Goldene Schwingen von Milan1896 ================================================================================ Kapitel 5: Eine Familie? ------------------------ Noch lange habe ich gemeinsam mit Tobias in meinem Büro gesessen und gearbeitet. Der Kleine hat sich ein Buch genommen und in Ruhe gelesen, wobei ich mir nicht so wirklich sicher bin ob er nur gelesen hat. Ich lasse den PC herunterfahren und sehe zu ihm: „Na Komm, lass und was essen gehen. Es ist spät geworden.“ „Okay, Meister“, sagt er fröhlich und legt das Buch sanft wieder an seinen Platz zurück. Amüsiert über diese sanfte Art mit dem Buch umzugehen schüttele ich ein wenig den Kopf. So einen Edelstein wie ihn haben wir hier noch nie gehabt und es wird bestimmt interessant zu sehen was aus ihm wird. Als wir den Flur betreten kann ich mehrere dumpfe Stimme im Bereich des Wohnzimmers hören, es klingt wie der Fernseher und doch ist da noch etwas Anderes. Ruhigen Schrittes halte ich auf das Zimmer zu um dann davor stehen zu bleiben. Ich halte meine Hand vor Tobias um ihm zu verdeutlich das er stehen bleiben soll. Das sind eindeutig die Stimmen meiner Eltern und Vater klingt mal wieder nicht begeistert. Aber auch Mutter ist ungehalten, dass endet wieder in einem handfesten Ehekrach. Ich lege mir den Zeigefinger vor den Mund und deute so leise zu sein. Da jetzt dazwischen zu geraten kann ich nicht gebrauchen. „Wegen dir habe ich das Ende des guten Konzertes verpasst“, höre ich Mutters Stimme. „Das nennst du ein gutes Konzert?“ „Allerdings! Nur weil Du davon nichts verstehst“, die Tonlage meiner Mutter wird giftiger. „Willst du mir sagen, dass du so ein schwachsinniges Geklimpere dem Sex mit mir vorziehst?“, braust nun Vater auf und es geht ein Schütteln durch meinen Körper. Das sind Dinge die ich von den beiden nicht wissen will! „Wenn du mich so fragst: Ja!“ „Eleonora“, zischt er mit drohendem Unterton, „willst du mich wirklich wütend machen?“ „Nein. Ich will nur nicht, das du dir einbildest, du könntest mit mir machen, was du willst“, hält sie ruhig und stur dagegen. „Ich kann mit dir machen, was ich will und zwar wann ich will und wo ich will. Merk dir das!“, donnert Vater immer ungehaltener. Einen Moment lang ist es still. Gefährlich still und unbewusst halte ich den Atem an. Ich spüre wie sich Tobias an meinem Arm festhält der noch immer vor ihm liegt. Ich hätte eine patzige Antwort erwartet, aber nicht das was nun folgt. „Meinst du das ernst?“, fragt sie ruhig und ich habe das Gefühl, dass Vater sich jetzt eine Antwort gut überlegen sollte. „Du gehörst zu mir. Das weist du doch, mysh“, sagt er sanft. Ob er es sich wirklich gut überlegt hat meine Mutter jetzt gerade Mäuschen zu nennen, wage ich zu bezweifeln. „Du glaubst, du kannst über mich verfügen, wie du es brauchst, oder? Das denkst du doch nicht ernsthaft, Kirill. Ich bin nicht deine Sklavin! Ich bin immer noch deine Frau. Und wo wir schon mal dabei sind, was immer du dir in deinem kranken Kopf gerade zurechtlegen magst, vergiss es! Hol dir Befriedigung bei deinen Perlen!“, ihre Stimme ist ruhig und bestimmt, wird aber in keiner Weise laut oder ungehalten. Kontrolle ist etwas was meine Mutter wirklich besitzt und wofür ich Sie immer wieder beneide. „Wag es noch einmal das zu sagen und du erkennst dein Spiegelbild nicht mehr wieder. Und jetzt bewegst du dich gefälligst hoch ins verdammte Schlafzimmer und dann will ich KEIN WORT MEHR DARÜBER HÖREN!“, brüllt er ungehalten, ohne jegliche Kontrolle über sich. „Du widerst mich an, Kirill! Bildest dir ein, du hättest das Recht über mich zu bestimmen. Überall tust du so, als wäre ich dein persönlicher Besitz. In alles mischt du dich ein. Aber letztlich ist es dir doch scheißegal, was ich will, Hauptsache ich mach bei Gelegenheit schön artig die Beine für dich breit“, brummt meine Mutter mehr wie nur giftig und ich höre ihre Absätze auf dem Boden als Sie gehen will. Ich höre das scharfe einziehen von Luft und reagiere, ahne ich doch was nun kommt. Ich fliege förmlich in das Wohnzimmer, stelle mich vor meine Mutter und fange den Arm meines Vaters ab welcher ausgeholt hat. Erschrocken sieht meine Mutter zu mir. Bevor Vater zurückweichen kann, habe ich ihm bereits mit der Faust eine verpasst. Sein Kopf schlägt zur Seite und seine Lippe bricht auf. Immerhin hat der Schlag gesessen! Entsetzt starrt er mich an, reibt sich über die rote Lippe, dann steigt die Zornesröte in seinem Gesicht noch weiter an. „Du…“, will er schon ansetzten aber ich unterbreche ihn sofort. „Du drehst dir aber auch alles so, wie es dir passt, nicht wahr, Vater? Wie du es gerade brauchst, um andere fertig zu machen. Sonnst dich selbstgefällig in deiner Überlegenheit, der große Kirill Orlow. Das kotzt mich so an“, fauche ich ihn mit tiefer und dunkler Stimme an. Finster sehe ich ihm fest in die Augen, keiner von uns wird jetzt nachgeben. „Du hast nicht das Recht dazu Sie zu schlagen und wenn du es nochmal wagen solltest vergesse ich, dass ich einen Vater habe!“ „Alexej“, höre ich Mutter leise hinter mir hauchen, ihr steht der Schreck ins Gesicht geschrieben. Versucht Sie zu Schlagen hat er noch nie und all das lässt auch in mir den Zorn weiter steigen. Eine Sekunde sieht er mich zornig an, dann legt sich eine Maske auf sein Gesicht. Ich kann absolut gar nichts mehr darin erkennen. „Du wirst dir noch wünschen das nie getan zu haben! Verlass dich drauf, Sohn“, spuckt er abfällig aber erstaunlich ruhig aus und verlässt das Wohnzimmer. Tobias geht hinter der Tür in Deckung, wissend jetzt besser nicht aufzufallen. Verwundert schaue ich ihm hinterher, das war eine verdammt untypische Reaktion. Wie ruhig er plötzlich war, irgendwie macht mir das Sorgen. Der Kleine schaut ängstlich fragend um die Ecke der Tür, sieht sich um und blickt auch besorgt auf meine Mutter. Ich folge seinem Blick und sehe wie weiß Sie geworden ist. „Setzt dich! Ich holte dir was zu trinken“, sage ich und greife an ihre Schultern um Sie zum Sofa zu bringen. Als Sie sitzt gehe ich zum kleinen Barwagen, nehme ein Glas und gebe einen guten Schluck Rum hinein. „Was ist denn hier los?“, meine Schwester steht neben Tobias in der Tür. „Der Alte wollte Mutter eine verpassen. Ich war schneller!“, sage ich noch immer mit Wut in der Stimme und stelle das Glas vor meiner Mutter auf den kleinen Tisch. „Er hat was?“, erschrocken läuft sie zum Sofa und setzt sich, „Mama, was ist passiert?“ „Das üblich eben“ „Übliche?“, frage ich scharf, „Dann ist das nicht das erste Mal?“, will ich wissen. „Das er zuschlagen wollte schon, der Rest nicht“, sagt sie matt. „Sollen wir Großvater anrufen?“, sorgenvoll betrachtet Nastja Mutter die vehement den Kopf schüttelt. „Das gibt nur noch mehr Ärger. Es reicht, dass du eingeschritten bist“, sagt sie und sieht mich besorgt an. „Hätte ich ihm das durchgehen lassen sollen? Wohl kaum!“, brumme ich. „Natürlich nicht, ich bin dir auch dankbar, aber du weißt genauso wie ich das er bei dir nicht nachsichtig sein wird.“ „Der Meister wünscht seinen Sohn zu sprechen“, ertönt die dunkle Stimme seines Diamanten in der Tür und ich drehe mich zu ihm um. Der alte stämmige Sklave, dem das linke Auge vollständig fehlt, ist vom Charakter her wie für meinen Vater gemacht. Skrupellos und hinterhältig. „Einen Teufel werde ich!“, knurre ich ihn an. „Dann richte ich es genauso aus“, er neigt den Kopf und geht wieder was ich mit einem schnauben kommentiere. „Mischka“, stöhnt meine Schwester hinter mir. Ich gebe dem Kleinen, der noch immer in der Tür steht, einen Wink zu uns zu kommen und er folgt. Gegenüber dem Sofa im Sessel nehme ich Platz und verschränke die Arme vor der Brust. „Dass was Richard ihm gesagt hat passt ihm nicht, das gibt ihm aber nicht das Recht seinen Frust bei dir abzulassen. Bei Großvater wärst du erstmal sicher vor ihm“, schlage ich mich auf die Seite meiner Schwester. „Nein!“, fest sieht meine Mutter mich an, „Ich stehe das durch. So wie ihr es auch tut.“ Mir wird ein mit hellbrauner Flüssigkeit gefülltes Glas vor die Nase gehalten als ich mir eine Zigarette anzünden will und sehe auf. Tobias steht neben dem Sessel und reicht es mir. „Danke“, meine ich etwas verwundert, ist es doch nicht seine Aufgabe mich zu bedienen. „Soll ich Eis für die Knöchel holen, Meister?“, besorgt blickt er auf meine rechte Hand. „Nicht nötig, das ist nichts“, sage ich beruhigend und nehme einen Schluck. „Was machen wir jetzt?“, will Nastja wissen und ich zucke mit den Schultern. Auch Mutter sieht ratlos zu ihr. Ich werde die beiden beschützen, schwöre ich mir, egal was er tut. Anastasia hat ihre Hände auf die von Mutter gelegt und streicht mit dem Daumen über den Handrücken. Mutters Hände zittern und ich sehe wie unwohl ihr ist, aber wenn Sie nicht gehen will akzeptiere ich das notgedrungen. Wieder geht mein Blick zum Pyrith der hilflos und eingeschüchtert im Raum steht. Ich klopfe auf die Lehne des Sessels und sehe ihn an: „Setzt dich.“ Er nickt und lässt sich neben mir auf der Lehne nieder, neigt sich sogar etwas an mich. Ganz so als würde er halt suchen. „Dir ist klar, dass du den Kleinen nicht schützen kannst, wenn Vater dich zwischen hatte, oder?“, meint meine Schwester die direkt merkt das Tobias mit vertraut. „Dafür müsste er mich schon zusammenschlagen. Das schafft er aber nicht“, meine ich tonlos. „Junge, bitte. Du weißt was er für Methoden hat. Ich will nicht, dass du deswegen im Krankenhaus endest“, deutlich liegt ihre Sorge in der Stimme die ich auch verstehen kann. „Und ich will nicht, dass er dich oder Nastja verletzt. Wenn ich es nicht tue, tut es keiner hier. Weder Victor noch Nastjas Diamant werden etwas tun. Die enden in einer schwarzen Session“, sage ich und lege meine Hand auf das Bein des Kleinen um ihn zu beruhigen. Er zuckt zwar leicht zusammen, sagt aber nichts und schaut stattdessen weiter auf den Boden vor ihm. „Hast ja recht, aber dennoch bleibt die Frage was wir nun machen?“, sagt Mutter und stellt das Glas wieder auf den Tisch. Meine Mutter kann definitiv nicht im Schlafzimmer bleiben, dort hat er sie da wo er sie wollte. Die einzigen beiden Optionen sind Nastjas und mein Zimmer. „Du bleibst du Nacht bei mir, Mama. Du geht’s nicht zu ihm“, spricht sie meine Gedanken aus und ich muss schmunzeln. Wie so oft haben wir beiden den gleichen Gedanken zur gleichen Zeit. Etwas was man Zwillingen ja schon gerne nachsagt. Meine Hand streicht langsam über den Rücken des Kleinen und ich registriere zufrieden, dass er sich trotz seiner ängstlichen Miene, in die Berührung lehnt. „Das wird wohl besser sein“, gibt sie nach und macht Anstalten aufzustehen als wir von oben das Zuschlagen einer Tür hören. Stampfende Schritte gehen über das knarzende Holz der Dielen und kurz drauf ertönt das erneute zuschlagen einer Tür. Kurz ist es still dann folgt poltern und das kratzen von Holz auf Holz, erneut gefolgt vom Zuschlagen der Tür. Jetzt können wir auch die verzweifelte Stimme einer seiner Perlen hören als sie wohl die Treppen runter geschleift wird. Kurz ertönt ein klatschen dann ist es still bis sich die nächste Tür krachend schließt. Ich schließe die Augen und atme tief durch, die Arme muss jetzt wer weiß was ertragen. Ein starkes zittern und ein schluchzten geht durch den Pyrith, welchem ich mehr aus Reflex den Arm um die Hüfte gelegt habe. „Oh Gott“, flüstert meine Mutter. Sie weiß genauso wie Nastja und ich was sich dort abspielt. „Du kommst du Nacht mit zu mir. Sicher ist sicher“, sage ich an Tobias gewandt. Ich hoffe inständig dass wir die Perle morgen noch retten können, aber ich befürchte bereits das schlimmste. Ein dezentes Räuspern von der Tür lässt mich aufblicken. Wieder ist es Victor der in der Tür steht und nun zu uns kommt. „Wer ist es?“, will ich versucht neutral wissen. „Die Akoya aus Zimmer vier, Meister.“ Ich brumme verstimmt und sehe ihn finster an: „Sicher?“, frage ich nach und erhalte ein nicken. „Mischka, ist das nicht eine die unter deiner Obhut steht?“, fragt meine Schwester erstaunt. „Ist Sie!“, knirsche ich mit den Zähnen und mein Blick wird immer düsterer. Das machte er ganz bewusst um mir zu zeigen wer hier das Sagen hat. Das nun Sie dafür leiden muss versetzt mir einen Stich. Jede der Perlen und Edelsteine um die ich mich kümmere sind nicht gebrochen. Aber das ändert er gerade! „Dieses Elende, narzisstische Schwein!“ „Alexej!“, zischt meine Mutter ob meiner Aussage. „Er hat doch recht. Genau das ist er und wenn du dich nicht um uns sorgen würdest, wären wir wohl genauso“, stimmt mir meine Schwester zu und ich sehe sie dankend an. Sie versteht was jetzt in mir tobt, geht Sie mit ihren Edelsteinen doch ebenso um wie ich es tue. „Ich ziehe mich zurück. Geht zu Bett solange er sich noch da drin austobt. Victor ich möchte, dass du ein Auge auf das Schlafzimmer hast“, wende ich mich erst an meine Mutter und Schwester dann an meinen Diamanten. „Hast recht, ihm jetzt über den Weg zu laufen wäre gefährlich. Wenn du mit der Akoya morgen Hilfe brauchst, ruf mich“, schlägt Nastja mir vor und ich nicke nur. Gemeinsam verlassen wir das Wohnzimmer um auf direkten Weg zu den Zimmern zu gehen. Tobias lässt sich unsicher von mir führen, hatte ich ihm doch noch gestern gesagt das unsere Räume tabu sind. Aber da ich nicht abschätzen kann was Vater noch tut diese Nacht, will ich ihn in meiner Nähe haben. Ich sehe wie sich die Zimmertür meiner Schwester fast geschlossen hat da ertönt ein lauter Knall von unten der sowohl mich wie auch den Rest herum wirbeln lässt. Das hat er nicht wirklich getan? Erschrocken sehe ich zu meiner Mutter und Schwester die mich ebenso fassungslos ansehen. Es läuft mir eiskalt den Rücken herunter, das habe ich so noch nie erlebt. „Er hat doch nicht…“, setzt meine Mutter entgeistert an. „Doch!“, knurre ich, „Ihr verriegelt das Zimmer mit dem Mastercode! Victor du auch!“, weise ich sie an. Der Mastercode ist so programmiert das sich die Schlösser, welche damit verriegelt wurden, sich erst nach 24 Stunden selbstständig öffnen oder nur von innen öffnen lassen. Ich erhalte von allen ein nicken und beobachte noch wie sie in den Zimmern verschwinden, erst dann trete ich gemeinsam mit Tobias in mein Zimmer. „Meister?“, seine zittrige und verweinte Stimme zeigt deutlich wie verunsichert und ängstlich er ist. Ich kann es ihm nicht verübeln, geht es doch selbst mir gerade so. Das mein Vater einfach so eine Perle aus Frust regelrecht hinrichtet ist selbst für mich unbegreiflich. Und, weiß Gott, ich habe bisher viel kranken Mist gesehen. „Schon gut, hier wird dir nichts geschehen. Er kommt hier nicht rein“, sage ich ruhig und drehe mich so, dass ich genau vor ihm stehe. „Was ist da gerade passiert?“, will er wissen und ich sehe das Beben seiner Lippen. „Ich weiß es nicht, so etwas ist selbst für mich neu“, gestehe ich ehrlich und bemerke, dass er das Meister vergessen hat. Ich nehme es ihm nicht übel, selbst wenn die jetzt Situation eine andere wäre. Ich sehe Tränen in seinen Augen aufsteigen und auch seinen schnellen Atem. Der Kleine beginnt zu hyperventilieren, jetzt wo der erste Adrenalinschub abklingt. „Ganz ruhig“, sage ich mit tiefer ruhiger Stimme und ziehe ihn in meine Arme. Gebe ihm halt und baue ein wenig Druck auf damit seine Atmung zur Ruhe kommt. Seine Hände vergraben sich in meinem Hemd und er beginnt hemmungslos zu weinen. Das ist alles viel zu viel für ihn. Ich halte ihn einfach nur fest, sage nichts und gebe ihm die Zeit die er braucht. In Gedanken gehe ich diverse Optionen durch aber wirklich etwas einfallen tut mir nicht. Zu suspekt ist all das gerade. Ich kann für den Moment nur hoffen, dass sich Vater bis morgen wieder Beruhigt hat, andernfalls wird es die nächste Zeit verdammt unangenehm und anstrengend. „Komm“, meine ich als sich seine Atmung normalisiert hat und auch das Weinen weniger geworden ist. Ich bringe ihn zu meinem Bett und setze ihn ab. „Ich hole schnell ein Shirt für dich und dann versuchen wir zu Ruhe zu kommen“, meine ich und will mich umdrehen als mich seine Hand am Handgelenk packt. „Nicht gehen, bitte“, fleht er regelrecht und ich muss schlucken als ich in seine Augen sehe. Da ist nicht nur Angst, sondern auch tiefe Sorge in seinem Blick. „Schon gut, ich verlasse das Zimmer nicht. Keine Sorge“, meine ich mit tiefer ruhiger Stimme und spüre wie sich seine Hand löst. Zügig gehe ich in den Ankleidebereich und ziehe ihm und mir ein einfaches Shirt aus einem der Fächer. „Hier“, sage ich als ich es ihm hinhalte und beginne mir die Weste und das Hemd auszuziehen. „Danke“, kommt es leise und auch er beginnt damit sich seine Sachen abzustreifen. Noch immer angespannt lege ich mich unter die Decke und ziehe den zitternden Pyrith zu mir. Da ist kein Zögern in ihm als er sich in meinen Arm legt und sein Gesicht in meiner Halsbeuge vergräbt. Ich ziehe die Decke über uns und lösche das Licht über die kleine Konsole neben dem Bett. Meine Hand lasse ich unter die Decke gleiten und greife nach seiner Hand. Die zittrigen Finger umschießen meine. „Versuch etwas zu schlafen. Morgen sehen wir weiter“, sage ich sanft und erhalte ein nicken. „Ihr auch…Meister“, murmelt er und ich muss unweigerlich schmunzeln das ihm gerade jetzt wieder das Meister einfällt. Nun schließe auch ich die Augen und hoffe zumindest etwas zu schlafen oder zumindest zur Ruhe zu kommen. Beschissener hätte dieser Tag nun wirklich nicht enden können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)