Somewhere to belong von SarahSunshine (Dimitri x Byleth/f | Sylvain x Ingrid) ================================================================================ Kapitel 8: ----------- Dimitri saß gemeinsam mit Felix, Dedue und Annette im großen Saal. Sie besprachen die Ereignisse und bisherigen Ergebnisse der Mission in Shambhala. Sylvain und Ingrid betraten Hand in Hand den Raum. „Felix, Dedue, Annette, Dimitri“, grüßte der rothaarige Ritter seine Freunde und kassierte direkt einen Hieb in die Rippen. Er hüstelte. „Ich meine, Eure Majestät.“ Der König lachte leise. „Ich habe euch doch schon mal gesagt, dass ihr nicht so förmlich sein müsst.“ „Siehst du“, zischte Sylvain seiner Verlobten zu, die ihm nur einen weiteren Stoß in die Rippen gab. „Au!“, grummelte dieser daraufhin. Er fing sich aber schnell wieder und straffte seine Schultern. „Meine Freunde und Gefährten, mein König. Hiermit möchten Ingrid und ich euch offiziell zu unserer Hochzeitszeremonie einladen. Die Erzbischöfin wird uns trauen und wir möchten euch gerne dabei haben.“ Der König musterte seine beiden Freunde schweigend. Bislang hatte seine Frau ihm nichts davon gesagt. Langsam schob Dimitri seinen Stuhl zurück und trat auf die beiden zu. „Da habt ihr mich aber überfallen“, sagte er lächelnd, „Selbstverständlich nehme ich an eurer Hochzeitszeremonie teil.“ Dimitri schloss Sylvain und Ingrid in seine Arme. „Ich freue mich für euch“, flüsterte er in die Umarmung. Hinter ihm war Annette bereits aufgesprungen, um Ingrid als nächste zu umarmen. „Mein Glückwunsch. Ich hätte nicht gedacht, dass Sylvain wirklich mal sesshaft wird“, scherzte sie und schlug liebevoll auf seinen Oberarm. „H-hey!“, rief er aus und holte schon Luft um eine ausschweifende Antwort zu geben, doch die junge Frau drehte sich einfach wieder zu Ingrid. „Ich kümmere mich um dein Make-up, okay? Du wirst umwerfend aussehen.“ Ingrid lächelte verlegen. „D-das ist doch nicht nötig.“ Doch so schnell ließ sich die Magie-Lehrerin nicht abwimmeln. „Keine Sorge, ich werde es nicht übertreiben. Ich mache eine wunderschöne Braut aus dir.“ „Braut?“, ertönte eine weitere weibliche Stimme an der Tür, „Wer wird eine Braut?“, fragte Mercedes, die mit Byleth und Ashe in den Saal kam. Sowohl die Erzbischöfin als auch der Ritter waren ganz offensichtlich beide weniger überrascht von dieser frohen Kunde. Byleth zuckte entschuldigend mit den Schultern als sie den Blick ihres Mannes auffing. „Ingrid wird meine Braut“, erklärte Sylvain stolz. Trotzdem lag ein roter Schimmer auf seinen Wangen, der den König zum Schmunzeln brachte. „Wie wundervoll, herzlichen Glückwunsch“, entgegnete Mercedes, „Wann ist es soweit?“ Das Paar sah erst einander und dann gemeinsam die Erzbischöfin an. Byleth zuckte mit dem Schultern. „Von mir aus gleich heute.“ „Heute?!“, entgegnete Annette schockiert, „Hast du überhaupt schon ein Kleid?!“ „Ich brauche nicht unbedingt ein Kleid“, antwortete Ingrid. „Ich möchte euch nur ungerne unterbrechen, aber da nun alle versammelt sind, wäre es euch Recht, diese Angelegenheiten nach unserer Besprechung zu klären?“, grätschte Dimitri dazwischen. Alle Anwesenden verteilten sich um den Tisch und nahmen Platz. Nur der König blieb stehen. „Zuerst einmal möchte ich euch allen danken, dass ihr angereist seid und die Exkursion nach Shambhala mitgemacht habt. Bis wir alle Dokumente gesichtet und die Umstände mit Lady Rhea geklärt haben, wird vermutlich noch etwas Zeit verstreichen. Auch Claude wird sich mit den Dokumenten befassen und ich danke stellvertretend in seinem Namen für euren Einsatz.“ Er machte eine bedeutungsschwere Pause, in der er zu Byleth sah. „Einige Erkenntnisse möchte ich bereits mit euch teilen. Soweit wir den Unterlagen entnehmen konnten, führten die Bewohner Shambhala Blutexperimente an verschiedenen Personen, vor allem Kindern durch, um in ihnen ein zweites Wappen zu erwecken.“ Schweigen und stille Wut breiteten sich im Raum aus. „Diesen Experimenten sind Kinder zum Opfer gefallen, darunter auch Lysithea von Ordelia und Edelgard von Hresvelg. Was das aus Edelgard gemacht hat, habt ihr mit eigenen Augen gesehen. Und was Lysithea angeht: Das Experiment war bei ihr erfolgreich und sie trägt zwei Wappen. Diese Prozedur hat ihre Lebensspanne jedoch stark verkürzt. Die anderen Testpersonen, darunter Edelgards Geschwister und weitere Kinder aus dem Haus Ordelia haben diese grausamen Experimente nicht überlebt.“ Sylvain schlug mit der Faust auf den Tisch, entschuldigte sich direkt grummelnd dafür. Das Leid, das ein Wappen oder eben kein Wappen mit sich brachte, war ihm viel zu bekannt. Der Hass, den sein Bruder, sein Fleisch und Blut ihm entgegengebracht hatte, nur weil er ein Wappen hatte, Miklan aber nicht war nur schwer zu ertragen gewesen. Und sein Ende hätte nicht sein müssen. „Eine letzte Erkenntnis möchte ich euch nicht vorenthalten. Aus den Aufzeichnungen konnte ich lesen, dass mein Stiefonkel Lord Arundel irgendwie in diese Organisation verwickelt war. Ich vermute, dass er, ähnlich wie Thoma, von einem der Schattenschleicher kontrolliert wurde oder besessen war. So konnte er Einfluss auf Edelgard nehmen. Wir haben ihn allerdings bei unserem Kampf in Derdriu eliminiert und ich vermute, dass wir damit eine treibende Kraft der Organisation zerschlagen haben. Seine Aufzeichnungen enden jedenfalls an diesem Tag und das Tagebuch habe ich im Thronsaal gefunden.“ Dimitri gab allen Anwesenden die Zeit, diese Informationen zu verarbeiten. Sylvain konnte beobachten wie die Königin sich erhob und sanft die Hand ihres Mannes streifte. Er fragte sich, ob er und Ingrid nach ihrer Hochzeit auch so eine Einheit wurden wie die beiden. „Um sicherzugehen, dass von Shambhala keine weitere Gefahr ausgeht, wird das Kloster die Gegend beobachten. Ebenso werden wir weiterhin dafür Sorge tragen, dass keine weiteren Blutkristalle mehr im Umlauf sind, mit denen dämonische Bestien erschaffen werden können. Wir können die Geschichte über die Wappen, die Lady Rhea in die Welt gesetzt hat jetzt leider nicht einfach umschreiben, aber die Kirche der Seiros will sich bemühen, die Menschheit besser aufzuklären.“ Dimitri und sie bauten die Welt neu auf, in der Hoffnung, eine bessere Welt zu schaffen. „Hat jemand dagegen Einwände?“ Der Raum war in Schweigen gehüllt und damit gaben die Anwesenden ihre Zustimmung. Dimitri ergriff wieder das Wort: „Wir geben unser Bestes, um das vereinte Königreich zu beschützen und hoffen auch zukünftig auf euren Einsatz.“ Damit beendete der König seine Ansprache. Gemeinsam mit seiner Königin verbeugte er sich vor den Anwesenden, woraufhin überraschte Laute die Stille durchbrachen. „Eure Majestät, Ihr braucht euch nicht verbeugen. Ihr auch nicht Erzbischöfin“, sagte Mercedes unter hervorgehaltener Hand. „Doch das müssen wir. Diese Welt in eine neue Ära zu führen obliegt nicht mir alleine, auch wenn ich der König bin. Ohne eure Hilfe wäre ich nie so weit gekommen, deshalb bin ich euch zu Dank verpflichtet.“ ~ Nach Dimitris Rede löste die Versammlung sich langsam auf. Alle bis auf den König, seiner Frau, Ingrid, Sylvain und Felix verließen den Saal. „Eure Majestät“, sagte Ingrid, die die Hände auf dem Tisch gefaltet hatte. Sie sah ihren König schwermütig an. „Aufgrund der Umstände kann ich Euer Angebot, Ritterin am königlichen Hof zu werden, leider nicht annehmen.“ Sie schämte sich ein wenig, es fühlte sich an, als würde sie ihren lang gehegten Traum mit Füßen treten. Das gleiche Gefühl vermittelte ihr Felix, der schweigend aufstand, um den Raum zu verlassen. „Felix, warte, ich will auch mit dir sprechen. Es geht um-“ „Glenn?“, antwortete er, ohne sich zu ihr umzudrehen. „Ich wüsste nicht, was es zu besprechen gibt. Glenn ist tot, er kann keinen Einwand gegen deine Hochzeit mit einem anderen Mann haben. Und ich wüsste nicht, wofür du meinen Segen brauchst. Es ist euer Leben, eure Entscheidung.“ Felix ging seinen Weg weiter. „Kommst du?“, rief Sylvain ihm nach, als er gerade im Türrahmen stand. „Natürlich, Trottel.“ Ingrids Blick wanderte von der Tür zu Sylvain, der ihr zufrieden zuzwinkerte. Laut ausatmend drehte sie sich wieder zum König. Sie kannte diese Männer schon seit Kindertagen und manchmal kam es ihr so vor, als wären sie nicht erwachsen geworden. Bevor sie sich entschuldigen konnte, ergriff Dimitri das Wort. „Mach dir keine Sorgen, Ingrid. Du bist bereits eine hervorragende Ritterin und ich bin mir sicher, dass Haus Gautier deine Fähigkeiten und deine Persönlichkeit zu schätzen wissen wird. Du, Sylvain und auch Felix und Dedue werdet immer meine engsten Vertrauten sein. Ich weiß, dass ich immer auf euch zählen kann.“ Zaghaft nickte die junge Ritterin. „Danke Eure-“ Diesmal stieß Sylvain ihr sanft in die Rippen. „Danke, Dimitri.“ Der König lachte herzlich. „Wir müssen dann noch ein paar Vorbereitungen für die Zeremonie treffen“, sagte ihr zukünftiger Ehemann und erhob sich aus seinem Stuhl. „Wann genau soll sie denn nun stattfinden?“, wollte die Erzbischöfin wissen. Das Paar sah sich an, dann antworteten sie gleichzeitig: „Morgen.“ ~ Nachdem alle gegangen waren, erhoben sich auch die Erzbischöfin und ihr Mann. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in ihr Büro. „Perfektes Timing“, hörten sie hinter sich und entdeckten Claude, „und gleich beide Personen, mit denen ich sprechen muss.“ „Tu nicht so. Du tigerst hier schon die ganze Zeit auf und ab“, sagte Shamir, die hinter ihm auftauchte. Die Söldnerin blickte zu Byleth, welche ihr zunickte. „Claude“, grüßte Dimitri, während die Erzbischöfin die Tür zu ihrem Büro öffnete und sie einlud, in den großen Raum einzutreten. „Du möchtest etwas mit uns besprechen?“, fragte sie und musterte das müde Gesicht ihres Gegenübers. Vermutlich hatte er die ganze Nacht damit verbracht, die Unterlagen zu studieren. „Korrekt. Zuerst möchte ich mich bedanken, dass ihr es ermöglicht habt, nach Shambhala zu gehen und dort diese ganzen Aufzeichnungen mitzunehmen. Ihr habt mir vertraut und ich möchte euch etwas von diesem Vertrauen zurückgeben.“ Sowohl die Erzbischöfin als auch der König von Fódlan sahen aufmerksam zu ihrem Gesprächspartner. „Nach der Schlacht in Derdriu habe ich mich nach Almyra zurückgezogen. Dort ist die andere Hälfte meiner Wurzeln verankert.“ Als Byleth zu ihrem Mann sah, wirkte er ebenso wenig überrascht wie sie. Das bemerkte auch Claude, der schmunzelte. „Ich werde schon bald den Thron besteigen – so wie du Dimitri. Und ich strebe eine friedliche Beziehung zum vereinigten Königreich von Fódlan an. Wir haben die Chance, die Geschichte umzuschreiben. Und Teach – nein, Erzbischöfin Byleth – kann als Vorsitzende der Kirche eine treibende Kraft für ein starkes Bündnis sein.“ Der König und die Königin sahen einander an und schwiegen. Dimitri hatte das letzte Wort für das vereinigte Königreich. „Du weißt ja bereits, dass ich eine friedliche Zukunft für uns alle anstrebe. Das schließt die Königreiche außerhalb von Fódlan ein, ebenso wie dich Claude. Ich bin jederzeit für ein Gespräch mit Almyra offen. Du kannst dich immer an mich wenden.“ Ein zufriedenes Lächeln zierte die Lippen seines Freundes und ebenso die seiner Frau. „Hast du schon mit Hannemann gesprochen?“, wechselte Byleth das Thema. Claude nickte. „Er hat gesagt, dass er dazu erstmal mit Lysithea sprechen muss.“ Die Erzbischöfin nickte. „Ich verstehe. Ihr seid stets in Garreg Mach willkommen.“ Claude stand auf und verbeugte sich. „Ich danke euch. Vorerst möchte ich mich verabschieden. Auf ein baldiges Wiedersehen.“ Als neue Verbündete und als Freunde. Sie alle gingen mit einem gestärkten Bündnis aus diesem Gespräch heraus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)