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Weil Liebe manchmal kompliziert ist

Tsukishima x OC
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo und willkommen zu dieser Geschichte :)
In der ersten Staffel konnte ich Tsukishima noch nicht sonderlich leiden, ganz im Gegenteil, in der zweiten wurde es geringfügig besser und in der dritten habe ich ihn lieben gelernt :)
Und da ich ihn mag, bekommt er jetzt eine Geschichte von mir spendiert ;)

Ich hoffe, sie gefällt euch :)
Eure Tasha
(PS bisher habe ich nur einen OS im Haikyuu Fandom veröffentlicht, das hier ist quasi meine erste Geschichte - evtl ist der ein oder andere Charakter ein wenig OoC, nehmt mir das nicht übel ;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel ist dem vorherigen recht ähnlich, aber ich konnte mich nicht entscheiden, welche Idee ich niederschreibe, also sind es beide geworden :D
Viel Spaß damit ^^ Komplett anzeigen

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Prolog

Wo genau würde sie Hitoka Yachi jetzt finden? Keiko Izumo dreht sich im Kreis herum und sieht sich fragend um. Okay, die großen Hallen dort sind die Sporthallen, das ist ihr klar. Aber welche davon ist jetzt nochmal die, in der die Volleyballmannschaft trainiert, bei der Hitoka inzwischen Managerin ist? Seit ihre beste Freundin dort angefangen hat, ist sie mit dem Kopf oft ganz woanders, so dass sie vieles vergisst. Heute ist es das Mathebuch gewesen und daher will Keiko nun zu ihrer Freundin und ihr das Buch bringen, immerhin haben sie heute noch Hausaufgaben in diesem Fach aufbekommen. Aber wo genau muss sie jetzt hin? Vielleicht … ach, im Notfall schaut sie einfach in jede einzelne dieser Sporthallen hinein, irgendwo wird sie ihre Freundin schon finden.

Kurz darauf steht sie vor einer Sporthalle und sieht hinein. Das hier scheint tatsächlich die richtige zu sein, zumindest sind da drinnen ein paar Jungen damit beschäftigt, ein großes Netz aufzubauen, das sich quer durch die Mitte der Sporthalle spannt. Zwei andere Jungen schieben große Wägen gefüllt mit Volleybällen heran. Ah, und die beiden Jungen da, der Rothaarige und der große Schwarzhaarige, waren die nicht schon mal bei ihnen im Klassenzimmer und haben dort mit Hitoka gesprochen? Doch, sicherlich. Der Rothaarige ist nicht zu übersehen und der mürrische Gesichtsausdruck des anderen bleibt einem auch im Gedächtnis. Doch Hitoka kann sie in dem ganzen Gewusel nicht entdecken. Stattdessen blickt einer der Jungen in ihre Richtung und sieht sie erstaunt an. Sofort macht Keiko erschrocken einen Schritt nach hinten und stößt im nächsten Moment gegen jemanden. Mit schnell schlagendem Herzen dreht sie sich vorsichtig um und erstarrt, als ihr Blick auf eine Brust gerichtet ist. Langsam hebt sie ihren Kopf und lässt ihn höher und höher gleiten. Verdammt ist der riesig!

„Pass gefälligst besser auf, wo du hinläufst!“, wird sie angezischt und sofort stellen sich all ihre Nackenhaare auf.

Ihre Augen sind weit aufgerissen, als sie durch ein Paar Brillengläser von oben herab angesehen wird. Die Augenbrauen hat der blonde Junge hochgezogen und sein Blick sieht verächtlich auf sie herab.

„I-ich ...“, stottert Keiko.

„Was? Auf den Mund gefallen?“ Seine Mundwinkel verziehen sich passend zu dem verächtlichen Blick. „Egal wie, steh hier gefälligst nicht so dumm im Weg herum, es gibt noch Leute, die hier entlang wollen.“ Und mit diesen Worten schiebt sich der Blonde an ihr vorbei und tritt in die Sporthalle ein, ohne ein weiteres Wort an die Kleinere zu richten.

Keiko sieht ihm ungläubig, mit immer noch weit aufgerissenen Augen und stark schlagendem Herzen hinterher. Was war das denn? Sie kann sich nicht entscheiden, ob sie eingeschüchtert ist oder dem Typen am liebsten hinterhergehen und ihn zur Rede stellen soll.
 

„Entschuldige bitte“, erklingt eine weitere Stimme und erschrocken dreht sie sich um. Sie hat nicht gemerkt, dass der blonde Volleyballspieler nicht allein gewesen ist, ihre Aufmerksamkeit war nur auf diesen gerichtet gewesen.

„Entschuldige bitte, Tsukki, ähm, Tsukishima ist manchmal etwas, hmm, kompliziert. Aber er meint das nicht wirklich böse.“

Der schwarzhaarige Junge, der sich gerade vor ihr verbeugt hat, richtet sich wieder auf und sieht sie an. Seine Haare sind ein wenig länger und reichen ihm über die Ohren. Und er hat Sommersprossen, stellt Keiko erstaunt fest. Irgendwie wirkt er süß, im Gegensatz zu ... Ihr Blick richtet sich über ihre Schulter und sie sieht in die Sporthalle hinein, wo sie einen Blick auf den blonden Freund des vor ihr Stehenden werfen kann. Wie ist sein Name nochmal? Tsukki? Nein, Tsukishima, so heißt er.

„Willst du zu uns?“, fragt der Junge vor ihr und sie richtet ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihn.

„Ähm, ich suche eigentlich Hitoka.“

„Ah, Yachi?“ Der Gesichtsausdruck des vor ihr Stehenden hellt sich auf.

„Ja, genau.“

„Einen Moment.“ Der Junge drückt sich an ihr vorbei und sieht in die Sporthalle hinein. „Ist Yachi schon da?“, ruft er fragend.

„Die ist mit Shimizu kurz etwas holen gegangen“, kommt von innen eine Antwort.

Der Junge, der nun hinter Keiko steht, dreht sich zu dieser herum.

„Entschuldige bitte, Yachi ist ...“

„Ich habe es gehört. Danke dir, dass du gefragt hast. Könntest du mir vielleicht einen Gefallen tun?“ Keikos Wangen färben sich rot, während sie mit einer Hand an ihren Hinterkopf greift.

„Klar. Was soll ich denn machen?“ Der Blick des Jungen wirkt nun neugierig.

Keiko hebt das Mathebuch hoch. „Kannst du ihr das vielleicht geben? Das hat sie vorher liegen lassen und wir haben heute Mathe-Hausaufgaben aufbekommen, sie braucht es also noch.“

„Ich gebe es ihr sehr gerne.“

Das Mathebuch wird aus Keikos Händen genommen.

„Vielen Dank.“ Sie verbeugt sich dankend vor ihm. „Dann noch viel Spaß.“

Und ehe der Junge etwas weiteres sagen kann, hat sich Keiko bereits umgedreht und läuft davon. Ihr Herz schlägt immer noch etwas schneller von der Begegnung gerade eben. Auch wenn der Junge mit den Sommersprossen gesagt hat, dass dieser Tsukishima es nicht böse gemeint hat, so hat er ihr doch einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Und sie will jetzt eigentlich nur noch so schnell wie möglich weg von hier. Das war genug Aufregung für diesen Tag.

Kapitel 1

„Vielen Dank noch einmal, Keiko. Du warst gestern echt noch meine Rettung!“ Hitoka schiebt ihren Stuhl zu dem Tisch ihrer besten Freundin hinter ihrem Platz und legt ihre Arme darauf.

„Ich habe doch gar nichts gemacht“, winkt die Angesprochene ab.

„Von wegen, nichts gemacht. Wenn du mein Mathebuch nicht zur Sporthalle gebracht hättest, dann hätte ich die Hausaufgaben nicht machen können und du weißt genau, wie unser Lehrer reagiert, wenn man diese nicht hat. Auf Ärger habe ich keine Lust! Und wenn ich schlechte Noten mitbringen würde, dann würde meine Mutter es sich sicherlich auch nochmal anders überlegen, wie sie es findet, dass ich Managerin des Volleyballclubs bin.“

Hitoka gestikuliert wild zu ihren Worten, was Keiko ein Schmunzeln entlockt. Wieder einmal überdramatisiert ihre beste Freundin alles.

„Das habe ich wirklich gerne gemacht und würde es auch zukünftig wieder machen.“ Sie legt ihren Kopf schräg. „Wobei ich hoffe, dass du zukünftig an alles denken wirst.“

Hitoka zuckt kurz zusammen, dann nickt sie wild.

„Natürlich!“ Sie überlegt einen Augenblick, ehe sie sich ein wenig nach vorne, über den Tisch ihrer besten Freundin, beugt. „Hast du dir die Volleyballmannschaft gestern denn genauer anschauen können? Die sind so toll, das kannst du mir glauben, einfach unglaublich gut.“

Keiko runzelt ihre Stirn. „Ich war dort, als gerade aufgebaut wurde. Ich habe eigentlich nicht wirklich mit jemanden ein Wort gewechselt außer dem Jungen, dem ich dein Mathebuch gegeben habe.“ Und ... ihre Erinnerung kehrt zu dem großen, blonden Jungen zurück, mit dem sie zusammengestoßen ist und dessen Blick sie so eingeschüchtert hat. Eine Gänsehaut zieht sich über ihren Körper und sie schüttelt sich.

„Wie ... fandest du ihn denn so?“, fragt Hitoka in dem Augenblick und blickt auf die Tischplatte vor sich, fährt mit ihrem Finger ein paar Kratzer nach, die plötzlich hochinteressant sind.

„Was?“ Keikos Augen sind weit aufgerissen. Wie sie ihn gefunden hat? „Er war ehrlich gesagt“, sie überlegt, versucht die passenden Wörter zu finden, doch das einzige, das ihr einfällt, ist: „furchteinflößend.“

„Was? Furchteinflößend?“ Hitoka sieht sie ungläubig an.

„Ja. Er hat mich so von oben herab angesehen, das hat mir echt eine Gänsehaut verursacht. Und er ist so groß, das ist irgendwie auch erschreckend. Klar, ich weiß, er kann da nichts dafür, aber trotzdem! Und zudem war er furchtbar unhöflich!“

Ihre Freundin blinzelt und legt ihren Kopf verwirrt schräg. „Du redest vermutlich nicht von Yamaguchi, oder?“

Yamaguchi? Wer bitte schön ist Yamaguchi?

„Nein. Ich rede von, wie hieß er nochmal? Dieser große, blonde Typ mit der Brille. Ähm ...“

„Tsukishima!“, stoßen sie und Hitoka den Namen gleichzeitig hervor.

„Wie kommst du denn plötzlich auf Tsukishima? Wann hast du ihn denn getroffen? Wobei die beiden sind ja meistens zusammen unterwegs.“ Hitoka legt eine Hand nachdenklich an ihr Kinn.

Keikos Augen weiten sich in dem Augenblick und ihr wird bewusst, dass ihre beste Freundin ja noch gar nicht wissen konnte, dass sie auch auf Tsukishima gestoßen ist, warum also hat sie plötzlich von ihm gesprochen? Ah ja, weil sie gerade noch an ihn gedacht hat.
 

„Ich bin mit diesem Tsukishima zusammengestoßen, als ich dich gesucht habe“, versucht sie sich zu erklären. „Und er war wirklich unhöflich. Ich meine, ich bin doch nicht absichtlich rückwärts in ihn reingelaufen! Und noch bevor ich mich überhaupt entschuldigen konnte, hat er mich doof angemacht. Ich glaube“, sie runzelt ihre Stirn und spricht aus, was sie schon gestern auf dem Nachhauseweg entschieden hat, „er ist ein Idiot.“

Auch Hitokas Augen weiten sich, ehe sie eine Hand vor ihren Mund hält und kichert.

„Ja, Tsukishima hat schon so seine ganz eigene Art und Weise.“

„Allen vor den Kopf zu stoßen?“, murrt Keiko und verschränkt ihre Arme vor ihrem Oberkörper.

Nun lacht Hitoka laut. „Ja, genau diese.“

„Und ausgerechnet auf ihn treffe ich. Er hat mich im ersten Moment echt eingeschüchtert.“ Seufzend lässt Keiko ihre Arme wieder sinken, als ihr etwas einfällt. Ihr Blick richtet sich augenblicklich auf den ihrer Freundin. „Stopp! Von wem wolltest du wissen, wie ich ihn finde?“

Die Angesprochene wird rot. „Ähm, also ...“

„Ah“, Keiko hebt ihre Augenbrauen und deutet auf Hitoka, „du meinst den Jungen, dem ich das Mathebuch gegeben habe!“

Zögerlich nickt die Gefragte.

„Ach so, das ergibt mehr Sinn, als dass du von mir wissen willst, wie ich den Idioten finde. Den anderen Jungen fand ich eigentlich ganz süß und er war wirklich sehr nett zu mir. Er hat sich erst für seinen Idioten-Freund entschuldigt und mir dann geholfen. Er hat nach dir geschaut und nach dir gefragt, als er dich nicht gesehen hat. Und dann hat er dir das Mathebuch gegeben. Also den mag ich, soweit ich es beurteilen kann.“ Als sie das Lächeln erkennt, das sich auf Hitokas Zügen ausbreitet, dazu deren leuchtenden Augen, muss sie kichern. „Ohh, hast du dich etwa in ihn verguckt?“ Sie beugt sich nach vorne, sieht ihrer Freundin in die Augen, die noch röter wird und ihren Kopf schnell zur Seite dreht.

„Natürlich nicht“, quietscht sie mit hoher Stimme, die ihre Aussage eine Lüge straft.

„Du bist verliebt“, trällert Keiko und verstummt im nächsten Moment, da sich eine Hand auf ihren Mund legt.

„Pscht, nicht so laut!“ Hitoka ist nun hochrot. Nach ein paar Sekunden lässt sie ihre Hand wieder sinken.

Keiko kichert leise. „Vielleicht erzählst du mir einfach mal mehr von ihm. Wie heißt er denn? Und in welche Klasse geht er?“

Wieder legt sich ein Lächeln auf die Züge von Keikos bester Freundin.

„Er heißt Tadashi Yamaguchi und er geht in die 1-4.“

„Und du hast ihn im Volleyball Club kennengelernt?“

Sofort nickt Hitoka eifrig. „Ja. Er ist seit diesem Jahr im Club. Und er ist immer ganz aufgeregt, wenn er ein Spiel hat, dabei ist er nicht mal in der Stammbesetzung, das ist schon echt süß.“

Keiko verkneift es sich, zu erwidern, dass wenn dieser Yamaguchi erst seit diesem Jahr auf der Karasuno High ist, er dementsprechend auch erst seit diesem Jahr im Karasuno Volleyballclub sein kann. Es ist sehr süß, Hitoka zu beobachten, wenn diese so verliebt wirkt.

„Bist du etwa doch“, sie beugt sich noch weiter, während ein breites Grinsen ihr Gesicht ziert, „in diesen Yamaguchi verliebt?“

„Was? Nein! Nein, natürlich nicht! Wie kommst du denn darauf? Ich mag ihn halt, er ist ja auch nett und ...“

„Warum bist du denn dann so rot? Wenn du nicht in ihn verliebt bist, dann hast du dazu doch auch gar keinen Grund.“ Keikos Grinsen wird breiter. Irgendwie genießt sie es, wie ihre Freundin sich nun auf ihrem Stuhl hin und her windet.

„Du ... du bist doch doof!“, bringt Hitoka schließlich hervor und erntet auf diese Aussage ein lautes Lachen.

Als sie sich wieder beruhigt hat, schüttelt Keiko schmunzelnd ihren Kopf.

„Ich würde es schön finden, er war nämlich sehr nett und wie gesagt, süß ist er ja auch. Also meinen Segen hast du.“

Mit leuchtenden Augen sieht ihre beste Freundin sie an. „Findest du wirklich?“

„Warum sonst sollte ich es sagen?“

„Hmm ...“ Nachdenklich sieht Hitoka sie an. Als sie einen Einfall hat, schlägt sie ihre Hände beide mit der Handfläche nach unten auf den Tisch, was ein lautes, klatschendes Geräusch auslöst. „Ich habs! Ich gehe“, wieder wird sie hochrot, löst ihren Blick dieses Mal jedoch nicht von dem ihrer Gegenüber, „mit Yamaguchi aus und du als meine beste Freundin mit seinem besten Freund! Dann können wir etwas zu viert machen.“

Keiko zieht ihren Kopf zurück, der bei Hitokas plötzlichem Gedankengang in deren Richtung gewandert war.

„Was?“

„Das wäre doch perfekt.“

Ein ungläubiger Blick trifft Hitoka.

„Ach komm schon, Keiko, das wäre wirklich toll.“

„Und wer genau ist Yamaguchis bester Freund?“

Nun wirkt ihre beste Freundin etwas unsicher, sie sieht auf den Tisch vor sich und fährt mit den Fingern erneut die Kratzer nach.

„Du hast ihn ja schon kennengelernt ...“, murmelt sie dabei zögerlich.

„Du willst damit nicht sagen, dass ...“ Keikos Augen sind weit aufgerissen und sie beugt sich doch wieder nach vorne.

„Ja, Yamaguchis bester Freund ist Tsukishima.“ Noch bevor sie etwas sagen kann, streckt Hitoka ihre Hände aus, schließt diese um Keikos und hält sie fest. „Stell es dir doch vor, wie schön es wäre, wenn wir beide und unsere Freunde so gut miteinander befreundet wären. Das wäre einfach nur cool.“

Keikos Blick ist unnachgiebig. „Da hast du recht. Aber du hast in dieser Überlegung eine Sache vergessen und die ist, dass dieser Tsukishima ein Vollidiot ist, auf den ich in meinem Leben nicht noch einmal treffen will!“
 

~🏐~
 

Schmunzelnd liest Keiko den Witz, den ihr älterer Bruder gerade in die Familiengruppe gepostet hat. Schnell tippt sie über den Bildschirm ihres Handys und sendet drei lachende Emojis ab, während sie sich auf dem Heimweg befindet. Sie ist für ihre Mutter einkaufen gegangen und wenn sie jetzt dann nach Hause kommt, will sie noch eine Folge ihrer Lieblingsserie ansehen, ehe es Abendessen gibt, darauf freut sie sich schon sehr. Als ihr Handy vibriert, sieht sie wieder darauf und sieht die nächste Nachricht eingehen, die dieses Mal von ihrem jüngeren Bruder kommt. Es ist plötzlich und unerwartet, dass sie auf ein Hindernis trifft, das plötzlich vor ihr im Weg steht.

„Entschuldigung“, bringt sie hervor und sieht auf, erschrocken über den Zusammenprall. Als sie ihren Gegenüber erkennt, erstarrt sie und ihre Hände schließen sich fest um ihr Handy.

„Das darf doch wohl nicht wahr sein!“, stöhnt eine Stimme genervt, die ihr bereits bekannt vorkommt. „Ist es eigentlich deine Spezialität, den Menschen im Weg rumzustehen? Hallo, der Weg ist nicht nur für dich allein da!“

Keiko blinzelt, als Wut sie überkommt. Was hat dieser Typ eigentlich für Probleme? Doch nicht mit ihr, so lässt sie nicht mit sich reden. Gestern war sie von ihm eingeschüchtert, aber heute würde sie sich das nicht mehr lassen!

„Du bist es doch, der groß genug ist, um alles vor sich zu überblicken und zu sehen, ob etwas vor ihm im Weg auftaucht. Du könntest also auch rechtzeitig um mich herum gehen! Oder trägst du deine Nase etwa zu weit oben in der Luft?“

Sie stemmt ihre Hände in die Hüften und funkelt ihn aus ihren dunkelbraunen Augen wütend an.

Der Volleyballspieler hebt seine Augenbrauen, während er mit den Händen seinen Kopfhörer umfasst, den er sich gerade vom Kopf in den Nacken geschoben hat.

„Es ist nicht meine Aufgabe, danach zu sehen, was da unten auf dem Boden so herum kreucht und fleucht.“

„Wie bitte?“ Mit weit aufgerissenen Augen sieht das Mädchen ihn an. „Hast du mich gerade ernsthaft mit einem Insekt verglichen?“

„Wenn du dich davon angesprochen fühlst?“ Tsukishima zuckt mit seinen Schultern.

„Du bist doch ...“ Keiko spürt, wie die Wut alles in ihr überflutet und herauszubrechen droht. Sie ballt ihre Hände zu Fäusten.

„Willst du mich jetzt etwa beleidigen? Dann mach bitte etwas schneller, dass ich nach Hause kann.“ Gelangweilt sieht er auf seine Fingernägel.

Und das bringt das Fass zum Überlaufen. Ein Keuchen entkommt dem Größeren und er krümmt sich leicht zusammen, als im nächsten Augenblick ihre Faust in seinen Magen trifft.

„Du bist ein riesengroßes Arschloch!“, bricht aus ihr heraus.

Und nun scheint sie ihn das erste Mal so richtig überrascht zu haben, wobei, vielleicht schon zuvor mit dem Schlag. Er sieht sie mit aufgerissenen Augen an, scheint fassungslos zu sein und bringt kein Wort hervor.

„Und ich kann dich so etwas von nicht leiden!“

Keiko sieht ihn noch einmal aus wütend blitzenden Augen an, dann geht sie einfach an ihm vorbei und wutschnaubend nach Hause.

Tsukishima sieht dem Mädchen ungläubig hinterher. Das hat er auch noch nie erlebt. Zum einen gibt es selten Personen, die sich mit ihm anlegen und bisher hat das erst recht nicht ein Mädchen getan. Dazu noch diese kleine Person, die ihm nur bis knapp zur Schulter reicht. Und warum stresst sie ihn eigentlich so? Immerhin hat er sie bisher nur zweimal getroffen und beide Male sind sie zusammengestoßen. Und ... warum genau muss er jetzt über sie nachdenken? Darauf hatte er eigentlich überhaupt keinen Bock. Weder darauf, sich über jemand anderen Gedanken zu machen, noch, dass es sich dabei um ein dummes Mädchen handelte. Das nervt doch einfach nur!

Kapitel 2

Was genau tut sie hier eigentlich? Warum tut sie sich das an? Keiko verschränkt ihre Arme vor ihrem Oberkörper und sieht missmutig drein. Okay, sie weiß, was sie hier macht und auch warum, aber sie kann es sich nicht erklären, wie sie sich von Hitoka dazu hat überreden lassen, derer Volleyballmannschaft, wie ihre beste Freundin es ausgedrückt hat, beim Training zuzusehen.

„Und ihren Clubraum, in dem sie sich auch umziehen, haben sie da oben drinnen.“ Hitoka deutet auf das obere Stockwerk des Gebäudes, in dem viele der Sportclubs der Karasuno High ihre Clubräume haben. Sie bemerkt nicht, wie unlustig ihre beste Freundin hinter ihr herläuft. „Es gibt ja auch noch eine Mädchen-Volleyballmannschaft, aber die sind nicht so gut wie die Jungs, wobei die ja auch mehr Mitglieder haben. Allein dieses Jahr sind vier Erstklässler neu dazu gekommen. Früher war Karasuno sogar eine Eliteschule, was Volleyball angeht. Seit ein paar Jahren ist sie das nicht mehr, aber mit der aktuellen Besetzung sind sie wieder auf den Weg dorthin.“ Hitoka redet aufgeregt weiter, während Keiko ihr immer noch folgt. „Und das da ist die Sporthalle, die dem Volleyball Club gehört. Was heißt ihnen gehört“, Hitoka lacht auf, „sie ist halt für die Volleyballmannschaft reserviert. Aber das hast du ja schon vor ein paar Tagen festgestellt, als du mir das Mathebuch gebracht hast ... oder bringen wolltest.“ Vor der Türe bleibt sie stehen und dreht sich zu Keiko um. „Gleich lernst du auch noch Kiyoko kennen. Sie ist so cool und vor allem sicher das schönste Mädchen, das ich je gesehen habe, ich sag's dir, Keiko. Sie wird sicher von so vielen Jungen umschwärmt und sie ist auch so lieb, sie hilft mir immer bei allem, erklärt mir so vieles und hat ganz viel Geduld mit mir.“

„Dann bin ich ja mal gespannt.“ Keiko lächelt, während sie ihrer Freundin in die Sporthalle hinein folgt, wo bereits ein paar Jungen damit beschäftigt sind, das Netz aufzubauen. Ihr Blick huscht dabei von einem zum anderen. Eigentlich hat sie wegen einer ganz bestimmten Person nicht hierher kommen wollen, aber wie hätte sie das ihrer besten Freundin erklären sollen, die so aufgeregt und begeistert gewesen ist, dass sie ihr einfach nichts hat abschlagen können. Und außer dass diese ihr endlich zeigen will, was sie als Managerin macht, wie toll die Volleyballmannschaft in ihren Augen ist, so ist sich Keiko sicher, dass Hitokas Hauptgrund der ist, dass sie Yamaguchi noch genauer begutachten soll. Natürlich wird sie immer für ihre beste Freundin da sein, deshalb ist sie ja auch hier, in dieser Sporthalle und nimmt es damit auf sich, auch dem größten Vollidioten der Welt zu begegnen.

„Hallo Hitoka“, kommt ein älteres Mädchen mit schwarzen Haaren und Brille auf sie zu. Ihre Freundin hat recht, sie ist wirklich sehr hübsch.

„Hallo Kiyoko. Darf ich dir vorstellen, das ist meine Freundin Keiko Izumo. Sie will heute mal beim Training zusehen und ich kann ihr zeigen, was wir hier machen.“ Hitoka wendet sich an die neben ihr Stehende. „Das ist Kiyoko Shimizu, sie ist in der dritten Klasse und bisher die Managerin der Volleyballmannschaft gewesen.“

Keiko lächelt und verneigt sich leicht. „Schön dich kennenzulernen, Shimizu.“

„Das finde ich ebenfalls.“ Kiyoko lächelt und wendet sich dann erneut Hitoka zu. „Ich habe die Handtücher schon hergebracht. Kannst du mir mit den Wasserflaschen noch helfen?“

„Natürlich.“

Belustigt beobachtet Keiko ihre Freundin, wie diese plötzlich strammsteht. Bis ...

„Keiko, du hilfst uns doch sicher auch, oder?“

Ja, Hitoka ist ihre beste Freundin ... und sie hätte es sich doch denken können, dass sie von dieser eingespannt werden würde.

„Okay“, seufzt sie und erkennt aus den Augenwinkeln, wie Shimizu kichert und eine Hand vor ihren Mund hält, wodurch auch sie schmunzeln muss. „Also, was müssen wir machen?“ Fragend sieht Keiko Hitoka an, die ihr bedeutet, ihr zu folgen, was sie auch macht.
 

Als sie zehn Minuten später beladen mit den gefüllten Flaschen wieder zurückkommen, sind die Volleyballspieler vollständig und ein blonder Mann steht vor ihnen und redet.

„Das ist Trainier Ukai“, flüstert Hitoka ihrer Freundin zu.

Dieser wendet sich in diesem Augenblick um und seine Augen weiten sich erstaunt, ehe er auf die drei Mädchen zukommt.

„Oh, bekommen wir noch mehr Managerinnen-Verstärkung?“, fragt er erstaunt.

Sofort schüttelt Keiko ihren Kopf und auch Hitoka macht das.

„Nein, das ist meine beste Freundin und Klassenkameradin Keiko Izumo und sie wollte heute beim Training zusehen.“

„Zusehen reicht mir wirklich aus“, bestätigt auch Keiko augenblicklich.

„Schade, wenn Kiyoko weg ist, dann wäre eine weitere Managerin sicherlich hilfreich gewesen.“ Trainer Ukai grinst, ehe er sich zu den Volleyballspielern umdreht. „Ihr seht, wir haben heute Besuch, also reißt euch zusammen und zeigt euch von eurer besten Seite.“

„Ja“, ertönt vielstimmig in der Halle.

„Tanaka, Nishinoya!“

„Ja?“

„Was gibt es, Trainer?“

Die beiden Jungen, die angesprochen wurden, treten einen Schritt auf Trainer Ukai zu und sehen ihn fragend an.

„Ihr reißt euch zusammen und erschreckt das Mädchen nicht! Es reicht, dass ihr euch sonst oft wie Elefanten im Porzellanladen verhaltet, klar?“

„Äh ...“

„Aber ...“

Tanaka und Nishinoya sehen mit weit aufgerissenen Augen in die Richtung der drei Mädchen.

„Ich werde dafür Sorge tragen, Trainer.“ Ein weiterer Junge, der wohl einer der Drittklässler sein muss, tritt ebenfalls vor.

„Ich verlasse mich auf dich, Sawamura.“ Trainer Ukai nickt zufrieden, während sich Hitoka erneut zu Keiko lehnt.

„Tanaka und Nishinoya sind in der zweiten Klasse. Und sie beide ... naja, sie sind sehr ...“

„Sie sind speziell“, erklingt Kiyokos Stimme, die die genannten Volleyballspieler kühl ansieht.

„So kann man es wohl nennen.“ Die Jüngere der beiden Managerinnen kichert und hält sich dabei eine Hand vor den Mund, ehe sie sich wieder Keiko zuwendet. „Und der, der gerade vorgetreten ist, das ist Daichi Sawamura, der Kapitän. Er ist wie Kiyoko ein Drittklässler und wird mit diesem Schuljahr die Karasuno High beenden.“

„Ah, achso.“

Keikos Blick richtet sich auf den Kapitän der Volleyballer, der auf die anderen beiden einredet. Neben ihm steht ein Junge mit silbernen Haaren.

„Der neben ihm, das ist Koushi Sugawara, er ist in der gleichen Klasse wie Daichi.“

„Also auch ein Drittklässler.“

„Genau. Und der da auch noch.“ Hitoka deutet auf einen anderen Jungen. Mit seinen längeren braunen und nach hinten genommenen Haaren, dazu dem kleinen Bart am Kinn sieht er nicht wie ein Schüler, sondern schon viel älter aus, zudem erinnert er an einen Samurai. „Das ist Asahi Azumane.“

„Lass mich raten“, Keiko verschränkt ihre Arme vor ihrem Oberkörper, während sich ihre Stimme trocken anhört, „zu Beginn hattest du Angst vor ihm.“

Während Hitoka rot wird und der Aussage damit mehr oder weniger zustimmt, kichert Kiyoko neben ihr und auch der Trainer, der noch bei ihnen steht, lacht laut auf. Keiko sieht zu diesem.

„Hatte sie bei Ihnen auch Angst, dass Sie sie umbringen würden?“

Trainer Ukai lacht noch lauter. „Du kennst sie wohl sehr gut.“

Auch die Gefragte schmunzelt. „Ein wenig zumindest.“
 

Keikos Blick richtet sich auf die restlichen Jungen der Mannschaft, als ihr Blick plötzlich auf einen anderen trifft und sich ihr Gesicht sofort verzieht.

„Was will die denn hier?“, tönt die Stimme ihres neuen Erzfeindes durch die Halle.

„Das geht dich überhaupt nichts an!“, erwidert Keiko, ehe sie sich herum dreht.

„Häh? Woher kennt ihr euch denn?“ Plötzlich steht Tanaka an ihre Seite und starrt von ihr zu Tsukishima.

„Wir kennen uns überhaupt nicht! Und daran muss ich auch nichts ändern!“, antwortet Keiko auf der Stelle.

„Aber warum ist er dann so komisch zu dir?“ Plötzlich steht der rothaarige Junge, der bereits bei Hitoka im Klassenzimmer war, auf Keikos anderer Seite und sieht sie neugierig an.

„Ähm.“ Überfordert sieht sie zwischen den beiden Volleyballspielern hin und her. Kann es sein, dass diese ihr immer näher kommen?

„Ich habe gehört, er dass er eben kompliziert ist.“ Sie zuckt mit ihren Schultern und verschränkt ihre Arme. Zufrieden nimmt sie wahr, wie sich Tsukishimas Gesicht auf diese Aussage verzieht.

„Da hast du natürlich recht.“ Tanaka zuckt mit seinen Schultern.

„Was soll das denn heißen?“, fragt Tsukishima ziemlich verärgert.

„Tsukki, komm schon“, murmelt Yamaguchi und zupft seinem Freund am Ärmel der schwarzen Club-Jacke, die dieser trägt.

„Was denn? Du bist ja schließlich extrem unverschämt!“ Keiko streckt ihr Kinn vor.

„Ich bin unverschämt?“ Tsukishima kommt auf sie zu, ignoriert dabei, dass Yamaguchis Griff an seiner Jacke fester geworden ist, zieht diesen einfach mit sich. Einen Meter vor ihr bleibt er stehen. „Du bist es, die nur im Weg rumsteht!“

„Und du bist es, der mich als Insekt bezeichnet hast!“

Die beiden stehen sich gegenüber und schauen sich mit vor Wut blitzenden Augen an, während es um sie herum still wird.

„Tsukishima, du hast was?“, grollt eine Stimme durch den ganzen Raum.

Erschrocken zuckt dieser zusammen, ehe er hinter sich sieht, wo Sawamura steht. Bis gerade hätte Keiko den Kapitän noch als freundlichen, jungen Mann bezeichnet, doch jetzt jagt er sogar ihr Angst ein. Vor ein paar Tagen hat sie zu Hitoka gesagt, dass sie Tsukishima furchteinflößend findet, doch diese Aussage muss sie berichtigen. Sawamura ist derjenige, der einem wirklich Angst einjagen kann!

„Du hast tatsächlich ein junges Mädchen als Insekt bezeichnet?“

Tsukishima dreht seinen Kopf zur Seite, um den Älteren nicht direkt anzusehen.

„Eigentlich nicht wirklich.“

„Du hast es doch bestätigt, als ich dich gefragt habe!“ Keikos Stimme klingt laut durch die Halle.

Sie sieht er durch seine Brillengläser sofort mit blitzenden Augen an, vor ihr hat er keine Angst.

„Ich habe das nicht gesagt, nur gemeint, wenn du dich angesprochen fühlst ... Also bitte!“

„Du wirst dich sofort bei ihr entschuldigen!“

„Was?“ Ungläubig sieht Tsukishima Sawamura an. „Ich habe sie nicht als Insekt bezeichnet! Sie hat es ja sozusagen selbst getan! Also ist das doch ihre Aussage!“

Und wieder herrscht Stille in der Halle.

„Ich dulde es nicht, dass ihr so mit anderen Menschen, geschweige den mit Mädchen umgeht!“ Trainer Ukais Stimme klingt scharf durch den Raum. „Du wirst tun, was Sawamura gesagt hat. Du entschuldigst dich bei ihr!“

„Aber ...“ Tsukishimas Augen wandern von einem zum anderen, man kann ihm ansehen, dass er damit wohl weder gerechnet hat, noch sonderlich begeistert ist. Zuletzt bleibt sein Blick auf Keiko liegen. Die erstarrt im ersten Augenblick, drückt dann ihren Rücken durch. Er darf nicht merken, dass er ihr gerade wieder eine Gänsehaut verursacht.

„Hihihi, Tsukishima bekommt Ärger“, erklingt neben dem Mädchen, die mit Verursacherin dieser Situation ist. Der rothaarige Volleyballspieler hat eine Hand vor dem Mund liegen und kichert.

„Ja.“ Neben diesem ist der Junge mit dem sonst mürrischem Gesichtsausdruck aufgetaucht, gerade sieht er jedoch sehr zufrieden aus. Anscheinend gefällt beiden die Situation sehr gut.

Keiko sieht erneut zu Tsukishima und zuckt kurz zusammen. Seine Augen blitzen geradezu vor Wut und er knirscht mit seinen Zähnen, als er auf sie zutritt, kaum dass ihre Blicke sich getroffen haben.

„Es ...“, beginnt er und bricht ab, schließt seine Augen und holt tief Luft. „Es tut mir leid, dass du denkst, dass ich dich als Insekt bezeichnet habe“, bringt er emotionslos hervor, während seine Augen kalt auf sie gerichtet sind.

Keiko zieht ihre Augenbrauen zusammen. Soll das etwa eine Entschuldigung gewesen sein? Das bekommt ja jedes zweijährige Kind besser hin. Ihr Blick huscht über die anderen Anwesenden, die wohl alle auf ihre Reaktion warten. Anscheinend scheint das also tatsächlich das Einzige zu sein, das sie von ihm erwarten kann. Seufzend unterdrückt sie ein Augenverdrehen.

„Okay“, sagt sie, ehe sie sich einfach umdreht. Ihre Devise lautet, ihn ab sofort einfach zu ignorieren.

„Ernsthaft?“

Ignorieren, einfach ignorieren!

„Ähm hallo? Ist das etwa alles?“

Ignorieren!

„Naja, auch egal. So, ich habe mich entschuldigt. War's das jetzt?“

Keiko linst über ihre Schulter und erkennt, wie Tsukishima Sawamura ansieht. Eigentlich sollte man sagen, er sieht auf ihn hinunter, aber der Kapitän ist so eine Erscheinung, dass es eher wirkt, als würde dieser auf Tsukishima hinunter sehen, obwohl er zu diesem aufblicken muss. Begeistert scheint Sawamura von dieser Entschuldigung nicht zu sein, doch da sie diese wohl angenommen hat, kann er nicht mehr viel sagen. Er schüttelt seufzend seinen Kopf und fährt mit der Hand über sein Gesicht, ehe er über seine Schulter deutet.

„Los jetzt, alle aufwärmen. Fünfzehn Runden laufen.“

Kapitel 3

„Und, wie fandest du es?“ Hitokas Augen leuchten regelrecht, als sie ihrer besten Freundin diese Frage stellt.

„Doch, es war ganz okay.“ Keiko zuckt mit ihren Schultern, betrachtet amüsiert, wie Hitoka sie daraufhin ungläubig ansieht. Ihre Augen sind aufgerissen, ihr Mund steht weit offen. Ein Lachen dringt aus Keikos Mund. „Es war mehr als okay, Hitoka. Es hat ehrlich gesagt sogar Spaß gemacht, zuzusehen. Volleyball ist immernoch nicht mein Sport, aber es war spannend. Und manche von den Aufschlägen sind ja echt heftig, gerade, warte, ich bekomme die Namen hin, Hinata und Kageyama?“ Hitoka nickt auf den fragenden Blick ihrer Freundin. „Also die beiden, die sind wirklich erstaunlich.“

„Das sind sie wirklich.“ Nun erstrahlt die Managerin des Teams vor Begeisterung. „Und Hinata hat eigentlich immer gute Laune, das macht auch richtig Spaß.“

„Das glaube ich dir. Im Gegensatz zu anderen Anwesenden.“

Und obwohl sie es gar nicht will, huscht Keikos Blick zu Tsukishima, dessen Laune unterirdisch zu sein scheint. Zumindest strahlt er das die ganze Zeit über aus, alle sind ihm aus dem Weg gegangen, doch sie weiß nicht, ob das immer so ist. Sie dreht sich wieder zu ihrer Freundin herum.

„Trotzdem werde ich dich nicht jedes Mal hierher begleiten. Es war heute ganz nett, aber das reicht mir auch.“

„Oh, das ist aber schade.“ Enttäuschung steht auf Hitokas Zügen. Noch ehe Keiko etwas entgegnen kann, verändern sich diese wieder. Hitokas Augen weiten sich minimal, ihre Wangen bekommen einen sanften Rotton und sie verschränkt ihre Hände hinter ihrem Rücken, als ...

„H-hallo Yachi.“

„Hallo, Y-Yamaguchi.“

Keiko seufzt auf, als sie feststellt, dass wohl nicht nur ihre Freundin schüchtern zu sein scheint. Diese sieht auf den Boden und scharrt mit ihrem Fuß hin und her, während Yamaguchi das Gleichgewicht von einem Fuß auf den anderen verlagert, immer und immer wieder. Der Volleyballspieler scheint ihre Freundin auch zu mögen, sonst wäre er nicht so schüchtern, oder? Seufzend lässt Keiko ihren Blick durch die Sporthalle gleiten, während die beiden neben ihr Stehenden sich schüchtern und stotternd miteinander unterhalten, beziehungsweise es zumindest versuchen.

„Tadashi, können wir gehen? Ich habe keine Lust mehr, länger als notwendig hier zu sein, vor allem in Anbetracht der Anwesenden.“

Alle Köpfe drehen sich abrupt zu Tsukishima, der hinter seinem Freund aufgetaucht ist. Er sieht Keiko von oben herab an, während seine Augen wieder kalt wirken.

Wut blitzt in dem Mädchen auf. Am liebsten würde sie ihm alles Mögliche gegen den Kopf knallen, doch sie hat vorher eine Entscheidung getroffen. Ignorieren! Also dreht sie sich einfach herum und verschränkt ihre Arme vor ihrem Oberkörper und betrachtet etwas auf der anderen Seite der Sporthalle. Als sie plötzlich eine Bewegung an ihrer Seite wahrnimmt, zuckt sie zusammen.
 

„Ich kann Insekten trotzdem nicht leiden!“, zischt es an ihrem Ohr.

Sofort reißt Keiko ihren Kopf mit weit aufgerissenen Augen herum und starrt Tsukishima an, der bereits wieder Abstand zu ihr genommen hat und ihr seinen Rücken zugedreht hat.

„Du ... du ...“, bringt das Mädchen ungläubig hervor und ballt ihre Hände zu Fäusten.

„Ach, wenn dir nichts einfällt, sei gerne einfach ruhig, ist für alle anderen, die hier sind, angenehmer.“

Und im nächsten Augenblick fliegt etwas Hartes gegen den Kopf des Großgewachsenen. Überrumpelt stolpert er einen Schritt nach vorne und hebt seine Hand an seinen Hinterkopf, an dem er den Aufprall immer noch spürt. Das wird doch nicht wirklich ... Sein Blick gleitet zur Seite, wo er den blau-gelben Volleyball sehen kann, der noch ein Stück über den Boden rollt.

„Du!“ Sofort dreht er sich herum und reißt gerade noch rechtzeitig seine Hände hoch, um den Volleyball, der nun auf ihn zukommt, abzuwehren. „Hast du sie noch alle?“, brüllt er.

„Du bist ein dummer Vollidiot!“

„Du kannst gerne für dich selbst sprechen, aber lass mich raus!“

Knurrend tritt Tsukishima auf Keiko zu, die nach dem nächsten Volleyball greift. Der Volleyballspieler, der den Wagen, in dem die Bälle transportiert werden, gerade aufräumen wollte, sieht ihr mit großen Augen dabei zu.

„Das wagst du nicht!“

„Willst du es herausfinden?“ Keiko hebt den Volleyball über ihren Kopf, doch noch bevor sie ihn werfen kann, wird er festgehalten. „Was?!“ Sie sieht fragend nach hinten und wird gleich darauf rot, als sie Sugawara erkennt, der ihr den Volleyball sanft abnimmt und diesen dem anderen Jungen in die Hände drückt.

„Hier, Narita, räum die Bälle bitte weg.“ Sein Blick richtet sich wieder auf das Mädchen vor sich und anschließend auf Tsukishima. „Das solltest du Daichi besser nicht sehen lassen. Ich glaube, er findet es nicht wirklich toll, dass du Izumo so provozierst.“

„Ich provoziere sie doch gar nicht!“

„Tust du sehr wohl!“, zischt Keiko ihn an und wird sofort wieder wütend angesehen.

Doch schon ändert sich sein Blick und er sieht kalt zur Seite.

„Denk doch, was du willst, mir bist du zumindest total egal.“ Er sieht seinen Freund an. „Ich gehe, Tadashi. Entweder kommst du mit oder halt nicht.“ Und damit läuft er einfach los.

Der Angesprochene sieht seinem besten Freund hinterher, wieder zu dem Mädchen vor sich und erneut zu Tsukishima.

„Ich, ähm, ich glaube ...“ Er deutet über seine Schulter zu dem Davonlaufenden.

„Oh, ja, natürlich. Wir sehen uns dann morgen.“ Hitoka lächelt und beobachtet Yamaguchi, wie dieser ebenfalls aus der Sporthalle eilt.

„Mach dir nichts aus seiner Laune, Tsukishima ist oft einfach etwas ...“

„Kompliziert?“ Keiko hebt ihre Augenbrauen, während sie Sugawara ansieht, der noch nach einem Wort sucht.

Er überlegt, ehe er nickt. „Ja, vermutlich trifft es das.“

„Zumindest wurde mir das Wort in Verbindung mit ihm schon öfter genannt.“ Keiko grinst schief. Das Grinsen schwindet jedoch sofort wieder. „Und ich kann ihn eindeutig nicht leiden!“

„Ja, das Gefühl löst er wohl auch öfter bei anderen aus“, murmelt der Drittklässler vor ihr und zuckt mit seinen Schultern.

„Ach wirklich?“ Keiko verschränkt ihre Arme. „Das hätte ich jetzt gar nicht erwartet.“ Der Sarkasmus ist ihrer Stimme zu entnehmen.

Der nun neben ihr Stehende lacht laut. „Ja, so ist er, eine Frohgemut, die alle Anwesenden glücklich macht.“

Auch das Mädchen lacht laut. „Ja, so wirkt er total.“

Sugawara und sie grinsen sich an, als Hitoka neben ihrer besten Freundin auftaucht.

„So, ich bin fertig, wir können gerne gehen. Und falls du Lust und Zeit hast, Hinata hat gefragt, ob wir noch bei Trainer Ukais Laden vorbeilaufen und ein Eis holen wollen.“

Die Antwort besteht aus einem Nicken. „Gerne.“

„Oh, ein Eis klingt gut, wir sind sicherlich auch dabei. Außer“, Sugawara hält inne und sieht Hitoka an, „ihr wollt allein gehen. Sei ruhig ehrlich, Yachi.“

Diese lacht und hebt beide Hände an. „Es wäre schön, wenn ihr alle mit geht. Tanaka und Noya haben sich auch schon angemeldet.“

„Wundert mich gar nicht. Gut, dann treffen wir uns einfach gleich draußen.“ Sugawara hebt seine Hand, dreht sich herum und geht nochmal nach hinten in einen der Nebenräume.

„Komm mit.“ Hitoka ergreift Keikos Hand und zieht diese einfach mit sich.
 

Etwas später steht die fast vollständige Gruppe vor dem Laden und der Trainer hat ihnen kurzerhand ein Eis ausgegeben – oder man kann wohl eher sagen, Tanaka und Nishinoya haben ihn dazu überredet und vermutlich hat Trainer Ukai sich nur darauf eingelassen, um endlich seine Ruhe zu haben.

Keiko muss zugeben, Hitoka hat da schon in eine recht lustige Truppe reingefunden. Die Volleyballspieler sind alle nett und lustig, zumindest die Anwesenden, einige von ihnen scheinen zwar ihre Eigenarten zu haben, aber damit kommt man gut klar. Ihre Freundin, die sonst immer furchtbar schüchtern ist und bei jedem Pieps zusammenzuckt, wirkt recht gelöst und kommt mit allen gut zurecht. Es ist schön, sie so gelöst und offen zu sehen.

„Ich hoffe, wir überfordern dich nicht zu sehr, Izumo“, ertönt eine Stimme neben ihr und erstaunt sieht die Angesprochene neben sich. Sawamura lächelt sie an, woraufhin auch sie lächelt.

„Nein, das tut ihr nicht. Es ist schön, dass Hitoka, Yachi, sich bei euch so wohlzufühlen scheint.“

„Wir geben unser Bestes.“ Er hat seine Hände in seine Seiten gestemmt und sieht über die Anwesenden, ehe er zu ihr zurück blickt. „Und es tut mir leid, wenn Tsukishima dumm zu dir war. Bitte entschuldige, er ist leider oft sehr ...“

"Kompliziert. Ja, das habe ich nun schon sehr oft und häufig über ihn gehört.“

Ein leises Lachen entkommt dem neben Keiko Stehenden.

„Trotzdem ist es nicht deine Aufgabe, Sawamura, dich für ihn bei mir zu entschuldigen.“

Seine Stirn legte sich in Falten. „Ja, vielleicht, aber ich bin der Kapitän der Mannschaft, in der er Mitglied ist. Dementsprechend sehe ich es doch auch als meine Aufgabe an, ihn ...“

„Du kannst nichts dafür, dass er ein Vollidiot ist“, bricht es aus Keiko hervor und als sie bemerkt, wie sich das Stirnrunzeln vertieft, laufen ihre Wangen rot an. Wie konnte sie einen Drittklässler einfach so unterbrechen? „Ent-entschuldige bitte“, stottert sie.

„Schon gut.“ Sawamura seufzt, ehe er seinen Kopf schüttelt. „Wir haben dieses Jahr viele neue Talente in unser Team bekommen, so gut waren wir noch nie! Aber ich erinnere mich auch nicht daran, jemals so viel Theater gehabt zu haben. Nun gut“, er klopfte seine Hände an seinen Oberschenkeln ab, ehe er das Band der Tasche, die er über der Schulter trug, fester griff, „das wird schon werden.“ Sein Blick richtet sich erneut auf Keiko. „Wir Drittklässler sind ja nicht mehr so lange dabei, das bedeutet auch, dass Kiyoko nur noch kurze Zeit Managerin des Volleyballteams ist. Vielleicht hast du ja Lust, Yachi zu unterstützen und ...“

Noch bevor der Kapitän aussprechen kann, schüttelt Keiko schon ihren Kopf.

„Nein, das ist wirklich nichts für mich. Ich freue mich, wenn es Hitoka Spaß macht, aber mir vermutlich nicht. Und vielleicht“, ihr Gesicht verzieht sich, „ist es auch nicht so sinnvoll, wenn man einen der Spieler absolut nicht ausstehen kann.“

Wieder lacht Sawamura. „Du musst ihn einfach nur kennenlernen, Izumo. Tsukishima ist gar kein so schlechter Kerl.“

Und nachdem er ihr nochmal aufmunternd zugelächelt hat, geht der Drittklässler zu Sugawara und Azumane. Keiko sieht ihm seufzend hinterher, ehe sie ihren Kopf schüttelt. Tsukishima kennenlernen ... eher wird die Hölle zufrieren!

Kapitel 4

„Ich hatte da was überlegt ...“

Keiko hebt ihre Augenbrauen und sieht ihre Freundin an, die neben ihr im Bus sitzt, der sie zu ihrem Ausflugsziel bringt. Die erste Klassenstufe der Karasuno High hat heute ihren Klassenausflug, den sie im Benyland verbringen, einen großen Vergnügungspark. Keiko hat eine Vermutung, was ihre Freundin gleich vorschlagen wird und sie befürchtet, dass ihr dieser Vorschlag nicht gefallen wird. Wäre es, in Hitokas Augen, keine große Sache, würde sie nicht so herumdrucksen.

„Also?“, fragt Keiko, als die neben ihr Sitzende nicht weiter spricht.

Diese zuckt zusammen. „Äh, ich hatte überlegt, wir sollen ja in Gruppen unterwegs sein ... und da ja alle Klassen der ersten Stufe hier sind ...“

„Würdest du gerne mit Yamaguchi in eine Gruppe gehen.“

Auf diese Aussage nickt Hitoka sofort wild mit ihrem Kopf.

„Das bedeutet aber, dass auch ...“ Keikos Hände werden fest umschlossen, als ihre beste Freundin diese umgreift und sie mit großen, flehenden Augen ansieht. „Bitte Keiko, für mich. Bitte. Es ist ja nur dieses eine Mal und ...“

Die Augenbrauen der Gefragten heben sich. „Nur dieses eine Mal? Wir verbringen in den letzten Wochen sehr viel Zeit mit deinem Angebeteten und dessen schrecklich nervenden Vollidioten, ähm, bestem Freund meine ich natürlich. Wir essen oft genug mit ihnen zu Mittag und du weißt, dass sowohl der Vollidiot als auch ich nichts davon halten, trotzdem tun wir es euch beiden zuliebe.“ Wobei Tsukishima und sie so viel miteinander streiten, wenn sie aufeinandertreffen, dass es nur der Verliebtheit der beiden Turteltauben zu verdanken ist, dass sie trotzdem immer wieder miteinander Mittagspause machen wollen, anscheinend können sie die beiden Streithähne gut ausblenden. Und während sich die Beziehung zwischen Hitoka und Yamaguchi eindeutig in die eine Richtung entwickelt, tut das auch die Beziehung zwischen ihr und Tsukishima – die wird nämlich immer schlimmer.

Hitokas Gesicht verzieht sich und der flehende Blick ihrer Augen tut das seine.

„Bitte, Keiko. Du weißt doch, wie sehr ich ihn mag und es ist doch trotzdem immer schön.“

„Was hast du bitte für Vorstellungen von schön?“

„Keiko.“ Der Tonfall wird noch flehender, woraufhin die Angesprochene seufzt und ihre Augen verdreht.

„Okay! Aber ich will kein Wort darüber hören, wenn es laut wird und es Streit gibt.“

Sofort strahlt das Gesicht der neben ihr Sitzenden auf und ihre Hände erhöhen den sanften Druck, ehe das zweite Handpaar wieder in Freiheit entlassen wird.

„Danke, danke, danke. Ich schreibe Yamaguchi gleich.“

Mit einem Augenverdrehen hebt Keiko ihren Kopf zum Fenster, um die vorbeiziehende Landschaft zu betrachten. Ach verdammt, warum hat sie sich schon wieder breitschlagen lassen? Sie hatte sich so auf diesen Tag gefreut und wollte ihn einfach nur genießen. Und jetzt ist er schon versaut, obwohl er noch gar nicht richtig begonnen hat.
 

~🏐~
 

„Uh, schau mal da! Das müssen wir unbedingt machen. Und auch das da drüben! Und das da! Schaut mal! Kageyama, guck, da!“ Hinata springt wie wild um Kageyama herum, deutet dabei in jede Richtung, was diesem ein Zähnefletschen entlockt.

„Ich guck doch, hör auf, so an mir herum zu zerren! Du nervst!“

Oh ja, das tat Hinata. Und auch Kageyama! Jeder! Hier nervte alles! Wie hat das jetzt überhaupt wieder passieren können? Mit einem missmutig verzogenen Gesichtsausdruck und furchtbar genervt läuft Tsukishima der Gruppe hinterher, in die er hineingeraten ist. Er hat sowieso keinen Bock auf diesen ganzen Schulausflug gehabt, aber gut, mit Yamaguchi hätte er das schon irgendwie überstanden, wer weiß, vielleicht sogar doch noch Spaß gehabt, keine Ahnung. Und dann die erste Hiobsbotschaft - sein bester Freund wollte unbedingt mit dem Mädchen, in das er bis über beide Ohren verknallt ist, diesen Ausflug machen. An sich okay, Yachi ist eigentlich ganz in Ordnung. Was an ihr allerdings alles andere als in Ordnung ist, ganz im Gegenteil, einfach nur schrecklich und nervig, ist deren besten Freundin. Seit ihrem ersten Aufeinandertreffen geraten sie jedes Mal aneinander, sobald sie sich sehen oder treffen. Er ist oft genug genervt und normalerweise ignoriert er alles, was er nicht mag, doch bei ihr geht das einfach nicht. Es ist, als würde allein ihre Anwesenheit ihn provozieren, denn sobald sie aufeinandertreffen, geraten sie in Streit und beleidigen sich. Und ja, es ist wirklich schlimm, dass er sie nun schon wieder an der Backe hat, aber was diesen Ausflug zu seiner persönlichen Hölle macht, sind die beiden Typen, die sich ihnen vorher kurzerhand angeschlossen haben. Zähneknirschend blickt Tsukishima Hinata und Kageyama auf den Rücken, die vor ihnen laufen, darüber diskutieren, was sie nun machen sollen. Zwischen den beiden und ihm laufen Yamaguchi und Yachi, die gemeinsam auf einen Lageplan des Freizeitparks starren. Immer wieder sehen sie sich an und kichern. Verdammt ist das ekelig, wie verliebt die beiden sind. Und statt sich nur so anzuschmachten, könnten sie es sich auch einfach gestehen, es ist doch sowieso allen klar, dass die beiden sich mögen. Sein Blick richtet sich zur Seite und sofort verzieht er sein Gesicht. Dort läuft Izumo, ihre Arme vor ihrem Oberkörper verschränkt und mit ihrem Blick scheint sie Pfeile auf das Möchtegern-Paar abzuschießen. Tsukishima kann es sich nicht verkneifen, dass sich seine Mundwinkel einen Augenblick heben. Ihrem Gesichtsausdruck zufolge scheint sie mit der Gesamtsituation ebenso unzufrieden zu sein wie er.

Als er bemerkt, was er da tut, weiten sich seine Augen minimal und sofort presst er seine Lippen fest aufeinander. Er wird doch nicht wegen dieser dummen Zicke lächeln, auf keinen Fall! Er hat, nach Hinata, noch nie einen so nervigen Menschen kennengelernt. Nein, sie ist die Letzte, die ihn irgendwie aufmuntert, die Allerletzte.
 

„Willst du auch mal, Tsukishima?“ Yachi lächelt den Größten ihrer Gruppe an, woraufhin dieser seinen Kopf schüttelt.

„Nö, keinen Bock.“

„Oh.“ Das Mädchen blinzelt und verzieht unsicher ihr Gesicht.

„Hey Tsukki, die Bahn macht echt Spaß. Bist du sicher, dass du sie nicht fahren willst?“ Yamaguchi taucht neben Yachi auf und grinst ihn an.

Wieder schüttelt der Angesprochene seinen Kopf. „Ne, muss echt nicht sein. Macht ihr, was ihr nicht lassen könnt.“ Er winkt ab und richtet seine Aufmerksamkeit wieder auf sein Handy.

„Hah, ich schaffe mindestens drei Runden mehr als du!“

„Von wegen! Ich schaffe sogar fünf Runden mehr!“

„Ihr werdet kotzen.“ Tsukishima hebt seinen Kopf und blickt zu Hinata und Kageyama, die beide in seine Richtung sehen.

„Was? Häh? Ne, tue ich nicht!“

„Das werde ich auf keinen Fall! Ich beweise es dir!“

„Nein, ich beweise es dir!“

Und wieder sind beide auf und davon, während Tsukishima seine Augen verdreht. „Ihr seid so ätzend“, murmelt er.

„Sprichst du etwa von dir? Denn dabei stimme ich dir gerne zu.“

„Was?“

Izumo, die ein Stück von ihm entfernt steht, hat ihre Arme verschränkt. „Du bist ätzend.“

Und schon scheinen Blitze aus seinen Augen zu springen. „Ich meinte Hinata und Kageyama, aber gerade wird mir wieder bewiesen, dass egal wie schlimm ich sie finde, dass da immer noch du bist und das eindeutig schrecklicher ist.“

Nun ändern sich ihr Blick und ihre Haltung.

„Das einzige Schreckliche hierbei ist, dass ich den Tag, auf den ich mich schon sehr gefreut habe, mit dir verbringen muss.“

„Dann geh halt woanders hin, keiner wird dich aufhalten.“ Tsukishima lässt seine Hand durch die Luft gleiten, wedelt mit dieser, um dem Mädchen anzudeuten, dass sie verschwinden kann.

„Die Sache ist“, sie grinst, „mich würden sie vermissen. Dich hingegen“, ihr Blick streift ihn, „nicht wirklich. Also darfst gerne du gehen, wenn du von dem allen hier so genervt bist. Und alle anderen sind sicher auch nicht undankbar darüber, ich meine, du ziehst die Stimmung die ganze Zeit total runter, hier hat keiner Lust auf dich.“

Tsukishima richtet sich zu seiner ganzen Größe auf und starrt auf Izumo hinunter, die unter dem kalten Blick aus seinen Augen tatsächlich zusammenzuckt, was er zufrieden zur Kenntnis nimmt.

„Der Tag wäre sehr viel schöner, wenn du nicht dabei wärst, da stimmst du mir doch zu, oder?“

„Er wäre zumindest schöner, wenn du nicht in der Nähe wärst.“ Sie zieht ihre Augenbrauen zusammen und wendet sich von ihm ab, streckt ihre Nase in die Höhe.

„Dann sind wir uns doch einig.“

„Anscheinend.“

Er greift nach seinem Handy und blickt darauf, gibt damit das Zeichen, dass das Gespräch für ihn beendet ist.

„Vollidiot“, zischt Izumo neben ihm.

Tsukishima starrt auf sein Handy, ballt seine freie Hand zur Faust und beißt seine Zähne zusammen. Zwei Möglichkeiten, mit ihr streiten oder sie einfach ignorieren. Und er hat keine Lust, sich weiter mit ihr zu unterhalten, daher ... Kurzerhand zieht er seine Kopfhörer, die um seinen Hals hängen, über seine Ohren und startet über sein Handy die Musik. Warum hat er das eigentlich nicht schon früher getan? Das Mädchen neben ihm sieht ihn erstaunt an, wahrscheinlich hat sie erwartet, dass er sich auf einen erneuten Streit einlässt, doch nicht mit ihm. Ihm ist das alles viel zu dumm. Kurzerhand dreht er sich zur Seite, ihr seinen Rücken zu. Er hat keinen Bock auf das alles hier.
 

~🏐~
 

„Du und Tsukki“, Hitoka sieht ihre beste Freundin an, „ihr wart heute erstaunlich ruhig.“

„Was soll das denn heißen?“ Keiko sieht ihre Freundin mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Sonst fetzt ihr euch die ganze Zeit und beleidigt euch gegenseitig.“ Hitoka zuckt mit ihren Schultern.

„Haben wir vorher ja auch mal. Und dann haben wir entschieden, dass wir jeweils keinen Bock auf den anderen haben. Das Leben ist ja auch viel schöner, wenn dieser Vollidiot es nicht versaut.“

Vor einer Viertelstunde haben die Busse sie zurück zur Schule gebracht und nach einer Verabschiedung sind alle Schüler aufgebrochen und haben sich auf den Weg nach Hause gemacht.

„Ihr könntet ja auch einfach gar nicht mehr streiten, das wäre dann noch schöner. Also das Leben, aber alles andere natürlich auch.“

Keiko bleibt stehen und sieht auf den Rücken ihrer besten Freundin, die vor ihr läuft und sich erstaunt umdreht, als sie bemerkt, dass sich neben ihr niemand mehr befindet.

„Wirklich? Das ist deine Lösung? Klingt ja gut, da hast du recht. Aber du hast eine Sache vergessen, Hitoka.“

„Und die wäre?“ Fragend wartet diese auf die Antwort, während Keiko wieder zu ihr aufschließt und sie überholt, einfach an ihr vorbeiläuft.

„Dass Tsukishima der größte Vollidiot auf der ganzen Welt ist! Und dabei bleibe ich.“

„Aber ... Keiko, jetzt warte doch mal. So schlimm ist er nicht, wirklich nicht!“

Und schon rennt Hitoka ihrer besten Freundin hinterher, die ihr Gesicht verzogen hat. Sie hat bereits den ganzen Tag mit diesem Vollidioten verbracht, sie will jetzt nicht auch noch den Rest des Tages damit verbringen, über ihn nachzudenken. Und das tut sie, wenn sie es sich eingesteht, sowieso schon viel zu oft, was sie gewaltig nervt!

Kapitel 5

„Gott, was willst du denn schon wieder hier? Kann man nicht einmal Ruhe vor dir haben?“

„Boah, stell dich nicht so an, du Vollidiot!“

„Ich frage mich, ob sich dein Beleidigungsrepertoire auf dieses eine Wort beschränkt, aber gut, das wäre ja nicht das einzige, was bei dir beschränkt ist.“

Tsukishima will gerade an Keiko vorbei laufen, als diese auflacht. Verwirrt bleibt er stehen und sieht sie an.

„Oh Tsukki“, spricht sie ihn mit seinem Spitznamen an, wobei sie diesen höhnisch verzerrt, „ich bin alles, außer beschränkt. Du bist es nur nicht wert, dass ich mir deinetwegen Gedanken mache, daher ...“ Sie zuckt mit ihren Schultern und wendet sich ab.

„Ernsthaft? Wow, wie kann man nur so ... so ...“ Fieberhaft sucht er nach Worten, einer passenden Entgegnung, um ihr nicht das letzte Wort zu überlassen.

„Ach Tsukki“, und erneut sein Name, wieder auf diese herablassende Art und Weise ausgesprochen, „ich weiß ja, dass die Beschränkung bei dir viel schlimmer sein muss. Also mach dir lieber nicht so vielen Gedanken, sonst bekommst du noch Kopfschmerzen.“

„Du bist einfach so eine dumme ...“

„Tsukishima!“

Dieser zuckt zusammen, ballt seine Fäuste, die er in Wut auf das Mädchen in diese Form gebracht hat, noch fester zusammen und sieht vorsichtig über seine Schulter, um dann zu erstarren. Dort steht Sawamura und blickt ihn wütend an.

„Lass Izumo in Ruhe! Und vor allem hör auf, dich ständig provozieren zu lassen!“

„Ich ...“

„Ja, lass dich nicht provozieren, Tsukishima!“ Ein Kichern ertönt hinter dem Kapitän der Volleyballmannschaft, der sich sofort umdreht und eine andere Person wütend anfunkelt.

„Hinata!“

„Ich ... ich bin schon weg ...“

„Ich auch“, murmelt der eigentlich Angesprochene und folgt Hinata kurzerhand.

Sawamura seufzt genervt auf, ehe er seinen Blick auf Keiko richtet.

„Und meinst du, du könntest es lassen, ihn immer zu provozieren, wenn ihr beide aufeinandertrefft? Ihr seid ja fast schlimmer als Hinata und Kageyama zusammen.“

Ihr Blick wird unschuldig. „Ich tue doch gar nichts. Zumindest kann ich nichts dafür, wenn er sich immer gleich angegriffen fühlt, sobald er mich sieht. Wenn es nach mir geht, muss ich nichts mit ihm zu tun zu haben. Ich versuche ja auch, ihn zu ignorieren, aber das funktioniert schlecht, wenn er mich dumm anmacht, sobald er mich sieht.“

Der ihr gegenüber Stehende fährt sich mit einer Hand durchs Gesicht. „Versuch es wenigstens“, murmelt er, ehe er sich herumdreht.

Ein zufriedenes Grinsen erscheint auf Keikos Gesicht. Doch, ihr gefällt es, wenn dieser Vollidiot, der immer so tut, als würde ihn das alles nichts angehen, als wäre er besser als alle anderen, Ärger bekommt.

„Hey Keiko, danke, dass du hier mit mir wartest.“

Hitoka, die einen Stapel Handtücher in den Händen hält, bleibt bei ihrer besten Freundin stehen.

„Kein Problem. Ich fange mit Referat einfach hier schonmal an und wenn du dann fertig bist, gehen wir noch zu mir nach Hause und machen da weiter.“ Keiko deutet auf eine Bank, die an der schmalen Seite der Sporthalle steht und auf der auch die Managerinnen oft sitzen, wenn sie den Jungs zusehen.

„Danke dir dafür.“

„Hitoka, kannst du mir hier kurz helfen? Oh und hallo, Keiko.“ Shimizu steht an der Seite und hebt eine Hand, um das Mädchen zu grüßen.

„Hallo Kiyoko“, grüßt dieses zurück und lächelt, ehe sie zu der Bank geht und sich darauf setzt.
 

„Das ist schon echt lustig“, erklingt kurz darauf eine Stimme neben ihr.

„Was?“, fragend sieht Keiko auf, die bereits einen Block auf ihren Beinen liegen und angefangen hat, darauf Informationen zu dem Referat zusammen zu tragen, dass sie mit Hitoka vortragen soll.

Hinata, beugt sich über den Block, sieht darauf, während seine Zungenspitze zwischen den Lippen hervorscheint. Gleich darauf schüttelt er seinen Kopf, das scheint nichts für ihn zu sein.

„Hey Hinata, was ist denn jetzt so lustig?“, fragt Keiko seufzend. Manchmal hat sie das Gefühl, die Aufmerksamkeit des kleinen Volleyballspielers ist nicht sonderlich hoch.

„Oh, ach ja.“ Er kratzt sich lachend am Hinterkopf, ehe er auf sie deutet. „Du heißt Keiko und unser Tsukishima“, er deutet auf diesen, „heißt Kei. Das bedeutet ja, ihr passt ganz toll zusammen.“

„Was?“ Keikos Augen weiten sich, ehe sie entsetzt ihren Kopf schüttelt. „Auf keinen Fall!“

„Wie bitte? Mit der will ich doch gar nicht zusammen passen!“, ertönt Tsukishimas Stimme in der gleichen Tonlage. Anscheinend hat er gehört, was sein Teamkamerad gerade gesagt hat.

„Ihh, bloß nicht.“ Keiko sieht nun diesen angeekelt an.

„Ja, bloß nicht. Das klingt total uncool und wirklich ätzend.“ Tsukishima sieht verächtlich zu dem Mädchen, ehe er sich herumdreht.

„Tsukishima!“, knurrt Sawamura, woraufhin dieser eine Hand hebt.

„Schon gut, ich sage ja gar nichts weiter.“

Wieder stöhnt der Kapitän auf. „Warum nur?“, murmelt er verzweifelt.

Keiko sieht dem Volleyballspieler hinterher, den sie nicht nur nicht leiden kann, sondern dessen Namen tatsächlich dem ihren ähnelt. Na toll, vielleicht sollte sie mit ihren Eltern reden, ob eine Namensänderung nach fünfzehn Jahren noch möglich ist.
 

~🏐~
 

Während die Volleyballspieler unter der Anleitung von Trainer Ukai ihr Training absolvieren, sitzt Keiko an der Seite und kommt erstaunlich gut voran. Plötzlich ertönt ein lautes Klatschen, ein vielfaches Aufschreien und gleich darauf ein weiterer lauter dumpfer Ton, gefolgt von einem Stöhnen.

Mit großen Augen sieht Keiko in die Richtung, in der sich plötzlich viele der Volleyballspieler tummeln. Langsam steht sie auf und läuft ebenfalls dorthin. Ihr Herz zieht sich unangenehm zusammen, als sie erkennt, dass dort Tsukishima auf dem Boden sitzt, eine Hand hält er vor sein Gesicht und sie kann Blut daran erkennen, das aus seiner Nase zu laufen scheint, die andere Hand hat er auf seinen Hinterkopf gedrückt und verzieht schmerzhaft das Gesicht.

Yamaguchi steht mit blassem Gesicht neben ihm und kaut auf den Fingernägeln einer Hand.

„Es tut mir so leid, Tsukki, das wollte ich nicht, wirklich nicht!“

„Das wissen wir alle, auch er, Yamaguchi.“ Trainer Ukai sieht diesen an, ehe er sich dem auf dem Boden Sitzenden zuwendet. „Lass mich schauen, Tsukishima.“ Er begutachtet erst die Nase des Verletzten. „Okay, scheint nicht gebrochen zu sein.“ Anschließend nimmt er dessen Hand vom Hinterkopf. „Okay, das ist eine ordentlich Beule, das sollte gekühlt werden. Yachi?“ Er sieht das Mädchen an, das mit blassem Gesicht aufspringt.

„Ja, ich bin sofort wieder da.“

In dem Augenblick erscheint Shimizu mit einem Handtuch neben dem Verletzten, das dieser gleich darauf an seine Nase hält.

„Tsukishima, wieviele Finger zeige ich dir?“ Sawamura kniet vor den Angesprochenen und hebt ihm seine Hand mit drei ausgestreckten Fingern entgegen.

„Was ist passiert?“, wendet sich Keiko flüsternd an Nishinoya, neben dem sie steht.

„Yamaguchi hat einen Schmetteraufschlag versucht und ihn direkt in Tsukishimas Gesicht gespielt. Kaum dass es diesen getroffen hat, ist er auch schon nach hinten geflogen und auf den Boden gekracht. Ich habe keine Ahnung, wie das passieren konnte, normalerweise ist er sehr konzentriert, wenn er in einem Spiel ist, egal ob jetzt nur zur Übung oder einem richtigen Spiel. Doch gerade ... Es hat ihn voll erwischt.“

Da kommt Hitoka mit einem Kühlpack angerannt, den sie Trainer Ukai reicht. Diese legt es sofort auf Tsukishimas Hinterkopf, der sein Gesicht erneut vor Schmerz verzerrt.

„Geht es dir einigermaßen? Oder sollen wir dich zum Arzt bringen.“

„Nein, geht schon“, antwortet der Verletzte auf die Frage seines Trainers.

„Okay. Du machst jetzt aber trotzdem erstmal eine Pause, setz dich an die Seite.“

„Ich kann weitermachen, Trainer. Das ist gar kein Problem.“

„Ernsthaft? Wie denn, wenn du gerade nicht einmal eine Hand frei hast?“ Ukai versucht, ein Lachen zu unterdrücken.

„Äh.“ Es scheint, als würde Tsukishima erst jetzt klar werden, dass er mit einer Hand das Handtuch vor sein Gesicht drückt und mit der anderen das Kühlpad gegen den Hinterkopf.

„Komm, ich helf dir.“ Sawamura streckt eine Hand nach ihm aus und als der Angesprochene nickt, hilft er ihm erst beim Aufstehen und begleitet ihn anschließend zu der Bank, auf der Keiko bis vor ein paar Minuten noch gesessen ist. Yamaguchi und die Mädchen folgen ihnen.

„Ich bleibe bei ihm“, richtet Shimizu an Sawamura, der dankbar nickt und nachdem er noch einmal mit Tsukishima gesprochen hat, zurück zu den anderen läuft.
 

„Hey Yamaguchi, komm her, das Training ist noch nicht Ende“, erklingt Trainer Ukais Stimme laut.

Der sieht mit großen Augen auf, ehe er wieder unsicher auf seinen besten Freund hinunter sieht.

„Jetzt geh schon“, winkt dieser ab.

„Aber ...“

„Tadashi, mir ist klar, dass du das nicht wolltest, wollte ich ja auch nicht. Ich war einfach abgelenkt und ...“ Tsukishima sieht neben sich, wo sich Keiko niedergelassen hat und ihn besorgt ansieht. Seine Wangen röten sich und er ist froh, das hinter dem Handtuch verstecken zu können. Keiner darf jemals erfahren, dass sie der Grund ist, weshalb er nicht aufgepasst hat, denn ehrlich gesagt hatte er gerade zu ihr gesehen, als er den Ball plötzlich mitten ins Gesicht bekommen hat. Schnell sieht er wieder seinen besten Freund an.

„Los, mach dass du weiter trainierst.“

„Bist du dir sicher?“ Yamaguchis Blick ist eine Mischung aus Besorgnis und Schuld.

„Klar. Und außerdem hast du das Training dringend nötig, da ist noch viel Luft nach oben.“

Kurz hält der Angesprochene die Luft an, ehe er sich seufzend umdreht.

„Zumindest bist du wie immer, so schlimm kann es nun wirklich nicht gewesen sein.“ Und damit läuft er zum Spielfeld zurück.

„Ich schaue noch kurz nach dir Tsukishima, ist das in Ordnung?“

Shimizu sieht den Verletzten an, der seinen Kopf erstaunt hebt, ehe er nickt. Etwas anderes wird ihm sowieso nicht übrig bleiben. Die Managerin setzt sich neben ihn und befreit mit einem nassen Lappen Tsukishimas Gesicht so gut es geht vom Blut. Das Nasenbluten hat zum Glück wieder aufgehört.

„Ist dir schlecht oder schwindelig?“, fragt sie. Sofort verneint er die Frage.

„Okay, falls es doch noch so weit kommt, sag bitte Bescheid, nicht, dass du eine Gehirnerschütterung hast. Der Schlag auf den Boden war doch ziemlich hart.“ Sie steht auf. „Ich hole dir einen neuen Kühlpack. Keiko“, sie sieht die ebenfalls auf der Bank Sitzende an, „kannst du kurz nach ihm schauen?“

„Was?“ Mit geweiteten Augen huscht Keikos Blick von Shimizu zu Tsukishima und zurück. „Ja, natürlich.“

„Okay, dann bis gleich.“
 

„Ähm, ist ... es wirklich alles soweit okay?“, erklingt es unsicher neben Tsukishima.

Dieser sieht erstaunt die neben ihm Sitzende an.

„Was denn? Bist du etwa besorgt?“, fragt er auf seine normalen Art und Weise.

Und schon sieht sie ihn wütend an. Das ist ihm doch lieber als der besorgte Ausdruck in ihren Augen.

„Schade, dass der Schlag auf den Kopf deine Gehirnzellen wohl nicht ordentlich genug durchgeschüttelt hat, so dass du etwas intelligenter wirst!“, zischt sie und beginnt die Sachen zusammen zu suchen, die auf der Bank verteilt sind und stopft alles wütend in ihre Schultasche. Jetzt würde sie sich sowieso nicht konzentrieren können.

„Die sind an Ort und Stelle genau richtig.“ Tsukishima klingt gelangweilt.

„Sind sie aber nicht, denn dass du so ein Vollidiot bist kann nicht gewollt sein.“

„Ach, nicht? Dann wird das wohl bedeuten, dass nicht ich der Vollidiot bin, sondern eher du.“

„Du ...!“ Keiko ist aufgesprungen und sieht ihn ungläubig an.

„Was denn?“, fragt er und erwidert ihren Blick.

„Ist das dein verdammter ernst?“, bringt sie mit geballten Fäusten hervor. „Du hättest dich mehr als nur ein wenig verletzen können und dann reißt du hier immer noch deine scheiß Sprüche und tust so, als wärst du der Coolste? Du bist ein verdammter Vollidiot und das wirst du immer bleiben.“

Gekünstelt lacht der vor ihr Sitzende auf. „Was denn? Machst du dir etwa Sorgen um mich? Vorsichtig, sonst magst du mich ja vielleicht doch noch und das wollen eigentlich weder du noch ich.“

„Du ...“

Er legt seinen Kopf schräg und stutzt plötzlich. Hat sie da etwa Tränen in den Augen?

„Du ...“

Blinzelnd mustert er Keiko, die kein Wort außer dem „du“ hervorbringt. Und dann geht es viel zu schnell. Sie macht einen Schritt nach vorne, legt ihre Hände um seine Wangen und drückt ihre Lippen auf seine. Tsukishima ist wie erstarrt, seine Augen sind weit aufgerissen, während sein Herz einen viel zu schnellen Takt aufnimmt. Keiko löst sich von ihm, sieht ihm direkt in die Augen und dann scheint ihr erst bewusst zu werden, was sie da gerade gemacht hat. Ihre Augen weiten sich panisch, sie macht einen Satz zurück und schlägt beide Hände vor ihren Mund. Und dann greift sie nach ihrer Tasche und noch ehe Tsukishima etwas sagen könnte, rennt sie aus der Sporthalle.

Ungläubig sieht er ihr hinterher. Was war das? Dann fällt ihm ein, wo sie sind. Sein Kopf ruckt herum. Erleichterung überkommt ihn. Keiner sieht in seine Richtung. Seine Mannschaftskollegen sind alle von dem Übungsspiel eingenommen, also scheint gerade niemand mitbekommen zu haben, was gerade passiert ist. Sofort sieht Tsukishima zum Eingang der Sporthalle, durch die Keiko vor ein paar Sekunden gerannt ist. Was war das?

Kapitel 6

Mit zitternden Händen öffnet Keiko ihre Bentobox. Sie hat es jetzt einige Tage geschafft, Tsukishima auszuweichen, unter anderem dadurch, dass sie immer eine gute Ausrede gefunden hat, nicht mit ihrer besten Freundin und deren Fast-Freund Mittagspause zu machen. Sie war auch nicht mehr in der Nähe der Volleyballhalle, um bloß vermeiden zu können, dort auf den Volleyballer zu stoßen, der sie so durcheinander bringt. Sie kann es sich bis heute nicht erklären, warum sie ihn plötzlich geküsst hat. Wie ist das passiert? Sie mag ihn doch nicht einmal! Ganz im Gegenteil, sie kann ihn nicht ausstehen, ihn nicht das geringste bisschen leiden. Und doch ... Sie presst ihre Lippen aufeinander, während sie nach ihren Stäbchen greift. Heute hat keine Ausrede geholfen, Hitoka hat sie regelrecht dazu gezwungen, mit ihr mitzukommen. Und spätestens, als diese sie mit feuchten Augen und einem bebenden Kinn angesehen hat, musste Keiko zustimmen, immerhin will sie nicht, dass ihre beste Freundin weinen muss. Da diese aber direkt nach der Zustimmung sehr zufrieden gegrinst hat, ist klar, dass das wohl etwas gespielt war. Doch da sie Hitoka in den letzten Tagen oft genug versetzt hat, kann sie nicht ohne ein schlechtes Gewissen erneut absagen. Und wer weiß, vielleicht geht es Tsukishima ja wie ihr und er wird gar nicht erst auftauchen. Doch gerade als sie sich die Stäbchen mit ihrem ersten Bissen in den Mund schiebt, ertönt eine Stimme vor ihr.

„Hallo Yachi. Oh und hallo Izumo. Schau mal, Tsukki, sie ist doch da.“

Und schon verschluckt sich Keiko und ein Hustenkrampf überkommt sie. Sofort sind Hitoka und Yamaguchi neben ihr und schlagen ihr auf den Rücken, während sie besorgt auf sie einreden. Als sich Keiko beruhigt hat, sieht sie mit hochrotem Kopf auf und sofort trifft ihr Blick auf Tsukishima, der sie ansieht. Wäre ihr Kopf vom Husten nicht schon rot, würde er es spätestens jetzt werden. Auch Tsukishimas Wangen röten sich und schon reißt er seinen Kopf herum, um sie nicht mehr ansehen zu müssen und lässt sich auf der Bank, auf der sie sitzen, auf der anderen Seite nieder, bringt so viel Abstand wie möglich zwischen sie beide. Wenigstens etwas.
 

Die gesamte Mittagspause verbringt Keiko damit, sich auf ihre Bentobox zu konzentrieren und zu hoffen, dass das hier hoffentlich gleich wieder vorbei ist. Sie will weg, einfach nur weg, aus dieser Situation, den komischen Gefühlen in sich und vor allem weg von dem Vollidioten, die diese in sich auslöst. Nicht nur ihr scheint es so zu gehen, denn kaum dass die Schulglocke ertönt, springt Tsukishima bereits auf, ergreift Yamaguchis Arm und zieht diesen einfach mit sich, ohne zu warten, dass dieser und Hitoka sich voneinander verabschiedet haben. Keiko sieht ihm ungläubig hinterher. Okay, es scheint nicht nur ihr so zu gehen, dass sie durcheinander ist ... oder versteht sie seine Handlung etwa falsch?

„Okay, was ist denn mit Tsukishima los?“, fragt Hitoka in dem Moment verwundert.

„W-was?“, stottert ihre beste Freundin, deren Herz einen ungesunden Takt annimmt. Hitoka darf auf keinen Fall von dem Kuss erfahren! Auf gar keinen Fall! Oder ... hat Tsukishima vielleicht mit Yamaguchi darüber gesprochen, was passiert ist und dieser hat mit Hitoka gesprochen? Hoffentlich nicht!

„Hmm ... er ist noch seltsamer als sonst. Aber das schon eine ganze Weile. Wie du hat er die Pause in den letzten Tagen nicht mit uns verbracht. Ist zwischen euch etwas vorgefallen?“

Sofort läuft Keiko rot an und sie schüttelt wild ihren Kopf.

„Nicht mehr, als du weißt“, presst sie hervor. „Er ist ein Vollidiot“, fügt sie hinzu und sieht in die Richtung, in die die beiden Volleyballer gegangen sind. „Ein Riesen-Vollidiot“, wiederholt sie leise.

„Ja, scheint wie immer zu sein.“ Hitoka seufzt. „Na hoffentlich wird das bald wieder mit ihm.“

„Was meinst du damit?“

„Ach, im Training ist er auch irgendwie abwesend und gar nicht so fokussiert wie sonst. Das wird aber sicher wieder werden. Na dann“, Hitoka lächelt ihre beste Freundin an, „komm, lass uns zurück ins Klassenzimmer gehen, nicht, dass wir zu spät kommen.“

Keiko ist wie erstarrt. Tsukishima kann sich nicht mehr konzentrieren. Etwa ihretwegen? Beschäftigt ihn dieser komische Kuss auch noch? Das ist ... seltsam.
 

~🏐~
 

Als die Schulglocke der letzten Stunde läutet, lehnt sich Keiko froh auf ihrem Stuhl zurück und streckt sich.

„Ich mache mich auf den Weg. Willst du wirklich nicht mit, Keiko? Die letzten Male hat es dir doch gut gefallen und du warst wirklich schon lange nicht mehr dabei.“

Hitoka beugt sich über den Tisch ihrer besten Freundin.

Sofort weiten sich deren Augen und sie schüttelt ihren Kopf.

„Ähm, nein, nein! Ich habe keine Zeit. Ich, ähm, ich muss ...“, ihr Blick fällt auf das Buch vor sich auf den Tisch, „Hausaufgaben machen!“

„Äh, ja. Das ... muss ich nachher auch noch.“ Hitoka runzelt ihre Stirn. Wirkt Keikos Verhalten nur seltsam oder ist es das tatsächlich? Nun gut, sie und Tsukishima können sich nun mal überhaupt nicht leiden, vermutlich will sie ihm einfach nur aus dem Weg gehen und sie kann es ihr nicht einmal unbedingt verdenken. Er ist halt speziell und sicherlich nicht einfach, trotzdem ist es schade.

„Ach komm schon, komm mit. Die anderen Jungs freuen sich sicher, dich zu sehen. Und Kiyoko freut sich genauso.“

Keiko, die gerade ihre Sachen in ihre Schultasche packt, hebt eine Hand und schüttelt ihren Kopf.

„Nein, danke. Aber dir viel Spaß.“

„Na gut, schade. Dann bis morgen.“

Keiko sieht ihrer besten Freundin noch einen Augenblick hinterher, ehe sie seufzt. Vielleicht sollte sie sich doch noch nach einer AG schauen, an der sie teilnehmen kann, so dass sie nachmittags keine Zeit mehr hatte und so gar nicht erst die Möglichkeit besteht, dass sie beim Volleyballclub vorbeischauen kann. Doch, das klingt doch nach einem guten Plan.
 

~🏐~
 

„Tsukki, jetzt kommt schon, wir sind zu spät dran. Warum hast du denn bitte so getrödelt?“

Yamaguchi sieht kopfschüttelnd zu seinem besten Freund, während er durch den Flur läuft, um so schnell wie möglich zur Sporthalle zu kommen.

„Ja, ja, ich komme doch. Hetz nicht so, die rennen alle nicht weg“, erwidert Tsukishima genervt. Er hofft einfach nur, dass er in der Sporthalle nicht auf Izumo trifft. Heute Mittag zur Pause hat ihm wirklich ausgereicht, sie zu sehen. Jetzt ist er ihr tagelang erfolgreich aus dem Weg gegangen und es hat geholfen, dass er diesen Kuss vergessen kann und dann sitzt sie da plötzlich und sofort sind alle Gedanken und Erinnerungen wieder zurück. Bisher ist doch klar gewesen, wie er sie findet. Ja, er muss es irgendwie zugeben, sie ist hübsch, alles andere ist eine Lüge, aber bisher hat ihn so etwas noch nie beschäftigt. Ansonsten konnte er sie doch von der ersten Minute an nicht leiden! Und jedes Mal, wenn er sie gesehen hat, hat sich das doch bestätigt. Dann hatte er diesen total dämlichen Unfall, an dem sie ja auch schon irgendwie Schuld hat und sie sieht ihn nicht nur mit diesen großen Augen an, sondern küsst ihn plötzlich. Seitdem sind seine Gedanken und Gefühle, die sie betreffen, nicht mehr so eindeutig wie zuvor. Stattdessen dreht alles in ihm hohl, erst recht, wenn er sie sieht, daher versucht er das nicht nur zu vermeiden, sondern alles, was sie irgendwie betreffen könnte, zu verhindern. Ach, es ist doch zum Kotzen. Auf das Ganze hätte er wirklich verzichten können!

Er folgt Yamaguchi um die Ecke, die zu dem Ausgang führt, durch den sie zur Sporthalle gehen können, als er einen Schlag gegen den Körper spürt. Langsam senkt er seinen Kopf. Das darf doch jetzt nicht ernsthaft sein! Schon bevor er sie sieht, ist ihm durch ihren Geruch, lächerlicherweise sogar dadurch, wie sich der Zusammenstoß angefühlt hat, klar, wer das ist, der gegen ihn gerannt ist. Sie sind eindeutig schon zu oft zusammengestoßen, doch wo sie beide normalerweise sofort mit Worten aufeinander losgegangen sind, sich gegenseitig beleidigt haben, stehen sie jetzt nur da und starren sich mit großen Augen an. Keiner von ihnen ist dazu fähig, sich irgendwie zu rühren. Tsukishima stellt fest, dass eine seiner Hände auf Izumos Schulter liegt, anscheinend hat er automatisch danach gegriffen, um sie vorm Umfallen zu schützen. Als ihm das bewusst wird, reißt er seine Hand weg, als hätte er sie verbrannt. Oh Gott, was ist das? Warum schlägt sein Herz so extrem schnell? Nicht einmal beim Spiel gegen Shiratorizawa hat er sich so gefühlt!

„Izumo, ist bei dir alles okay?“, fragt Yamaguchi besorgt und löst die Situation zwischen seinem besten Freund und der besten Freundin des Mädchens, das er so sehr mag, auf. Beide machen plötzlich einen Satz zurück und sehen den Jungen an, dessen Anwesenheit sie total vergessen haben.

„Ähm“, Keiko greift nach dem Band ihrer Schultasche und sieht kurz von Yamaguchi zu Tsukishima, anschließend wendet sie sich wieder ersterem zu, „alles gut. Ich ... ich muss gehen!“

Und damit verschwindet sie so schnell um die Ecke, wie sie nur kann. Tsukishima sieht ihr hinterher und hofft, dass sein Herz sich endlich wieder beruhigt. Das ist doch alles einfach nur beknackt!
 

„Sag mal, Tsukki ...“, ertönt die Stimme seines besten Freundes.

„Hmm“, erwidert dieser mit einem Tonfall, der eigentlich aussagen soll, dass er keine Lust hat, dass er jetzt irgendeine Frage gestellt bekommt. Darauf hat er keinen Bock, überhaupt keinen!

„Kann es sein, dass du dich in Izumo verknallt hast?“

Und diese Frage hat Tsukishima noch weniger erwartet, als jede andere. Sein Kopf schießt zu Yamaguchi und sofort schüttelt er seinen Kopf.

„Auf keinen Fall!“

„Aber warum bist du dann so rot geworden? Du bist es übrigens wieder. Oder immer noch? Hmm.“ Nachdenklich legt Yamaguchi eine Hand an sein Kinn und sieht seinen Gegenüber an, dessen Wangen noch wärmer werden.

„Ich bin nicht, auf gar keinen Fall, in Izumo verknallt!“, zischt Tsukishima, dem ganz anderes ist, als Yamaguchi etwas sagt, über das er sich selbst bisher verboten hat, nachzudenken.

„Oh, ich denke doch“, grinst dieser. „Deine Wangen werden übrigens noch röter. Und es erklärt so vieles. Warum du ihr aus dem Weg gehst, also auch, warum du nicht mit mir und Yachi zu Mittag essen willst. Weshalb du dich immer so umsiehst, wenn wir hier in der Schule unterwegs sind und auch, weshalb du gerade kein Wort herausgebracht und nicht mit ihr gesprochen geschweige denn gestritten, sie stattdessen nur angestarrt hast.“

„Ich. Bin. Nicht. In. Sie. Verliebt!“, betont Tsukishima jedes Wort einzeln.

„Oh, doch, das bist du.“ Immer noch grinst Yamaguchi breit, während sich der Blick des zweiten Volleyballspielers verdüstert und er so aussieht, als würde er den anderen gleich am Kragen packen und ihn schütteln.

„Halt einfach die Klappe, Yamaguchi!“

Der Satz ist eigentlich ein einziges Knurren, doch sein bester Freund kennt Tsukishima lange genug, so dass ihm das ziemlich egal ist. Er lässt sich von ihm nicht einschüchtern. Anstatt etwas zu erwidern, kichert dieser nur hinter vorgehaltener Hand und wieder färben sich Tsukishimas Wangen dunkler. Er dreht sich um und geht einfach davon, während der immer noch kichernde Yamaguchi ihm folgt und das Grummeln gerade noch so verstehen kann, dass der Größere von sich gibt.

„Das bin ich sicherlich nicht! Nicht in die! In niemanden, aber auf keinen Fall in Izumo! Das ist doch alles so verdammt uncool!“

Sein bester Freund folgt ihm und kann das breite Grinsen gar nicht abstellen. Er findet es mehr als amüsiant, dass Tsukishima so etwas von eindeutig verknallt ist, auch wenn es ihm vielleicht selbst noch nicht so richtig bewusst ist. Aber das wird schon noch kommen, da ist er überzeugt von. Und bis dahin wird er ihn ganz schön damit aufziehen. Wofür sind beste Freunde denn ansonsten da?

Kapitel 7

Es vergehen weitere zwei Wochen und jedes Mal, wenn Keiko und Tsukishima sich über den Weg laufen, werden ihre Wangen hochrot, sie drehen ihre Köpfe zur Seite und machen, dass sie wegkommen. Tsukishima muss sich deswegen oft genug Sprüche von seinem besten Freund anhören, der sich trotz genug Widerworte und auch Drohungen nicht davon abbringen lässt und seinen Spaß daran hat, seinen langjährigen Freund so aufzuziehen und überhaupt so zu sehen. Wer hätte das auch gedacht? Tsukishima ist doch derjenige, der immer alles ganz genau überdenkt und auseinander nimmt, der sich konzentrieren kann, ohne sich ablenken zu lassen. Zur Zeit ist er jedoch das genaue Gegenteil davon, was auch schon in ihrer Volleyballmannschaft aufgefallen ist. Doch ihre Kameraden haben keine Ahnung oder auch nur Idee, was der Grund dafür ist. Yamaguchi lässt auch kein Wort darüber fallen, immerhin ist Tsukishima sein bester Freund, egal, wie dieser drauf ist. Die einzige, mit der er gesprochen hat, ist Yachi und auch diese gibt keinen Ton diesbezüglich von sich, immerhin ist sie die beste Freundin der Person, in die Tsukishima wohl verliebt ist. Als Yamaguchi mit dieser Neuigkeit angekommen ist und ihr diese verraten hat, ist sie total begeistert gewesen. Ihre besten Freunde, ein Paar, das wäre doch wundervoll in ihren Augen. Yamaguchi hatte sich nur am Hinterkopf gekratzt und gelacht, er hatte nämlich keine Ahnung, wie es wäre, wenn Tsukishima plötzlich eine Freundin hätte und das sogar noch vor ihm, obwohl er doch schon viel mehr Zeit mit dem Mädchen verbringt, das er so mag. Aber er traut sich nicht, irgendetwas zu sagen, geschweige denn, sie um ein Date zu bitten. Lieber fiebert er mit seinem besten Freund mit, das ist leichter.
 

~🏐~
 

„Nie wieder. Niemals wieder!“, schwört sich Keiko, als sie die Astronomie-AG verlässt. Sie hatte gedacht, dass es sich dabei um eine AG handelt, die sich mit Sternbildern und so Zeug beschäftigt. Stattdessen handelt es sich um einen Haufen Mädchen, die nichts anderes machen, als Horoskope zu lesen und diese auseinanderzunehmen. Es wurde jetzt fast vier Stunden über nichts anderes gesprochen. Sie schließt ihre Augen und seufzt. Okay, das war ein Reinfall. Spätestens, als eines der Mitglieder ihr gesagt hatte, dass sie laut ihrem Sternzeichen Glück in der Liebe haben würde und die eine, große Liebe da draußen auf sie warten würde, ganz in ihrer Nähe, ist ihr klar gewesen, dass sie solch einen Schwachsinn einfach nicht für bare Münze nehmen kann. Aber wenigstens konnte sie durch die AG Hitoka ablehnen, wieder mit zum Volleyballclub zu kommen. Nun gut, die Astronomie-AG ist nichts für sie, dann muss sie eben eine andere finden. Und jetzt wird sie erst einmal nach Hause gehen, es ist schon sehr spät.

Kaum dass sie die Schule verlassen hat, flucht sie laut. Es regnet Bindfäden! Und sie hat keinen Regenschirm dabei. Was soll dieser Mist den? Ach es ist doch alles einfach nur bescheiden! Okay, da vorne ist die Bushaltestelle, sie wird schnell rüberrennen und dann kommt hoffentlich bald der nächste Bus, mit dem sie nach Hause fahren kann, so einfach ist das.

So einfach ... ist es nicht. Nach nur wenigen Schritten ist sie bereits durchnässt und als sie an der Bushaltestelle ankommt, muss sie zu ihrem Entsetzen feststellen, dass der nächste Bus erst in einer Stunde fährt. Ein lauter Fluch entkommt ihr, in der sie die Sterne verwünscht, ehe sie sich seufzend auf die Bank sinken lässt und beide Arme um sich schlingt, um wenigstens ein wenig Wärme abzubekommen. Warum ist es heute auch noch so verdammt kalt? Okay, es ist November … aber trotzdem. Mistwetter!
 

Tsukishima schiebt seine Kopfhörer auf seinen Kopf und schaltet die Musik an, ehe er seinen Regenschirm über den Kopf hält und los läuft. Yamaguchi ist noch mit Hinata verabredet. Wie kommt der eigentlich auf solche Ideen? Er selbst hält es ja nur unter Zwang mit diesem im Volleyballclub aus, wie kann man da noch seine Freizeit mit ihm verbringen wollen? Doch eigentlich kann es ihm ja egal sein, immerhin steckt er nicht in Yamaguchis Haut. Und wenn doch, dann wäre es niemals soweit gekommen. Missmutig macht sich Tsukishima auf den Weg nach Hause. Dabei kommt er an der Bushaltestelle vorbei und erstarrt im nächsten Augenblick, als er erkennt, wer dort sitzt. Kurzerhand zieht er den Schirm noch etwas tiefer und läuft einfach weiter, doch egal wie sehr er es vermeiden will, sein Blick wird automatisch von dem Mädchen dort angezogen. Er knurrt leise und zwingt sich, einfach vorbei zu laufen. Nach nur ein paar Metern bleibt er wie angewurzelt stehen.

„Das darf doch nicht wahr sein“, stöhnt er auf, ehe er sich herum dreht und zurück läuft. Wie gerne wäre er einfach weitergegangen, aber er hat sie zittern sehen, vermutlich ist sie total durchnässt. Und egal, wie wenig er sie mag – wirklich?, meldet sich sein Kopf auf diesen Gedanken leise, er kann sie doch nicht einfach so in der Kälte sitzen lassen. Mit einem erneuten Knurren geht er zu der Bushaltestelle und tritt unter das Dach. Izumo scheint ihn noch nicht bemerkt zu haben, denn sie hat ihren Kopf auf den angezogenen Knien abgelegt.
 

„Ist ... alles okay?“, durchdringt eine Stimme Keikos Gedanken, die sie eigentlich nicht hören will. Ihr Kopf fährt in die Höhe und sie blickt den vor ihr Stehenden, der mit einer Hand seine Kopfhörer nach unten zieht, schon fast panisch an.

„Was willst ausgerechnet du hier?“, entkommt ihr und schon verzieht sich sein Gesicht.

„Tut mir ja leid, dass ich dich jetzt störe, aber wäre ich jetzt einfach vorbeigelaufen, hätte ich mir genauso etwas anhören können!“

„Wie?“

Er winkt ab und verdreht die Augen. „Vergiss es einfach. Wenn bei dir alles gut ist, gehe ich jetzt einfach. Aber beschwer dich nur nicht bei mir, falls du krank wirst, dafür kann ich nämlich nichts! Du bist selbst schuld, wenn du ohne Regenschutz rausgehst!“ Und damit dreht er sich herum. Er ist nur ein paar Schritte weit gekommen, als ihre Stimme erklingt.

„Bitte? Du nimmst dich echt zu wichtig! Wie als ob ich dir die Schuld geben würde, falls ich krank werde.“ Keiko verdreht ihre Augen und wendet sich demonstrativ ab. Soll er doch wieder verschwinden, dann kann er sie zumindest schon nicht nerven. Plötzlich fliegt ihr etwas weiches und trotzdem irgendwie schweres gegen den Kopf. Verwirrt sieht sie erneut auf und sieht den Gegenstand an, den sie nun in den Händen hält. Sie erkennt die schwarze Jacke des Volleyballclubs und sieht mit großen Augen zu Tsukishima, der seine Augen hinter den Brillengläsern zu Schlitzen zusammenkneift.

„Nimm einfach!“ Er wedelt mit seiner Hand. „Und gib sie mir dann wieder. Kannst sie auch einfach Yachi mitgeben, wenn du sie siehst. Naja, du siehst sie ja sowieso.“

Erstaunt und mit geweiteten Augen sieht Keiko ihn an.

„Machst ... du dir etwa Sorgen um mich?“, fragt sie erstaunt.

Sofort landet sein Blick auf ihr und er schüttelt seinen Kopf.

„Natürlich nicht!“

Ihre Augenbrauen wandern nach oben. „Natürlich“, erwidert sie sarkastisch.

„Zieh sie an oder lass es, mir doch egal!“, knurrt er und dreht sich herum, seine Hand an seinem Regenschirm, um diesen wieder über seinen Kopf zu halten.

„Und was ist jetzt mit dir?“, fragt Keiko hinter ihm unsicher.

Als er über seine Schultern sieht, weiten sich seine Augen. Sie hat tatsächlich seine Jacke um sich gelegt und zieht sie krampfhaft vor ihrem Körper zusammen, während sie immer noch zittert. Unsicher tritt Tsukishima zu ihr, während sein Herz eigenartig in seiner Brust stolpert.

„Was ... genau meinst du?“, fragt er.

Sie zuckt mit ihren Schultern, vermeidet jeden Blick zu ihm.

„Du hast jetzt nur noch ein T-Shirt an ... was irgendwie dämlich ist, denn es ist richtig kalt. Die Wahrscheinlichkeit, dass du jetzt krank wirst, ist doch viel höher, als dass ich krank werde. Vor allem, da jetzt dann doch bald das Nationalturnier in Tokio beginnt. Dein Team wird mir den Hals umdrehen, wenn du krank werden wirst. Ich glaube, du solltest deine Jacke einfach behalten und selbst anziehen.“ Sie will die Jacke wieder ausziehen und ihm zurückgeben, als er eine Hand hochhebt und seinen Kopf schüttelt.

„Ich werde schon nicht krank. Mach dir einfach keinen Kopf und gib sie mir am Montag wieder.“ Erneut will er sich umdrehen und gehen, als ihre Stimme leise erklingt.
 

„Ich glaube, ich mache mir sowieso viel zu viel Gedanken um dich“, murmelt sie so leise, dass er sie kaum verstehen kann. Und wieder sieht er sie mit großen Augen an.

„Was?“, fragt er nicht sonderlich intelligent.

Sofort hebt sich ihr Kopf.

„Ich will das doch auch nicht!“, zischt sie ihn an. „Ich würde an jeden anderen lieber denken als an dich! Und dann noch ...“

Sie spricht es nicht aus, doch Tsukishima ist klar, was Keiko damit sagen wollte. Dann noch dieser Kuss ...

„Warum?“, fragt er sie. „Wieso denkst du ausgerechnet an mich? Ich bin doch wirklich nichts besonderes. Im Gegenteil, ich bin total uncool und ...“

„Hast du sie noch alle?“, fällt ihm Keiko fuchsteufelswild ins Wort. „Du bist viel! Total nervig, dämlich, besserwisserisch, ein arroganter und eingebildeter Vollidiot.“

„Oh, danke für die Blumen“, wirft der Gemeinte sarkastisch ein, doch sie lässt sich nicht beirren.

„..., doch eines bist du sicherlich nicht. Du bist nicht uncool!“

„Warum ...“, langsam kommt Tsukishima näher, sein Blick durchgehend auf das Mädchen gerichtet und bleibt vor ihr stehen, während er auf sie herunter sieht. So ist sie noch viel kleiner ... „Warum ausgerechnet ich?“

„Ich weiß es doch auch nicht“, antwortet sie kleinlaut und senkt ihren Blick. Als er sich neben sie auf die kleine Bank der Bushaltestelle setzt, sieht sie ihn mit großen Augen an.

„Warum ich?“, wiederholt er und sein Blick scheint sie regelrecht zu durchdringen.

„Das weiß ich nicht!“, schreit sie laut. „Wenn ich es wüsste, dann könnte ich vielleicht etwas dagegen machen!“

Immer noch sieht er sie einfach nur an.

„Lass das bleiben“, bringt sie mit nun wieder leiser Stimme hervor und sieht wieder vor sich auf den Boden.

„Was genau? Atmen?“

„Zumindest würden sich damit einige Probleme mit einem Schlag lösen und das sicherlich nicht nur für mich.“

„Oh, wow. Das ist ja nett, erst mich küssen und mir dann den Tod wünschen.“

„Eines davon war ein Versehen ...“

„Ah, und was genau?“

Ihre Augenbrauen heben sich. „Wenn du das nicht weißt, sollten wir mal alle anderen fragen, ob die eine Ahnung haben. Wobei ... ich denke, die meisten können mich verstehen. Die machen sicher das Gleiche wie ich ...“

„Mich küssen und dann so tun, als wäre es nie passiert?“

Als Tsukishima sie mit hochgezogenen Augenbrauen ansieht, kann Keiko nicht anders, als laut lachen zu müssen.

„Genau das. Wobei ich mir jetzt Gedanken darüber mache, dass du wohl von jedem einfach geküsst wirst, den du so sehr nervst, wie mich. Und damit küsst dich wohl jeder ... Allen voran Hinata, oder?“

Nun wirkt der Volleyballer angeekelt. „Boah, echt nicht.“

„Wirklich nicht? Das erstaunt mich, so wie ihr beide immer streitet. Sogar noch mehr als wir beide, oder?“ Wieder kichert Keiko leise und zieht seine Jacke etwas enger an sich. Erstaunt hält sie inne. Das ist das erste Gespräch mit ihm, bei dem sie sich nicht beleidigen, zumindest nicht die ganze Zeit über und sogar ein wenig Spaß haben. Es ist auch das erste Mal, dass sie nicht den Wunsch verspürt, ganz weit weg zu sein, ganz im Gegenteil. Irgendwie ... Sie hebt ihren Kopf zur Seite und erstarrt. Tsukishimas Blick ist genau auf ihren gerichtet, mustert sie nachdenklich.

„Ihn ... will ich sicher nicht küssen ...“, murmelt er und sein Blick rutscht etwas tiefer.

Keikos Herz macht einen Satz, als ihr bewusst wird, dass er ihren Mund ansieht.

„U-und mich?“, fragt sie leise und ihr Herz nimmt einen viel zu schnellen Takt an.

„Eigentlich ... nicht“, antwortet er leise, hebt seinen Blick.

Enttäuschung steht in Keikos Augen, als sie ihren Kopf zur Seite dreht.

„Ich meine ... wir zwei streiten doch nur. Jedes Mal wenn wir uns sehen. Und du nervst mich total. Das macht doch alles keinen Sinn! Es macht keinen Sinn, dass ... dass ich es doch will, oder?“

Seine Stimme ist zum Ende hin immer leiser geworden. Erneut dreht Keiko ihren Kopf zu ihm, sieht ihn fassungslos an. Hat er das gerade wirklich gesagt? Sein Blick liegt wieder auf ihren, scheint etwas darin zu suchen, so wie seine Augen hin und her huschen. Und dann geht es ganz schnell. Plötzlich beugt er sich zu ihr hinunter, stockt einen kurzen Augenblick, dann berühren seine Lippen schon sanft die ihren, streichen kurz darüber, ehe er seinen Kopf zurückzieht.

Keiko sieht ihn mit weit aufgerissenen Augen an, registriert seine roten Wangen und auch, wie sich plötzlich etwas in seinem Blick ändert. Abrupt steht er auf.

„Sorry, das war blöd und ...“

Gerade als er gehen will, schießt eine Hand hoch, greift nach seinem Shirt und zieht ihn wieder herunter. Und dann liegen auch schon ihre Lippen auf seinen. Als sie sich wieder von ihm löst, seufzt sie laut.

„Ja, das ist wirklich schon ganz schön blöd ... denn eigentlich kann ich dich ja auch nicht leiden.“

Tsukishima lacht leise.

„Immerhin sind wir uns da einig.“

Und dann berühren sich ihre Lippen erneut.

Epilog

„Leute, schaut mal wer wieder da ist!“, trällert Yamaguchi laut in die Sporthalle hinein.

„Halt die Klappe, Yamaguchi“, gibt Tsukishima genervt von sich und drückt sich an seinem besten Freund vorbei. Am liebsten würde er diesem eine überziehen.

„Tsukki, mein Kleiner“, ertönt da schon laut eine Stimme und der Angesprochene zuckt zusammen. Bitte nicht. Doch da steht Sugawara bereits neben ihm und tätschelt ihm den Kopf, wozu er sich strecken muss.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du jemals krank wirst. Aber gut, dass es dir wieder besser geht. Zukünftig gehst du einfach nicht mehr so in den Regen raus und ziehst gefälligst mehr an. Es ist fast Winter!“

„Bist du seine Mutter?“, fragt Sawamura und verzieht bei der Frage sein Gesicht.

„Vermutlich …“, murmelt Azumane neben diesem. „Ich meine, wenn er könnte, würde Suga uns doch alle bemuttern, oder?“

„Das befürchte ich auch.“

„Ach, ihr seid doch nur neidisch“, erklärt dieser da schon und sieht seine besten Freunde breit grinsend an.

„Also ich kann darauf gut verzichten“, erklärt Tsukishima und taucht unter Sugawaras Hand weg, was bei seiner Körpergröße sehr lustig aussieht.

„Jetzt stell dich doch nicht so an“, erklärt der Ältere da schon.

„Ne, danke, wirklich nicht.“ Der Größte der Gruppe hebt eine Hand an und macht einen weiteren Schritt zurück.

Sawamura seufzt, ehe er Tsukishima ansieht.

„Geht es dir auch so gut, dass du wieder mitmachen kannst? Nicht, dass du irgendetwas verschleppst, eine Lungenentzündung oder so, das können wir auf keinen Fall riskieren, wir brauchen dich beim Frühlingsturnier!“

„Alles okay, macht euch keinen Kopf.“

„Was hat dich denn überhaupt geritten, nur in einem T-Shirt bei diesem Wetter draußen unterwegs zu sein?“, fragt Tanaka und hebt seine Augenbrauen.

Hinter Tsukishima erklingt ein Kichern und sofort dreht er sich herum, um seinen besten Freund mit blitzenden Augen anzusehen. Wehe, dieser hält nicht dicht! Yamaguchi erstarrt, ehe er sich pfeifend umdreht.

„Also?“ Auch Nishinoya kommt näher. „Du bist ja schon echt ein harter Hund, hätte ich dir gar nicht zugetraut! Höchstens Hinata.“

Und sofort verzieht der Angesprochene sein Gesicht. Wenn er etwas nicht leiden kann, dann mit ihrem Lockvogel verglichen zu werden.

„Tsukishima, sag bitte Bescheid, falls es dir doch nicht gut geht, nicht, dass du wieder einen Rückfall erleidest“, erklingt da Shimizus sanfte Stimme.

„Klar, mach ich.“ Er nickt, ehe er sich umdreht und ein paar Schritte zur Seite geht. Ja, er war krank, aber muss man da jetzt so ein Aufhebens drum machen? Was für ein Schwachsinn. Doch wenn er daran denkt, warum er krank geworden ist, was, beziehungsweise vielmehr, wer der Grund ist, macht sein Herz wieder einen Satz. Verdammt, er kann es ja gar nicht leiden, wenn sie recht behält, immerhin hatte sie es ja noch vorausgesehen, dass er krank werden könnte … das hat sie ihm die letzte Woche auch oft genug vorgeworfen. Dann schleicht sich ein Lächeln auf seine Züge. Auf der anderen Seite wäre es ja nicht, wie es jetzt ist, wenn diese Situation nicht stattgefunden hätte …
 

Hinata, der bereits am Volleyballnetz steht, sieht Tsukishima verwirrt an.

„Sag mal, hast du das gerade auch gesehen?“, wendet er sich überrascht an Kageyma, der neben ihn tritt und genau so aussieht wie sein Kumpel.

„Äh ... ja ... Hat Tsukishima gerade eben etwa gelächelt?“

„Ja ... ich glaube es fast nicht. Kneif mich mal, Kageyama, damit ich glauben kann, dass das wirklich ... Ahhh! Verdammt, Kageyama, du Vollarsch!“

„Was willst du, du Oberidiot! Du warst es doch, der gesagt hat, dass ich dich kneifen soll!“

„Aber doch nicht so fest!“

„Dann sag das gefälligst vorher!“

„Du bist so ein Arsch!“

„Selber!“

„Ruhe ihr zwei! Hört gefälligst auf hier so herumzuschreien!“

Und sofort werden Hinata und Kageyama ganz kleinlaut.

„Klar, Daichi.“ – „Sofort, Daichi“, geben die beiden von sich, ehe sie weitermachen.

„Er hat wirklich gelächelt“, murmelt Hinata gleich darauf.

„Ja, hat er wirklich. Meinst du, er hat irgendjemanden abgemurkst?“
 

~🏐~
 

„Hey Tsukishima!“, ruft Hinata und springt auf seinen Kollegen zu. Dieser entscheidet sich, wie eigentlich immer, ihn einfach zu ignorieren und läuft weiter. Im nächsten Augenblick bleibt er abrupt stehen, ehe er sich umdreht. Hinatas Frage kommt unerwartet.

„Warum hast du vorher eigentlich so gelächelt?“

Seine Augen weiten sich einen Augenblick, ehe er seinen Kopf schüttelt.

„Hast du ein paar Bälle zu viel abbekommen, sodass sogar noch deine letzten Hirnzellen ihren Job aufgegeben haben?“, fragt der Größere, während er Hinata durch seine Brille von oben herab ansieht.

Hinata scheint daraufhin vor Wut zu qualmen.

„Tsukishima!“, zischt er, kann jedoch nicht weitersprechen, da eine sanfte Stimme vom Eingang der Sporthalle, bei der sie stehen, erklingt.

„Kei, sei nicht so gemein.“

Der Angesprochen dreht sich herum, während er mit seinen Schultern zuckt.

„Ich bin nicht gemein, nur ehrlich.“

„Das gibt sich bei dir nicht viel.“

Wieder zuckt Tsukishima mit seinen Schultern.

„Macht mir nichts.“

Und dann dreht er sich herum und verlässt die Sporthalle. Nach wenigen Schritten merkt er, dass jemand neben ihn aufschließt und schon schiebt sich eine Hand in seine und die dazugehörigen Finger verschränken sich mit seinen.

„Ach, ich denke, dass ich den ehrlichen und auch gemeinen Kei Tsukishima ganz gut ab und auch leiden kann.“

Und wieder muss er lächeln, kann es nicht unterdrücken.

„Da bin ich ja froh.“ Ein sanfter Händedruck folgt seinen Worten.

Sein Lächeln wird erwidert, als der Name seiner Begleitung erklingt und sie beide stehen bleiben, wieder hinter sich zur Sporthalle hinsehen.

„Hey Izumo.“ Sawamura steht schmunzelnd dort und deutet mit seinem Daumen über seine Schulter hinter sich. „Jetzt wo es wohl kein Problem mehr ist, dass du einen der Volleyballspieler nicht leiden kannst, kannst du es dir ja überlegen, doch noch Managerin vom Volleyballclub zu werden.“

Und damit zwinkert er ihnen zu und geht davon, während alle anderen Mitglieder des Karasuno-Volleyballclubs ungläubig zu ihrem größten Spieler sehen. Mit Ausnahme von Yachi und Yamaguchi, die kichernd ihren besten Freunden hinterher blicken.
 

~🏐~ Ende ~🏐~
 

Extra 1

“Ähm …”

“Hmm …”

Tsukishima und Keiko stehen vor dem Gartentor, das zum Haus von ersterem führte.

“Äh, also … denkst du …?”

“Was genau sollte ich denn denken?”

“Dass ich … also soll ich wirklich …?” Keiko beißt sich unsicher auf die Unterlippe, ehe sie zu ihrem Freund aufsieht, der nachdenklich wirkt, ehe er sich ihr zuwendet.

“Du bist jetzt hier, also kommst du auch mit rein!”

Im nächsten Augenblick greift er nach ihrer Hand und zieht sie mit sich durch das Gartentor hindurch, während er mit der anderen Hand in seiner Tasche herum wühlt, um gleich darauf den Hausschlüssel herauszuziehen. Keikos Herz schlägt ihr bis zum Hals. Gleich wird sie das erste Mal auf Keis Mutter treffen. Das macht sie wirklich nervös, auch wenn sie beide schon fast drei Wochen zusammen sind. Nun gut, davon war er die letzte Woche, gleich zu Beginn Dezember, auf dem Trainingscamp der Shiratorizawa, weshalb sie in diesen Tagen kaum Zeit füreinander hatten. In drei Wochen ist auch bereits Weihnachten. Kurz stockt sie und ihre Augen weiten sich. Ach verdammt, das heißt ja, sie braucht noch ein Weihnachtsgeschenk für ihn. Was soll sie ihm nur schenken? Was schenkt man überhaupt einem festen Freund? Ach, von wegen. Was schenkt man einem normalerweise mürrischem Kei Tsukishima? Das ist die Herausforderung, nicht speziell ein Geschenk für einen festen Freund … Mensch, er macht sie fertig!

Derjenige, über den gerade schon fast verzweifelt nachgedacht wird, bleibt vor der Haustüre stehen und wirft nochmal einen Blick auf Keiko hinunter, ehe er die Türe aufschließt. Als er ihren schon fast panischen Blick wahrnimmt, hält er in allen Bewegungen inne.

“Alles okay? Du hast doch jetzt nicht wirklich Schiss, meine Mutter zu treffen, oder? Sollen wir das hier abblasen?”

Wieder ändert sich ihr Blick und sie runzelt ihre Stirn. War sein Ton wieder einmal zu herablassend? So hat er das eigentlich nicht gedacht gehabt … Unsicher runzelt Tsukishima seine Stirn.

“Nein, alles okay. Mir ist gerade nur etwas eingefallen und … ähm … ja. Mir ist einfach etwas eingefallen, um das ich mich noch kümmern muss.”

Tsukishimas Stirn runzelt sich. “Aha. Und um was?”

“Ist egal.”

“Ist egal …”

“Genau.”

Kurz überlegt er, ob er weiterfragen soll, entscheidet sich dann jedoch, dass es, wie sie sagt, wohl wirklich egal ist. Wäre es wichtig, würde sie hoffentlich mit ihm sprechen. Und daher: “Okay.”

Er zuckt mit seinen Schultern und wendet sich wieder der Haustüre zu. Sein Herz schlägt ganz schön schnell in seinem Brustkorb. Zwar hat er gerade Keiko gefragt, ob sie Schiss hat, aber um ehrlich zu sein, ihm geht es auch nicht sehr viel anders. Irgendwie ist er nervös, sie mit zu sich nach Hause zu nehmen, sie seiner Mutter vorzustellen. Nicht, dass diese seine Freundin nicht wird leiden können, vermutlich eher das Gegenteil davon, er befürchtet, dass einige Fragen von ihr kommen werden und er so die nächste Zeit keine Ruhe haben wird. Hmm … hat es wirklich so viele Vorteile, in einer Beziehung zu sein? Er schielt zur Seite und nach unten, mustert seine Freundin, die erneut nervös auf ihrer Unterlippe herum kaut und dabei die Türe vor sich anstarrt. Unbewusst erscheint ein Lächeln auf Tsukishimas Zügen. Doch, es hat Vorteile … sehr viele. Vor allem ist da sie. Und das hier, er sieht nach vorne, wird er jetzt auch schaffen. Und damit stößt er die Haustüre vor ihnen weit auf.
 

Als sie drinnen sind, ziehen sie beide ihre Schuhe aus, hängen ihre dicken Jacken an die Garderobe und nachdem Tsukishima in seine Hausschuhe geschlüpft ist, sucht er noch ein Paar für Keiko hervor, die sich währenddessen neugierig umsieht.

“Da. Du hast echt kleine Füße”, richtet er an sie, während er die Hausschuhe vor ihre Füße legt.

“Es kann nunmal nicht jeder so ein Riese sein wie du”, zischt sie ihn an und ihre Augen funkeln dabei, sodass seine Mundwinkel zucken. So gefällt sie ihm doch … Ist er eigentlich irre? Ein Seufzen entkommt ihm trotzdem.

“Ich bin kein Riese und das weißt du auch. Außerdem wusstest du die ganze Zeit über, dass ich groß bin, also heul hier nicht rum.”

“Du bist unmöglich, Kei!”

“Auch das wusstest du vorher.”

Sie legt ihren Kopf leicht schräg, während auch sie schmunzelt. “Wie gesagt, unmöglich.”

“Und das wusste ich vorher. Also, dass du das denkst.”

Sie lacht und es klingt einfach nur schön, doch das wird er nicht zugeben, noch nicht. Irgendwann wird er es ihr sicher sagen … dann, wenn der perfekte Zeitpunkt dafür ist. Aber bis zu diesem Zeitpunkt … Er umgreift ihre Hand.

“Ich bin da!”, ruft er laut und zieht Keiko kurzerhand mit sich, deren Herz wieder einen Satz macht.

“Hallo Kei”, erklingt eine sanfte Stimme und da kommt schon dessen Mutter in den Flur und bleibt erstaunt stehen, als sie erkennt, dass ihr Sohn nicht allein ist und dass er noch dazu die Hand des neben ihm stehenden Mädchens fest in seiner hält. Ihre Augen weiten sich und das Erstaunen weicht großer Überraschung.

“Mama, das ist Keiko Izumo, meine Freundin.” Tsukishimas Stimme klingt gepresst, als er diese Worte hervor stößt, wie als ob er es schnell hinter sich bringen muss.

“Deine … Freundin?” Sie blinzelt, ehe ein Lächeln auf ihren Zügen erscheint und sie ihren Kopf sanft neigt. “Mein Name ist Ayako Tsukishima. Schön, dich kennenzulernen, Keiko.”

“Vielen Dank. Ich finde es auch schön, sie kennenzulernen, Frau Tsukishima.”

Ein leises Lachen entkommt dieser. “Und du bist die Freundin von meinem Kei? Wie hat er das denn …” Noch ehe sie aussprechen kann, fällt ihr ihr Sohn ins Wort.

“Wunderbar, Mama. Wir sind in meinem Zimmer!”

Und ehe Keiko irgendwie reagieren kann, zieht er sie einfach mit sich durch den Flur zu einer Treppe, die in das obere Stockwerk führt.
 

“Kei. Kei!”, versucht Keiko seine Aufmerksamkeit zu erlangen und zerrt an ihrer Hand, die von seiner fest umgriffen ist. “Du … du kannst doch nicht einfach gehen! Das ist so unhöflich. Was soll deine Mutter nun von mir denken?” Als er sie nur mit hochgezogenen Augenbrauen von oben herab ansieht, seufzt sie laut. “Okay, sie kennt dich, du bist ihr Sohn. Sie wird deine Unhöflichkeit für völlig normal halten. Aber ich bin nicht unhöflich! Außer zu dir.” Die letzten Worte werden nur noch gegrummelt.

Seine Augenbrauen heben sich noch höher, ohne dass er ein Wort von sich gibt. Stattdessen geht er im ersten Stockwerk auf eine Türe zu, löst seine Hand aus Keikos und öffnet die Türe, während er ihr mit der anderen Hand andeutet, einzutreten.

Sofort ist die Aufmerksamkeit des Mädchens auf etwas anderes gerichtet. Sie tritt durch die Türe und sieht sich neugierig um, während sie ihre Tasche neben sich auf den Boden sinken lässt. Direkt vor ihr steht ein niedriger, quadratischer Tisch auf dem Boden. Dahinter, an der Wand und unter einem großen Fenster, steht ein Bett. Es ist zwar schmal, wirkt aber etwas länger als gewöhnlich. Dem Fußende gegenüber, an der Wand, steht ein Kleiderschrank. Rechts von der Türe steht ebenfalls ein, eher schmaler, Schreibtisch, über dem ein Regal hängt. Ein Lachen entkommt Keiko, als sie erkennt, was auf dem Regal steht.

“Oh Kei, bist du etwa ein kleiner Dino-Fan?”, fragt sie ihn schmunzelnd und geht näher heran, schiebt dazu den dort stehenden Stuhl zur Seite und hebt ihren Kopf zu den Dinosaurier-Figuren und den Bildern, die auf dem an der Wand angeschraubten Regal stehen.

“Ich mag sie halt!”, zischt Tsukishima und als seine Freundin über ihre Schulter blickt, erkennt sie, dass sich seine Wangen gerötet haben, was ihr ein leises Lachen entkommen lässt, es scheint ihm wohl peinlich zu sein.

“Ich habe mich nicht beschwert, ganz im Gegenteil, irgendwie finde ich es süß.”

Schon werden seine Wangen noch röter und er sieht zur Seite, um ihrem Blick auszuweichen. Erneut kichert sie leise und begutachtet die Bücher und CD´s, die unter dem an der Wand hängenden Regal, auf einem kleinen Regal auf dem Schreibtisch stehen. Ihre Hand streicht über den ebenfalls dort liegenden Volleyball. Ihr Blick huscht zu Keis Volleyball-Trikot mit der Nummer 11, das direkt neben der Türe an der Wand hängt.

“So hast du es immer im Blick, was?”, richtete sie an ihren Freund, der sich inzwischen auf sein Bett hat sinken lassen und sie beobachtet, während sie sein Zimmer betrachtet. Er nickt, ohne etwas zu sagen. Wieder dreht sich Keiko herum. Auf der linken Seite der Türe hängt ein Plakat an der Wand, das seine Lieblingsband zeigt, ansonsten entdeckt sie nichts weiter und tritt daher zu ihrem Freund. Dieser hat inzwischen sein Handy herausgezogen und tippt darauf herum.
 

“Fertig mit umschauen?”, fragt er dabei trocken.

Sofort hebt Keiko ihre Augenbrauen. “Gibt es noch etwas, was es sich zum anschauen lohnt?”, fragt sie, woraufhin er seinen Kopf hebt und mit den Schultern zuckt.

“Ich weiß doch nicht, was dich so interessiert, dass du es noch stundenlang anstarren kannst.”

“Zumindest nicht dich!” Sie verdreht ihre Augen und sieht sich um, ehe sie auf ihre Unterlippe beißt. Was soll sie denn jetzt machen? Auf den Stuhl da sitzen? Oder einfach auf den Boden? Am ehesten das vermutlich … Doch noch ehe sie einen Schritt machen kann, spürt sie, wie eine Hand ihr Oberteil greift und sie nach hinten zieht.

“Jetzt setz dich einfach hin”, murmelt Tsukishima und schon landet sie neben ihm auf dem Bett.

Keikos Herz macht einen Satz. Sie sitzt so nahe neben ihm, dass sich ihre Oberschenkel berühren. Als sie vorsichtig zu ihm sieht, erkennt sie, wie er schlucken muss, er scheint auch irgendwie aufgeregt zu sein.

Es ist das erste Mal, dass sie hier bei ihm ist, dass sie ihn zuhause besucht, dass sie seine Mutter getroffen hat, die sie hoffentlich, trotz ihrer eigenen Aussage von vorher, nicht für unhöflich hält. Zudem … wann sind sie und Kei das erste Mal wirklich so allein gewesen? In einem Zimmer? Nur sie beide? Oh Gott … was erwartet er jetzt ? Will er, dass mehr passiert als bisher passiert ist? Und ist sie überhaupt schon so weit? Sicher nicht! Oh Gott!

“Hast du doch noch was zum anstarren gefunden?”, fragt er in diesem Augenblick und holt die neben ihm Sitzende aus ihren Gedanken zurück.

“W-was?”, stottert sie.

Er grinst und sieht sie wie so oft von oben herab an.

“Naja, du starrst mich jetzt schon minutenlang an. Also wirst du wohl doch etwas zum anschauen gefunden haben.”

Schon zuckt sie zurück und ihre Wangen färben sich rot. “Überhaupt nicht! Du … du saßt da nur in meinem Blickweg und …”

“Ich bin nicht durchsichtig. Und über mich hinweg kannst du auch nicht sehen, also kannst du mir beim besten Willen nicht erklären, dass du eigentlich an mir vorbei oder durch mich hindurchsehen wolltest. Ganz im Gegenteil, ich bin mir ziemlich sicher”, er kommt ihr näher, senkt seinen Kopf so, dass er ihr ganz nahe ist und ihre Blicke aufeinander gerichtet sind, “dass du mich angestarrt hast. Bekommst du etwa nicht genug von mir?”

Keikos Herz hat einen Takt zugenommen, doch bei seiner letzten Frage hebt sie ihre Augenbrauen und legt ihren Kopf leicht schräg.

“Und wenn?”

“Tja, dann soll das wohl so sein.”

“Das könnte stimmen. Denn wollen wollte ich es nicht.”

“Keine Sorge, ich auch nicht.”

“Gut, dass wir uns einig sind.” Keikos Hände umfassen seinen Kragen, ziehen ihn näher zu sich.

“Du sagst es.”

Und dann treffen sich ihre Lippen.

Extra 2

“Hallo Mama, da bin ich!” Mit einem breiten Grinsen auf den Zügen tritt Akiteru ins Wohnzimmer ein.

Ayako Tsukishima kommt aus der Küche, strahlt vor Freude über das ganze Gesicht. “Akiteru!”, gibt sie von sich und geht zu ihrem älteren Sohn, um diesen in die Arme zu schließen. “Endlich bist du da. Das ist wirklich schön.”

“Nicht wahr, Mama? Ich freue mich auch. Fast drei Wochen keine Uni, dazu hier zuhause sein, dein Essen genießen, Zeit mit dir und Papa und mit Kei verbringen. Apropos Kei, ist er oben in seinem Zimmer oder Volleyball spielen? Seine Mannschaft trainiert zur Zeit sicherlich richtig viel, ich meine, bereits Anfang Januar beginnt das Frühlingsturnier in Tokyo!”

Ayako lacht, während sie Akiteru zuhört, er scheint sehr aufgedreht zu sein. “Kei ist oben in seinem Zimmer.”

“Dann gehe ich sofort hoch zu ihm. Mein Brüderchen wird sich doch hoffentlich freuen, mich zu sehen.”

“Er hat gerade … ähm … hast du in letzter Zeit mit deinem Bruder geredet, Akiteru?”, fragt Ayako.

“Nö, nicht wirklich. Das typische halt, du weißt ja wie er ist. Außer ja, nein und hmm bekommt man aus ihm nichts raus.”

Ein Seufzen entkommt der Älteren. “Das stimmt leider. Beziehungsweise … es hat gestimmt. Wenn du hoch gehst, klopf bitte an, bevor du in Keis Zimmer gehst. Und warte seine Zustimmung ab!”

Akiteru wirkt verwirrt. “Okay”, stimmt er verwundert zu, ehe er seine Reisetasche packt und sich ins obere Stockwerk aufmacht. Erst bringt er seine Tasche in sein Zimmer, ehe er zu dem seines jüngeren Bruders geht. Wie von seiner Mutter aufgetragen, hebt er seine Hand zum Anklopfen, als er zwei Stimmen vernimmt, die durch die Tür schallen. Das allein ist schon überraschend genug, aber noch viel überraschender ist, dass eine dieser Stimmen weiblich klingt! Schnell klopf Akiteru und vergisst völlig, abzuwarten, ob Kei ihn herein bittet, ehe er die Türe weit aufstößt. Mit großen Augen bleibt er stehen, während er ungläubig betrachtet, was in dem Zimmer vor sich geht.
 

“Akiteru”, bringt sein Bruder überrascht hervor, während er eine Hand über seinen Kopf gehoben hat. Und vor diesem steht tatsächlich ein Mädchen, ein hübsches Mädchen, das in Keis Alter sein muss und die die Verwirrung des Großgewachsenen ausnutzt. Im gleichen Moment entkommt diesem ein lautes “Uff” und er krümmt sich zusammen, da das Mädchen ihm ihre Faust in den Magen geschlagen hat. Dabei kommt auch die Hand, die gerade noch über seinen Kopf aufgeragt hat, herunter und sofort zieht das Mädchen ihm etwas aus dieser und deutet mit dem Finger auf ihn.

“Das hast du nun davon! Komm niemals zwischen meine Weihnachtsplätzchen und mich, klar?” In dem Augenblick scheint ihr erst bewusst zu werden, dass sie nicht mehr allein sind. Mit roten Wangen und großen Augen wendet sie sich dem im Türrahmen stehenden jungen Mann zu. Sie beugt ihren Oberkörper. “Entschuldigen Sie bitte!”

“Solltest du dich nicht eigentlich bei mir entschuldigen?” knurrt Tsukishima, der immer noch über seinen Magen reibt, den Keiko mit voller Wucht getroffen hat, ehe er sich seinem Bruder zuwendet. “Du bist schon da?”

Der Angesprochene sieht von seinem Bruder zu dem Mädchen, ehe er eine Hand an seinen Hinterkopf legt und lacht.

“Ja, das bin ich. Und du”, er richtet seine Aufmerksamkeit auf das Mädchen neben seinem Bruder, “sag bitte Akiteru und du zu mir, so alt bin ich jetzt wirklich noch nicht, dass du mich siezen musst. Zudem wirst du mit dem Namen Tsukishima vermutlich sowieso eher den da in Verbindung bringen.” Er deutet auf seinen Bruder.

Keiko, die sich wieder aufgerichtet hat, nickt, ehe sie sich noch einmal ein Stück nach unten beugt. “Ich bin Izumo Keiko, Keis Freundin.”

Nun weiten sich Akiterus Augen erneut, die von ihr zu seinem Bruder und zu ihr zurück huschen, wieder und wieder. “Seine Freundin? Deine Freundin, Kei? Wie hast du das denn geschafft? Ich meine, so mürrisch wie du immer bist! Und so genervt von allem und …”

“Ja, ja. Jetzt hör einfach auf damit, Akiteru, mir ist schon klar, was du damit sagen willst! Tja, aber so ist es, Keiko ist meine Freundin. Und wie ich das geschafft habe? Eigentlich wollte ich das gar nicht.”

“Vollidiot! Eigentlich wollte ich nicht!”

“Tja, vielleicht wollte ich es aber mehr nicht!” Tsukishima starrt das Mädchen an, die ihn wütend anfunkelt, ehe sich ein breites Grinsen auf ihrem Gesicht ausbreitet.

“Tja, Kei, dann tut es mir fast leid, okay, nein, es tut mir überhaupt nicht leid, dir zu sagen, dass du verloren hast, denn wenn du es noch mehr als ich nicht wolltest und es trotzdem nicht geschafft hast, es abzuwenden, musst du echt schlecht gewesen sein, sorry.”

Nun verdüstert sich der Blick des Angesprochenen, während Akiteru laut lacht.

“Okay, ich sehe, du hast ihn fest im Griff, Keiko.”

Erstaunt sieht diese zu ihm, ehe sie mit ihren Schultern zuckt. “Na, das würde ich jetzt nicht unbedingt sagen, aber ich komme mit ihm klar und kann es ganz gut ab, wenn er so ein Idiot wie immer ist.”

Wieder lacht Akiteru auf. “Oh, du scheinst ihn wirklich zu kennen.”

“Ich hoffe es doch.”
 

“Hallo? Aber sonst geht es euch gut?” Tsukishima verschränkt seine Arme vor seinem Oberkörper, während er seine Freundin und seinen Bruder beobachtet, die sich scheinbar ganz gut verstehen. So gut, dass sie ihn einfach ignorieren.

“Tja, manchmal ist er wirklich anstrengend, glaub mir, gerade als sein Bruder kann ich ein Lied davon singen.”

“Das kann ich völlig nachvollziehen. Ich habe auch einen jüngeren Bruder und ich stimme dir vollkommen zu, jüngere Brüder sind nicht nur anstrengend sondern sehr, sehr nervig.”

“Ähm, du hast auch einen älteren Bruder, Keiko! Ich dachte, der ist ebenfalls nervig!”, mischt sich Tsukishima ein. Irgendwie stört es ihn, dass zwei der für ihn am wichtigsten Personen, sich miteinander gegen ihn verbinden. Keiko sieht zu ihm und wirkt etwas nachdenklich, ehe sie mit ihren Schultern zuckt und sich erneut Akiteru zuwendet.

“Okay, um ehrlich zu sein, ja, auch ältere Brüder können nerven.”

“Hah!”, entkommt Tsukishima zufrieden, gleich darauf entgleist sein Gesicht jedoch wieder.

“Aber meinen jüngeren Bruder habe ich immer als anstrengender empfunden.”

Während Akiteru wieder laut lacht, stöhnt Tsukishima auf und hebt sein Gesicht zur Zimmerdecke.

“Womit habe ich das eigentlich verdient?”

In dem Augenblick schiebt sich eine Hand in seine und als er seinen Kopf senkt, blickt er direkt in Keikos Augen, die regelrecht zu leuchten scheinen, dazu hat sie ein strahlendes Lächeln auf ihren Zügen liegen.

“Das frage ich mich auch immer wieder. Aber du weißt ja, irgendwie mag ich dich … sehr sogar …”

Unbewusst lächelt Tsukishima und drückt ihre Hand sanft.

“Ich dich auch”, gibt er leise zu. Keikos Lächeln wird strahlender, doch lange kann er es nicht betrachten, denn sein Bruder zieht seine Aufmerksamkeit sofort auf sich.

“Ich würde vermutlich mit allem möglichen rechnen, Kei, aber dass du eine Freundin hast, damit als allerletztes.”

“Was willst du damit sagen?” Das Gesicht des Jüngeren verzieht sich augenblicklich mürrisch.

“Einfach nur, dass ich es mir bisher nicht vorstellen konnte, dass es ein Mädchen gibt, dass es mit dir aushält. Ich meine, Tadashi ist ja schon immer ein Wunder, dass er dich so mag und seit der Grundschule aushält. Aber ein Mädchen?”

“Ich glaube, so haben deine Freunde vom Volleyballclub auch reagiert”, wirft Keiko kichernd ein.

“Das sind nicht meine Freunde! Es sind nur meine Teamkameraden.”

“Ja ja, natürlich.” Keiko winkt ab und zwinkert Akiteru zu. “Natürlich, nur deine Kameraden, das sehen die alle sicherlich auch so.”

“Ja, das würde ich auch behaupten.” Der Ältere lacht wieder. “So wie ich das mit denen allen schon mitbekommen habe, sehen sie zumindest dich als ihren Freund, Kei. Aus irgendeinem Grund mögen sie dich halt.”

“Selbst Hinata und Kageyma”, fügt Keiko hinzu und sofort verzieht sich Tsukishimas Gesicht noch mehr.

“Okay, hört einfach auf damit. Akiteru, raus aus meinem Zimmer.”

“Aber …”

“Raus! Wir sehen uns nachher zum Abendessen. Und du erwähnst die beiden Vollidioten hier nicht mehr, sonst werfe ich dich auch raus!”

Seine Freundin sieht den Großgewachsenen mit großen Augen an, ehe sie kichert und nickt. “Okay, über was sollen wir dann reden?”

“Von mir aus können wir auch einfach nichts sagen.”

“Oho, ihr seid aber noch zu jung für so manche Dinge, Kei. Wurdest du überhaupt schon über Verhütung aufgeklärt?”

Das Paar läuft hochrot an und während Keikos Mund weit offen steht, wedelt Tsukishima mit beiden Händen panisch durch die Luft.

“Nein! So meinte ich das doch gar nicht!” Er sieht seine Freundin an. “Das meinte ich doch nicht!”

“Ja ja, behaupte das nur. Nun gut, dann lass ich euch mal allein. Viel Spaß euch noch und bis nachher.” Akiteru zwinkert ihnen zu und verlässt das Zimmer, zieht sogar noch die Türe hinter sich zu, während Keiko und Tsukishima ihm ungläubig hinterher sehen.
 

Kaum dass die Türe zufällt, dreht sich der Größere um und sieht seine Freundin an.

“Das … das habe ich wirklich nicht gemeint! Ich dachte halt … dass wir irgendwas machen, wo wir uns nicht wirklich drüber unterhalten müssen!”

“Hmm, das … ist okay, glaube ich … aber”, Keiko legt ihren Kopf fragend schräg, “heißt das, dass wir uns auch nicht küssen werden?”

Und schon werden Tsukishimas Wangen noch röter.

“Das … ähm … doch …” Seine Stimme wird immer leiser.

Wieder lacht Keiko, greift mit beiden Händen nach seinen Wagen und zieht ihn zu sich herunter.

“Sollen wir dann vielleicht damit anfangen? Dabei müssen wir wirklich nicht reden. Können wir auch gar nicht, denn unsere Münder sind verhindert.”

Und wieder schmunzelt Tsukishima und schiebt eine Hand in ihren Nacken, um sie an sich zu ziehen, die andere Hand findet einen Platz auf ihrem unteren Rücken.

“Ich finde, das klingt ziemlich gut. Sowohl, dass wir nicht reden müssen und erst recht das küssen.” Und damit verschließt er ihren Mund sanft mit seinem.
 

~🏐~ Ende ~🏐~
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Oh, mit dem Kapitel hatte ich auch Spaß :)
Die schräge Erstklässlerkombi XD
und Tsukki halt ;) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo :)

auch wenn im Titel "Epilog" steht, dann ist die Geschichte noch nicht fertig ;)
Ich hatte noch zwei Szenen im Kopf, die ich auch noch aufgeschrieben habe und die ich einfach als zwei extra-Kapitel angehängt habe ;) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war die Geschichte von Keiko und Tsukishima ;)
Ganz verzichten müsste ihr auf die beiden aber noch nicht - es folgen noch zwei kurze Fortsetzungen in den nächsten zwei Wochen ;)

Vielleicht lesen wir uns da ja wieder ^^

Eure Tasha Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (19)
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Von:  RinRainbow
2022-10-10T19:42:22+00:00 10.10.2022 21:42
Tasha x)
Also zuerst ..Wie kann man Tsukki nicht schon von Anfang an lieben??? Er war doch vom ersten Moment an so cool!
Und er trägt ne Brille - okay, ich hab ne Schwäche für Brillen Charakter xD

Aber ich finde du hast ihn in deiner Geschichte total gut getroffen =) Ich hab ihn direkt vor mir gesehen, seine ganzen Streitereien mit Keiko, süß x) Da sprühen die Funken xD
&&Yachi und Yamaguchi sind auch wieder so niedlich <3

Jetzt freu ich mich erst mal, dass ich noch einiges von Keiko und Tsukki zu lesen habe <3 Ich bin gespannt was ihnen jetzt -als offizielles Paar - passiert!
Ich meine Tsukki in einer Beziehung? Das kann nur spannend werden :p

Ansonsten kann ich mich nur wiederholen, ich liebe es x)
Antwort von:  Tasha88
10.10.2022 21:55
Hach, schön von dir zu lesen :D
also ich konnte Tsukki nicht leiden - so ein arrogantes A-loch ... und dann kam Staffel 3 ... warum wohl hat er mit als erstes eine komplette Geschichte von mir bekommen??? ahc ja, weil man ihn doch irgendwie lieben muss ;P
ich liebe ja auch seine Art - und er und Keiko XD
uiuiui - da knallt es manchmal - aber sie lieben sich .. oder so XD

ich bin immer wieder froh, wenn ich die Rückmeldung bekomme, dass ich die CHaraktere gut umsetzen kann - das ist ein Lob ^^

so, du wirst auf jeden Fall das ein oder andere mal auf sie treffen, versprochen ;)
Keiko gehört einfach dazu :D
Von:  Centranthusalba
2022-05-18T07:40:40+00:00 18.05.2022 09:40
🥰🥰🥰🥰🥰🥰🥰 diese zwei….
Was für akrobatische Kunststückchen haben sie denn da gemacht, bevor sie gestört wurden?
Keiko hat zwei Brüder, na dann ist mir klar, woher sie das alles hat 😆.
Mit diesem: „Ich wollte gar nicht seine Freundin sein“ erinnert sie mich etwas an Mayumi. Also die störrische Mayumi 😉
Das war schee mit den beiden. Freue mich wenn da noch mehr kommt.
Antwort von:  Tasha88
18.05.2022 10:32
🥰😉 Kei hat ihr einen Keks weggenommen und dann über seinen Kopf gehalten, dementsprechend kam sie nicht mehr dran 😂😂

Zu Beginn hatte Keiko nur einen Bruder, aber ich habe für die akiteru Szene unbedingt einen älteren und einen jüngeren gebraucht 😂😂😂

Uh, du hast so was von recht 😂😂 Maya is in the house😂😂

Freut mich sehr, wenn es dir gefallen hat 🥰
Von:  Centranthusalba
2022-05-14T14:39:13+00:00 14.05.2022 16:39
Mehrmehrmehrmehr🤩🤩🤩🤩
Ich liebe dieses stachelige. Gehts da noch weiter?🥺
Und Tsukki ist Dino-Fan? Ist das deine Idee oder dieht man das irgendwann in der Serie?
Antwort von:  Tasha88
14.05.2022 18:45
Kommt 😁😜
Ich mag tsukki total 😂😂 aber ich schaffe es bei weitem noch nicht, ihn so einzufangen, wie er tatsächlich ist 🙈

Und ja, in der vierten Folge gibt es eine Szene, wo man ihn in seinem Zimmer sitzen sieht, ich muss dir mal ein Bild davon schicken bzw nen link. Er hat viel Dino Zeug 😂

Ps hast du die Kickers vergessen oder ist das kommi wieder stehen geblieben? 😅
Antwort von:  Centranthusalba
14.05.2022 19:24
Bin nich nicht dazu gekommen, es ausreichend zu würdigen 😄
Antwort von:  Tasha88
14.05.2022 19:33
😂😂😂
Von:  Centranthusalba
2022-05-10T19:25:15+00:00 10.05.2022 21:25
„Meinst du, er hat jemanden abgemurkst?“ 😂😂😂 Das ist der einzige Grund, den die beiden Tsukki zutrauen, warum er lächelt. 😆😆😆
Ist schön geworden. Vor allem wie sie zum Schluss kommt und seine Hand nimmt. Das ist sehr schön geschrieben.😍
Antwort von:  Tasha88
10.05.2022 21:34
ich muss sagen, die Stelle finde ich (obwohl selbst geschrieben) sehr, sehr lustig :D
"glaubst du, er hat jemanden abgemurkst?" - das in Kageyamas trockenem Tonfall XD

diese Szene mit der Hand hatte ich sehr lange im Kopf, auch schon sehr, sehr früh ^^
Jetzt kommt ja auch noch ein bisschen was ;)
Von:  NaloMeli
2022-05-08T16:53:30+00:00 08.05.2022 18:53
Super geschrieben 😍 war voll drin in dem Gespräch und das Ende ist echt super 😅❣
Freue mich auf mehr 🥰

Liebe Grüße
Antwort von:  Tasha88
08.05.2022 19:16
Danke dir 🤗
Hat mir auch sehr viel Spaß gemacht, den zu schreiben 🥰🥰
Von:  Centranthusalba
2022-05-07T16:26:27+00:00 07.05.2022 18:26
Was für ein geiler Dialog😂😂😂👍🏻👍🏻👍🏻
Antwort von:  Tasha88
07.05.2022 19:20
Dankeeee 😁😁😁
Von:  Centranthusalba
2022-05-03T09:19:56+00:00 03.05.2022 11:19
Geil, geil, geil 🤩🤩🤩
Sehr gut, ich könnte mich die ganze Zeit nur Kringeln vor Lachen. Und dann haut Yamaguchi einfach so die Wahrheit raus.😂😂😂😂
Ja, ungeplante Küsse können einiges ausrichten. Kommt mir bekannt vor. 😸😸😸

Und das Gefühlschaos der beiden hast du super beschrieben 👍🏻 Vor allem dieses „als Yamaguchi etwas sagt, über das er sich selbst bisher verboten hat, nachzudenken.“ sehr gut👏
Antwort von:  Tasha88
03.05.2022 14:09
:D das will ich doch hören ;)
und dass die Leser lachen will ich erst recht - also: check ;p

und ungeplante Küsse können echt einiges anrichten ;)
oh, stimmt, hab ich doch auch schon geschrieben ... kam nachher auf dasselbe raus wie bei dir ...

^^
Antwort von:  Centranthusalba
03.05.2022 14:56
Stimmt ^^ und den mag ich auch immer noch
Von:  Centranthusalba
2022-05-01T13:44:37+00:00 01.05.2022 15:44
🤭🤭🤭🤭🤭🤭🤭🤭🤭🤭🤭🤭🤭🤭🤭
Weiter! Weiter! Weiter!
Antwort von:  Tasha88
01.05.2022 15:46
wird es gehen, versprochen ;)
Von:  NaloMeli
2022-04-30T21:32:09+00:00 30.04.2022 23:32
aaaw ❤️ damit habe ich jetzt noch nicht gerechnet ^^
da bin ich doch mal gespannt wie sie das nun untereinander klären werden :P

Antwort von:  Tasha88
01.05.2022 14:19
hihi ^^
da sind alle überrascht, auch die beiden, glaube mir ;)
und die Klärung XD ja ... das kommt :D
Von:  NaloMeli
2022-04-26T16:52:39+00:00 26.04.2022 18:52
Na da sind die beiden ja zum Glück nicht so arg aneinander gestoßen :D
Hitokas tolle Weisheit ist natürlich auch nicht zu unterschätzen, niedlich naiv ^^

freu mich auch mehr :)
Liebe Grüße
Antwort von:  Tasha88
26.04.2022 20:37
hihi ^^ zusammenstoßen ist ja ihre Spezialität ;)
und sie haben sich doch relativ ruhig verhalten die beiden ^^
Hitoka ist schon sehr süß ^^ und naiv passt einfach perfekt :D

ich freue mich, wenn du dich freust ;)

Liebe Grüße zurück


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