den Angestellten daran Schuld ist!", flüsterte sie. Was diesmal sogar wirklich so war. Fortsetzung folgt Ich weiß, dass der Teil ziemlich spät kommt, aber ich hatte halt vergessen, dass ich an der FF mal weiter schreiben müsste und hätte es wahrscheinlich auch immer noch nciht getan, wenn ihr mich nicht darum gebeten hättet. Na dann, bis zum nächsten Mal, das hoffentlich nciht so lange dauert wie dieses! Eure Darc Angel Hosted by Animexx e.V. 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