Weil Liebe manchmal kompliziert ist von Tasha88 (Tsukishima x OC) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Was genau tut sie hier eigentlich? Warum tut sie sich das an? Keiko verschränkt ihre Arme vor ihrem Oberkörper und sieht missmutig drein. Okay, sie weiß, was sie hier macht und auch warum, aber sie kann es sich nicht erklären, wie sie sich von Hitoka dazu hat überreden lassen, derer Volleyballmannschaft, wie ihre beste Freundin es ausgedrückt hat, beim Training zuzusehen. „Und ihren Clubraum, in dem sie sich auch umziehen, haben sie da oben drinnen.“ Hitoka deutet auf das obere Stockwerk des Gebäudes, in dem viele der Sportclubs der Karasuno High ihre Clubräume haben. Sie bemerkt nicht, wie unlustig ihre beste Freundin hinter ihr herläuft. „Es gibt ja auch noch eine Mädchen-Volleyballmannschaft, aber die sind nicht so gut wie die Jungs, wobei die ja auch mehr Mitglieder haben. Allein dieses Jahr sind vier Erstklässler neu dazu gekommen. Früher war Karasuno sogar eine Eliteschule, was Volleyball angeht. Seit ein paar Jahren ist sie das nicht mehr, aber mit der aktuellen Besetzung sind sie wieder auf den Weg dorthin.“ Hitoka redet aufgeregt weiter, während Keiko ihr immer noch folgt. „Und das da ist die Sporthalle, die dem Volleyball Club gehört. Was heißt ihnen gehört“, Hitoka lacht auf, „sie ist halt für die Volleyballmannschaft reserviert. Aber das hast du ja schon vor ein paar Tagen festgestellt, als du mir das Mathebuch gebracht hast ... oder bringen wolltest.“ Vor der Türe bleibt sie stehen und dreht sich zu Keiko um. „Gleich lernst du auch noch Kiyoko kennen. Sie ist so cool und vor allem sicher das schönste Mädchen, das ich je gesehen habe, ich sag's dir, Keiko. Sie wird sicher von so vielen Jungen umschwärmt und sie ist auch so lieb, sie hilft mir immer bei allem, erklärt mir so vieles und hat ganz viel Geduld mit mir.“ „Dann bin ich ja mal gespannt.“ Keiko lächelt, während sie ihrer Freundin in die Sporthalle hinein folgt, wo bereits ein paar Jungen damit beschäftigt sind, das Netz aufzubauen. Ihr Blick huscht dabei von einem zum anderen. Eigentlich hat sie wegen einer ganz bestimmten Person nicht hierher kommen wollen, aber wie hätte sie das ihrer besten Freundin erklären sollen, die so aufgeregt und begeistert gewesen ist, dass sie ihr einfach nichts hat abschlagen können. Und außer dass diese ihr endlich zeigen will, was sie als Managerin macht, wie toll die Volleyballmannschaft in ihren Augen ist, so ist sich Keiko sicher, dass Hitokas Hauptgrund der ist, dass sie Yamaguchi noch genauer begutachten soll. Natürlich wird sie immer für ihre beste Freundin da sein, deshalb ist sie ja auch hier, in dieser Sporthalle und nimmt es damit auf sich, auch dem größten Vollidioten der Welt zu begegnen. „Hallo Hitoka“, kommt ein älteres Mädchen mit schwarzen Haaren und Brille auf sie zu. Ihre Freundin hat recht, sie ist wirklich sehr hübsch. „Hallo Kiyoko. Darf ich dir vorstellen, das ist meine Freundin Keiko Izumo. Sie will heute mal beim Training zusehen und ich kann ihr zeigen, was wir hier machen.“ Hitoka wendet sich an die neben ihr Stehende. „Das ist Kiyoko Shimizu, sie ist in der dritten Klasse und bisher die Managerin der Volleyballmannschaft gewesen.“ Keiko lächelt und verneigt sich leicht. „Schön dich kennenzulernen, Shimizu.“ „Das finde ich ebenfalls.“ Kiyoko lächelt und wendet sich dann erneut Hitoka zu. „Ich habe die Handtücher schon hergebracht. Kannst du mir mit den Wasserflaschen noch helfen?“ „Natürlich.“ Belustigt beobachtet Keiko ihre Freundin, wie diese plötzlich strammsteht. Bis ... „Keiko, du hilfst uns doch sicher auch, oder?“ Ja, Hitoka ist ihre beste Freundin ... und sie hätte es sich doch denken können, dass sie von dieser eingespannt werden würde. „Okay“, seufzt sie und erkennt aus den Augenwinkeln, wie Shimizu kichert und eine Hand vor ihren Mund hält, wodurch auch sie schmunzeln muss. „Also, was müssen wir machen?“ Fragend sieht Keiko Hitoka an, die ihr bedeutet, ihr zu folgen, was sie auch macht. Als sie zehn Minuten später beladen mit den gefüllten Flaschen wieder zurückkommen, sind die Volleyballspieler vollständig und ein blonder Mann steht vor ihnen und redet. „Das ist Trainier Ukai“, flüstert Hitoka ihrer Freundin zu. Dieser wendet sich in diesem Augenblick um und seine Augen weiten sich erstaunt, ehe er auf die drei Mädchen zukommt. „Oh, bekommen wir noch mehr Managerinnen-Verstärkung?“, fragt er erstaunt. Sofort schüttelt Keiko ihren Kopf und auch Hitoka macht das. „Nein, das ist meine beste Freundin und Klassenkameradin Keiko Izumo und sie wollte heute beim Training zusehen.“ „Zusehen reicht mir wirklich aus“, bestätigt auch Keiko augenblicklich. „Schade, wenn Kiyoko weg ist, dann wäre eine weitere Managerin sicherlich hilfreich gewesen.“ Trainer Ukai grinst, ehe er sich zu den Volleyballspielern umdreht. „Ihr seht, wir haben heute Besuch, also reißt euch zusammen und zeigt euch von eurer besten Seite.“ „Ja“, ertönt vielstimmig in der Halle. „Tanaka, Nishinoya!“ „Ja?“ „Was gibt es, Trainer?“ Die beiden Jungen, die angesprochen wurden, treten einen Schritt auf Trainer Ukai zu und sehen ihn fragend an. „Ihr reißt euch zusammen und erschreckt das Mädchen nicht! Es reicht, dass ihr euch sonst oft wie Elefanten im Porzellanladen verhaltet, klar?“ „Äh ...“ „Aber ...“ Tanaka und Nishinoya sehen mit weit aufgerissenen Augen in die Richtung der drei Mädchen. „Ich werde dafür Sorge tragen, Trainer.“ Ein weiterer Junge, der wohl einer der Drittklässler sein muss, tritt ebenfalls vor. „Ich verlasse mich auf dich, Sawamura.“ Trainer Ukai nickt zufrieden, während sich Hitoka erneut zu Keiko lehnt. „Tanaka und Nishinoya sind in der zweiten Klasse. Und sie beide ... naja, sie sind sehr ...“ „Sie sind speziell“, erklingt Kiyokos Stimme, die die genannten Volleyballspieler kühl ansieht. „So kann man es wohl nennen.“ Die Jüngere der beiden Managerinnen kichert und hält sich dabei eine Hand vor den Mund, ehe sie sich wieder Keiko zuwendet. „Und der, der gerade vorgetreten ist, das ist Daichi Sawamura, der Kapitän. Er ist wie Kiyoko ein Drittklässler und wird mit diesem Schuljahr die Karasuno High beenden.“ „Ah, achso.“ Keikos Blick richtet sich auf den Kapitän der Volleyballer, der auf die anderen beiden einredet. Neben ihm steht ein Junge mit silbernen Haaren. „Der neben ihm, das ist Koushi Sugawara, er ist in der gleichen Klasse wie Daichi.“ „Also auch ein Drittklässler.“ „Genau. Und der da auch noch.“ Hitoka deutet auf einen anderen Jungen. Mit seinen längeren braunen und nach hinten genommenen Haaren, dazu dem kleinen Bart am Kinn sieht er nicht wie ein Schüler, sondern schon viel älter aus, zudem erinnert er an einen Samurai. „Das ist Asahi Azumane.“ „Lass mich raten“, Keiko verschränkt ihre Arme vor ihrem Oberkörper, während sich ihre Stimme trocken anhört, „zu Beginn hattest du Angst vor ihm.“ Während Hitoka rot wird und der Aussage damit mehr oder weniger zustimmt, kichert Kiyoko neben ihr und auch der Trainer, der noch bei ihnen steht, lacht laut auf. Keiko sieht zu diesem. „Hatte sie bei Ihnen auch Angst, dass Sie sie umbringen würden?“ Trainer Ukai lacht noch lauter. „Du kennst sie wohl sehr gut.“ Auch die Gefragte schmunzelt. „Ein wenig zumindest.“ Keikos Blick richtet sich auf die restlichen Jungen der Mannschaft, als ihr Blick plötzlich auf einen anderen trifft und sich ihr Gesicht sofort verzieht. „Was will die denn hier?“, tönt die Stimme ihres neuen Erzfeindes durch die Halle. „Das geht dich überhaupt nichts an!“, erwidert Keiko, ehe sie sich herum dreht. „Häh? Woher kennt ihr euch denn?“ Plötzlich steht Tanaka an ihre Seite und starrt von ihr zu Tsukishima. „Wir kennen uns überhaupt nicht! Und daran muss ich auch nichts ändern!“, antwortet Keiko auf der Stelle. „Aber warum ist er dann so komisch zu dir?“ Plötzlich steht der rothaarige Junge, der bereits bei Hitoka im Klassenzimmer war, auf Keikos anderer Seite und sieht sie neugierig an. „Ähm.“ Überfordert sieht sie zwischen den beiden Volleyballspielern hin und her. Kann es sein, dass diese ihr immer näher kommen? „Ich habe gehört, er dass er eben kompliziert ist.“ Sie zuckt mit ihren Schultern und verschränkt ihre Arme. Zufrieden nimmt sie wahr, wie sich Tsukishimas Gesicht auf diese Aussage verzieht. „Da hast du natürlich recht.“ Tanaka zuckt mit seinen Schultern. „Was soll das denn heißen?“, fragt Tsukishima ziemlich verärgert. „Tsukki, komm schon“, murmelt Yamaguchi und zupft seinem Freund am Ärmel der schwarzen Club-Jacke, die dieser trägt. „Was denn? Du bist ja schließlich extrem unverschämt!“ Keiko streckt ihr Kinn vor. „Ich bin unverschämt?“ Tsukishima kommt auf sie zu, ignoriert dabei, dass Yamaguchis Griff an seiner Jacke fester geworden ist, zieht diesen einfach mit sich. Einen Meter vor ihr bleibt er stehen. „Du bist es, die nur im Weg rumsteht!“ „Und du bist es, der mich als Insekt bezeichnet hast!“ Die beiden stehen sich gegenüber und schauen sich mit vor Wut blitzenden Augen an, während es um sie herum still wird. „Tsukishima, du hast was?“, grollt eine Stimme durch den ganzen Raum. Erschrocken zuckt dieser zusammen, ehe er hinter sich sieht, wo Sawamura steht. Bis gerade hätte Keiko den Kapitän noch als freundlichen, jungen Mann bezeichnet, doch jetzt jagt er sogar ihr Angst ein. Vor ein paar Tagen hat sie zu Hitoka gesagt, dass sie Tsukishima furchteinflößend findet, doch diese Aussage muss sie berichtigen. Sawamura ist derjenige, der einem wirklich Angst einjagen kann! „Du hast tatsächlich ein junges Mädchen als Insekt bezeichnet?“ Tsukishima dreht seinen Kopf zur Seite, um den Älteren nicht direkt anzusehen. „Eigentlich nicht wirklich.“ „Du hast es doch bestätigt, als ich dich gefragt habe!“ Keikos Stimme klingt laut durch die Halle. Sie sieht er durch seine Brillengläser sofort mit blitzenden Augen an, vor ihr hat er keine Angst. „Ich habe das nicht gesagt, nur gemeint, wenn du dich angesprochen fühlst ... Also bitte!“ „Du wirst dich sofort bei ihr entschuldigen!“ „Was?“ Ungläubig sieht Tsukishima Sawamura an. „Ich habe sie nicht als Insekt bezeichnet! Sie hat es ja sozusagen selbst getan! Also ist das doch ihre Aussage!“ Und wieder herrscht Stille in der Halle. „Ich dulde es nicht, dass ihr so mit anderen Menschen, geschweige den mit Mädchen umgeht!“ Trainer Ukais Stimme klingt scharf durch den Raum. „Du wirst tun, was Sawamura gesagt hat. Du entschuldigst dich bei ihr!“ „Aber ...“ Tsukishimas Augen wandern von einem zum anderen, man kann ihm ansehen, dass er damit wohl weder gerechnet hat, noch sonderlich begeistert ist. Zuletzt bleibt sein Blick auf Keiko liegen. Die erstarrt im ersten Augenblick, drückt dann ihren Rücken durch. Er darf nicht merken, dass er ihr gerade wieder eine Gänsehaut verursacht. „Hihihi, Tsukishima bekommt Ärger“, erklingt neben dem Mädchen, die mit Verursacherin dieser Situation ist. Der rothaarige Volleyballspieler hat eine Hand vor dem Mund liegen und kichert. „Ja.“ Neben diesem ist der Junge mit dem sonst mürrischem Gesichtsausdruck aufgetaucht, gerade sieht er jedoch sehr zufrieden aus. Anscheinend gefällt beiden die Situation sehr gut. Keiko sieht erneut zu Tsukishima und zuckt kurz zusammen. Seine Augen blitzen geradezu vor Wut und er knirscht mit seinen Zähnen, als er auf sie zutritt, kaum dass ihre Blicke sich getroffen haben. „Es ...“, beginnt er und bricht ab, schließt seine Augen und holt tief Luft. „Es tut mir leid, dass du denkst, dass ich dich als Insekt bezeichnet habe“, bringt er emotionslos hervor, während seine Augen kalt auf sie gerichtet sind. Keiko zieht ihre Augenbrauen zusammen. Soll das etwa eine Entschuldigung gewesen sein? Das bekommt ja jedes zweijährige Kind besser hin. Ihr Blick huscht über die anderen Anwesenden, die wohl alle auf ihre Reaktion warten. Anscheinend scheint das also tatsächlich das Einzige zu sein, das sie von ihm erwarten kann. Seufzend unterdrückt sie ein Augenverdrehen. „Okay“, sagt sie, ehe sie sich einfach umdreht. Ihre Devise lautet, ihn ab sofort einfach zu ignorieren. „Ernsthaft?“ Ignorieren, einfach ignorieren! „Ähm hallo? Ist das etwa alles?“ Ignorieren! „Naja, auch egal. So, ich habe mich entschuldigt. War's das jetzt?“ Keiko linst über ihre Schulter und erkennt, wie Tsukishima Sawamura ansieht. Eigentlich sollte man sagen, er sieht auf ihn hinunter, aber der Kapitän ist so eine Erscheinung, dass es eher wirkt, als würde dieser auf Tsukishima hinunter sehen, obwohl er zu diesem aufblicken muss. Begeistert scheint Sawamura von dieser Entschuldigung nicht zu sein, doch da sie diese wohl angenommen hat, kann er nicht mehr viel sagen. Er schüttelt seufzend seinen Kopf und fährt mit der Hand über sein Gesicht, ehe er über seine Schulter deutet. „Los jetzt, alle aufwärmen. Fünfzehn Runden laufen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)