Goldene Schwingen von Milan1896 ================================================================================ Kapitel 3: Vorgeschmack ----------------------- Mitten im Kaminzimmer, auf den guten Sesseln meiner Mutter, sind wir sofort sichtbar und genau das ist das aufregende daran. Es würde hier wohl kaum jemanden Stören, aber das entsetzte Gesicht meiner Mutter wäre bestimmt herrlich, wenn auch ihr Zorn danach riesig wäre. Aber dessen bin ich mir heute nach der Aktion sowieso schon sicher. Da kommt es hier nicht mehr drauf an. Diese Mischung aus Aufregung mit einer Spur Angst gibt uns aber wohl beiden einen Kick. Den Kuss welchen wir teilen ist nicht zärtlich, er ist von Leidenschaft und Verlangen geprägt. Unsere Zungen führen einen intensiven Kampf, den keiner von uns verlieren möchte. Wir beiden wollen nicht nachgeben und kämpfen um die Vorherrschaft. Ihre Hände graben sich in meine Haare sowie meine sich in ihren Nacken und seitlich in ihre Hüfte. Wie ich angenehm feststelle ist Oxana nicht nur Haut und Knochen. Da sind kleine Poster in die sich meine Finger graben was ich deutlich bevorzuge. Ich beende den Kuss, nur um direkt an die Seite ihres Halses zu gleiten und dort nicht allzu zärtlich hineinzubeißen. Sie keucht in einer Mischung aus Überraschung und Lust, ein Laut der mich noch weiter anspornt. Unweigerlich überlege ich, ob das gröbere Spiel ihr gefallen würde. Aber das finde ich mit Sicherheit noch heraus. Aber nicht heute! Oxana ist wirklich attraktiv und allein ihr Blick und ihre Art sorgen dafür das es sich in meiner Hose etwas zu regen beginnt. Aber so einfach mache ich es ihr dann nicht, auch wenn es mir gefällt. Dieses Spiel hat Sie zwar begonnen, aber ich entscheide wie wir spielen und wann es endet. Meine Hand gleitet unter ihr hochgerutschtes Kleid, über die weiche Innenseite ihres Oberschenkels, immer tiefer. Sie rutscht ein Stück zurück, verschafft mir so mehr Bewegungsspielraum und ihr Atem wird schneller. Sachte verstärke ich den Druck meiner anderen Hand in Ihrem Nacken und schiebe den Stoff ihrer Unterwäsche beiseite. U ungeniert lasse ich meine Finger in Sie gleiten und bewege diese gezielt auf der Suche nach dem kleinen süßen Punkt. Immer tiefer arbeite ich mich vor, verstärke meinen Biss in ihren Hals, bewege meine Finger mal synchron mal asynchron in ihr. Die Feuchtigkeit nimmt stetig zu, zeigt mir genau wir ihr keuchen, dass es ihr gefällt. Einige Ihrer Haarsträhnen liegen vor den schönen, halbgeschlossenen Augen, streichen dabei ab und an mein Gesicht. Mein Atem geht über ihren Nacken, als ich mich von ihrem Hals löse und ihr fest in die Augen sehe. Die Lust die sich in ihren Zügen spiegelt ist wirklich schön anzusehen und mach mir tatsächlich Lust auf mehr. Die tiefen wellenartigen Bewegungen meiner Finger in ihrem inneren auf der Suche nach dem Punkt werden intensiver. Aber ich lasse mir Zeit, genieße dieses Spiel. Ich habe Oxana im wahrsten Sinne in der Hand und kann mit ihr gerade wohl alles tun. Es ist eine qualvoll, langsame, aber dennoch intensive Art. Sie beißt sich auf die schönen Lippen, unterdrückt ein Stöhnen. Meine Finger gehen tiefer, so tief wie es mir möglich ist, wo ich innehalte. Sie hebt den Blick, ihr Raubkatzenblick ist verschwommen vor Lust und ihr Lippen glänzen feucht. Langsam beginnt sie mir ihr Becken entgegen zu schieben, beginnt dabei sich selbst zu bewegen. "Hö...hör nicht auf...", stöhnt sie leise. Es klingt gedämpft, ihr Atem geht flach und hektisch. Ich setze die Bewegungen mit einem Grinsen fort, finde den süßen Punkt und drücke gezielt darauf was mir ein stöhnen einbringt. Intensiv bearbeite ich nun diesen kleinen Punkt und spüre das tiefe Zucken ihrer Muskeln welches immer stärker und unregelmäßiger wird. Mit einem festen Kuss ersticke ich ihren Aufschrei der ihren Höhepunkt kundtut. Langsam lasse ich meine Finger aus ihrer feuchten Höhle gleiten, der Stoff welcher an seinen Platz zurückkehrt wird feucht. Mit geröteten Wangen und schneller Atmung sieht Oxana mich an, ein Lächeln auf den Lippen. Auch auf meinen Lippen liegt ein lächeln, aber anders als bei ihr liegt in meinem eine Spur Verschlagenheit. Sie greift meine Hand und führt die feuchten Finger an ihren Mund. Saugt diese ein und ihr Zunge gleitet sinnlich herum, säubert sie so und lässt mir einen Schauer über den Rücken laufen. Zeitgleich gehen ihre Hände zu meinem Gürtel, wollen ihn öffnen, doch ich ziehe meine Hand zurück und halte ihre auf. „Wieso?“, haucht Sie leise. Mit einem Schmunzeln Küsse ich Sie nochmal fest und hebe Oxana von meinem Schoß bevor ich mich ebenfalls erhebe. Der verwunderte Blick ist fantastisch! Ich greife nach den Zigaretten und meinem Feuerzeug welche ich wieder in die Innentasche meins Jacketts stecke. Neben ihr bleibe ich stehen, sehe ihr fest in die Augen, ein subtiles Lächeln auf den Lippen und lege meinen Arm um ihre Hüfte. Eng ziehe ich Oxana an mich, fasse nochmals ihren Nacken und zwinge ihr einen harten Kuss auf. „Ein Vorgeschmack auf später!“, sage ich als meine Hand vom Nacken über die Wange streift, bevor ich mich abwende und den Raum verlasse. Ich höre noch ihr schnaubendes aber nicht beleidigtes Lachen als sich die Tür hinter mir schließt. Dieser Deal wird noch sehr interessant und aufregend! Als ich vor der Tür stehe kommt prompt Victor auf mich zu, der Mann ist echt schlimmer wie jeder Schatten. Aber ich bin froh ihn zu haben, er ist eine feste Stütze für mich. „Meister, in etwa einer Stunde wird Dr. Masefield hier sein, wollt ihr nochmal nach dem Neuen sehen?“, informiert er mich und sieht mich fragend an. „Wo ist er?“, will ich neutral wissen. „Im Esszimmer, Meister. Wie gewünscht hat er ein kräftiges Frühstück bekommen“, meint er ruhig was ich mit einem Nicken bestätige. Ein Kaffee wird auch mir jetzt guttun, also schlage ich den Weg dorthin ein. „Eure Werte Mutter möchte wissen, ob Ihre Wahl nun eure Zustimmung trifft. Was soll ich ihr sagen?“, mit zwei Schritten Abstand folgt er mir. Da er die Diskussion eben mitbekommen hat wird er sich vor der Tür wohl das Gezeter meiner Mutter anhören dürfen. Sie regt sich zu gern über mich bei Ihm auf und weist ihn an mich zu kontrollieren. Gut das er, was das betrifft, auf meiner Seite steht. „Wir sind uns beide einig, dass es sehr interessant werden wird“, sage ich mit einem vielsagenden Grinsen. Mein Diamant kennt mich und versteht nur zu gut. „Dann werde ich Madam sagen, dass ihr weiterhin in Kontakt steht. Ich werde entsprechend Ihre Nummer für euch bereitstellen lassen, Meister.“ Victor verbeugt sich als wir im Esszimmer ankommen und macht auf der Türschwelle kehrt. Einsam sitzt unser neuer Sklave am Tisch am Fenster zum Garten und blickt über die weite Weisen Fläche. Er wirkt ruhig und mit sich im reinen, aber dennoch liegt die Situation schwer auf ihm. Kurz bleibe ich in der Tür stehen und beobachte ihn, der Kleine ist anders als die Sklaven die wir hier bisher haben. Ich nehme mir einen Becher Kaffee welcher mir ohne Kommentar von einem der Haussklaven gebracht wird und gehe auf ihn zu. „Wie war das Frühstück?“, will ich wissen und nehme ihm gegenüber Platz. Er zuckt zusammen und sieht mich ängstlich an und will schon vom Stuhl rutschen. Ich hebe die Hand als Zeichen das er es lassen soll und er setzt sich wieder. „Danke Meister, es war sehr gut. Ich hoffe es ist in Ordnung das ich noch hier alleine sitze“, kommt es etwas scheu. „Alle Räume hier sind für dich zugänglich, du kannst dich frei bewegen. Erzähl mir von deinem alten Harem, wie war es dort?“, fordere ich ihn auf und werde erstaunt angesehen. Dass ich so etwas Frage, kennt er wohl nicht. „Naja, es war ein großer Harem mit Edelsteinen, Perlen und vielen Sklavenkinder unterschiedlichstem Alter. Meister Henson, wie auch seine beiden Söhne, waren nett. Also zumindest zu uns Nachzuchten, wie Sie uns nannten. Zu den Edelsteinen und Perlen sind sie zwar auch gut, aber der Ton ist ein anderer. Meister Henson hat aber nur Perlen zu sich geholt“, er spricht ruhig und nimmt seine Tasse vom Tisch. „Der Meister beschäftigt mehrere Leute die sich um uns gekümmert haben. Alles was nicht mit der Ausbildung eines Edelsteines oder Perle zu tun hatte übernahmen diese Leute.“ „Also seid ihr auch schulisch Ausgebildet worden?“, unterbreche ich ihn. „Ja, Meister. Also zumindest grundlegendes wie Mathe aber auch Lesen und Schreiben. Wichtiger war aber die Erziehung in Etikette und Demut. Er will, dass alle seine Sklaven sich zu benehmen wissen, wenn Sie verkauft werden“, erklärt Tobias weiter. „Erzähl mir von deiner Mutter. Welche Art Perle ist Sie?“, frage ich und lege meine Zigaretten auf den Tisch. Sein Blick geht zu diesen und ich sehe wie er sich über die Lippen leckt. Eine Antwort erhalte ich aber nicht. „Pyrith!“, ermahne ich ihn streng was mir ein Zucken einbringt. Meine Erfahrung sagt mir, das in Sklaverei geborene Sklaven eher nach Ansprache mit ihren Bezeichnungen aus einer Gedankliche Starre kommen als wenn man Sie mir ihren Namen anspricht. „Verzeihung, Meister!“, er senkt den Kopf und legt die Hände auf seine Knie, „Meine Mutter war eine Akoya. Wer mein Vater ist, dass weiß ich nicht.“ „War?“, frage ich und erhalte ein nicken. Ich nehme mir eine Zigarette und zünde Sie an. „Sie ist bei der Geburt eines meiner Geschwister gestorben. Es gab Komplikationen und auch meine Schwester hat es nicht überlebt“, Traurigkeit legt sich in seinen Blick, welcher erneut zu der Packung geht. Da ist wohl jemand auf Entzug. „Nun nimm Dir schon eine!“, sage ich belustigst und nehme selber einen Zug. Überrascht sieht der Kleine zu mir auf, wie auch immer er vorher an Zigaretten gekommen ist, sie von einem Meister angeboten zu bekommen ist wohl das erste Mal. „Oh...danke, Meister“, antwortet er mir, zieht eine heraus und greift nach dem Feuerzeug. Ich beobachte ihn als er einen tiefen Zuge nimmt und kurz die Augen schließt. „Meine Geschwister und die anderen Kinder um mich zu haben war schon tröstlich, aber ersetzen kann man es nicht. Das Amulett hat Sie mir noch vor ihrem Tod gegeben.“ Ein leises schluchzen kommt über seine Lippen, die Erinnerung muss schlimm sein, auch erkenne ich die aufsteigenden Tränen. „Ich habe meinen Diamanten auf die Suche nach einem Kästchen geschickt, wenn er eins gefunden hat kannst du es darin unterbringen. Es ist nicht nur ein Erinnerungsstück, oder?“, ich sehe wie seine Augen aufleuchten. „Ja, das ist es. Danke dass Ihr ihn mir nicht genommen habt. Ohne ihn wüsste ich nicht was ich tun soll.“, eine sanfte röte legt sich auf seine Wangen als sich bedankt. Ich betrachte ihn und sehe mich in meiner Vermutung bestätigt. „Du bist eher der Amethyst, wie ein Pyrith, habe ich recht?“ Ich lehne mich vor und lege meine Unterarme auf den Tisch, sehe Tobias dabei in die Augen. Die röte in seinem Gesicht wird dunkler und fast beschämt sieht er zur Seite, nickt aber. „Ich kann nicht ändern das mein Vater dich als Pyrith benutzen wird, aber ich kann versuchen dir, soweit möglich, zu helfen hier klarzukommen. Auch verurteile ich dich nicht dafür, jeder hat seine Fetische und keiner sollte sich dafür schämen müssen. Vielmehr interessiert es mich, was da noch so für Fetische in dir schlummern“, meine ich ruhig und sehe ihn an. „Wie meint ihr das, Meister?“, überrascht sieht er mich an. „So wie ich es gesagt habe. In dir steckt sicher nicht nur ein Amethyst, da bin ich mir sicher. Du hast bisher wohl kaum Erfahrungen sammeln können, oder?“, frage ich und wieder erhalte ich scheues ein nicken. „Gut, hör zu. Die nächsten Tage wirst du noch Ruhe vor meinem Alten haben, die werden wir nutzen. Ich will den echten Tobias Henson sehen und kennenlernen.“ „Aber…“, stottert er und sieht mich verwundert an. „Kein aber! Du bist ab jetzt in meiner Verantwortung und der werde ich auf meine Art und Weise nachkommen. Du kannst dich in Ruhe umsehen und dich auch mit den anderen Unterhalten. Ich muss jetzt noch etwas erledigen und dann sehen wir weiter“, sage ich entspannt und stehe auf. Das er mir deutlich verwundert hinterhersieht lässt mich schmunzeln. Im Rausgehen stelle ich den Becher Kaffee auf der Anrichte neben der Tür ab. Der Weg zum Büro meines Vaters im Obergeschoss ist nicht weit und bevor ich klopfe atme ich nochmal tief durch. Diese Sitzungen mit dem Alten gehen mir so gegen den Strich, aber ich kann es nicht ändern. Ein genervtes Herein erklingt nachdem ich geklopft habe und ich trete in den dunklen Raum. Der schwere und große Mahagoni Schreibtisch nimmt fast den ganzen Raum ein. An der rechten Wand, zwischen den ganzen Büchern der Edelsteine und Perlen, stehen diverse Bleikristall Karaffen mit Rum, Whisky und Wodka. Die passenden Gläser stehen ebenfalls dort. Die beiden Sessel vor dem Tisch, sind ebenso wie der Arbeitssessel meines Vaters aus grünem Leder. Passen so zu der grünen Ledereinlage des Tisches. Mittig ruht das goldene Ensemble für allerlei Schreibgerät, die alten Tintenfässer sind allerdings nur noch Deko, daneben steht eine ebenso altmodische Lampe. Einzig der Moderne Bildschirm mitsamt der Tastatur brechen diese altmodische Optik. An der Wand hinter seinem Sessel hängt ein großes Familienporträt, welches mehr schein ist als sein. Die heile Familie, die dieses Abbildet, gibt es schon seit Jahren nicht mehr! Richard ist bereits da und sieht mich freundlich an, er ist ein wirklich Sympathischer Zeitgenosse mit dem ich mich auch schon mal ohne meinen alten treffe. „Du bist spät!“, schnarrt mein Vater, „Unpünktlichkeit gehört sich für einen Orlow nicht!“ „Da ich mich um dein neues kaputtes Spielzeug kümmern muss bin ich nun mal beschäftigt!“, sage ich ruhig und wende mich an Richard. „Hallo Richard. Was macht der Alltag?“, will ich freundlich wissen. Mein Vater knurrt mich an und zieht sich sein Glas heran: „Du bist ein Meister. Benimm dich entsprechend!“ „Ich benehme mich als Meister wie ich es für richtig halte, nicht so wie du es erwartest! Wenn du dich mal zügeln würdest, hättest du länger etwas von deinen Sklaven“, zucke ich die Achseln. Ein dezentes Räuspern unterbricht unseren kleinen Machtkampf, Richard ist nicht ohne Grund hier und auch seine Zeit ist begrenzt. Wäre er nicht hier würde jetzt das über Donnerwetter zwischen meinem Vater und mir beginnen. Dann gehen selbst unser beiden Diamanten, die so einiges gewöhnt sind, uns beiden aus dem Weg. „Stressig wie immer“, antwortet Richard auf meine Frage und wendet sich meinem Vater zu. „Was dich Betrifft, Kirill, werden wir beide uns ein Behandlungskonzept überlegen. Die Diagnose ist eindeutig! Systolische Herzinsuffizienz, also linksseitige verminderte Pumpleistung. Das war bei der Untersuchung deutlich zu erkennen.“ Richard spricht mit der ruhigen Gelassenheit eines Arztes aber dennoch macht er die Ernsthaftigkeit deutlich. „Was genau heißt das?“, will mein Vater streng wissen. Auch ich bin verwundert ob dieser Diagnose, dass es so düster ist habe auch ich nicht erwartet. Das er immer öfters aus der Puste ist obwohl er nicht viel in einer Session macht war verwunderlich, besorgte mich aber nicht wirklich. „Für die Behandlung ist entscheidend, wie weit die Herzschwäche bereits fortgeschritten ist. Wir Kardiologen ordnen die Herzschwäche in sogenannten NYHA-Stadien ein. In deinem Fall liegen wir beim 2. Stadium.“ Erklärt er und ich betrachte ihn eingehend. „Was genau gibt dieses Stadium an?“, will ich wissen. „Einfach gesagt, keine Beschwerden bei Ruhe und geringer Anstrengung. Die Symptome wie Atemnot oder Herzrhythmusstörungen treten bei körperlicher Belastung wie zum Beispiel Treppensteigen auf. Oder wie in deinem Fall die Anstrengung bei Sessions.“ „Wie kommt sowas?“, mein Vater ist ein wenig Blass um die Nase, was ich mit ein wenig Genugtuung betrachte, als er fragt. „Ursachen einer systolischen Herzinsuffizienz können verengte oder verschlossene Herzkranzgefäße sein. In der Folge wird der Herzmuskel nicht mehr optimal mit Sauerstoff versorgt und Teile des Muskels können absterben. Zu den zugrundeliegenden Erkrankungen können eine ausgeprägte koronare Herzkrankheit, ein Herzinfarkt und eine Herzmuskelentzündung zählen“, erklärt Richard in seiner typischen Art. „Jetzt mal ohne dieses Fachchinesisch!“, brummt Vater verstimmt. „Dein Herz gibt den Geist auf! Deine Gefäße sind verengt, heißt du musst deine Ernährung wie auch den Alkohol- und Zigarrenkonsum ändern oder besser ganz einstellen. Auch Stress solltest du möglichst vermeiden“, haut Richard schonungslos raus und ich sehe meinen Vater schwer schlucken. Das klingt nicht berauschend und wird dem alten nicht gefallen, den Frust bekommen dann wieder alle anderen hier ab. Schnaubend lehnt mein Vater sich zurück, dass Glas mit dem Whisky in der Hand. „Was machen wir jetzt?“, will er wissen. Richard sieht von Ihm zu mir und betrachtet mich, als wolle er mir verdeutlichen das ich mit darauf achte. Als hätte ich nichts Besseres zu tun! „Die wichtigsten Säulen der Therapie sind die medikamentöse Behandlung sowie eine angepasste Bewegungstherapie. In einigen Fällen kann der Einsatz eines Herzschrittmachers sinnvoll sein.“ „Wie genau wird das aussehen?“, frage ich nach. „Ich werde einen Sportplan erstellen, den Du einhalten wirst“, ernst sieht er meinen Vater an, „Ich werde das Kontrollieren und deine Familie mit ins Boot holen“, setzt er nach und ich verdrehe die Augen. Wie ich schon dachte. „Bei Herzschwäche empfiehlt sich ein Training, bei dem viel Bewegung mit vergleichsweise wenig Kraftaufwand möglich ist. Also Spazierengehen, längeres Wandern etc. Zusätzlich werde ich einen Medikamentenplan erstellen. Wichtig ist das wir das Herz entlasten und die Symptome lindern. Da Du das Führen von Büchern gewöhnt bist, wird es dir nicht schwer fallen ein weiteres zu führen.“ „Dafür habe ich keine Zeit!“, knurrt Vater ungehalten. Ihm passt es ebenso wenig wie mir. „Dafür wirst du dir Zeit nehmen müssen! Entweder das oder Du bist nicht mehr lange auf diesem Planeten!“ Unmissverständlicher geht es nicht was Richard hier von sich gibt. „Du wirst ein sogenanntes Herztagebuch führen. In diesem trägst du jeden Tag dein Gewicht, den Blutdruck sowie Puls ein. Am besten um die gleiche Uhrzeit, zum Beispiel direkt nach dem Aufstehen. Die Aufzeichnungen im Buch machen frühzeitig auf eine Verschlechterung der Herzschwäche aufmerksam.“ Die Stimmung im Büro ist nun endgültig auf dem Tiefpunkt angelangt, aber alles meckern hilft meinem Vater hier auch nicht. Richard ist unerbittlich was das angeht und genau aus diesem Grund hat meine Mutter in kommen lassen. Das ich nun auch noch mit dring hänge macht es aber nicht besser! „Ich lasse dir in den nächsten Tagen die nötigen Pläne und Rezepte zukommen. Ich werde deinen Diamanten damit betrauen darauf zu achten das Du alles korrekt einnimmst. In drei Monaten will ich Dich nochmal bei mir im Krankenhaus sehen, da werden wir nochmal alle Werte überprüfen.“ Richard steht auf und gibt sowohl meinem Vater wie auch mir die Hand bevor er den Raum verlässt. „Sollte in der Zwischenzeit etwas sein, könnt ihr mich immer erreichen“, fügt er noch an als der Diamant von Vater ihn zur Tür begleitet. Zurück bleiben wir beide mit mehr als mieser Laune. „Nun zu Dir, mein Sohn. Das eben werde ich nicht so stehen lassen, deine Respektlosigkeit hat jetzt ein Ende andernfalls werde ich Konsequenzen ziehen!“, zornig werde ich angesehen, aber wirklich interessieren tut es mich nicht. „Und die wären?", frage ich deutlich gehässig. So wie die Situation nun ist, liegen die Karten klar auf der Seite von Nastja und mir: „Mich vor die Tür zu setzen, nur zu gerne, dann schmeiß den Laden alleine, kommt bestimmt gut bei deinem Herz! Jetzt brauchst du Nastja und mich erst recht, ob uns das allen passt oder nicht“, schnaube ich und ziehe mir eine Zigarette heraus. Das der Kopf meines Vaters immer mehr an Zornesröte gewinnt lässt mich schmunzeln. „Mach das Du raus kommst!“, faucht er ungehalten und weist zur Tür. „Sehr gerne!“, gebe ich nur kühl zurück und verlasse das Büro. Auf den Weg in mein eigenes Arbeitszimmer beginne ich unweigerlich noch mehr zu grinsen. Auch wenn das ganze jetzt mehr Arbeit bedeutet, so habe ich doch nun etwas womit ich meinem Vater die Pistole auf die Brust setzten kann. Wer weiß, vielleicht ist, dass mit dieser Herzinsuffizienz gar nicht mal so schlecht! So kann ich möglicherweise dafür sorgen das einige der Edelsteine und Perlen, die noch nicht gebrochen sind, aus seinem Bereich entkommen. „Beschaff mir alle Fachlektüre die du über Herzinsuffizienz finden kannst“, weise ich Victor an, der mir mal wieder wie ein Schatten folgt. „Herzinsuffizienz? Wieso Meister?“, fragt er und ich meine Sorge in seiner Stimme zu hören. Ein Kardiologe im Haus, der uns untersuchen sollte und dann will ich so etwas wissen. Da kann ich ihn schon verstehen. Da fällt mir ein, dass ich Richard dahin noch Fragen muss, wobei er es gesagt hätte. Oder Mutter weiß mehr. „Weil ich mich belesen möchte! Geht nicht um mich“, beruhige ich ihn und öffne die Tür zu meinem Büro. Hier warten meine Unterlagen auf mich, welche ich nun in Vorbereitung auf mein Treffen mit Yuriy zu bearbeiten habe. „Pyrith soll herkommen. Ich will nicht das er in seinem Zustand meinem Alten über den Weg läuft“, sage ich ruhig und gehe zum Tisch. „Sehr wohl Meister!“, mit einer Verbeugung dreht Victor sich um und geht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)