Rise of the Jackals von Suga-chan ================================================================================ Kapitel 1: Frühjahr 2012 - I ---------------------------- Hey und damit herzlich Willkommen zur meiner aktuell spontansten Idee. Wer mich schon länger kennt, weiß, dass ich ein ziemliches Black Jackals-Fangirl bin. Die Mannschaft lebt rentfree in meinem Kopf und ich hab über die letzten Jahren echt einige Headcanons gesammelt. Da das Projekt auch so spontan ist, kann ich euch auch noch gar nicht so recht sagen, wie lange es werden wird. Wir schauen also einfach mal ;) Genauso spontan werden auch die Uploads werden. Ich hoffe sehr, dass ihr hiermit auch euren Spaß habt, wie ich beim Schreiben. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen, Mimi ------------------------------------------------------------------- Frühjahr 2012 - I Die Saison 2011/2012 der ersten japanischen Volleyballliga hatte ihr Ende gefunden und die MSBY Black Jackals hatten sich gerade so in der Liga halten können. Seit Jahren schafften sie es immer wieder gerade so nicht in die Relegation zu rutschen und damit einen Abstieg zu verhindern. Aber das war es auch schon gewesen. Die Mannschaft war zu eingefahren und viele der anderen Teams in der Liga überholten sie zügig, indem sie junge Spieler verpflichteten, die frischen Wind mit sich brachten. Inzwischen hatte auch das Management bemerkt, dass sie etwas ändern mussten, wenn sie nicht den Abstieg riskieren wollten. Somit hatte jetzt der Coach gehen müssen, da sein Vertrag nicht verlängert worden war. Ein neuer Mann für seine Stelle war auch schon gefunden wurden. Shogo beobachtete, wie sich das Managerteam vor der Mannschaft aufreihte, um die kommenden Veränderungen zu besprechen. Dies beinhaltete auch die Vorstellung des neuen Coaches. Meian Shogo gehörte mit seinen dreiundzwanzig Jahren zu den jüngeren Spielern im Team. In der letzten Saison hatte er endlich öfters auf dem Feld stehen können, nachdem einer der Stammmittelblocker sich verletzt hatte. So hatte er sich sein Debüt nicht vorgestellt, aber er hatte die Chance natürlich trotzdem genutzt. Immerhin hatte er sich damals bewusst für die Black Jackals entschieden, als er das Angebot in seiner Uni-Zeit erhalten hatte. Zum einen war Osaka seine Heimat und zum anderen hatte er seit seiner Kindheit den Traum für diese Mannschaft zu spielen. „Guten Abend, alle miteinander. Wir danken euch, dass ihr alle hier seid“, begrüßte Ishikawa, einer der älteren Manager, die Mannschaft. Neben ihm stand Arisawa, der derzeitige Captain der Jackals, der heute seinen Abschied nehmen würde. Er ging in den Ruhestand, was hieß, dass auch diese Position neu besetzt werden musste. Shogo hatte schon einige Kandidaten dafür im Hinterkopf und er wusste nicht, ob die Auswahl ihm gefiel. „Wie ihr schon mitbekommen, gab es einige personelle Veränderung bei uns. Darum musste Coach Hayate uns verlassen und an seine Stelle tritt nun Coach Foster. Foster-san, würden Sie sich bitte vorstellen.“ Ishikawa sah zu dem Shogo unbekannten Mann, der bei ihnen in der Reihe stand. Er musste Mitte bis Ende dreißig, hatte helles Haare und war aufgrund seines Namens wahrscheinlich Engländer oder Amerikaner. Er nickte Ishikawa zu und trat ein paar Schritte nach vorne. „Guten Abend. Meine Name ist Samsons Foster, ich bin siebenunddreißig Jahre alt und komme ursprünglich aus Manchester. Ich war zuvor Co-Trainer bei einer Mannschaft in der zweiten Division und freue mich nun auf die Zusammenarbeit mit euch.“ Shogo war sehr erstaunt, als er den neuen Coach auf Japanisch mit ihnen sprach. Man hörte zwar einen gewissen Akzent heraus, aber ihm waren bisher wenige ausländische Trainer begegnet, die sich die Mühe machten, die Sprache zu lernen. Seine Spannung wuchs, was dieser Mann für ein Training mit ihnen geplant hatte. Die Mannschaft applaudierte kurz und Foster verbeugte sich vor ihnen. „Vielen Dank, Foster-san“, fuhr Ishikawa fort und schenkte dem Coach ein kurzes Lächeln, bevor er sich wieder der Mannschaft zuwandte, „Als nächsten Tagespunkt müssen wir uns heute leider von Arisawa-san verabschieden, der in seinen wohlverdienten Ruhestand geht.“ Ein weiteres Klatschen erfolgt und Arisawa verbeugte sich. Der Opposite Hitter trat nach vorne, um ein paar letzte Worte an die Mannschaft zu richten. „Ich bedanke mich für die letzten Jahren bei euch. Es war mir immer wieder eine Ehre mit euch auf den Spielfeld zu stehen und danke, dass ihr euer Vertrauen in mich gesteckt habt.“ Der ehemalige Captain verbeugte sich ein weiteres Mal und das Team applaudierte von Neuem. Arisawa war immer ein fairer Captain gewesen, das musste Shogo ihm zu sprechen, aber gleichzeitig hatte er sich in der vergangenen Saison darauf ausgeruht, dass es seine letzte sein würde. Das hatte er nicht nachvollziehen können. Wenn er einmal seinem Rückzug aus dem Sport nähern würde, würde er alles tun, um seine letzte Saison zu gewinnen. „Vielen Dank, Arisawa-san, für deine Arbeit. Da uns nun einer unserer Opposite Hitter verlässt, habe wir uns dafür entschieden, Oliver Barnes zu verpflichten. Barnes-san, herzlich willkommen in der Mannschaft.“ Mit den letzten Worten war Ishikawa ins Englische gewechselt. Natürlich war Shogo der größte der Männer, die vor ihnen standen, ebenfalls schon ins Auge gefallen. Er war sicher über zwei Meter groß. Barnes nickte dem Manager freundlich zu, ehe er ein paar Schritte nach vorne trat. „Freut mich sehr.“ Sein Japanisch war zwar noch etwas gebrochen, aber durchaus verständlich. Während sie auf für ihn klatschten, dachte Shogo darüber, ob Barnes nicht dank Foster in der Mannschaft war. So wie die beiden sich miteinander unterhielten, wirkte es auf ihn, als würden sie sich schon länger kennen. „Gut, kommen wir schließlich zum letzten Punkt. Da Arisawa uns ja verlässt, wird auch die Position des Captains frei. Wir haben sehr lange im Managerteam miteinander gesprochen und uns auch die professionelle Meinung von Foster-san eingeholt. Schließlich sind wir zu einer Entscheidung gelangt, mit der wir alle zufrieden sind.“ Erwartungsvolle Spannung breitete sich im Raum aus. Shogo beobachtete, wie ein paar der älteren Spieler in der vorderen Reihe unruhig auf ihren Plätzen wurden. Jeder von ihnen rechnete wohl damit, dass er derjenige war, dessen Name gleich genannt wurde. „Meian, herzlich Glückwunsch, du wirst der neue Captain der MSBY Black Jackals.“ Diese Worte kamen nur stückchenweise bei Shogo an, während ihn Ishikawa freudestrahlend ansah. Seine beiden Sitznachbarn, ebenfalls jüngerer Spieler der Mannschaft, klopfte ihm freudig auf die Schulter. Aus der vorderen Reihe war einzelne Glückwünsche zu vernehmen, aber auch verhaltendes Räuspern. „Vielen Dank, Ishikawa-san. Ich werde das Vertrauen, welches in mich gesetzt wird, nicht enttäuschen.“, bedankte er sich schließlich, immer noch der Realisation suchend. ~ ° ~ „Du wirktest gerade sehr überrascht darüber, dass du zum Captain ernannt wurdest“, sagte Foster zu Shogo. Der neue Coach hatte ihn geben, noch einen Augenblick mit ihm zurückzubleiben, nachdem die Versammlung beendet worden war. „Ich habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet. Ich hätte eher gedacht, dass es Karuta-san oder Denjima-san als Captain ernannt werden würden. Immerhin hatte ich erst in der letzten Saison die Chance so richtig zu zeigen, was ich kann. Abgesehen davon sind sie viel länger in der Mannschaft als ich“, erklärte er. Er konnte nach wie vor nicht nachvollziehen, wie diese Entscheidung getroffen war. „Sie waren auch die erste Wahl der Manager. Bis ich ihnen vorgelegt habe, warum wir mit dir die besten Chancen haben, endlich zu beweisen, was die Black Jackals wirklich ausmacht. Ich habe mich in den letzten Wochen viel Zeit damit verbracht, euer Zusammenspiel, aber auch eure einzelnen Fähigkeiten zu analysieren. Dabei ist mir klar geworden, dass die Mannschaft dringend verjüngt werden muss. Ihr seid zu eingefahren auf den Spiel und daher hervorsehbar.“ Foster lächelte ihn vielsagend an. Shogo war erstaunt darüber, dass er die Manager am Ende überzeugen konnte, seiner Entscheidung zuzustimmend. Gleichzeitig war er dankbar dafür, diese Chance zu erhalten. „Dann muss ich mich wohl bei Ihnen bedanken. Und es hört sich so an, als hätten Sie schon einen Plan, wie Sie die Mannschaft zum Sieg bringen wollen.“ Er war neugierig darauf, was Foster ihm antworten würde. Dem Lächeln wich ein Grinsen. „Den habe ich. Kann ich auf deine Unterstützung zählen?“ Auffordernd hielt Foster ihm die Hand hin. Shogo zögerte keine Sekunde und ergriff sie. „Das können Sie.“ Kapitel 2: Frühjahr 2012 - II ----------------------------- Frühjahr 2012 - II „Begleitet ihr mich morgen zu einem Universitätsspiel nach Tokyo?“, fragte Coach Foster Shogo und Barnes nach dem Training. Seit vier Wochen war er nun tätig und seine Trainingsmethoden machten sich langsam bemerkbar. Zumindest kam es dem neuen Captain so vor. Foster tauschte die Spieler oft miteinander durch, wobei genau zwei Dinge auffielen: Barnes und Shogo standen durchgängig auf dem Feld und es wurden die jüngeren Spieler bevorzugt. Letzteres sorgte für einiges an Unmut bei den älteren Spielern, aber Foster hatte sie damit beruhigt, dass es ja bis zum Saisonauftakt noch eine Weile hin war und er bis dahin so viele Spielerkombinationen wie möglich ausprobieren wollte. Shogo hieß es auf jeden Fall willkommen. „Tokyo? Wollen Sie sich einige Spieler dort ansehen?“, fragte Barnes. Inzwischen hatte sich der Captain ein wenig mit dem gebürtigen Briten angefreundet, der seit Kurzem mit einer Japanerin zusammen war, die sehr dahinter war, dass ihr Freund ihre Muttersprache lernte. Seine Vermutung hatte sich auch bestätigt. Barnes hatte zuvor in einer Mannschaft gespielt, die von Foster trainiert worden war. „Ja, es gibt da einen Libero, den ich mir gerne genauer ansehen möchte. Er soll wohl schon das ein oder andere Angebot erhalten haben, aber bisher noch keins angenommen. Ich habe mir gedacht, dass ich unsere Mannschaft ebenfalls in den Ring werfe. Vielleicht haben wir ja Glück.“ Foster lächelte sie an. Shogo horchte auf. Ein Libero? Keine schlechte Wahl. Ihr aktueller Libero Hiyashi klagte immer mehr über Knieprobleme und hatte auch schon mehr als einmal angemerkt, dass dies seine letzte Saison sein würde. Sie brauchten also dringend jemanden, der seinen Platz füllte. Natürlich, da war noch Kobayashi, aber er hatte von Anfang an nicht wirklich in die Mannschaft gepasst. Das Zusammenspiel mit ihm war schwierig. „Gerne. Ich bin sehr gespannt, wen Sie sich da ausgeguckt haben. Vielleicht finden wir ja auch noch ein paar andere Talente, die wir zu den Try-outs im Herbst einladen können“, stimmte Shogo zu. Auch Barnes gab seine Zustimmung. Foster nickte zufrieden. „Das mit den Try-outs ist auch mein Hintergedanke. Mal sehen, was uns morgen alles erwartet.“ ~ ° ~ Das Spiel fand in der Sporthalle der Universität von Tokyo, wo deren Mannschaft gegen die von der Universität von Nagoya antrat. Es war ein Freundschaftsspiel, wie Foster Shogo und Barnes berichtet hatte. Die Halle war dennoch gut gefühlt und die Stimmung war recht ausgelassen. Shogo hatte auch schon den ein oder anderen Talentscout und Coach anderer Mannschaften gesehen. Sie alle waren auf der Suche nach neuen Talenten. „Beide Mannschaften sind wirklich nicht schlecht“, kommentierte Barnes, nachdem die Volleyballer aus Tokyo den ersten Satz geholt hatten. „Ja, es gibt schon den ein oder anderen Namen, den ich mir aufgeschrieben habe. Mal schauen, ob ich heute noch wen anspreche“, stimmte Foster ihm zu, der sich die ganze Zeit über fleißig Notizen machte, „Was haltet ihr von Tokyos Libero Inunaki?“ Shogo sah hinunter zum Spielfeld, wo besagter Libero sich gerade mit seinem Trainer unterhielt. Er hatte sehr helles, kurzes Haare und ein rundes Gesicht. Von der Tribüne aus war es schwer einzuschätzen, wie groß er sein mochte. „Er hat ein gutes Gefühl für den Spielverlauf. Er kann gut einschätzen, wann er reagieren muss und wann er sich lieber zurückhalten sollte, wobei ich ab und an das Gefühl hatte, dass er den Ball lieber selbst angenommen hätte, als ihn seinen Mitspielern zu überlassen. Auch kam es mir so vor, als habe er sie das ein oder andere Mal herumkommandiert, aber das ist von hier oben schwer auszumachen. Ein guter Spieler ist er definitiv“, gab Shogo seine Meinung zu ihm preis, „An sich könnte ich mir vorstellen, dass er eine gute Ergänzung für unsere Mannschaft wäre.“ „Bist du aber streng“, witzelte Barnes und sah anschließend Foster an, „Er hat auf jeden Fall eine gute Annahme. Die Aufschläge der Nummer elf aus Nagoya sind nicht ohne, aber er hat den Großteil von ihnen annehmen können.“ Ihr Trainer nickte. „Ich sehe das ähnlich wie ihr. Einiges an Training wird er sicher noch benötigen, aber er ist jetzt schon ein sehr solider Spieler. Und ich verstehe deine Kritik durchaus, Meian. Ich denke, das ist etwas, was man im Hinterkopf behalten sollte. Aber alles in allem denke ich, dass er ein Spieler ist, auf den man sich verlassen kann. Die Aufgabe eines Liberos ist es, seinem Team den Rücken freizuhalten, und das tut er schon sehr gut.“ Shogo verstand, worauf Foster hinauswollte. Ein Libero, auf den Verlass war, war für eine Volleyballmannschaft unverzichtbar. Aber das war alles noch Zukunftsmusik. Erst einmal musste sich Inunaki überhaupt dafür entscheiden, für sie zu spielen. „Hast du früher eigentlich mal gegen ihn spielt? Ihr habt doch während der Schulzeit diese Turnier im Herbst und Frühling. Du meintest doch letztens zu mir, dass du mit seiner High School an einigen teilgenommen hast“, fragte Barnes ihn nun. Sie spielten beide schon seit ihrer Jugend Volleyball und da war das Thema irgendwann zwischen ihnen aufgekommen. Shogo war in seiner Oberschulzeit auf die Inarizaki gewesen und in seinen beiden letzten Schuljahren jedes Jahr am Frühlingsturnier wie alle drei Jahre an der Interhigh teilgenommen. „Wir haben uns wohl knapp verpasst. Foster meinte ja, dass er gerade einmal zwanzig ist“, antwortete Shogo und wandte sich ihrem Coach zu, der wieder ganz in das Spiel vertieft war, wo gerade der zweite Satz angefangen hatte, „Coach, auf welcher Schule war der Libero nochmal?“ Vielleicht konnte er Barnes so ein wenig erzählen, auf was er sich eventuell einstellen konnte, sollte sich Inunaki für sie entscheiden. „Auf der Itachiyama. So weit ich informiert bin, haben sie auch jedes Jahr an der Interhigh und am Frühlingsturnier teilgenommen, als er auf der Schule war.“ Die Antwort reichte für Shogo aus, um sein Bild von dem Libero zu vervollständigen. „Itachiyama? Ist das eine Eliteschule?“ Fragend sah Barnes ihn an. „Ja, sie zählt zu den besten Schulen hier in Tokyo. Ich habe früher auch öfters gegen sie gespielt und da waren sie schon sehr gut. Ich denke mal, dass das nicht geändert hat. Das erklärt auch, warum er wohl ungern einen Satz abgeben will. Einen Satz gegen die Itachiyama zu gewinnen, ist alles anders als leicht.“ „Also jemand mit einem Sinn fürs Gewinnen. Das hört sich wirklich nach einer guten Ergänzung für unsere Mannschaft an.“ Ja, das fand auch Shogo. Mal sehen, ob Foster den Libero am Ende überzeugen konnte, zu den Jackals zu kommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)