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Goldene Schwingen

von

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Der neue Edelstein

„Alexej!“, donnert die Stimme meines Vaters über den langen Flur des Anwesens. Mit einem genervten Schnauben stehe ich von den Unterlagen, welche er mir zur Durchsicht gab, auf und verlasse das Zimmer. Seitdem in Deutschland der Krieg tobt, ist das Geschäft mit Kunstgegenständen schlecht, so dass mein Vater das Geschäft auf den Kredit- und Informationshandel gelegt hat. Da ich durch meinen besten Freund jemanden habe, der gut im Beschaffen von Informationen über unsere Kunden ist, fällt seit neustem mir diese Aufgabe zu.

„Komme schon!“, gebe ich laut als Antwort und gefolgt von Victor begebe ich mich nach unten.

„Lass euch euren Unmut nicht anmerken, junger Meister“, meint er nur ruhig wie immer.

„Ich weiß! Das musst du nicht ständig betonen“, knurre ich und werfe ihm einen bösen Seitenblick zu. Mein Diamant lässt sich davon allerdings nicht aus der Ruhe bringen, kennt er mich doch schon mein ganzes Leben lang. Ich weiß das er es nur gut meint, hat er die Stimmungsschwankungen meines alten Herrn doch selbst oft genug mitgemacht.

Als wir die Treppe hinabsteigen sehe ich auch schon den Händler Roland Brankow, mit ihm macht mein Vater nicht nur Sklavengeschäft. Mit ihm zusammen veranstaltet er seit neuestem Saison Partys um die Kunden bei Laune zu halten. Ich bin nur froh, dass er dies nicht hier tut, sondern bei Brankow. Neben dem Händler steht ein junger Sklave.

„Da bist du ja endlich!“, brummt Vater und ich verdrehe die Augen.

„Ich kann nicht Fliegen!“, kontere ich brummend was mir einen strengen Blick einbringt.

Der Alte wendet sich dem Händler zu, ich stehe mehr teilnahmslos wie interessiert daneben.

Seit ich vor vier Jahren den 3. Rang erhalten habe, bin ich in die `Verwaltung´ des Harems eingebunden. Gut, ich gebe zu, dass ich auch selbst mein Vergnügen daraus ziehe, aber ich habe andere Methoden wie mein Vater. Er bevorzugt die gefügigen Sklaven die das machen was er sagt. Ich hingegen mag es wenn da noch Charakter drin ist. Auch ist dem Alten ein Dorn im Auge, das ich zum einen noch nicht verheiratet, und zum andern Bisexuell bin.

Aber das ist mir mehr wie nur egal!
 

„Roland, mein Bester, was bringst du mir ins Haus?“, will er wissen und reicht ihm die Hand.

„Ah Kirill, den kleinen hier habe ich gestern reinbekommen. Ein Pyrith! Gerade achtzehn geworden und quasi noch in Roh Form. Mit ihm kannst du noch alles machen“, preist er den Sklaven an. Mein Vater wie auch ich sehen den jungen nun genauer an. Er hat kurze blonde Haare die ihm leicht über die Stirn in die Augen fallen. Seine braunen Augen leuchten hell und zeigen keine Angst, wie ich erkenne. Auf seinen Lippen liegt ein leichtes höffliches Lächeln. Dieses vergeht ihm allerdings als Vater hart dessen Kinn packt und sein Gesicht hin und her dreht. Eindringlich betrachtet er den Edelstein, macht auch einen Schritt zurück um das Gesamtbild zu erfassen.

„Sehr gut“, spricht mein Vater und gibt damit sein Einverständnis zum Kauf: „Alexej, kümmere dich drum, dass er in ein Zimmer kommt und zeig ihm wo alles ist!“, sagt er streng und legt auch mir gegenüber dem üblichen Befehlston an den Tag. Die beiden Herren ziehen sich zurück um die nötigen Formalitäten des Kaufes zu klären. Ich bleibe mit Victor und dem neuen zurück.

„Dann komm“, sage ich neutral und steige die Treppe hinauf zu den Zimmern der normalen Edelsteine. Die Zimmer sind schlicht und nur mit einem Bett, Schrank und einem kleinen Schreibtisch ausgestattet. Da mein Vater auch Schwerverbrecher hier hält, befinden sich im Keller noch weitere Zimmer, die entsprechend noch weniger eingerichtet sind. Die Schritte der beiden höre ich hinter mir, aber umdrehen tue ich mich nicht. Erst vor der Tür bleibe ich stehen und öffne sie bevor ich meine SmartWatch an sein Halsband lege. Sowohl alle seine persönlichen Daten wie seine Vitalwerte kann ich nun jederzeit abrufen. Die Übertragung über den kleinen Chip im Halsband läuft, wie so oft, ohne Probleme.

„Das ist ab jetzt dein Zimmer. Du kannst dich frei im Anwesen bewegen, der Garten ist bis zur Terrasse ebenfalls für euch begehbar. Vorausgesetzt du hältst dich an die Regeln!“, beginne ich und sehe ihn an: „Die Zimmer der anderen sind Tabu, es sei denn es wird dir erlaubt. Der Flügel mit unseren Räumen wird für euch verschlossen bleiben.“

Aufmerksam hört er mir zu und als wir im Zimmer stehen weiße ich Victor an zu gehen. Nach einer Verbeugung dreht er sich um und geht.
 

„Wie ist dein Name?“, will ich wissen.

„Pyrith“

Genervt verdrehe ich die Augen: „Deinen Namen will ich wissen, nicht deine Bezeichnung!“

„Tobias“, erhalte ich leise.

„Gewöhn dir das Meister an, sonst ist der Alte schnell mit der Peitsche“, meine ich lapidar.

„Ja, Meister“, höre ich ihn hinter mir als er einen Schritt auf das Fenster zumacht.

„Geborener Sklave oder Straftat?“, will ich wissen. Der junge wirkt nicht wie jemand der eine Straftat begeht, aber wer weiß das schon.

„Ich bin als Sklave geboren, Meister. Hier in Alabama in der Zucht von Meister Henson.“

Sieh mal an, dann hat er da schon mal einen Vorteil bei Vater.

„Gut, hör zu. Ich bin ab heute für dich mit Zuständig. Der Mann der dich gekauft hat ist mein Vater und dein eigentlicher Meister. Wenn er den Raum betritt hast du auf die Knie zu gehen und den Kopf zu senken. Er verlangt die sogenannte Kiza, eine japanische Sitzposition. Beim Kiza sitzt du kniend auf den Fußballen, die Zehen sind so aufgestellt, dass sie nach vorne zeigen. Auf die klassischen Sklavenpositionen legt er keinen Wert, aber in jeder Haltung ist der direkte Blickkontakt untersagt. Verstanden?“, frage ich streng als ich das Grundlegende erklärt habe.

„Ja, Meister.“

„Gut. Du wirst die Sitzpositionen noch im Detail von einer Rose Pearl lernen. Sie ist Japanerin und wird dich unterweisen. Komm!“, sage ich ruhig und verlasse das Zimmer.

Auf dem Weg nach unten erkläre ich weiter: „Dieser Harem besteht aus Edelsteinen und Perlen, also ähnlich wie der aus dem du kommst. Von einfachen Haussklaven bis zu Schwerverbrechern ist hier alles vertreten“, im Gehen kommt uns eine alte Cream Pearl mit bereits grauem Haar entgegen, welche freundlich den Kopf neigt und mich kurz anlächelt, was Ich erwidere.

„Darf ich etwas Fragen, Meister?“, will er wissen.

„Frag“

„Wieso sieht diese Perle euch an? Ich denke, Blickkontakt ist untersagt?“, fragt er ruhig.

„Du bist aufmerksam, das ist gut. Die Cream Pearl ist das alte Kindermädchen meiner Schwester und mir“, erkläre ich und sehe ihn an. Der Junge ist nicht dumm und er scheint gefügig genug für den alten zu sein. „Mit im Harem leben, wie gesagt, meine Schwester und meine Mutter. Meine Mutter ist keine Meisterin, aber dennoch wird ihr entsprechender Respekt entgegengebracht. Vor ihr ist die Hanza-Position angebracht“, erkläre ich und sehe, dass er zum Sprechen ansetzt, dann aber schweigt.

„Die Hanza ist, einfach gesagt, dass knien auf dem rechten Knie während das linke im 90° Winkel steht. Die Arme liegen seitlich am Körper, der Kopf ist gesenkt und ein erheben ist erst nach Aufforderung erlaubt. Meine Schwester ist ebenfalls eine Meisterin. Sie ist überwiegend für die Perlen hier Zuständig und am Anfang ist dir der Kontakt zu ihr verboten.“
 

Mit großen Augen werde ich angesehen, die Informationen die auf ihn herein prasseln sind viel, aber das ist mir egal. Entweder er versteht und befolgt oder er erhält die Strafe dafür. Kurz vor dem Wohnzimmer kommen uns mein Vater und Brankow entgegen. Das geschäftliche ist abgeschlossen und Brankow wird vom alten Diamant meines Vaters zur Tür geführt. Als der Pyrith meinen Vater sieht fällt er auf die Knie in eine Kiza ähnlich Position. Der Kleine lernt wirklich schnell! Mit einer hochgezogenen Augenbraue nimmt mein Vater es zur Kenntnis.

„Na immerhin fast. Bring ihn in die Eins, ich will wissen was ich da gekauft habe“, sagt er streng, würdigt den neuen nicht eines weiteren Blickes und geht. Auch in meine Richtung kommt kein weiterer Blick, aber das kenne ich bereits. Aus dem Augenwinkel sehe ich meine Schwester im Wohnzimmer sitzen. Dann kann ich mich ja gleich dahin begeben. Meine Mutter sollte dann auch nicht weit sein. Das Vater ihn direkt in der Eins haben will, bedeutet nichts Gutes. Aber dafür ist er gekauft worden und so tue ich wie aufgetragen.

„Los, hoch mit dir!“, befehle ich und wende mich zum Gehen. Mit einer eleganten Bewegung, welche ich ihm aus dieser Position nicht zugetraut habe, kommt er dem Befehl nach und folgt.

„Will ich wissen was kommt?“, fragt er mich ein wenig teilnahmslos.

„Nein!“, sage ich nur trocken. Etwas überrascht das er einfach spricht: „Spar dir ungefragt zu sprechen. Das mag er überhaupt nicht.“

„Ja, Meister.“

Ich erkenne, dass er die ganze Zeit über mit einer Art Amulett spielt und dies jetzt in der Hosentasche verschwinden lässt. Wohl eine Erinnerung an das alte zu Hause.

„Gib mir das!“, streng sehe ich ihn an und erkenne den Schreck.

„Bitte nicht, es ist alles was ich von meiner Mutter habe, Meister“, fleht er.

„Ich lege es in dein Zimmer. Wenn mein Vater das sieht, ist es weg!“, sage ich und deute mit einem nicken auf die Tasche. Nach kurzem Zögern gibt er mir das Amulett und ich öffne die Tür zur Eins in welcher Vater bereits wartet. Mit im Raum sind schon sein erster Silver, den er für die ausgefallensten Session mit zu Brankow nimmt, und ein Gold. Wie üblich geht mein Vater ohne Rücksicht direkt in die vollen. Der Pyrith schluckt und atmet tief durch dann tritt er ein. Ich schließe die Tür und überlasse ihn so dem was mein Vater mit ihm anstellen wird.
 

Nachdem ich das neue Spielzeug meines Vaters abgeliefert habe mache ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer zu meiner Schwester. Auch meine Mutter ist inzwischen dazu gestoßen.

„Wer ist der neue?“, will Anastasia direkt von mir wissen. Ihre Neugier ist wie immer enorm was mich schmunzeln lässt. Hinter ihr steht ihr persönlicher Diamant in einer halb-acht-Stellung und wartet auf Anweisung. Der junge Mann mit den hellbrauen Haaren ist gerade ein Jahr ihr Diamant aber die beiden kommen gut miteinander zurecht. Und Anastassia ist wie ich nicht einfach und er hat alle Hände voll zu tun. Meist beim Shoppen.

„Ein Pyrith. Brankow hat ihn angeschleppt“, meine ich und lasse mich in den Sessel ihr gegenüber sinken. Auf dem Tisch steht eine Flasche Rotwein und drei Gläser.

„Ach, noch so jung und schon so ein Stein.“ Mutter sieht in die Richtung aus der ich gekommen bin und weiß ganz genau was ihr Gatte da tut. Ungefragt schüttet Sie mir ein Glas ein.

„Es ist wie es ist. Wieder einer mehr und wir werden sehen.“

„Alexej! Sei nicht so grimmig, der junge kann am wenigsten dafür!“, belehrt mich meine Mutter was ich mit einem Augenrollen kommentiere.

„Mama hat recht. Nur weil du dich jetzt wieder drum kümmern musst, musst du nicht zickig werden, Mischka“, stichelt sie.

„Ich bin nicht Zickig! Und hör verdammt noch mal mit diesem Bärchen auf, Nastja!“, fahre ich meine Schwester an. Das Sie mir diesen Spitznamen aufgedrückt hat, geht mir gewaltig gegen den Strich. Yuriy habe ich nur unter Androhung von Schlägen abhalten können diesen zu benutzen. Wäre ja noch schöner wenn er ihn überall raushaut!

„Hört auf ihr beide! Ihr seid keine Kinder mehr!“, mit mütterlicher Strenge werden wir angesehen und wir beide murmeln etwas vor uns hin.

„Ihr beide habt das Pech, dass euer Vater eine Art Edelstein hier nicht haben will. Nur weil ihr die Aufgaben eines Onyxes inne hab, heißt das nicht, dass ihr beide euch allem Fügen müsst. Gerade du Alexej! Du bist sein Erbe und Nachfolger, zudem seid Ihr seine Kinder, nicht seine Untergebenen!“, deutlich ist der Missmut meiner Mutter zu hören, aber Sie hat recht. Auch wenn Sie sich nie offen gegen unseren Vater stellt, so tut sie es subtil im Hintergrund und ermutigt uns immer zu uns und unseren Persönlichkeiten zu stehen. Sie ist die gute Seele dieses Hauses!

„Meister Alexej, ich habe alles was der Pyrith benötigt in sein Zimmer gebracht“, mein Diamant ist neben mich getreten. Ich greife in meine Hosentasche und gebe ihm das Amulett.

„Leg das auf den Schreibtisch“, weiße ich ihn an.

„Sehr wohl, Meister“, mit einer Verbeugung entfernt er sich wieder.
 

Die beiden Frauen mir gegenüber sehen mich mit zu Seite geneigten Köpfen an.

„Was ist das?“, will meine Schwester wissen.

„Ein Amulett. Der Kleine wollte es in der Hosentasche verstecken. Andenken an die Mutter“, antworte ich und nehme einen Schluck.

„Gut das Du es gesehen hast. Kirill hätte es verschwinden lassen“, anerkennet nickt meine Mutter. Mein Vater duldet es nicht, dass Sklaven Eigentum besitzen. Wozu auch? Sie sind selber Eigentum und benötigen keinen Besitz.

„Naja, brauchen tut er es nicht“, meine ich trocken.

„Jetzt hör aber auf! Lass ihm die Erinnerung doch!“, zischt meine Schwester.

„Nastja, mal ehrlich, was hat er denn noch davon?“, will ich wissen.

„Du bist echt ein Miesepeter heute. Musst mal wieder Druck ablassen, wie?“, schelmisch grinst Anastasia mich an und ich verschlucke mich am Wein als ich gerade trinken wollte.

„Was ich muss oder nicht, geht dich nichts an! Außerdem musst du gerade reden, ist dein Silver immer noch auf Eis gelegt oder bekommt er wieder einen hoch?“, knurre ich und beuge mich zu ihr. Ihr Diamant im Hintergrund zuckt verräterisch und eine leichte röte steigt ihm ins Gesicht. Also ist er momentan das Bevorzuge Objekt der Begierde. Wir beide starren uns böse über den Tisch hinweg an. Wollen beide nicht nachgeben.

„Schluss damit!“, donnert meine Mutter: „Ihr zwei solltet euch mal zu hören. Ihr beide benehmt euch jetzt eurem Stand angemessen, oder ich sorge dafür, dass ihr es tut. Habe ich mich klar ausgedrückt?“, streng sieht Sie uns an und wir beide ziehen automatisch den Kopf zwischen die Schultern. Wenn meine Mutter sauer ist, kann Sie schlimmer sein wie Vater. Anastasia und ich würden den Teufel tun und es uns mit ihr verscherzen.

„Ja, Mutter“, sagen wir daher zeitgleich kleinlaut und wechseln einen Blick miteinander.

„Gut! Dann wäre das ja geklärt. Was steht heute noch so auf dem Plan?“, will sie wissen, als wäre nichts gewesen. Meine Mutter ist selten Nachtragend aber, wenn man erst einmal untern durch ist, dann für immer. Das ist etwas was mein Vater auch zu spüren bekommt. Einzig das Wissen über die Geschehnisse in diesem Harem und der Familie halten meinen Vater davon ab Sie vor die Tür zu setzten. Die Schlagzeilen will sich hier keiner ausmalen!
 

„Ich werde nachher noch in die Stadt fahren. Treffe mich dort mit Freunden“, sagt Anastasia und stellt ihr Glas ab. Ich ziehe meine Zigaretten aus der Tasche und zünde diese, unter dem Missfallenden Blick meiner Mutter, an bevor ich spreche: „Da ich wohl gleich in der Eins aufräumen muss, werde ich hier warten. Mal sehen wie lange er heute braucht.“

„Gewöhn dir doch endlich diese Unart ab!“, brummt meine Mutter.

„Das ist meine Sache, Mutter!“, kontere ich nur ruhig und nehme demonstrativ einen tiefen Zug. Sie will schon ansetzten, da hören wir wie die Tür der Eins sich öffnet und kurz darauf steht mein Vater wutschnaubend in der Tür.

„Schaff den Pyrith aufs Zimmer!“, donnert er mir entgegen. Das ist kein gutes Zeichen!

Normalerweise ist er danach entspannter. Schnauben drücke ich die Zigarette aus und erhebe mich.

„Hast du ihn schon kaputt gemacht?“, frage ich genervt und gehe an ihm vorbei.

„Nicht in dem Ton!“, donnert er aber ich gebe nur mit einem Wink zu verstehen wie sehr mich das interessiert.

„Alexej!“, brüllt er mir nach, lässt mich aber gehen.

Die Tür steht offen und ich erkenne noch den Silver sowie den Gold, welche dabei sind sich anzuziehen. Die beiden haben mit ihrer brutalen Art genau, dass was mein Vater für *Erstbegutachtungen* wie er es nennt benötigt. Der Pyrith hängt noch von der Decke, sein Halsband ist so hochgezogen durch die Kette, dass er den Kiefer nicht öffnen kann. Nur so gerade berühren seine Zehn den Boden, die Arme sind auf dem Rücken verschnürt. Nicht kunstvoll, sondern Zweckmäßig. Sein Gesicht ist Tränenüberströmt, über den gesamten Körper ziehen sich die Spuren mehrerer Peitschen und Gerten. Sein Zittern kann ich sogar von hier sehen. Sowohl im Gesicht, wie auch auf dem Körper ist das Sperma der anderen zu sehen, über seine Innenschenkel läuft es gemischt mit Blut hinab. Sein Atem ist abgehackt, er bekommt keinen laut heraus, trübe Augen sehen mich an. Dieser elende Mistkerl!

„Raus!“, donnere ich mit vor Zorn dunkler Stimme und sowohl der Silver wie auch der Gold zucken zusammen. Schnell verbeugen sich beide und sehen zu das sie verschwinden. Ich gehe zur Wand gegenüber der Tür, löse die Kette und lasse den Jungen langsam ab. Er versucht nicht mal sich auf den Beinen zu halten, sackt einfach in sich zusammen. Jetzt wo der Zug auf den Kiefer weg ist, höre ich ihn nach Luft schnappen und schluchzen. Er hat die Beine angezogen, versucht seinen Körper zu schützen. Langsam gehe ich neben ihm in die Knie, beginne die Fesseln seiner Arme zu lösen. Über die Schulter sieht er mir aus ängstlichen Augen zu. Sobald er die Arme frei hat, schlingt er diese um seinen Körper. Den hat er ganz schön zugerichtet, und er ist noch nicht mal eine Stunde hier. Ich stehe auf und hole mir aus dem Regal eine der dünnen Decken, welche ich um den zitternden Laib lege. Vorsichtig schiebe ich meine Arme unter ihm durch was mir ein Zucken sowie schmerzliches Zischen einbringt.

„Ruhig, ich bring dich in dein Zimmer“, sage ich leise ohne strenge und erhalte ein nicken.

Langsam erhebe ich mich mit dem Pyrith auf dem Arm, welcher nicht gerade schwer ist, wie ich feststelle.

„Victor! Bring den Verbandkasten auf sein Zimmer!“, rufe ich meinem Diamanten zu als ich durch den Flur gehe und die Treppe hinaufsteige.
 

Mit dem Ellenbogen öffne ich die Tür und lege ihn vorsichtig auf seinem Bett ab.

„Dreh dich auf den Bauch“, sage ich nachdrücklich und er leistet zitternd folge. Als ich meine Hand auf den Hintern lege entfährt ihm ein zischen und sein zittern wird stärker.

„Entspann dich! Ich muss mir das ansehen“, erkläre ich und scheibe die Haut auseinander. Wie ich mir schon dachte, ist die Haut um den Schließmuskel wie auch selbiger eingerissen. Wer auch immer von den beiden da eingedrungen ist, er hat es ohne jegliche Vorbereitung oder Mittel getan und Innen wird es dann nicht besser aussehen. Vater lässt sich zu so etwas nicht herab. Wieso er Edelsteine hält ist mir ein Rätsel, nutzt er diese doch nur um sie zu quälen und foltern. Für Sex holt sich nur die Perlen hier im Harem und die sind jedes Mal mehr wie nur übel zugerichtet. Was immer meine Mutter einmal an ihm gefunden hat ist mir unbegreiflich. Auch Großvater hat es nie wirklich verstanden. Aber es ist wie es ist und wir müssen damit leben. Ich höre wie Victor den Raum betritt, er legt den kleinen Kasten auf dem Bett ab und verlässt den Raum wieder um eine Schüssel mit Wasser zu holen. Als er zurück ist nehme ich einen der Lappen und beginne vorsichtig das Blut und Sperma von Körper zu waschen. Es ist doch jedes Mal das gleiche, wenn wir einen neunen Edelstein haben.

„Hör zu, ich werde jetzt deine Wunden versorgen. Dafür werde ich eine Salbe auftragen, die brennen wird. Dies tue ich innen wie außen. Versuch dich nicht zu verkrampfen“, erkläre ich ruhig mit sanfter Stimme was ich nun tun werde und ziehe mir die dünnen Nitril Handschuhe über. Der Kleine muss nicht noch mehr unwissend ertragen müssen, wie er es schon hat. Ich nehme die Tube mit dem Antiseptikum und gebe mir etwas davon auf die Finger. Der Geruch von Jod steigt mir in die Nase und vorsichtig beginne ich damit seine Wunden damit zu säubern. Er zuckt und zischt dabei. Dass es nicht angenehm ist, dessen bin ich mir bewusst, aber es hilft nichts. Wenn ich die Wunden nicht versorge wird er noch mehr Probleme bekommen.

„Dein Amulett liegt auf dem Tisch. Victor wird dir gleich zu trinken und etwas zu essen bringen. Ich gebe dir noch ein Schmerzmittel, die Tablette wirst du nehmen“, spreche ich als ich mit dem Zeigefinger in den Körper eindringe. Er hält die Luft an und verspannt sich.

„Schhh…Entspann dich. Die Salbe hilft dir“, beruhige ich ihn.

„Es…es tut so weh…Meister“, weinerlich ist seine Stimme.

„Ich weiß, aber es hilft nichts“, gebe ich zu Antwort und fahre mit meiner Arbeit fort. Ich merke wie er versucht sich zu entspannen und erst als er lockergelassen hat, beginne ich den Finger zu bewegen um die Salbe zu verteilen.

„Danke…“, höre ich und muss unweigerlich schmunzeln. Seine Stimme ist schwach und er versucht seine Tränen zu trocknen.

„Schon gut“, ich ziehe meinen Finger zurück, setzte mich auf und ziehe die Handschuhe aus, werfe diese in den Mülleimer neben dem Bett bevor ich mich auf dieses setzte.

„Trink!“, weiße ich an als ich ihm den Becher und die Tablette reiche: „Du wirst dadurch erstmal schlafen. Ich sehe ab und an nach dir. Morgen bekommst du Frühstück“, sage ich und stehe auf.

„Danke, Meister“, höre ich noch als ich das Zimmer verlasse. Mit einem schnauben bleibe ich im Flur stehen. Der Kleine hat was Besseres Verdienst als meinen Vater. Aber leider musste er hier landen, jetzt kann man nur hoffen das er es durchsteht.

Vorsichtiges Kennenlernen

Gegen Abend habe ich nochmal nach dem jungen Pyrith gesehen, die Aktion meines Vaters und die Schmerzmittel haben ihn schlafen lassen. Victor hat noch eine Karaffe mit Wasser auf den Schreibtisch gestellt, welches aber unangetastet ist. Wie üblich bin ich schon seit sechs Uhr auf und habe meine morgendliche Runde um das Anwesen gedreht. Die Ruhe und die frische Luft morgens genieße ich wann immer ich die Möglichkeit dazu habe. Meist führt mich mein Lauf raus zur alten Eiche vorbei am kleinem Haus mit dem Schießstand und zurück am Waldrand zum Anwesen. Als ich über die Terrasse Richtung Haus gehe erkenne ich aus dem Augenwinkel wie im ersten Stock ein Fenster geöffnet wird. Der kurze Lichtblitz der Spiegelung fängt meine Aufmerksamkeit. Es ist der Bereich des Anwesens in dem die Sklavenzimmer liegen und ich sehe genauer hin. Ein blonder Schopf taucht am Fenster auf, der Kleine ist also aufgestanden. Als ich das Haus betrete ist bereits reges Treiben in der Küche. Die einfachen Haussklaven, Edelsteine und Perle in der schwarz-weißen Arbeitskleidung, bereiten das Frühstück vor. Victor steht mit einer der Perlen dort. Sie unterhalten sich und als die beiden mich sehen grüßen Sie kurz, was ich mit einem nicken erwidere. Die beiden sind in letzter Zeit oft zusammen im Haus unterwegs, stelle ich fest aber ohne beide weiter zu beachten gehe ich nach oben um mich für den Tag fertig zu machen. Ich bin der letzte der dazu etwas sagen würde. Victor ist für mich mehr wie nur ein Sklave und wenn er es schafft sich hier den Alltag damit zu versüßen, gönne ich es ihm. Auch wenn es noch nicht sehr warm ist, so habe ich doch Gefühl vor Schweiß zu stehen. Eilig gehe ich nach oben in mein Zimmer und direkt in das angrenzende Bad unter die Dusche, genieße das heiße Wasser auf meinen Schultern, und beginnt mich zu waschen. Nach dem rasieren und Zähne putzen trete ich aus dem Bad. Nur mit dem Handtuch um die Hüften betrete ich das Ankleidezimmer, welches direkt an das Schlafzimmer grenzt, und ziehe mir die übliche Kleidung aus dem Schrank. Auch wenn ich es lieber bequemer mag, so erwartet mein Vater, aber vor allem meine Mutter, ein gepflegtes Auftreten. Jederzeit können Gäste oder Kunden hier auftauchen und ich als sein Erbe muss einen entsprechenden Eindruck machen. Einzig die Krawatte lasse ich wie üblich weg. Der dunkelgraue Anzug samt passender Weste und das schwarze Hemd reichen!
 

Was es genau ist, weiß ich nicht, aber mein Weg führt mich zum Zimmer des neuen. Ich will wissen wie es ihm geht! Wenn er schon auf ist, sollte er zumindest keine großen Schmerzen haben. Ohne zu Klopfen betrete ich das Zimmer und finde das Bett verlassen aber gemacht vor, die Tür zum kleinen angrenzenden Bad ist offen. Außer einer Toilette und einem Waschbecken über dem ein simpler Spiegel hängt, ist nichts vorhanden. Über einen Duschkopf wird aus dem gesamten Bad eine Dusche. Leise gehe ich auf die nur angelehnte Tür zu, höre seine Stimme und bleibe stehen. Durch den Spalt sehe ich hinein und sehe ihn mit dem Amulett in der Hand am Waschbecken.

„Gut, dass der junge Meister dich gefunden hat. Hauptsache dir ist nichts passiert“, höre ich schwach seine Stimme und stutze. Spricht er mit dem Amulett?

„Ja, es war schlimm! Der alte Meister hat immer und immer wieder zugeschlagen, dieser Gold war so unvorsichtig, hat sogar darüber gekratzt als er ihn in den Mund nahm. Aber schlimmer war dieser Silver! Einfach rein, ohne Rücksicht. Aber das wird jetzt von mir erwartet. Einen Pyrith hat der Händler aus mir gemacht. Wieso sind Menschen so?“

Die Stimme bricht ab, ich erkenne Tränen in seinen Augen und wende mich ab. Erneut steigt Zorn in mir auf, dass mein alter keine Rücksicht nimmt ist nicht neu, aber jedes Mal aufs Neue bekomme ich das Verlangen es ihm auf gleiche Weise zurückzugeben. Dass er kein Pyrith ist, dessen war ich mir sehr schnell bewusst. Die Frage ist nur, welcher Stein schlummert da wirklich drin. Oder welche Kombination? Ich lehne mich an den Schreibtisch und warte, auch weil ich mir die Wunden nochmal ansehen will. Ich höre ihn noch schwach durch die Tür, einige Wortfetzen dringen an mein Ohr. Dinge wie „Mach dir keine Sorgen.“ oder „Ich passe auf dich auf!“ lassen in mir einen Verdacht reifen. Ich werde mich wohl mal über diese Henson Zucht informieren, mal sehen was ich da in Erfahrung bringen kann. Das Licht im Bad erlischt und der Junge tritt in den Raum, mich nicht bemerkend, und geht zum Bett. Zärtlich legt er das Amulett auf dem Nachttisch ab.

„Lass das nicht meinen Vater hören.“, sage ich ruhig mit vor der Brust verschränkten Armen. Erschrocken wirbelt der Kleine herum, die Hände vor der Brust.

„M…Meister, es…“, stammelt er.

„Schon gut, keine Panik. Ich will mir nochmal deine Wunden ansehen“, ich stoße mich vom Tisch ab und gehe locker auf ihn zu. Unsicher weicht er zurück, bis die Bettkante in seinen Knien ihn zu Fall bringt und er mit einem zischen auf der Matratze zum Liegen kommt.

„Bitte…nicht…Meister…“, Panik liegt in seiner Stimme und ich sehe neue Tränen aufsteigen.

„Nochmal, ich will mir deine Wunden ansehen! Ich füge dir keine neuen zu!“, betone ich. Nicht mal eine Stunde mit meinem Alten in der Eins und schon hat er vor jedem hier Angst.

„Aber Ihr seid doch ein…“

„Ich bin nicht wie der Alte!“, unterbreche ich ihn streng. „Ich bin ein Meister, aber wage es nicht mich mit Ihm zu vergleichen!“

„Ja, Meister…entschuldigt.“, er neigt den Kopf demütig und dreht sich auf den Bauch.

„Ich verstehe das Du angst hast, aber ich kann dir nicht ersparen das er dich als den Edelstein einsetzt als den er dich kauft hat.“ Mit ein wenig Abstand zu ihm nehme ich auf dem Bett Platz, ziehe mir die Handschuhe an und fahre vorsichtig über die Wunden. Die tiefsten nässen noch sodass ich diese mit dem feuchten Lappen reinige, welcher sich in der Schüssel befindet, die Victor hier schon hingestellt hat. Bei jeder Berührung zuckt er zusammen.
 

„Wie war deine Ausbildung bisher?“, will ich wissen. Versuche ihn mit dem Gespräch ein wenig abzulenken. Er dreht den Kopf, so dass er über die Schulter zu mir sehen kann. Seine Augen glitzern auf Grund der Tränen.

„Mein alter Meister hat Wert auf Unterwürfigkeit gelegt. Nicht Fragen und nicht beschweren. Das stand auf einem Schild im Ausbildungsraum“, gibt er zur Antwort. Ich höre zu und sehe mir die restlichen Wunden an, die kleineren haben schon begonnen zu verkrusten.

„Hast du gelernt dich anmutig zu bewegen? Du bist gestern gut aus der Kiza aufgestanden“, frage ich. Meine Stimme spiegelt neutrale Neugier wieder.

„Ja, Meister. Haltung und Tanz gehörten zur Ausbildung. Meister Henson wollte das wir uns, wenn gewünscht, anmutig neben unseren neuen Meistern bewegen können. Das tanzen hat mir immer sehr viel Spaß gemacht, gerade mit meinen Geschwistern“, erklärt er und als er vom Tanzen spricht hellt sich sein Gesicht merklich auf.

„Du tanzt also gerne?“, will ich wissen und lege meine Hand auf seinen Hintern was mir erneut ein Zucken einbringt.

„Ja, ich mag auch Musik, Meister…muss das?“, fragt er zögernd. Deutlich erkenne ich seine Angst und das Unwohlsein. Aber es hilft alles nichts.

„Muss es! Ich passe auf!“, spreche ich ruhig und gebe mir von der Salbe auf den Finger.

Ich höre wie er tief Luft holt und streiche erst außen über den geschundenen Muskelring. Ich lasse den Finger langsam kreisen, ohne viel Druck, verteile so die Salbe und nach kurzer Zeit spüre ich wie er entspannt. Langsam lasse ich meinen Finger eindringen und achte auf jede Regung.
 

Ein Klopfen lässt mich innehalten: „Herein!“, sage ich nur ohne wirklich hinzusehen wer eintritt.

„Hier steckst du, Mutter sucht dich“, Anastasia bleibt an der Tür stehen und betrachtet die Szene.

„Was will Sie denn schon um diese Zeit?“, frage ich ohne mein Tun zu unterbrechen.

„Sie hat jemanden Eingeladen und möchte dich vorstellen“, ich kann ihr grinsen schon hören.

„Hat Sie wieder eine Frau für mich angeschleppt?“, will ich genervt schnaubend wissen. Nicht schon wieder! So langsam sollte Sie doch begriffen haben, dass ich auf verkuppeln keinen Wert lege.

„Jupp“, erhalte ich nur und verdrehe die Augen.

Ein leises Stöhnen erfüllt den Raum und fragend sehe ich zum Pyrith und auch meine Schwester neigt sich zur Seite. Ist er wirklich so empfindlich?

„Hat der Kleine gerade gestöhnt, weil du Salbe in seinem Hintern verteilst?“, eine Mischung aus Ekel und Anerkennung liegt in ihrer Stimme. Statt zu antworten ziehe ich meinen Finger vorsichtig zurück, streife mir den Handschuh ab und sehe den Kleinen an. Sein Gesicht ist knallrot und er versucht es im Kissen zu verbergen.

„Hat sich so angehört. Sag Mutter ich komme gleich, ich mache das hier gerade noch fertig. Wird nicht mehr lange dauern“, sage ich ruhig.

„Die Behandlung oder den Kleinen?“, will sie kichernd wissen.

„Raus!“, fauche ich Sie an und werfe die benutzen Handschuhe in ihre Richtung.

Mit einem „Ihhh!“, schlägt Sie die Tür zu.

„Entschuldigt, Meister…“ kommt es kleinlaut aus dem Kissen. Mit einem Kopfschütteln sehe ich zum Pyrith. Ein Jammer das der Alte ihn wohl schnell brechen wird, wie auch schon seine anderen Edelsteine. Nur wenige haben noch Charakter.

„Macht nichts, es scheint dir ja besser zu gehen.“

Ich stehe vom Bett auf und auch er setzt sich auf. Beschämt zieht er die Decke über sein Becken.

Hat der jetzt echt einen stehen?

„Stehst du auf Schmerz?“, frage ich mit hochgezogener Augenbraue.

„Nein, Meister…aber ihr habt…habt etwas getroffen…ich…ich mag das…“ stottert der Kleine vor sich hin, schafft es dabei nicht mich anzusehen. Sieh mal einer an, unweigerlich legt sich ein grinsen auf meine Lippen. Da die Fetische herauszufinden wird sicher spannend.

„Hast du schon vor dem Verkauf an den Händler sexuelle Erfahrungen gemacht? Also bevor du 18 geworden bist“, will ich wissen und erhalte ein schwaches nicken. Ich bin ehrlich erleichtert, dass er das nicht mit dem Händler oder meinem Vater erleben musste. Etwas an dem Kleinen weckt meinen Beschützerinstinkt, ähnlich wie bei meiner Schwester will ich nicht, dass ihm Schaden zugefügt wird. Auch wenn ich weiß, dass ich es kaum verhindern zu kann.

„Im Schrank findest du einige dünne schwarze Hosen und einfache Hemden. Zieh dich an und wenn ich diese Frau da unten abgewimmelt habe, zeige ich dir mehr vom Anwesen. Auch kannst du Frühstücken gehen“, sage ich und drehe mich zur Tür.

„Danke Meister. Ich beeile mich“, spricht er mit einer zarten röte auf den Wangen.

„Keine Eile. Du hast heute noch Ruhe“, meine ich und verlasse das Zimmer. Niedlich ist er ja schon, dass muss ich ehrlich zugeben!
 

An der Treppe steht bereits mein Diamant in einer halb acht Stellung, alle drei Diamanten hier im Harem sind von den verlangten Sitzpositionen der Sklaven ausgenommen. Da es hier, gefühlt, unzählige einfache Haussklaven gibt die für Ordnung sorgen, haben die Diamanten eher die Aufgaben eines Adjutanten. Neben meinem Vater und mir wird meine Schwester von ihrem Diamanten begleitet. Er ist der jüngste der drei aber sehr gescheit und meine Schwester hat einen Narren an ihm gefressen. Neben ihrem Silver neigt Sie gerne dazu auch ihn mit in ihr Zimmer zu nehmen und so wie er eben reagiert hat wohl erst vor kurzem.

„Eure Werte Frau Mutter möchte euch in Kaminzimmer sprechen, junger Meister“, kommt es ruhig als ich an ihm vorbeigehe und er mir umgehend folgt.

„Ich hörte davon“, schnaube ich und schlage den Weg dorthin ein.

„Heute Mittag kommt Doktor Masefield, euer Vater wünscht dabei eure Anwesenheit. Es sind mehrere Schreiben der Kunden eingetroffen, welche bearbeitet werden müssen. Mister Saizew hat Ihr Treffen auf fünfzehn Uhr verschoben, es gibt wohl kleinere Komplikationen. Euer Vater erwartet euch dann nochmals um neunzehn Uhr in seinem Büro“, zählt er auf. Mein Schnauben nicht beachten, rattert er meine Termine runter. Victor ist was das angeht ein wandelnder Kalender.

„Lass für unseren neuen ein Frühstück fertigmachen. So leicht wie er ist, sollten wir ihn etwas aufpäppeln. Schau ob du auf dem Dachboden ein altes Schmuckkästchen findest. Kein großes!“, trage ich ihm auf und bleibe vor dem Kaminzimmer stehen. Die Stimmen meiner Mutter und der Frau, welche Sie für mich als angemessen erachtet, sind durch die Tür zu hören.

„Schmuckkästchen, Meister?“, will er erstaunt wissen.

„Ja, möglichst unauffällig und ausreichend für ein Amulett“, sage ich nur und klopfe an die schwere Tür bevor ich eintrete. Das erste was mir auffällt ist der intensive Blick, welcher mich durchdringend mustert. Eine junge Frau, um die zwanzig, schätze ich, sitzt meiner Mutter gegenüber. Sie ist durchaus attraktiv, sportlich schlank ohne zu viel Busen, mit langen braunen Haaren und wirklich schönen braunen Augen. Auf ihren schmalen Lippen liegt ein Lächeln und der Blick gleicht der einer Raubkatze die ihre Beute ins Visier genommen hat. Sie trägt ein leichtes aber elegantes Kleid und, wie ich angenehm feststelle, nur dezentes Make-Up. Ich muss es meiner Mutter ja durchaus zugestehen, dass sie meinen Geschmack, mal abgesehen von der Länge und Farbe der Haare, eindeutig getroffen hat.
 

„Ah, da bist du ja endlich. Komm ich möchte dich vorstellen“, noch bevor ich etwas sagen kann ist meine Mutter aufgestanden und schiebt mich zu einem der Sessel vor welchem ich genervt stehen bleibe. Ich will schon ansetzten, aber Sie kommt mir zuvor.

„Alexej, dass ist Oxana Jugow. Ihre Mutter und ich kennen uns von der letzten Spendengala der Stadtverwaltung. Ihre Mutter ist eine exzellente Kunstkennerin und freut sich darauf das Du ihre Tochter kennenlernst.“

Gerade so schaffe ich es ein genervtes Schnauben zu unterdrücken. Wenn es nicht die Höflichkeit, zu der ich erzogen worden bin, gebieten würde, so würde ich auf dem Absatz kehrtmachen.

„Freut mich“, Oxana steht auf und reicht mir die Hand, „Darf ich duzen?“, will sie dabei freundlich wissen.

„Natürlich“, sage ich lediglich und reiche ihr die Hand. Der Händedruck ist angenehm fest für eine Frau was es zumindest nicht gleich unsympathisch werden lässt. Entspannt nehme ich Platz, was Sie mir gleichtut, bevor ich mich wieder Mutter zuwende.

„Als was hast du mich angepriesen? Guterzogener, kommunikativer oder zuvorkommender junger Mann?“, will ich wissen.

„So nicht mein Lieber! Du bist alles davon, also benimm dich auch so!“, ihr strenger Blick interessiert mich gerade recht wenig. Oxana blickt zwischen uns hin und her, schmunzelt und schweigt.

„Ich habe Dir schon, wie oft gesagt, dass ich nicht verkuppelt werden will! Wenn ich es will, dann kümmere ich mich selber darum“, ernst sehe ich Sie an. Dafür das ich vor einem Gast diese Diskussion los breche werde ich mir spätestens heute Abend einen Einfangen. Mutter kann es überhaupt nicht leiden, wenn wir die Etikette nicht einhalten.

„Wenn ich dich das machen lasse, bin ich in zehn Jahren noch keine Großmutter!“, brummt sie und verschränkt ihre Arme vor der Brust, „Entschuldige meine Liebe, aber das muss kurz geklärt werden!“, richtet sich meine Mutter an Oxana, welche das Schauspiel schmunzelt betrachtet.

„Und selbst wenn, heißt das nicht das ich Kinder in diese Welt setze! Anastasia ist doch auch noch da“, zische ich ungehalten. Was bin ich den? Ich komme mir vor wie ein Zuchthengst.

„Das diskutieren wir nicht weiter vor unserem Gast! Ihr zwei lernt euch jetzt kennen und seht was passiert. Aber damit wir beide uns einig sind. Du, mein lieber Sohn, wirst ein guter Gastgeber sein und eine Unterhaltung führen! Andernfalls haben wir beide ein gewaltiges Problem miteinander!“, wenn Blicke töten könnten, so wäre ich kurz davor den Löffel abzugeben.

„Fein!“, schnaube ich und schließe die Augen. Sollte mich je einer fragen, wieso ich einen Fetisch für bedingte Unterwerfung entwickelt habe, so liegt hier ein Teil der Antwort. Tag ein, Tag aus Dominat zu sein, bringt auch mit sich manchmal recht schnell gestresst zu sein. Diesen Ausgleich gestehe ich allerdings nicht jedem zu.

„Sehr schön, dann lasse ich euch beide Mal allein!“, flötet meine Mutter vergnügt und verschwindet durch die Tür.
 

Ich greife in die Innentasche meines Jacketts und hole meine Zigaretten hervor, ob es mein Gegenüber stört ist mir gleich. Immerhin ist das hier mein zu Hause. Oxana beobachtet mich und greift nach dem Glas, welches meine Mutter zur Überbrückung der Wartezeit angeboten hat.

„Du wirkst, als passe es dir nicht das ich hier bin“, stellt sie ruhig fest und nippt am Glas.

„Es liegt nicht an Dir, meine Mutter ist die die mir gerade nicht passt!“, meine ich ruhig und nehme mir das Glas welches mein Diamant mir reicht.

„Du wirkst nicht wie jemand, der sich einfach so etwas diktieren lässt. Warum also sitzen wir dann hier?“, will sie neugierig wissen, „Darf ich eine haben?“, setzt Oxana nach und zeigt auf die kleine Packung. Schmunzelnd nicke ich und ziehe das Feuerzeug aus der Tasche und reich es ihr.

„Höflichkeit!“, sage ich trocken, „Du bist unser Gast und meinetwegen hier. Aber ich will eins direkt klarstellen. Das hier wird nichts!“, stelle ich streng fest. Ich habe nun wirklich genug zu tun und weder Zeit noch Lust, mir eine Beziehung oder ähnliches ans Bein zu binden. Hier im Harem habe ich was das angeht genug Möglichkeiten. Ein leises aber beinahe glockenhelles Lachen entkommt ihr und ich sehe wie Oxana sich entspannt zurücklehnt und die Beine übereinanderschlägt.

„Alexej, wir sind beide nicht freiwillig hier. Meine Mutter ist noch schlimmer als deine. Eleonora ist eine wirklich freundliche und herzensgute Frau, die nur das Beste für ihre Kinder will. Wir beide sind alt genug um zu wissen das Verlangen nicht Liebe ist.“

Oxana geht sich durch die Haare und legt diese so über ihre linke Schulter und gibt damit den Blick auf ihren Hals frei. Beton ihr Dekolleté.

„Du sitzt einem Meister gegenüber! Alles in diesem Haus ist auf Verlangen ausgelegt.“, meine ich und schlage meine Beine übereinander, „Aber ja, auch wenn es sich nicht so angehört haben mag, Mutter will nur das Beste für uns. Nur eben ohne uns vorher zu Fragen.“

„Dann verstehen wir uns in diesem Punkt. Was hältst du von einem Deal?“, fragt Sie mich und ihre Augen glitzern.

„Deal?“, will ich mit hoch gezogener Augenbraue wissen. Mit einer eleganten Bewegung gleitet Oxana aus dem Sessel und mit leichten, aber bewussten, Schritten geht Sie um den kleinen Tisch auf mich zu. Dabei drückt Sie ihre Zigarette aus, nur um es mit meiner ebenso zu tun, nachdem sie mir diese aus den Fingern genommen hat. Etwas an dieser Art lässt mich verschlagen grinsen und ich nehme mein Bein wieder runter. Die Frau weiß um ihre Wirkung und hält damit nicht hinterm Berg. Eine Eigenschaft die ich durchaus mag.

„Naja, ich sehe, dass sich hier eine Gelegenheit für uns ergibt, welche durchaus befriedigend sein kann“, spricht sie leise und beugt sich zu mir herunter. Ein angenehmer Schauer läuft mir über den Rücken. Uns beiden ist schon lange klar ist wohin das hier führt!

„Was springt für mich dabei raus?“, den Kopf gegen die Rückenlehne legend sehe ich zu ihr auf. Sie beugt sich zu mir, soweit das ihre Lippen fast mein rechtes Ohr berühren.

„Spaß und Befriedigung“, haucht Sie verführerisch bevor sie sich auf meinen Schoß niederlässt, „Auch werde ich deiner Mutter sagen, wie zuvorkommend Du bist und dass wir uns öfter treffen werden.“

Das locker sitzende Kleid rutscht ihr bis zu den Oberschenkeln hoch, gibt so den Blick auf die schönen Beine frei. Unbewusst muss ich schlucken. Diese Frau weiß mit ihren Reizen zu spielen und legt dabei genau die Art Dominanz an den Tag, welche mir gefällt. Es juckt mich ja schon in den Fingern herauszufinden welche Neigungen und Fetische in dieser Frau schlummern.

„Dann hoffe ich, dass du halten kannst was du hier versprichst!“, sage ich und lege meine linke Hand auf ihren Rücken und drücke Sie ein wenig an mich.

„Oh, das kann und werde ich!“, flüstert Sie und haucht mir einen federleichten Kuss auf die Lippen. Ich schmecke einen Hauch von Pfirsich und ein wenig den Rauch der Zigarette.

„Deal!“, sage ich grinsend und greife in ihren Nacken. In unser beider Augen flackert Begierde und Ungeduld.

„Diamant, raus!“ befehle ich streng bevor ich Oxana an mich drücke und wir in einem leidenschaftlichen Kuss versinken. Dieses Spiel wird sehr interessant!

Vorgeschmack

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Freunde und Geschäfte

Nachdem Victor sich auf den Weg zu unserem neuen gemacht hat, lasse ich mich auf meinen Stuhl hinter dem Schreibtisch nieder. Mein Arbeitszimmer ist das genaue Gegenteil zu dem meines Vaters. Hell und modern, allerdings ohne den alten Charme des Hauses zu verlieren. Die Holzmöbel, wie auch die Wandregale sind aus hellem Holz und die einzelnen Regalfächer beleuchtet. Zwei große, von Vorhängen und Rolls eingerahmte, Fenster lassen Licht hinein und geben mir den Blick in den Garten. Unter einem der Fenster habe ich eine Bank in die Regale integrieren lassen, zwei weiße Sessel stehen vor dem Tisch. Dezente Dekoration in Form einer Skulptur und ausgewählten Bildern sowie Büchern in den Fächern verleihen dem Raum etwas Angenehmes. Passend zum hellen Holz steht ein glatter weißer Bildschirm mitsamt der passenden Tastatur und Maus auf dem Tisch. Daneben liegt das neue AirBook welches ich mir für die Geschäftsreisen zugelegt habe. Was Technik angeht will ich immer auf dem laufenden sein, daher behalte ich immer die entsprechen Neuerscheinungen im Blick. Auch die neue Weiterentwicklung der SmartWatch, die zurzeit vom Militär im Krieg eingesetzt wird, erscheint mir interessant. Mal sehen wann die auf den normalen Markt kommt. Diese verborgene Technik welcher aber alle bisherigen Optionen weiter nutzt und über die neuralen Netzwerke im Körper funktioniert hält vielversprechende Möglichkeiten bereit. Victor hat mir, wie üblich, alle Unterlagen geordnet in die beiden gläsernen Fächer und auf die Fläche vor der Tastatur gelegt. So sortiert er mir schon alles nach Wichtigkeit vor. Auch die Tasse Kaffee sowie das Glas auf dem kleinen Tablett sind gefüllt, ebenso die Karaffe darauf. Als ich auf die Unterlagen sehen springt mir ein Name ins Auge, den ich heute schon gehört habe und mir schleicht sich ein verstohlenes Grinsen auf die Lippen.

Dimitrij Jugow!

Sieh an, Oxanas Vater ist also Kunde bei uns. Da wird der Gatte wohl versuchen sich damit die Zuneigung seiner Frau zu kaufen oder zu halten. Gerade als ich die Akte aufschlage, klopft es und ich hebe den Blick: „Herein!“

„Der Pyrith, wie ihr gewünscht habt, Meister. Kann ich noch etwas bringen?“, will Victor wissen. Tobias neben ihm sieht sich unsicher aber neugierig im Raum um.

„Im Moment nicht. Geh auch erstmal was essen, so wie ich dich kenne hast Du das noch nicht“, ich sehe wie er ertappt zur Seite sieht.

„Sehr wohl, Meister“, mit einer Verbeugung verlässt er das Zimmer und geht. Ich beobachte Tobias, welcher sich neugierig umsieht ohne sich von der Tür wegzubewegen.

„Setz dich!“, fordere ich und deute auf die Sitzbank am Fenster.

„Ja, Meister.“

Schnell kommt er der Aufforderung nach und nimmt Platz. Mit dem Wissen, dass mein Vater seine schlechte Laune nun nicht an ihm auslassen kann, beginne ich die Akte Jugow zu lesen.

An wem er sich nun austobt, sollte er es tun, will ich nicht wissen. Ob meine Schwester, mein Vater oder ich, jeder von uns hat seine persönlichen Sklaven in diesem Haus. Eine Regel die mein Vater aufgestellt hat besagt, dass keiner einfach so sich den Sklaven der anderen bedienen darf. Zum Glück hält er sich selbst immer daran. Auch wenn ich ihm einen der seinen gerade bewusst entziehe. Aber das würde der Kleine nicht überstehen.
 

Ich schüttele den Kopf und wende mich endgültig der Akte zu. Dimitrij Jugow, ein mit 50iger und Emporkömmling der Stadt, welcher nur durch eine gute Heirat etwas erreicht hat. Seine Frau ist die die aus einer guten Familie stammt und einen gewissen Einfluss unter den oberen Zehntausend der Stadt hat. Er profitiert nur davon. Während ich sein Bild in der Akte betrachte frage ich mich ernsthaft, wie dieser untersetzte Widerling mit halb Glatze eine so schöne Tochter zu Stande gebracht hat, welche noch vor gut einer Stunde auf meinem Schoß gesessen hat. Er hat bis vor kurzem noch Gemälde und Antiken aber auch alten Schmuck erstanden. Meine Mutter sagte ja, dass seine Frau sich dafür interessiert, aber auch sehe ich das er Kredite bei meinem Vater hat. Erstaunlich ist, wie ich feststelle, dass er das Geld der Kredite nicht zum Kauf der Kunstgegenstände nutzt. Wofür er dieses Geld nutzt wäre interessant zu wissen. Seine Frau verfügt über genug davon was auch die Käufe bei mir belegen. Diese werden, in der Regel, direkt bezahlt, aber auch hier stehen einige Raten für die Verschiffungskosten aus. Gleiches gilt für die Rückzahlungen der Kreditraten. Da werde ich mal jemanden drauf ansetzten. Niemand leiht sich Geld von einem Mann wie meinem Vater, wenn er Zugang zu eigenem hat. Da ist etwas was er verheimlicht und ich will wissen was es ist. Das kann mal nützlich werden.

Das Kunst- und Antikengeschäft hat mein Vater vollkommen an mich abgetreten, auch die damit verbundenen Reisen zumeist nach Europa und Eurasien und anderen Verpflichtungen. Hier kommt mir mein Wissen über antike Kulturen, welches ich durch mein Studium der Geschichte und Kunst erhalten habe, und mein Blick für Details zu gute. Ich erkenne meist schnell ob mir jemand ein Original oder eine Fälschung andrehen will. Ob ich dabei nun in Gesellschaft eines Sklaven unterwegs bin oder nicht, es ist immer interessant.

„Meister?“, holt mich die vorsichtige Frage des Pyrith aus meinen Gedanken.

„Was denn?“, etwas schroffer als beabsichtig Frage ich und sehe wie er den Kopf einzieht: „Hör auf ständig den Kopf einzuziehen! Nur weil du mich ansprichst reiße ich ihn dir nicht ab“, meine ich ruhig und sehe den Kleinen an. Er hat ein Bein angezogen und den Fuß auf das Polster gestellt. Seine Arme liegen darum und sein Kopf liegt auf seinem Knie.

„Wieso habt Ihr mich holen lassen?“, will er wissen und lehnt sich nun an die Regalwand hinter ihm. Es liegt keine Anspannung in seiner Haltung was mich bestätigt, dass es richtig war ihn zu holen.

„Mein Alter hat schlechte Laune und die baut er zumeist an seinen Sklaven ab. Ich will nicht das du direkt in seine Hände Geräts“, erkläre ich und lege die Unterlagen bei Seite.

„Ist es wegen gestern, Meister? Habe ich etwas falsch gemacht?“, fragt er und ich verdrehe die Augen. Dass er sich die Schuld gibt zeigt mir das seine Sklavenerziehung bei Henson die Schuld nie dem Meister zuspricht. Etwas was, meiner Meinung nach, hauptsächlich das Problem ist.

Unfähige Meister!
 

„Nein! Zwar hast Du seine Erwartung an einen Pyrith, als welcher du verkauft worden bist, nicht erfühlt, aber das ist nicht deine Schuld. Du bist nun mal nicht das als was Brankow dich verkauft hat“, erkläre ich Ihm und wende mich dabei zu ihm und erhalte ein nicken.

„Ich denke es werden sich in nächster Zeit einige Dinge hier im Harem ändern und sowohl meine Schwester und Ich werden mehr übernehmen müssen. Was sich genau entwickelt wird sich zeigen. Aber nun zu Dir!“, meine ich und schlage die Beine übereinander als ich meine Zigaretten samt Feuerzug herausnehme und mir eine anzünde. Als ich damit fertig bin werfe ich beides dem jungen Sklaven zu, welcher überrascht fängt, aber mich dennoch anlächelt.

„Erzähl mir von Dir!“, fordere ich und nehme einen Zug, sehe ihm zu wie er sich seine anmacht. Meinen Arm stelle ich entspannt mit dem Ellenbogen auf Tisch ab, die Zigarette zwischen den Fingern. Mit der anderen schiebe ich den schweren Glasaschenbecher näher zu ihm.

„Wie meinst ihr das, Meister? Was wollt ihr wissen?“, fragt er, nicht verstehend worauf ich hinauswill. Das ich ihn sowas Frage ist wohl neu, was ich auch verstehen kann, ist es für die meisten Meister doch nicht von Belang was ihre Spielzeuge empfinden.

„Du wirst ja nicht nur auf deinem Zimmer gesessen haben. Was hast du also gemacht um dir deine Zeit zu vertreiben.“

„Naja, Meister, viel Zeit hatte ich neben der Ausbildung ja nicht, aber wenn habe ich mit einer meiner Schwestern getanzt. Auch haben wir gesungen und haben damit Meister Henson ab und an auch unterhalten. Aber eigentlich war ich am liebsten in der kleinen Bibliothek des Harems“, spricht er und ich meine ein kleines Leuchten in seinen Augen zu sehen. Musik und Tanz also, da schlummert etwas Kreatives in ihm und wenn ich ihm so zuhöre bekomme ich das Gefühl das er bestimmt gut auf andere eingehen kann.

„Also liest du gerne?“, schlussfolgere ich.

„Ja und nein, Meister. Ich mag den Geruch der alten Bücher und wie sich die Einbände anfühlen. Das alte Leder mit den Verzierungen und den Beschlägen aus Metall, aber auch das alte Papier, wenn man es sich durch die Finger laufen lässt. Das Gefühl und der Klang sind besonders. Es hat etwas Warmes, gemütliches und man kann diese wunderbaren Geschichten von ihnen hören und lesen. Da ist keine Ablehnung, jeder der gut zu ihnen ist, kann in ihnen lesen. Sie sind freundlich!“ Tobias gerät richtig ins Schwärmen.

Als er erkennt, dass ich ihn lächelnd betrachte steigt die Röte in seinem Gesicht auf. Jetzt ist es mehr wie nur eine Vermutung die durch das Amulett schon bekräftigt worden ist. Der Junge ist ein Amethyst ganz klar und das macht es noch schlimmer, dass er nun als Pyrith herhalten muss.

„Ganz klar der Amethyst! Auch wir haben ihr eine Bibliothek, da kannst du dich gerne umsehen. Du wirst Feststellen das wir hier viele Kunstgegenstände im Haus haben. Auch haben wir ein Musikzimmer, wenn du gerne Tanz und singst“, meine ich sehe wie sich sein Gesicht aufhellt aber bevor er etwas sagen kann unterbricht ein klopfen unsere Unterhaltung und die Tür wird umgehend geöffnet. Das kann nur Victor sein und mit Ihm dann Yuriy, nur ihm ist er erlaubt ohne Aufforderung meine Türen zu öffnen.
 

„Meister, Mister Saizew für euch“, spricht Victor er weißt Yuriy in mein Büro und verbeugt sich.

„Danke“, wendet sich Yuriy an meinen Diamanten welchen er eigentlich nicht als Sklaven betrachtet, sondern mehr als den Adjutanten welcher er eigentlich auch ist.

„Alexej, mein bester, wie geht es dir? Du sieht etwas unausgeglichen aus“, stellt mein bester Freund unverblümt fest als er zu Tobias sieht.

„Dein neuer Freund?“, will er schelmisch wissen obwohl ihm das Halsband aufgefallen sein muss. Das ich Bisexuell bin ist für ihn nie ein Problem gewesen. Auch weil er weiß das zwischen uns nie etwas Anderes als Freundschaft war und sein wird.

„Die gleichen Probleme wie immer, Yuriy und nein, das ist unser Neuzugang seit gestern, ich kümmere mich um ihn und zeige ihm das Anwesen“, stelle ich fest und deute auf einen Sessel.

„Du bist also ein Sklave?“, will er grinsend an Tobias gewandt wissen was ich mit einem Augenrollen hinnehme und schmunzle. Er kann es einfach nicht lassen und meint es dabei nicht mal abfällig oder dergleichen. Er kennt all das hier aber kommt aus einer Familie ohne Meister. Auch hat er keinerlei Interesse an dem Meisterstand.

„Ja, ich bin Pyrith, Meister“, er neigt den Kopf und legt die Hände auf die Knie. Die Anrede als Meister passt meinem besten Freund so gar nicht und das macht er auch mit brummiger Stimme deutlich: „Ich bin kein Meister! Einfach Yuriy.“

Tobias bekommt große Augen und neigt dann peinlich Berührt den Kopf. Für ihn sind Männer die keine Meister sind etwas Neues. Er kennt von klein auf nichts Anderes. Ich kann mir nun ein leises Glucksen nicht verkneifen.

„Tobias wird die ganze Zeit hierbleiben, er kann ruhig mitbekommen worüber wir sprechen“, erkläre ich Yuriy bevor ich mich zu Tobias wende: „Alles was du hier hörst wird diese Wände nicht verlassen! Verstanden?“, frage ich mit strengem Ton.

„Ja, Meister!“, erhalte ich die schnelle Antwort und nicke bestätigend.

„Gut. Kommen wir zum Geschäft, was hast du über unsere säumigen Kunden gefunden?“, frage ich und sehe Yuriy erwartungsvoll an, hoffe das er was Handfestes gefunden hat. Ich befasse mich erst mit diesen Kunden, wenn diese über einen gewissen Zeitraum nicht zahlen. Vorher übernimmt Yuriy das alles eigenständig. Sonst würde ich zu nichts anderem mehr kommen.

„Fangen wir bei Broocks an, er betreibt ein recht gut gehendes Restaurant in der Südstadt, zwei Angestellte und einen Koch. Die drei sind sauber und haben alle nötigen Papiere. Den Kredit bei deinem Vater hat er genommen um seine letzte Jahrespacht zu zahlen, die Einnahmen der letzten Wochen waren allerdings nicht so gut das er damit die nächste Pacht und die Tilgung zahlen kann. Er wird also nochmal auf Dich oder andere zur Finanzierung zurückkommen“, erklärt er ruhig. Entspannt hat Yuriy sich zurückgelehnt als er die Information widergibt.

„Also auf den ersten Blick alles sauber. Etwas im Hintergrund was nützlich ist?“, frage ich nach. Etwas muss da sein woran wir ihn packen können.

„Es gibt nicht viel über Ihn, dafür ist er ein zu kleines Licht. Der Laden allerdings bringt Potenzial mit sich. Der Hafen ist nicht weit und er hat zwei angeschlossene Räume die vom Gastraum nicht einsehbar sind. Das wäre ein guter Verhandlungsort für die Geschäfte im Hafen“, mit einem wissenden Lächeln legt Yuriy die Finger ineinander.

„Also schlagen wir Broocks einen Deal vor. Er stellt uns diese Räume unentgeltlich zur Verfügung und dafür reduzieren wir die Tilgungsrate um ein paar Prozent. Im Gegenzug bieten wir ihm an, sein Restaurant zu bewerben um mehr zahlenden Gäste zu bekommen. Ich will das einer unserer Männer dort untergebracht wird. Welcher Kaporezhim ist dort Tätig?“, frage ich nach einem unsere Truppführer und dessen Leuten.

„Wir haben nur Thomas mit einem kleinen Fünfertrupp dort. Das Gebiet steht eigentlich unter der Obhut von Lane“, gibt er zu.

„Du meinst nicht das diese Information früher wichtig gewesen wäre?“, frage ich genervt schnauben.
 

Benjamin S. Lane ist ebenso wie ich Teil einer Familie die von hier aus ihr Netzwerk betreibt. Anders als wir, hat seine Familie ihre Wurzeln in den USA und besteht bereits seit den 1930 Jahren. Eine alte und traditionsreiche Familie mit einem sehr weit verzweigten Netzwerk. Ihre Anfänge liegen in den Zeiten der Prohibition und sind durch Alkohol- und Drogenhandel groß geworden. Seit Benjamin das sagen in der Familie hat sind Sie auf den Sklavenhandel umgestiegen. Den Legalen wie Illegalen! Aber bei dem was ich höre, ist das Drogengeschäft noch nicht ganz vom Tisch. Wir stehen zwar nicht direkt in Konkurrenz, aber eine gute Zusammenarbeit ist nur bedingt möglich. Im Hafen liegen unsere Grenzen sowie die Kontore nicht weit voneinander entfernt. Das Restaurant von Brooks liegt genau auf der Grenze und schafft damit eine Potenzielle Problemstelle die weder Lane noch wir gebrauchen können.

„Dann werde ich mit Benjamin telefonieren müssen. Wenn wir ungefragt in sein Gebiet eindringen gibt das unnötig Probleme. Wenn da zwei Räume sind, kann ich ihm möglicherweise einen Abkommen vorschlagen. Das wird interessant“, schnaube ich und reibe meine Nasenwurzel.

„Der andere?“, will ich weiterwissen. Das Tobias mitbekommt um was für Geschäft es hier geht bereitet mir keine Sorgen, der Kleine ist durch seine Erziehung gefügig genug um nicht zu hinterfragen. Aber selbst wenn er etwas erzählen würde, wer glaubt schon einem Sklaven?

„Antonio de Vargas…“, beginnt Yuriy und ich stöhne genervt auf. Nicht schon wieder!

„Ja, schon wieder de Vargas. Ich weiß er ist inzwischen Dauerthema aber nicht zu ändern. Er hat die Schmuckuhr von Fabergé aus 1914 mit den Diamantrosen sowie den Art Deco Diamant Ring um 1920 ins Auge gefasst“, berichtet mein bester Freund und ich lasse den Kopf kreisen. Der Kerl ist echt nicht zum Aushalten.

„Wo will der den mal eben die 40.000 Dollar dafür auftreiben? Der steht schon mit gut 1,5 Millionen bei uns in der Kreide und die Zahlungsmoral ist, gelinde Gesagt, grauenhaft“, meine ich und lege den Kopf zurück.

„Er interessiert sich auch für die Art Deco Brosche mit 6,3 Karat Diamanten in Platin“, legt Yuriy ungeniert nach und ich höre sein grinsen deutlich.

„Dann sind wir bei gut 72.000 Dollar!“, ich fahre mir durch die Haare. Dieser Mann verschenkt Schmuckstücke wie andere Süßigkeiten. Wenn er wenigsten ordentlich zahlen würde, wäre es mir ja noch egal, aber so habe ich ihn ständig an der Backe. Ich höre das klicken meines Feuerzeuges und sehe zu unserem Zuhörer welcher mich mit großen Augen ansieht.

„Was ist?“, will ich wissen als er sich die Zigarette anmacht. Ertappt zuckt er zusammen.

„Das ist eine Menge Geld, Meister. Solche Summen sind doch schwer zu zahlen.“

„Wer das nötige Geld hat kann alles kaufen. Mein Vater hat gestern eine ähnliche Kaufsumme der Schmuckstücke für dich bezahlt. Ihr Sklaven tragt nicht ohne Grund Edelsteine als Bezeichnung. Ihr seid auch Schmuckstücke für eure Meister“, erkläre ich ihm neutral. Warum sollte ich ihm etwas vormachen.
 

Das ihm nicht die Zigarette aus dem Mund fällt, welcher im gerade aufklappt, ist mehr Zufall aber dennoch sehr amüsant anzusehen.

„Hat dein alter Meister euch nie über euren Wert aufgeklärt?“ will Yuriy wissen.

„Nein, Mei…ähm…Sir“, antwortet Tobias stotternd.

„Es ist nicht üblich den Sklaven zu sagen wie Wertvoll sie gehandelt werden. Auch gibt da jeder Händler seine persönlichen Aufschläge hinzu. Brankow zum Beispiel ist relativ günstig dafür kann man viel bei ihm kaufen. Andere sind Teurer und haben ein ausgewähltes Portfolio“, sage ich ruhig und strecke meine Hand nach Tobias aus. Er versteht und reicht meine Zigaretten an mich zurück, welche ich Yuriy anbiete. Gemeinsam stecken wir uns ebenfalls eine an.

„Mach das Fenster auf, Tobias“, weise ich ihn an, „Meistens sind Händler die Perlen anbieten anstrengender. Sie müssen viel in ein gutes Aussehen investieren. Gerade wenn eine Perle von einer Akoya zur Black Pearl gemacht werden soll. Gewisse Operationen gehören dort zum Geschäft“, füge ich meiner Erklärung noch an und schnalzte dabei mit der Zunge. Was manche Männer an solch künstlich aufgebauten Frauen finden entzieht sich meinem Verständnis.

„Ja, Meister!“, er öffnet das Fenster in die Kippstellung so dass der Rauch abziehen kann.

„Aber wieder zurück zu de Vargas, auch wenn es mir wiederstrebt. Hast du etwas womit wir die Rückzahlung beschleunigen können? Ich bin kein Leihhaus!“, brumme ich genervt.

„De Vargas Absatzmarkt ist Europa, da ist der Bedarf an teuren Alkoholika aber gerade eingebrochen. Die Leute haben andere Sorgen. Ohne das kommt er kaum an Geld“, erklärt mir Yuriy was ich bereits weiß.

„Verständlich! Im Kunsthandel ist ähnlich, und der Markt bei uns ist überfüllt was das angeht“, entgegne ich lapidar und stütze mein Kinn auf die linke Hand.

„Was hältst du davon, dass er seine Schulden abzahlt?“, will Yuriy wissen uns sieht mich eindringlich an. Wenn er eine Idee hat schleicht sich immer ein beinahe wölfisches Grinsen in seine Mundwinkle.

„Er soll für mich arbeiten? Wie stellst du dir, dass bitte vor?“, erstaunt sehe ich ihn an.

„Er hält doch regelmäßig Party bei ich ab, und lädt Einflussreiche Leute dazu ein. Da kann er doch die Werbetrommel für den Kunst- und Antikenhandel Orlow rühren. Du bekommst neue zahlungskräftige Kunden und er kann durch die Vermittlung seine Schulden zumindest bedingt tilgen“, schlägt Yuriy vor und ich denke ernsthaft darüber nach. Die Idee ist gar nicht mal schlecht.
 

„Ich lasse mir das mal durch den Kopf gehen und kalkuliere etwas. Wenn muss da genug bei rumkommen damit sich der Aufwand lohnt. Auch kann ich de Vargas da nicht nur mit Peanuts abspeisen“, ich lehne mich in meinem Stuhl zurück und gehe schon in Gedanken einige Möglichkeiten durch. Bei dem was er normalerweise Verkauft kommt da pro Flasche Wein und Spirituose eine ordentliche Summe bei rum.

„Es eilt ja nicht. Er wird uns nicht weglaufen, dafür kommt er oft genug selber wieder an“, meint Yuriy lachend.

„Wohl wahr! Sonst noch was?“, will ich wissen. Gedanklich bin ich schon bei diversen Zahlen und Möglichkeiten.

„Geschäftlich war es das. Sag mal wenn mich meine Quellen nicht täuschen, dann war die Tochter von diesem ekel Jugow heute hier, stimmt das?“, scheinheilig sieht er mich an und grinst.

„Du sollst andere im Blick behalten und nicht hinter mir her schnüffeln!“, brumme ich. Er weiß genau das ich sowas nicht leiden kann, auch nicht von ihm. „Aber nein, tun Sie nicht, meine Mutter hat sie eingeladen. Wieder ein Kuppelversuch!“

„Hat der den geklappt? Soweit ich weiß fällt Sie ja in dein Beuteschema“, auch Yuriy hat die Beine übereinandergeschlagen und sich zurückgelehnt. Ich sehe meinen besten Freund finster an:

„Fast! Wir haben einen Deal abgeschlossen der für und beide Vergnügen ohne Verpflichtung verspricht. Wir werden sehen wie lange der Bestand hat. Gerade kommt viel Arbeit auf mich zu“ Ich wende mich dem Pyrith zu und hoffe das er Abhilfe schaffen kann, spüre ich doch bereits wie eine Verspannung sich in meinen Schultern breitmacht.

„Du hast nicht zufällig gelernt zu massieren?“, will ich von ihm wissen.

„Nein, Meister. Ich habe es zwar versucht, bin aber nicht talentiert darin“, gibt er zu. Dann werde ich nachher mal einen der Rubine aufsuchen und meine Verspannungen lösen lassen.

„Was meinst du mit mehr Arbeit?“, neugierig werde ich von Yuriy angesehen.

„Richard war heute Mittag hier. Dem Alten macht das Herz schlapp und er soll sich schonen“, sage ich und zucke mit den Schultern.

„Das lässt dich ja völlig kalt, oder?“, mit hochgezogener Augenbraue sieht mein Freund mich an.

„Warum auch nicht? Ich bin ihm doch auch Egal. Wenn ich kein Meister wäre, hätte er mich wohl schon längst vor die Tür gesetzt. Ich bin für ihn genauso Mittel zum Zweck wie er es für mich ist“, schnaube ich belanglos.

„Ihr zwei seid euch echt zu ähnlich, auch wenn du das nicht hören willst. Zwei Sturköpfe und Dickschädel!“, ernst sieht er mich an: „Aber mal ehrlich, geht dir das wirklich so gar nicht nah? Immerhin ist er dein Vater?“

„Yuriy, er zieht seinen Vorteil aus mir, so wie ich meinem eigenen aus Ihm. Ein Vater ist er nie für mich gewesen. Da gibt es jemand anderen und das weißt du auch!“

Ich atme einmal tief durch und lasse meinen Blick an Tobias vorbei in den Garten schweifen. Wenn nicht das Wohl meiner Mutter und Schwester daran hängen würden, hätte ich schon längst meine Konsequenzen gezogen. Aber so wie es aktuell ist füge ich mich und warte einfach ab. Es gab bisher schon genug versuche von außen etwas an der Situation zu ändern, aber all diese Bemühungen verliefen im Sand. Betrübt schaut Tobias die ganze Zeit zwischen Yuriy und mir hin und her als überlege er ob er etwas sagen soll oder lieber schweigt.
 

„Aber ihr wisst immerhin wer euer Vater ist, Meister.“ spricht er auf einmal leise und zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Nun hat er beide Beine angezogen und sein Kopf liegt seitlich auf beiden Knien.

„Es ist nicht immer gut das zu wissen. Ich verstehe das es für dich, der es nicht weiß, schwer zu verstehen ist aber nicht alle Familien sind heil. Diese hier ist es nicht!“, versuche ich ihm zu verdeutlichen was ich sagen wollte und erhalte ein nicken. Bei all dem was hier gerade besprochen worden ist, ist es dieses Thema welches ihn am meisten Schockiert. Mit dem drücken eines Schalters auf dem Tisch geben ich ein Signal für Victor, dass er Yuriy holen kann.

„Wir hören voneinander, Yuriy. Ich überdenke das mit de Vargas und dann treffen wir uns nochmal. Für heute belassen wir es dabei“, sage ich und stehe auf was er mir gleichtut.

„Alles klar, mach nicht zu lange! Sonst reicht eine Sitzung bei dem Rubin nicht“, sagt er lachend und wir Umarmen uns zum Abschied als er vor die Tür tritt und mit Victor zum Ausgang geht.

„Werde ich und selbst wenn, hier gibt es genug Rubine!“, meine ich ebenso grinsend wie er.

Zurück bleiben der junge Pyrith und ich. Er ist, wie ich feststelle, ein sehr empfindsamer Mensch, auch wenn andere ihn nur als Sklaven und Gegenstand sehen, so tue ich es nicht. Meinen eben abgeschlossenen Deal lege ich gedanklich bei Seite, das hier weckt eindeutig mehr meine Neugier!

Der Kleine ist besonders und ich werde noch herausfinden wieso.

Eine Familie?

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  Sixt98
2023-06-17T13:00:06+00:00 17.06.2023 15:00
Als absoluter Alexej Fan finde ich gerade seine Vorgeschichte sehr spannend. Wird han der Story noch weitergeschrieben?
LG Sixt
Antwort von:  Milan1896
17.06.2023 23:29
Freut mich das sie dir gefällt ^^
Es wird weitere Kapitel geben, allerdings weiß ich noch nicht wann.
Von:  ReinaDoreen
2022-12-13T11:29:14+00:00 13.12.2022 12:29
Coole Geschichte. Da bin ich ja richtig froh, mal in dein Profil gesehen zu haben
LG reni
Von:  Gl0rian4
2022-11-07T20:30:38+00:00 07.11.2022 21:30
Hej Milan,
Da bin ich aber sehr froh, mal bei Dir reingeschaut zu haben. :)
Ich liebe es, die Vor- und Entwicklungsgeschichten der sidestorys mitzuerleben!

Ich freue mich auf mehr .. ;D
LG GL0rian4
Antwort von:  Milan1896
07.11.2022 21:35
Hey Gl0rian4,
freut mich das es dir gefällt ^^ so eine SideStory ist einfach eine schöne Möglichkeit mehr vom Charakter zu zeigen als in der MainStory.

LG Milan


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