It's Only Sex von Anemia ================================================================================ Kapitel 4: "Schwitzt du?" ------------------------- Die Sache war eine einmalige Angelegenheit geblieben. Dass Tatsu einen Freifahrtsschein besaß, um sich sexuell auszuleben, hieß nicht, dass er nun jede Nacht Sex hatte, womöglich noch mit fremden Männern und Frauen. So war er schlicht und ergreifend nicht. Sex stand bei ihm nicht an erster Stelle. Wichtiger waren ihm die Musik und seine Freundschaften. Dennoch bereute er nichts. Es hatte sich nicht falsch angefühlt, obwohl er zuvor befürchtet hatte, dass dies der Fall sein würde. Schließlich kannte er Kazu schon lange und bis vor ein paar Monaten hatte es nie diese Energie zwischen ihnen gegeben. Aber letzten Endes war sie eben doch aufgekommen, woraufhin sich alles ganz natürlich entwickelt hatte. Weil sie dem die Chance dafür gegeben hatten. Deshalb fühlte es sich für Tatsu nach wie vor nicht seltsam oder gar unangenehm an, in Kazus Nähe zu sein. Ihre Freundschaft hatte keinen Knacks erhalten, im Gegenteil. Tatsu hatte das Gefühl, als hätte das Erlebnis dafür gesorgt, dass sie sich noch besser und tiefgründiger kennenlernten. Was natürlich zuträglich für ihre gemeinsame WG war. Sie waren vor ein paar Tagen eingezogen; nur das Wohnzimmer wollte noch renoviert werden. Damit ließen sie sich reichlich Zeit, was mit Kazu sehr gut funktionierte, da dieser genauso wenig wie Tatsu dazu neigte, hektisch zu werden. In der Ruhe lag bekanntlich die Kraft. Deshalb brauchten sie auch schon den halben Tag für das Anbringen der Tapete. Aber es kümmerte weder den einen noch den anderen, wenn einer von ihnen pausierte, um seine Nachrichten auf dem Handy zu checken oder einen neuen Song zu finden, mit dem sie ihre Arbeit untermalten. Das war eben so. Das war in Ordnung. Was Tatsuya jedoch immer wieder zum Schmunzeln brachte, war die Tatsache, dass Kazuki sich zum Arbeiten sein Shirt ausgezogen hatte und wie selbstverständlich oben ohne herumlief. Tatsu versuchte, nicht ständig hinzuschauen, aber die ansehnlichen Muskeln erinnerten ihn an etwas. An zwei Begebenheiten, um genau zu sein. Daran, wie er Kazu seine Klamotten vorgeführt hatte. Und nicht zuletzt an...nein, er dachte den Satz nie zu Ende. Denn er benannte es nicht gern. Viel lieber erinnerte er sich bildlich daran. "Schwitzt du?", fragte er Kazu irgendwann, woraufhin dieser den Kopf schüttelte und ihm das Stück Tapete hochreichte, während Tatsu auf der Leiter stand. "Du?", wollte Kazu im Gegenzug wissen. "Nö." "Ist dir kalt?" "Nö." "Aber du hast immer noch deine Mütze auf." Tatsu sah nicht hinunter, sondern konzentrierte sich darauf, die Tapete glattzustreichen. "Das sieht cool aus." "Das haben deine Mütze und mein Fast-Sixpack gemein." Tatsu lachte ein wenig und riss sich die Mütze vom Kopf, warf sie nach Kazu. Im nächsten Moment verlor er fast das Gleichgewicht, denn er spürte, wie sein Pullover hochgeschoben wurde und etwas über seinen Bauch fuhr. Er sog erschrocken die Luft ein, und zum Glück war Kazuki geistesgegenwärtig genug, um seine Arme um Tatsuyas unteren Rücken zu schlingen. Kazuki, dessen Kopf unter dem Pulli des Drummers verschwunden war. "Was machst du denn?" Tatsuyas Pumpe ging immer noch wie verrückt. Von dem Schock musste man sich erst einmal erholen. Das fiel jedoch schwerer, als gedacht, denn sein Bauch war einer von Tatsus wunden Punkten, wenn man so wollte. Und wohl gleichzeitig Kazukis Fetisch. Ihm schwindelte ein klein wenig aufgrund der Intensität des Gefühls, das Kazus Zähne verursachten, als dieser ihm sacht in die Haut zwickte und hier und da leicht saugte. Zumindest kam es Tatsu vor, als würde Kazu das tun. Inzwischen löste sich eine Ecke der eben angeklebten Tapete wieder ab. Tatsus Wille, sie wieder anzubringen, war jedoch auf einmal verschwindend gering. Erst recht, als Kazu wieder auftauchte und von unten zu ihm hochschaute. "Willst du, dass ich dich in deinem Bett ficke? Jetzt?" Tatsu starrte Kazu schockiert mit offenem Mund an und bekam wieder diesen irrsinnig heißen Kopf im Bruchteil einer Sekunde, wie immer, wenn Kazuki solche merkwürdigen Ideen hatte. Und so drastisch hatte er das Ganze bisher noch nicht formuliert. Derart überrumpelt hatte er Tatsu außerdem nie. Das Überraschungsmoment sorgte dafür, dass Tatsuya ganz weiche Knie bekam, ausgerechnet hier oben auf der Leiter. Er war zuvor nicht erregt gewesen, doch nun war er es definitiv. Sex mochte nicht alles für ihn sein, aber wenn es sich ergab...oder wenn Kazu derart scharf zielte, dass Tatsu nicht anders konnte, als sich getroffen zu ergeben, dann hatte er nicht das Geringste dagegen. Dann brauchte er es sogar. "Äh...jaaa...", entgegnete er langgezogen und mit seiner leisen, ruhigen Stimme, dabei sacht lächelnd, aber doch entschlossen genug, dass Kazu ihn mit einem Ächzen von der Leiter hob und in das Nebenzimmer trug. Tatsu fand dies ein wenig ungewohnt, musste aber dennoch lachen und hielt sich an Kazuki fest, berührte seinen bloßen Rücken und fühlte sich ihm schon jetzt wieder ziemlich nah. Es war nur Sex, aber es fühlte sich gut an. Mit Kazuki konnte er es ruhigen Gewissens immer wieder geschehen lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)