Nur eine Sekunde Mutig! von Miyu94 ================================================================================ Kapitel 1: Nur eine Sekunde Mutig! ---------------------------------- Nur eine Sekunde Mutig!   Langsam und leise öffnete sie die Tür. Sah sich kurz im dunklen Raum um. Wie erwartet war niemand in diesem zu finden, da sie doch ganz alleine zu Hause war. Das passte ihr ganz recht. Sie hatte einen Plan. Wollte möglichst ungestört sein. Mit einem zufriedenen Lächeln machte sie das Licht an. Lief langsam durch den Raum. Legte einige Utensilien auf den kleinen Tisch ab. Kurz flogen ihre Augen über die Sachen. Überprüfte noch einmal, ob sie alles hatte. Zu ihrer Freude hatte sie nichts vergessen. Lächelnd packte sie alles aus. Platzierte es schön angeordnete auf dem Tisch. Die Teller waren angeordnet, Kerzen auf dem Tisch platziert. Es fehlten nur noch ein paar Kleinigkeiten. Sie platzierte kleine Fledermäuse, Spinnen und Geister auf den Tisch. Musste kurz breiter grinsen. Sie hoffte wirklich, dass es ihm gefallen würde. Nachdem sie das Gesamtwerk noch einmal betrachtet hatte und es für perfekt hielt, zündete sie noch die Kerzen an und wendete sich ab. Lief durch den Raum und blieb vor dem großen Bücherregal stehen. Fuhr mit ihrem Finger über ein paar Buchrücken. Ihre Hand blieb stehen, vorsichtig zog sie eines der Bücher heraus. Es war ein Fotoalbum. Schön verziert mit Ranken und Herzen. Vorsichtig strich sie über den Einband. Sie liebte es in alten Fotoalben zu blättern. Erinnerte sich gerne an längst vergangene Tage. Sodass sie das Album mit ihren Armen umschloss, es leicht an ihre Brust drückte und setzte sich erneut in Bewegung. Sie legte das Album auf den kleinen Tisch der sich vor der Couch befand. Suchte sich noch ein paar Kerzen, die sie anzünden wollte. Schnell hatte sie diese gefunden. Stellte ein paar auf den Tisch und neben die Couch. Lief erneut zur Tür, um das Licht abzudrehen. Mit einem zufriedenen Lächeln sah sie sich im Raum um. Schaute begeistert zu ihrem Werk. Das warme Licht der Kerzen erhellte den Raum, ließ alles ein wenig romantisch erscheinen. Sie begab sich wieder zu der Couch und schnappte sich noch beim Vorbeigehen das Fotoalbum. Mit diesem machte sie es sich gemütlich. Genoss die angenehme Atmosphäre, die die Kerzen abgaben. Mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen strich sie ein weiteres Mal über den Buchrücken. Langsam öffnet sie das Album. Es dauerte nur Sekunden bis sie sich wieder in die Vergangenheit zurückversetzt fühlte. „Ich hoffe, du wirst dich freuen“, flüsterte sie leise, als sie über eines der Bilder strich, dass sie sofort in die Zeit zurückversetzte, in der alles begonnen hatte.   „Kagome? Bist du fertig, wir wollen doch los“, hörte das sechsjährige Mädchen ihre Mutter von unten rufen. Schnell versuchte sie noch ihre Haare nach oben zu binden. Perfekt klappte dies noch nicht. Dennoch strahlte sie ihr Spiegelbild förmlich an. Heute war ein ganz besonderer Tag. Sie würde mit ihrer Mutter zu einem Halloweenfest gehen. Dort einen schönen Tag verbringen dürfen, und vielleicht auch neue Freunde finden. Sie waren erst vor kurzem in diese Stadt gezogen. Sie hatte noch keine Freunde gefunden und fühlte sich des Öfteren ziemlich allein. Doch vielleicht würde dieser Abend etwas daran ändern. Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen wandte sie ihren Blick ab und lief schnell die Treppe hinunter. „Fertig, Mama!“, rief sie laut. Stand mit ausgestreckten Armen vor ihrer Mutter und drehte sich einmal im Kreis. „Du siehst wirklich wunderschön aus, mein Schatz, aber darf ich dir kurz helfen?“, lächelte sie. Löste ihre Haare noch einmal, nur um sie nochmals zu fassen und sie ordentlich zusammenzubinden. „Danke. Können wir jetzt los?“, kam es begeistert von dem kleinen Mädchen. Sie freute sich schon riesig darauf. „Natürlich, wenn mein kleiner Poltergeist bereit ist“, schmunzelte ihre Mutter. Sah wie sie sich bereits ihre Jacke schnappte und diese anzog. Nur um sich schnell noch ihre Schuhe zu schnappen, damit sie endlich los konnten.    Langsam betrat Kagome mit ihrer Mutter das große Gebäude. Ängstlich klammerte sie sich an das Bein, sodass ihre Mutter kaum laufen konnte. „Kagome, willst du mich nicht loslassen. Wir wollen uns doch einen Platz suchen“, hörte sie ihre Mutter sagen. Hatte jedoch viel zu viel Angst. Schüttelte deshalb den Kopf. „Hier ist so viel los“, murmelte sie. Drückte sich nur noch mehr an ihre Mutter. Diese schmunzelte leicht, löste vorsichtig die Hände ihrer Tochter. Kniete sich zu Kagome hinunter und strich vorsichtig über ihre Wange. „Du wolltest doch hier her und neue Freunde finden. Es wird bestimmt ein toller Tag!“, versuchte sie ihrer Tochter Mut zu machen. Kurz überlegte Kagome. Nickte jedoch artig und ergriff die Hand ihrer Mutter. Gemeinsam suchten sich die beiden einen Platz. In der überfüllten Halle jedoch gar nicht so einfach. Egal wie oft sie durch die Reihen liefen. Einen leeren Tisch konnten sie leider nicht entdecken. Immer trauriger wurde Kagomes Blick. Sie hatte Angst, dass sie wieder gehen mussten. Doch ihre Mutter schien einen anderen Plan zu haben. Zog sie vorsichtig zu einem Tisch, an dem nur wenige Personen saßen. „Entschuldigung. Könnten wir uns vielleicht zu ihnen setzten?“, hörte sie die Stimme ihrer Mutter. Schaute die Personen vor sich kurz an. Die alle warm lächelten. „Natürlich, nehmen sie nur Platz“, kam es von einer dunkelhaarigen Frau, die Kagome freundlich anlächelte. „Dankeschön. Komm, Schätzchen, zieh deine Jacke aus“, sprach sie sanft aus. Half ihr dabei sich ihrer Jacke zu entledigen. „Sie wohnen noch nicht lange hier oder?“ Wieder hatte die Frau ihre Worte an ihre Mutter gerichtet. „Nein. Meine Tochter und ich sind erst vor ein paar Wochen hierhergezogen“, antwortete ihre Mutter wieder. Kagome hatte sich derweil auf einem freien Platz gesetzt. Lauschte den Erwachsenen und beobachtete die anderen Kinder. „Dachte ich mir. Ich beziehungsweise wir haben sie noch nie hier gesehen. Wie alt ist den ihre Tochter?“ Kurz richtete sie ihr Augenmerk auf die Frau, die sie immer wieder anlächelte. Fand es aber viel interessanter die Kinder zu beobachten, sodass sie den Blick wieder abwandte. „Kagome ist im Sommer Sechs geworden. Sie wird auch nächste Woche hier mit der Schule anfangen“, erklärte ihre Mutter weiter. Bei dem Gedanken an Schule musste sie jedoch schwer schlucken. Sie hatte mächtig Angst vor dieser. Schließlich würden sich alle schon kennen und sie niemanden. „Oh Toll. Dann ist sie ja so alt wie Sango, Miroku und Inuyasha“, kam es freudig von einem etwas älteren Mann. Schien aber nicht weniger nett als die Frau neben ihm zu sein. „Willst du sie vielleicht mal kennenlernen?“ Die Frau hatte sich warm lächelnd zu ihr vor gelehnt. „Ich bring dich auch zu ihnen. Zumindest wenn du das willst. So allein unter Erwachsenen ist doch bestimmt langweilig oder?“, redete sie weiter als Kagome keine Reaktion zeigte. Diese überlegte kurz, sah zu ihrer Mutter, die ihr lächelnd zunickte. Kagome stand langsam auf, sagte jedoch keinen Ton. Sie sah, dass auch die Frau sich erhob und schon kurze Zeit später spürte sie eine warme Hand an ihrer, die sie durch die Menschenmenge führte.    „Inuyasha!“, rief die Frau, nachdem sie bei einer kleinen Gruppe angekommen waren. Sofort waren mehrere Augenpaare auf sie gerichtet. „Was ist denn, Mama?“, kam es sofort von einem Jungen, der ziemlich hoch oben am Klettergerüst stand und auf sie herab sah. „Komm mal runter. Ich will dir jemanden vorstellen!“, erklärte sie ihm und sofort kletterte der Junge ihnen entgegen. „Inuyasha, darf ich dir Kagome vorstellen. Sie ist neu hier und vielleicht könntet ihr ja ein wenig mit ihr spielen?“ Langsam schob sie Kagome in seine Richtung. Sie fühlte sich mehr als unwohl. Es gefiel ihr nicht, dass sie alle anstarrten. „Was hast du denn da an!“, finge der Junge jedoch an zu lachen. „Ich bin ein Geist!“, konterte sie jedoch sofort. Sie hatte sich einen schneeweißen Kimono angezogen. Ihre blasse Haut sorgte zusätzlich dafür, dass sie wie ein Geist aussah. Ihre dunklen Haare gaben dazu einen sehr guten Kontrast, genau wie ihre braunen Augen. „Na wenn du meinst!“  „Inuyasha, benimm dich!“, wurde seine Schikane sofort im strengen Ton unterbunden. „Entschuldige dich!“, forderte seine Mutter ihn auf. Sodass er sich kurz am Hinterkopf kratzte und seinen Blick wieder auf sie richtete. „Tut mir leid!“, kam es leise über seine Lippen, sodass Kagome lachen musste. „Als was bist du denn verkleidet?“, wollte sie anschließend neugierig von ihm wissen. Überging damit einfach seine Entschuldigung. „Als Dämon. Sieht man das nicht?“ Er stellte sein Kostüm genau in Szene. Präsentierte sich von allen Seiten. Kagome musste zugeben, dass sein Kostüm wirklich hübsch war. Die Hundeohren am Kopf, die weißen Haare, sein roter Kariginu. Alles passte wirklich perfekt zusammen. „Das sieht niedlich aus“, kicherte sie. Lehnte sich vor und fasste ohne Zurückhaltung eines der Kunstohren. „Oh... die sind so weich!“, kreischte Kagome schon beinahe. Erntete dadurch jedoch ein Lächeln der Frau. „Ich seh schon. Ich kann euch alleine lassen!“, schmunzelte sie, als Kagome beschämt die Ohren losließ und den Blick auf den Boden gerichtete hatte. Nur wenige Sekunden später war die ältere Frau nicht mehr da und Kagome somit allein mit den für sie fremden Kinder.   „Na los. Ich stell dir die anderen vor“, murrte der Junge neben ihr. Griff genau wie seine Mutter ihre Hand und führte sie zu seinen Freunden. „Leute. Das ist Kagome. Kagome… das sind Sango und Miroku, meine aller besten Freunde. Und da oben ist, Sesshomaru, mein Bruder mit seiner Freundin Rin!“, stellte er die anwesenden Kinder schnell vor. „Willst du mit uns spielen?“, kam es auch gleich von Sango, die plötzlich ganz aufgeregt wirkte. „Ein Mädchen mehr in unserer Gruppe ist ziemlich toll“, schwärmte sie gleich weiter. Schien Kagomes Anwesenheit wirklich toll zu finden. „Wenn ich darf, sehr gern!“, lächelte Kagome fröhlich. Freute sich jemanden zum Spielen gefunden zu haben. Sango führte sie gleich zum Klettergerüst. Sodass beide begannen dort langsam herum zu klettern.    Einige Zeit war es ziemlich lustig. Kagome versuchte mit den anderen Kindern mit zu halten. Traute sich aber nicht, bis ganz nach oben zu klettern. Für sie war es einfach viel zu hoch. „Komm schon. Du musst es nur einmal tun!“, lächelte Inuyasha. Hatte sie kurz erschrocken, da sie nicht mitbekommen hatte, dass er zu ihr gekommen war. „Ich helfe dir. Da oben ist es total schön!“ Ohne auf eine Reaktion von ihr zu warten griff er ihre Hand. Zog sie beständig immer höher. „Bitte, ich habe Angst. Lass los!“, kam es mit leichter Gegenwehr von Kagome. Sie wollte, dass er sie losließ. Doch sein Griff blieb eisern. Schon nach wenigen Sekunden war er mit ihr oben angekommen. Sodass er ihre Hand nun frei gab und sie stattdessen leicht umarmte. „Siehst du. Hier ist es doch ganz cool. Und du musstest nur eine Sekunde mutig sein!“, grinste Inuyasha sie an. Ließ sie aber nicht los. Wofür sie auch sehr dankbar war. Er gab ihr Halt und nahm ihr etwas von der Angst. „Du hast recht. Es ist ganz schön“, flüsterte Kagome. Sah über all die Menschen und Attraktionen hinweg. Dennoch war ihr die Höhe nicht ganz Geheuer und sie unheimlich froh, als er wieder mit ihr nach unten kletterte und sie endlich wieder am Boden ankam.    Kagome musste auch nicht noch einmal auf die Spitze. Sie spielte lieber mit Sango am Boden. Doch schon bald wurde es den Jungs in der Gruppe zu langweilig. „Lasst und ins Grusellabyrinth gehen!“, bestimmten sie einfach. Sango schien das schon zu kennen, da sie mit den Schultern zuckte und richtete sich wieder auf. Beendet so das Spiel. Kagome folgte ihrer neuen Freundin langsam. Wollte eigentlich nicht in dieses Labyrinth. Sie war schon immer recht ängstlich gewesen. Dieses mysteriöse, geheimnisvolle lag ihr einfach nicht. Dennoch folgte sie den Kindern, jedoch ohne ein Wort zu sagen. Bei dem aufgebauten Labyrinth angekommen, musste sie leider feststellen, dass sie nur zu zweit hineingehen durften. Sesshomaru war mit Rin bereits durch das Tor gegangen und auch Sango machte sich gerade startklar. Schien voller Tatendrang zu sein. „Sango warte“, kam es ängstlich von Kagome. Die auch schon einen Schritt zurück ging. „Du musst keine Angst haben. Inuyasha passt schon auf dich auf!“, lächelte sie Kagome an. Doch dieser wäre es lieber, wenn sie mit Sango gehen könnte. „Ich würde lieber mit dir gehen!“, stellte sie sofort klar. „Das geht nicht. Ich habe es Miroku versprochen. Inuyasha geht mit dir!“ Damit kam diese einen Schritt auf sie zu. „Keine Angst, das wird lustig!“, kicherte Sango. Klopfte ihr nochmal auf die Schulter und verschwand in das Labyrinth.    „Na komm schon. Ich will auch da rein!“ Ungeduldig stand Inuyasha am Eingang und zeigte auf das Labyrinth. Hatte bereits die Laterne in der Hand, die sie wohl für ihren Weg brauchen würden. Nur langsam setzte sich Kagome in Bewegung. Folgte ihrem Begleiter durch das Tor. Schon kurz darauf wurde es Dunkel um sie beide. Nur seltsam bläuliche Kreise erleuchten die engen Gänge und das schwache Licht der Laterne. „Schneller. Ich will vor den andern noch hier raus sein“, schob Inuyasha sie weiter. Kagome jedoch bekam immer mehr Angst. Immer wieder verschwanden die Lichter. Tauchten plötzlich wieder an anderen Stellen auf und auch Geräusche, die merkwürdig in ihren Ohren klangen, waren zu hören. „Ich will hier raus“, flüsterte sie leise. Blieb wie angewurzelt stehen und bewegte ich keinen Millimeter mehr. Inuyasha drehte sich zu ihr um. Sie hatte leichte Tränen in den Augen und zitterte leicht vor Angst. „Du musst keine Angst haben“, versuchte er Kagome zu beruhigen. Doch für sie war es ein Albtraum sich in den abgedunkelten und engen Räumen zu befinden. „Ich will hier aus“, fing Kagome bitterlich an zu weinen. Wollte nur noch von dort weg. „Scht… alles gut, ich bin doch bei dir!“, kam Inuyasha auf sie zu. Nahm sie leicht in den Arm und strich beruhigend über ihren Rücken. Es dauerte einige Minuten bis sich das kleine Mädchen wieder beruhigt hatte. Hatte ihr Gesicht fest an seine Brust gepresst. „Ich bin nicht gern allein“, flüsterte sie leise. Traute sich nicht den Jungen anzusehen. „Das bist du doch nicht! Ich bin hier und helfe dir den Ausgang zu finden. Versprochen!“ Er sagte diese Worte mit so viel Überzeugung, dass Kagome endlich den Mut hatte, ihn anzusehen. Seine goldenen Augen strahlten nur so vor Ehrlichkeit. „Du lässt mich auch wirklich nicht allein?“  „Niemals! Ich werde immer bei dir sein“, lächelte er. Wischte ihr die letzten Tränen von den Wangen, bevor er sich von ihr löste. „Komm, wir schaffen das. Gemeinsam!“ Damit streckte er ihr die Hand hin. Kagome ergriff diese zögernd. Langsam setzten sich die beiden wieder in Bewegung. Immer noch waren um sie herum komische Geräusche, Lichterspiele, die wie Monster aussahen und Figuren, die sich plötzlich bewegten. Doch schon in dem Moment, wo Kagome Inuyashas Hand ergriff, waren diese nur noch halb so schlimm. In seiner Nähe fühlte sich das Mädchen sicher. Genau wie beim Klettergerüst schaffte er es ihr die Angst zu nehmen. Sie hatte das Gefühl, alles schaffen zu können. Erkundetet zusammen mit ihm Gang für Gang. Hin und wieder erschraken sie auch. Vor allem dann, wenn wieder eine Figur auf sie zugesprungen kam. Doch sobald der erste Schreck vorüber war, lachten die beiden laut und liefen schnell weiter. Es dauerte eine Weile bis sie den richtigen Weg gefunden hatten. „Inuyasha, da vorne ist ein Licht!“, flüsterte Kagome leise. Klammerte sich fest an seinem Arm, schließlich war sie sich nicht sicher, ob sie auch den Ausgang gefunden hatten. „Dann lass uns mal dahin gehen“, bestimmt der Junge einfach. Schien beinahe überhaupt keine Angst zu haben. Doch schon wenige Schritte später sahen sie einen Bogen. Leuchtend und mit Spinnennetzen und Fledermäusen verhangen. Durch diesen müssten sie wohl gehen. Ihr Griff um Inuyashas Arm wurde stärker. Kagome mochte Spinnen noch nie. Da war es egal, dass sie wusste, dass es nicht real war. Sie fand sie ekelig und zum Fürchten. Inuyasha hingegen besah sich den Bogen nur kurz. „Ich halt sie fern, keine Sorge“, murmelte er. Leuchte mit der Lampe näher heran, um alles besser sehen zu können. „Komm da können wir durch.“ Inuyasha fand ein kleines Loch, durch das sie sich kämpfen konnten. Er fing an die einzelnen Gegenstände auseinander zu schieben. Zog Kagome vorsichtig hinter sich her. Langsam schafften sie Stück für Stück. Bis sie endlich durch den Bogen waren. Ein paar Spinnenweben hatten sich in Inuyashas Haaren verfangen. Ohne nachzudenken oder den Griff zu lösen, griff  Kagome danach. Zog das Spinnennetz heraus. „Siehst du, war gar nicht so schlimm!“, lächelte er sie an. Seine Augen strahlen heller als die Lampe, die er in den Händen trug. Für einen Moment konnte sie ihren Blick nicht von diesen lösen. Klammerte sich immer noch an seinem Arm fest. „Stimmt. Mit dir war es gar nicht so schlimm“, lächelte das Mädchen. Drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Kurz wurde der kleine Junge rot um die Nase. Vor allem als er merkte, dass sie von ihren Freunden und Eltern beobachtet wurden. Sie standen alle wartend hinter der Absperrung. Die Kinder kicherten, während die Eltern nur ein Lächeln auf den Lippen trugen. „Ich habe es dir doch versprochen, ich werde immer bei dir sein“, flüsterte er deshalb. Hoffte, dass es keiner hörte. Kagome freute sich trotzdem über seine Worte. Lächelte glücklich, als sie von ihm zu den anderen gezogen wurde. Schließlich hatte sie hier und jetzt ihren ersten Freund gefunden.    Sechzehn Jahre war dieses Ereignis nun her. Seitdem hatte sich viel verändert. Sie waren erwachsen geworden. Hatten ihre Schulabschlüsse gemacht. Jobs gefunden. Lebten ein Leben wie in einem Traum. Doch eines hatte sich nicht verändert. Inuyasha war immer bei ihr geblieben. Hatte ihre Hand nie losgelassen. Kein Streit konnte das ändern. Egal wie blöd sie sich verhielt. Er war immer bei ihr. Hatte ihr seine Liebe gestanden, nannte sie liebevoll seine Freundin. Mittlerweile reichte Kagome dies nicht mehr. Sie wollte nicht mehr nur seine Freundin sein. Doch hier für schien Inuyasha den Mut nicht zu haben. Hatte immer neue Ausreden den nächsten Schritt zu verschieben. Doch diesen würde diesmal Kagome machen. Immer war er vor ihr. Beschützte sie, gestand ihr als erster seine Gefühle. Jetzt war sie dran. Einmal wollte sie ihn führen. Ihr Lächeln wurde breiter als sie Geräusche hörte. In wenigen Sekunden musste sie mutig sein. Also atmete sie kurz durch. Legte das offene Buch auf die Couch und erhob sich. „Kagome?“, hörte sie seine Stimme. „Ich bin hier!“, rief sie deshalb aus. Nur wenige Sekunden später öffnete sich die Tür. „Was… wird das denn?“, stockte sein Atem, als er den Raum genauer betrachtete. „Eine Überraschung. Willst du dich nicht mit mir setzen?“, fragte sie ihn. Deutete auf den schön gedeckten Tisch. „Ich hol nur schnell das Essen und du machst es dir gemütlich“, lächelte sie und verschwand kurz. Mit einem Lächeln stellte sie sein Lieblingsessen auf den Tisch. Füllte seinen Teller mit Ramen. „Womit habe ich das denn verdient?“, wollte er von ihr wissen, spielte etwas mit der Halloweendekoration am Tisch. Ehe er den ersten Löffel zu sich genommen hatte. „Einfach, weil du... du bist“, sprach sie liebevoll aus. Genoss die Atmosphäre und sammelte noch einige Minuten ihren Mut. „Inuyasha?“, fragte sie leise. Merkte nur zu deutlich, wie nervös sie gerade wurde. „Ja?“, entkam es ihm. „Ich muss dich was fragen. Und ich erwarte eine ehrliche Antwort von dir“, flüsterte Kagome und stand dabei langsam auf. Stellte sich vor ihm hin und drückte kurz ihre Lippen auf seine. „Inuyasha? Du hast mir doch versprochen immer bei mir zu sein. Bei mir zu bleiben...?“  „Ja…“  „Halt nur zwei Sekunden bitte deinen Mund!“, fuhr sie dazwischen. Atmete noch einmal tief durch und sah ihm fest in seine Augen. „Inuyasha… ich bin bereit für den nächsten Schritt. Mehr als nur bereit. Also… willst du mich endlich zu deiner Frau machen?“ Kagome spürte, wie ihr Herz bei der Frage schneller schlug, sah wie er den Atem anhielt und schwer schluckte. „Ich… also…“ Er schloss kurz die Augen und beendete damit sein Gestammel. Langsam erhob er sich ebenfalls. Schaute ihr in die Augen, als er ihr seine Antwort gab. „Ja, ich will, dass du meine Frau wirst!“, lächelte er sie glücklich an. Und auch sie konnte das Lächeln nicht mehr ablegen. Legte glücklich ihre Lippen auf seine und zog ihn so näher an sich.  In dem Wissen immer an seiner Seite zu sein.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)