Ter´nak Band 1: Wind von Drachenlords ================================================================================ Kapitel 5: Das Wiedersehen -------------------------- Gut gelaunt trat ich aus dem Gasthaus. Die Sonne strahlte mir von einem wolkenfreien, blauen Himmel entgegen, während eine leichte Brise mir die salzige Meeresluft entgegentrug. Ein herrlicher Start in meinen zweiten Tag auf dieser Welt. Wie schon am Abend zuvor, sah ich keine Menschenseele. Mein Blick wanderte zum Kontor. Dort hatte ein Gleiter angedockt. Bestimmt waren alle mit dem Verladen der Waren beschäftigt. Wie zur Bestätigung meiner These, fuhr gerade ein Karren aus dem Kontor. Der Mann auf dem Bock nickte mir kurz zu, dann trieb er seinen Ochsen auf den Ausgang zu. Durch Garret wusste ich, dass jeder Bewohner des Handelspostens Meerblick in irgendeiner Art und Weise mit dem Warenhandel zu tun hatte. Mit Ausnahme von Fiona, die eine Angestellte der Gilde war. Hin und wieder kamen Abenteurer und ganz selten mal einfache Reisende vorbei. Meerblick war kein aufregender Ort. Die fahrenden Händler belieferten die umliegenden Dörfer mit allem, was diese benötigten. Im Austausch kauften sie deren Erzeugnisse, die sie zurück zum Kontor transportierten. Die fahrenden Händler stellten damit das Äquivalent zu LKWs aus meiner alten Welt dar. Leise vor mich hin summend, entschied ich mich, der Klippe hinter dem Kontor einen Besuch abzustatten. Ich hatte es nicht eilig. Zurzeit, so wusste ich, war ich der einzige Abenteurer in Meerblick. Deshalb gab es niemanden, der mir einen guten Auftrag wegschnappen konnte. Außerdem besaß ich genügend Drachmen, um es gemächlich anzugehen. Bevor ich das Kontor erreichte, drangen laute Stimmen an meine Ohren. Ich sah ins Innere des Gebäudes und bemerkte eine kleine Menschenmenge, die sich lautstark um etwas stritt. Neugierig geworden trat ich näher und spitzte die Ohren. »Diese Kanalratte hat versucht an Bord des Gleiters zu schleichen. Schaut euch mal an, was er dabeihatte.« Aufgebracht schrie die Menge auf. »Dieb.« - »Ungeziefer.« - »Hängen soll er.« Langsam schob ich mich durch die tobende Meute. Mich beschlich ein ungutes Gefühl. Konnte es sein? Nein, das wäre zu abwegig. »Ruhe«, schrie Sonja mit ihrem Megafon. »Als Vorsteherin dieses Handelspostens entscheide ich über sein Schickal.« Eine mir bekannte Stimme beteuerte flehentlich: »Lass mich los. Ich bin unschuldig. Ich habe noch nie etwas gestohlen. Ich bin kein Dieb.« Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Ich musste mir Gewissheit verschaffen. »So so«, höhnte Lars, den ich an seiner Stimme erkannte. »Dann gehört das hier dir?« Endlich hatte ich es geschafft, mir einen Weg durch den Mob zu schlagen. Ich hob den Blick und sah zu den drei Personen im Zentrum. Ein grobschlächtiger Muskelberg drückte mit nur einer Hand den Katzenjungen vom Vortag zu Boden. Um sich schlagend, versuchte der Kleine zu entkommen, kam aber nicht gegen die Kraft seines Wärters an. Neben den beiden stand Lars. Er hielt einen Beutel, sowie meinen Zauberstab in die Höhe. Abermals jammerte der Junge: »Das sind Erbstücke meiner Familie. Ich habe nichts gestohlen.« Bei dieser dreisten Lüge stieg absolute Empörung in mir auf. Ehe ich mich bremsen konnte, trat ich einen Schritt vor und schrie: »Lügner. Das ist mein Zauberstab und den Beutel hast du von Garrets Wagen gestohlen.« Plötzlich war es komplett still um mich herum. Erschrocken starrte mich der Dieb an. Offenbar hatte er nicht damit gerechnet, hier auf eines seiner Opfer zu treffen. Dann begann der Mob wieder zu toben. Vereinzelt konnte ich Worte heraushören wie: »Dieb.« - »Hängt ihn.« - »Werft ihn über die Klippe.« »Ruhe!«, befahl Sonja von ihrer Empore aus. Mit Hilfe des Megafons übertönte sie ohne Probleme alle anderen Stimmen. »Werter Magier, könnt Ihr Beweise für diese schwerwiegende Anschuldigung vorlegen?« Beweise? Wie sollte ich beweisen, bestohlen worden zu sein? Es war ja nicht so, als ob ich meine Initialen in meinen Zauberstab geritzt hätte. Eine Idee, die ich mir für später merken sollte. Nachdenklich hob ich den Blick und erwiderte: »Außer meinem Wort kann ich leider keine Beweise vorlegen.« Ich sah mich in der Menge um. »Wo ist Garret, er kann bezeugen, dass ich die Wahrheit sage.« »Garret ist noch vor Sonnenaufgang mit seinem Karren losgezogen. Aktuell herrscht akuter Personalmangel in diesem Segment«, erklärte Sonja Spielte sie damit auf die verschwundenen fahrenden Händler an, von denen Lars am Abend zuvor erzählt hatte? Ohne weitere Informationen waren meine Spekulationen sinnlos. Außerdem war das nicht wichtig. Garret war nicht hier, weshalb ich keinen Zeugen zur Hand hatte. »Lars, bring die beiden in mein Büro. Ihr anderen, zurück an die Arbeit. Ich bezahle euch nicht fürs Herumstehen!«, brüllte Sonja die Menge an. Augenblicklich zerstreuten sich die Schaulustigen als wäre nie etwas gewesen. In der einen Hand das vermeintliche Diebesgut packte Lars mit der anderen die hinter dem Rücken verschränkten Arme des Katzenjungen. Lautstark wehrte der Kleine sich gegen den Griff, zog aber den Kürzeren. »Der da ist der Lügner, nicht ich. Das sind meine Sachen. Er ist ein Betrüger. Der kann nicht mal zaubern.« Über das Geschrei des Jungen hinweg nickte mir Lars zu. »Wenn Sie mir bitte folgen würden, werter Magier.« Am liebsten hätte ich dem Bengel die Meinung gegeigt. Von wegen ich kann nicht zaubern. Wenn der wüsste. Allerdings hatte ich keine Ahnung vom hiesigen Rechtssystem. Besser ich hielt die Klappe und sparte meinen Atem für Sonja auf. Während Lars mich in den ersten Stock führte, schob er den sich sträubenden Jungen grob vor sich her. Gegenüber der Empore, auf der Sonja ihre Anweisungen gab, befand sich eine Tür. Dahinter kam ein kleines Büro zum Vorschein. Der Raum wirkte kleiner als er in Wahrheit war. Allem voran lag das an den brechend vollen, deckenhohen Regalen, die rechts und links die gesamte Wandfläche einnahmen. Gebundene Blätterstapel, unzählige, einzelne Zettel, zusammengerollte Pergamente, Bücher, sprich die Regale quollen vor lauter Papierkram über. Gegenüber des Einganges, vor einem großen Fenster, stand Sonja gegen ihren überladenen kleinen Schreibtisch gelehnt. Ihrer Miene nach zu schließen, war sie nicht sonderlich angetan von dieser Situation. Kaum war die Tür hinter uns ins Schloss gefallen, begann sie mit strenger Stimme: »Kommen wir gleich zur Sache.« »Ich bin unschuldig«, schrie der Junge dazwischen. Allein mit einem strengen Blick brachte sie ihn zum Schweigen. Sonja gehörte wohl zu der Sorte Mensch, die mühelos ein Klassenzimmer voller Rabauken zu zahmen Lämmern mutieren ließ. Und das allein durch ihr Auftreten. Zum Glück war ich längst kein Schulkind mehr. Nebenbei untersuchte ich ihren Charakterbogen. Bei ihrem Alter sah ich nicht so genau hin. Frauen reagierten zumeist allergisch auf so etwas. Ich blinzelte und musste mir ein Grinsen verkneifen. Sie besaß drei Extra Skills: Feilschen, Aufseher und Einschüchterung. Das erklärte alles. Sonja warf mir einen scharfen Blick zu. Hatte ich mich verraten? Ich hoffte nicht. Mit ihr wollte ich mich ganz sicher nicht anlegen. »Verzeiht, werter Magier -« Ich verbeugte mich knapp. »Mein Name ist Adrian. Wir können gerne zum Du übergehen.« »Einverstanden«, grüßte sie knapp. »Also dann, Adrian, bist du dir wirklich sicher mit deiner Anschuldigung?« Ohne nachzudenken, deutete ich auf meinen Zauberstab in Lars linker Hand. »Das ist mein Zauberstab. Daran besteht kein Zweifel.« Mein anklagender Finger wanderte zu dem Jungen. »Er hat ihn mir gestohlen.« Sonja schüttelte seufzend den Kopf. »Denk bitte gut nach, Adrian. Könnte es sein, dass du deinen Zauberstab verloren hattest? Der Junge hat ihn lediglich gefunden und kam hierher, um dir deinen Stab zurückzubringen.« Verwirrt blinzelte ich sie an. Was sollte das? Sie verdrehte die Wahrheit. Aber warum? Nachdenklich warf ich dem Katzenjungen einen Blick zu. Seine tränennassen Augen sahen flehentlich zu mir auf. Der Bengel war ein Dieb, daran gab es nichts zu rütteln. Er hatte eine Strafe verdient. Die Frage war nur, welche? Ein ungutes Gefühl beschlich mich. Was würde aus dem Bengel werden, wenn ich nicht mitspielte? Langsam begann ich meine Gedanken in Worte zu formulieren: »Rein hypothetisch, welche Strafe hätte der Junge zu erwarten, wenn ich auf meiner Version bestehen würde?« Sonjas scharfer Blick jagte mir einen Schauder über den Rücken. »Wer einen Magier bestiehlt, ist des Todes.« Ich konnte spüren, wie mir sämtliche Farbe aus dem Gesicht wich. Mit einer Tracht Prügel wäre ich einverstanden, aber der Tod? Stotternd fragte ich: »Ist das nicht ein klein wenig übertrieben?« Mit verschränkten Armen schüttelte Sonja abermals den Kopf. »Der Kleine hier hat es faustdick hinter den Ohren. Das ist nicht sein erster Diebstahl. Womöglich aber sein letzter.« Sie seufzte schwer und offenbarte: »Ich für meinen Teil würde gerne auf solch drastische Methoden verzichten. Auch hege ich keinen Groll gegen Tiermenschen im Allgemeinen, ganz im Gegenteil. Vor allem die Bärenmenschen sind exzellente und gern gesehene Arbeitskräfte.« Ich konnte mir bildlich vorstellen warum. Ihr Blick wurde ein wenig weicher. »Garret hat mir berichtet, dass du dein Gedächtnis verloren hast. Daher bist du dir der möglichen Konsequenzen deiner Anschuldigung wohl nicht bewusst. Aus diesem Grund wollte ich mit dir reden.« Schnell sammelte ich meine Gedanken und fragte: »Gesetz dem Fall ich stimme deiner Version zu, was dann?« Streng musterte Fiona den jungen Dieb. »In diesem Fall würde ich Milde walten lassen. Für seine Verbrechen, wird er eine Hand verlieren.« »Was? Nein«, rief ich und war mir sogleich der Aufmerksamkeit aller im Raum sicher. »Das kann doch wohl nicht dein Ernst sein. Könnten wir es nicht bei einer gehörigen Tracht Prügel belassen?« Während der Katzenjunge mich verständnislos anstarrte, blieb Sonjas Blick eisern. »Es tut mir Leid. Ich muss ein Exempel statuieren. Bei seinem Strafregister bleibt mir keine andere Wahl.« In diesem Augenblick erklang ein helles Bellen vom Fußboden her. Verdammt, bei all der Aufregung hatte ich Lucky total vergessen. Sonja deutete zu der Fuchsdame und schrie: »Was hat dieses Tier hier zu suchen? Verunreinigungen unserer Handelswaren kann ich nicht tolerieren. Raus mit dem Vieh!« Unbeeindruckt hob ich mein Haustier auf die Arme. »Keine Sorge, Lucky ist viel zu intelligent, um deine Waren zu beschädigen.« Hoffte ich zumindest. »Nicht wahr, meine Kleine?« Während ich sie hinter den Ohren kraulte, plusterte sich Sonja auf. »Wildtiere haben hier nichts -« Frech fiel ich ihr ins Wort: »Lucky ist kein Wildtier. Ich habe sie beschworen. Sie gehört zu mir.« »Beschworen?«, hauchte Sonja fassungslos. »Das ist natürlich eine andere Angelegenheit. Sie kann bleiben.« In diesem Augenblick hob Lucky den Kopf und streckte ihr rotzfrech die Zunge entgegen. Erleichtert seufzte ich auf. Ich war mir nicht sicher gewesen, ob Tiere und beschworene Wesen unterschiedlich gehandhabt wurden. Glück gehabt. Es dauerte einen Augenblick, bis sich Sonja wieder gefasst hatte. »Sie gehört zu dir, sagst du? Da kommt mir eine Idee.« Ich hob den Blick und sah, wie sie sich an den Katzenjungen wandte. »Hör gut zu, Bengel. Du wirst einen Sklave - Meister - Vertrag mit Adrian eingehen.« »Was? Niemals!«, schrie der Junge. Rasch warf ich ein: »Einen Moment mal. Da habe ich doch auch noch ein Wörtchen mitzureden, oder?« Sonja hob einen Finger und erklärte mir streng: »Adrian, du hast vor versammelter Mannschaft den Jungen des Diebstahls an dir beschuldigt. Entweder wird er dein Sklave oder er stirbt.« Wütend biss ich mir auf die Unterlippe. Was sollte der Mist? Diese verschlagene Frau hatte mir die Pistole auf die Brust gesetzt. Was hatte ich denn für eine Wahl? Widerwillig nickte ich ihr zu. Sogleich wandte sich Sonja an den Jungen: »Mit deinem Diebstahl an einem Magier hast du dein Leben verwirkt. Halsband oder der Tod. Du hast die Wahl.« Stumm liefen ihm die Tränen aus den Augen. Er warf mir rasch einen hasserfüllten Blick zu, dann wimmerte er: »Halsband.« »Ausgezeichnet«, meinte Sonja und schlug die Hände zusammen. »Lars, geh und hol alles Nötige.« »Aber«, begann Lars und sah zu seinem Gefangenen herab. »Sollte der Bengel versuchen zu fliehen, dann werfe ich ihn höchstpersönlich über die Klippe. Hopp, hopp. Das hier dauert schon zu lange. Ich muss zurück zu den Waren.« So ganz konnte ich ihre gute Lauen nicht verstehen. Immerhin ging es hierbei um das Schicksal eines fühlenden Wesens. Ein Leben als Sklave. Etwas Unvorstellbares für mich. Ich wüsste nicht, wie ich in einer solchen Situation entschieden hätte. Aber, was sollte ich mit dem Bengel anstellen? Bestimmt gab es da einige Regeln zu beachten. Dreimal am Tag füttern oder so etwas in der Art. Ich wollte nicht für ihn verantwortlich sein. Was wenn er Mist baute? Fiel das dann auf mich zurück? Würde ich ihn in so einem Fall bestrafen müssen? So geknickt wie ich und der Junge dastanden, war es schwer auszumachen, wer von uns beiden schlimmer dran war. Er wollte wohl ebensowenig mein Sklave werden, wie ich danach strebte, sein Meister zu sein. Benommen von der Last dieser Entscheidung, hatte ich das Gefühl, dass die Zeit sich beschleunigte. Im Nachhinein hatte ich nur noch bruchstückhafte Erinnerungen an das Geschehen. Lars kehrte mit mehreren Zetteln und einem ledernem Halsband zurück. Der Junge legte seine Hand auf die Zettel und zog unter Tränen das Halsband an. Anschließend musste ich meine Hand auf die Papiere legen und fertig. Von nun an hatte ich einen Sklaven an der Backe. Sonja übergab mir den Originalvertrag, während eine Kopie auf einem Stapel ihres Schreibtisches landete. »Noch Fragen?« Ich hob den Blick. Selbstverständlich hatte ich noch Fragen. Unzählige sogar. »Was bedeutet es für mich, sein Meister zu sein?« »Das fragst du jetzt, nachdem der Vertrag besiegelt wurde? Hast du dir die Klauseln etwa nicht durchgelesen?« Sie schüttelte den Kopf. »Einfach ausgedrückt, der Bengel ist von nun an dein Eigentum. Laut Gesetz, ist er keine eigenständige Person mehr. Sollte er etwas anstellen, geht das auf deine Kappe.« Mein Magen rumorte laut. So etwas hatte ich schon befürchtet. Ab sofort war ich für den Bengel verantwortlich. Ich musste einen Weg finden, ihn unter Kontrolle zu halten, nicht dass es am Ende noch mir an den Kragen ging, weil er jemanden bestahl. »Was du mit ihm machst oder wie du ihn bestrafst, ist deine Sache. Als dein Sklave muss er jedem deiner Befehle Folge leisten. Zur Not zwingt der magische Vertrag ihn zum Gehorsam. Eines noch. Solltest du sterben, so stirbt auch er. Damit ist sichergestellt, dass er dir keinen Schaden zufügt.« »Das ist barbarisch«, murmelte ich vor mich hin. Worauf hatte ich mich da nur eingelassen. »Wie bitte?«, fragte mich Sonja. »Nichts«, seufzte ich schweren Herzens. »Gibt es noch etwas, was ich beachten sollte?« Sie schüttelte verneinend den Kopf. Mit einem diabolischen Grinsen fügte sie hinzu: »Ich denke, ihr beide werdet gut miteinander auskommen.« Tonlos brummte ich: »Danke.« Ungefragt händigte mir Lars meinen Zauberstab sowie zwei kleine Dolche aus, weshalb ich Lucky absetzen musste. Bestimmt gehörten diese Waffen dem Jungen, ich würde ihn später darauf ansprechen. »Komm mit«, befahl ich meinem Sklaven und griff nach der Türklinke. »Einen Moment noch«, hielt Sonja mich auf. »Das macht dann 375 Drachmen.« Entsetzt fuhr ich herum. »Das soll ein Scherz sein, oder?« Wie es schon Fiona getan hatte, zählte Sonja an ihren Finger auf: »Ein magischer Sklavenvertrag, in doppelter Ausführung, fünfzig Drachmen. Ein Sklavenhalsband, hundert Drachmen. Finderlohn für deinen Zauberstab, zweihundert Drachmen. Hinzu kommt noch eine Bearbeitungsgebühr von fünfundzwanzig Drachmen. Summa Summarum: 375 Drachmen.« Nicht schon wieder. Hier in Meerblick hätte ich nichts anderes erwarten sollen. Dennoch konnte ich es nicht lassen, einen Rettungsversuch zu unternehmen. »Aber -« Streng hob sie einen Finger und unterbrach mich. »Spar dir die Frage nach einem Rabatt. Du hast Garret das Leben gerettet, deshalb ist das bereits der Freundschaftspreis. Tiefer kann ich beim besten Willen nicht gehen.« Wie gewonnen so zerronnen. Niedergeschlagen griff ich nach meinem Seesack. Um die Hände frei zu haben, ließ ich gedankenlos den Sklavenvertrag, die Dolche, sowie meinen Zauberstab darin verschwinden und zog meinen Geldbeutel hervor. Die seltsamen Blicke der anderen fielen mir bei dieser Aktion nicht auf. Während ich die Münzen abzählte, sah ich, wie Sonjas Augen verzückt funkelten. Am Arsch mit dem Freundschaftspreis. Die Leute hier waren alles schlitzohrige Händler. Das sollte ich mir besser gut merken. 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