Regenschauer von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 1: Regenschauer ----------------------- ~~☔~~ “Ich glaube so langsam nicht mehr, dass das mit dem Feuerwerk heute noch etwas wird.” Takeru sieht zum Himmel hinauf, an dem die grauen Wolken immer dunkler und dichter werden. “Da hast du vermutlich recht. Oh man, ich hatte mich wirklich darauf gefreut.” Hikaris Stimme ist die Enttäuschung anzuhören. “Wir werden sicherlich noch eines sehen, nur eben heute nicht.” Takeru sieht seine Freundin lächelnd an, legt ihr einen Arm um die Taille und zieht sie an sich, während er ihr einen Kuss auf die Schläfe haucht. “Ich befürchte das auch. Es sieht nach einem richtigen Sommergewitter aus.” Sora sieht ebenfalls enttäuscht zum Himmel hinauf. “Wir werden die letzte Stunden des Tages auch ohne Feuerwerk überleben.” Yamatos Stimme klingt wie immer völlig emotionslos, doch auch sein Blick ist zum Himmel hinauf gerichtet. “Also meine App sagt, dass es heute nicht regnen wird, daher wird das mit dem Feuerwerk sicherlich klappen.” Mimi hebt ihr Handy mit dem Display zu ihren Freunden, um diesen den Beweis zu ihren Worten zu liefern. “Meinst du wirklich? Ich hab nämlich wirklich Bock auf das Feuerwerk.” Taichi drängt sich neben die Jüngere und sieht auf deren Handy. Breit grinsend hebt er seinen Kopf und wendet sich den anderen zu. “Mimi hat recht, kein Regen!” “Sag ich doch!”, gibt die Jüngere von sich und steckt ihr Handy zufrieden zurück in den kleinen Beutel, den sie an ihrem Handgelenk befestigt hat und der zu ihrem rosa Kimono mit dem lila Obi um ihre Hüfte passt. “So gerne ich der Technik auch vertraue”, erklingt Koushiros Stimme, “ich vertraue den Wolken da oben am Himmel ein wenig mehr und die sehen wirklich nach Regen aus. Und das nicht erst in ein paar Stunden sondern ziemlich bald.” Alle heben ihren Kopf und sehen erneut zu den Regenwolken, die noch dunkler geworden sind. “Es werden sowieso weniger Menschen, merkt ihr das?”, fragt Joey und sieht sich nachdenklich um, während er seine Brille auf seinem Nasenrücken ein Stück nach oben schiebt, ehe er sich seinen Freunden wieder zuwendet. “Und das heißt für mich, dass ich mich auch auf den Heimweg machen werde. Ich habe nächste Woche eine wichtige Prüfung und da darf ich mich auf keinen Fall erkälten, weil ich jetzt in den Regen komme.” “Joey, du bist einen Meme!” Der Angesprochene sieht daraufhin mit weit aufgerissenen Augen zu seinem Freund, der mit dem Zeigefinger auf ihn deutet. “Taichi!”, erklingt Soras Stimme sofort vorwurfsvoll. “Was denn? Er hat doch recht”, gibt Yamato von sich und wird als nächstes mit Soras strafenden Blick angesehen. “Also wir werden auch gehen, oder Hika?” Takeru wendet sich seiner Freundin zu, die sofort zustimmt. “Ja, das werden wir. Ich hatte mich zwar auf das Feuerwerk gefreut, aber nass will ich auch nicht werden.” Hikari ergreift Takerus Hand und verschränkt ihre Finger mit seinen. “Ich bezweifle auch stark, dass bei Regen überhaupt ein Feuerwerk stattfinden wird. Ich schließe mich euch daher an.” Koushiro tritt zu den beiden Jüngsten ihrer Gruppe. “Ich denke, wir gehen auch mit, oder?” Yamato blickt seine Freundin an, die nach einem kurzen Moment zustimmend nickt. “Ja.” Sie dreht ihren Kopf zu ihren besten Freunden. “Wie sieht es mit euch aus?” Mimi hat ihre Arme vor ihrem Oberkörper verschränkt und erwidert den Blick beleidigt. “Ihr wollt alle verschwinden? Es wird nicht regnen, das habe ich euch doch gerade auf meinem Handy gezeigt!” “Ich glaube auch nicht, dass es regnen wird. Ihr seid alle Memen!”, stimmt Taichi ihr zu. “Memen? Wen nennst du hier einen Meme, Yagami?” “Dich, Ishida!” Die beiden besten Freunde funkeln sich wütend an. “Mimi, Taichi.” Sora tritt zwischen die jungen Männer und unterbricht so den Blickkontakt zwischen ihnen. “Seid ihr euch sicher? Ich finde, die Wolken sehen wirklich nach Regen aus und ich will nicht, dass ihr krank werdet.” “Wir werden nicht krank!”, sagt Taichi sofort. “Eben, weil es nicht regnen wird.” Mimi sieht erst den Älteren und dann ihre beste Freundin an, während sie wild nickt. “Wollt ihr nicht lieber …”, beginnt diese erneut. “Nein, ich bleibe hier! Ich will das Feuerwerk sehen! Und wenn ihr es verpasst, weil ihr alle wie kleine Kinder davon rennt, dann seid ihr selbst schuld!” Mimi verschränkt ihre Arme erneut und dreht ihren Kopf beleidigt zur Seite. “Ich will das Feuerwerk auch sehen, das ist Tradition! Also bleibe ich ebenfalls hier! Okay, Mimi?” Taichi sieht die Jüngere unsicher an. Sie streiten eigentlich ständig und darauf hat er heute keine Lust. Sie jedoch erwidert seinen Blick mit leuchtenden Augen. “Ja, wirklich gerne. Dann muss ich nicht alleine hier sein, da halte ich es auch mit dir aus.” Und schon geht es wieder los. Taichi verdreht genervt seine Augen und fragt sich, ob das hier schlau ist. “Onii-Chan, ruf mich an, wenn du morgen krank bist, ich bringe dir dann eine Suppe.” Hikari lächelt ihren Bruder an. Der verdreht erneut seine Augen. “Ich werde nicht krank werden!” “Von wegen. Männergrippe, ich sehe es schon kommen”, murmelt Sora leise und erntet ein Lachen ihres Freundes. “Na gut, dann duscht ihr mal schön, wir sehen uns die Tage.” Yamato hebt eine Hand zum Gruß, dreht sich dann einfach herum und zieht Sora mit sich, die gerade noch winken kann und ihm dann in ihrem Kimono hinterher stolpert. Hikari, Takeru, Joey und Koushiro wirken verdutzt über den abrupten Abschied, ehe sie sich ebenfalls von Mimi und Taichi verabschieden und dem Paar hinterher eilen, das schon ein Stück Vorsprung hat. “Solche Memen!”, zischt Mimi. “Aber total, einfach nur Angsthasen. Ich meine, selbst wenn es jetzt regnen sollte, so ein paar Wassertropfen machen schließlich nichts aus!” Auf diese Aussage wirft Mimi ihm einen vernichtenden Blick zu, der ihn sofort zusammenzucken lässt. “Es wird nicht regnen, klar?” ~~☔~~ “Schnell hier rein, Mimi!” Taichi hebt die Haustüre des Hauses, in dem er wohnt auf und Mimi huscht an ihm vorbei. “Ach verdammt”, flucht sie laut, als sie endlich im Trocknen ankommt. Sie und Taichi tauschen einen Blick, dann lachen beide laut los. Sowohl Mimis rosa Kimono als auch Taichis dunkler Yukata sind klatschnass und hängen nur noch an ihnen herunter, ebenso ihre Haare. Der in Mimis App nicht angekündigter Regenguss hat sie ordentlich durchnässt, sodass ihnen das Wasser gefühlt in Strömen sowohl aus den Haaren als auch aus der Kleidung fließt. “Vielleicht hätten wir auf die anderen hören sollen”, murmelt Taichi. “Ja, das schon”, stimmt Mimi ihm zu. Erneut wechseln sie einen Blick. “Das werden wir ihnen gegenüber auf keinen Fall zugeben!” Der Ältere sieht Mimi beschwichtigend an. Diese hat ihre Augenbrauen gehoben. “Natürlich, was denkst du denn? Wie als ob ich das machen würde!” Die beiden nicken sich zu, dann deutete auf Taichi auf die Treppe. “Machen wir, dass wir hoch ins Warme kommen.” “Ja, bitte.” Mimi folgt dem Älteren, der zielgerichtet zu seiner Wohnungstüre hinaufläuft. Er wohnt in der Nähe des Parks, in dem sie gerade vom Regenschauer überrascht wurden. Es war daher naheliegend gewesen, hierher zu kommen, vor allem, da es draußen immer noch so regnet, als würde die Welt untergehen. Kaum dass sie in seinem Wohnungsflur stehen, dreht er sich zu Mimi um. “Magst du vielleicht eine warme Dusche nehmen? Nicht, dass du dich doch noch erkältest.” Sie sieht ihn überrascht an, ehe sie nickt. “Ja, das wäre schön. Es ist wirklich kalt in den nassen Sachen … und …”, ihre Wangen bekommen einen zarten Rotschimmer, “hast du mir vielleicht irgendetwas zum Anziehen?” Als sich seinen Augen weiten, verdreht sie die ihren. “Tai! Was denkst du denn? Soll ich den nassen Kimono wieder anziehen? Du hast mir doch sicher eine Jogginghose, ein T-Shirt? Das kann ich doch anziehen und dir dann wieder geben, wenn ich es gewaschen habe. Oh, Socken und vielleicht eine Boxershort wären ganz toll.” “Ähm …” Mit hochrotem Kopf nickt Taichi. “Ja, ja. Hab ich … Warte kurz …” Er läuft in das kleine Badezimmer und zieht dort Handtücher aus einem Regal. “Hier. Duschgel und Zeug ist da im Schrank.” Er deutet auf diesen. “Oder eben in der Dusche.” Mimi, die ihm gefolgt ist, nickt. “Okay.” “Gut, ich suche dir etwas zum Anziehen und lege es vor die Badezimmertüre, ja?” Damit dreht er sich herum und geht zum Badezimmer hinaus. “Tai?”, hält ihn ihre Stimme auf und fragend sieht er über seine Schulter. “Danke dir.” Ein Lächeln liegt auf ihren Zügen. Er erwidert es. “Gerne. Dann bis nachher.” ~~☔~~ Eine halbe Stunde später tritt Mimi in Taichis Wohnzimmer, wo dieser an seiner Küchentheke steht und in einer Zeitschrift blättert. Als er sie hereinkommen hört, dreht er sich herum und erstarrt. Sie trägt seine Kleidung, die ihr selbstverständlich viel zu groß ist. Das blaue T-Shirt steckt in der schwarzen Trainingshose, die sie in der Mitte an den Bändeln fest zusammengebunden hat, die Hosenbeine hochgekrempelt. Seine Socken hat sie nicht angezogen, sie ist barfuss. Mit einem Handtuch fährt sie durch ihre noch nassen, braunen Locken. Ohne die Schminke wirkt sie jünger, es tut ihrer Schönheit jedoch keinen Abbruch. Sie wirkt sehr süß, so wie sie aussieht. “Hat …”, er muss schlucken, “hat alles geklappt?” Erstaunt sieht Mimi ihn an, ehe sie grinsen muss. “Also duschen ist tatsächlich nicht so schwer. Aber falls du eigentlich das gemeint hast, ja, es hat mir richtig gut getan. Im Gegensatz zu dem Regen war es nicht kalt sondern angenehm warm.” “Das … ähm ja, genau.” Taichi will sich mit der Hand durch die Haare fahren und stellt fest, dass er ja auch noch klatschnass ist, auch wenn er sich vorher etwas anderes als den Yukata angezogen hat. “Ich springe auch schnell unter die Dusche, fühle du dich wie Zuhause.” “Werde ich.” Mimis Blick folgt ihm, als er das Wohnzimmer verlässt. Als Taichi ins Bad eintritt, zieht er bereits sein Oberteil aus. Kaum dass er den Raum betreten hat, bleibt er wie erstarrt stehen und seine Augen weiten sich. Mimi hat ihre Kleidung ausgezogen und zum Trocknen ausgebreitet. Ihr Kimono und der Obi hängen über dem Wäscheständer, der in einer Ecke steht. Doch was ihm ins Auge gefallen ist, ist ihr BH, der an einem der Haken an der Wand hängt, daneben ihr Slip. Oh Gott! Schnell dreht er sich herum und flieht unter die Dusche. Doch diese hat eine Glaswand und so gleitet sein Blick immer wieder zu den Kleidungsstücken. Jedes Mal zwingt er sich, woanders hinzusehen. Und anstatt die warme Dusche zu genießen, macht er so schnell wie möglich, um aus diesem Zimmer wieder heraus zu kommen. Gerade als er nach seinem Handtuch greift um sich abzutrocknen, klopft es an der Türe. “Tai?”, dringt Mimis Stimme zu ihm. “Ja?” “Ich würde gerne einen Tee machen. Willst du auch einen?” “Gerne.” “Und … wo finde ich den Tee?” Taichi blinzelt, dann lachte er. “Im Hängeschrank ganz links. Ich bin auch gleich fertig.” “Gut, dann bis gleich.” Er sieht noch einen Augenblick auf das Türblatt, dann richtet er seine Aufmerksamkeit wieder auf das Handtuch, um sich abzutrocknen. Als er fünf Minuten später ins Wohnzimmer zurückkehrt, ist seine unerwartete Besucherin gerade dabei, heißes Wasser in zwei Tassen zu füllen, die auf der Theke stehen und in denen jeweils ein Teebeutel hängt. Sie sieht zu ihm auf und schmunzelt. “Und, hat bei dir alles geklappt?” Ihrem Grinsen kann er entnehmen, dass sie ihn aufziehen will. “Gerade so”, witzelt er. Sie grinst immer noch. “Ich muss gestehen, ich habe bei deinem Talent schon erwartet, dass du unter der Dusche ausrutscht und ich dich dann retten muss … und du dabei splitterfasernackt bist.” Taichis Augen weiten sich, dann schüttelt er schnell seinen Kopf. “Na zum Glück nicht, das wäre wirklich peinlich gewesen.” “Richtig.” Mimi deutet auf die Tassen vor sich. “Da, für dich. Und was jetzt?” Ihr Blick richtet sich auf das Fenster in Taichis Wohnzimmer, nachdem sie ihre eigene Tasse ergriffen hat. “Da draußen regnet es immer noch Bindfäden … dumme App …” “Oh, ja … hmm …” Taichi runzelt nachdenklich seine Stirn. “Also … wenn du magst, können wir noch einen Film schauen.” “Das finde ich eine gute Idee.” Ein paar Minuten später sitzen sie auf Taichis Sofa. Dieser zappt durch einen Streamingdienst und gemeinsam diskutieren sie, was sie nun anschauen wollen. Schließlich einigt sich Mimi auf eine Romanze. Taichi startet augenrollend den Film, doch eine Chance hatte er keine Sekunde gegen sie. Er legt die Fernbedienung zur Seite und greift nach der Chipstüte, die er sofort öffnet. “Hattest du nicht genug zu essen? Du hast vorher fast jede Essensbude abgeklappert”, stellt Mimi spitz fest. “Wir schauen einen Film an, Tachikawa, da gehören Chips dazu!”, murrt der Angesprochene und hebt ihr gleich darauf die Tüte entgegen. “Auch was?” Sie runzelt ihre Stirn und schüttelt ihren Kopf. “Natürlich nicht! Ich hatte genug zum Essen.” Es ist schon einige Zeit vergangen und Taichi grinst, während er erneut in die Chipstüte greift. “Willst du doch?”, fragt er und hebt die Tüte zum wiederholten Mal zu seiner Nebensitzerin, die schon eine Weile hin und her rutscht, zudem hat er ihre Blicke auf die Tüte in seinen Händen bemerkt. “Nein! Ich will schließlich nicht zunehmen!”, zischt sie und verschränkt ihre Arme vor ihrem Oberkörper, doch wieder landet ihr Blick aus den Augenwinkeln auf der Chipstüte. Taichi pausiert den Film und wendet sich Mimi zu. “Jetzt komm schon Mimi, greif zu. Du siehst toll aus und daran wird sich sicherlich nichts ändern, nur weil du jetzt einen Chip … oder auch mehrere isst.” Auf diese Aussage weiten sich ihre Augen erstaunt. “Du findest, dass ich toll aussehe?” Auch seine Augen weiten sich erschrocken. “Das … also … das hast du falsch verstanden!” “Was? Willst du damit etwa sagen, dass ich nicht toll aussehe? Ganz im Gegenteil, dass ich schrecklich aussehe? Etwa, weil ich ungeschminkt bin?” Taichi fröstelt es mit einmal. Ihre Stimme hat plötzlich einen eiskalten Unterton und vorsichtig sieht er zu ihr. Seine Aussage ist wohl nicht sehr schlau gewesen. “Ähm … n-nein, du s-siehst wirklich g-ganz t-toll aus”, stottert er. Ihre Augenbrauen berühren fast ihren Haaransatz, soweit, wie sie sie nach oben gezogen hat. Er blinzelt, dann setzt er sich aufrecht hin und sieht sie ernst an. “Also … ja, doch. Ich finde … dass du toll aussiehst. Du bist sehr hübsch, immer. Auch ungeschminkt. Du bist eine, wie sagt man? - natürliche Schönheit …” Und nun legt sich ein strahlendes Lächeln auf ihre Züge. “Du bist süß, Tai. Vielen Dank dafür.” Ehe Taichi etwas entgegnen oder sagen kann, greift Mimi in die Chipstüte und schiebt sich eine Hand voll in den Mund, dann deutet sie auf den Fernseher. “Los, weiterlaufen lassen.” ~~☔~~ “Okay, es regnet immer noch. Sollten die Wolken nicht endlich mal leer sein? Das ist ja unter aller Sau!” Mimi steht vor Taichis Fenster und sieht hinaus. Der Regen hat nicht nur nicht nachgelassen, sondern wirkt sogar so, als wäre er noch stärker geworden. “Hmm … wenn du willst, dann kannst du einfach hier schlafen.” Taichi tritt neben sie und berührt sie einen Moment sanft an ihrem Rücken “Was?” Mimi sieht ihn überrascht an. “Naja, bei dem Regen will ich dich nicht unbedingt rausschicken, außerdem ist es schon fast zwei Uhr morgens.” Er zuckt mit seinen Schultern und sieht auf seine Füße, scheint ihrem Blick auszuweichen, während seine Wangen einen roten Schimmer annehmen. “Du bist echt süß, Tai.” Mimi kann nicht anders als zu lächeln. “Ach quatsch”, murmelt er unsicher, ehe er hinter sich in Richtung seines Schlafzimmers deutet. “Du darfst natürlich in meinem Bett schlafen, ich schlafe hier auf dem Sofa.” Sofort schüttelt sie ihren Kopf. “Nein, ich kann doch nicht einfach in dein Bett liegen.” “Aber du bist mein Gast.” Er erwidert ihren Blick ernst. Mimi legt ihren Kopf schräg. Ihr Herz schlägt schneller. Sie hatten eine wirklich tolle Zeit miteinander. Schon vorher, als sie alleine gewesen waren, als sie in den Regen gekommen waren und dann auch hier. Er hat mit ihr geflirtet, da ist sie sicher … und sie hat es sich gewünscht, wünscht es sich schon länger. Und daher … “Du … kannst auch in deinem Bett schlafen”, gibt sie von sich und greift nach seinem Handgelenk. Er sieht verwirrt aus. “Ähm … wie gesagt, du bist mein Gast, du musst wirklich nicht auf dem Sofa liegen und …” Ehe er weitersprechen kann, wird er von Mimi unterbrochen und reißt seine Augen weit auf. “Nein … ich meinte damit, dass du auch in deinem Bett schlafen kannst.” “Du … du … also … du … und … ich …”, stottert Taichi, bringt keinen ganzen Satz heraus. Mimi dreht sich herum, sodass sie ihm direkt gegenüber steht und greift mit beiden Händen nach seinen. “Tai … hast du es bisher noch nicht bemerkt?” Sie sieht ihn von unten mit großen Augen unter ihren Wimpern hervor an. Er blinzelt immer noch und wirkt total verwirrt. “Ich … Mensch Taichi, ich bin total in dich verknallt … Du weißt gar nicht, wie toll ich es fand, heute mit dir alleine zu sein und auch noch, mit dir hierher zu kommen!” Ihre Wangen sind rot, ihr Herz schlägt unglaublich stark in ihrem Brustkorb und sie ist sich sicher, dass man das von außen doch sehen muss! Trotzdem ist ihre Stimme fest. “Du … du …”, bringt er erneut hervor und klingt nicht intelligenter als zuvor. “Weißt du, ich habe mich bisher nie getraut, es dir zu sagen …” “Seit … wann?” Endlich kommt doch ein ganzer Satz hervor. Sie zuckt mit ihren Schultern. “Seit … zwei oder drei Jahren?” Wieder werden seine Augen riesengroß und auch sein Mund steht offen. “Jetzt schau nicht so”, schießt es aus ihr heraus. “Ich hab mich halt nicht getraut, es dir zu sagen. Aber … ich wäre doof, wenn ich diese Chance jetzt nicht nutzen würde!” Als er wieder nichts sagt, löst sie ihre Hände von seinen und verschränkt ihre Arme, während sie ihn verunsichert ansieht. “Du könntest jetzt etwas sagen, dass ich nicht total dumm dastehe! Und wenn du mich jetzt blöd findest, dann gib mir wenigstens einen Schirm, denn dann will ich auf keinen Fall hier bleiben.” Immer noch kommt kein Wort hervor, daher dreht sie sich herum. “Okay, ich habe es verstanden.” Ihre Stimme zittert und sie dreht sich herum. “Ich gehe dann lieber nach Hause …” Sie ist noch keine zwei Schritte weit gekommen, da schließt sich Taichis Hand um ihr Handgelenk und hält sie auf. “Du … du hättest etwas sagen sollen! Dann hätte ich mich die letzten Jahre Matt gegenüber nicht so lächerlich gemacht, weil ich mich ausgerechnet in die Prinzessin verknallt habe, mit der ich die ganze Zeit eigentlich nur streite und die mich nie so mögen wird, wie ich sie. Im Gegenteil, die mich eigentlich gar nicht richtig leiden kann, denn sonst würden wir ja nicht ständig miteinander streiten.” Nun ist sie es, die ihn mit großen Augen ungläubig anstarrt. “W-was?” Taichi grinst schief. “Naja … wir streiten wirklich viel …” Ein Schulterzucken folgt auf diese Aussage. “Ich will nur deine Aufmerksamkeit …” “Und ich deine …” “Hmm …” “Ja …” Sie sehen sich an, dann grinst Taichi. “Wir werden trotzdem weiterhin streiten, oder?” “Vermutlich.” Ein Lachen folgt, dann hebt Mimi ihre Hände und legt sie an seine Wangen. “Aber jetzt … habe ich keine Lust zu streiten … außerdem wollten wir gerade ins Bett.” Und dann zieht sie ihn zu sich hinunter und legt ihre Lippen auf seine. ~~☔~Ende~☔~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)