Weil Liebe manchmal kompliziert ist von Tasha88 (Tsukishima x OC) ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- „Gott, was willst du denn schon wieder hier? Kann man nicht einmal Ruhe vor dir haben?“ „Boah, stell dich nicht so an, du Vollidiot!“ „Ich frage mich, ob sich dein Beleidigungsrepertoire auf dieses eine Wort beschränkt, aber gut, das wäre ja nicht das einzige, was bei dir beschränkt ist.“ Tsukishima will gerade an Keiko vorbei laufen, als diese auflacht. Verwirrt bleibt er stehen und sieht sie an. „Oh Tsukki“, spricht sie ihn mit seinem Spitznamen an, wobei sie diesen höhnisch verzerrt, „ich bin alles, außer beschränkt. Du bist es nur nicht wert, dass ich mir deinetwegen Gedanken mache, daher ...“ Sie zuckt mit ihren Schultern und wendet sich ab. „Ernsthaft? Wow, wie kann man nur so ... so ...“ Fieberhaft sucht er nach Worten, einer passenden Entgegnung, um ihr nicht das letzte Wort zu überlassen. „Ach Tsukki“, und erneut sein Name, wieder auf diese herablassende Art und Weise ausgesprochen, „ich weiß ja, dass die Beschränkung bei dir viel schlimmer sein muss. Also mach dir lieber nicht so vielen Gedanken, sonst bekommst du noch Kopfschmerzen.“ „Du bist einfach so eine dumme ...“ „Tsukishima!“ Dieser zuckt zusammen, ballt seine Fäuste, die er in Wut auf das Mädchen in diese Form gebracht hat, noch fester zusammen und sieht vorsichtig über seine Schulter, um dann zu erstarren. Dort steht Sawamura und blickt ihn wütend an. „Lass Izumo in Ruhe! Und vor allem hör auf, dich ständig provozieren zu lassen!“ „Ich ...“ „Ja, lass dich nicht provozieren, Tsukishima!“ Ein Kichern ertönt hinter dem Kapitän der Volleyballmannschaft, der sich sofort umdreht und eine andere Person wütend anfunkelt. „Hinata!“ „Ich ... ich bin schon weg ...“ „Ich auch“, murmelt der eigentlich Angesprochene und folgt Hinata kurzerhand. Sawamura seufzt genervt auf, ehe er seinen Blick auf Keiko richtet. „Und meinst du, du könntest es lassen, ihn immer zu provozieren, wenn ihr beide aufeinandertrefft? Ihr seid ja fast schlimmer als Hinata und Kageyama zusammen.“ Ihr Blick wird unschuldig. „Ich tue doch gar nichts. Zumindest kann ich nichts dafür, wenn er sich immer gleich angegriffen fühlt, sobald er mich sieht. Wenn es nach mir geht, muss ich nichts mit ihm zu tun zu haben. Ich versuche ja auch, ihn zu ignorieren, aber das funktioniert schlecht, wenn er mich dumm anmacht, sobald er mich sieht.“ Der ihr gegenüber Stehende fährt sich mit einer Hand durchs Gesicht. „Versuch es wenigstens“, murmelt er, ehe er sich herumdreht. Ein zufriedenes Grinsen erscheint auf Keikos Gesicht. Doch, ihr gefällt es, wenn dieser Vollidiot, der immer so tut, als würde ihn das alles nichts angehen, als wäre er besser als alle anderen, Ärger bekommt. „Hey Keiko, danke, dass du hier mit mir wartest.“ Hitoka, die einen Stapel Handtücher in den Händen hält, bleibt bei ihrer besten Freundin stehen. „Kein Problem. Ich fange mit Referat einfach hier schonmal an und wenn du dann fertig bist, gehen wir noch zu mir nach Hause und machen da weiter.“ Keiko deutet auf eine Bank, die an der schmalen Seite der Sporthalle steht und auf der auch die Managerinnen oft sitzen, wenn sie den Jungs zusehen. „Danke dir dafür.“ „Hitoka, kannst du mir hier kurz helfen? Oh und hallo, Keiko.“ Shimizu steht an der Seite und hebt eine Hand, um das Mädchen zu grüßen. „Hallo Kiyoko“, grüßt dieses zurück und lächelt, ehe sie zu der Bank geht und sich darauf setzt. „Das ist schon echt lustig“, erklingt kurz darauf eine Stimme neben ihr. „Was?“, fragend sieht Keiko auf, die bereits einen Block auf ihren Beinen liegen und angefangen hat, darauf Informationen zu dem Referat zusammen zu tragen, dass sie mit Hitoka vortragen soll. Hinata, beugt sich über den Block, sieht darauf, während seine Zungenspitze zwischen den Lippen hervorscheint. Gleich darauf schüttelt er seinen Kopf, das scheint nichts für ihn zu sein. „Hey Hinata, was ist denn jetzt so lustig?“, fragt Keiko seufzend. Manchmal hat sie das Gefühl, die Aufmerksamkeit des kleinen Volleyballspielers ist nicht sonderlich hoch. „Oh, ach ja.“ Er kratzt sich lachend am Hinterkopf, ehe er auf sie deutet. „Du heißt Keiko und unser Tsukishima“, er deutet auf diesen, „heißt Kei. Das bedeutet ja, ihr passt ganz toll zusammen.“ „Was?“ Keikos Augen weiten sich, ehe sie entsetzt ihren Kopf schüttelt. „Auf keinen Fall!“ „Wie bitte? Mit der will ich doch gar nicht zusammen passen!“, ertönt Tsukishimas Stimme in der gleichen Tonlage. Anscheinend hat er gehört, was sein Teamkamerad gerade gesagt hat. „Ihh, bloß nicht.“ Keiko sieht nun diesen angeekelt an. „Ja, bloß nicht. Das klingt total uncool und wirklich ätzend.“ Tsukishima sieht verächtlich zu dem Mädchen, ehe er sich herumdreht. „Tsukishima!“, knurrt Sawamura, woraufhin dieser eine Hand hebt. „Schon gut, ich sage ja gar nichts weiter.“ Wieder stöhnt der Kapitän auf. „Warum nur?“, murmelt er verzweifelt. Keiko sieht dem Volleyballspieler hinterher, den sie nicht nur nicht leiden kann, sondern dessen Namen tatsächlich dem ihren ähnelt. Na toll, vielleicht sollte sie mit ihren Eltern reden, ob eine Namensänderung nach fünfzehn Jahren noch möglich ist. ~🏐~ Während die Volleyballspieler unter der Anleitung von Trainer Ukai ihr Training absolvieren, sitzt Keiko an der Seite und kommt erstaunlich gut voran. Plötzlich ertönt ein lautes Klatschen, ein vielfaches Aufschreien und gleich darauf ein weiterer lauter dumpfer Ton, gefolgt von einem Stöhnen. Mit großen Augen sieht Keiko in die Richtung, in der sich plötzlich viele der Volleyballspieler tummeln. Langsam steht sie auf und läuft ebenfalls dorthin. Ihr Herz zieht sich unangenehm zusammen, als sie erkennt, dass dort Tsukishima auf dem Boden sitzt, eine Hand hält er vor sein Gesicht und sie kann Blut daran erkennen, das aus seiner Nase zu laufen scheint, die andere Hand hat er auf seinen Hinterkopf gedrückt und verzieht schmerzhaft das Gesicht. Yamaguchi steht mit blassem Gesicht neben ihm und kaut auf den Fingernägeln einer Hand. „Es tut mir so leid, Tsukki, das wollte ich nicht, wirklich nicht!“ „Das wissen wir alle, auch er, Yamaguchi.“ Trainer Ukai sieht diesen an, ehe er sich dem auf dem Boden Sitzenden zuwendet. „Lass mich schauen, Tsukishima.“ Er begutachtet erst die Nase des Verletzten. „Okay, scheint nicht gebrochen zu sein.“ Anschließend nimmt er dessen Hand vom Hinterkopf. „Okay, das ist eine ordentlich Beule, das sollte gekühlt werden. Yachi?“ Er sieht das Mädchen an, das mit blassem Gesicht aufspringt. „Ja, ich bin sofort wieder da.“ In dem Augenblick erscheint Shimizu mit einem Handtuch neben dem Verletzten, das dieser gleich darauf an seine Nase hält. „Tsukishima, wieviele Finger zeige ich dir?“ Sawamura kniet vor den Angesprochenen und hebt ihm seine Hand mit drei ausgestreckten Fingern entgegen. „Was ist passiert?“, wendet sich Keiko flüsternd an Nishinoya, neben dem sie steht. „Yamaguchi hat einen Schmetteraufschlag versucht und ihn direkt in Tsukishimas Gesicht gespielt. Kaum dass es diesen getroffen hat, ist er auch schon nach hinten geflogen und auf den Boden gekracht. Ich habe keine Ahnung, wie das passieren konnte, normalerweise ist er sehr konzentriert, wenn er in einem Spiel ist, egal ob jetzt nur zur Übung oder einem richtigen Spiel. Doch gerade ... Es hat ihn voll erwischt.“ Da kommt Hitoka mit einem Kühlpack angerannt, den sie Trainer Ukai reicht. Diese legt es sofort auf Tsukishimas Hinterkopf, der sein Gesicht erneut vor Schmerz verzerrt. „Geht es dir einigermaßen? Oder sollen wir dich zum Arzt bringen.“ „Nein, geht schon“, antwortet der Verletzte auf die Frage seines Trainers. „Okay. Du machst jetzt aber trotzdem erstmal eine Pause, setz dich an die Seite.“ „Ich kann weitermachen, Trainer. Das ist gar kein Problem.“ „Ernsthaft? Wie denn, wenn du gerade nicht einmal eine Hand frei hast?“ Ukai versucht, ein Lachen zu unterdrücken. „Äh.“ Es scheint, als würde Tsukishima erst jetzt klar werden, dass er mit einer Hand das Handtuch vor sein Gesicht drückt und mit der anderen das Kühlpad gegen den Hinterkopf. „Komm, ich helf dir.“ Sawamura streckt eine Hand nach ihm aus und als der Angesprochene nickt, hilft er ihm erst beim Aufstehen und begleitet ihn anschließend zu der Bank, auf der Keiko bis vor ein paar Minuten noch gesessen ist. Yamaguchi und die Mädchen folgen ihnen. „Ich bleibe bei ihm“, richtet Shimizu an Sawamura, der dankbar nickt und nachdem er noch einmal mit Tsukishima gesprochen hat, zurück zu den anderen läuft. „Hey Yamaguchi, komm her, das Training ist noch nicht Ende“, erklingt Trainer Ukais Stimme laut. Der sieht mit großen Augen auf, ehe er wieder unsicher auf seinen besten Freund hinunter sieht. „Jetzt geh schon“, winkt dieser ab. „Aber ...“ „Tadashi, mir ist klar, dass du das nicht wolltest, wollte ich ja auch nicht. Ich war einfach abgelenkt und ...“ Tsukishima sieht neben sich, wo sich Keiko niedergelassen hat und ihn besorgt ansieht. Seine Wangen röten sich und er ist froh, das hinter dem Handtuch verstecken zu können. Keiner darf jemals erfahren, dass sie der Grund ist, weshalb er nicht aufgepasst hat, denn ehrlich gesagt hatte er gerade zu ihr gesehen, als er den Ball plötzlich mitten ins Gesicht bekommen hat. Schnell sieht er wieder seinen besten Freund an. „Los, mach dass du weiter trainierst.“ „Bist du dir sicher?“ Yamaguchis Blick ist eine Mischung aus Besorgnis und Schuld. „Klar. Und außerdem hast du das Training dringend nötig, da ist noch viel Luft nach oben.“ Kurz hält der Angesprochene die Luft an, ehe er sich seufzend umdreht. „Zumindest bist du wie immer, so schlimm kann es nun wirklich nicht gewesen sein.“ Und damit läuft er zum Spielfeld zurück. „Ich schaue noch kurz nach dir Tsukishima, ist das in Ordnung?“ Shimizu sieht den Verletzten an, der seinen Kopf erstaunt hebt, ehe er nickt. Etwas anderes wird ihm sowieso nicht übrig bleiben. Die Managerin setzt sich neben ihn und befreit mit einem nassen Lappen Tsukishimas Gesicht so gut es geht vom Blut. Das Nasenbluten hat zum Glück wieder aufgehört. „Ist dir schlecht oder schwindelig?“, fragt sie. Sofort verneint er die Frage. „Okay, falls es doch noch so weit kommt, sag bitte Bescheid, nicht, dass du eine Gehirnerschütterung hast. Der Schlag auf den Boden war doch ziemlich hart.“ Sie steht auf. „Ich hole dir einen neuen Kühlpack. Keiko“, sie sieht die ebenfalls auf der Bank Sitzende an, „kannst du kurz nach ihm schauen?“ „Was?“ Mit geweiteten Augen huscht Keikos Blick von Shimizu zu Tsukishima und zurück. „Ja, natürlich.“ „Okay, dann bis gleich.“ „Ähm, ist ... es wirklich alles soweit okay?“, erklingt es unsicher neben Tsukishima. Dieser sieht erstaunt die neben ihm Sitzende an. „Was denn? Bist du etwa besorgt?“, fragt er auf seine normalen Art und Weise. Und schon sieht sie ihn wütend an. Das ist ihm doch lieber als der besorgte Ausdruck in ihren Augen. „Schade, dass der Schlag auf den Kopf deine Gehirnzellen wohl nicht ordentlich genug durchgeschüttelt hat, so dass du etwas intelligenter wirst!“, zischt sie und beginnt die Sachen zusammen zu suchen, die auf der Bank verteilt sind und stopft alles wütend in ihre Schultasche. Jetzt würde sie sich sowieso nicht konzentrieren können. „Die sind an Ort und Stelle genau richtig.“ Tsukishima klingt gelangweilt. „Sind sie aber nicht, denn dass du so ein Vollidiot bist kann nicht gewollt sein.“ „Ach, nicht? Dann wird das wohl bedeuten, dass nicht ich der Vollidiot bin, sondern eher du.“ „Du ...!“ Keiko ist aufgesprungen und sieht ihn ungläubig an. „Was denn?“, fragt er und erwidert ihren Blick. „Ist das dein verdammter ernst?“, bringt sie mit geballten Fäusten hervor. „Du hättest dich mehr als nur ein wenig verletzen können und dann reißt du hier immer noch deine scheiß Sprüche und tust so, als wärst du der Coolste? Du bist ein verdammter Vollidiot und das wirst du immer bleiben.“ Gekünstelt lacht der vor ihr Sitzende auf. „Was denn? Machst du dir etwa Sorgen um mich? Vorsichtig, sonst magst du mich ja vielleicht doch noch und das wollen eigentlich weder du noch ich.“ „Du ...“ Er legt seinen Kopf schräg und stutzt plötzlich. Hat sie da etwa Tränen in den Augen? „Du ...“ Blinzelnd mustert er Keiko, die kein Wort außer dem „du“ hervorbringt. Und dann geht es viel zu schnell. Sie macht einen Schritt nach vorne, legt ihre Hände um seine Wangen und drückt ihre Lippen auf seine. Tsukishima ist wie erstarrt, seine Augen sind weit aufgerissen, während sein Herz einen viel zu schnellen Takt aufnimmt. Keiko löst sich von ihm, sieht ihm direkt in die Augen und dann scheint ihr erst bewusst zu werden, was sie da gerade gemacht hat. Ihre Augen weiten sich panisch, sie macht einen Satz zurück und schlägt beide Hände vor ihren Mund. Und dann greift sie nach ihrer Tasche und noch ehe Tsukishima etwas sagen könnte, rennt sie aus der Sporthalle. Ungläubig sieht er ihr hinterher. Was war das? Dann fällt ihm ein, wo sie sind. Sein Kopf ruckt herum. Erleichterung überkommt ihn. Keiner sieht in seine Richtung. Seine Mannschaftskollegen sind alle von dem Übungsspiel eingenommen, also scheint gerade niemand mitbekommen zu haben, was gerade passiert ist. Sofort sieht Tsukishima zum Eingang der Sporthalle, durch die Keiko vor ein paar Sekunden gerannt ist. Was war das? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)