Schicksalsfaden der Liebe von Zorroline ================================================================================ Kapitel 23: ------------ Am nächsten Morgen gab es noch ein ausgedehntes Frühstück für Aki und Kenji, woraufhin sie das Dorf verließen. Aki hatte es vermisst mit jemandem unterwegs zu sein, Menschen zu retten und Spaß zu haben. Und mit Kenji hatte sie durchaus einiges an Spaß gehabt. Sie verstanden sich gut und fanden ihr Gegenüber ziemlich witzig. Ihnen war bisher nicht ein einziges Mal der Gesprächsstoff ausgegangen. Und wenn sie sich nicht unterhielten, dann war es keineswegs eine unangenehme Stille, sie genossen einfach, dass sie nicht allein waren und sich in guter Gesellschaft befanden. „Was hast du jetzt vor?“ fragte Kenji nach einer Weile. Aki zuckte kurz mit den Achseln. „Ich weiß es nicht. Ich würde gerne noch eine Weile so weitermachen. Ich mag dich, Kenji und es macht Spaß mit dir. Auf Dauer ist es echt langweilig allein unterwegs zu sein und Andere zu beschützen. Aber ich denke, ich sollte wenigstens meine Angelegenheiten regeln.“ „Weise Entscheidung.“ stellte er fest. „Ich könnte dich ein Stück begleiten, wenn du möchtest.“ Aki lachte kurz und blickte zu ihm auf. „Da, wo ich hingehe, wirst du aber kein gern gesehener Gast sein.“ „Ich bin mir ziemlich sicher, wenn ich in deiner Begleitung bin, wird das wohl kein Problem darstellen.“ schmunzelte er. „Um ehrlich zu sein sehe ich generell keinen Grund darin, dass sich unsere Wege so schnell wieder trennen.“ „Ach nein? Wieso nicht?“ hakte sie nach. „Nun ja, ich denke, dass wir uns einfach treffen sollten. Der Grund ist mir noch nicht ganz klar, aber ich habe es so im Gefühl.“ antwortete er ehrlich. Ein wenig geheimnisvoll hörte sich das an, was Kenji da von sich gab. Doch Aki machte sich nichts daraus. Vielleicht hatte er Recht mit dem, was er sagte. Im ersten Moment hatte er einen eher bedrohlichen Eindruck auf Aki gemacht, doch ihr Vertrauen zu ihm wuchs von Moment zu Moment. Ganz anders, als bei Ryuga, der anfangs absolut keinen bedrohlichen Eindruck bei Aki hinterließ. „Also gut.“ stimmte Aki schließlich zu. Kenji lächelte. „Und wohin führt uns nun die Reise?“ wollte er dann wissen. „In meine Heimat.“ antwortete Aki. „Ein Gespräch mit meinem Vater ist noch fällig.“ „Dürfte ich auch erfahren, wo deine Heimat und wer genau dein Vater ist?“ fragte er. Aki wusste, dass sie nicht drum herum kam, Kenji davon zu erzählen, also tat sie es. Sie erzählte ihm beinahe alles, was ihre Familie betraf. Den Tod ihres Vaters, den vermeintlichen Tod ihrer Mutter, dass sie die ersten vierzehn Jahre ihres Lebens in dem Schloss verbrachte und auch den ganzen Rest. Sie versuchte sich kurz zu fassen, doch das gelang ihr eher schlecht als recht. Kenji störte das nicht. Er hörte ihr gern zu, denn er mochte den lieblichen aber auch starken Klang ihrer Stimme. Hin und wieder lächelte er, wenn er sah, dass Aki bei bestimmten Dingen fröhlich wirkte. Er mochte ihr fröhliches und zufriedenes Gesicht. Noch nie hatte Kenji jemanden wie Aki getroffen. Aufgrund der Familiengeschichte und der Vermischungen war das ja auch kein Wunder. Was Inuyasha und den Rest betraf, sowie Sesshomaru und deren Töchter, ließ sie alles aus. Sie fand, dass es noch deutlich zu früh war, um Kenji davon zu berichten. Immerhin herrschte in Aki noch immer eine gewisse Vorsicht und sie wollte ihre Freunde und die Mädchen nicht in Gefahr bringen. Es dauerte etwas mehr als eine Woche, bis sie die Grenze zu den südlichen Ländereien erreicht hatten. Sie ließen sich Zeit und in dieser Zeit lernte auch Aki Kenji besser kennen. So hatte er ihr erzählt, dass er sich nicht daran erinnern konnte, woher genau er kam. Er wusste auch nicht wer seine Eltern waren oder ob er überhaupt noch Familie hatte. Er erinnerte sich nur daran, dass er als junger Dai-Yokai im Osten umher wanderte und auch ziemlich schnell eine gewisse Sympathie für die Menschen und Halbdämonen entwickelt hatte und diese auch beschützte. Aki hatte auch erfahren, dass der Dämon, der für die Narbe in Kenji´s Gesicht verantwortlich war, kein Geringerer als Sesshomaru selbst war. Kenji konnte sich nicht mehr daran erinnern, was genau der Auslöser für diese Konfrontation und den daraus resultierenden Kampf gewesen war. Aki erzählte ihm, dass es sich laut seiner Beschreibung des anderen Dai-Yokai´s um Sesshomaru handelte. Derjenige, mit dem sie wohl durch den Schicksalsfaden verbunden war. Kenji war zuerst schockiert, doch er war der Meinung, dass das eine Sache zwischen ihm und Sesshomaru war und Aki nichts dafür konnte. Und so würde er sie auch nicht in die Sache hinein ziehen. Aki wusste, dass Sesshomaru sich in den vergangenen Jahrhunderten nicht gerade viele Freunde gemacht hatte, doch Kenji war nun der zweite Dai-Yokai, von dem sie wusste, dass er einen Kampf mit ihnen bestritten hatte. Kenji und Hiroki. Sie vermutete aber, dass es entweder einen guten Grund für die Kämpfe gab oder, dass er die Kämpfe nicht begonnen hatte. Sesshomaru tat nichts ohne Grund. „Da wären wir.“ sagte Aki, als sie neben Kenji auf der Blumenwiese vor ihrem Dorf stand. „Friedlich.“ stellte Kenji fest, dessen Blick dann auf das Schloss auf dem Berg oberhalb des Dorfes fiel. „Und dort bist du aufgewachsen?“ Sie nickte. „Na los, sag schon.“ forderte sie ihn dann auf, doch er blickte sie nur fragend an. „Was soll ich sagen?“ hakte er nach. „Willst du denn gar nichts sagen?“ stellte sie ihm eine Gegenfrage. Er schüttelte den Kopf. „Eigentlich nicht.“ sagte er. „Ich fühle mich nur geehrt, dass mich eine Dämonenprinzessin so kurz nach dem Kennenlernen mit nach Hause nimmt.“ Sie schubste ihn kurz und konnte sich ein kurzes Lachen nicht verkneifen. „Hör auf damit.“ grinste sie und ging den Hügel hinunter. „Womit soll ich aufhören?“ fragte er ebenfalls grinsend und folgte ihr. „Ich bin keine Prinzessin und ich hab dich nicht mitgenommen, damit du bei meinem Vater um meine Hand anhalten kannst.“ schmunzelte sie. „Das ist schade. Wirklich schade.“ grinste Kenji frech. „Komm jetzt.“ forderte sie ihn auf. „Vorausgesetzt, du willst hier warten.“ „Den Gefallen werde ich dir sicherlich nicht tun.“ sagte er lachend. „Ich will nicht die Gelegenheit verpassen dich zu blamieren, wenn ich die Chance dazu erhalte.“ „Untersteh dich.“ mahnte sie ihn an, grinste jedoch. Aki war klar, dass Kenji mehr in ihr sah, als nur eine Bekannte oder eher gesagt Freundin. Sie war sich bewusst über seine Absichten. Aber sie respektierte Kenji dafür, dass er ihren Korb einfach so hin nahm und akzeptierte, dass sie Sesshomaru liebte. „Akira-sama.“ kam es verwundert von Hiroki, der mit Daisuke im Hof des Schlosses gerade etwas besprach, als Aki und Kenji den Hof betraten. „Hiroki.“ kam es von Aki. „Schön, dich wieder zu sehen.“ stellte sie fest. Hiroki verneigte sich, wie es sich gehörte, vor Aki und verabschiedete Daisuke dann kurz. Hiroki´s Blick wurde skeptisch, als er Kenji neben Aki erblickte. „Hiroki, das ist Jigoku no Kenji. Kenji, das ist Tora no Hiroki.“ stellte Aki die Beiden einander vor, die sich dann auch kurz voreinander verneigten. „Ich möchte zu meinem Vater.“ sagte sie dann, ehe Hiroki fragen konnte, der daraufhin nickte. „Natürlich. Folgt mir bitte.“ sagte er dann und ging voran ins Schloss. Kenji schmunzelte und sah kurz zu Aki. „Wie vornehm.“ Aki stupste ihn kurz mit ihrem Ellbogen in die Seite. „Lass das, Kenji.“ sagte sie und kicherte kurz. Hiroki fiel durchaus auf, dass Aki sich anders verhielt, als zu der Zeit, in der sie zurückgekommen war. Aki war ernst geworden und teilweise sehr kühl. Doch nun war sie wieder so, wie er sie kannte. Er hatte in den vergangenen Jahrzehnten durchaus unbemerkt hin und wieder nach ihr gesehen und er war stets froh, dass es ihr gut ging. Und einerseits freute er sich in diesem Moment darüber, dass sie offenbar ihre Lebensfreude zurück erlangt hatte. Doch andererseits traute er Kenji nicht über den Weg. Er fragte sich, wer er war und was er vor hatte. Hiroki klopfte kurz an die Tür, hinter der ihr Vater sich befand. Dieser gab zu verstehen, dass man eintreten durfte und somit kündigte Hiroki die Besucher an. „Aki.“ kam es von Raidon, der sich von seinem Stuhl erhob und um den Tisch herum ging. „Vater.“ sagte sie und klang erneut recht kühl. Raidon umarmte seine Tochter. Dazu hatte er bisher keine Gelegenheit erhalten, weshalb die Umarmung umso fester und herzlicher ausfiel. Aki erwiderte die Umarmung kurz, löste sie dann jedoch wieder. „Und wer ist das?“ fragte Raidon, dessen Blick auf den gutaussehenden Dämon neben Aki fiel. Auch hier stellte Aki sie einander vor und sie erklärte ihrem Vater kurz, wie sie sich getroffen hatten. „Ein Heddoita?“ hakte Raidon verwundert nach, als Aki mit ihrer knappen Erzählung fertig war. „Ich dachte, die gäbe es gar nicht mehr.“ „Und ich dachte, das wäre nur eine Geschichte, um den Kindern Angst zu machen.“ sagte Aki, die Kenji dann einen vielsagenden Blick zuwarf. Dieser verstand den Wink, verabschiedete sich von dem so viel älteren Dai-Yokai und verließ die Beiden. Kenji ging den Flur entlang, den sie gekommen waren. Jedoch keineswegs in Eile, er ging ziemlich gemütlich und sah sich um. „So, da wir nun allein sind.“ begann er. „Was genau ist hier vorgefallen?“ „Hiroki und Mutter haben es dir doch sicher erzählt.“ sagte sie. „Ja, das haben sie. Aber ich möchte alle Seiten hören.“ nickte er. „Dann solltest du auch Kami fragen.“ warf sie ein. „Sie war immerhin diejenige, die die Umstände hatte.“ „Ist schon geschehen. Ich war bei ihr und habe mich, wie es sich gehört, für deine Mutter entschuldigt.“ sagte er. „Aber sie hatte nicht so ein großes Problem mit der Sache, wie du. Immerhin hat sie deiner Mutter geholfen Taisho und mich zurück zu holen.“ „Nun ja, immerhin sprang für sie ja auch etwas dabei raus.“ sagte Aki, die einen verwunderten Blick von ihrem Vater erhielt. „Ihr Ehemann ist zurück und ihr Sohn gerettet.“ „Wie dem auch sei.“ sagte er und winkte ab. „Aki, ich möchte dich kennenlernen. Ich möchte alles von dir wissen. Und ich möchte es nicht von Anderen hören, sondern von dir.“ Aki seufzte kurz. Immerhin wollte sie nicht so lange bleiben, doch andererseits hat sie sich ihr Leben lang gewünscht, dass sie mit ihrem Vater sprechen konnte. Und so tat sie es. Doch sie fasste sich kurz und einige Dinge ließ sie auch aus. So wie die Tatsache, dass sie beinahe ihrem eigenen Leben ein Ende bereitet hatte. Sie wollte nicht, dass er das erfuhr. Sie konnte sich denken, dass er wütend auf Sesshomaru werden würde und das wollte sie vermeiden. Nachdem sie fertig mit der Unterhaltung war verabschiedete sie sich von ihrem Vater und ging zu Kenji, der draußen im Hof auf die wartete. Als sie aus dem Schloss kam sah sie, wie er gegen den Baum lehnte, der, ihrer Meinung nach, ihr gehörte. Kenji blickte zu ihr, lächelte ihr entgegen und strich sich kurz ein paar Haarsträhnen aus dem schönen Gesicht. Aki erwiderte das Lächeln, welches ihr jedoch sofort wieder verging, als sie ihre Mutter sah. Kazuko kam gerade mit Taisho auf den Hof, die ihre Tochter dann verwundert ansah. Aki blieb bei Kenji stehen und Kenji sah den Blick, den Aki der Halbdämonin zuwarf. „Aki.“ kam es von Taisho, der mit Kazuko vor ihr und Kenji stehen geblieben war und sich verneigte. „Wir haben dich vor ein paar Tagen vermisst.“ „Vermisst? Wieso das?“ fragte sie nach, nachdem sie die Verbeugung erwidert hatte. „Ich trug Inuyasha auf dich mitzubringen, wenn ich das Schloss wieder aufgebaut habe. Sogar Sesshomaru war anwesend.“ antwortete er. „Mir hat niemand etwas gesagt.“ sagte Aki. „Tut mir leid.“ Kazuko´s skeptischer Blick fiel auf Kenji und Kenji erwiderte den skeptischen Blick. Taisho sah nun ebenfalls zu Kenji und ahnte bereits, dass Aki mit ihm unterwegs war. Als Aki das auffiel stellte sie die Drei einander vor und verabschiedete sich dann kurzerhand von Taisho. Ihrer Mutter schenkte sie keinerlei Beachtung mehr. Zu sehr hatte sie verletzt, was Kazuko getan hatte. „Ist ja einiges los hier.“ stellte Kenji fest, der Aki den Berg hinunter folgte. Sie seufzte. „Ich hatte gehofft meiner Mutter nicht über den Weg zu laufen.“ sagte sie. „Und, dass sie in Begleitung von Taisho war, macht es nicht besser.“ „Wieso?“ hakte Kenji nach. Doch Aki antwortete nicht. Kenji fragte nicht weiter nach und so verließen sie das Dorf kurzerhand mit dem Plan wieder dahin zurück zu gehen, wo sie her gekommen waren. Sie wollten in der Gegend, in der Kenji sich grundsätzlich aufhielt, weiterhin ihre Hilfe dort zur Verfügung stellen, wo sie benötigt wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)