Aus einem Moment wird Liebe von Milan1896 ================================================================================ Kapitel 1: Der erste Abend -------------------------- Es war Freitagabend und Kai saß im Außenbereich einer kleinen Bar. Er wartete auf Ray und die anderen, es war seit langen wieder mal ein Abend an dem sie sich treffen konnten. Ray hat sein Hobby zum Beruf gemacht und ist Chefkochen in einem gut gehenden Restaurant in Tokyo und führt seit drei Jahren eine Beziehung mit Izumi einer Kellnerin des Restaurants. Tyson ist, zu aller Überraschung, in die Wirtschaft gegangen und ist inzwischen ein guter Geschäftsmann und sogar verheiratet. Max hatte zusammen mit Kenny Informatik und Technik studiert, beide arbeiten als Analytiker bei der BBA. Max hatte sich vor ein paar Jahren seinen Freunden gegenüber als Homosexuell geoutet, was gerade Tyson erst verdauen musste, aber inzwischen kamen alle mit seinem Partner gut aus. Kenny ist noch immer mit seiner Studienliebe zusammen und beide haben sich sogar eine Wohnung gekauft. Hiromi ist mit Ihrem ehemaligen Chef bei der Bank verheiratet und hat einen sechs jährigen Sohn. Kai muss leicht schmunzeln als er an die Lebenswege der anderen denkt. Er selbst hatte Mathematik und Chemie auf Lehramt studiert und Unterrichtet an einer der Privatschulen von Tokyo die Oberstufe. Er ist der einzige der Freunde der seit fast zwei Jahren als Single unterwegs ist, sehr zu Verwunderung aller. Gerade will Er einen Zug an seiner Zigarette nehmen, als er seinen Namen hinter sich hört. „Guten Abend Mr. Hiwatari, welch ein Zufall Sie hier zu treffen.“ Eine junge Frau Mitte Zwanzig mit dunklen Haar und blauen Augen steht hinter Ihm. Er dreht sich um und schaut Sie an. „Guten Abend, Miss Tanaka, ja welch Zufall.“ „Warten Sie auf jemanden, oder sind sie alleine hier?“ Kai will Ihr gerade antworten, als Max und Tyson laut seinen Namen rufend in den Außenbereich treten. „Da haben Sie ihre Antwort…“ er lacht kurz während er den beiden einen Wink gibt. „Und Sie?“ „Ich bin…alleine hier…Meine Freundinnen haben mich kurzfristig versetzt.“ Ihr Blick ist leicht traurig, was ihm nicht entgeht. „Hey Kai, lange nicht gesehen. Wie geht´s dir?“ Tyson setzte ich an den Tisch ohne die junge Frau zu beachten. Max schüttelt nur den Kopf, hebt aber die Hand zum Gruß und nimmt ebenfalls am Tisch Platz. „Du bist unmöglich Granger…“ Kai sieht Ihn an und deutet mit dem Kopf auf Haruka. Diese bemerkt die Geste und hebt die Hand zur Begrüßung. „Dann setzen Sie sich doch zu uns.“ Er deutet auf den Stuhl neben sich und zieht dabei an seiner Zigarette. „Hast du diese Angewohnheit noch immer nicht abgelegt?“ Ray legt die linke Hand auf seine Schulter und reicht die recht zum einschlagen und Kai schlägt in die Ihm angeboten Hand ein. „Nein.“ „Naja wenn du meinst…oh guten Abend. Ein neues Gesicht in der Runde. Ich bin Ray.“ Er reicht Haruka die Hand und lächelt. Als nun auch Kenny zu der Runde dazu kommt stellt Kai Sie den anderen vor. „So eine Referendarin. Was Unterrichten Sie den?“ Max legt interessiert den Kopf schief. „Kunst und Geschichte in der Mittelstufe…“ „Und wie alt sind Sie?“ „Tyson!“ Kai blickt Ihn finster an und schüttelt den Kopf. Sie lächelt leicht verlegen. „25…Aber wollen wir uns nicht duzen? Ich meine…wir sitzen hier zusammen…und…“ Ihre Worte wurden immer leiser. Kai schaut zwischen Ihr und den Jungs hin und her. „Da ja schon solche Fragen gestellt werden…Wenn die anderen nichts dagegen haben.“ „Nein keineswegs. Das macht die Unterhaltung einfachen.“ Meint Ray und die anderen nicken zustimmend. Der Abend, von dem Haruka dachte er würde nichts mehr werden, entwickelt sich ganz anders. Sie hätte nicht gedacht dass Kai, welcher in der Schule eher der strenge Lehrer ist, der mehr für sich blieb, unter seinen Freunden doch so locker ist, er lacht mit Ihnen und wirkt gelöst. Er war Ihr schon an Ihrem ersten Tag an der Schule aufgefallen, höflich, groß, sportlich und ja…attraktiv…hier sitzt Sie nun direkt neben Ihm. Lacht mit Ihm und seinen Freunden, trinkt mit Ihnen. Hin und wieder bemerkt Sie, dass Kai immer mal wieder zu ihr schaut wenn er sich mit den anderen unterhält. Es gefällt ihr wenn er Sie anschaut und ab und an erwidert Sie seine Blicke. Es ist gegen 23 Uhr als Kenny und Max bezahlen und die Heimwege antreten. Tyson und Ray blieben noch eine Weile, bis auch Ihre Gläser leer sind. So bleiben nur noch Sie beide, Sie unterhalten sich über Musik und alles Mögliche. Ihr Gefühl was das flirten betrifft wird immer stärker, auch Sie hat begonnen in Ihre Blicke etwas mehr zu legen. Kai wie auch Sie haben ihr letztes Bier geleert, inzwischen ist es Mitternacht geworden und Kai winkt den Keller heran. „Ich lade dich ein.“ Nun wird sie doch leicht rot um die Nase. „Danke, aber das musst du nicht.“ „Schon gut. Das mache ich gerne.“ Er bezahlt und beide gehen hinaus. „Hast du es weit bis nach Hause?“ „Nein, es ist nur einen Block weiter. Und du?“ Sie blickt zu ihm auf, es ist ihr in der Schule schon aufgefallen das er größer ist wie die meisten Japaner, aber da sie nun weiß dass er Halbrusse ist versteht sie es. „Ein wenig weiter muss ich schon. Ich nehme mir nachher ein Taxi.“ Er macht sich gerade eine Zigarette an. „Nachher?“ „Glaubst du ich lass dich alleine nach Hause gehen um diese Uhrzeit?“ er bläst den Rauch zur Seite weg und sieht sie an, was Sie leicht verlegen zu Boden blicken lässt. Gemeinsam gehen Sie durch den kleinen Park, an dessen Ende das Apartmenthaus mit Ihrer kleinen Wohnung liegt. Er sieht Haruka schweigend an ohne stehen zu bleiben. Der Weg welchen Sie nehmen ist ab und an von Laternen erhellt. Er windet sich durch den Park gerahmt von schönen alten Bäumen, ein kleiner Weiher liegt in der Mitte des Parks. Im Frühling blühen hier die Kirchbäume, welche die verliebten Pärchen hertreiben. „Stimmt etwas nicht?“ Haruka ist stehen geblieben. „Was? Nein…alles in Ordnung…“ „Du bist so in Gedanken. Ist wirklich alles okay?“ „Es ist wirklich alles in Ordnung. Ich habe nur den Abend Revue passieren lassen…“ Kurz darauf stehen die beiden auf dem Hausbalkon vor Ihrer Tür. Es ist einer dieser Typischen Apartmentblocks von Tokyo, viele kleine Wohnung, meist nur ein Zimmer mit Bad. Eine gewisse Anspannung liegt zwischen Ihnen. Beide wissen nicht so recht was Sie sagen sollen. Sollen Sie überhaupt etwas sagen? Sie nimmt all Ihren Mut zusammen und macht einen kleinen Schritt auf Ihn zu. Stellt sich auf die Zehenspitzen und gibt Kai einen kurzen Kuss auf die Wange. „Danke für den schönen Abend und fürs nach Hause bringen.“ Sie macht den Schritt wieder zurück, lächelt verlegen und wird leicht rot im Gesicht. Kai sieht Sie etwas überrascht an. „Gerne…ich…fand es auch sehr schön heute…“ Alle Zweifel beiseitelegen überwindet Kai den Abstand zwischen Ihnen wieder, legt die Hand unter Ihr Kinn, hebt es leicht an und küsst sie vorsichtig. Haruka, im ersten Moment noch erschrocken, legt Ihre Hand an seine Brust und erwidert seinen Kuss. Er löst den Kuss und schaut Ihr in die Augen. Beide haben einen leichten Rotschimmer im Gesicht. „Haruka…ich…“ Er will etwas sagen, sich entschuldigen, doch kommt nicht dazu. Haruka legt ihre Hände auf seinen Rücken, zieht sich an Ihn und legt Ihren Kopf gegen seine Brust. „Du muss nichts sagen…“ Damit hat er nun wirklich nicht gerecht. Seine Arme legen sich um Sie, sein Kopf sich auf Ihren und ein Lächeln huscht über seine Lippen. „Haruka…“ Beiden ist klar was gerade passiert. Sie genießen die Wärme und die Nähe des anderen. „Willst du wirklich nach Hause?“ „Nein…eigentlich nicht. Aber ich sollte…“ „Wie meinst du das?“ „Wenn ich jetzt nicht gehe…weiß ich nicht was noch passiert…Du bist eine tolle Frau Haruka…den Abend habe ich sehr genossen, aber…wenn ich nicht gehe weiß ich nicht wohin es sich noch entwickelt…ich…“ Haruka legt ihren Zeigefinger auf seine Lippen. „Ich verstehe was du sagen willst…“ Sie löst sich von Ihm, greift in Ihre Jackentasche und gibt Ihm eine kleine Karte. „Ich fänd es schön wenn wir uns nochmal treffen könnten…also nicht nur in der Schule.“ „Gerne.“ Er nimmt ihre Karte mit einem Lächeln und steckt diese in seine Tasche. „Gute Nacht Haruka.“ „Gute Nacht.“ Sie schließt ihre Tür auf und geht hinein, dreht sich jedoch nochmals um und lächelt ihn an bevor Sie Ihre Tür schließt. Kai schaut noch auf kurz auf diese bevor er sich auf den Weg nach Hause macht. Zu Hause angekommen schweifen seine Gedanken noch immer um Haruka, den Abend, den Kuss und an das was hätte passieren können wenn er geblieben wäre. Obwohl es schon spät ist hat er nicht das Gefühl müde zu sein, er geht hinaus auf seinen Balkon und blickt über die schlafende Stadt. Nachdem er die Zigarette ausgemacht hat begibt er sich dann doch ins Bett. Seine Träume dieser Nacht sind geprägt von dem was hätte passieren können… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)