Der Tag an dem sich ihr Leben änderte von Kokomiko ================================================================================ Kapitel 1: Seine Augen sind der Spiegel seiner Seele ---------------------------------------------------- "Ich arbeite ein Thema noch mal kurz auf. Ich habe es schon mal angeschnitten in einem meiner vorherigen FF. Ihr ward ganz entzückt davon. Wollen doch mal sehen ob euch das auch noch gefällt, wenn sich die Vorraussetzungen ändern. Jedenfalls ist es was mit viiiiiiiiiiiiiel Gefühl. Conan muss sich entscheiden. Und das wird im nicht leicht fallen." Kokomiko sah in die Runde. "Na dann lass mal hören." ________________________________________________________________________________ Ran öffnete ihre Augen. Da sah sie ihn. Ihren Shin-ichi. Sie waren jetzt 20 Jahre alt. Vor 4 Jahren war er verschwunden. Einfach so. Gut, drei Mal hatte er sich zwischendurch blicken lassen, grob gerechnet so einmal pro Jahr. Und nun stand er wieder vor ihr. Seit ein paar Minuten war er wieder da, war er wieder bei ihr. Ganz plötzlich stand er vor ihr. Sie war überrascht. Eigentlich hatte sie sich vorgenommen ihm deutlich die Meinung zu sagen. Aber seine Augen, sie hielten sie davon ab, auch nur ein Wort zu sagen. Seinen Augen strahlten einen Hauch von Kummer aus. Die Bitte um Entschuldigung, das er so lange fort war. Diese Augen, ließen all ihren Ärger und Frust vergessen, ließen sie sanft werden und brachten sie zum Schweigen, noch bevor sie zu reden begonnen hatte. Vorsichtig trat er auf sie zu. Sie wich zurück. Und wieder waren es seine Augen, die sie stoppten. Die Angst das sie vor ihm floh, diese Angst in seinen Augen, forderte sie auf stehen zu bleiben. Und sie tat es. Sie tat es so lange, bis er sie erreicht hatte und sie in den Arm nahm. Sein Gesicht näherte sich ihr, und sie wusste, was nun folgen würde. Sie wusste, das er in Begriff war sie zu küssen. Sie schloss ihre Augen und gab sich dem hin. Und dann spürte sie seine Lippen auf den ihren. Sie waren so weich, so sanft wie sie es sich nie hätte vorstellen können. Ein warmes Gefühl durchströmte sie. Ein Sturm an Gefühlen tobte in ihr. Sie schien den Boden unter den Füßen zu verlieren, schien zu schweben. Und doch spürte sie seinen Arm, der sie fest umschlugen hielt, der ihr den Halt gab. Den Halt den sie brauchte. Den Halt, nach dem sie sich immer gesehnt hatte. Als er sich von ihr löste, öffnete sie wieder ihre Augen. Und sie sah ihn, sah ihren Shin-ichi. Die Begegnung heute, schien unter einem besonderen Stern zu stehen. Gerade heute schien sie ihn zu verstehen, auch wenn er bis jetzt kein Wort gesprochen hatte. Er zog sie zu sich, umarmte sie, drückte sie sanft an seinen Körper. Sie wusste nicht wie lange sie so dagestanden haben, aber irgendwann nahm er sie bei der Hand. Er führte sie und sie folgte ihm, immer noch wortlos, seit sie sich begegnet waren. Sie kannte den Weg den er sie führte. Sie wusste wo der Weg enden würde. Beide gingen Hand in Hand die Treppe hoch. Sie schloss die Tür zur Wohnung auf, zog ihn in ihr Zimmer. Seine Zärtlichkeit, sein Verlangen schien sich auf sie zu übertragen. Er blickte sie an. Sie wusste nicht warum sie ausgerechnet heute in seinen Augen so viel lesen konnte. Er war glücklich, das sah sie, glücklich das er bei ihr war, glücklich das er sie in seinen Armen hielt, glücklich das sie genauso fühlte wie er. Sie drängte ihren Körper an seinen, wollte alle Wärme die er gab, in sich aufnehmen. Seine Hände liebkosten Ran. Fest umschlang sie seinen Hals, wollte ihn nie wieder loslassen, wollte, das er nie wieder verschwand. Spät in der Nacht genossen sie ihre Liebe zueinander. Dicht aneinandergeschmiegt lagen sie da. Und das erste Mal in dieser Nacht sprach er. Sprach diese Worte, diesen einen Satz. Aber diese Worte machten sie glücklich, unendlich glücklich. Mehr brauchte er nicht zu sagen, diese wenigen Worte reichten, um sie in ein Meer von Glück zu tauchen. Ihre Glücksgefühle währten nicht lange. Schon bald erhob er sich. Zog sich an, wortlos. Ran wusste auch jetzt, was kommen würde. Sie wusste das er wieder ging, das sie allein zurück bleiben würde. Noch bevor er das Zimmer verließ drehte er sich um. Seine Augen ruhten auf ihr. Ein letztes Mal sah sie all seine Gefühle die in ihm waren. Sah seine Traurigkeit, das Bedauern das er gehen würde. Und gleichzeitig zeigten seine Augen, das er sich so sehr wünschte bei ihr bleiben zu können. Dieser Wunsch, er brannte sich tief in Rans Herz. Diesen Wunsch, nie würde sie ihn wieder vergessen können. Und dann hoffte sie, noch einmal, nur ein einziges Mal wieder in seine Augen sehen zu können. Dann fiel die Tür ins Schloss. Stille breitete sich aus. Unendliche Stille, die sie zu erdrücken schien. Ran wickelte sich in ihre Decke ein. Leicht konnte sie noch den Duft von ihm wahrnehmen, dort wo er eben noch gelegen hatte. Sie wusste, das sie ihn wieder für eine lange Zeit nicht sehen würde, so wie es immer war. Trauer breitete sich in ihr aus. Sie schloss ihre Augen versuchte das eben Geschehene fest in sich einzuschließen, das ihr keine so winzige Kleinigkeit entfallen sollte. Immer wieder wollte sie sich an diesen Moment erinnern, mit allem was dazugehörte. * "Conan, aus dem Weg." Conan sprang zur Seite und Ran zischte an ihm vorbei. Er sah ihr nach, wie sie im Bad verschwand. "Was ist denn mit ihr los?" Kogoro Mouri trat gähnend aus seinem Zimmer. "Muss sie so früh am Morgen schon so einen Lärm machen?" "Ran sagt, sie hat sich ne Magen-Darm-Grippe eingefangen." Conan sah zu Kogoro auf. "Achso, dann sollte sie mal zum Arzt gehen, das geht schon seit 3 Tagen so." "Ich sag es ihr." Conan klopfte an das Badezimmer. Ran öffnete. "Du kannst rein. Entschuldige das ich mich vorgedrängelt habe." "Du solltest langsamer aufstehen." Conan griff sich seine Zahnbürste. Ran sah ihn fragend an. "Versuch es einfach mal." Und schon schruppte er seine Zähne. Am nächsten Morgen klopfte es an Rans Tür. Leise öffnete sich diese und Conan trat an ihr Bett. "Gutem Morgen. Hier für dich. Und komm langsam hoch." Conan stellte ein Tablett mit einem Glas Sojamilch und ein paar Keksen auf ihren Schoß. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ging er wieder. Ran knabberte an den Keksen, und trank langsam ihre Milch. Vorsichtig stellte sie sich hin. Der Kleine hatte Recht, ihr ging es so entschieden besser. Als Ran mit dem Tablett aus ihrem Zimmer kam, hatte Conan schon gefrühstückt. Sie sah ihn an und er schaute zurück. So selbständig? Was denkt er wohl? Ran fühlte sich unsicher. Dieser kleine Junge schien schlauer, ja erwachsener zu sein als man es erwartete. Sie sah wie er die Tür zur Wohnung schloss. Draußen lehnte sich Conan an die Wand und schloss die Augen. Verdammt, dachte er. Es gibt zur Zeit keine Magen-Darm-Grippe. Und außerdem fehlte Rans aufbrausende Art, die sie einmal im Monat überfiel. Er kannte sie schon so gut, kannte ihre Angewohnheiten, ihre Launen. 4 lange Jahre, zu lange Jahre wohnte er schon bei ihr. Es war etwas anderes, etwas ganz anderes und er hatte so eine Vermutung, und er fühlte sich schuldig. Nur ehe das rauskam, würde noch eine Weile dauern. Wochen vergingen, alles schien beim Alten zu sein. Aber der Schein trügt nun manchmal. Und eines Abends, als Conan bereits im Bett lag, kam sie zu ihm rein. "Conan kann ich mich mit dir unterhalten?" Ran war verlegen. "Mit Paps kann ich darüber nicht reden, er flippt sonst aus." "Klar, setzt dich." Conan setzte sich in seinem Bett auf, und Ran nahm neben ihm Platz. "Weißt du ich habe Shin-ichi gesehen. Vor ein paar Monaten war er da." "Ja und?" Conan tat gelangweilt. Klar wusste er das er bei ihr war. Das musste sie ihm nicht erzählen. "Du bist doch jetzt 10 Jahre. Ich hoffe du verstehst mich." "Wenn ich wüsste worum es geht, kann ich es dir sagen." Conan bekam ein flaues Gefühl um die Magengegend. "Weißt du..., also..., wie soll ich es sagen." "Du bist schwanger stimmt es?" Ran war erschrocken. "Du weißt es?" "Kam ja nichts anderes in Betracht. Benimmst dich ja schon die ganze Zeit so komisch." Conan legte sich ins Bett und deckte sich zu. "Und nun? Was wird nun?" "Das weiß ich selbst nicht. Ich dachte, wir könnten uns darüber unterhalten. Du bist einer der wenigen, dem ich vertrauen kann." "Ran was willst du tun. Soviel Möglichleiten hast du nicht." "Bist du wahnsinnig ich habe nur eine Möglichkeit. Aber wie sage ich es Paps und vor allen Dingen, wie sage ich es Shin-ichi. Er ist doch nicht hier." Ran senkte ihren Kopf. Mit trauriger Stimme sprach sie weiter. "Ich weiß nicht mal, ob er sich darüber freut oder ob er mich dann total fallen lässt. Ich fühle mich von ihm allein gelassen." "Aber er war doch bei dir." Conan richtet sich wieder auf. "Stimmt, und es war schön mit ihm zusammenzusein. Wenn er da ist, dann fühle ich mich so geborgen. Aber jetzt ist er eben nicht da." "Wenn er dich wieder anruft, dann sage es ihm einfach. Den Kopf kann er dir ja nicht abreißen, er ist ja nur am Telefon." "Du bist wie Shin-ichi, man kann mit dir kein richtiges Wort wechseln." Ran stand auf und verließ das Zimmer. So richtig geholfen hatte ihr dieses Gespräch nicht, aber immerhin war sie jetzt nicht mehr die einzige die es wusste, und das war schon mal eine kleine Erleichterung, eine Erleichterung ihres Herzens. Conan sah ihr nach , wie sie aus dem Zimmer ging. Das ich mich wie Shin-ichi verhalte, liegt daran, das ich Shin-ichi bin. Ob ich mich über unser Kind freue? Eigentlich schon, aber so? Conan sah an sich herab. Ich wäre jetzt gern bei dir Ran, als Shin-ichi. Ich kann dich doch in diesem Zustand nicht allein lassen. Aber wie üblich muss ich es, kann nicht so für dich da sein, wie ich es möchte. Ich hasse mich. 4 Jahre bin ich schon so, 4 Jahre arbeite ich daran, um diese Kerle in schwarz zu erwischen, 4 Jahre keine brauchbaren Spuren. Ich verliere so langsam aber sicher meine Geduld. Ran es tut mir so leid, aber ich kann nur mit diesem Körper bei dir sein, mit diesem Körper, der nichts auszurichten vermag. Conan drehte sich um. Noch lange machte er sich Gedanken über seine Zukunft, über die Zukunft von Ran, um ihre gemeinsame Zukunft. Er hätte so gern etwas an seinem Zustand geändert, nur um wieder sein Leben zu leben, um richtig bei ihr zu sein, in ihrer Nähe. Sie sollte spüren das sie nicht allein war. Und doch ahnte er, das sich so schnell nichts ändern würde. Die Zeit verstich, Ran nahm immer mehr zu. Es war schwer, aber sie hatte ihren Eltern alles erzählt. Irgendwann hätte sich ihr Zustand eh nicht mehr verheimlichen lassen. Ihr Vater rastete total aus. Und ihre Mutter gab Ratschläge, die sie nicht hören wollte. 'Ich habe dir gesagt, halte dich von Jungendfreunden und Detektiven fern. Du machst dich nur unglücklich. Schon mehrere Male habe ich es dir gesagt, aber du hast nicht auf mich gehört. Nun hast du das Schlamassel.' Schlamassel nannte sie es. Ran nannte es ihr Kind. Und sie war glücklich, wenn sie daran dachte. Sie wäre noch glücklicher, wenn Shin-ichi bei ihr wäre. Er hatte noch nicht einmal angerufen. Er wusste von nichts. Seit er bei ihr war, hatte sie nichts von ihm gehört. Ihm wird doch nichts zugestoßen sein? Hoffentlich lebte er noch, lebte, damit sie auch ihm von diesem freudigen Ereignis erzählen konnte. Sie sah im Geiste seine Augen, sah den Wunsch von ihm bei ihr zu bleiben. Er würde sich über das Kind freuen, da war sie sicher. Shin-ichi wo bist du. Bitte melde dich, damit ich weiß, das es dir gut geht. Nur wenige Wochen vor der Entbindung, passiert etwas, etwas was sie zum nachdenken brachte. Eine Situation, die sie schon einmal erlebt zu haben schien. Es waren zwei Augen, zwei Augen die sie ansahen, zwei Augen, die eine deutliche Sprache sprachen. Und das kam so. Conan kam gerade aus der Schule. Schnell rannte er in sein Zimmer, um auch genauso schnell wieder zur Tür zu rennen. "Ich bin im Park, Fußball spielen." Schon wollte er die Wohnung verlassen, als Ran im zurief zu warten. Sie kniete sich vor ihm hin. "Conan, bald ist es soweit. Wir werden noch einen Bewohner mehr hier haben. Du weichst mir immer aus, wenn ich mit dir darüber reden möchte. Freust du dich nicht auf das Baby?" "Onkelchen freut sich nicht darüber." "Heißt das du freust dich auch nicht darüber?" "Weißt du mir ist es egal." Conan wollte gehen. "Warte doch mal. Wieso ist es dir egal." "Ich kann halt mit Babys nichts anfangen. Darf ich jetzt gehen?" Ran konnte es nicht verstehen. Dann kam ihr eine Idee. Sie sah an sich herab, die Gelegenheit war günstig. Schnell griff sie Conans Hand und legte sie auf ihren Bauch. Er sollte fühlen, wie sich das Baby in ihr bewegte. Und das es gerade aktiv war, schien sie als Glück zu bezeichnen. Vielleicht würde Conan sich ja dann doch auf das Baby freuen. Es würde ihr viel bedeuten. Da passierte es. Conans Augen weiteten sich. Mit einem Mal schienen seine Gefühle voll sichtbar. Er hatte Angst, das sah sie. Aber wovor hatte er Angst, vor dem Baby? Shin-ichi! Shin-ichi! Ran durchfuhr es. Sie hatte diese Augen schon einmal gesehen, hatte diese Angst in diesen Augen schon einmal erkannt. Es war die Angst, als sie damals vor ihm flüchtete, die Angst das etwas passiert, was er nicht aufhalten könnte. Ein lähmender Schreck durchfuhr Ran. Spontan ließ sie die Hand von Conan los. Der nutzte es, und rannte wie vom Teufel gejagt aus der Wohnung. Shin-ichi, bist du Shin-ichi? Wieder glaubte sie in dem kleinen Kerl ihren Shin-ichi zu sehen. Würde er sie ein weiteres Mal vom Gegenteil überzeugen, wenn sie ihn damit konfrontierte? Aber konnten diese Augen lügen? Konnten sie wirklich lügen? Sie war sich sicher. Es waren die Augen von ihrem Shin-ichi. Sie hatte klar und deutlich Shin-ichi gesehen. Conan blieb draußen vor der Tür stehen. Er keuchte, hielt seine Hand am Gelenk mit der anderen Hand von sich ab, als wäre es ein Fremdkörper. Noch immer spürte er die Bewegung des Kindes in seiner Handfläche. Er wollte das nicht. Er hatte es nie gewollt. Er wollte zu dem Kind keine Beziehung aufbauen. Er wusste das er nie der Vater sein würde. Er war es in biologischer Hinsicht, aber es sein, Vater sein, das wäre er nicht. Er würde das Kind, sein Kind aufwachsen sehen, aber er würde wohl eher ein Bruder für ihn sein. Eine Degradierung in seinen Augen. Wenn er schon nicht sein Vater sein konnte, dann wollte er auch nichts anderes sein. Am leichtesten ist es, wenn er so wenig mit dem Kind zu tun bekam. Und nun hatte es Ran getan. Sie hatte ihn gezwungen, gezwungen gegen seinen Willen, Kontakt mit dem Kind aufzunehmen. Die Bewegungen die er spürte, öffneten einen neuen Weg zu seinem Herzen. Das Kind, was er immer als das Kind in seinen Gedanken betitelte, wurde in diesem Augenblick zu seinem Kind. Er hatte Angst davor, Angst das sein Kind ihn mit seiner Unschuld betören würde, ihn unvorsichtig werden ließ. Aber was kann das Kind dafür, sagte er sich. Und dann war noch die andere Angst, die Angst vor sich selbst, die Angst mit dieser Situation nicht fertig zu werden. Noch immer hielt er seine Hand ausgestreckt von sich. Vergiss diese Gefühle, ver...giss... die...ses... Ge...fühl, verschließe dich davor. Immer wieder sagte Conan sich diese Worte. Aber es war zu spät. Sein Gehirn hatte bereits alles abgespeichert. Die Bewegung die er mit seiner Hand wahr nahm und dieses damit verbundene Glücksgefühl. Noch einmal darfst du es nicht tun Ran, bitte kein weiteres Mal. Conan atmete hörbar aus. Er wusste, jetzt würde sein hier sein noch schwerer für ihn werden. Seit diesem Vorfall wich Conan Ran immer öfter aus. Bisher hatte er sich wie gewohnt benommen. War immer in ihrer Nähe, wenn er Zeit hatte. Seine Nähe wirkte beruhigend auf sie, so wie es die Nähe von Shin-ichi getan hatte. Mit der Zeit hatte sie das mitbekommen. Aber nun, seit sie seine Hand auf ihren Bauch gelegt hatte und um so näher der Termin rückte, um so mehr wich er ihr aus. Immer wenn das passierte, fing Ran an zu grübeln. War es wirklich Shin-ichi den sie gesehen hatte? Ist es Shin-ichi den sie mental zu spüren glaubte? Oder bildete sie sich das alles nur ein, weil sie sich so sehr wünscht, das er bei ihr ist. Wenn er es wirklich ist, warum will er dann nichts mit mir und mit seinem Kind zu tun haben? Liebt er mich nicht mehr? Dann sah sie Conan an. Er war klein, war ein kleiner Junge. Selbst wenn er Shin-ichi war, war er doch ein 10 jähriger Junge. Ein kleiner Junge, der rein äußerlich überhaupt nicht zu ihr passte. Es klingelte. Ran fuhr hoch. Sie sah zur Tür, zu der schon Conan lief. Wer da hereinkam, Ran konnte es nicht glauben. "Oh, Frau und Herr Kudo? Was machen sie hier?" "Na wir sind deswegen hier." Yukiko Kudo zeigte auf den Bauch, den Ran vor sich herschob. "Wir wissen, das Shin-ichi der Vater ist. Und auch wenn es spät kommt, wollen wir dir unsere Unterstützung anbieten. Zwar sind wir ein wenig enttäuscht, das du uns es nicht gesagt hast, aber wir helfen dir." "Seit wann und von wem wissen sie es?" "Von Shin-ichi. Er hat es uns schon vor knapp einem halben Jahr gesagt. Wir hätten es auch nur gerne von dir gehört." "Tut mir leid. Ich hätte daran denken sollen." "Schon gut. Hauptsache wir sind jetzt hier. Wenn es soweit ist rufe uns an. Zu welcher Uhrzeit auch immer. Wir kommen dann und helfen dir. Egal was es ist. Selbst wenn es nur darum geht, Conan zu uns zu holen. Das ist es, was wir dir sagen wollten." "Danke. Ich verspreche ich werde anrufen" "Wir sind immer für dich da. Vergiss es nicht." Yukiko strich Ran beruhigend über den Kopf. Dann verließ sie gefolgt von ihrem Mann wieder die Wohnung. "Woher weiß Shin-ichi davon? Ich habe es ihm nicht sagen können." Ran sah auf Conan. "Er ist Detektiv. Er weiß alles." Conan ging in sein Zimmer. Ran sah ihm nach. Shin-ichi? Ran saß auf ihrem Bett und schaute zum Fenster hinaus. Draußen schien der Mond. Es war eine ruhige Nacht. Immer wieder tauchten die Augen auf. Seine Augen, seine blauen Augen. Wie hatte er es nur fertig gebracht, ihr so viele Dinge nur mit seinen Augen zu erzählen. Hatte er das vorher auch getan und sie konnte es nur nicht sehen? Sie überlegte, sah zwei Augen durch Brillengläser. Es waren die gleichen Augen, die gleichen Augen wie Shin-ichi sie hatte. Diese Augen sagten ihr auch nicht immer was er fühlte. Nur gelegentlich kam es durch, immer dann, wenn er es nicht mehr unterdrücken konnte, wenn etwas passierte, was er nicht vorhergesehen hatte. Wenn Conan Shin-ichi ist, dann konnte sie damals in seinen Augen lesen, weil er nicht mehr Herr seiner Gefühle war? Oder wollte er seine Gefühle nicht zurück halten, wollte er das sie es sah? Leise trat sie in das Zimmer in dem Conan schlief, kniete sich hin und betrachtete ihn. Sie hörte seinen ruhigen Atem, sah sein friedliches Gesicht. Sachte strich sie ihm über die Haare. Shin-ichi? Bist du Shin-ichi? Ob er schöne Träume hat? Genauso leise wie sie das Zimmer betreten hatte, verließ sie es wieder. Als die Tür sich schloss, öffnete Conan die Augen, richtete sich auf und sah traurig in die Richtung in der Ran verschwunden war. Warum war sie hier, fragte er sich. Conan legte sich wieder hin und schloss die Augen. Ran! Ran! Ran saß auf dem Boden in ihrem Zimmer. Sie saß einfach da und schaute vor sich hin. In den letzten Tagen, hatte sie oft mit Shin-ichis Eltern telefoniert, oder hatte sich mit ihnen getroffen. Es war das erste Mal, seit sie wusste das sie schwanger war, das ihr jemand das Gefühl gegeben hatte, das ihr Kind willkommen war. Ihre Eltern akzeptierten es zwar, aber so richtig gefreut hatten sie sich nie und Conan kümmerte sich nicht darum. Mit Ausnahme dieses einzigen Males, als sie seine Hand auf ihren Bauch legte, dieses eine Mal hatte er eine Reaktion gezeigt. Und die war nicht gerade berauschend gewesen, eher würde sie es als panisch bezeichnen. Bei einem ziehen im Bauch richtete sie sich straff auf. Dann sackte sie wieder in sich zusammen. Sie griff nach dem Foto, welches vor ihr auf dem Boden lag. Shin-ichi. "Ran?" Sie drehte ihren Kopf zur Seite. In der Tür stand Conan und schaute sie an. Er stand da und schaute nur. Seine Augen ruhten sorgenvoll auf ihr. Verwirrt schaute sie ihn an. Schon wieder, schon wieder sah sie in ihm ihren Shin-ichi. Wieder sahen seine Augen sie an, wie Shin-ichi sie damals ansah. Immer und immer wieder seine Augen, sie wollten einfach nie mehr verschwinden, wollten nie wieder aus ihrem Kopf. Conan lief fort. Sie hörte, wie er sich schnell entfernte. "Onkel Kogoro!", rief er im Laufen. "Onkel Kogoro, komm schnell." "Lass mich in Ruhe du Nervenzwerg.", hörte sie ihren Vater ihm antworten. Ein Trampeln kam ihr entgegen, Conan schien umgedreht zu haben und in die entgegengesetzte Richtung zu laufen. Sie sah wie Conan an ihrem Zimmer vorbei rannte, konnte hören, wie er das Telefon nahm und eine Nummer wählte. "Eri Kisaki bitte." ... "Sie ist nicht da?" ... "Richten sie ihr bitte aus, sie möge so schnell es geht zu ihrer Tochter kommen. Danke." Conan hatte den Hörer aufgelegt. Ran konnte es hören. Nein er nahm ihn wieder ab. "Ran.", sagte er nur kurz, dann legte er endgültig auf. Kurz darauf erschien er wieder in der Tür. Sah sie an und schwieg. Dieses Schweigen, das gleiche Schweigen, die gleichen Blicke, alles so wie damals, alles so wie in dieser Nacht. Sie schloss die Augen, ließ ihre Erinnerung schweifen, alle Gefühle kamen in ihr hoch, alle Gefühle die sie damals hatte. Tränen traten in ihre Augen. Eine sanfte Berührung an ihren Händen holte sie in die Wirklichkeit zurück. Beim öffnen der Augen stahlen sich ihre Tränen davon und liefen ihr die Wangen herunter. Conan saß vor ihr und hatte seine Hände auf die ihrigen gelegt. Er sah sie sorgenvoll an und sie sah nur zurück. Ihre Blicke begegneten sich. Trotzdem sie seine Sorgen in seinen Augen lesen konnte, fühlte sie sich entspannt. Es gab jemanden, der bei ihr war. Conan. Oder war es doch Shin-ichi? Seine Augen schienen ihr genau das sagen zu wollen. Minuten später klingelte es. Conan sprintete los um die Tür zu öffnen. "Ran wie geht es dir?" Yukiko betrat das Zimmer und ließ sich neben Ran nieder. "Ganz gut soweit. Conan hatte mir bis eben Beistand geleistet." "Was hat er getan?" "Er war nur da, einfach nur neben mir." Ran klopfte auf den Boden neben sich, Conan trat auf sie zu und setzte sich neben Ran. "Was ist den hier los?" Kogoro Mouri trat zu Yusaku Kudo, der in der Tür stand. "Sieht so aus als würde Ran ihr Baby bekommen.", sagte der mit einem Seitenblick. "Wieso sagt mir das keiner?" "Hab ich versucht, aber ich sollte ruhig sein." Conan war wütend auf ihren Vater. Wie konnte er nur so gleichgültig sein. Nein, er durfte Onkelchen nicht kritisieren, er war selbst nicht besser. "Wann müssen wir los?", fragte Ran unsicher. "Du entspannst dich und lässt alles auf dich zukommen. Alles weiter übernehmen wir." Yukikos Worte beruhigten sie. Ran war froh mit Shin-ichis Mutter eine erfahrene Frau an ihrer Seite zu haben. Ihre Mutter war nicht bei ihr. Aber Conan hatte wenigstens versucht sie zu erreichen. Das ziehen wurde stärker. Ängstlich sah Ran zu Yukiko. Diese lächelte nur und hielt ihre Hand. Yusako blickte auf die Uhr. "Was hältst du davon, wenn mir ein wenig Musik anmachen?", fragte Yukiko. Ran nickte. "Conan...", fuhr Yukiko fort, "... kannst du mal für etwas Musik sorgen?" Der Angesprochen erhob sich und legte eine CD ein. Leise Musik erklang. Warum hat er ausgerechnet diese CD ausgesucht? Fragte sich Ran. Genau diese CD hörte sie immer, wenn ihr wehleidig ums Herz wurde und sie viel an Shin-ichi dachte. "Weiß deine Mutter Bescheid?" Yukiko streichelte die Hand von Ran. "Ja Conan hat versucht sie zuerst zu erreichen. Aber sie ist nicht da." "Sie wird schon kommen. Und du kommst mit mir mit, wir werden einen Schluck trinken gehen." Yukiko erhob sich. Ran folgte ihr. Auf den Weg in die Küche hielt sie kurz inne. Yusaku warf einen erneuten Blick auf seine Uhr und gab seiner Frau ein beruhigendes Zeichen. "Wir haben noch Zeit Ran.", sagte diese dann. So ging es weiter. Yukiko versuchte Ran abzulenken. Und alle warteten auf Rans Mutter. Dann klingelte es erneut. Wieder war es Conan der öffnete. Eri kam herein. "Entschuldige ich war bei Gericht." "Keine Sorge wir haben uns solange um Ran gekümmert." Yukiko begrüßte Eri. "Danke für deine Hilfe. Nimm es mir nicht übel, aber wenn ihr hier seid, wo ist dann eigentlich der Übeltäter der Ran in diese Situation gebracht hat?" "Eigentlich gehören dazu ja zwei, also beschuldige nicht nur Shin-ichi. Und was ihn betrifft, so ist er immer bei ihr.", antwortete ihr Yusaku. Rans Blick suchte nach Conan. Verstört saß er in der Zimmerecke und folgte dem Gespräch mit gesenktem Blick. Warum müssen alle auf mir rumhacken. Ich habe dies auch nie gewollt, ich wollte nie fort von Ran, wollte ihr nie Kummer machen und sie schon gar nicht mit einem Kind sitzen lassen. Wenn ich ihr doch nur helfen könnte. Ich fühle mich so nutzlos, so überflüssig, so hilflos, so mies. Irgendwann gab Yusaku das Zeichen zum Aufbruch. Mit zwei Autos begaben sie sich ins Krankenhaus. Eri meldete ihr Tochter an. Dann begleitete sie Ran in Richtung Kreißsaal. Conan folgte den beiden. "Halt du musst draußen bleiben." Eine Schwester hielt Conan auf. Ran drehte sich zu ihm um. "Conan!" Vorwurfsvoll kam Yukiko auf Conan zu, nahm ihn bei der Hand und zog in mit sich. "Nein lass los. Ich will bei ihr bleiben." Conan wehrte sich und versuchte seine Hand aus die von seiner Mutter zu ziehen. "Das ist nichts für kleine Kinder, wir warten hier. Rans Mutter ist bei ihr und wird ihr helfen. Du störst nur." "Ich bin kei..." Yukiko hielt ihm im letzten Augenblick den Mund zu. Er schüttelte sie ab. "Lass mich los, ich will bei Ran bleiben." Er warf einen Blick auf Ran. Ein Blick der darum bat, das sie ihn mitnahm. Ein Blick der ihr sagte, das er Angst um sie hatte. Ein Blick, der voller Sorgen war. Ein Blick, der einen Wunsch zeigte. Einen Wunsch der bisher tief in ihrem Herzen verborgen war. Shin-ichis Wunsch. Shin-ichi. Die Tür schloss sich hinter Ran und trennte sie von Conan. Nur noch leise hörte Ran das Protestgeschrei von Conan. Eine Träne lief ihr die Wange runter. "Keine Angst du schaffst es Ran." Ihre Mutter drückte ihre Hand. Nein sie hatte keine Angst sein Kind zur Welt zu bringen, sie weinte um ihn. Um Shin-ichi. Vor der Tür hatte Yukiko zu tun ihren Sohn festzuhalten. "Wir müssen nach Hause. Er wird hier nicht zur Ruhe kommen.", sagte sie zu Yusaku. Er nickte zustimmend. "Ihr nehmt den kleinen Nervenzwerg mit?", fragte Kogoro, der auch wieder mal ein paar Worte fand. Yukiko und Yusaku sahen ihn verwundert an. Nervenzwerg? "Du meinst Conan?", fragte Yukiko. "Ja den meine ich. Nehmen ihr ihn mit?" "Fürs erste ja. Wir haben es Ran versprochen." Yukiko festigte den Griff um Conan zu halten. "Ruf uns bitte an, wenn das Baby da ist. Tu uns den Gefallen?" Kogoro brummte zustimmend. Dann verließen Yukiko, Yusaku und ein sich wild wehrender Conan das Krankenhaus. "Benimm dich, was willst du ausrichten? Du bist in den Augen der anderen ein Kind. Die ganze Zeit hat dich ihre Schwangerschaft nicht interessiert und nun machst du so ein Theater.", sagte Yukiko als sie im Auto saßen. Sie war wütend auf Conan. "Sie leidet. Sie braucht mich." Conans Augen funkelten böse. "Beruhige dich erst mal Shin-ichi." Ruhig erklang die Stimme von seinem Vater. Wie ein Häufchen Elend saß Conan im Auto. Seine Gedanken waren in jeder Sekunde bei seiner Ran. Er wäre gern bei ihr gewesen, hätte ihr in dieser schweren Zeit die auf sie zukam ihre Hand gehalten, hätte ihr liebe Worte ins Ohr geflüstert, nur damit sie sah, das er bei ihr war, das ihr Shin-ichi bei ihr war und sie nie im Stich lassen würde, das er sich auf das Kind genauso freute wie sie. Zu Hause angekommen, stürzte er die Treppe zu seinem Zimmer hoch. Laut knallte die Tür zu. "Komm zurück und stell deine Schuhe ordentlich weg.", rief im Yukiko hinterher. Doch Yusaku bückte sich und tat es für seinen Sohn. "Lass ihn. Er hat es nicht leicht." "Kannst du mir das erklären?" "Du würdest es nicht verstehen." Dann ging er in die Bibliothek. Kopfschütteln sah sie ihm nach, ihre Blicke wanderten nach oben. Langsam schritt sie die Treppe rauf. An Shin-ichis Zimmer angekommen hielt sie inne und lauschte. "Komm runter. Du sollst ihn in Ruhe lassen.", erklang Yusakus Stimme scharf durchs Treppenhaus. Yukiko war beleidigt und zog sich zurück. Nun war es ruhig im Haus. Conan hatte sich auf sein Bett geworfen. Er fühlte sich schlecht. Er hatte Ran im Stich gelassen. Sie war im Krankenhaus und quälte sich. Dabei hatte sie doch so gehofft, das er irgendwann noch auftauchen würde. Stattdessen lag er hier, war immer noch in diesem Kinderkörper. War immer noch Conan und nicht Shin-ichi. Er sah Ran wieder in ihrem Zimmer sitzen, sah ihre ängstlichen Blicke, die nach Hilfe riefen. Und er, dessen Hilfe sie am meisten in diesem Augenblick brauchte, er konnte ihr nicht zu Hilfe eilen. Was soll ich nur tun? Conan rollte sich auf den Rücken und betrachtete seine Handfläche. Wieder spürte er die Bewegung des Kindes in Rans Bauch. Sein Kind, er hatte sein Kind gespürt. Und nun würde er es bald sehen. Er konnte sich nicht mal richtig freuen. Zu schmerzlich war der Gedanke, das er das Kind niemals so behandeln durfte wie er wollte. Lass keine Gefühle zu, sagte er sich. Das was du bisher erlebt hast, reicht. Mehr darf es nicht werden, es macht dich sonst kaputt, wird dich bis an einen Nervenzusammenbruch führen. Er richtet sich auf, sah sich um. Hier in diesen Raum hatte er seine Kindheit verbracht, hier war er aufgewachsen, hier wollte er mit Ran und seiner zukünftigen Familie leben. Sein Traum schien nicht in Erfüllung zu gehen. Es wurde draußen dunkel, müde ließ er sich zurück fallen. Lass keine Gefühle für das Kind zu, sagte er noch zu sich, bevor er einschlief. Mitten in der Nacht wurde er durch das Telefongeklingel geweckt. Leise schlich er zur Treppe. Sein Vater hatte abgenommen. Viel sagte er nicht. Aber man konnte entnehmen, das Ran das Baby zur Welt gebracht hatte. Jetzt war er also selbst Vater. Als er hörte das sein Vater die Treppe hochkam, verschwand er schnell wieder in seinem Zimmer. Schnell hüpfte er ins Bett und tat so als würde er schlafen. Schon ging die Tür auf. "Ich weiß das du nicht schläfst.", sagte Yusaku und machte das Licht an. "Willst du es wissen?" "Nein!", antwortete Conan kurz, zog die Decke über den Kopf und hielt sich seine Ohren zu. Yusaku löschte das Licht und schloss die Tür hinter sich. "Was ist mit ihm nur los?" Yukiko trat auf ihrem Mann zu. "Hast du schon mal etwas gewollt, und wusstest das es besser für dich ist, wenn du es ablehnst. Shin-ichi hängt sprichwörtlich zwischen zwei Stühlen. Er weiß nicht wie er sich entscheiden soll. Sein Herz sagt ja, sein Verstand sagt nein. Er will beidem folgen, aber er weiß nicht wie. Für nur eines kann er sich entscheiden. Aber ich denke, Ran wird ihm helfen. Sie wird es schon hinbekommen." Damit schob er seine Frau wieder ins Schlafzimmer. Kapitel 2: Der Tag an dem sich ihr Leben änderte ------------------------------------------------ Mensch Pris musstest du mir es so derartig hart ins Gesicht schleudern? *vom Kissen kipp, dann sich lachend wieder aufricht* Das hättest du auch 5 FFs vorher sagen können. Außerdem hab ich ein Betaleser. Der stellt oft genug Sätze um und korrigiert. Und dann gibts ja auch noch ein anderes Phänomen. Wenns willst schick ich es dir mal zu. Ist echt geckig zu lesen. ________________________________________________________________________________ "Los raus aus dem Bett. Wir wollen Ran besuchen gehen." Shin-ichis Mutter kam in sein Zimmer. "Geht allein, ich will nicht mit.", antwortete Conan mürrisch und schob sich die Decke über den Kopf. Ihm war schwer ums Herz. Seit dem Anruf letzte Nacht hatte er nicht mehr geschlafen. Er wusste nicht mal, was er denken sollte. Irgendwann im Morgengrauen hatte er beschlossen, das Kind komplett abzulehnen. Das es da war und das er mit dem Baby zusammen wohnte, reichte ihm. Schon das würde für ihn schwer zu ertragen sein. "Kommt gar nicht in Frage." Yukiko zog ihm die Decke weg. Conan drehte sich um und schrie seine Mutter an. "SIEH MICH DOCH AN. WER BIN ICH DENN SCHON? LASST MICH IN RUHE." Yukiko war schockiert. Diese Reaktion hatte sie von ihm nicht erwartet. Von hinten näherte sich ihr Yusaku, nahm ihr die Decke ab, schob sie sanft aus dem Zimmer und schloss die Tür. Dann setzte er sich auf das Bett seines Sohnes. "Du bist Vater einen kleinen Jungen, der dich braucht. Und Ran braucht dich auch. Sie vertaut dir." "Sie vertraut Shin-ichi. Sie weiß aber nicht einmal, das ich Shin-ichi bin. Wie kann sie mir dann vertrauen. Wenn sie mich ansieht, sieht sie immer nur Conan." "Sie vertaut dir. Nach Shin-ichi bist du ihre nächste Wahl. Du kannst tun und lassen was du willst, sie wird dir immer vertrauen, egal in welchen Körper du steckst. Irgendwie scheint sie zu spüren, das du ihr Shin-ichi bist, auch wenn es nie ausgesprochen wurde und du ihr immer wieder versuchst etwas anders zu erzählen und sie dir diesen Glauben schenkt. Sie spürt etwas anderes, sie spürt das sie dir vertrauen kann. Gib es doch zu, es gibt Momente, da behandelt sie dich wie Shin-ichi." Conan überlegte, manchmal schien es wirklich so als würde sie ihm ohne wenn und aber folgen, so wie sie es früher getan hatte, als er noch Shin-ichi war. Auch wenn sie immer schimpfte und rummoserte, sie war ihm immer gefolgt. Und manchmal tat sie es auch jetzt. "Willst du deinen Sohn wirklich verleugnen?" "Mein Sohn.", sagte Conan leise zu sich, bevor er seinem Vater die Antwort gab. "Im Prinzip nicht, aber was kann ich schon für ihn tun? Es fällt mir so schon schwer genug Ran nicht so behandeln zu können, wie ich es will. Sie in meine Arme zu schließen und ihr die Geborgenheit zu schenken, nach der sie sich so sehr sehnt. Was wird es erst werden, wenn ich auch noch meinen eigenen Sohn ignorieren muss, wenn ich ihn nicht trösten kann wenn er weint. Wenn ich bei ihm sein will und es nicht kann? Ich ertrage das nicht mehr." Conans Stimme war leise. Er sprach sich seine Sorgen, seine Ängste von der Seele. "Ich verstehe was du fühlst. Mir würde es nicht anders gehen. Aber sieh, Ran wartet auf dich. Willst du sie enttäuschen. Ich glaube sie will dir unbedingt den Kleinen zeigen. Was sollen wir ihr sagen, wenn wir ohne dich im Krankenhaus ankommen? Reiß dich zusammen. Du bist mein Sohn und du schaffst das. Du hast so vieles geschafft in deinem Leben. Da wird dich diese Herausforderung nicht aus der Bahn werfen." Yusaku stand auf. "Komm schon." "Papa?" "Ja?" "Es ist wirklich ein Junge?" Conan hielt seinen Kopf gesenkt. "Ja, es ist ein Junge. Und ich gehe mir meinen Enkel jetzt ansehen." "Papa?" "Ja?" "Hat sie ihm schon..., hat sie ihm schon einen Namen gegeben?" "Hat sie." "Welchen?" "Frag sie selber." Dann ging Yusaku entgültig. Langsam stand Conan auf. Warum verändert ein Kind so sehr das Leben? Er zog sich um. Einen Sohn, er hatte jetzt einen Sohn. Conan blickte in den Spiegel. Der, der ihn dort ansah, der missfiel ihm. Er konnte seinen Anblick nicht mehr ertragen. Conan holte aus und schlug mit der Faust in den Spiegel, er war wütend. Klirrend fielen die Bruchstücke herunter. Betreten stand er da, um ihn herum verteilt, lag in Stücken der Spiegel. Kleine Blutstropfen bildeten sich auf dem Handrücken. Yukiko trat wieder zu ihm, sah das Malheure. "Wir räumen das nachher auf. Mach deine Hand sauber und dann komm, wir wollen los." Conan tat wir ihm gesagt. Zum Glück waren es nur kleine Schnittwunden die er bei dieser dämlichen Sache davongetragen hatte. Im Auto war er still. Alles in ihm wehrte sich dagegen zu Ran zugehen, und doch wollte er zu ihr, wollte sehen ob sie alles gut überstanden hatte, wollte auch das Baby, wollte seinen Sohn sehen. Wie sollte er sich entscheiden? Er war hin und her gerissen von seinen Gefühlen. Schweigend ging er an der Hand seiner Mutter auf die Station. Man hörte Babygeschrei. Nein ich kann es nicht tun, es geht nicht. Tut mir leid Ran aber ich kann es nicht. Yusaku klopfte an eine Tür. Conan hörte ihre Stimme, wie sie zum Eintritt aufforderte. Er schluckte. Yusaku hatte die Tür geöffnet und betrat den Raum. Yukiko folgte ihm, Conan hinter sich herziehend. Conan starrte auf den Boden. Er konnte ihr nicht ins Gesicht sehen. Als er losgelassen wurde, lief er sofort zum Fenster und schaute hinaus. Schaute hinaus auf etwas, was es nicht zu sehen gab. "Ui, der ist aber niedlich." Yukiko brach in entzücken aus. Sie und Yusaku betrachten den kleinen Menschen, der in seinem Bettchen lag. "Ich würde sagen ein neuer Shin-ichi. Er sieht aus wie Shin-ichi." "Conan?" Rans liebliche Stimme rief ihn leise. "Conan, willst du dir nicht auch Shinji ansehen?" Shinji, so heißt er also. Mit jeder Information, die er über das Baby erhielt, wurde ihm seine Entscheidung immer schwerer gemacht, zwang ihn dazu alles noch einmal zu überdenken. Er schloss die Augen, nein er musste standhaft bleiben. Erneut starrte er aus dem Fenster. "Ach übrigens Ran, ich soll dir schöne Grüße von Shin-ichi ausrichten." Yukiko hatte sich auf die Bettkante gesetzt. Rans Augen weiteten sich, füllten sich mit Tränen. "Wo ist er? Warum lässt er mich allein? Er weiß doch das er Vater wird. Ist er nicht glücklich darüber? Warum lässt er seinen doofen Fall nicht sausen? Es ist immerhin sein Kind. Wir haben uns doch geliebt." Ran weinte nun bittere Tränen. "Ich kann nicht verstehen warum er kein Interesse an seinem Kind hat." "Er kann nicht Ran." Yusaku versuchte Ran zu trösten. Er trat an das Fenster und stellte sich neben Conan. "Er ist gefangen. Ein Gefangener seiner selbst. Glaube mir, wenn er die Möglichkeit hätte, wäre er hier. Er liebt dich Ran, und das kannst du mir ruhig glauben. Er sehnt sich danach bei dir zu sein. Hast du es denn nicht selbst gefühlt, als er damals bei dir war? In der Nacht als euer Kind entstand?" Ran sah auf Yusaku. Shin-ichi und er hatten die gleiche Stimmlage, wenn sie leise sprachen. "Ran so sehr er auch will, er kann nicht hier sein. Kann nicht bei dir sein. Kann nicht sein Kind im Arm halten. Aber er sucht immer danach, danach zu dir zu kommen. Nur die einzige Möglichkeit die er hat um mit dir persönlich in Kontakt zu treten ist, wenn er dich anruft. Schafft er es wirklich mal seinem Gefängnis zu entfliehen, dann war er immer bei Dir. Aber er muss zurück, dahin zurück wo er herkam. Er geht, nur damit sie nicht merken, das er für einen Augenblick seiner Gefangenschaft entkommen war. Das alles tut er nur um dich zu schützen und nun auch für sein Kind. Er ist Stolz auf seine kleine Familie, glücklich das auch er Vater geworden ist. Ich weiß, noch wie es bei Shin-ichis Geburt war. Als sie ihn mir in den Arm gelegt haben. Ich konnte keinen Blick von ihm wenden. Seine blauen Augen schauten mich an, schienen mich zu beobachten. Er hat meinen Finger festgehalten, so als würde er sagen wollen, das ich nicht gehen soll. Und dann ist er eingeschlafen. Er ist einfach eingeschlafen in meinem Arm. Ganz friedlich lag er da, atmete ruhig und hielt meinen Finger fest. Er war erst wenige Stunden alt und trotzdem wusste er, das ich sein ganzes Leben für ihn da sein würde um ihn zu beschützen. Neun Monate hatte Yukiko ihn. Nun durfte ich ihn auch halten. Meinen Sohn. Shin-ichi würde es auch gern tun. Aber er kann es nicht. Er wird seinen Sohn nicht im Arm halten, wird ihn nicht anschauen, wird nicht staunen über dieses kleine Wunder, wofür es nur zwei Liebende und eine Nacht brauchte. Sieh ihn dir an euren Sohn. Shin-ichi wird ihn nie wieder so klein sehen. Es tut mir weh zu wissen, das dieses Erlebnis Shin-ichi versagt bleibt." Yusaku wendete sich von Fenster ab, trat zu seiner Frau und legte ihr seine Hand auf ihre Schulter. "Dort wo er jetzt ist, ist er wie ein Verhungernder an einem reich gedeckten Tisch. Ein Verhungernder, der nicht essen darf. Er ist ein Verdurstender, in einem See voll Trinkwasser." Ran und Yukiko standen die Tränen in ihren Augen. "Ran...," Yukiko nahm Rans Hand, "... die Kudo-Männer, wenn sie auch manchmal schwer zu verstehen sind, wenn sie auch recht eigensinnig sind, wenn es selten vorkommt, das sie ihren Gefühlen freien Lauf lassen, aber die Kudo-Männer, wenn sie lieben, dann lieben sie aus vollem Herzen, bedingungslos. Ich kenne das von Yusaku, und für Shin-ichi gilt das gleiche. Wenn ich sehe wie du leidest, dann weiß ich das Shin-ichi genau so leidet wie du. Du hättest ihn gestern sehen sollen, er war am Boden zerstört, das er nicht bei dir sein konnte. Aber irgendwann, irgendwann wird er wieder bei euch sein. Er arbeitet daran, er kämpft dafür." Er war da? Rans Gedanken schweiften ab. Sie sah Shin-ichis Augen. Seine Augen, die sie damals verführten. Seine Augen, die traurig und zugleich erschrocken waren, als er die Bewegung seines Kindes in ihr fühlte. Seine Augen, die gestern auf ihr ruhten. Seine Augen, die verzweifelt dreinschauten, als sie in den Kreißsaal gebracht wurde und er draußen bleiben musste. Seine Augen, die sagten, das er so gern bei ihr bleiben wollte, damals und gestern. Sie sah diese Augen vor sich. Seine Augen konnten nicht lügen, nein das konnten sie nicht. Jetzt wusste sie wo er war. Schon öfters hatte sie es geglaubt und jedes Mal hatte er sie vom Gegenteil überzeugt. Nun hatte sie in seine Augen gesehen. Nun konnte er sich nicht mehr verstecken. Ran sah auf Conan, der noch immer aus dem Fenster starrte. Er hatte noch nicht einmal einen Blick auf das Kind geworfen, hatte nicht einmal sie angeschaut als er reinkam. Dieses Verhalten, die Augen die sie in der Vergangenheit gesehen hatte und die Worte die seine Eltern sagten, waren Beweis genug, das Conan Shin-ichi war. Sie konnte sehen, das er unter dieser Situation litt. Wenn er in diesem Körper gefangen war, dann war klar, warum er nicht bei ihr sein konnte, als Shin-ichi bei ihr sein konnte. Als Conan war er ja bei ihr, Tag für Tag, aber mit diesem Körper war es etwas anderes. Sie sah ihn an. Niemand würde glauben, das er der Vater des Kindes war. Er würde sich nie so um seinen Sohn kümmern können, wie er es als Shin-ichi tun würde. Ihm würde die Rolle als Vater tatsächlich abgeschlagen werden. Er steht vor seinem Kind und er würde nie die Vaterrolle übernehmen können. Sie verstand nun, warum er sich so abweisend benommen hatte und es immer noch tut. "Shin-ichi entschuldige, das ich so egoistisch bin. Ich sollte dir keine Vorwürfe machen." Ran stand auf und ging auf Conan zu. Sie umfing seinen starren Körper. "Du hast dich verraten. Deine Augen, deine Haltung, die Ereignisse. Es hat dich verraten." Ran sprach leise. "Du brauchst nicht mehr zu lügen und es verleugnen. Komm, jetzt wo ich dich entdeckt habe, lass uns für einen Augenblick eine richtige Familie sein, nur einen kleinen Augenblick. Nur kurz. Du hast deinen Vater gehört, diese Gelegenheit kommt nie wieder. Ich möchte das du deinen Sohn hältst, so wie du mich damals in der Nacht gehalten hast. In der Nacht, in der ich deine Liebe spürte und mich geboren fühlen durfte." Conan hob seine Hand und legte sie auf die Arme von Ran, die immer noch gekreuzt auf seiner Brust lagen. "Tut mir leid, das ich nicht so für euch da sein kann, wie ich es gerne möchte.", sagte er leise. Jetzt war ihm das Geheimnis, was er jahrelang mit sich herumgetragen hatte, egal. Sie hatte ihn erkannt. Er konnte und er wollte sich nicht mehr vor ihr verstellen. Das einzige was er wollte, war bei ihr sein, sie in seinen Arm nehmen, ihr sagen wie sehr er sie vermisste. Nur dieser kleine Körper, dieser Kinderkörper hielt ihn davon ab. Die Zimmertür fiel ins Schloss. Ran sah sich um, um zu sehen wer hereingekommen war. Aber es außer ihnen beiden und dem Baby war keiner da. Shin-ichis Eltern hatten das Zimmer verlassen. Sie würden draußen warten. Die beiden waren wirklich für ihren Sohn da. "Komm!" Ran erhob sich, nahm Conan bei der Hand und zog ihn zum Bett. "Setz dich besser auf das Bett.", sagte Ran, während sie das Baby aus seinem Bettchen nahm. Als sie sich umdrehte, saß Conan da und schaute sie mit großen Augen an. Seine Augen, die so viel Gefühl zeigten, die Erwartung, die Neugier aber auch ein wenig Angst und Traurigkeit. Ran legte ihm das Baby in den Schoß. Und er sah seinen Sohn, zum ersten Mal. Sah sein zartes Gesicht, die winzige Nase, den kleinen Mund. Er sah seine blauen Augen, welche versuchten ihn zu fixieren. Conan nahm die Brille ab und legte sie neben sich. Dann sah er wieder auf seinen Sohn. Die Faszination die jedes Baby auf einem ausübt, hatte ihn ergriffen. Der Gedanke, das dieses Kind sein eigen Fleisch und Blut war, verstärkte diesen Effekt noch. Eigentlich hatte er vorgehabt keine emotionalen Bindungen zu dem Kind aufzubauen, da er doch nie der Vater für ihn sein kann. Und nun war es doch passiert. Vorsichtig streichelte er die kleinen Finger an der Hand des Babys. Nun passierte genau das gleiche, was vor Jahren stattfand, als er im Arm seines Vaters lag. Shinji griff nach seinem Finger und hielt ihn fest, öffnete nicht mehr seine kleine Hand. Conan rann eine Träne über die Wange. Da er keine Hand mehr frei hatte, ließ er sie einfach tropfen. Das alles hatte ihn ungeheuer mitgenommen. Nichts wünschte er sich in diesem Moment mehr, als wieder der Alte zu sein. Für Ran und seinem Sohn da zu sein. Aber es war nicht abzusehen, wann das jemals soweit sein würde. Eine zweite Träne tropfte ihm von der Nase. Er hob Shinji höher und legte seine Wange an die des Babys. Ganz sanft drückte er es an sich. "Tut mir leid Shinji. Tut mir leid, das ich nicht bei dir und deiner Mutter sein kann, das ich euch so viel Kummer bereite und es weiter tun muss." Er ließ den Kleinen wieder auf seine Knie zurück sinken und sah Ran an. Seine Augen glänzten feucht und sein Blick war von Traurigkeit erfüllt. Er konnte nicht glücklich sein, auch wenn er den schönsten Grund dafür in seinen Armen hielt. Die Tatsache, das er immer noch in diesem Kinderkörper steckte, überdeckte alle seine Glücksgefühle. "Nimm ihn mir bitte wieder ab." Ran legte Shinji wieder in sein Bettchen zurück. Conan wischte sich die Tränenspuren aus dem Gesicht, setzte seine Brille auf und putzte sich seine Nase. Dann sprang er von Bett und schaute erneut aus dem Fenster. "Ran..., Ran es ist mir unangenehm, das du mich so siehst.", sagte Conan leise. "Nicht nur das du jetzt weißt, das ich in diesem Kinderkörper stecke, sondern das du gesehen hast...," Er machte eine Pause, "das du gesehen hast..., das ich..., meine Gefühle..." "Shin-ichi deine Augen, sie haben mir damals gezeigt wie sehr du mich liebst. Sie haben mir gezeigt wie schwer dir der Abschied fiel, haben mir deine Wünsche offenbart. Und heute haben sie mir gezeigt wie traurig du bist. Ich hoffe, das du mir noch oft deine Gefühle zeigen wirst. Sie geben mir Mut und Kraft. Selbst wenn du weinst. Es tröstet mich dann, weil ich merke, das du das gleiche fühlst wie ich. Und das macht uns stark. Stark für die Zukunft, auch wenn es eine ungewisse Zukunft ist. Aber wir schaffen es, schaffen das alles durchzustehen. Für uns zwei und für Shinji." "Entschuldige Ran, sei mir nicht böse, aber ich möchte jetzt allein sein." "Schon gut, ich kann dich verstehen. Versprich mir, das du uns morgen wieder besuchst. Bitte." Conan sah Ran an. "Ich verspreche es." Dabei hatte er ein winziges Lächeln im Gesicht. Und Ran lächelte auch. "Ran noch etwas, ich weiß nicht ob es schon dafür zu spät ist, aber es wäre besser, wenn mein Name nicht auf seiner Geburtsurkunde erscheint. Es dient einfach nur zur Sicherheit, zu eurer Sicherheit." Ran nickte, sie hatte verstanden. "Bis morgen Ran." "Bis morgen Shin-ichi." Conan blieb kurz stehen. Sie hatte ihn beim Namen genannt, bei seinem richtigen Namen. So zärtlich, so liebevoll, das es ihm eine Gänsehaut bereitete. Conan verließ das Zimmer und gesellte sich zu seinen Eltern. "Na, war es nun so schlimm?" Yukiko beugte sich zu ihm runter. "Ist es immer noch. Die Situation ist neu für mich und sie ist belastend. Ich werde brauchen um alles zu verarbeiten und um meine Gefühle neu zu sortieren. Also lass uns nach Hause fahren." Mit diesen Worten richtete er seine Schritte in Richtung Ausgang. Jeden Tag ging er Ran besuchen, jeden Tag gewöhnte er sich ein wenig mehr daran, das es noch jemand anderen gab den er liebte. Am Tag der Entlassung musste er sich wohl oder übel damit abfinden, das die Anwesenheit des Baby zum Alltag wurde. Ein Schritt weiter, als bisher. Jetzt, wenn es ihm zu schwer ums Herz wurde, konnte er noch gehen. In der Detektei war dieses nicht mehr so einfach möglich. Ran packte ihre Sachen zusammen. Conan saß auf dem Bett und half ihr, als ein Blick auf einen Zettel neben dem Koffer fiel. Er griff ihn sich. Die behördliche Anmeldung für Shinji. Fein säuberlich hatte Ran sie ausgefüllt. In der Spalte in der sein Name stehen sollte, hatte sie ein 'unbekannt' eingetragen. Unbekannt dachte er, während sein Finger seinen eigenen Schriftzug darüber setzte. Unbekannt. Er ließ das Papier sinken. Unbekannt. Sein Blick richtete sich auf Shinji. "Ich verspreche dir, wenn auch nicht gleich, aber sobald es möglich ist, werde ich es korrigieren lassen." Ran hatte die Szene beobachtet. Schwer wurde ihr ums Herz. Und sie wusste, das es ihm genau so ging. Es klopfte. Eri kam herein. Ran schloss ihre Tasche. "So fertig. Ich muss nur noch schnell die Anmeldung für Shinji abgeben, dann können wir los." Ran schnappte sich den Zettel den Conan in der Hand hielt und verließ das Zimmer. Kurze Zeit später, kam sie wieder. "So Shinjis Urkunde wird mir dann per Post zugestellt. Wir können jetzt los. Mama nimmst du sie Tasche?" "Ja meine Kleine. Lass uns gehen. Willst du wirklich nicht zu mir kommen? Dein Vater wird sich über das Babygeschrei bedanken." Ran nahm Shinji auf den Arm. "Ich bleibe wo ich bin. Paps wird sich daran gewöhnen müssen. Es ist immerhin auch sein Enkel und darauf sollte er allmählich Stolz sein." Ran verabschiedete sich von den Schwestern und Ärzten. Dann verließen sie das Krankenhaus und fuhren zur Detektei. Kogoro öffnete die Tür. Shinji stellte die gesamte Detektei auf den Kopf. Alle hatten sich nach ihm zu richten. Seine Bedürfnisse standen an erster Stelle. Bald lagen so einige Nerven blank. Am meisten die von Kogoro. Eines Nacht konnte Ran Shinji nicht beruhigen. Kogoro kam ins Zimmer. "Wird es in dieser Nacht noch einmal ruhig werden oder kann ich mir meinen Schlaf abschminken?" "Ich weiß nicht mehr was ich machen soll." Ran war am verzweifeln. "Hat er Hunger? Hat er eine neue Windel? Hat er Bauchweh?" Kogoro ging in Gedanken eine Liste durch. "Gegessen hat er gerade. Die Windel ist auch frisch. Und sein Bäuerchen hat er auch gemacht." "Lass mich mal ran." Kogoro schnitt eine Grimasse. Nur Shinji schrie weiter. Dann versuchte Kogoro ihn zu kitzeln. Der Erfolg war aber gleich null. "Hutschigutschigu." Nichts half. Hinter ihm tauchte Conan auf, sah sich das alles an. Man, bei dem was du veranstaltest würde ich auch nicht ruhig werden, dachte Conan, schob sich an Kogoro vorbei und legte sich bei Ran aufs Bett, auf dem auch schreiend Shinji lag. Dicht kuschelte er sich an ihn und begann ganz ganz leise zu singen. Nach einer Weile verstummte Shinjis Weinen. Kogoro schlurfte beleidigt in sein Zimmer zurück. Ran setzte sich zu den beiden aufs Bett und sah ihnen glücklich zu. Nach einer Weile schlief Shinji ein. Conan verstummte und richtete sich vorsichtig auf. "Du kannst ja singen.", flüstere sie. Conan drehte sich zu ihr um. "Das ist so gut wie das einzige Lied was ich wirklich singen kann.", flüsterte er zurück und sah ihr in ihre Augen. "Mama hat es mir immer und immer wieder vorgesungen. Irgendwann hatte ich es dann auch tatsächlich drauf. Kann es selbst kaum glauben. Tu mir aber den Gefallen und verrate es keinem, sonst ist mein Image dahin." Vorsichtig glitt er vom Bett und wendete sich zu gehen. "Bleibst du bei mir Shin-ichi?", fragte Ran leise. Conan blieb in der Tür stehen. "Nein. Tut mir leid, aber ich kann nicht." "Ich habe aber solche Sehnsucht nach dir." "Das glaube ich dir. Mir geht es genauso." Er trat einen Schritt zurück und schloss die Tür. "Ich habe auch Gefühle Ran. Kannst du dich erinnern? Als ich als Conan bei dir auftauchte, da sagtest du mir das ich du mich liebst, und wusstest es nicht einmal. In diesem Moment spürte ich, von diesem Augenblick an wird mein hier sein schwer für mich werden, denn auch ich liebte dich bereits zu diesem Zeitpunkt. Denn so wie ich deine Gefühle nicht kannte, so hattest du von meinen keine Ahnung. Wie oft habe ich mich zusammenreißen müssen, wie oft habe ich geglaubt das alles nicht durchstehen zu können. Ich hatte Schmerzen, seelische Schmerzen, so wie du." Conan hatte sich noch nicht zu Ran gedreht, stand immer noch mit den Rücken zu ihr und sprach leise. "Ein gewisses Maß daran kann ich kompensieren. Das Limit für heute ist überschritten. Shinji hat es aufgebraucht. Diese Nacht hat er mich gebraucht, soviel, das ich dir deinen Wunsch nicht erfüllen kann, ohne mir selbst zu schaden, ohne dir zu schaden. Ich habe in den letzten 5 Jahren gelernt zu verzichten, meine Gefühle zurück zu stecken, damit ich mir nicht auch noch weh tue, damit ich nicht irgendwann durchdrehe. Es reichte schon, wenn du so sehr leiden musstest. Wenn ich jetzt gehe Ran, dann tut es uns weh. Wenn ich später gehe, wird es schmerzlicher ausfallen, der Schmerz würde unerträglich werden. Ich weiß es, ich habe es schon so oft mitgemacht. Ich muss lernen zu teilen, lernen dir ein wenig Geborgenheit und Shinji seinen Teil an Liebe zu geben. Eigentlich hatte ich nie die Absicht mein Herz an unseren Sohn zu verschenken, so grausam es sich auch anhören mag. Schau mich an, ich bin Conan. Ich werde nicht das für ihn sein, was ich in Wirklichkeit bin. Genau wie ich dich nicht in meine Arme schließen kann. Nun habe ich es doch getan, habe Shinji doch mein Herz geöffnet. Er hat mich einfach verzaubert. Und nun tut es weh, tief in meinen Herzen. Der gleiche Schmerz, den ich seit meinem Einzug hier mit mir herumtrage. Jemanden zu lieben und es verheimlichen zu müssen, es nicht ausleben zu dürfen, das tut sehr weh." Conan ließ sich auf seine Knie nieder. In sich zusammengesunken kauerte er auf dem Boden. "5 Jahre hatte ich Zeit zu lernen meine Gefühle zu kontrollieren. Und dennoch kommt es vor, das sie mich kontrollieren. So wie vor einem Jahr, als wir uns das letzte mal sahen, als ich dich in den Arm nahm, als wir uns liebten. Weißt du das deine Augen viel erzählen können? In der Nacht, als ich wieder ich selber sein durfte, da wollte ich mich bei dir entschuldigen, das ich dich so lange allein gelassen habe, wollte dir sagen, welche Gefühle ich für dich empfinde. Als du dann vor mir standest, habe ich kein Wort herausgebracht. Deine Augen zeigten deine Wut auf mich. Und dann, auf einmal waren sie dann ganz sanft, fast liebevoll. Alle Schmerzen, die sich angesammelt hatte, sie kamen in mir hoch. Sie verlangten nach Trost, verlangten nach Liebe. Ich wollte dich in den Arm nehmen, doch du bist zurückgewichen und deine Augen sagten mir, das du nicht berührt werden möchtest. Es machte mich traurig, unendlich traurig. Ich hatte Angst das mir die einzige Möglichkeit genommen wird dir zu sagen, wie sehr ich dich liebe. Aber deine Augen, sie zeigten mir auf einmal, das du auf mich gewartet hast. Ich konnte dich umarmen, konnte dich fest halten, konnte dich küssen. Es war so unbeschreiblich schön, so warm, so berauschend. Es machte mich so glücklich, ließ meine Angst, meine Schmerzen verschwinden. Ich habe alles um mich herum vergessen. In diesem Augenblick warst nur du für mich wichtig, nur du. Mein Wunsch in mir stieg, dir zu zeigen wie sehr ich dich liebe, wie sehr ich dich begehre, wie sehr du mir gefehlt hast. Du solltest wissen, was du für mich bist." "Ja ich habe es gesehen. So wie du meine Gefühle in meinen Augen gelesen hast, so habe ich deine Gefühle in deinen Augen lesen können. Deine Augen, ich habe sie immer wieder gesehen. Die ganze Zeit. Immer wieder. Durch sie habe ich dich entdeckt." "Wir waren zusammen. Es war der schönste Augenblick. All meine Sehnsucht, all meine Schmerzen, sie schienen für diesen Moment verschwunden. Es fiel mir unheimlich schwer zu gehen. Ich wollte nicht das du mit ansiehst, wie aus mir wieder Conan wurde. Ich wollte, das du in Sicherheit weiterleben kannst. Meine Hoffnung war, das wir beide für eine kurze Zeit uns wieder beruhigt haben, das wir nicht mehr so sehr unter unserer Trennung zu leiden haben. Das unsere Nacht Folgen haben könnte, das alles anders kam, das es noch schwerer für uns werden würde, daran habe ich nicht einmal im Traum gedacht. Das, was unsere Wunden heilen sollte, das hat eine noch größere verursacht. Auch wenn Shinji ein wunderschönes Geschenk der Natur ist, glücklich werden wir beide dabei nicht. Und das nur, weil ich vor 5 Jahren nicht aufgepasst habe, weil ich unüberlegt gehandelt habe, nur deshalb müssen wir leiden. Shinji wird es nie so empfinden wie wir, weil er es nicht anders kennt. Seine Unbekümmertheit macht mir nur umso deutlicher klar, welchen Fehler ich gemacht habe. Unverzeihlich. Die Hoffnung, die ich jetzt habe ist, das ich so schnell wie möglich wieder zu meinem alten Ich finde, das dieser Alptraum endlich ein Ende hat, damit wir das genießen können, was uns bisher versagt geblieben ist. Bitte habe Verständnis dafür, das ich heute Nacht nicht bei dir bleiben kann. Auch wenn ich das Verlangen tief in mir fühle, dieses Verlangen dich zu lieben, so kann ich dem nicht nachgehen. Nicht mit diesem Körper Ran, nicht mit diesem Kinderkörper." Conan erhob sich. Kurz warf er einen Blick auf Ran, sah in ihre traurigen Augen. Diese Traurigkeit, diese Tränen, er hasste es. Aber er konnte noch nichts daran ändern. Leise verließ er das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Ran legte sich neben Shinji ins Bett. Wehmütig war ihr ums Herz, weil sie sah, wie sehr Conan versuchte tapfer zu sein. Und doch verstand sie ihn, verstand seine Gründe. Ran schloss ihre Augen. Da sah sie ihn. Ihren Shin-ichi. Shinji, der Tag seiner Geburt hatte alles verändert in ihrem Leben. Im Leben von ihr und von Shin-ichi. Jeden Tag wurde ihnen ihre Situation aufs schmerzlichste bewusst. Sie waren eine Familie, und sie waren es doch auch wieder nicht. Den einzigen Trost den Ran nun hatte, war das sie spürte, das sie nicht allein war. Shin-ichi war immer bei ihr. Und Shin-ichi war ein wenig froh darüber, das Ran sich nicht mehr so viele Sorgen um ihn machte. Sie konnten wieder miteinander reden, so wie früher. Und dann gab es Momente in ihrem Leben, da brauchten sie keine Worte. Da verstanden sie sich, wenn sie sich nur in die Augen blickten, sie den anderen in ihre Seele blicken ließen. In diesem Moment, glaubte Shin-ichi wieder in seinen alten Körper zu sein. Aber der Austausch von Zärtlichkeiten blieb ihnen versagt. Nur in ihren Gedanken konnten sie es tun. Und dabei entstand ein Traum, ein Traum in der Ran, Shin-ichi und Shinji glücklich waren. ________________________________________________________________________________ "Tschuldigung ich muss mal schnell weg." Kokomiko rannte aus dem Zimmer. "Hatte sie uns nicht eine längere FF versprochen?" Die dagebliebenen sahen sich an. "Stimmt hatte sie." Kokomiko steckte den Kopf noch einmal zur Tür herein. "Die nächste wird länger, das ist Fakt. Und nun muss ich wirklich los. Bis später." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)