Daichis (und Sugas) Sofageschichten von Tasha88 (Inktober 2023) ================================================================================ Kapitel 1: Dream - Traum ------------------------ Daichis Herz macht einen Satz. Das ist sie! Das, was er gesucht hat. Ein wahr gewordener Traum. Genauso hat er sie sich vorgestellt. Er macht einen Schritt nach vorn, direkt auf sie zu. “Das ist sie”, wiederholt er seine Gedanken laut, während seine Augen leuchten. “Meinst nicht, dass die ein bisschen zu groß ist? Ich meine, deine Wohnung ist jetzt auch nicht die Größte.” Sugas Stimme klingt eher skeptisch. Sofort schüttelt Daichi seinen Kopf. Zu groß? Nein, niemals. “Ist sie nicht. Sie ist perfekt. Sie ist ein wahrer Traum!” Und diesen Traum, den muss er haben. Ein breites Grinsen erscheint auf seinem Gesicht, während er das Möbelstück mustert. Dieses Sofa wird seines werden. Egal, was Suga dazu sagt. Ein großes, L-förmiges Sofa. Ein dunkles Anthrazit. Eine breite Sitzfläche, die Lehnen verstellbar, an der Seite eine breite Armlehne, auf der man Sachen abstellen kann. Dieses Sofa ist ein Traum - wie bereits erwähnt. Kapitel 2: Spiders - Spinnen ---------------------------- “Und? Was sagst du? Sie ist doch perfekt.” Voller Begeisterung sitzt Daichi auf seinem Sofa, wartet darauf, was sein bester Freund zu sagen hat. Der wiegt seinen Kopf hin und her, während er auf dem neuen Möbelstück in Daichis, zugegebenermaßen, kleinen Wohnung ebenfalls hin und her rutscht. “Bequem ist sie ja schon. Und es ist auch nicht so, als würde sie mir nicht gefallen.” Suga hebt einen Arm und legt diesen auf der Lehne hinter sich ab. Sein Blick huscht wieder zu Boden. Stopp, was ist das da? Dieser schwarze Fleck. Der Fleck, der gerade unter dem Sofa hervorkommt. Und der sich bewegt. Auf acht, schnellen Beinen. Und was sind diese kleinen Flecken, die dem großen folgen? Und ehe er es unterdrücken kann, entkommt ihm ein lauter Schrei. Er springt auf, hüpft auf das Sofa, um diesen Ungetümen zu entkommen. Das laute Schreien kann er trotz des größeren Abstands nicht abstellen. “Was ist denn jetzt los?”, fragt Daichi alarmiert und springt ebenfalls auf. “D-d-d-d-da!”, stottert Suga und deutet auf den Boden. “Sp-sp-spinnen!” Kapitel 3: Path - Weg --------------------- “Boah, mega Sofa, Alter!” Tanaka lässt sich auf das Möbelstück fallen. “So was will ich auch! So ein schönes, großes Sofa!” Er dreht seinen Kopf, sieht zu der Frau, die im Raum steht. “Kiyoko! Können wir uns auch so ein großes Sofa holen? Bitte?” Sein Blick wird flehend. Die Angesprochene schüttelt ihren Kopf, während sie ihren Blick durch den Raum gleiten lässt. “So ein großes Sofa passt nicht in unser Wohnzimmer, Ryu. Mich wundert es ja offen gesagt”, ihre Augenbrauen heben sich, “dass es hier reingepasst hat.” “Sag ich doch, Daichi. Deine Wohnung ist zu klein. Oder das Sofa eben zu groß …” “Ach quatsch!” Daichi schüttelt seinen Kopf. Gut, Unrecht hat keiner von ihnen, weder Kiyoko, noch Suga, der erneut seinen Senf dazugeben muss. Das Sofa nimmt ungefähr zwei Drittel des Zimmers ein. Doch: “Immerhin ist so der Weg zum Sofa immer sehr kurz, egal von wo ich komme.” Kapitel 4: Dodge - ausweichen ----------------------------- “Daichi, kannst du später bitte noch den Müll rausbringen?” Der hebt auf seinem Platz auf dem Sofa nicht einmal den Kopf. “Klar, mach ich nachher.” “Nachher … natürlich.” Nun dreht sich Daichis Kopf doch und er sieht seinen temporären Mitbewohner an. Suga hat die Arme verschränkt und die Augenbrauen gehoben. “Warum sagst du das in so einem Tonfall?” “Weil du immer sagst, dass du den Müll rausbringst und es dann doch nicht machst.” “Stimmt doch gar nicht.” “Tut es. Ich habe während unseres Studiums lang genug mit dir zusammengelebt, um das bezeugen zu können.” “Warum wohnst du dann bitte wieder bei mir?” Nun sind es Daichis Augenbrauen, die sich nach oben bewegen. “Vielleicht die Macht der Gewohnheit.” Suga zuckt mit den Schultern, ehe er zur Küche geht. Ein paar Minuten später kommt er zurück und stellt zwei Müllsäcke direkt vor das Sofa. “Was soll das denn jetzt?” Nun ist Daichi verwirrt. “Ganz einfach”, Suga grinst breit, während er auf die Müllbeutel deutet, “so kannst du ihnen nicht ausweichen!” Kapitel 5: Map - Karte ---------------------- “Okay, dann müssen wir hier … nein, hier … Oder doch eher …” Stirnrunzelnd dreht Tanaka die Straßenkarte, die er in den Händen hält, hin und her. “Oder vielleicht doch …” “Gib schon her!” Schon wird ihm die Karte aus den Händen gerissen und Suga starrt darauf, deutet gleich darauf in eine Richtung. “Wir müssen da lang.” “Bist du dir da sicher?” “Natürlich bin ich mir sicher. So schwer kann das mit einer Karte doch nicht sein, den Weg zu finden.” “Wenn du das sagst, dann wird das schon passen. Also los!” Unternehmungslustig marschiert Tanaka los, gefolgt von Suga, der die Karte wieder zusammenfaltet und in seine Jackentasche schiebt. “Was ist denn los, Daichi?”, fragt Kiyoko, die neben diesen tritt. Er wirkt missmutig. “Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob es die richtige Entscheidung war, denen beiden die Straßenkarte anzuvertrauen. Hätten wir nicht einfach unsere Handys nehmen können, um zu Asahis Wohnung zu finden?” Sie zuckt mit ihren Schultern. “Lass ihnen den Spaß. Und für den Notfall haben wir unsere Handys immer noch in Griffweite.” Mit einem Seufzen nickt Daichi, ehe er gemeinsam mit Kiyoko Tanaka und Suga folgt. Eigentlich wünscht er sich nur eines - eine Karte, die ihn auf den direkten Weg zu seinem Sofa führt. Kapitel 6: Golden - golden -------------------------- Ende April bis Anfang Mai gibt es in Japan mehrere dicht aufeinanderfolgende Feiertage. Wenn man zwischen den Feiertagen Urlaub nimmt, kann man so einige Tage freinehmen. Diese Tage beziehungsweise fast eine Woche nennt man die “Golden Week”. Daichi freut sich sehr auf die Golden Week. Er hat die wenigen Tage zwischen den Feiertagen ebenfalls freibekommen. Und er hat das Glück, an den Feiertagen auch nicht eingesetzt zu werden. Er hat die gesamte Golden Week frei - und das bedeutet: Er kann die nächsten Tage an seinem allerliebsten Ort verbringen. Dem Ort, an dem sich am liebsten aufhält. Auf dem er immer sein und bleiben könnte. Auf seinem Sofa. Es gibt nur eine Sache, die die Golden Week nicht ganz so golden macht … oder nur ein bisschen eben. “Daichi, rutsch mal rüber! Und gib mir auch was von den Chips! Und reich mir die Fernbedienung. Ich will aussuchen, was wir jetzt anschauen!” Suga hat auch frei … Kapitel 7: Drip - Tropfen ------------------------- Tropf … Tropf … Tropf … Daichi runzelt auf dem Sofa seine Stirn. Das nervt. Dieses Geräusch. Dieses Tropfen. Das Geräusch, das die Tropfen machen, wenn sie auf dem Untergrund aufkommen. Dieses zwar eigentlich leise, aber doch laut genug ist, um auf die Nerven zu gehen. Er weiß auch, wo das Geräusch, das Tropfen, herkommt. Seine Wohnung ist nicht groß. Wohnzimmer, Esszimmer und Küche sind in einem kleinen Raum untergebracht. Und dieser wird von seinem Lieblings-Möbelstück dominiert - das Sofa nimmt den Großteil des Raumes ein, fast die Hälfte. Die andere Hälfte ist die Küche. Und in dieser ist anscheinend der Wasserhahn nicht ganz geschlossen, denn … Tropf … Er könnte aufstehen und den Wasserhahn schließen. Oder er könnte auch einfach sitzen bleiben und das Geräusch ausblenden. Tropf … Er runzelt seine Stirn, während er sich auf die Zeitschrift in seinen Händen zu konzentrieren versucht. Tropf … Oder er kann auch: “Suga! Mach den Wasserhahn endlich zu! Das nervt!” Kapitel 8: Toad --------------- “Ich bin Mario!” “Wie, du bist Mario? Ich wollte Mario sein.” “Du kannst ja Luigi sein, Narita.” “Na danke auch, Kinoshita.” “Ich bin Bowser!” “Nur, weil du genauso laut brüllen kannst wie der, Ryu!” “Was soll das denn heißen?” “Nichts, du kannst gerne Bowser haben, gar kein Problem.” “Hey Suga, wer bist du?” “Ist doch klar”, erwidert dieser mit einem Grinsen. “Ich bin Peach.” “Ernsthaft?” Lachen tönt durch das Zimmer, in dem sie alle auf dem Sofa gepfercht zusammen sitzen. “Klar. Meint ihr nicht, dass mir rosa steht? Und außerdem bin ich die Prinzessin.” Wieder ertönt lautes Lachen. Daichi schüttelt seinen Kopf, während er mit seinem Kontroller nachsieht, welcher Charakter bei Mariokart noch frei ist. Da, Yoshi! Gerade, als er diesen wählen will, kommt ihm Ennoshita zuvor und sucht sich den kleinen, grünen und quietschenden Dino aus. Das heißt wohl, für ihn bleibt nur noch einer: Toad, der kleine Pilz. Doch auch als Pilz wird er all seine Freunde platt machen! Kapitel 9: bounce - prallen --------------------------- Mit einem zufriedenen Seufzen streckt sich Daichi auf seinem Sofa aus. Er liebt dieses Möbelstück einfach. Beste Entscheidung, es gekauft zu haben. Es ist so schön groß, super bequem und vor allem: Man hat unglaublich viel Platz. Und doch … Daichi runzelt seine Stirn. Warum schafft es Suga dann trotzdem immer wieder? Genau in dem Moment kommt dieser in den Raum. “Hey Dai, mach mal Platz!” Suga lässt sich kurzerhand auf das Sofa fallen. Und obwohl da sehr viel Platz ist und er überall hinsitzen könnte, passiert das Gleiche wie immer. Der Ältere prallt gegen Daichi, stößt mit seiner kompletten Seite gegen die seines besten Freundes. “Boah, es hat doch genügend Platz. Warum sitzt du nicht da drüben hin?”, murrt Daichi sofort. Die Augenbrauen seines besten Freundes heben sich und ein breites Grinsen breitet sich auf dessen Gesicht aus, als er sich ihm noch weiter nährt, ihm direkt in die Augen sehend. “Vielleicht bin ich dir ja gerne so nahe.” Kapitel 10: Fortune - Glück/Erfolg ---------------------------------- Glück. Das Wörterbuch definiert Glück als ein Zusammentreffen besonders günstiger Umstände. Auch als eine angenehme und freudige Gemütsverfassung, wenn man in den Besitz oder Genuss von etwas kommt, was man sich gewünscht hat. Ein Zustand innerer Befriedigung und Hochstimmung. Dem kann Daichi nur zustimmen. Er ist glücklich. Genießt das hier. Seine Gemütsverfassung ist aktuell sehr freudig. Man könnte auch sagen, Fortuna ist ihm hold. Zumindest ist er glücklich – und zufrieden. Solange er sich hier auf seinem Sofa aufhalten kann. Auf seinem Lieblingsmöbelstück. Sehr glücklich. Und mehr. Das vielleicht auch ein bisschen deswegen, weil sein bester Freund direkt neben ihm sitzt. Kapitel 11: Wander - wandern ---------------------------- “Ich … ich schau mal, ob wir noch genug zu trinken da haben!” Und schon springt Daichi auf und hastet die wenigen Schritte zu seinem Kühlschrank, um diesen zu öffnen. Viel zu schnell schließt er ihn wieder und läuft langsam zu seinem Sofa zurück. Sein Hintern hat den Stoff unter sich noch nicht lange berührt, als er ein weiteres Mal aufspringt. “Ich hätte auch was zum Trinken mitbringen können! Bin gleich wieder da.” Und wieder läuft er zu seiner Küche. Das kann er auch langsamer machen, oder? Nach und nach trägt er Gläser und Flaschen zu dem kleinen Couchtisch vor seinem Sofa. Ein weiteres Mal setzt er sich. Nur um wieder aufzuspringen. “Was zu knabbern!” Eine Hand legt sich um sein Handgelenk, hält ihn fest. “Sag mal, was ist denn los, dass du hier die ganze Zeit so herumwanderst? Bleib doch einfach sitzen. Ich weiß auch selbst, wo ich alles finde. Also kannst du auch ruhig sitzen bleiben, obwohl ich hier bin.” Sugas goldbraune Augen treffen auf Daichis, der merklich schlucken muss. Vielleicht liegt es weniger am “obwohl” Suga hier ist, als vielmehr “weil” der bei ihm ist … und ihm so nahe. Und was das bei ihm inzwischen auslöst … Und wieder will er seine Wanderung aufnehmen, doch Suga hält ihn fest, zieht ihn aufs Sofa herunter. “Bleib du sitzen. Ich hol uns was zu knabbern. Du machst mich mit deinem hin- und herwandern ganz irre.” Kapitel 12: Spicey - würzig --------------------------- “Hier, das ist für dich. Vorsichtig, könnte noch heiß sein.” Daichi reicht Suga eine Schüssel mit Super Spicy Mapo Tofu. Dessen Augen leuchten auf, während sich Daichi neben ihn auf sein Sofa sinken lässt. “Pass halt auf, dass du nicht aufs Sofa kleckerst.” “Du hast mir wirklich mein Lieblingsessen gekocht?”, erwidert Suga, während seine Augen noch mehr leuchten als zuvor - und durchgehend auf die Schüssel vor sich gerichtet. “Ähm … ja … Bild dir nichts drauf ein”, murmelt Daichi, während seine Wangen wärmer werden. Da bekommt er einen Stoß mit dem Ellenbogen zwischen die Rippen und … “Verdammt, jetzt hat es aufs Sofa gekleckert!” Suga hält inne, ehe er mit den Schultern zuckt. “Immerhin von deiner Schüssel, also musst auch du sauber machen.” Und damit isst er seelenruhig sein Super Spicy Mapo Tofu, als könnte ihn kein Wässerchen trüben und ignoriert, dass er durch den Blick seines besten Freundes erdolcht wird. Dessen Blicke haben ihm noch nie Angst gemacht. Das werden sie auch heute nicht. Kapitel 13: Rise - erheben -------------------------- “Komm schon, Daichi. Du kannst doch nicht den ganzen Sonntag nur auf deinem Sofa sitzen bleiben und sonst nichts tun.” “Und ob ich das kann. Tue ich doch”, erwidert Daichi schulterzuckend und lässt sich nur noch weiter in die Kissen sinken. Sein Blick hebt sich zu dem Mann, der mit in die Seiten gestemmten Händen vor ihm steht. Suga schüttelt missbilligend den Kopf. “Nicht dein Ernst.” “Doch, mein vollkommener Ernst.” “Dai. Jetzt komm schon, lass uns was unternehmen.” “Ich unternehme doch was.” “Du sitzt nur auf deinem Sofa.” “Ja, das hatten wir schon. Ich sitze hier gut.” “Das glaube ich dir. Da sitzt man auch gut. Aber du wirst dich jetzt erheben und kommst mit mir da raus!” Sugas Hand deutet in den Flur. “Lass mich einfach sitzen.” “Auf gar keinen Fall.” Im nächsten Moment wird Daichis Hand ergriffen und Suga zieht mit aller Gewalt daran, stemmt seine Füße dabei in den Boden. “Erheb dich endlich!” Kapitel 14: Castle-Schloss -------------------------- “Tsukki hat in unsere Gruppe geschrieben.” Daichi, der auf dem Sofa sitzt, dreht sich zur Seite, um zu seinem besten Freund zu sehen. Suga hat sich an die Küchentheke gelehnt und starrt auf sein Handy. “Was schreibt er denn?” “Er will wissen, ob der König gedenkt, zu dem Gartenfest zu kommen, das Keiko aufgrund ihrer Hochzeit noch schmeißen will.” Kurz grinst Daichi. Wer hätte gedacht, dass auch ihre mürrischste Chaoskrähe es in den Hafen der Ehe schaffen wird? Wobei, Ryu hat das auch geschafft. Und da der Kiyoko überredet hat … Wunder gibt es immer wieder. “Und was schreibt er?” “Wen meinst du jetzt?” Suga hebt seinen Kopf. “Na den König”, betitelt auch Daichi Kageyama mit dessen ungeliebten Spitznamen. Wobei, eigentlich hat Hinata den doch in etwas Besseres abgeändert, oder? Aber eigentlich ist es ihm egal … “Noch nichts. Hach, wäre es nicht toll, auch ein König zu sein?” Bei Sugas verliebtem Seufzen muss Daichi lachen. Er lässt seinen Kopf nach hinten sinken, bis er auf die Lehne trifft. Dort schließt er die Augen. Er ist bereits ein König. Seine Wohnung ist sein Schloss. Und sein Sofa sein Thron. … Und Suga anscheinend die Prinzessin … oder die Königin? Kapitel 15: Dagger - Dolch -------------------------- Kaum zur Türe hereingekommen, läuft Suga bereits ins Wohnzimmer und lässt sich dort mit einem Seufzen auf das Sofa fallen. “Boah, hier ist es einfach am allerbesten!” “Sugawara Koushi, beweg deinen Hintern und hilf mit, die Einkäufe aufzuräumen”, dringt aus dem Flur und gleich darauf sieht Daichi finster in sein Wohnzimmer. Der auf dem Sofa Sitzende winkt nur mit der Hand ab. “Das schaffst du schon, Dai. Ist ja nicht so viel.” Ein Knurren kommt über Daichis Lippen. Irgendwann wird er seinen besten Freund noch erdolchen. Und das wird als Notwehr gelten, denn jeder Richter wird Verständnis für ihn aufbringen. Drabble - 100 Wörter Kapitel 16: Angel - Engel ------------------------- “Weißt du, Daischi, du bischt schon der beschde Freund, den man haben kann”, nuschelt Suga und lehnt sich etwas mehr zu seinem Freund. “Klar doch”, murmelt dieser mit einem Seufzen. Wie konnte es kommen, dass sein bester Freund sich so betrunkenen hat, dass er ihn nun nach Hause transportieren muss, weil dieser nicht mehr allein laufen kann? “Doch, das meine ich ernst!” Suga versucht seinen Kopf vor Daichis zu schieben, diesem genau in die Augen zu sehen. Sein Blick wirkt eindringlich - zumindest, bis er wieder verschwimmt. “Du bist der Beschde!” Bei dem Lallen seufzt Daichi nur wieder. “Ja, ja.” “Doch, wirklich! Du bist einfach toll. Ich will keinen anderen besten Freund an meiner Seite. Ich brauch niemand anderen als dich. Niemals. Jemals.” Und schon nimmt Daichis Herz einen Schlag zu. Doch er reißt sich zusammen und bugsiert den Betrunkenen die Treppe in ihre … nein, in seine! Wohnung hinauf. Suga hat sich hier nur breitgemacht. Angekommen führt, schiebt, zieht er Suga zum Sofa und lässt diesen auf dem Möbelstück nieder. Sofort lässt sich sein bester Freund darauf sinken und schließt die Augen. Ehe er auch seine Füße anziehen kann, kniet sich Daichi nieder und zieht die Turnschuhe von Sugas Füßen. Anschließend bleibt er noch vor ihm knien und mustert ihn. So da liegend wirkt sein bester Freund wirklich jung. Das Gesicht ist entspannt, ein leichtes Lächeln hebt die Mundwinkel an. Ein Lächeln erscheint auch auf Daichis eigenen Zügen. Suga sieht aus wie ein Engel. »to be continued« Kapitel 17: Demon - Dämon ------------------------- Suga wirkt fast wie ein Engel. »continue« Daichi erhebt sich von der Stelle vor dem Sofa. Er dreht sich herum und will davongehen, als sich eine Hand um sein Handgelenk schlingt. Überrascht dreht er seinen Kopf, um zu erkennen, dass Suga ihn festhält. Und dann geht es schnell. Unerwartet zieht sein bester Freund an ihm und ehe Daichi es sich verzieht, liegt er mit dem Rücken auf seinem Sofa. Über ihm kniet Suga, die Beine rechts und links von ihm, die Hände ebenso. Wobei, nur die eine, mit der anderen hebt er immer noch seine, Daichis, fest und drückt sie über dessen Kopf auf das Sofa. Dieser schluckt, als Sugas funkelnder Blick auf ihn fällt. Der senkt seinen Kopf, hebt seinen Mund an das Ohr des unter ihm Liegenden. “Vielleicht will ich dich ja auch nicht nur als meinen besten Freund an meiner Seite.” Bei jedem Wort streifen die Lippen über Daichis Ohrläppchen, gefolgt vom Atem des Älteren, lösen ein Kribbeln in seinem Bauch aus, das sich in seinen ganzen Körper ausdehnt. Und da wird es Daichi bewusst. Suga ist kein Engel, auch wenn er meistens so wirkt. Tief in ihm steckt ein Dämon - und irgendwie findet er diesen ziemlich anziehend. Kapitel 18: Saddle - Sattel --------------------------- Als Daichi in sein Wohnzimmer eintritt - mit dem eindeutigen Ziel: Sofa -, bleibt er wie angewurzelt stehen, als er das Bild aufnimmt, das ihm gezeigt wird. Dort steht sein bester Freund - und seltsamerweise erneut Mitbewohner. An sich kein komisches oder unbekanntes Bild, viel mehr ist es der Cowboyhut, den dieser auf dem Kopf trägt. “Was machst du denn da?”, fragt Daichi stirnrunzelnd, während er sehnsüchtig zu seinem Sofa schielt. Schon dreht sich Suga zu ihm. Dabei ist auch der Sheriffstern erkennbar, den dieser sich an die braune Fransenweste geklemmt hat. “Weißt du Daichi, der eine füttert den Gaul, der andere muss ihn satteln.” “Häh?” Daichis Stirnrunzeln vertieft sich. Hat Suga einen Schlaganfall? “Und ein guter Vorsatz ist ein Gaul, der oft gesattelt, aber selten geritten wird.” Jap, Schlaganfall. Eindeutig. Da er nicht reagiert, tritt Suga auf ihn zu und zwinkert ihm zu. “Auch ein alter Freund ist wie ein gesatteltes Pferd.” Daichis Stirnrunzeln kann eigentlich nicht mehr tiefer werden, doch er schafft es. “Hast du mich gerade als Pferd bezeichnet?” Daraufhin grinst Suga noch breiter, ehe er ihm zuzwinkert. “Zumindest hätte ich damit keine Probleme, dich mal zu reiten.” Und während Daichi sich verschluckt und einen Hustenanfall bekommt, tippt sich Suga mit zwei Fingern an den Rand seines Cowboyhuts. “Erst satteln, dann reiten.” Kapitel 19: Plump - rundlich ---------------------------- “Uff!” Ein Schnaufen entkommt Daichi, als Suga wie so oft auf dem Sofa gegen ihn prallt. Im nächsten Moment schlingen sich dessen Arme um ihn und ein anderer Ton entkommt ihn. Ein schnelles Einatmen, gefolgt von einem Keuchen. Was macht sein bester Freund da? Der kuschelt sich regelrecht an ihn, sorgt dafür, dass Daichi abrutscht und schräg auf dem Sofa zu liegen kommt. Das nutzt Suga aus und schmiegt seinen Kopf an die Brust des nun unter ihm Liegenden. “Hmm”, seufzt er regelrecht genüsslich. “Du bist so bequem. Und auch weich. Und irgendwie rundlich.” Rundlich? Was? Schon fast panisch stößt Daichi Suga von sich und springt auf, während er an sich hinabsieht. “Rundlich? Findest du, ich habe zugenommen? Bin ich dick geworden?” Suga blinzelt, ehe er laut lacht. “Eigentlich meinte ich, dass du dich mit deinem Winterpullover so dick eingepackt hast, dass du rundlich wirkst. Aber ich glaube, du bist nicht dick geworden … müsste ich allerdings ohne Kleidung sehen, um das zu beurteilen.” Und wie so oft ist es Daichi, der an einem Hustenanfall mit hochrotem Kopf fast zugrunde geht. Kapitel 20: Frost - Frost ------------------------- “Suga, was ist mit dir los?” Daichi, der seinem besten Freund und irgendwie wieder Mitbewohner gerade die Türe geöffnet hat, sieht diesen ungläubig an. Suga steht vor ihm, die Arme um sich geschlungen und schlottert regelrecht. “I-ich h-hab R-Ryu ge-getroffen.” “Und das erklärt es, weil … Komm rein!” Daichi greift nach seinem besten Freund und zieht diesen in den Flur, wo er beginnt, ihm die nasse Jacke, die Mütze und den Schal auszuziehen. Alles trieft regelrecht. “Wir ha-haben ei-eine Schnee-schneeballsch-schlacht gemacht …” Suga zittert so, dass durch das Zähneklappern die Worte kaum zu entnehmen sind “Ihr seid so Kinder!”, murmelt Daichi mit einem Seufzen, während er Suga aufs Bad zuschiebt, wo er kurzerhand heißes Wasser in die Badewanne einlaufen lässt. “Zieh dich aus”, richtet er an ihn.” “Uhh, ha-hast d-du e-etwas Hin-hintergrundge-gedanken?” Schon laufen Daichis Wangen rot an und er weigert sich, den Mann hinter sich anzusehen. “Bitte”, grummelt er. “Du machst Väterchen Frost fast Konkurrenz und wenn du dich nicht aufwärmst, dann erfrierst du noch.” “O-okay. Danke, Daichi.” Immer noch zittert Sugas Stimme, doch die Wärme scheint schon anzukommen, denn seine Worte werden deutlicher. Die neben Daichi auf dem Boden landenden Klamotten lassen diesen zusammenzucken und die Wangen noch wärmer werden. Da spürt er den Körper des anderen an seinem Rücken. Auch seine Körperwärme scheint zu helfen, denn Sugas Stimme ist klarer, wenn auch noch etwas undeutlich. Doch das starke Zähneklappern hat aufgehört. “Kommst du mit in die Wanne?” “A-aber …” Im nächsten Augenblick entkommt Daichi ein lauter Schrei, denn Suga hat seine eiskalten Hände unter den Pullover des vor ihm Stehenden geschoben. “Siehst du? Dir ist auch kalt. Du brauchst dringend ein heißes Bad.” Kapitel 21: Chains - Ketten --------------------------- Knirschend beißt Daichi seine Zähne aufeinander. Immer wieder fragt er sich, wie er in diese Situation geraten konnte. Nach dem Ende seiner Ausbildung als Polizist hat er sich eine kleine Wohnung gesucht. Während seiner Ausbildung hat er mit Suga zusammengewohnt, in einer Studentenbude. Und nun, als er dachte, dass er das erste Mal allein wohnen wird … hat das vielleicht für fünf Wochen angehalten, dann stand Suga mit Sack und Pack vor der Türe und ist nicht mehr gegangen. Und so sehr er ihn als seinen besten Freund schätzt … so geht er ihm auch auf die Nerven. “Boah, kannst du nicht einfach mal stillsitzen? Ich kann mich nicht auf den Film konzentrieren.” “Stell dich nicht so an”, entkommt trocken neben ihm. “Ich kette dich gleich fest.” “Klar, mach nur.” Während Suga weiterhin seelenruhig und sehr laut Popcorn mampft, knirscht Daichi noch stärker mit den Zähnen. Im nächsten Moment schieben sich Sugas Füße in seine Seite. Was soll das jetzt? Daichi springt auf und hastet in sein Schlafzimmer. Dort hängt an einem Herrendiener seine Uniform. Und an dieser … Gleich darauf stürmt er zurück ins Wohnzimmer und aufs Sofa zu, auf dem Suga es sich nun komplett breit gemacht hat. Der sieht ihn zwar noch verwundert an, kann aber gar nicht so schnell reagieren, wie Daichi seinen Arm gepackt hat, ihn in die Ecke des Sofas drängt und … Klick - Klick. Während er sich mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck wieder aufs Sofa fallen lässt, mit genug Abstand, sitzt Suga fassungslos da und hebt seinen Arm - zumindest ein kleines Stück. Daichi wirkt immer noch zufrieden. So sollte doch fast Ruhe herrschen. Zumindest wird er nicht ständig getreten. Ein Hoch auf seine Handschellen, mit denen er seinen besten Freund gerade an das Sofa gefesselt hat. “Daichi.” “Ja?”, fragt er und greift in die Schüssel Popcorn und schiebt sich davon in den Mund - nur um es im nächsten Moment wieder hustend auszuspucken. “Weißt du, ich hab ja schon öfter davon geträumt, dass du mich in Ketten legst und das mit deinen Handschellen. Aber da haben wir das eindeutig anderweitig genutzt. Würdest du also bitte den Fernseher ausmachen und wieder zu mir herkommen?” Kapitel 22: Scratchy - kratzig ------------------------------ “Sag mal, was ist denn bei dir los, Suga?” Daichi mustert seinen besten Freund verwirrt. Der rutscht neben ihm auf dem Sofa hin und her. Immer wieder wandern die Hände über den Oberkörper, ziehen an seinem Oberteil oder schieben sich darunter. “Der Pullover, den mir Tante Yuna zu Weihnachten geschenkt hat, ist so schrecklich kratzig. Überall!” Ein Seufzen entkommt Daichi. “Dann zieh ihn doch einfach aus. Du musst ihn ja nicht anbehalten. Vor allem nicht, wenn er kratzt.” Ein breites Grinsen erscheint auf Sugas Gesicht. Er hält inne und beugt sich zu Daichi, zwinkert diesem anzüglich zu. “Du willst doch nur, dass ich mich ausziehe, was, Dai?” Der läuft hochrot an und dreht seinen Kopf zur Seite, um diesem Blick auszuweichen. Als sich eine Hand auf seinen Oberschenkel legt, sieht er doch wieder zu Suga hinüber. Dessen Grinsen ist inzwischen süffisant. “Ich verstehe dich, Dai. Du bist mir nackt auch am liebsten.” Kapitel 23: celestial - himmlisch --------------------------------- “Suga, räumst du bitte die Spülmaschine aus?” “Häh, warum denn?” Der Angesprochene sieht seinen besten Freund verwundert an. Dieser stemmt mit hochgezogenen Augenbrauen die Hände in die Seiten. “Warum? Weil du genauso dafür verantwortlich bist wie ich.” “Häh?” “Du … bist hier ja irgendwie eingezogen, das ist dir bewusst, oder? Du wohnst hier. Schon eine Weile. Du schläfst hier, du isst und badest hier. Du lebst hier.” “Ja, das schon irgendwie …” Daichi schluckt. Das ist doch jetzt der Moment, in dem er fragen kann, oder? Erfahren, warum Suga hier wohnen will. Bei ihm … “Warum … bist du bei mir eingezogen?” Seine Stimme ist leise, zögernd. Hört Suga heraus, auf welche Antwort er eigentlich hofft? Suga grinst schief und hebt eine Hand hinter seinen Kopf. Seine Wangen bekommen einen Rotschimmer und lässt Daichis Herz schneller schlagen. “Weil dein Sofa so himmlisch bequem ist.” Schon wird Daichis Hoffnung mit Füßen getreten. Sollte er seinem Sofa jetzt dankbar sein oder es hassen? Kapitel 24: shallow - oberflächlich ----------------------------------- “Kiyo, meinst du nicht doch, dass …” “Nein, Ryu. So ein Sofa passt nicht in unsere Wohnung. Und schau dir Daichis Wohn-Esszimmer an. Hier haben gerade einmal die Küche, das Sofa und die Wohnwand mit dem Fernseher Platz.” “Du darfst den Couchtisch nicht vergessen, Kiyoko.” “Ja, Suga, und den Couchtisch. Nicht einmal einen Esstisch hat Daichi, weil das Sofa unbedingt sein musste. Und damit war dafür keinen Platz mehr.” “Man benötigt keinen Esstisch, um essen zu können”, murrt Daichi, der seinen Freunden lauscht. “Richtig. Aber ihr dürft auf dem Sofa auch nicht kleckern, da wird Dai fuchsteufelswild”, fügt Suga hinzu. “Kiyo …” “Nein, Ryu. Es ergibt einfach keinen Sinn, dass man sich so ein riesengroßes Sofa in den Hauptraum einer Wohnung stellt und sonst nichts.” “Aber er hat einen Couchtisch. Und übrigens kann man hier super zocken, haben wir auch schon oft mit den anderen Jungs gemacht.” “Ich bleibe bei meinem Nein, Ryu. Unser Sofa ist völlig ausreichend. Wir brauchen kein so ein großes Sofa. Punkt.” Es ist etwas später und seine Gäste sind gegangen. Außer eben einem. Aber den kann er vermutlich nicht einmal mehr als Gast bezeichnen. Der hat es sich immerhin ebenfalls im Schlafzimmer breit gemacht. Daichi läuft zurück in sein Wohnzimmer und geht zum Sofa, auf das er sich fallen lässt. Mit einer Hand streicht er über die Sitzfläche neben sich. “Mach dir keinen Kopf, Sofa”, murmelt er. “Du passt hier perfekt rein. Die anderen sind alle einfach nur oberflächlich.” Kapitel 25: Dangerous - gefährlich ---------------------------------- “Wartet hier, ich schau schnell nach.” Suga gibt Ennoshita, Narita und Kinoshita ein Handzeichen, ehe er die Wohnungstüre von ihm und Daichi öffnet. Auch wenn Daichi immer noch behauptet, dass es seine Wohnung wäre … er zahlt die Hälfte der Miete, ist das dem überhaupt klar? Kaum, dass er wieder zurück ist, öffnet er die Wohnungstüre vollständig. “Warum bist du denn so vorsichtig?”, fragt Kinoshita verwundert nach. Suga hebt die Augenbrauen, während er seine Freunde eintreten lässt. “Tja, es ist halt gefährlich, wenn Daichi da ist.” “Warum soll es gefährlich sein, wenn Daichi da ist?” “Ich stell mir dieselbe Frage wie Chikara. Sollten wir uns mit einem Polizisten nicht sicher sein.” Lachend schüttelt Suga seinen Kopf. “Du missverstehst das. Daichi ist die Gefahr.” Nun wird er vollkommen verwirrt angesehen. “Das … musst du uns genauer erklären”, fordert Ennoshita und erntet zustimmendes Nicken der anderen beiden. “Ganz einfach”, erklärt Suga, “wenn du nach Hause kommst und er auf seinem Sofa sitzt, bekommt er die Krise, wenn sich noch jemand zu ihm aufs Sofa setzen will.” “Bei dir auch?” “Bei mir erst recht, Kazuhito. Und wenn es noch mehr Leute sind … na ja …” “Warum hat er dann so ein großes Sofa gekauft?” “Und das frage ich mich auch, Hisahi. Und macht euch keine Sorgen, ihr seid trotzdem immer herzlich willkommen hier. Nur lade ich die Leute gerne ein, bevor er nach Hause kommt - denn dann wird er vor vollendete Tatsachen gestellt und muss da durch.” Und damit deutet Suga breit grinsend auf das große Sofa. “Bitte, noch herrscht freie Platzwahl. Und Daichi überlasst ruhig mir. Ich hab da so meine Tricks auf Lager.” Kapitel 26: Remove - entfernen ------------------------------ “Daichi!” “Hallo, Suga.” Verwundert mustert Daichi seinen besten Freund, der eigenartig nervös wirkt. “Du … bist früh zu Hause …” “Ähm”, langsam schüttelt er seinen Kopf, “eigentlich nicht …” “Nun gut. Dann geh du dich erst mal umziehen.” Während Suga seine Hände auf Daichis Schultern legt und diesen in Richtung Schlafzimmer schiebt, sieht er sich panisch um. “Suga.” Daichi stemmt beide Füße in den Boden. “Was ist hier los?” Sofort schüttelt dieser seinen Kopf und hebt die Hände für einen Moment. “Nichts ist los. Und du gehst dich umziehen. Lass dir ruhig ganz viel Zeit dafür.” Daichi bekommt einen festen Stoß, stolpert in sein Schlafzimmer … und mit einem lauten Knall wird die Türe hinter ihm geschlossen. Verwundert starrt er diese an, ehe er seufzt. Suga verhält sich manchmal eigenartig. Okay, öfter. Und deshalb macht er sich gar nicht so viele Gedanken darüber. Nachdem er seine Uniform gegen etwas Gemütlicheres getauscht hat, macht sich Daichi auf den Weg zu seinem Lieblingsort - seinem Sofa. Im Türrahmen bleibt er stehen. Suga eilt hin und her, scheint Sachen in eine Tüte zu stopfen. Ist das etwa eine Hose? Zudem liegt Zeug herum, unter anderem zerknüllte Taschentücher. Und da, unter dem Sofa … blitzt da nicht etwas auf? Daichi tritt zu seinem Sofa, bückt sich und zieht ein Foto darunter hervor. Ein Foto von ihm und Suga. Noch ehe er etwas sagen kann, reißt Suga ihm dieses mit roten Wangen aus den Fingern. “Was machst du hier bitte?”, fragt Daichi und lässt sich auf sein Sofa sinken. Seine Hand berührt etwas Feuchtes. Er hebt sie an und erkennt, dass etwas an seinen Fingern klebt. Verwirrt mustert er die seltsame, klebrige Konsistenz. Als er seinen Kopf hebt, erkennt er, dass Sugas Gesicht nun hochrot ist. Was hat das zu bedeuten? Langsam lässt Daichi seinen Blick wieder auf seine Finger gleiten. Diese eigenartige Flüssigkeit. Das eigenartige Verhalten seines besten Freundes. Die Hose … Dazu die zusammengeknüllten Taschentücher auf dem Boden. Das Foto von ihnen beiden unter dem Sofa. Das lässt nur einen Schluss zu. Sein bester Freund hat … hier … Jetzt glühen auch Daichis Wangen und er reißt seinen Kopf hoch. “Hast … hast du etwa …? Auf meinem Sofa?” Suga scheint klar zu sein, was er gerade denkt, denn sein Kopf wird noch röter. “Nein, das … das ist nur …” Langsam senkt er seinen Kopf. “Bastelkleber … ich hab was für Kinoshita zum Geburtstag gebastelt. Eine Fotokollage von uns …” Daichi erstarrt. Okay, er hat an etwas anderes gedacht. An etwas ganz anderes. Mit immer noch roten Wangen springt er auf. “Ich verbiete dir, auf meinem Sofa zu basteln. Oder anderes zu machen! Und das”, er hebt ihm anklagend die klebrigen Finger entgegen, “wirst du entfernen!” Langsam hebt Suga seine eigene Hand und greift nach Daichis, der diese sofort wegreißt. “Ich meinte das Sofa! Entfern den Kleber von meinem Sofa!” Kapitel 27: Beast - Biest ------------------------- Daichi ist sich einer Sache bewusst: Suga ist ein Biest! Natürlich, ist dieser auch sein bester Freund. Vielleicht, nein, ziemlich vermutlich, auch mehr als das. Für seine Gefühlswelt ist er auf jeden Fall sehr viel mehr, bedeutet ihm mehr als das. Aber er ist auch ein gemeiner und hinterhältiger Mensch. Bösartig könnte man schon fast sagen, denn: “Sugawara Koushi! Das ist mein Platz! Such dir gefälligst eine andere Stelle auf meinem Sofa!” Suga, der es sich auf dem L-Teil des Sofas gemütlich gemacht hat und bequem in den Kissen liegt, sieht erstaunt auf, eher er ihn breit angrinst. Dabei blitzen die goldbraunen Augen auf. “Ach Daichi, du sagst es doch selbst immer: Dein Sofa ist wirklich groß. Das ist es eindeutig auch und es bietet viel Platz. Also setz du dich doch einfach woanders hin.” Ungläubig weiten sich Daichis Augen. Woanders hin sitzen? Sicherlich nicht! Das ist sein Stammplatz auf seinem Sofa. Und Suga ist eindeutig ein Biest! Kapitel 28: Sparkle - glitzern ------------------------------ “Nein! Suga!” Fassungslos sieht sich Daichi in seinem kleinen Wohnzimmer um. Doch sein Blick bleibt schlussendlich an einem Möbelstück hängen. Es war einmal groß und grau. Jetzt ist es immer noch groß. Und auch grau. Aber es glitzert! Das hat es zuvor noch nicht … “Oh, ähm … hey, Daichi …” Der auf dem Sofa Sitzende grinst ihn verunsichert an. Und er glitzert ebenfalls. “Was machst du da, Suga?” “Ich … bastle?” “Nein! Wir hatten nach der letzten Aktion gesagt, dass du nicht mehr auf dem Sofa bastelst!” “Das ist doch nur ein bisschen Glitzer.” Suga grinst ihn inzwischen breit an, wirkt, als könnte er kein Wässerchen trüben. “Ein bisschen? Suga, hier glitzert alles! Inklusive meines Sofas!” “Ach Daichi.” Mit einem noch breiter werdenden Grinsen steht Suga auf, kommt auf ihn zu. “Kennst du das Sprichwort nicht? Wenn dich in deinem Leben etwas nervt - streu Glitzer drauf.” Mit schief gelegtem Kopf mustert Daichi erst seinen besten Freund vor sich, ehe er zum Couchtisch blickt, der mit zahlreichen Bastelutensilien übersät ist - inklusive des Fläschchens mit Glitzer. Mit wenigen Schritten ist er dort, nimmt das Fläschchen an sich und geht zu Suga zurück. In Seelenruhe dreht er es auf und hebt es über Sugas Kopf, um es dort umzudrehen und auszuschütten. Der nun noch mehr als zuvor Glitzernde blinzelt fassungslos, während Daichi nur mit den Schultern zuckt. “Du warst es doch gerade, der gemeint hat, dass ich, wenn mich etwas in meinem Leben nervt, Glitzer drüber streuen soll.” Kapitel 29: Massive - fest -------------------------- “Suga!” Aufgebracht stürzt Daichi in seine Wohnung und dort ins Wohnzimmer, wo Suga vor dem Sofa auf dem Boden sitzt und am Couchtisch augenscheinlich etwas für die Schule vorbereitet. “Dai, was ist denn los?”, fragte er verwundert und mustert seinen besten Freund. “Mein Kollege hat heute gemeint, dass er mich bei Einsätzen gerne vor mich weiß, weil ich so massiv bin. Sei ehrlich zu mir, Koushi!” Bei der Aussprache seines Vornamens heben sich Sugas Augen. Es ist wirklich ernst. Da stützt sich Daichi vor ihm auf dem Couchtisch ab und beugt sich zu ihm. “Bin ich so dick? Habe ich wirklich so zugenommen, dass ich dick wirke?” Suga blinzelt ungläubig, ehe er laut lachen muss. “Daichi, ich bezweifle stark, dass dein Kollege mit ›massiv‹ gemeint hat, dass du dick bist. Ich denke eher, dass er damit meinte, dass er dich gerne vor sich weiß, weil du stark bist. Massiv kann nämlich auch muskulös bedeuten. Oder dass du abgehärtet bist.” “Wirklich?” Erleichtert richtet sich Daichi mit einem Ausatmen wieder auf. “Ja, das denke ich wirklich.” Mit einem Nicken widmet sich Suga wieder seinen Unterlagen, ehe er innehält und seinen Kopf erneut hält. “Ah, massiv bedeutet noch etwas anderes.” “Und das wäre?”, fragt Daichi, der bereits wieder im Türrahmen steht, vermutlich auf dem Weg zum Schlafzimmer, um die Polizeiuniform aus- und etwas Bequemes anzuziehen. “Massiv bedeutet auch, dass du zumindest nicht hohl in der Birne bist.” Ungläubig starrt Daichi seinen besten Freund an, ehe er sich herumdreht, auf das Sofa zudreht und sich auf ihn stürzt. “Dir geb ich gleich massiv!” Kapitel 30: Rush - eilen ------------------------ Schnellen Schrittes läuft Daichi in Richtung seines Zuhauses. Er weicht ihm entgegenkommenden Leuten aus - wobei diese das eher ihm tun. Wer will auch schon mit einem Polizisten zusammenstoßen? Er würde es nicht wollen. Und das Einzige, was er jetzt will, ist nach Hause kommen und auf sein Sofa sitzen. Seine Beine hochlegen und nach diesem langen, anstrengenden Tag einfach nur entspannen. Vielleicht noch ein Bier trinken. Einfach nur Ruhe. Auf seinem Sofa. Und deshalb zieht er seinen Schritt an, wird noch schneller. Es vergehen nur noch ein paar Minuten, da schließt er seine Wohnungstüre auf und tritt mit einem zufriedenen Seufzen ein - nur um sofort zu erstarren. Warum liegen da so viele Schuhpaare rum, die er nicht kennt? Und warum kommt so ein lautes Stimmengewirr aus dem Wohnzimmer? Mit nur wenigen Schritten steht er im Türrahmen, um fassungslos feststellen zu müssen, dass aus seinem Plan, sich gemütlich aufs Sofa zu setzen, nichts wird. Dieses ist nämlich schon überfüllt. “Daichi, du bist da!”, erklingt Sugas Stimme laut. Dieser sitzt inmitten des Sofas, umgeben von ihren Freunden und grinst ihn breit an. “Schau mal, wer uns alles besuchen gekommen ist.” Kapitel 31: Fire - Feuer ------------------------ Wo bleibt Suga bitte? Sie hatten sich vor einer halben Stunde treffen wollen. Auf Anrufe reagiert sein bester Freund auch nicht. Wenn Daichi jetzt nach Hause kommt, wird er ihm Feuer unter dem Hintern machen. Er wird ihm derart einheizen, dass sein Freund nicht mehr weiß, wo hinten und vorne ist. Wenigstens ein kurzer Anruf, eine Nachricht. Mehr hätte es doch nicht gebraucht! Nur durch den Standort, der ihm auf dem Handy angezeigt wird, weiß Daichi, dass Suga sich bei ihnen zu Hause aufhält. Brodelnd schließt Daichi seine Wohnungstüre auf, schleudert seine Schuhe und die Jacke zur Seite und tritt ins Wohn-Esszimmer ein. Er hat bereits etwas auf der Zunge liegen, will laut rufen, als … Er hält inne und ein Lächeln legt sich auf seine Lippen. All die schlechten Gefühle in ihm weichen. Wie sollte er ihm auch noch böse sein, wenn er ihn so sieht? Suga liegt auf dem Sofa und schläft, augenscheinlich tief und fest, denn sonst wäre er sicher aufgewacht, als Daichi heimgekommen ist. Immer noch lächelnd tritt Daichi zu seinem Sofa und greift nach der Decke, um diese über Suga zu ziehen. Nein, Feuer unter dem Hintern machen ist raus. Sein Freund wäre nicht eingeschlafen, wenn er nicht wirklich müde wäre. Also soll er ausruhen. Ausgehen können sie auch wann anders noch. Und dann können sie auch endlich darüber reden, was zwischen ihnen beiden jetzt eigentlich ist. Sind sie Freunde, Mitbewohner … oder mehr? Und eigentlich sollte er es sich schon längst eingestanden haben, oder? Immerhin hat diese Wohnung nur ein Schlafzimmer … mit einem Bett. Und dass er Nacht für Nacht in Sugas Armen verbringt, sagt doch eigentlich schon alles. Ein Lächeln erscheint auf Daichis Gesicht und er streicht zart mit seinen Fingerspitzen über Sugas Wange. “Wach bald auf. Ich muss mit dir reden.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)