Last christmas without you von Seredhiel ================================================================================ Kapitel 1: Adventswochenende bei den Wölfen ------------------------------------------- Wie jedes Jahr freuten sich die jungen Wölfe darauf mit Masaru in den Norden zu fahren. Seit Masaru alt genug war, um in seiner Form unerkannt zu reisen, machte er diesen Tripp mit seinen jüngeren Geschwistern. Mit der Zeit kamen auch die Jungwölfe der anderen Familien mit. Das störte Masaru absolut nicht. Im Gegenteil, es war für die Kinder umso schöner. Das war jedes Mal unglaublich die Freude der Kinder zu sehen. Mittlerweile wurde er von seinen Eltern und auch Hana begleitet, denn die Kleinen waren nicht so einfach zu bändigen, doch so hatten sie eine gute Chance. “Geht es endlich los?”, nörgelte Lilly zum gefühlt tausendsten Mal. Sie war so hibbelig und aufgeregt, denn sie freute sich schon auf den Ausflug. “Nur mit der Ruhe, Sweety... wir haben noch nicht alles eingepackt. Wir werden morgen Mittag los fliegen”, erinnerte Masaru seine kleine Schwester und schmunzelte, da sie einen Schmollmund zog. “Warum fliegen wir denn nicht heute?”, grummelte sie leise vor sich hin und ihr Zwillingsbruder seufzte nur. “Sweety... sei nicht so ungeduldig... jedes Jahr machen wir das immer zum 1. Adventswochenende und dieses ist nun mal erst morgen”, erklärte Masaru so ruhig wie möglich. Erneut meckerte die Kleine, aber sie ging in ihr Zimmer, da sie bei ihrem ältesten Bruder damit nichts erreichen würde. Das war ihr bereits bekannt. Denn das war nicht das erste Mal, dass sie das versucht hatte. Yusei sah kopfschüttelnd ihr nach. “Wie kannst du da immer so ruhig bleiben, Masa?”, fragte er und leise lachte der Ältere. “Ich habe schon alle unsere Schwestern miterlebt und Lilly ist sogar noch handzahm”, erklärte er und hockte sich zu seinem Bruder. “Sie ist nur etwas ungeduldig, aber das kennen wir doch nicht anders. Deshalb immer lieb bleiben. Sie sind nämlich unsere Schwestern und wir passen immer auf sie auf”, zwinkerte er noch und Yusei grummelte leicht, aber nickte. Der kleine Junge ging nun ebenfalls in sein Zimmer und Masaru grinste leicht. Seine Geschwister waren alle sehr unterschiedlich und alle liebte er genau dafür. “Du wirst wirklich mal ein toller Papa werden, Großer”, hörte er schon die Stimme seiner Mutter. Kurz seufzte er, erhob sich und sah zu ihr rüber. “Das hatten wir schon, Mama... erst wenn die Richtige da ist”, zwinkerte er und nun seufzte Ayame. “Ich weiß... aber dennoch...”, begann sie. “Alles wird gut, Mama... die Eine werde ich noch finden”, unterbrach er sie rasch, denn eigentlich hatte er diese Eine bereits gefunden. Leider war sie ihm kurz darauf entwischt. Um aus der Sache raus zu kommen und das Thema zu wechseln, erinnerte er sie an ihr Vorhaben. “Aber nun sollten wir alles fertig packen, damit wir morgen pünktlich los können. Sonst wird Lilly mehr als grummelig sein.” “Oh... stimmt... sie ist ja immer so ungeduldig”, kicherte nun seine Mutter und er musste sich ein Lachen verkneifen. Sein Plan hatte tatsächlich funktioniert und sie organisierten nun alles Notwendige für ihren Trip. Zwei Tage würden sie unterwegs sein, demnach brauchten sie einige Wechselsachen. Dies hatten sie für alle Kinder zusammen gesucht und jeder würde eine kleine Reisetasche bekommen. Nachdem alles gepackt war, gingen sie nochmal alle zusammen durch. Mittlerweile waren Hanna und Koga ebenfalls daheim angekommen. Zusammen sprachen sie noch den Ablauf und würden wie jedes Jahr nach Kanada fliegen. Natürlich alles Icognito mit einem Flugzeug. Denn für die Kleineren wäre die Strecke zu anstrengend. “Also wir fahren pünktlich um 12 zum Flughafen. Die Maschine fliegt gegen 13 Uhr los”, begann Hanna die Fakten erneut auf zu zählen. “Gegen Abend sind wir oben in den Unterkünften?” “Korrekt... der kanadische Polarwolfsclan hat alles wieder bereit gestellt”, erklärte Koga, da er mit dem Alphapaar vor wenigen Minuten noch telefoniert hatte. “Großartig... dafür machen wir im Sommer wieder Camp”, meinte Ayame lächelnd. Auf diese Weise konnten die Jungwölfe sich austauschen, konnten neues lernen und waren dennoch geschützt. Sowohl Koga als auch Ayame war es wichtig mit den anderen Rudeln gut aus zu kommen und solche Ausflüge stärkten ihr Band umso mehr. “Kommen diesmal auch einige von ihnen vorbei, wenn sie Skifahren oder mit dem Snowboard unterwegs sind?”, fragte Hanna neugierig und kurz zuckte Koga mit den Schultern. “Das werden wir wohl erst vor Ort sehen”, meinte Ayame, da sie auch noch keine Rückmeldung diesbezüglich hatte. “Also wie üblich... ich fahre Ski mit denen, die mit wollen, Papa macht den Kurs mit dem Snowboard und Mama und Masa sind mit der vermutlichen Mehrheit beim Schlitten fahren, oder?”, wollte Hanna die Aufgaben vor Ort bereden. “Genau so machen wird das. Wir haben zwar schon ein paar Ältere dabei, aber die meisten werden wohl lieber mit dem Schlitten den Berg runter fahren”, meinte Masaru grinsend und wusste genau, dass Lilly eine von ihnen war. “Hoffen wir, dass wir mit ihrer Ausdauer mit halten können”, lachte Hanna leise und damit war soweit alles geklärt. Daher ging sie in ihr Zimmer, um noch etwas zu schlafen. “Und die Brüder kommen dann im Laufe kommender Woche?”, fragte Masaru nach und Koga nickte. “Mhm... das wird hoffentlich auch unser letztes Mal ohne Kagome sein”, meinte Ayame hoffnungsvoll. Beide Männer nickten und Masaru war schon ganz gespannt auf diese junge Frau, von der er sehr viel gehört hatte. “Mal sehen, ob wir die Feier diesmal besinnlich halten können oder ob es mal wieder in einer Katastrophe endet”, schmunzelte Koga. Diese Vorweihnachtszeit und Weihnachten selbst waren schwer für Inu und der Wolf konnte seinen Freund da sehr gut verstehen. “Ach solche Katastrophen waren es nun auch nicht”, lachte Ayame und verschwand mit ihrem Mann, denn sie mussten sich auch noch erholen. Lachend sah Masaru seinen Eltern nach und sah zu, dass er so schnell wie möglich wegkommen. Er kannte sie gut genug, um zu wissen, dass er jetzt lieber nicht daheim sein wollen würde. Daher führte ihn sein Weg in die Stadt, denn da hatte er eine kleine Wohnung, die er genau in solchen Momenten nutzte. Dort entspannte er noch ein wenig, erledigte einige Telefonate und packte natürlich auch seine Klamotten. Erst kurz nach Mitternacht legte er sich schlafen, da er in der Früh wieder beim Rudel sein wollte. Der nächste Tag brach schnell an und in den frühen Morgenstunden kam Masaru gerade wieder in seinem Elternhaus an. Er schmunzelte, da seine Eltern noch schliefen, Hanna etwas planlos herum wuselte, Lilly aufgedreht herum hüpfte und Yusei gähnend am Küchentisch hockte. Über dieses verhalten konnte Masarau nur den Kopf schütteln. Bevor er etwas sagen würde, holte er sich einen Kaffee und machte einen Kakao für seinen kleinen Bruder. Danach setzte er sich zu Yusei. Dieser gähnte noch einmal und rieb sich über die Augen. Schmunzelnd schob Masaru ihm einen Kakao hin. “Oh”, hauchte der kleine Junge und blinzelte. Direkt schnappte er sich die Tasse und nippte daran. “Lecker”, seufzte er zu frieden. “Absolut... und danach wecken wir Mama und Papa”, grinste der ältere Wolf verschwörerisch. “Au ja”, freute sich der Kleine schon riesig darauf. Die beiden genossen ihr Getränk und tatsächlich wurde der kleine Junge dadurch wacher. Kaum hatten sie ausgetrunken, schon schlichen sie sich aus der Küche rüber ins Schlafzimmer ihrer Eltern. Sofort nahm der Junge Anlauf und landete mit einem sagenhaften Sprung auf dem Bett seiner Eltern. Kichernd sprang er auf der Matratze herum und wurde schließlich von Ayame gepackt, die mit ihm ordentlich knuddelte. Leise meckerte Yusei und Masaru grinste leicht. Als auch noch Koga seinem jüngsten Sohn durch die Haare wuschelte, war alles vorbei. “Mensch, Papa... ich bin schon groß... lass das”, grummelte Yusei los und brachte damit alle anderen zum Lachen. “Egal wie groß du bist... du wirst immer unser Sohn bleiben”, meinte Ayame und zwinkerte. “Frag Masa... er ist trotz seines Alters immer noch unser kleiner Junge”, grinste sie nun breiter und mit großen Augen sah Yusei zu seinem Bruder rüber. Er konnte scheinbar nicht glauben, was seine Mama da gerade erzählte. “Mama... mach ihm keine Angst”, amüsierte sich Masaru und kurz schnaubte Ayame. “Als ob ich meinen Kindern Angst machen würde”, empörte sie sich und Masaru schüttelte nur den Kopf. “Los aufstehen... sonst schicke ich Lilly in zwei Minuten zu euch”, grinste Masaru nun. Er musste dringend das Thema wechseln, denn man konnte nur verlieren, wenn man etwas gegen seine Mutter sagen würde. Schnell nutzte auch Yusei den Moment und schlüpfte aus der Umarmung, um zu seinem Bruder zu rennen. Zusammen verließen sie den Raum und gingen zu Hanna und Lilly. Mit einer hochgezogenen Augenbraue beobachtete Masaru seine Schwestern und erkannte immer mehr Züge seiner Mutter in ihnen. “Oh man... die sind ja immer noch so drauf”, brachte Yusei heraus und war einen Augenblick wirklich schockiert. “Wir kennen es doch nicht anders, oder?”, fragte Masaru nach einer Weile und sein Bruder kicherte leise. So waren sie wirklich schon immer und daher konnten sie sich noch etwas amüsieren, bis alle anderen so langsam so weit waren. Nach und nach trudelten alle mittlerweile ein und Masaru war sogar erstaunt, dass sie ausnahmsweise pünktlich los konnten. Dies war ein seltener Fall und doch kam es ab und zu vor. Gemeinsam waren sie auf dem Weg zum Flughafen und somit schon im Flugmodus. Diesmal kamen wieder sehr viele von den jungen Wölfen mit. Aber auch welche, die noch nie dabei waren. Das würde sicher interessant werden, sobald sie zum ersten Mal das ungewohnte Wetter sehen würden. Mehrere Stunden später landeten sie schließlich auf dem privaten Flugplatz weit abgeschieden von den Großstädten. Dort konnten die Kleinen sich in Ruhe umsehen und sich ebenso an das neue Klima gewöhnen. Denn es waren ziemliche Gegensätze. “WOW”, kam es kollektiv von allen Kindern und Masaru grinste leicht. Allein dafür hatte es sich schon gelohnt, diesen Ausflug zu organisieren. “Dieses Jahr liegt sogar viel mehr Schnee als letztes Mal”, strahlte Lilly und hüpfte bereits durch die weiße Landschaft. Kopfschüttelnd folgte er seiner Schwester und beobachtete ihr sonniges Gemüt. Sie lachte und tanzte im Schnee und ließ sich irgendwann hinein plumpsen, nur um einen Schneeengel zu machen. Das sah einfach wundervoll aus. Mit ihrer Art steckte sie die anderen Kinder damit an. Das erfreute die Erwachsenen sehr, denn die anfängliche Schüchternheit hatten die ‘Neulinge’ gerade abgelegt und hatten viel Spaß zusammen. Zum Glück hatte Ayame sie alle dazu verdonnert die Schneeanzüge an zu ziehen. Zwar hatten Wölfe eine höhere Körpertemperatur und sie würden nie so schnell frieren, jedoch wollte sie dahingehend kein Risiko eingehen. Das Ganze hatte auch etwas Positives, denn so würden sie sich daran gewöhnen, Menschenkleidung zu tragen und sich an ihre Umgebung zu gewöhnen. Da sie diese tragen müssten, wenn sie irgendwann mal unter den Menschen leben wollen würden. “Tobt euch in Ruhe aus”, meinte Koga und Masaru schmunzelte darüber. Sein Vater war bei solchen Augenblicken oftmals wie ein kleines Kind. Amüsiert schüttelte Masaru den Kopf. Das war mal wieder typisch für ihre Ausflüge. “Huch?”, wunderte er sich und blickte zu Lilly, da diese gerade an seinem Hosenbein zog. “Spielen wir noch zusammen, Masa?”, fragte sie und machte große Kulleraugen. Verwundert blinzelte er mehrmals, ehe er leicht grinste und nickte. “Natürlich... lass uns noch gemeinsam spielen”, stimmte er ihr zu und sogleich kümmerte er sich um die Kinder. Da viele nicht wussten, was man im Schnee machen konnte, zeigte er ihnen alle verschiedenen Möglichkeiten. Zum einen konnten sie Schneeengel machen, genau wie Lilly es ihnen zuvor gezeigt hatte. Zum anderen erklärte er ihnen, was eine Schneeballschlacht war. Das machte allen enorm viel Spaß, wobei die Kinder sich alle gegen die Erwachsenen verbündet hatten. Nach einer Weile waren sie alle erschöpft und sie machten sich auf den Weg zur Unterkunft. Dort verteilten sie die Räume, aber auch die Aufgaben, die sie übernehmen müssten. Natürlich würden alle mit anpacken müssen. Anders würde solch ein Ausflug auch nicht klappen. Kaum war alles besprochen, schon machten sie gemeinsam das Abendessen und besprachen den Plan für den kommenden Tag. Sie würden sehr früh anfangen kleine Essensboxen vor zu bereiten, danach gäbe es Frühstück und sie würden sich auf den Weg zu den Pisten machen. Noch einmal teilten sie die Kinder den Gruppen ein, damit sie nicht durcheinander kommen konnten, wer was machen wollte. Sehr früh gingen alle zu Bett, um sich aus zu ruhen, denn sie brauchten jede Menge Kraft für den bevorstehenden Tag. Tatsächlich war die Nacht recht ruhig und viel zu kurz für die Erwachsenen, doch für die strahlenden Kinderaugen machten sie dies gerne. Nachdem sie die Pisten erreicht hatten, kamen auch einige vom Polarrudel ebenfalls vorbei. Die Kinder spielten zusammen, fuhren mit den Skiern, Snowboards oder den Schlitten herunter, doch machten sie ebenfalls einige Rennen. Es war ein perfekter Einstieg in den Tag. “Die Idee ist heute noch genial”, wurde Masaru gelobt und er blickte zu dem älteren Polarwolf neben sich. Liam war vom Alter her jünger als Koga. Dennoch waren sie mit ihm stets per du. Seit sie sich kennen gelernt haben, hatten sie sich dies angeboten. Er hatte auf einer Seite ein Yokaimal. Das war sehr selten und das machte ihn irgendwie auch besonders. “Die Kinder müssen sich doch irgendwie an die unterschiedlichen Wetterbedingungen gewöhnen. Am besten funktioniert das, wenn sie Spaß dabei haben”, erklärte er und lächelte den Wolf an. Auch wenn es sich komisch anhörte, doch Masaru fühlte sich bei den Polarwölfen sehr wohl. Sie waren ein tolles Rudel und aufgeschlossen, genauso wie ihr eigenes. Bei ihnen lebten ebenso andere Wölfe und viele hatten sogar Mischehen. Das gefiel Masaru sehr, denn das zeigte nur den Fortschritt. Allen voran war das Heilerpaar ein großes Vorbild für andere. Genauer gesagt stand gerade der Heiler neben Masaru. Liam hatte einen Rotwolf als Gefährtin. Er mochte es, wenn er die Möglichkeit hatte mit Koga oder Masaru solche Momente zu erleben oder einfach nur mit ihnen zu reden. “Wie geht es deiner Frau?”, interessierte sich Masaru für das Leben des Anderen. “Sehr gut... sie lässt dich lieb grüßen”, lächelte Liam und betrachtete die spielenden Kinder. “Eigentlich wollte sie heute mitkommen, aber sie hat sich spontan dazu entschlossen, unsere Tochter zu besuchen.” “Und du wolltest nicht mit fahren?”, lachte leise Masaru. Er wusste, dass der andere seinen Damen gerne den Freiraum gab. Genauso machte dies Koga auch, wenn seine Frau mit ihren Töchtern einen Mädchentag machen wollte. “Och... ich denke meine Mädels wollen etwas Zeit für sich haben”, stieg Liam in das Lachen mit ein. Dieser freundschaftliche Umgang war typisch unter ihnen, denn sie kannten sich mittlerweile seit knapp zweihundert Jahren. Jedoch kam Masaru noch nicht in den Genuss, die Tochter des Heilerpaares kennen zu lernen. Jedes Mal hatten sie sich verpasst, wenn einer von ihnen ausnahmsweise in Kanada war. Doch sein Gefühl sagte ihm, dass er früher oder später der jungen Damen begegnen würde. “Grüß sie lieb von uns, vielleicht schaffe ich es in den nächsten Monaten vorbei zu kommen. Wir brauchen bald wieder die Kräutermischung für unsere Hanyous”, sprach Masaru lächelnd aus und direkt nickte der Polarwolf. “Du bist uns jederzeit willkommen, Masa”, ergänzte Liam und damit war dies ebenfalls geklärt. Diese Aussage erfreute Masaru sehr und er würde sich vornehmen, sie öfters zu besuchen, sofern seine Zeit dies zulassen würde. Gegen Mittag aßen sie gemeinsam die mitgebrachten Essensboxen. Ayame und Hanna hatten sogar viel zu viele vorbereitet. Aber das war halb so schlimm, denn diese wurden so oder so gegessen. Danach fuhren alle noch einmal die Pisten herunter und tollten im Schnee. Viele nutzen die Gelegenheit und verwandelten sich, um in den Wäldern zu laufen. Sogar Koga und Ayame machten dies, da sie in ihrer Heimat kaum dazu Zeit hatten, sich einen richtigen Auslauf zu gönnen. Leider endete dieser Tag wie alle anderen. Am späten Abend verabschiedeten sie sich voneinander und die Polarwölfe kehrten zurück zu ihrem Rudel. Alle anderen würden noch eine Nacht bleiben, bevor sie wieder zurück fliegen würden. Das wäre am besten, denn so würden die Kinder etwas runter kommen können und sich von der Gegend verabschieden können. Lächelnd saß Masaru noch mit Hanna und seinen Eltern zusammen und ließen den Tag Revue passieren. “Es war toll, dass Liam noch mit den Kindern kam”, meinte Ayame lächelnd. “Das stimmt... seine Frau wollte auch kommen, aber da kam ein Mutter-Tochter-Tag dazwischen”, fügte Masaru an und Hanna kicherte, da sie solche Tage sehr gut kannte. “Stimmt... das hätte ich ja fast vergessen, dass sie eine Tochter haben”, schmunzelte Koga und lehnte sich zurück. “Habt ihr sie denn schon einmal gesehen?”, wollte Masaru von seinen Eltern wissen. “Natürlich... sie ist eher schüchtern, aber sehr lieb... ganz die Mama mit den roten Haaren”, kicherte Ayame leise. Für einen Moment blinzelte Masaru, doch er verwarf seinen Gedanken wieder, denn das wäre bestimmt nicht dieselbe Dame. “Und doch auch schlagfertig wie ihr Vater”, meinte Koga amüsiert. “Doch das letzte Mal sah ich sie vor knapp 50 Jahren. Sie ist viel unterwegs und seltener daheim.” “Das ist Liam und mir heute auch aufgefallen”, amüsierte sich Masaru. Nach einigen Augenblicken gingen sie sich ebenso ausruhen, denn der Flug würde früh starten. Am frühen Morgen machten sie sich alle bereit, um wieder nach Hause zu fliegen. Natürlich waren die Kinder traurig, doch Masaru versprach ihnen noch einmal einen solchen Ausflug zu machen, sofern ihre Eltern einverstanden wären. Selbstreden hatte Lilly bei Koga und Ayame bestanden mit zu dürfen. Die Kleine war wirklich taff und wusste, was sie wollte. Vor allem aber kannte sie auch Mittel und Wege, dies zu erreichen. Masaru zog seinen imaginären Hut vor ihr. Diese Raffinesse war unglaublich. Zurück im Rudel mussten sie alle ihren Verpflichtungen nachgehen. Zudem kamen nach und nach alle Kinder von Koga und Ayame nach Hause. Auch wenn unter den Yokais die Adventszeit keinen Stellenwert hatte, so lernten sie diese Zeit zu lieben. Weihnachten war für sie immer ein Fest für die Familie und Freunde. Daher würden auch dieses Jahr die Inubrüder dazu stoßen, aber auch Shippo mit seiner Frau Ai und ihrem kleinen Sohn Taiki. Alle waren aufgeregt und gespannt, wie dieses Fest verlaufen würde. Die letzten Jahrzehnte waren oft chaotisch, aber auch ziemlich amüsant. Egal wie es laufen würde, eines wussten sie genau: Sie würden dieses Fest hoffentlich ein letztes Mal ohne ihre liebste Freundin Kagome verbringen. Inu hoffte sehr, dass er seine Liebste schon bald wieder im Arm halten konnte, denn die letzten Jahre, in denen er ihr so nah und doch so fern war, waren schwer gewesen. Jedoch halfen ihm sein Bruder und seine Freunde dabei, geduldig zu sein und die Hoffnung nicht auf zu geben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)