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Bokuseno-Chronicles

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben!
... Ach ja, was so eine Nachricht vom neuen Anime alles anrichten kann, wenn man Angst davor hat, was xD?

Dies ist ein Zusammenschluss von kleinen Geschichten die vorwiegend das ´Die Magie der Fantasie Universum´ weiter ausbauen werden.
Ich habe wieder viele Ideen im Kopf und das ist die Form die ich meinen Worten momentan geben möchte.
Diese FF wird eine Art Aneinanderreihung von in sich geschlossenen OS werden.
Grundgedanke hierbei war, dass ich noch einige Sidestories im Kopf habe die leider nicht alle in die Hauptgeschichte https://www.animexx.de/fanfiction/368195/?js_back=1 passen, da es inzwischen so viele Chars gibt.
Ich wollte einen Ort schaffen wo ich diese Geschichten zukünftig ´sammeln´ und ggf. ausbauen kann. Auch damit es für die Leser weniger unübersichtlich ist.
Falls jemand Lust hat und es in die Geschichte gut reinpasst sind Leser-Ideen und natürlich auch Kommis gern gesehen und willkommen ;)
LG Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So... wenn einem am 23. abends einfällt das man gerne noch eine Weihnachtgeschichte schreiben würde xD.
Viel Spaß beim lesen und eine frohe Weihnacht wünsche ich euch allen! :3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Zu diesem OS hat mich unter anderem die Band Morning Musume inspiriert. Sie durften dann auch gleich für den Titel des OS herhalten der ´Tochter´ bedeutet :)

LG Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel spielt chronologisch kurz nach Kapitel 43 der Hauptgeschichte :D
LG Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel spielt zeitlich nach Kapitel 43 der Hauptgeschichte!

https://www.animexx.de/fanfiction/368195/?js_back=1 Komplett anzeigen

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Prolog

Jeder von euch ist ein kleiner Spiegel meiner Seele. Mit einem Leben und einem Stolz. Auch wenn ihr nicht alle aus meiner Feder entsprungen seit.

Eure Hoffnungen,

eure Wünsche,

eure Ängste,

eure Liebe,

all das ist kostbar in dieser Welt.

Denn weil ich hier bin, ist es eine Welt voller Gefühl. Denn das ist genau das was ihr alle in mir weckt.

Gefühl...~

[Der Kuss (Lunatic)]

[Kapitel 1 Der Kuss (Lunatic)]
 

Gehetzt werfe ich einen Blick über meine Schulter als das Unterholz nahe bei mir verdächtig raschelt.

Die Sekunde streckt sich wie ein scharfes Schwert in die Länge und bringt mein Herz in Rage. Die Ungewissheit lässt Schweiß auf meine Stirn treten und mein Herz ist von Angst durchzogen, als die Zeit immer näher an meinen Körper rückt und ihn jäh bedrängt.

Fast schon hat die lütte Zeiteinheit ihre Krallen in mir versengt, doch vor dem schärfstem Schnitt, lässt eine kleine fellige Gestalt die vor meinen Augen auftaucht, alle Gefahr mit bloßer Niedlichkeit verpuffen!

 

 

Ein Hase?! Murmel ich schon fast ungläubig und blinzle zwei mal, als ich das Monster aus dem Gebüsch inspiziere und es weg hoppelt.

 
 

Ich warte noch ein, zwei Sekunden, bis ich das kleine fellige Etwas auch am Horizont nicht mehr sehen kann, um mir so eine Grenze zu setzen. Erst dann erlaube ich mir -mehr verkrampft als entspannt- durch zu atmen...

 
 

Ich frage mich ob ich dieses trügerische Gefühl von Angst was mich umgibt, jemals wieder los werde...

Die Enge in meiner Brust spricht nicht gerade dafür, das sich meine Gefühlswelt in der nächsten Zeit dauerhaft beruhigen wird.

Dabei sollte ich glücklich sein. Denn ich sitze hier am schönsten Ort der Welt!

Doch dunkle Wolken, schattieren meinen Weg das er beinahe unpassierbar scheint! Angespannt werfe ich einen Blick nach oben. Halte Ausschau nach meinen Feinden. 

 

 

Doch die Ruhe kommt wieder, als ich daran glaube, dass das was ich um mich sehe echt ist.

Mein Seufzer zerreißt schon fast die Stille des Waldes, als ich endlich tatsächlich glauben kann, das sich mir zumindest momentan keine unerwünschte Gesellschaft genähert hat.

 
 

Nachdem ich Sicherheit habe, das ich weiter ungestört bin, fahre ich an der sagenumwobenen Rinde des alten Baumes entlang.

Meine Finger berühren ehrfürchtig die alte Ausgeburt der Natur, die so viel mehr Jahre auf dem Buckel hat als ich und ich fühle den Trost der auf mich einwirkt in frischen Wellen wie ein Wunder.

Sanft wiegt mich die große Aura -ich komme völlig zum Stillstand- und eine Menge an Zweifel rückt erneut von mir ab und schafft mir Raum zum träumen. Ich bin unendlich dankbar dafür, denn das ist meine wahre Stärke.

Das Träumen.~

 

 

Erneut fasse ich beinahe lächelnd in Bokusenos Zweige um mir meiner Realität bewusst zu werden.

Ja...

Otakus dunkle Energie umgibt mich nicht mehr... 

Sie ist wie weggeblasen!

Und mit Bokusenos Hilfe bin ich mir fast sicher das ich selbst in der Lage sein werde über meine Träume hinaus zu wachsen. Selbst wie ein Gewächs.

 

 

Oder?
 

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Seine Zweige umfassen mich noch immer, schirmen mich nach meiner Angstattacke einen Augenblick völlig von der Welt ab.

Und die Umarmung, die Nähe, nimmt mir nach und nach immer mehr von meiner Furcht.

Bokuseno scheint jeden Krümel an Zweifel in mir aufzuspüren.

Zielsicher wie ein Hund.

Dann setzt er sein Yoki frei und wiegt mich einfach in völliger Sicherheit hin und her, bis ich nicht anders kann als an ihn und eine bessere Welt zu glauben...

 
 

Denn da ist jemand, der einfach bei mir ist und an mich glaubt.

Jemand der einen echten Platz für mich übrig hat in dieser Welt!

Jetzt, in diesem Augenblick.

 
 

Ich bin schwerelos und lerne unter grünen Blättern und farbigen Blüten, was völlige Sicherheit in dieser Welt bedeutet. Ich fühle mich unter diesen Ästen eingebettet sicher wie ein Baby im Mutterleib.

 
 

Meine Atmung verlangsamt sich, meine angespannten Schultern sacken herab, ebenso wie mein Herzschlag und ich werde eins mit der friedlichen Seite dieser Welt und fühle die Wonne einer helleren Seite.

 

 

Eine Weile hält Bokuseno mich so und ich sehe flüchtig einige Schatten seines Wissens die mich neugierig umhuschen.

Es ist wunderbar.

Und ich weiß wenn ich mit gehe, werde ich ein Teil dieser Welt sein können. Auch wenn ich mir zu diesem Zeitpunkt obwohl ich mich wohl fühle, fremd vorkomme.

Es ist an der Zeit eine Entscheidung zu Treffen...

Ich spüre instinktiv das auch Bokuseno die Besonderheit dieses Momentes erkennt und auf eine Entscheidung meinerseits wartet.

 
 

Er hat es mir freigestellt hier bei ihm in Sicherheit zu bleiben oder zu gehen.

Er wird von meinen Geschichten und meiner Fantasie zehren und so sein möglichstes tun um diese Welt zu schützen...

Egal ob ich hier, oder dort bin...

 
 

So oder so, wird er nach und nach das Wissen ernten nach dem ihm der Sinn steht. Dank seiner Gaben und seines Yoki, ist er dazu in der Lage. Der Ki-Yokai hat versprochen mir nicht dabei zu schaden...

Und ich glaube ihm...
 

Doch hat er mir schon bei unserem ersten Gespräch klar gemacht, das Geschichten, die von Angesicht zu Angesicht erzählt werden, die reizvollere Alternative für ihn darstellen, da diese beim erzählen die Herzen wie Blumenblätter öffnen und einen Zauber inne haben der in jedem gesprochenem Wort steckt wie eine zauberhafte Melodie.

Diese vollkommene Schönheit würde, wenn ich den Mund halte völlig verloren gehen und fehlen.

 

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Sehr viel später, als die Sonne den Wald in ein schimmerndes Gold taucht erlebe ich Bokuseno erneut in Aktion, während ich in seiner Krone sitze -gedanklich im Himmel fliege- und gleichzeitig über meine Zukunft nachgrübele.

Die goldene Farbe der Sonne in der Weite, in Verbindung mit deren Wärme lassen die Zweige unter mir angenehm pulsieren. Ich spüre wie das Wunder der Natur selbst Kraft aus dem runden Himmelskörper gewinnt und sich diese Vita auf Bokuseno übertragt.

Das Adrenalin rennt durch die Äste und kitzelt angenehm und vielversprechend in meiner Nase.

 
 

Bokuseno belebt unsere Wünsche jetzt mit seiner Kraft und zieht sie aus unseren Gedanken in diese Welt, sodass es mich blendet.

Der meine und der seine Wunsch, streifen sich wie erst wie Fremde. Doch die Berührung macht sie schnell zu Freunden und sie verbinden sich. Bekommen so eine neue Gestalt und zusätzliche Stärke. Als beide Wünsche sich einig sind und sich deshalb zu seinem SEIN verbinden, tauchen sie ab in die Erde, düngen den Waldboden so mit neuer Kraft und Herrlichkeit. Gebannt schaue ich zu...

 
 

Ich teile nicht die gesamte Zuversicht die jetzt in der Erde und in der Luft liegt.

Doch der Versuch ist unter diesem phänomenalen Schauspiel leise in mir geboren worden.

 

 

Taktvoll setzt mich der Baum mit seinen Zweigen auf dem Boden ab, damit ich das Geschehen vom Boden noch besser verfolgen kann.

Zwar hätte ich auch ohne Probleme von seiner Krone herunter springen können, doch habe ich meinen Platz noch nicht so richtig in dieser Welt gefunden und war mir bei zweierlei Dingen nicht sicher:

1. Ist es angebracht von einem so mächtigen Yokai einfach runter zu hopsen?

und 2. Ist es denn überhaupt gänzlich ungefährlich für mich, dass aktuelle Geschehen vom Boden aus zu beobachten?

Diese Macht die da über den Boden schwingt, kann ich zwar spüren, ich bin aber zu unerfahren um sie einschätzen zu können...

Die Entscheidung darüber, wurde mir nun abgenommen und ich spüre weder Schmerz noch Unbehagen, als ich dank Bokuseno, wieder auf dem Boden ankomme.

 
 

Meine Augen sehen die Welt nun horizontal vor mir. Sie ist noch genau die Selbe wie eben, doch mit jemand so machtvollem in meinem Rücken erscheint sie mir weniger bedrohlich und daher ist es um einiges leichter mutig zu sein.

Fast fühlt es sich an als wäre da doch ein kleiner Platz für meine Wenigkeit übrig, den ich vorher einfach nicht sehen konnte.

 
 

Ich lasse das Grün des Waldes inspirierend in meine Augen rieseln und spüre die Kraft der Sonne auf mir!

Ich fange an zu schreiben und spüre sofort eine Verbundenheit. Mit diesem Platz, diesem Boden, diesem Ort und diesem Baum.

Dies ist jetzt mein Hort, mein sicherer Hafen.

 

 

´Danke, Bokuseno!´ Als ich mutig genug bin das zu denken, entfaltet sich mein Selbst unter der Sonne, wie ein Schmetterling seine Flügel und ich beschließe hier zu bleiben.~
 

 

Es dauert nicht lang, bis die erste Handlung aus meinem Herzen auftaucht und eine Summe aus Wünschen und Gedanken meinen Körper verlassen.

Die Gefühle die in mir toben, haben sich ihren Weg zurecht nach draußen erkämpft. Und das erste Mal kann ich

wann ich will,

weil ich es will,

ohne Blatt Papier,

ohne Stift,

ohne Laptop,

ohne Neumond, meine Geschichte nieder schreiben!

Meine Krallen ritzen sie so behutsam wie möglich in die Rinde des Baumes, nachdem ich sie Bokuseno zuvor mündlich erzählt habe.

Und dann kommt Lebendigkeit ins Spiel, die mich absolut verzaubert!

 
 

Ich spüre wie das Gefühl der Szene mich zart umschmeichelt und doch geboren werden will!

Unvergleichlich wie purer Balsam auf meiner Seele brennt und zugleich kühlt!

Ich werde ein wenig flau, als ich das erste Mal Zeuge eines neuen Weges werde.

So als könnten meine eigenen Gefühle mich gleich umwerfen.

Doch mein eigener Tatendrang verbietet mir das Kneifen!

Ich mache weiter, weiche nicht zurück und schreibe Wort für Wort nieder!

 
 

Die Wörter in mir kommen wie von selbst und springen förmlich auf die Rinde des alten Baumes um sich darin verewigen zu lassen.

Denn einmal... nur dieses eine Mal... will auch ich von ihm geliebt werden und seine Nähe spüren.---

Das erscheint mir, wie der beste Anfang von allem!

Und so erschaffe ich einen Moment, welcher nur Sesshomaru und mir allein gehört!
 

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Als sich unsere Lippen trafen waren die seinen warm und sanft, wie flüssige Seide.

Meine Hände klammerten sich an seine breite Brust, wo ich seinen Herzschlag spürte. Die Begegnung unserer Lippen begann vorsichtig, flüchtig, doch mit jeder erneuten Berührung kochten unsere Herzen hoch.

Er wurde forscher und mein Körper reagierte auf Anhieb. Seine Fangzähne begannen erotisch über meine Unterlippe zu fahren. Und damit eroberte Sesshomaru meinen ersten Seufzer.

 
 

Ich bin noch völlig in diesem Moment des Glücks gebannt, als animalisch und süß sich die Szene teilen und er verführerisch langsam meine Lippen weiter für sich einnimmt.

Instinktiv gebe ich diesem Gefühl in mir nach -will es mehren- und entdecke auf spielerische Weise selbst diese heiße Haut vor mir.

Ich beiße kurz in seine Unterlippe -halte sie zwischen meinen Zähnen gefangen.

Als seine Antwort -ein sinnliches Knurren- durch meine Sinne hallt, vergesse ich beinahe zu atmen.
 

 

Mein Kopf hat sich längst verabschiedet, als ich meinen Mund öffne. Doch mein Körper weiß genau was zu tun ist, als seine feuchte Zunge in meinen Mund schießt.

Ich spüre seine Kralle in meinem Nacken während er mich stürmisch näher an sich zieht um mehr von meinem Geruch zu erhaschen.

Es war wahnsinnig heiß wie unsere Zungen dabei tanzten.

 

 

Die Sekunden wurden zu kurz für unseren Atem der sich verschnellt hatte. Seine lückenlose Nähe machte die Atmosphäre lieblich-göttlich und schürte nur die Sehnsucht in mir, als ich den Druck mit meinen eigenen Lippen sanft erhöhe und ihn reize.

 

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[Kapitel 1 Der Kuss (Lunatic)]

[Die Himmelsbrücke (Inu no Kami)]

[Kapitel 2 Die Himmelsbrücke (Inu no Kami)]

 

 

Als ich heute Morgen im magischen Wald erwache staune ich nicht schlecht, als das Erste was meine Nase wahrnimmt ein überaus angenehmer Duft ist. Meine Nasenflügel beginnen schon zu zucken, noch bevor ich den neuen Tag mit meinen Augen grüße.

Gierig bewegt sich mein Körper bereits der Quelle des Geruchs entgegen der Worte wie ´Heimat´ und ´Geborgenheit´ in mir weckt.

Das ist Bokusenos-Blätterkleid unter Morgentau! 

 

 

Freudig sehe ich schon bald, wohin der Hase heute läuft.

Neugierig beäugen meine Augen den Himmel in den sich Bokusenos Äste schwungvoll erhoben haben.

Als der Baum meine Wachheit registriert hat, lässt er einen Teil seiner Zweige zwar mitten in den Wolken wo sie sind, doch ein anderer Teil wendet sich offenkundig mir zu!

 

 

Er hat sogleich auch die erste Lektion des Tages für mich! Bisher standen dahinter immer sinnvolle oder interessante Dinge, also steige ich voller Tatendrang darauf ein! Ich merke schnell, heute ist kein Tag an dem ich ihm etwas erzähle! Heute hat er den Spieß umgedreht, damit auch ich etwas lerne!

Das heißt: Er wird mir etwas erzählen!

 
 

Nachdem ich mir einige seiner Früchte gepflückt habe und die saftigen Dinger nach und nach verspeise, lassen mein Hunger und mein Durst nach und ich lehne mich auf sein Geheiß, an seine kühle Rinde und lausche seinen Worten, die mich prompt verzaubern als er mit seiner Geschichte beginnt.

Ich bin mehr als erfreut als ich merke das es eine Geschichte ist, die sich um die Inu no Kami und den Inu no Taisho dreht. Geschichten die dieses Pairing behandeln, erscheinen mir immer besonders lesenswert und geheimnisvoll. Begeistert lehne ich mich also zurück und lausche gebannt, als der Baum die ersten Worte spricht!

 

 

"Als in die Liebe des Inu no Taisho und der Inu no Kami ein drittes sanftes Wesen namens Izayoi schritt, verfasste der erste fürstliche Schreiber des Hofes kurz vor Inuyashas Geburt darüber eine Geschichte um die sich bis heute Legenden ranken."

 

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Viele Jahre hatte Yamabe, der erste fürstliche Schreiber, unter dem amtierenden Herrscherpaar gedient und die goldene Ära ihrer Regentschaft erlebt.

Das Wachsen und Sterben einer Welt gesehen, die er mit allem Für und Wieder zu lieben gelernt hatte, die aber nun mit der Geburt eines Bastards auf die bisher gekannte Weise enden würde...

 
 

Melancholie war ein zu trauriges Wort um seine Gefühle zu beschreiben. Und Hass zu negativ. Denn so fühlte er auch Leben in sich und war voller Inbrunst über seine lange Dienstzeit bei dem Fürstenpaar.

Doch die Unruhe die er aufgrund der wachsenden Kluft zwischen dem Fürstenpaar innerlich spürte und die eine Spaltung von Himmel und Erde bedeuten würde, ließ ihn nicht los.

Doch dann war es amtlich geworden.

Die Geburt eines Halblings stand an und der Inu no Taisho traf die Entscheidung -den bisherigen Herrschersitz- das schwebende Schloss zu verlassen.

Er gab allerdings den Befehl, dass die Herrin Yukina an seiner statt hier weiter residierte...

 
 

Eine Spaltung des Reiches wäre damit gegeben, wenn auch nur innerhalb der Herzen einer Familie...

Doch die Einheit von damals berührte sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr so wie früher...

 
 

Tagelang lag nach der Abreise des Taishos eine getrübte Stimmung in der Luft, die sowohl von der Kami als auch von der Dienerschaft ausging. Gerüchte machten hier und da wie in jedem Schloss die Runde.

 
 

Yamabe selbst hatte ebenso Mühe, sich auf seine normalen Arbeiten und Pflichten zu konzentrieren ohne seinen Herrn zu verwünschen.

Natürlich stand ihm solches keineswegs zu, doch auch wenn man bei der dämonischen Oberschicht selten bis gar nicht, Gefühle auf dessen Gesichtern sah, existierten sie doch weit dahinter in den Tiefen Ihres Geistes. Versteckt, wie in einem unerforschten See.

Als Dämon verschloss man Gefühle wie Unsicherheit tief in sich, damit es äußerlich niemand sah, doch das bedeutete nicht das solche Gefühle nicht da waren...

Natürlich hatte der Inu no Taisho keinem seiner Untergebenen Rechenschaft abgelegt. Damit hätte er sich selbst diskreditiert.

Doch wie man Menschenbrut ihrer Herrin vorziehen konnte, das wollte nicht in die Köpfe der dämonischen Dienerschaft!
 

 

Yamabe bemühte sich gerade seine Fassade zu wahren, als er dem täglichen Schriftverkehr nachging!

Die Welt die er kannte hatte sich nun unwiderruflich verändert.

 
 

Tag um Tag suchte Yamabe nach einer Lösung, nach einer besseren, gewisseren, Zukunft für sie alle und das tat er zumeist in Büchern.

Doch erst als er hinten in einem seiner Regale, ein altes von ihm selbst verfasstes Gedicht in den Händen hielt, verstummte seine Unruhe kurz.

Yamabe war nicht dumm und so besah er sich das alte Werk genauer, gab seinem Instinkt nach und tauchte in die Gedanken und Gefühle von damals ab, als er noch ein Mensch war und ging auf weitere Erkundungsreise.

 

 

Das Pergament gab einen flüchtig nussigen-Geruch ab, was an den Bäumen lag aus dem das Papier hergestellt worden war.

Höchste Qualität und sehr angesehen wegen seiner Langlebigkeit in hohen Kreisen.

Schon damals war es sehr wertvoll gewesen.

Yamabe ging mit dem Papier ins Licht, setzte sich auf seinen Stuhl und tauchte seine Schreibfeder in das kleine Tintenfass zu seiner Linken.

Neue Wörter wurden nach und nach geboren und sehr feine Linien, die sich perfekt auf dem Papier schlängelten, waren das Ergebnis Jahrhunderte langer Übung!

Yamabe ließ noch ein wenig seines Yoki in das Blatt sickern und dann war das Gedicht um einen Titel und um eine Widmung erweitert worden!

Als er fertig war, verspürte er ein leichtes Gefühl der Leere in sich und er wusste aus Erfahrung, in dem Blatt steckte nun etwas ganz besonderes!

Sein bereits um 700 verfasstes Gedicht hatte endlich die volle Blüte erreicht! Doch er spürte instinktiv, das es noch nicht an der Zeit war, es der Welt zu präsentieren. Damit das was er damit erreichen wollte, klappte, musste der Moment stimmen wie der Messerstich eines Assassinen!

Die Zeit musste erst die Wunden der Herrin etwas heilen. Sonst würde der Zauber dieses Schreibens nur verloren gehen und die Wut herrschte ihrer Entscheidung über seine Worte vor!
 

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Jahre und Jahreszeiten streiften sich und wurden oft jung und alt...

Und der Nebel umwob mehr und mehr das Schloss des Himmels, je länger der Herrscher diesem fern blieb und die Kami alleine in den Weiten weilte und herrschte.
 

Das Entrücken des Schlosses aus der Welt wurde Jahr für Jahr offensichtlicher.

Frühling, Sommer, Herbst und Winter wurden geboren und starben wieder, bis das Schloss schließlich mehr und mehr hinter einer dicken Nebelwand verschwand. Dies geschah lange nach Inuyashas Geburt und auch noch nach dem Tot des Taisho.
 

Die Schicht zwischen Realität und Traum wurde unter den Gefühlen der Kami immer dicker, so lange bis der Weg in das himmlische Schloss für die Meisten in Vergessenheit geriet und die Glorie des Herrscherpaares von der Zeit fast in Legenden verwandelt wurde.

Die Herausforderungen nahmen zu.

Krieg brach wieder aus und das Land wandelte sich.
 

Bevor jedoch alles drohte in Vergessenheit zu geraten und das Schloss in völligem Nebel versank, handelte Yamabe und gab der Kami seine schriftliche Verehrung in Form des Gedichtes kund.

Es war ein riskantes Unterfangen. Sein Puls nahm zu, während er sich dem privaten Garten der Herrin näherte und um Audienz bat.

Denn wenn die Kami seine Worte die teils seinem menschlichem Herz von damals entsprangen, als "schwach" ansehen würde, würde es Yamabe entweder den Kopf kosten, oder ihm blühte eine Verbannung in die Meido! Und das lebendig! Und das war fast schlimmer als der Tot...

 

 

Doch zum zaudern blieb keine Zeit! Sein Pflichtgefühl verbat es ihm!

So verbeugte er sich denn, als er das Yoki seiner Herrin spürte und begann äußert höflich um ihre Gunst zu feilschen.

Die Zeit hatte sein Gedicht weiter reifen lassen und wenn es der Kami jetzt nicht zu Herzen ging, würde es wohl nie der Fall sein!
 

Als der fürstliche Schreiber der Kami das nun komplett fertige Werk mit ergänzendem Titel und der persönlichen Widmung voller Eifer vortrug, hörte die Kami auch die Worte die ungesagt blieben.

Und zwar die Hoffnung,

die Loyalität

und den Schmerz den der treue Diener über den Verlust seines Taisho empfand.

Und das war... zumindest teilweise ein Spiegel ihrer Seele.

 
 

Da Yamabe no Akahito früher einmal ein Mensch gewesen war und alleine mit seiner Begabung und Hartnäckigkeit, den Sprung in ein dämonisches Leben geschafft hatte, hatte Yukina im Stillen schon immer mehr Respekt vor ihm gehabt, als vor so manchem gebürtigem Dämon, der zwar arbeitsam sein musste, jedoch aufgrund seines Geburtsrechtes in eine privilegierte Stellung der Nahrungskette hinein geboren wurde. Natürlich zeigte sie das nicht offen.

 
 

Yukina besah sich also das Papier, laß das Gedicht -allein nur für sich, verifizierte es schnell für ´gut´ und umschmeichelte es anerkennend mit ihrem Yoki.

Ihr entging dabei das leise erleichterte Aufatmen ihres Dieners nicht und wie sich seine Schultern deutlich nach ihrer Wertung entspannten.

Die Kami war stets ein Wesen weniger Worte gewesen, wenn es um ihre Dienerschaft ging, doch gerecht war sie immer. Also belohnte sie den treuen Schreiber gleich zweierlei, als sie ihm winkte ihr zu folgen und knapp sprach "so sei es!"

 

 

Die beiden Reisenden ließen das Schloss alsbald hinter sich zurück.

Eine Weile flogen die beiden Dämonen durch die anmutige schwarze Nacht und passierten dabei die stummen Höhen des Berges bis sie sich unter der Abendstille schließlich weiter talabwärts begaben.

Erst als Yukina kurz vor dem Fuße des Berges Fuji stoppte, ihr Yoki in die Welt schleuderte und es in hellen Blitzen auf die Erde traf, zeigten sich die weitreichenden Folgen von Yamabes Schriftstück!

 
 

Die Wucht der Herrscherin riss zwar die Erde auf, doch setzte sie ihre großen Kräfte bewusst und gezielt ein.

Gekonnt kroch ihre dämonische Energie -in die sie auch viel ihrer alten Magie legte-, am Gipfel des Berges hoch, der zu ihren Füßen lag und über dem weit weit oben im Himmel das Schloss schwebte.

 
 

Yukinas Yoki leuchtete hell, doch nach und nach kehrte es ins Geröll, die verschiedenen Steinschichten, in die Erde des Berges und sogar in die Luft ein, bis es Teil davon wurde und sich die Kerben der Macht wieder schlossen. Dennoch aber im Gebiet verblieben. Die neue Magie in der Luft, war zumindest für jeden Yokai spürbar!
 

Die Kami hob ihre Hände leicht an und ließ ihre Magie final wirken und gab dem Schriftstück von Yamabe mit ihrem Willen so ein wenig mehr Wahrheit! Denn das konnte und wollte sie!

 

 

Ehrfürchtig besah Yamabe das fertige Schauspiel, als er begriff das die Herrin soeben mit ihren Fähigkeiten einen magischen Pfad, -die Himmelsbrücke- vom Fuji in die Himmelsebene hinein geschaffen hatte, damit das Schloss nun für immer von Jenen erreicht werden konnte, die es wert waren.

 
 

Als zweiten Lohn erhob die Kami den dämonischen Schreiber dann in den Rang eines Unsterblichen.
 

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Die Himmelsbrücke:

~Für meine verehrte Herrin!

 

 

Himmel und Erde,

seit ihrer Trennung,

steht gottgleich,

hoch und nobel

in Suruga

der hohe Gipfel des Fuji.

Die Himmelsebene,

wenn ich zu ihr emporblicke,

der wandernden Sonne

Schein verdunkelt sich,

des leuchtenden Monds

Ganz bleibt ungesehen;

selbst die weißen Wolken

werden am Vorbeiziehen gehindert,

während unablässig,

der Schnee fällt,

werde ich erzählen

und weiter reden

vom hohen Gipfel des Fuji.~

(Yamabe, Kami der Dichtkunst)*

 
 

Und seit diesem Tage erzählt man sich zudem auch eine neue Legende:

 
 

Yamabe, der königliche Schreiber, sitzt wann immer er kann, am Gipfel des Fuji und wenn man genau hinhört heißt es, man könne seinen Worten versteckt im Wind lauschen, die denen die es Wert sind, einen Weg ins himmlische Schloss weisen werden. Wenn die Zeit reif ist.~

[Eine Geschichte von Weihnacht´ (Lunatic & Bokuseno)]

[Eine Geschichte von Weihnacht´ (Lunatic & Bokuseno)]

 

 

Die Melodie des Waldes erfüllt mich.

Mein Herz steht plötzlich unter Frieden als der Frost sich durch ´meine´ geliebten Wälder zieht.

Schnell ist die Temperatur abgefallen und es ist kalt geworden unter meinen Gedanken.

Der Frost steht und fällt in der Luft.

 
 

Doch all das passt ganz und gar zum morgigen Tag. Die Kälte zieht mir gläserne Schuhe wie Aschenputtel an als ich an den morgigen Abend denke.

´Träume´ bekommen die Besonderheit der Kindheit wieder, während mein Yoki ansteigt und sich aktiviert.

 
 

Der Wald malt meine Erwartungen mit klaren Eiskristallen in die Luft und mehr und mehr kann ich den Geist der Weihnacht nahen spüren.

Ich bewege meine Hand als würde ich einen Zauberstab schwingen und konzentriere meine Kraft auf Anweisung Bokusenos noch mehr.
 

 

Von Zeit zu Zeit blicke ich zu ihm, hole mir so sein ´okay´ das das was ich hier tue Recht ist.

 

 

Meine Fantasie, mein Yoki oder was auch immer, -ich vermag kaum diese Art von Kraft in ein einzelnes Wort zu pressen, habe ich noch immer nicht so unter Kontrolle wie ich es mir wünsche.

Doch genau darum tue ich das hier!

Ich will lernen und geben um den Kreis zu schließen!

 

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Bokuseno und ich verstehen uns immer besser, je mehr wir zusammen sprechen und erleben. Er hat eine Wissbegierde für alle Geschichten dieser Welt an sich, die bewundernswert ist und mehrt mit neuem Wissen seine Macht, mit der er diesen Wald schützt.
 

Schon anfangs als ich ihn traf, merkte ich schnell, auch der große Baum kann Formen annehmen die ich nicht erahnen oder imstande bin zu begreifen.

Dafür bin ich schlicht zu jung!

Doch immer kann ich in seinem Yoki auch einzelne Lichtpunkte erkennen die mir auf eine endliche Weise versprechen das alles gut wird!

... Deswegen... habe ich beschlossen ihm voll zu vertrauen!

Ich mache also weiter mit meiner Übung!

 

 

Leichtfüßig erhebe ich mich und schaue hinter den Stamm wo normalerweise Fliegenpilze wachsen. Doch auch diese sind nun in eine weiße Schicht eingelullt und haben sich eine Pause verdient.

 

 

Es kommt mir vor, als würde sich ein Teil meiner Vorfreude auf meine gesamte Umgebung übertragen, so als hätte ich einen großen Spiegel meiner Gefühle vor mir.

Das Grün steht unter den immer mehr weiß fallenden Flocken und majestätisch erlebt einen vollen Moment in der verschneiten Weite.

Ein weißer Vorhang der Ruhe überkommt diesen Ort, lässt die Magie in der Luft aber weiter ansteigen!

 
 

Der Wald wandelt sich innerhalb von Minuten zu einer verträumten Winterlandschaft, die in ihrem Weiß nur so versinkt, aber gleichzeitig eine Gemütlichkeit ausstrahlt, die nicht allein von dieser Welt ist.

  

 

Gedankenvoll blicke ich zu Bokuseno und überlege wie ich ´Weihnachten´ für ihn mit Worten beschreiben kann die ihm die ganze Tragweite und Geborgenheit des Gefühls nahe bringen, an welches ich mich erinnere und was ich jetzt fühle. Doch es ist ähnlich wie bei der Liebe...

Kein Wort ist je gut genug.

 
 

´Manche Gefühle kann man eben nur ´fühlen´ und nicht beschreiben...´
 

... Mein Autorenstolz tippelt ungeduldig mit dem Fuß und verpasst mir nach diesem Gedanken eine stumme Schelle.
 

 

Während in meinem Kopf 10000000000 Samen liegen, die nur darauf warten unter Worten zu sprießen, so fehlen mir doch die Worte um die Blumen in meinem Kopf blühen zu lassen.

 

 

Ich weiß! ... Dieses Jahr ist alles anders und doch... will ich träumen... leicht eingehüllt in meinem Weihnachtstraum fliegen und diese unglaubliche Schönheit der Weihnacht mit jemandem teilen...

 
 

Ich will jemandem sagen, dass alles gut wird. Selbst in diesen schweren Zeiten.

Ich will jemandem zeigen, das er nicht alleine ist!

 

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Mein Yoki bricht schlagartig aus mir heraus und nur Bokusenos Umsicht ist es zu verdanken, dass es nicht wie unnützer Dampf in der Luft verpufft und wieder dem Kreislauf des Lebens zugerechnet wird, ohne von wirklichem Nutzen gewesen zu sein.

Gekonnt lenkt er meine aufkeimende Energie in Bahnen, die für ihn alltäglich sind, für mich jedoch noch so zauberhaft wie eine Feenschrift wirken.

Doch gerade deswegen, weil ich nicht alles verstehe, bleibt mir viel mehr Raum für Interpretationen und Spekulationen übrig, die nicht minder aufregend sind und ihre eigene, eine ganz andere Art von ´Magie´ darstellen.

Ich schließe meine Augen und überlege, wie ich diesem alten Baum, meine Gefühle nahe bringen kann.

 

 

Mit gekräuselter Nase und Gänsehaut auf meinen Armen tauche ich in mein eigenes Yoki hinab und lausche was es mir zu erzählen hat.

 

 

Läutende Glocken unter Mondschein sind das Ergebnis!

 

 

Die Glocken die ein Teil von so manchem Weihnachtslied der Neuzeit sind, bahnen sich von meiner Erinnerung einen Weg nach draußen und läuten in meinem Herzen, den Takt. Sie schaffen sich einen eigenen Weg und lassen mich nicht mehr los!

Mein Instinkt gibt mir eine Sicherheit die ich als Mensch nie kannte und ich folge dem in voller Einheit!

Neugierig will ich wissen wo mich das hinführt!

 

 

Tanzend führe ich den Schnee unter dem ´Jingle Bell Rock´* nun eigens durch die Luft! Ich belebe die Welt mit meinen Gefühlen und schaffe warme Farbtupfer von Emotionen in die Luft, die wie eine warme Lichterkette strahlen.

Ich höre Bokusenos Blätterkleid zustimmend leise rascheln und merke so, dass er zufrieden ist!

 
 

Große Gefühle zeigen ist nicht unbedingt die dämonische Art.

Doch darf man bei all dem auch nicht vergessen, dass ich keine geborene Dämonin bin!

 
 

Ein wenig stolz, begutachte ich das was ich in dieser kurzen Zeit geschaffen habe und erlaube mir, mich ´gut´ zu fühlen.
 

 

Bokuseno selbst bewegt seine große Krone in diesem Augenblick und taucht hinab auf den Kern meiner Erzählungen.

Er ´liest´ die Gefühle, die hinter allen Wörtern stehn´.

Und er und ich werden eins für den Moment, als wir die gleichen Gefühle teilen und unsere Seelen sich wie Wasser berühren und sich kurz reflektieren.

 

 

Es ist nicht das erste Mal das Bokusenos Aura sich mir auf diesem Wege nähert, doch heute mit all dem Weihnachtszauber inne, fühlt sich alles noch ein wenig mehr gen Himmel an als sonst.

 

 

Um ehrlich zu sein fühlt sich das alles so gut an, das meine Füße nicht stillhalten können und ich abermals beginne zu tanzen!

Gesegnet bewege ich mich durch das kühle, vereiste Moos und ziehe sanfte Schlieren mit meinen Füßen durch die Welt.

Doch erst als sich der Baum neben mir, mit mir zusammen bewegt und neben mir tanzt, überschlägt sich die Magie!

Wir sind auf der Spitze des Zaubers angekommen, als wir umarmt werden von Schneeflocken und ich ihn bewundernd ansehe und voller Ehrfurcht in der Stimme feststelle "du kannst laufen Bokuseno."

 

[Der Weihnachtszauber! (Lunatic & Bokuseno)]

[Der Weihnachtszauber! (Lunatic & Bokuseno)]

 

 

Meine Stimme die sich durch die Weihnachtswelt schwingt, erzählt heute eine Geschichte mit Silberstreif!

Meine Worte wandeln den Tau, dringen in die Luft und füllen sie mit mehr.

Mein Atem verwandelt sich in kleine Wölkchen, die tanzend den Weg nach oben suchen, während die Weihnachtsgeschichte die ich gerade erzähle, sanft von meinen Lippen fällt und auf Bokusenos Herz trifft.

 

 

Das Wunder beginnt heute, -jetzt- mit einem wippenden Geräusch zu meiner Linken. Auch wenn ich schon so manches magisches Ereignis hier in dieser Welt mit erleben durfte, so ist das was sich gerade live vor meinen Augen ergießt und sich breit macht, bisher das Beeindruckteste was ich je gesehen habe!

Die Natur auf solche Art miteinander schmusen zu sehen, in Kombination mit diesen Worten und dieser Magie, genau so, das ist ein Spektakel welches einem nicht jeden Tag vor die Augen tritt!

Und das ist stark!

 

 

Noch bevor meine Iriden all das begreifen und noch auf der Suche nach der Wahrheit sind, ist mein Herz schon mitten in diesem Gefühl!

Meine Weihnachtserzählung macht sich selbstständig und fährt in mein Yoki hinein, weil ich mehr will.

Mein Yoki verbeugt sich ohne das ich es merke vor Bokusenos Kraft und bittet um eine Audienz die der Baum gewährt!

Das Leben, was innen anfängt und eine Macht der anderen Art entfaltet, dringt dann bald schon nach draußen und legt los!

Klackend und knarzend fährt Bokusenos Rinde auseinander und nutzt das was ihm gegeben wird bestmöglich!

Und das was Eins war, teilt sich plötzlich in Zwei, dabei geschützt von einem hellen Licht!

 
 

Jungspundig wirft der Yokai sich mit deutlicher Sehnsucht nach vorne, während sein Stamm umgeschrieben wird und stattdessen an dessen Stelle zwei hölzerne, grazile Beine entstehen!

Als ich sehe wie der Baum den ersten Schritt mit seinen neuen Extremitäten macht, kommen mir fast die Tränen.

 

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Die Zeit klopft an meine Erzählung an und lässt Raureif darauf entstehen. Mein Herz atmet die Freude die uns umgibt wie süße Nahrung tief ein, die leicht wie Federn in der Luft der Welt liegen und ich bin glücklich, dieses Abenteuer beschreiten zu dürfen und es auszukleiden.

Knirschender Schnee zu unseren Füßen drückt sich unter unserem Gewicht zusammen, als Bokuseno und ich durch die Walde wandeln und unser eigenes friedliches Weihnachten in der Sengoku-Jidai erleben.

 

 

Schritt für Schritt begehen wir die Umgebung so und merken wie nach unserer Anwesenheit die Flächen vor uns leise unter Glocken klingen, die dann mit uns in den Weihnachtszauber eingehüllt werden. Der Gedanke an Seligkeit ist dabei immer allgegenwärtig und die Zuversicht hat heute Abend keine Probleme mit dem Zweifel.

 
 

Wir sehen Madame Fuchs aus ihrem Bau kriechen und auch Frau Eule, die in unsere Geschichte lieblich hinein schuhut ist da.

Wir können das Meckern von Herr Dachs hören, dem unser Zauber zwar schmeckt, der ihn aber aufgrund der großen Fülle zum niesen bringt.

Die Tiere des Waldes spüren mit ihrer inneren Uhr den Kern dieses Zaubers und weben sich mit Geräuschen und Worten selbst in ihn ein, um Teil des großen Rudels zu werden, was wir bilden.

 

 

Winkend gehen Bokuseno und ich weiter und werden nicht wenig mit offenem Mund angestarrt, als wir die Wege weiterer Tiere in diesem Wald kreuzen!

Wie denn auch nicht?

Das ihr Herr laufen kann, das haben die Meisten der Waldbewohner nie gesehen...

 

 

Das Bild von uns Rücken an Rücken ist völlig neu und bricht zeitgleich Gefühle wie ´Schön´ und ´Schmerz´ auf unseren Herzen auf.

 

 

Bokuseno hat -wie er mir erzählt hat, die Fähigkeit zu laufen, vor langer Zeit verloren. Ihn schreiten zu sehen ist also so, wie ein wahr gewordener Traum!

Ich kann nicht verhindern das ich zeitgleich schwere Gefühle wie Mitleid und Segen für dieses Geschöpf empfinde.

Doch wer so lange lebt, hat mit Sicherheit Herausforderungen gemeistert von denen unser eins nur träumen kann und dessen Namen wir nicht einmal kennen!

 

 

Alle Impulse dieser Tage werden in mir noch zusätzlich, wie ein Lebkuchen von dem Gefühl der Weihnacht glasiert. Es ist ein wenig süß, doch für diese Zeit heute, genau das Richtige!

 
 

Ja... am 23 überkam es mich! Ich wollte unbedingt eine kleine Weihnachtsgeschichte schreiben und schneller als ich es geglaubt habe, habe ich angefangen und dann mit Worten gespielt und dann gezaubert.

Bokuseno hat mich machen lassen und sich darauf eingelassen und das Ergebnis unserer gebunden Magie ist das er nun laufen kann!

Ein weiteres Indiz dafür, was man in dieser Geschichte mit Gefühlen, Worten und einem guten Plot bewirken kann!

 

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Als wir weiter ziehen und der erste Wintersturm des Waldes durch die Baumkronen weht, schnellen Bokusenos und mein Kopf gleichzeitig nach oben, als wir plötzlich ein begeistertes quietschen aus der Luft hören können.

 

 

Fantasie über uns springt, tanzt, walzt, rotiert und schlingert nacheinander durch die Lüfte!

Begeistert stelle ich fest, dass auch sie Weihnachten mag und den Zauber in der Luft spürt, ihn annimmt und weiter trägt.

Es freut mich! Denn schließlich hat auch sie sich nach all ihren Erlebnissen, einen echten Moment des Friedens mehr als verdient!

 

 

Die Lüfte hat die Geschichte schon erobert und es dauert auch nicht lang, da knickt die Erde ein.

Zwar ist es sehr viel schwieriger für mich, die Geschichte mit unserem Fußgetrappel auch bis in die letzte Ritze des Bodens zu schaffen, doch Bokusenos Zweige die mühelos ins Erdreich fahren können, sind der perfekte Überbringer und Helfer der Geschichte!

So kommen auch nach und nach Maulwürfe und kleine Würmer an die Oberfläche gekrochen, die sogleich in der Kraft baden die da vor ihnen liegt.

 
 

Ein besonders neugieriges Exemplar von Wurm, hüpft sogar auf meine Schulter um noch näher am Geschehen dran zu sein!

´Vorwitziges kleines Ding!´

Während ich zu meinen gesprochenen Worten zusätzlich ein Lied summe, geschieht ein weiteres kleines Wunder, als der Wurm sich in einen Ohrwurm verwandelt und ich anfange für das fordernde Geschöpf ´Carol of the bells´* zu singen.

 

 

Die Magie floriert, ist in und um uns herum!

Und für diesen Abend können wir dank der Magie alle Sorgen von unseren Schultern werfen!

 

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Lange noch, schlendern Bokuseno und ich so durch den Wald. Doch irgendwann ist auch einmal die schönste Nacht zu Ende. Ich war so konzentriert, dass ich es nicht einmal bemerkt habe, das Bokuseno irgendwann den Takt übernommen hat, wir einen großen Kreis gezogen haben und an die ursprüngliche Stelle seines Standortes zurück gekehrt sind.

 
 

Als die ersten Sonnenstrahlen die magische Nacht vertreiben, bilden sich Bokusenos Beine zurück und sein Stamm wird wieder eine Einheit und fest.

Ächzend nimmt er unter Wind wieder seinen gewohnten Platz in der Welt ein und stellt sich zur Verfügung. 

Seine Wurzeln begeben sich erfolgreich wieder unter Tage und festigen seinen Sitz. Sein Yoki fließt wieder anders, als er wieder an seinem gewohnten Platze steht!

 

 

Ich sehe wie sein Gesicht dünner wird und er vorerst seine Mimik in das Innere seines Stammes zurück zieht.

... Sicher haben auch ihn die Eindrücke überwältigt und er braucht einfach einen Moment nur für sich!

Doch es ist nicht ´dämonisch´ wenn jeder deine Gefühle auf deinem Gesicht lesen kann. Also zieht er sich zurück... da können selbst Fantasie und ich nicht dran rütteln...

Doch das ist auch nicht schlimm!
 

Gähnend merke auch ich die Magie in meinen Gliedern sitzen und spüre trotz der Schönheit auch die Anstrengung die mich die heutige Geschichte gekostet hat. Schließlich bin noch Anfängerin!

 

 

Doch die strahlende Stille des grün-weißen Waldes die sich vor meinen Augen erstreckt, ist mir Lohn genug!

 
 

Leise säuselnd schließen sich die Weihnachtslieder in meinem Kopf wieder ein, als ich die Augen schließe und ich deutlich Bokusenos Yoki fühle, welches sich nahe bei mir hält und die Einheit mit mir sucht.

Ich lasse es gerne zu und bekomme davon im Gegenzug von ihm einen wunderschönen Traum gesendet, als ich Hypnos Pforte überschreite und ich erschöpft aber wohlig, in die Welt des Schlafes fliege.

[Die Geschichte der Mondgöttin (Inu no Kami)]

[Die Geschichte der Mondgöttin (Inu no Kami)]

 

 

In dem alten Wald schlängelte sich der Nebel wie ein magischer Vorhang, der ungesehenes gerne noch dichter versteckte. Kleidsam verschluckte er die Dinge und schuf so eine Barriere von Macht und Magie.

Die Melodie der Bäume, alt wie die Welt selbst überzieht die Gemüter mit Friede und einer Weite vor der selbst die Unendlichkeit scheut.

 

 

Meine Nase ist im frischen grünen Gras vergraben, unter Blättern, die auf der Erde liegen, als meine Gedanken friedlich zum Wind gewogen werden.

Ein spitzbübisches Grinsen liegt in meiner Mimik als Bokusenos Äste mal wieder zu weit oben in der Luft für meine Augen hängen und ich meine visuelle Verfolgung deswegen aufgeben muss!

Ein animalisches Halbwissen ´Instinkt´ genannt schäkert mit meinen Synapsen, kitzelt meine Neugierde bis zu einem Punkt, an dem sie wie ein alt bekannter Begriff gegen meinen Cortex springt, auf dessen Namen man aber irgendwie nicht kommt. Egal wie sehr man nachdenkt!

Ein wirklich ätzendes Gefühl!

 
 

Meine Augen fixieren die Wolken, zu denen Bokuseno durchgebrochen ist bis in den hohen Himmel und verfluchen stumm dessen Undurchsichtigkeit.

 
 

Meine Krallen graben sich labend in den Waldboden als die Magie in der Luft steigt, meine Nase zuckt und ich spüre sogar wie sich meine Muskeln unter der Ahnung die ich habe, vielversprechend anspannen.

Ich spüre die Kälte in der Luft. So fein wie ein Hauch, gleichwohl aber tödlich und kristallklar...

 
 

... Mein Dämonenradar mag noch fehlerhaft sein, aber das was meinen Körper da schüttelt, ist nie und nimmer unwichtig! Dafür liegt eindeutig zu viel Zauber in der Luft!

Ich rücke geschwind dichter an Bokusenos Stamm heran, weil ich mich dort irgendwie sicherer fühle...

 
 

Weiter wartend verschränke ich die Arme und kann doch nichts weiter tun ... Verdammt! Da oben geschieht etwas wichtiges -und ich kanns nicht begreifen und dank der alles verdeckenden Wolken auch nicht sehen!

 

 

Ein tückisches ´warum´ das alles wissen will, rammt sich in meine Schädeldecke, bis mir mein Kopf schmerzt!

 

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Die weitere Entwicklung des Tages entpuppt sich nicht als besser.

Zwar kommt es in diesen Tagen oft vor, das ich vieles was mir neu ist nicht verstehe, doch bisher habe ich immerhin auf all meine Fragen zeitnah eine Antwort erhalten!

Ich fixiere das Gewächs was sich Bokuseno nennt und sich neben mir befindet intensiver, doch das Erhaschen seiner Aufmerksamkeit bleibt aus!

Einzig und allein nach dort oben in den Himmel, fühle ich seine dämonischen Vibes schwappen!

Bokusenos Gesicht welches mir bisher immer als Ansprechpartner diente, ist tief im Innern des großen Stammes verborgen und verwehrt mir einen direkten Austausch mit seiner Mimik.
 

 

In das Kleid des Baumes fährt zwar durch den Wind immer wieder Bewegung und ich spüre so, dass sein Körper noch immer mit der irdischen Welt hier unten als eine Art Anker verbunden ist, doch eine Antwort bleibt frustrierender Weise auch nach längerer Wartezeit aus, da sein Gesicht weiter in seinem Schatten versteckt bleibt und all seine Macht nach oben zu steigen scheint!

Es ist unbestreitbar. Aber ich werde mit jeder Sekunde die verstreicht nervöser...

 
 

Ein tiefer Ton bildet sich in meiner Kehle und presst meinen Unmut in Form eines Knurrens in die schöne Welt, als ich die Energie über mir immer weiter wachsen fühlen kann.

 
 

Mit Gedanken die so gespannt wie ein Pfeil sind, verbringe ich so weitere Zeit damit, im Wald herum zu laufen und zu grübeln und von Zeit zu Zeit die seltsame Szenerie im Himmel zu betrachten, von der ich sicher bin das sie sonst keiner außerhalb dieses Waldes zu sehen vermag.

 
 

... Ich raufe mir die Hände! Manno! Dabei hatte es vor einigen Tagen doch noch so gut geklappt mit der Zauberei! Oder wie immer man das auch nennen will! Ich habe die Weihnacht herauf beschworen und Bokuseno bekam durch die Bindung seiner und meiner Kraft sogar kurzzeitig Beine!

Doch all das, scheint mir jetzt so fern wie ein Mythos aus längst vergangener Zeit, den man erst zur richtigen Zeit wieder heraufbeschwören wird können!

 

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Ratlos lasse ich meinen Kopf umherschweifen, doch schneller als erwartet habe ich nahe des roten Ahorns eine andere Idee. Ich stehe auf! Auch wenn ich weiter unruhig bin, ich kann einfach nicht mehr still sitzen unter dieser Macht!

 

 

Galant trete ich an die Rinde des Ahorns heran, prüfe dessen Stand und Gesundheit. Dann klettere ich in dessen Krone.
 

Raschelnd gebietet mir das Laub an den Ästen ich hätte leiser zu sein, wäre das eine Situation voller Ernst, doch darauf pfeife ich momentan!

Mein Herz spielt verrückt! Es klopft wild wie ein Streuner, als wolle es meiner Brust entkommen!

Mein Schleichmodus ist außer Kraft gesetzt, denn je näher ich diesem magischen Ereignis über meinem Kopf komme, desto mehr spielt mein Inneres verrückt.

Gänsehaut sendet ein prickeln durch meine Glieder von dem ich nicht vermag zu sagen, ob es schön oder schlecht ist.

Gerade als ich springen will und so noch mehr von der Distanz wett zu machen, -zu dieser Kraft hin- entreißt mir etwas die Kontrolle über meine Gliedmaßen und ich schlage auf dem Waldboden auf.

Der Schmerz ist nicht allzu schlimm, doch die mächtige unbekannte Aura die mich nun von oben her rügt, lässt mir eine Sekunde das Blut in den Adern gefrieren und ich lasse sofort ab von meinem Tun und ziehe mich wie ein geschlagener Hund zurück.

 

 

Zwar habe ich den Wind eindeutig auf meiner Seite, der unruhig hin und her peitscht, doch alle anderen scheinen heute gegen mich zu sein!

Der Tag schält sich unter der Sonne mehr und mehr aus seinem Kokon, doch je mehr ich mittendrin stecke desto mehr wünsche ich mir, ihn einfach verschlafen zu können wie eine verwunschene Prinzessin.

 

 

Meine Nasenlöcher blähen sich wie die Wangen eines ungeduldigen Kindes auf, bis ich das angesammelte Kohlendioxid schnaufend ausgeatmet habe!

Das Ganze hier nervt mich tierisch. All meine Sinne sind in Alarmbereitschaft und bereiten mir dadurch eine gewisse Pein. Ich kann aber nicht genau verstehen warum!

... Der Versuch mich selbst zu beruhigen hat daher den gleichen Effekt, wie wenn ich Miroku in eine Welt voller Männer verbannen würde...

 

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Einmal habe ich die ganze Welt mindestens schon verflucht, als auch der Nachmittag sich zum gehen verabschiedet und in eine weitere Nacht mündet, während ich zitternd mit meinen Fäusten erhoben in die grüne Welt vor mir schaue und noch immer einen gewissen Druck in meinem Wesen nicht leugnen kann.

Diese Energie dort oben in den Wolken zu erfassen, ist einfach so unglaublich anstrengend und zermürbend...

 
 

Als die Wolken sich verdichten und schließlich ein erster Tropfen Regen auf mein Haupt fällt, lässt auch das meine Situation nicht gerade hübscher wirken!

Doch Wunder solls ja immer wieder geben!

Jetzt wandert einer von Bokusenos Zweigen über mich und schirmt mich von diesem Regen ab. Keinesfalls notwendig, denn als Dämonin bin ich nicht aus Zucker, doch ich merke direkt wie Bokuseno sich jetzt meiner Schwierigkeiten annimmt und die mächtige Energie sich nach und nach verzieht und er mich zusätzlich davon abschirmt.

 

 

Mein zittern in der Stimme entgeht ihm nicht, als ich aufgeregt sage

"war das Die, für die ich Sie halte?"

 
 

Zwar sagen meine Augen voller Schock ´bitte nein´, doch früher oder später hätte ich mich dem eh stellen müssen!

Doch gerade als ich mir aus Wörtern etwas eiliges zusammen klaubern will, stoppt mich Bokuseno und ich glaube ich war noch nie so froh in meinem Leben eine Herausforderung aufschieben zu können!

Er verhindert mit dem Veto seiner Worte das ich etwas tun muss, zudem ich mich momentan und vielleicht auch niemals in der Lage fühlen werde: Die mystische Gestalt der Inu no Kami zu beschreiben und dieser gerecht zu werden.

 

 

Sein Gesicht entfaltet sich auf seiner Rinde, während seine Äste mich weiter abschirmen und er sagt "nun wird es wohl Zeit dir eine Geschichte über Sesshomarus und Sakuras Mutter die Mondgöttin zu erzählen."

 

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Seine Geschichte ist diesmal kurz und knapp und doch fühle ich jeden Funken Wahrheit darin wie ein Feuer auf meiner Haut glühen!

 

 

"Amaterasu, Susanoo und Tsukiyomi bildeten das göttliche Dreigestirn zu den Schwertern der Weltherrschaft als Izanagi und Izanami die Urgötter diese Welt verließen.

Da es der Inu no Kami in den Zeiten der großen Götterkriege gelang, Tsukiyomi zu übervorteilen in dem sie diesen fraß, ist sie seitdem die Herrscherin des Mondes und der Nacht.

Nach ihrem Sieg über den ursprünglichen Mondgott, zierte das Zeichen ihres Sieges in Form des Halbmonds ihre Stirn und die ihrer Nachkommen.

Und seither ist sie auch die Herrin aller Träume!"

 

 

In meinen Ohren hört sich das grausam an so an Macht zu gewinnen, doch als mein erster Impuls verflogen ist und ich darüber nachdenke, muss ich zugeben, dass die Menschheit es ja genau so hält! Wir verspeisen uns in der Regel zwar nicht, doch toben auch unter den Menschen grausame Kriege in dem man den Namen ´Mensch´ gleichwohl gegen das Wort ´Monster´ austauschen könnte...

 

 

Auch unter den Menschen brechen immer wieder Kriege aus, wegen Macht oder Geld. Es ist ein Fakt das Menschen wie Dämonen oft genug ihren eigenen Vorteil gegeneinander ausspielen, um ihre eigene Position zu verbessern oder ihren Geltungsdrang zu befriedigen.

 

 

Gleichzeitig hinter der Grausamkeit, ist da aber auch eine leise, fast friedlichere Seite des Ganzen, die mich magisch anzieht.

Es hört sich in meinen Ohren, so romantisch an, die Herrin der Träume zu sein, das heißt wenn man den Weg ignoriert, wie die Inu no Kami diesen Titel erlangt hat.

Ich bin zweifellos mal wieder neugierig...

 
 

So eine Position ist sicher mit viel Arbeit und Verantwortung verbunden. Allein die Masse an Träumen, die Nacht für Nacht geträumt werden zu verwalten und die auf einen einstürmen, erscheint mir endlos... 

Das ist bestimmt kein leichtes Geschäft...

Dann bekommt meine Neugier Worte.

 

 

"Was bedeutet das genau, Bokuseno?"

 

 

Gutmütig und melodisch, bekomme ich eine Antwort.

"Das bedeutet Yukina kann durch ihre Meido und die Träume mehr sehen als andere. Sie ist schon lange eine Göttin. Das heißt sie kann nur noch bedingt in die weltlichen Belange eingreifen, solange es nicht direkt ihre Nachkommen betrifft und selbst dort hat sie nicht alle Freiheiten... Denn sie ist eine der Säulen der Welt."

 

 

Das was Bokuseno da andeutete war mir definitiv zu hoch! Ich steckte ja selbst in meinem dämonischen Sein noch in den Kinderschuhen und musste erstmal eine Brücke zwischen ´Menschsein´ und ´Dämonischsein´ errichten, damit ich irgendwie zusammen passte und klar kam.

An manchen Tagen funktionierte das gut, doch es gab auch Tage von denen ich lieber nicht berichte um mir Peinlichkeit zu ersparen...

 
 

Ehrfürchtig schaue ich in den Himmel. 

Bei meinem jetzigen Wissenstand versuchte ich gar nicht erst die Belange und Absichten von Göttern ganz zu verstehen, die weitaus älter und auch komplett andere Wesen sind als ich!

 
 

Doch auch gerade weil ich nicht verstand, versuchte ich meine Fragzeichen in Form von Wörtern für meinen Mentor auszudrücken. Denn ich bin mir sicher er weiß was sie will!

Er schien gut mit ihr zu stehen, denn Bokuseno hatte ja vor kurzem zumindest die Erlaubnis erhalten in des Kamis ´Vorgarten´, nämlich in ihre teuren Wolken einzudringen, ohne das sie ihn mit ihrer Macht grillte...

Doch dann fällt der Groschen schneller als ich gucken kann, als ich mir die Wahrheit selbst zusammenreimen kann!

 

 

"Du hast ihr von mir erzählt! Das was da heute passierte, war Absicht! Die... Inu no Kami wollte das ich das sehe!

 

 

Das Nicken Bokusenos bestätigt mir meinen ausgesprochenen Verdacht.

 

 

"Diese Geschichte betrifft ihren Sohn, sowie ihre Familie. Der Weg für ein Happy Ending muss von dir wieder hergestellt werden, damit du in Ihrer Gunst steigst. Du hast die Macht der Worte... Kennst du eine Zauberformel mit großer Magie, die wir als Grundlage dafür verwenden können?"

 

 

... Tatsächlich habe ich nicht wie Mitsuki die Grundzüge in Kräuterkunde von Rin erlernt. Mich hat sowas bisher nie interessiert und ich weiß nicht mal wie die Blumen zu meiner rechten heißen, wenn ich nicht in den Weiten meiner Fantasie etwas erfinde, oder im Schutz der Nacht in Mitsukis Laptop nachsehen würde. Von irgendwelchen alchemistischen Zaubersprüchen ganz zu schweigen...

 

 

Doch meine Fantasie wird trotzdem unter Bokusenos Worten, sofort angekurbelt wie ein Zahnrad. Das ist meine Natur und meine Stärke!

 

 

Meine Fantasie weist mir den Weg, als ich mir einen Moment gebe, ihre stummen Flügel sehe und dann leise murmle: "Ja ich kenne einen magischen Satz, der genau das erfüllt! Ima wa mukashi, oder auch: Es war einmal.~"

[Inu no Kami- Musume]

[Inu no Kami- Musume]
 

Ernst fange ich des Baumes Aura diesen Morgen auf, die ich nie zuvor so deutlich voller Sorge wahrnehmen musste. Ich erwache unter dem fahlen Stern und der Wald ist wie immer, -strahlend, schön und magisch und bildet einen krassen Gegensatz zu der Stimmung des Baumes. Als ich meine Sinne einsetze kann ich keine nahe Gefahr ausmachen.

 

 

"Was hast du?" Frage ich meinen holzigen Gefährten daher.

 

 

Zu lange Sekunden sagt er nichts. Zwar kenne ich Bokuseno noch nicht lange, doch ein solches Ausweichverhalten, indem er eher schweigt als spricht, wenn seine Aura nicht arbeitet und ich ihm eine Frage von Bedeutung stelle, das kenne ich so nicht! All meine inneren Alarmglocken schalten augenblicklich auf rot! Hastig springe ich auf und versuche mich dem unsichtbaren Feind entgegen zu stellen!

Meine Gedankenflut malt bereits Otaku an diesen Ort und ein Aufeinandertreffen der hässlichen Art von ihm und mir! Und der Gedanke, läuft mir eiskalt den Rücken runter.

 

 

Als ich eine Berührung auf meiner Schulter spüre schreie ich vor Schreck laut auf! Doch keine Sekunde vergeht, bevor ich in der Lage bin meinen dämonischen Körper um die eigene Achse zu drehen und meine Krallen bereit mache!

Mehr als praktisch!

 

 

Mein Adrenalin stoppt, als hinter mir kein Gegner ist, sondern ein Ast!

 

 

"Verzeih mir." Murmelt der große Baumgeist vor mir beinahe zu leise. Harscher als ich es beabsichtige erwidere ich "sag mir was los ist!"

Augenblicklich füllen sich die alten Augen des Baumes erneut mit Sorge und... Schuld.

Da sein Besuch bei der Kami in den Wolken erst gestern war, ist es nicht schwierig zu erahnen das sein mieses Gefühl da herrührt.

 
 

Das die Kami nicht für Ihre Herzensgüte bekannt ist, ist wohl jedem klar der ´Inuyasha´ auch nur ein bisschen kennt.

Heißt es doch in so manch alten Geschichten sie hätte früher sogar Menschen gejagt und verspeist... Doch in meiner dämonischen Gestalt, habe ich bisher nicht daran gedacht, das sie mir ernstlich schaden wollen würde.

Im Gegenteil! Ich dachte ich wäre etwas höher in ihrer Gunst empor geklettert, als ich ihr im letzten Kapitel den Grundsatz für ein Happy Ending präsentiert habe!

.. Ich dachte das wäre genau das gewesen, was sie wollte?

Wie also... habe ich Ihr Missfallen erregt?

 

 

Da Bokuseno immer noch nicht zu wissen scheint, wie er das was er sagen will ausdrücken soll, gebe ich ihm eine weitere Vorlage, auf die er vorerst nur ´ja´ oder ´nein´ zu sagen braucht.

 

 

"Die Kami war nicht zufrieden?" Frage ich doch leiser als beabsichtigt. Ich will gar nicht daran denken, was sie mit mir macht wenn sie es nicht sein sollte!

Doch diese Befürchtung zerschlägt der Baum augenblicklich.

"Doch. Sie war sogar... sehr zufrieden!"

 

 

Ich raufe mir die Haare schnappe mir eine seiner Früchte und beiße hinein! Und zäh bekommt eine kleine Ehrung hier in der Geschichte, weil Bokuseno noch immer schweigt! Ungeduldig fahre ich fort, weil ich böses ahne.

"Und das ist schlimmer, als eine Kami nicht zufrieden zu stellen?"

 

 

Blitzschnell bewegen sich die Blätter vor mir und der Baum kommt mir nun so nahe, das mir die Frucht vor Schauder aus den Fingern rutscht und auf dem Boden landet!

Bokusenos Augen scheinen mich fest zu nageln und direkt durch mich hindurch zu sehen.

Er nimmt seine Zweige die mich umschnellen und ich bleibe ganz stumm, als ich seiner ungesagten Geschichte die in den Zweigen sitzt, lausche. Sowas macht er öfter, wenn er nicht reden will... erschrecken tue ich mich dabei trotzdem noch wie man sieht...

... Ein Hoch auf dämonische Kommunikationswege :P
 

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Meine Ohren gehen auf wie Blütenblätter unter der Morgensonne und es braucht einen Moment, bis ich mich auf die non-verbale Kommunikation umgestellt habe. Dann spüre ich seine Gedanken durch den engen Kontakt zu mir, wie einzelne Wolken und höre und sehe das, was er mir direkt in meinen Kopf sendet.

 

 

Stück für Stück, setzt sich die Situation so für mich, trotz der Stille, verständlich zusammen.

 

 

Die Kami war beeindruckt von deiner Arbeit.

Doch nun fordert sie das du die Magie des Zaubers den du genannt hast, in eine Geschichte für Sakura einwebst.~

 

 

Als Bokuseno mich schließlich loslässt sagt seine Mimik mir genug.

Wenn ich die Geschichte für Sakura nicht schreibe,

die Kami nicht zufrieden stelle, wird es wohl kein Morgen für mich geben!

 

 

Und anders wie sonst, bekomme ich nicht wie gewohnt Bokusenos Rinde als Pergament gestellt und kann mich völlig frei bewegen. Der Baum selbst reicht mir aus den weiten des Himmels Papier, Feder und Tinte und ich spüre in jedem der drei Gegenstände die Macht, die Kontrolle der Kami sitzen!
 

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Auch wenn unsere Situation eine bessere sein könnte, so geben mir der Wald und Bokuseno doch einen gewissen Grad an Ruhe, der ausreicht um nicht augenblicklich durchzudrehen. Ich kanns nicht leugnen aber die Inu no Kami, macht mir Angst...

Mein Herz zerreißt es fast vor den zukünftigen Ereignissen, doch ist dies noch immer der Ort an dem ich sein will!

Es ist hart, doch ich fühle mich auch lebendiger denn je!

Ich will mutig sein. Auch wenn ich mir eher wie ein Hasenfuß vorkomme in mancher Hinsicht.

 

 

Doch als ich einen Atemzug länger an Ort und Stell´ verweile, erfasst mich der Zauber einer noch ungeschriebenen Geschichte und ich sehe plötzlich den Mut und greife ihn mir schnell. Und dann beginne ich.~

 
 

Immer wieder nehme ich meine Gedanken zusammen und mache mir bewusst, was in den vorherigen Kapiteln der Hauptgeschichte geschehen ist, wenn ich drohe mich in Ideenlosigkeit oder zu vielen ???? zu verlieren...

Die Bedeutungshaftigkeit sitzt streng in jeder einzelnen Silbe und ich muss mich anstrengen!

Schnell und doch nicht zu hastig nehme ich an Geschwindigkeit auf, indem ich meine Gedanken teile und diese auf Reisen schicke und somit zunächst viele Theorien und Möglichkeiten für die Story durchdenke und mit ihnen spiele. Dabei die Fakten aber immer fest im Blick:

 
 

Die Ländereien der Lords des Nordens, des Ostens und des Südens hängen noch immer gefroren in der Zeit fest und mit ihnen das Volk! Einige Charaktere sind sogar aus der Geschichte verschwunden! Darunter auch Sakura! Und es ist kein Geheimnis das die Kami wissen will wie es um ihre einzige Tochter steht!

 
 

Doch wie nur... soll ich diese herbei schreiben? Etwas in mir sagt mir das ich dafür nicht bereit bin, denn ich bin trotz aller Übung noch nicht so stark wie Mitsuki!

Mist... Es muss etwas anderes her als eine strahlende Story à la Mitsuki-chan und das schnell!

 
 

Ich denke nach. Es ist keineswegs ungefährlich hier zu sein. Das muss ich mir unter den schönen Tagen immer wieder bewusst machen, sonst könnte ich leichtsinnig werden und mir aus meinen eigenen Worten einen Strick drehen!

Die Situation in der ich mich befinde ist heikel. Wenn ich nicht aufpasse wird mein Lebensfaden zertrennt werden wie ein zu alt gewordener Bindfaden und dazu bin ich noch nicht bereit!

Doch unter Druck heraus zu finden, wer man eigentlich selbst ist um eine gute Geschichte schreiben zu können, ist keineswegs einfach!

Ich überlege wie ich beginnen soll und drehe mich zum Baum:

 

 

"Bokuseno. Du weißt doch so viel. Damit meine Geschichte überhaupt stimmig werden kann, muss ich denke ich, erst noch mehr über Sakura erfahren. Ich habe zwar Mitsukis Kapitel bezüglich ihrer Person gelesen und auch die Sidestories, damit ich über alles im Bilde bin, doch gibt es da vielleicht noch etwas anderes, was nur du mir erzählen kannst?"

 

 

Das ist sehr wichtig! Schließlich war Sakuras Charakterentwicklung keineswegs abgeschlossen gewesen, als Mitsuki und ich unsere Körper und Herzen unfreiwillig trennten.

Ich muss jetzt hier weitermachen, da führt kein Weg mehr dran vorbei und ich habe Angst Sakura zu verhunzen, beim aktuellen Stand der Dinge.

Ich weiß wie sehr Mitsuki sie liebt und ich will nicht, dass ein Retcon-Schatten auf die dämonische-Prinzessin fallen wird! Der Alptraum eines jeden Autors!

 

 

Bokuseno stimmt mir zu, denn seine Stimme zieht mich in der nächsten Sekunde, sanft in eine schöne Geschichte der beiden adeligen Geschwister: Sakura und Sesshomaru.

Meiner Nase und meinem Instinkt zu folgen, war diesmal genau richtig! Denn wie sich zu meinem Glück heraus stellt, war Bokuseno einst ein Lehrmeister des jungen fürstlichen Geschwisterpaares.~

 

 

Früher als beide noch von lüttem Wuchs waren, kamen die beiden Geschwister fast täglich hier her in den Wald.

Einmal natürlich um zu lernen, aber auch um der strengen Hofetikette zu entfliehen, die gerade für junge Dämonen nicht immer einfach umzusetzen ist.

Die Geschwister hatten hier gemeinsam schöne Stunden als Bokuseno ihnen auch abseits vom lernen zur Seite stand. Und ihnen auf seine Weise mehr über die Welt erzählte, oder sie einfach dem rauschen der Blätter lauschen konnten.

 

 

Kurz gesagt, auch für sie war dieser Ort, ein Ort der Entspannung, ein Ort des Friedens!

... Ich hoffe das ist etwas auf dem ich aufbauen kann.
 

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http://www.youtube.com/watch?v=8jvcN78mWr4

 


 

Ich habe schnell gespürt, geschriebene Worte werden nicht ausreichen, um die Kami-sama zufrieden zu stellen. Darum versuche ich es mit der Magie der Musik als eine Art Brücke!

Sakura Mankai der Morning Musumes! Dies ist mein heutiges Schild auf dem ich wandle und es bietet so viel mehr als bloße Worte!

Die unzähligen Nischen, die Verstecke, die Möglichkeiten, die im Zauber eines schönen gesungenen Liedes liegen, sind anders als bloße geschriebene Worte.

Eine schöne Melodie kann dich ebenso wie eine schöne Geschichte in die Ewigkeit führen, doch ist der Weg um dort hin zu reisen aufgrund des Liedes... anders.

 

 

Ich weiß ich allein kann mein Leben und Sakuras zu diesem Zeitpunkt nicht retten. Doch vielleicht, aber nur vielleicht, vermag die Kami-sama in die Herzen der Künstler zu blicken, die dieses wunderschöne Lied mit viel Gefühl gesungen haben und gewährt mir Gnade.

Mir hat dieses Lied stets viel gegeben.

Ich habe es an lustigen Tagen,

einsamen Tagen und auch an normalen Tagen gehört und mir bereits tausend andere Texte und Geschichten dazu einfallen lassen, weil ich mir immer wie in einem Rosa-Blütenmeer vorkomme, wenn ich die traditionellen Klänge von Sakura Mankai höre und die Melodie mit den sanften japanischen Stimmen komplettiert wird.

Meine Fantasie blüht dann immer wieder aufs Neue auf!
 

Das ist bis heute so und wird auch so lange Kami-sama es wo will, so bleiben.

Jeden Tag... erzählt mir der Song einen neuen Zauber und eine neue Geschichte, wenn ich es nur zulasse.
 

Ich kann nur hoffen das die mächtige Hunde-Kami meine Geschichte die heute geboren wird, als wertvoll genug erachtet und den Zauber auch in einem New-Age-J-pop-Song erkennen kann, der mit einer älter klingenden und doch zeitlosen Eleganz als Hintergrundmusik untermalt wird...

 
 

Auch wenn das wahrscheinlich nicht genau das ist was sie wollte, noch das was sie erwartet hat. Doch den Rahmen meiner Möglichkeiten gänzlich zu sprengen, das liegt zur Zeit nicht in meiner Macht!

Otaku hat mir meine fantastischen Flügel gehörig gestutzt und ich muss mit dem auskommen was mir in diesem Moment zur Verfügung steht, auch wenn es jenseits von Perfektion ist.

 

 

Als ich die Gegebenheiten murrend akzeptiert habe, dauert es nicht allzu lang, dann habe ich den Krieg mit der fremden Feder der Kami-sama in meiner Hand in Wonne verwandelt und ich fliege praktisch mit den Linien über das Papier... Otaku hat mir viel genommen, doch meine Liebe zu ´Inuyasha´ schlägt nach wie vor ungebrochen in meiner Brust.
 

Es fällt mir nicht allzu schwer meine Gedanken zu ordnen und diese nieder zu schreiben, nachdem ich mehr über Sakuras Vergangenheit weiß und die hiesigen Gegebenheiten akzeptiert habe.

Denn auch ich hatte mir schon meine Gedanken gemacht, wie es mit Sakura weitergehen könnte nach ihrem plötzlichen Verschwinden...

Weitere Sidestories, vielleicht auch eine eigene Story tanzten in der Vergangenheit bereits in meinen und Mitsukis Gedanken herum, doch das tut zur Zeit nichts zur Sache! Denn unsere Gedanken sind zurzeit nicht verbunden... Dann wäre das alles ja auch einfach. Kurz lache ich ein eher gehässiges lachen. Doch dann besinne ich mich, mich nicht selbst abzulenken!

Denn ich muss das hier und jetzt schreiben!

JETZT!

Für mich ein Privileg!

 

 

Bokuseno mein Mentor, hat mich während meiner Denkprozesse kein einziges Mal unterbrochen, weil er weiß das manchmal die Kraft einfach ungestört fließen muss. Genau wie die Zeit.

Dann -irgendwann- als ich auch das letzte Wort niedergeschrieben hatte, setze ich den letzten Strich und habe das Ende der Geschichte erreicht!

Als ich fertig bin, reiche ich Bokuseno das Papier und er prüft den Wert meiner Worte akribisch. Weiß er doch genau wie ich, was auf dem Spiel steht!

Imaginär fühle ich wie mir die Pistole auf die Brust gesetzt wird.

Wenn keine Kommentare kommen, oder Bokuseno auch nur die kleinsten Änderungen an der Geschichte vorschlägt, wird ein Teil meines Herzens wie immer brechen.

 

 

Doch die sieben Glücksgötter sind heute ganz auf meiner Seite, als er nur mit seinen Blättern raschelt und nickt. Ich verschließe derweil das Tintenfass und säubere die Feder im Gras mit ein wenig Wasser.

Dann reiche ich auch diese beiden Sachen an Bokuseno weiter.

Gemeinsam mit dem aktuellen Kapitel, wandert alles in einen Beutel und Cherub ein japanischer Grünsprecht nimmt alles in seinen Schnabel um es der Mondgöttin zu überbringen. Ein starker kleiner Vogel!

 

 

Mit gemischten Gefühlen sehen Bokuseno und ich dem kleinen gefiederten Geschöpf nach. Dann stellt mir der Baum eine Frage die mich mich gleichzeitig überrascht und doch offensichtlich ist!

 

 

"Hattest du keine Angst?"

 

 

Doch ... Natürlich hatte ich die! Aber schon immer war mein Motto meine Geschichten nicht zu sehr von Gefühlen versauen zu lassen. Beeinflussen, ja, die Richtung vollends vorschreiben nein!

So denke ich immer noch, doch die Nachricht vom neuen Inuyasha-Anime thront immer noch über mir wie ein Damoklesschwert.

Seine Existenz hat mich verändert und ich hasse es! Meine Welt ist wie auf den Kopf gestellt...

 

 

Auch wenn ich mir bereits die erste Folge auf Mitsukis Laptop heimlich in der Nacht angesehen habe und sie wunderbar, heiter und toll fand.

Die bekannten Charaktere wieder mit ihren Stimmen in bewegten Bildern vor sich zu sehen war wie ein Traum der mich unglaublich beglückt und mitgerissen hat! Es war als könnte ich den Himmel berühren!

 

 

Doch die neue Generation... ist dagegen ein wahrer Alptraum für mich! Sie schaffen es alle meine Gedanken nach und nach ins Chaos zu stürzen und das darf nicht passieren! Dann hätte Otaku gewonnen!
 

 

Da ist eine neue Generation die vor mir her läuft, zu der ich nicht gehöre. Nicht gehören will! Und gleichzeitig bringt sie meine Helden mehr von meinem Herzen weg, weil sie ´weiterziehen´ und das irgendwie ohne mich...

Auch das will ich nicht, aber ich weiß nicht ob ich das verhindern kann und ihnen jemals so nahe stehen werde wie früher. Ob ich ihnen hinterher komme und die Zeit dauerhaft spurlos an meiner Liebe zu dieser Welt vorbei ziehen wird... ich weiß es einfach nicht.

Es kommt mir vor als müsste ich dazu die Zeit selbst in den Fingern halten---

 
 

Nun... wir werden sehen...

 

 

Ich winke dem unsichtbaren Damoklesschwert über meinem Kopf genervt zu, bevor ich es gekonnt mit einem ┌∩┐(^_^)┌∩┐ gekrönt wieder ignoriere und in meine eigene Geschichte zurück komme indem ich dem Baum antworte.

 

 

"Versteh mich nicht falsch. Ich hatte Angst aber..."

 

 

... Mein Herz lacht, als mir meine Erklärung kurz begegnet und ich sie festhalte wie einen Schatz.

 

 

Der Baum versteht mich ohne Worte, als ich verlegen lächle und meine Wangen eine sanfte Schamesröte packt.

 

 

"Du bist verliebt."

 

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[Inu no Kami- Musume]

 

 

Die große Kami des Westens spitzte ihre Ohren, erhob sich von ihrem Thron und sprang von ihrem Schloss im Himmel auf die Erde herab.

 

 

Ein leises trommeln in der Ferne, erfüllte die aufkeimende Nacht mit leichten Tönen, während das heilige Wasser die Erde des Tempels segnete und der Boden zusätzlich mit Salz vom letzten Yoki eines eher schwachen Dämons der den Tempel angegriffen hatte gereinigt wurde.

Der Instrumente schöner Klang und das Fest der Kirschblüten, trieben die Kami instinktiv jenen Tages nahe an den Tempel heran, der eingebettet am Fuß des Fuji lag.

Normalerweise mied die Göttin solche Orte, suchte vielmehr wenn überhaupt, die Gesellschaft von Kreaturen die höher in der Evolution der Nahrungskette standen.

Doch ihr Herz das dieser Tage stets den frischen Geruch von Frühling in der Nase hatte, fühlte sich einsam.

Der Geruch der Kirschblüten und die Monate des Hanami die langsam in den Herbst krochen, erinnerten sie stets an ihre Tochter und das verschlimmerte allen Schmerz.

 
 

Ihr einsamer Gefährte waberte zustimmend eine Zeit lang in ihrer Brust hin und her, erwachte aber unter der schönen Musik aus dem klirrenden Frost des Winters, der in ihr vereinsamt wachte und beinahe vergeblich auf Frühling gehofft hatte.

 

 

Yukina zog die Augenbraue ein Stück zu hoch, um sie höfisch beherrscht nennen zu können, als der rituelle Weihrauch gleich zu mehreren entzündet wurde und ihre Olfaktorik in deutliche Nöte stieß.

 
 

Natürlich musste ausgerechnet jetzt ein rascheln aus der Ferne erfolgen dem sie nicht in gewohnter Weise nachgehen konnte und sie fragte sich, ein wenig verärgert, welcher niedere Glücks-Kami ihr heute nicht hold gesonnen war.

Drehen tat die stolze Kami sich aufgrund der neuen Umstände nicht.

Und niemand hätte jemals eine körperliche Regung an ihr gesehen, wenn es nicht Not tat. Ihre Erhabenheit verbat ihr das geringste Anzeichen von Unbehagen aufgrund von Gefahr verfrüht auszudrücken.

Jeglich ihr Yoki begann im Wind zu tanzen. Das war jedoch für gewöhnliche menschliche Augen und selbst für die meisten magisch begabten Priester unsichtbar wenn sie es wollte. Ihre dämonische Energie setzte sich in Bewegung und nahm ihr die körperlichen Mühen ab.

Doch die Entdeckung einer nennenswerten Stärke blieb weiterhin aus, -ganz wie sie es vermutet hatte- als sie auf diese Weise die Umgebung erforschte. 

Schwaches Getier... war der letzte Gedanke den sie an diese Gegebenheit noch verschwendete, bevor sie den Vorfall einfach vergaß.

 
 

So hörte sie dann das Lied zu Ende an, welches von erblühenden Kirschblüten handelte*. Und die Kami selbst blühte selbst mit jedem weiteren Worte auf.

 
 

Sie lächelte, fand Trost und Stärke in dem Gedanken das ihre Tochter als Mikokami neben ihr selbst, hier verehrt und besungen wurde. 

Impulsartig sah sie an das große Wandgemälde im Hofe als eine besonders hohe Note ihren Geist stimulierte.

Da war sie -Sakura- gebannt auf eine Leinwand.

Weiß, wuschelig, gott-gleich und das majestätisch Entrückte lagen in jedem Pinselstrich der jungen Hundeform...~

 
 

Ein Seufzer ohne Klang enthuschte Yukina hell und wurde eins mit der Luft als die Verehrung der Menschen noch zunahm und sie begannen zu tanzen.

Die Kami wurde mit jeder Bewegung die sie sah merklich ruhiger, weil ihr soeben etwas bewusst geworden war.

Sie hatte noch Hoffnung...

Und diese tanzende Hingabe vor ihren Augen war der Schlüssel dazu!

Solange die Menschen Sakura nicht vergaßen und sie mit freudigen Herzen verehrten, würde es sicher auch einen Weg zurück für Sakura geben.

Einen Weg zurück an die Seite ihrer Familie...

Zurück in diese Welt...

Doch das war eine Prüfung, die ihre Tochter allein bestehen musste... ´So war das nun mal... die Gesetze des Himmels und der Erde ließen sich nicht so einfach umschreiben´ dachte die große Kami mit einem Hauch von Wehmut in der Aura.
 

 

Dann frischte das Lied auf!

Die lieblichen Noten, gepaart mit Instrument, schwängerten mit fortschreitendem Stück vermehrt die Umgebung mit süßen Tonspuren wie musikalische Pfoten.

Der Zauber des langsamen Liedes gab Yukinas Yoki in dem Moment frei, als es endete und der letzte Klang die Luft küsste. Doch ihr Wesen war von den Menschen befriedet worden. 

 
 

Die dunkle Energie die zuvor noch tief in ihrem Innern gelauert hatte und üblicherweise die Welt rügte, gab unter sanften Klängen nach und wandelte sich.

Ihr Yoki zerstob fein, nach oberhalb, in den Abendhimmel und rief tausend Sternschnuppen aus dem Schatten der Nacht, die die Menschen die draußen waren, nur zu gerne überrascht bestaunten.

Die Göttin wusste um den Glauben der Menschen, der mit dieser Naturerscheinung die sie beschworen hatte, einherging.

Wissend und mit leichtem Spott fuhren ihre goldenen Opale über die Gestalten der Menschen, die die Augen schlossen und die Hände falteten.

Sie beteten und wünschten nun.

Die hohe Kami hielt dies Verhalten im höchsten Maße für töricht.

Sie selbst glaubte wie es sich gehörte, an rohe Kraft und magische Macht. Und dennoch schenkte sie den andersartigen Wesen gleichwohl einen Augenblick des Friedens, ebenso wie diese es zuvor mit ihr getan hatten.

 

 

Die Inu no Kami genoss als das Schauspiel beendet war, noch einen Moment den Frieden der Weile, doch dann zog sie sich wieder in ihren Wald zurück.

Zwar stand sie Abseits im Schutze einer großen Baummulde und ward so ungesehen, aber wollte sie nicht riskieren von einem übermäßig neugierigen Thor doch noch entdeckt zu werden und so das Beisammensein der Menschen stören.

Das würde wahrscheinlich am Ende nur in Geschrei der Menschen ausarten wenn sie ihre Kami dann von Angesicht zu Angesicht sahen und darauf konnten des Kami-samas Gemüt und ihre empfindlichen Ohren gerne verzichten. Das wäre bei weitem einfach zu viel des Guten.

Dafür wären die Menschen nicht bereit und sie auch nicht.

Es gab Zeiten da hatten sie und die anderen hohen Wesen sich von Zeit zu Zeit dem Volk der Menschen gezeigt, doch das lag weit zurück und Begegnungen zwischen Kami und Mensch waren aufgrund verschiedener Umstände selten geworden.

 

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Vorbei an den alten Kiefern führte ihr Weg. Durch die rote Glut der Bergketten, hoch bis in die Ebenen wo der majestätische Frost beginnt und der Schnee als immer fällt und sich die Wolken stumm wie Schäfchen teilen, weit am Gipfel des Fuji vorbei.

 

 

Die Kami verwandelte sich in ihre weiße Tiergestalt und verschmolz fast bis zum letzten Haar mit den Schneewehen die nahe des Gipfels lugten. Als der Wind über ihr zunahm lief sie in den Strömen weiter nach oben und wusste ihre Pfoten hatten sie beinahe bis nach Hause getragen.

Der Sprung vom Gipfel des Berges in den Himmel hinein, erschien ihr heute besonders leicht.

Spielerisch trotzte sie der Schwerkraft und schnaubte zufrieden, als sie die Takamanohara mit einem gekonnten Satz erreichte und zu Hause auf ihrem Fell spürte.

 

 

Und nach diesem Ereignis, nach diesem Abend, war sie sich sicher!

Bokuseno hatte recht behalten. Die Zauberformel die diese und jene Welten verband -ja Geschichten einte- war kein bloßes Märchen! Sie war vom Satz zu ihrer einzigen Realität geworden! Die Kami konnte spüren wie die Magie der Welt erneut zugenommen hatte und murmelte selbst auch:

 
 

"Ima wa mukashi" oder Once upon a time und gab dem Kapitel so den letzten Schliff.~

 

 

Kurz nachdem die Göttin die Mär ausgesprochen hatte, spürte sie einen tröstenden Sog der von Bokuseno herrührte. Die Rinde des Baumes gewann mit jedem geschriebenen Wort an Kraft und wuchs. Sie legte sich auf den Grund des Kapitels und floss über die Silben wie eine dicke Haut.

Das Spektakel endete erst, als die Geschichte sicher umfangen war und unversehrt im Herzen des Waldes -auf seiner Rinde- schlug und die Billigung der Kami als Krone auf dem Haupt trug.

 

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[Inu no Kami- Musume]

Fantasie [piece of poetry] [Fantasie, Vulpix, Bokuseno, Lunatic]

Fantasie [piece of poetry] [Fantasie, Vulpix, Bokuseno, Lunatic]
 

"Der Wind kitzelte diesen Morgen stark auf meiner Haut. Und brachte mir den Genuss deiner Feder, Fantaji."~

 

 

Dies brachte mein Mentor Bokuseno an jenem Morgen als Erklärung vor, als er auf seine Rinde starrte... Auf ein Gedicht- eigens verfasst von Fantasie...

 

 

So seh ich deine zauberhafte Zier.

Fantastisch, leuchtend verführst du hier.

Du nimmst und gibst in gleichem Maß, doch wer nicht aufpasst der wird nass.

Die Lust in deinem Herze brennt, gleich umhuscht von Sehnsucht.

Es strahlet hell dein Wille nun.

Du rennst und rennst um sie zu fangen.~

 

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Der Immer-grüne-Wald öffnet auch heute seine Pforten für den Leser.

Du bist augenblicklich entspannt, als die Lettern deinen Geist berühren und du spürst den Trost der weiten Äste die nahe deiner Haut sind und dich in deine Lieblingswelt führen. Worte umarmen dich sanft in deiner Physis und Psyche und ziehen dich verheißungsvoll ins heutige Kapitel. Sie laden dich ein. Und du weißt du bist hier richtig.

Gold richtig.~

 

 

[Tag 1]

 

Der silberne Mond hat sich schon lange schlafen gelegt und Schwester Sonne hat das Silber zu Gold gewandelt, als sie ihre eigenen Strahlen vom Himmel auf die Erde sendet.

Der Wind wirft unsichtbare Wellen und sorgt für Unordnung im dichten Astwerk. Will den Blättern frech unter ihre Kleider sehen! Und wirbelt die Blätter auf dem Boden zu gerne durcheinander!

Melodies of Memories würde ich das Stück nennen, welches er durch die Kronen der Bäume pfeift und welches wie ein lieblicher Hauch am Boden ankommt, wenn die Leser einen Titel dafür bräuchten!

Ich gehe auf in diesem Schauspiel, bis mein Urnaturtrieb die Grenze überschreitet! Das Tier explodiert in mir und ich kann nur auf das hören was mein Herz mir plötzlich sagt: [Nigete] Renn!~

Und dann fixiere ich das Wesen, welches mir diesen Befehl zugeflüstert hat: Fantaji!

Und ich akzeptiere ihre Herausforderung!

 

 

Ich lebe und sterbe mit jedem Atemzug den ich Fantaji folge und RENNE!

Deutlich kann ich ihre wunderbare Aura über mir spüren. Wie Sternenstaub lässt Fantasie diese auf mich rieseln und einen Moment glaube ich sogar gleich losfliegen zu können unter dieser Magie!

Immer wieder ist es berauschend ihre Kraft ohne Abschirmung auf der Haut zu fühlen. So vertraut wie der eigene Herzschlag. Und doch so flüchtig wie Wind der sich plötzlich ohne ersichtlichen Grund dreht...

Kamikaze...~

 
 

Es ist wesentlich leichter unter ihrem Stern zu stehen, wenn Fantaji ihre Kraft offen zeigt. Es beflügelt mich, so wie alle echten Schreiberlinge, wenn SIE mit von der Partie ist!

Sie ist 

Schwert,

Feder,

Schild und

Reise! Alles in einem!

Wild und wunderschön!

 
 

Ihre Aufmerksamkeit schmeckt süßlich. Sie ist ein Hochgefühl!

So verlockend wie die verbotene Frucht des Garten Edens. Und wenn sie ihre Gunst auf dich legt und deinen Worten die höchste Lieblichkeit verleiht, bin ich oft den Tränen nahe weil die Verzückung zu tief zu gehen scheint! Mein Herz mit milden Worten beinahe bricht...

Die eigenen Worte, sprechen genau das aus, was du mitteilen willst.

Legen deine Sicht in dicken Druckbuchstaben dar. Und diese Sicht, wird auch zur Sicht des Lesers, ohne das er vorher davon gewusst hat! Doch weiß er ganz genau das du Recht hast und dies der Weg ist, den auch er wählen würde. Alles allein wegen der Magie DEINER Worte!

Wort UND Gefühl, verlassen deinen Geist in einem Akt der perfekten Harmonie. Reichen sich die Hand! Bannen sich magisch auf das Blatt. Brennen sich für die Ewigkeit in die Zeilen! In einer völligen Symbiose. Als eine Einheit. Fest und stark.

 

 

Ich schlucke.

 
 

--- Doch genau dies Gefühl ist dieser Tage selten geworden! Die Erinnerung daran liegt bereits im Halbschlaf und ich könnte sie bald schon ´Fabel´ oder ´Mär´ taufen, wenn sich nichts ändert!

Und doch ist es wahr: Fantaji ist dieser Tage so rar und unstet wie ein wilder Fluss...

Es kommt oft genug vor, das ich tagelang nicht einen Krümel ihrer Anwesenheit spüren kann und nicht weiß wo sie sich befindet und was sie treibt!... Etwas was mich früher nie gekümmert hat, was aber jetzt wo ich ein Bündnis mit Bokuseno eingegangen bin, um die Geschichte zu retten, wichtig geworden ist!
 

Der Wald rauscht schnell an mir vorbei, während ich Fantaji hinterher hechte. Doch immer bin ich eine Sekunde zu langsam und sie entwischt mir, bevor ich sie mit meinen Händen greifen kann!

Die Buchstaben die die Reise sicher weiter führen sollen in holdere Gefilde und die sich schon genüsslich wie eine Vorspeise an meinen Nerven winden, werden in dem Moment flüchtig, in dem sich Fantasie wieder mit weiten Sprüngen von mir entfernt!

Mein Hunger nach neuen Erlebnissen wird nicht gestillt.

Meine Sehnsucht wird von ihren jauchzenden Sprüngen vereitelt und in der Welt verteilt wie ein zerbrochenes Juwel!

Ich greife ins Leere... und bin allein!

 

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Dank meiner aufsteigenden Flut an negativen Gedanken, ändert sich die Umgebung. Ich wandle den Wald nach und nach ungewollt von gut bewachsen zu sehr dicht um.

Ich will diese Gedankenflut aufhalten, doch bricht sie dank meiner sinkenden Laune ungebremst heraus und formt den Wald mehr und mehr, von schön zu einer grünen Hölle um.

Meine Vorstellungskraft hat sich in ein Schwert verwandelt, was ich nicht halten kann!
 

Kleine Gewächse, schießen astronomisch in die Höhe, während dessen Äste die Wolken eine Oktave höher bannen und aus lütt wird riesig... die Welt explodiert förmlich...

Die Waldwege die die Tiere auf natürliche Weise geschaffen haben, verschwinden von Sekunde zu Sekunde, unter neuen Blättern und unter neuem Gewächs was sich alles rasant ausbreitet wie ein hungriger, rücksichtsloser Heuschreckenschwarm!
 

Die Farbe Grün verdrängt verschiedene Nuancen braun und blau und dominiert das Farbenspiel bald zu stark. Der Wald hat dank seines unnatürlichen Wachstums, weniger Platz bekommen und sieht zu eng aus um weiter gut zu sein!

 

 

Die grüne Idylle wächst über ihren Höhepunkt hinaus und nimmt trotzdem noch zu! Der Wald beginnt mehr einem Dschungel zu gleichen, weil immer mehr Pflanzen neu wachsen und das Gleichgewicht des Waldes allmählich durch meine Aktion gestört wird.

 
 

´Ich nehme ihm den Atem.´-Erkenne ich entsetzt!

 
 

Selbst das Licht nimmt schlagartig ab, muss sich unfreiwillig neuen Umständen stellen, da es von neuen Blättertonnen ausgesperrt wird. Es entsteht eine Art Zwielicht.

Die Umgebung ist nun schön auf eine andere Art, aber auch nicht mehr so klar wie ein polierter Spiegel. Es wird wilder. Und die Umgebung gefährlicher...

 

 

Ich spüre die nebelige Feuchtigkeit die von Flora und den Wolken kommt in meiner Nase aufsteigen und niese. Die Feuchte nimmt mir beinahe mein komplettes nasales Augenlicht und ein weiteres mal wünsche ich mir, ich hätte volle Kontrolle über meinen Körper und meine Sinne!

Doch ich bin realistisch, was meinem Herz kurzzeitig einen Stich versetzt. Ich greife zurück und verlasse mich automatisch auf meinen sensus visus. Und ich reiße meine Augen auf!... Wie ein Mensch...

 

 

Je mehr ich meine Füße bewege und je weiter ich vordringe und die Umgebung inspiziere umso übler wird es. Der Wald wird immer dichter, dunkler. Ist auf dem Höhepunkt seiner Wildheit. Ich kanns nicht verhindern, aber das ist eindeutig ... zu viel des schlechten! Und es geht weiter...

 
 

Das was ich vor mir eben noch problemlos mit meiner Nase darstellen konnte, wie ein Bild, wird wieder zu einem Rätsel an dem die Dunkelheit haftet und an dem die Schatten knabbern.

Es sind zu viele Eindrücke für mich vorhanden, die immer weiter wachsen und rasch größer werden. Meine Nase verliert den stummen Kampf unter dieser Fülle, macht dicht und ist mir alsbald kein Wegweiser mehr!

Ich muss mich nun allein auf meine Augen verlassen und kann nicht verhindern, das sich mir dabei die Haare sträuben!
 

Denn da ist so viel Bewegung in der Welt, dass ich allmählich nicht mehr weiß, wo ich als erstes hinschauen soll...

Obwohl ich alles sehe, bin ich blind...

 

 

Stöhnend sehe ich mich schon schlitternd mit Ach und Krach, in die nächste Schreibblockade rasen und das nur, weil ich Fantaji nicht fangen kann!

Und damit die heutige mir gestellte Aufgabe nicht erfülle! Weder mit meinem Herzen, noch mit meinen Händen, noch mit meinen Worten, kriege ich sie gepackt!

Es ist kurz gesagt: Einfach nur ätzend!

 

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Mein eigener Atem geht schneller, schwerer als ich mich vor Erschöpfung gegen einen Baum lehne und mir das heutige Schlamassel näher betrachte. Obwohl ich mehrere Kilometer hinter Fantasie her gerannt bin, bin ich nicht einen Schritt weiter.

Schweiß läuft mir unschön von der Stirn und lässt mich die eigene mentale Erschöpfung noch stärker spüren. Ich sinke auf den Boden und vergrabe mein Gesicht in meinen Armbeugen und schließe die Augen.

Ich will eine Minute Ruhe von diesem Chaos!

Nichts hören, nichts sehen. Nichts tun!

R-U-H-E! Vor meiner geliebten, schweren Welt!!!

 

 

Eine kurze Zeit wird mir diese gewährt, doch dann braust der Untergrund und meine heiß ersehnte Pause wird in den Himmel getragen.

Ein bekannter Geruch kommt mir dabei in die Nase, die nur murrend ihren Dienst wieder aufnimmt. Ich höre beiläufig einen Befehl in mein Ohr huschen, dem ich sofort hoffnungsvoll nachgebe. Weil er von jemanden kommt, dem ich inzwischen vertraue. Und der weiß was er tut! Master Vulpix.

"Na komm schon. Mach den Mund auf Lunatic."

 

 

Ich tue wie geheißen und schmecke wenige Momente später ´Sonne´ auf der Zunge. Verwundert fange ich an zu kauen, präge mir diesen Geruch und Geschmack nach eingefangenem Licht genau ein. Das süße Kraut lässt mich schnell meine innere Mitte wiederfinden und Hoffnung schöpfen. Ich atme einige Male tief ein und aus und knüpfe rasch an diesem positivem Gefühl an. Ich nehme dieses ´Licht´ mit durch meine Augen und starre in die Welt.
 

Als ich die Augen wieder öffne geht es mir besser. Viel besser! Ich betrachte die Umgebung die sich dank meines deutlich beruhigten Zustandes teils wieder in ihre ursprüngliche Schönheit zurück geformt hat, teilweise ihre angestiegene Wildheit behalten hat.

Es sieht nicht alles aus wie vorher, aber das ist mir egal! Der viel zu heftige Grünschnitt ist trotzdem deutlich zurück gegangen und es herrscht wieder mehr Platz nachdem ich mich beruhigt habe.

Der Wald atmet wieder und das ist alles was zählt! Ich habs nicht komplett vermasselt.

Der Wald ist nicht tot... wurde nicht von meinen Schatten und meiner Laune gefressen.

Er lebt.~
 

Ich werfe Vulpix-sama einen dankbaren Blick zu. Mal wieder...

Der Heiler tut es ab, als wäre das was er getan hat, nichts, setzt sich zu mir nieder, lässt ein Bündel Holzscheite was er zusammengebunden auf seinem Rücken getragen hat auf den Boden fallen und schürt ein Feuer.

Geübt und ohne Müh´ hängt er einen dunklen Kessel über die Glut und ich spüre das er mit seinem Yoki jeglichen Funkenflug verhindert.

Nach und nach wirft er einige Pflanzenbestandteile in den Kessel und geht seiner gegenwärtigen Arbeit -dem brauen- nach. Mein Interesse entfaltet sich jedoch erst zu einem zweiten Flügel, als er beginnt mir die Geschichte des Krauts zu erzählen was er mir soeben dargereicht hat: Das Sonnenkraut, oder auch Johanniskraut genannt.~ 

 
 

Gebannt lausche ich seinen Worten, während er seiner Tinktur mit sicheren Handgriffen dabei weiteren Feinschliff verleiht.

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"Es war einmal eine Pflanze, die mit dem Sommeranfang auf den Wiesen erschien und den Menschen und Yokai durch ihre Heilkraft von sehr großem Nutzen war.

Johanniskraut oder auch Sonnenkraut wurde sie genannt und man sagte, sie trüge die ganze Kraft der Sonne in sich. Dem Teufel war diese Pflanze ein Dorn im Auge. Er ärgerte sich maßlos über ihr sonniges Gemüt und ihre widerlichen Heilkräfte. Als ihn die Wut wieder einmal so richtig schüttelte, zerstach er ihr mit der rußigen Nähnadel seiner Großmutter alle Blätter.

Ha! Jetzt würde sie langsam eingehen. Der Teufel war sehr mit sich zufrieden.

 
 

Fast hätte er es auch geschafft, denn die Pflanze war schwer verletzt. Nun war aber die Zeit der Sonnenwende, zu der die Mittagshöhe der Sonne ihren höchsten Punkt erreicht.

Durchdrungen von der Kraft der Sonne und getränkt von den Tränen der Menschen schaffte es die Pflanze namens Johanniskraut, sich wieder voll und ganz aufzurichten. Seitdem trägt sie in ihren Blüten einen dicken lilaroten Tropfen und die Stiche des Höllenbruders sind noch heute auf ihren Blättern zu sehen. Wer eines der Blätter gegen das Licht hält, erkennt darauf lauter durchsichtige und schwarze Punkte.

 
 

Wer einmal einen Angriff des Teufels übersteht, wird ihm ein mächtiger Gegner. Das erkannten auch die Menschen und Yokai. Fortan nutzten sie das Johanniskraut zum Schutz vor (anderen) Dämonen, Blitzen und dunklen Mächten.

Immer da, wo uns das Licht fehlt, wo düstere Wolken über uns hängen, da kann das Johanniskraut Hilfe bringen, denn es speichert die Kraft der Sonne in sich. Es vertreibt dunkle Gemütszustände."*

 

 

Kurz lässt er die Geschichte auf mich wirken, -ich scanne alle Falten und Nischen, schnuppere an der Ewigkeit-, dann fährt der Meister fort.

"Es gibt eine Reihe Pflanzen die dem Johanniskraut ähnlich sehen und auch ähnlich riechen. Wenn du jedoch zu wenig Sonne im Herzen hast, solltest du einige Blütenblätter vom Original essen. Gerade jemand wie du, der die Geschichte mit seinen Gefühlen so sehr beeinflusst, sollte darauf achten nicht zu sehr aus dem Gleichgewicht zu geraten.

Otaku hat es dir schwer gemacht. Dein Herz und dein Körper haben sich davon noch nicht vollständig erholt."

 

 

Verlegen nicke ich und bekomme rote Wangen. Ja, er hat ja Recht denke ich. Viel Chaos in der Geschichte richte ich an! Das ist leider zum aktuellen Zeitpunkt nicht von der Hand zu weisen!

 

 

"Hier sieh dir die Blütenblätter an. Fast voll gelb wie die Sonne. Nur hier am Rand findest du einige dunkle lila Tupfer." Erzählt er weiter, während er weitere Sonnenblüten aus seinem Beutel kramt.

 

 

Als er die Blüten zerreibt, treten ein paar vereinzelte lila Tropfen aus den Blüten und seine Hand nimmt unmittelbar die dunkle Farbe an, wie ein nacktes Bild. 

"Der Beweis das die Blüte echt ist, liefert dir die Tatsache das beim Zerreiben der Blüten, die lila Farbe direkt ans Licht tritt. Auch die Haptik beim zerdrücken ist einzigartig." Sagt er während er seine Hand mit etwas Wasser reinigt. Ich tue es ihm derweil gleich und erforsche eigenhändig die Beschaffenheit und den Geruch der Pflanze akribisch.

 

 

"Dies heilende Kraut ist nur im Norden des Landes zu finden. Es wächst bevorzugt am Wegesrand und auf Böschungen, aber vereinzelt auch am Rand von Wäldern oder in Steinbrüchen. Jedoch solltest du die Einnahme nicht übertreiben. Eine Blüte und das nur in Notsituationen! Für ein Wesen wie dich, was noch im Herzen menschlich ist, könnte es ansonsten schwer sein davon wieder los zu kommen."

Der Konjunktiv leuchtet dabei auf wie eine Rakete in der Nacht! Vulpix-sama ist alt! Und doch ist seine Aussage in Bezug auf mich nicht sicher bindend. Wie denn auch... Sowas wie mich (weder Mensch, noch richtiger Hanyou), -das hat er mir selbst gesagt, hat er bisher nie gesehen in dieser Welt.

 

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[Tag 2]

 

Mein gähnen ist das endgültige auf Wiedersehen, für den schönen Traum, der mich des Nachts gehütet hat. Ich schlage damit das Tor zur Traumwelt zu. Der Traum schält sich rasch wie eine Blüte von meinen Nervenbahnen, als ich erwache und zieht still von dannen, wie ein buntes Rudel Schmetterlinge.

Doch die Flügelschläge des Traumes in mir nehme ich auch nach dessen Fortgang noch wahr. Denn ich fühle mich völlig gelassen und frei.

Ein Hypno*1 selbst hätte mir keine wunderbarere Erholung schicken können. 

 

 

Als ich die Augen öffne sitzt mir Vulpix-sama immer noch gegenüber.

Er hat die Augen geschlossen und meditiert. Bringt seine Aura ins Reine. 

 

 

Und dann spüre ich sie plötzlich!

Fantasie taucht auf und kehrt auf den Breitengrad dieser Geschichte zurück! Sie erschafft ein kleines Wegstück welches Vergangenheit und diese Gegenwart verbindet. Sodass sie einander nicht mehr hassen.

Ich schüttle nur den Kopf, während sich meine Augen nur schwer von ihrer Gestalt lösen können, während sie sich manifestiert.

Sie ist vollgepumpt mit Energie. Zieht diese wie einen strahlenden Schweif, golden hinter sich her.

Das Blau ihres Felles und das Gold der Energie sind in vollem Einklang und malen die schönste Krone der Welt auf ihre Gestalt.

Ich muss zugeben... den Titel ´Königin der Welten´ würde ich ihr ohne wenn und aber direkt hier und jetzt überreichen! Denn Anmut und Schönheit scheinen eigens für sie geschrieben worden zu sein und für diesen Moment, der die Zeit mit seinen Reizen verbannt.

 
 

Meine Hände zucken als ich bemerke, wie nah ich Fantaji auf einmal bin. Ich bin in Versuchung sie zu berühren, denn ihre warme Energie zieht mich magisch an wie ein behagliches Kaminfeuer...

Doch ich weiß das Grapschen kann ich mir sparen. Fantaji würde sich doch nur wieder rar machen und ich wäre wieder allein! Und darauf schon wieder zu versagen... verzichte ich!

 

 

Ich verbuche die mir übertragene Aufgabe ´sie zu fangen´ für diesen Zeitpunkt also als fehlgeschlagen.

Meine Würde protestiert zwar leise, doch es ist mir nicht möglich in dieser Welt jeden Sieg an mich zu reißen und den meinen zu nennen.

Das ist eine leicht bittere Pille. Doch so wie alles, liegt auch dies viel im Auge des Betrachters...

Ich finde es zwar nach wie vor nicht gut, das ich es nicht geschafft habe, aber Rom wurde ja bekanntlich auch nicht an einem Tag erbaut!

 

 

Meine geänderte -entspanntere- Geisteshaltung saugt die blaue Hundedame auf wie ein trockner Schwamm das Wasser. Fantaji kommt mir nahe und reibt ihre Schnauze kurz an meiner Wange.

Die Energie die dabei auf mich übergeht ist nur ein Funke und wunderschön... aber...

Ich lese Zeitgleich ihre Finte! Es ist nur ein kurzes aufblitzen von Fantasies eigenen Gefühlen und Wünschen. Doch für mich war es ein Wink aus dem Schatten! Ihre Gefühle haben sich bei unserer Berührung kurz gespiegelt. Schließlich ist auch sie ein Teil von mir! Ich habe die Botschaft hinter dem Witz und ihrem Schalk verstanden!

... Denn ich bin in einer ähnlichen Situation und weiß wie es ist Angst zu haben und diese mit fadenscheinigen Gefühlen und Aktionen zu überdecken.

 

 

Man tut das, wenn man nichts anderes hat um eine offensichtliche Wunde zu verstecken, wenn man kurz vorm durchdrehen ist.

 

Daher frage ich sie völlig offen:

"Sag mir Fantasie, vor wem bist du auf der Flucht?"

... Doch die Antwort bleibt sie mir mit einem traurigen Blick schuldig.~

 

 

Ich besinne mich im letzten Moment vor dem sprechen anders und schlucke die eben gedachten Worte runter. Stattdessen fährt meine Hand schweigend durch ihr Fell, wieder und wieder. Bis sie wie eine Katze schnurrt.

[Dunkelheit]

Kapitel 8 [Dunkelheit]
 

Das abendliche Spielen des Windes, während er durch das frische Gras weht...

Der Tanz der losgelösten Blüten die gen Himmel ziehen...

Die Insekten deren Getrappel ich in Schwärmen leise in meinen Ohren höre wie einen Trommelklang...

All das ist Musik und Freiheit.~
 

Hoch oben in Bokusenos Baumkrone sitze ich, während ich beobachte wie die Nacht dem Himmel wie malerische Tinte seine dunkle Note verpasst und doch ein Sternenmeer keck stehen lässt.

Kein Wort ist bisher heute zwischen mir und dem Baumgeist gefallen und er weiß auch warum...
 

Mein Herz hat sich die letzten Tage gefestigt. Sicherheit, Licht, verschiedene Ereignisse und die Natur haben es umgeformt und näher gen Wolken wachsen lassen. Es hat sich gewandelt wie der Schmetterling im Kokon.

Mein Entschluss steht noch gerader, strammer, als zuvor und schlägt tiefere Wurzeln: Ich will weiter Teil dieser Welt bleiben und für mich ist es daher völlig klar, das ich jede Kreatur und jedes Wort darin bekräftige eigenständig zu werden, dass heißt wenn sie stark genug sind- so wie ich.
 

Ich kann die Geschichte zwar nach wie vor beeinflussen, doch nur wenn ich sie auch ´lebe´. Ereignisse zu erschaffen und Plätze fällt mir noch schwerer als zuvor, aber mein Gespür ist feiner geworden, wann etwas hier rein passt und wann nicht.

Ich bin mehr eins mit der Welt, doch das Schreiberische rückt mehr und mehr von mir ab. Wie eine Waage die einen Stubs erhalten hat.

Meine Kraft hat sich durch meine Entschlüsse einmal mehr gewandelt.

 

 

Daher kommt es auch, das ich Bokuseno mehr Fragen stelle. Meine Zeit hier in diesem Körper ist begrenzt. So wie die aller Lebewesen und ich will unbedingt, hier in meiner vollen Blüte stehen.

Oft befrage ich Bokuseno zu den alten Regeln der Daiyokai und Daimyos um das Gesellschaftliche besser beschreiben zu können um notfalls die Geschichte ´rund´ zu halten.

Doch schnell fiel mir auf, am liebsten sind mir SEINE Geschichten geworden die er mir aus seiner Vergangenheit erzählt. Damals als er selbst noch ein wahrer Jüngling war und durch ganz Japan reiste. Das war noch lange bevor er sich in diesem Wald niederließ und zum Herzen des Waldes wurde.

 

 

Ich schaue mich um und fühle den Trost dieser Erde die ich nun Heimat nenne überall und bin bereit mein wahres Gesicht zu zeigen. Ich trete aus dem Schatten. In dieser Geschichte bin vom Kind zur Mutter geworden die sich um die Geschöpfe in dieser Welt sorgt, als hätte eigens ich ihnen das Leben aus meinem Leibe geschenkt.

Daher stehe ich nun vor wichtigen Fragen...

 

 

Will ich ein Diktator sein, wo im Herzen wirklich nichts außer Dunkelheit übrig ist und alle unterjochen? Egal ob in Wort oder Schrift? Oder will ich Raum für freie Taten und Gedanken lassen und alle haben das Potenzial, mehr zu tun und entscheiden selbst, was sie tun oder lassen werden und diese Geschichte wird selbst für mich nach und nach immer mehr zu einer Überraschung?
 

Wer weiß was ich noch vor einigen Wochen geantwortet hätte, als mein Herz nur im Schatten gebadet hatte? Das kann ich nicht sicher sagen. Doch jetzt wo ich auch im Licht stehe, will ich Freiheit... Für mich und auch für alle anderen. Nur dann kann das hier echt sein. Frei von Fake und mehr als Fantasie. Und MEINE Realität.
 

Ich springe galant von meinem heimelichen Verweilort, mit einem Eimer in der Hand den Vulpix-sama da gelassen hat, bevor er zum Schloss aufbrach. Ich begebe mich zum nahen Wasser und spreche das erste Mal heute in Worten, während ich Bokusenos geschundene Wurzeln damit kühle. Die Kräutermischung aus dem Beutel die der Heiler ebenfalls da gelassen hat, zerreibe ich dabei mit meinen Fingern und gebe sie nach dem ersten Schwall Wasser auf Bokusenos Rinde.
 

"Ich will das alle frei sind Bokuseno. Denkst du... das ist verrückt?"
 

Bokuseno spürt jeden Wandel von Schatten und Aufruhr in mir. Weil ich ihn ´einlasse´.

Ich öffne die Tür zu meinem Herzen. Weit, als könnte ich fliegen.

Es ist ein Risiko, denn ich zeige ihm heute meine dunkelste Seite...

Und ich bete das er nicht fortrennt oder mich verurteilt, was durchaus rechtens wäre.

 

 

Ich knirsche angespannt mit den Zähnen. Es klingt laut in der nächtlichen Stille...

Auch wenn ich es bisher nie mit Worten bestätigt habe, tue ich es hier und jetzt vor dem Baum, wenn auch nicht ohne Scham.

Ich habe mein Gedächtnis nie verloren. Otaku hat Mitsukis Erinnerungen gestohlen, das ist richtig! Doch die meinen an mein früheres Leben sind noch immer in mir und intakt. Und ich will nicht zurück dorthin!

Ich gräme mich für diese Gedanken. Und doch sind sie da. Sie zu verleumden wäre wie ein Schlag ins Gesicht und eine glatte Lüge! Und das wird mir nicht helfen!

 

 

Die Dunkelheit greift nach mir, wie ein trügerischer alter Freind.

Während ich wieder zu dem See gehe um den Eimer mit frischem Wasser aufzufüllen.

Der See ist klar und reflektiert jedes meiner Worte auch wenn sie nur durch meine Gedanken kreisen. Bokuseno und ich sind derzeit so eng verbunden, ich weiß ich muss nicht alles aussprechen. Er hört auch so. Das Problem ist nur, dass ich diese stummen Fragen ebenso höre---
 

"Wie kannst du hier sein, wenn in der anderen Welt jemand auf dich wartet der dich liebt?"

Die Antwort ist "weil wenn ich die Wahl hätte, ich immer IHN wählen würde. Und weil ich mich einfach nicht mehr einsam fühlen wollte."~
 

Und dann zu meiner Überraschung leuchtet der Splitter von Mitsukis Traum auf den ich in meiner Kimonotasche verwahre seitdem ich ihn fand und vereint sich wieder mit meinem Herzen.

Was nur, hat das zu bedeuten?

[Totosai Traumschmied]

Versunken in Geschichten vergangener Zeiten, eingebettet in meiner Fantasie, zeichne ich im Erwachen des heutigen Morgens auf die zarte Rinde des Baumes.

 

 

Mein Körper war unstet und ehe ich mich versah haben sich meine Hände sich selbstständig gemacht. Zwar überrascht es mich kurz, doch mittlerweile weiß ich, ich muss lernen diesem Instinkt zu vertrauen, um die Geschichte zu einem guten Ende zu bringen. Diese Einsicht, die mich immer öfter beschleicht, ist bestimmt nicht von ungefähr her gekommen. Ich horche erneut genau hin, schärfe meine Sinne um Gefahr oder ähnliches zu entlarven, doch mein Vertrauen siegt und gewinnt diese Schlacht. Und so lasse ich meine Hände weiterführen, was sie begonnen haben.
 

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Ehrfurchtsvoll betrachte ich am Ende meines Tuns die silberne Schneide -die ich in die Rinde geritzt habe- über die sich viele kleine Halbmonde ziehen.

Mein rechter Arm greift danach und zieht sie aus dem Baum heraus.

Ich hebe meinen Arm in die Lüfte und fasse die Schneide- damit der Stahl die Sonne spüren kann.

 

 

Als der erste Sonnenstrahl sich in dem Metall spiegelt, werde ich förmlich mitgerissen.

Die tanzenden Farben verheißen Stärke!

Die tanzenden Farben verheißen Hoffnung!

Ja... immer wenn ich die Klinge ansehe, möchte ich besser, größer und stärker werden um es wert zu sein, Teil dieser Familie zu werden die in der Sengoku-Jidai für den Halbmond steht!

 
 

Dieses Schwert ist ein Schatz! Ein Schatz gepresst in eine Form die ich nie wieder missen will!

 

 

Ich nenne das Schwert Mondestreue!

 

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Bokuseno schmult zu mir, während ich mich kaum an meiner neuesten Errungenschaft sattsehen kann.

Doch der Baum öffnet seine Rinde und bettet das Schwert vorerst sicher in sich selbst ein.

Ich schaue ein wenig bedröppelt drein und sehe die Halbmonde allmählich im Holz verschwinden.

 

 

Unklar wie der heutige Tag verlaufen soll, weißt mir einer der Monde auf der Klinge unbewusst den Weg, indem ich meinen Kopf leicht drehe und einfach los rede als ich die Halbmondform betrachte und mein Hirn nach Wissen abschöpfe: "In der Welt aus der ich komme, gibt es keine Hundefamilie die derart mit dem Mond verbunden ist. In meiner Welt gibt es nur einen Mann im Mond." Erzähle ich ihm, dabei voll an meine wahren westlichen Wurzeln denkend.

 

 

"Es heißt ein Gott in Menschengestalt fordert einen Holzträger auf den Sonntag zu ehren, als dieser an diesem heiligen Tag arbeitet. Der Holzträger lehnt ab und erwidert schroff "Sonntag, oder Mondtag sei egal." Da verwünscht ihn der Gott für ewig, als Mann im Mond zu stehen."*
 

 

Kurz glaube ich schon, das das Intermezzo damit für heute vorbei ist, als ich ihm die knappe Geschichte vom ´Mann im Mond´ erzählt habe.

Doch Bokuseno ist mal wieder Derjenige ist der mich aufklärt, als er anfängt zu reden und ich überrascht bin, an welchen Punkten sich verschiedene Geschichten berühren und zu einer werden können.

 

 

"Die Geschichte des Mondmanns ist mir ein Begriff, wenn hier zu Lande auch nicht weit verbreitet, da sie ursprünglich aus fernen Landen kommt, die nur wenige bisher gesehen haben.

 
 

Totosai ist Derjenige von dem du sprichst- der Mann im Mond, doch die Verwünschung wurde vom Fürstenpaar bereits vor langer Zeit aufgehoben.

Lange schon, steht der Schmied im Dienst vom Fürsten und der Fürstin, ein Erbe was Tsukiyomi geschuldet ist. Einst war der Mondgott Totosais Lehensheer.

Doch als Tsukiyomi von Yukina gefressen wurde, ging die Gefolgschaft des Schmiedes auf die Taisho-Familie über. Denn sie stellten ihn vor die Wahl: Dienen oder sterben. Totosai entschied sich für das Leben.

Und diente ihnen fortan.

Die Herrscher-Gefährten erkannten bald das ungenutzte Potenzial des Schmieds und entschieden daher neu über sein Schicksal. Sie entließen ihn aus der alten Schuld des vorherigen Mondgottes und ließen ihn frei."

 

 

Wieder einmal kann ichs kaum glauben wie wunderbar Fantasie und Realität in der Lage sind sich zu vermischen und etwas neues zu schaffen, von dem man direkt alles wissen will! Grinsend lehne ich mich an die kühle Rinde des Baumes und sage hastig "bitte erzähl mir mehr darüber!"

 

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[Totosai Traumschmied]

 

 

Das ständige Klang, Klang, Klang war Musik in seinen Ohren. Was für andere Dämonen Horror war, lies den alten Schmied verzücken und aufatmen. Und unter den lauten stetigen Klängen, begann er endlich, sich ein wenig zu entspannen nach all der Zeit!

 

 

Endlich konnte er wieder den warmen Dunst des Schmiedefeuers nahe seiner Haut fühlen, dachte er, während er auf den Stahl hämmerte!

Das war Leben für Totosai!

Das und nichts anderes!

Und nahe dem Feuer fand der Dämon jedes Mal wieder zu sich selbst!

 
 

Die Funken flogen und die Augen Totosais schmälerten sich, als der Rauch über der Feuersbrunst stärker zunahm und Totosai mit seinem heißem Atem hinein blies. Die kohlrabenschwarzen Nebelschwaden teilten sich und wären einem Menschen lange schon unangenehm über Haut und Haar gezogen.

Doch der alte Schmied war robust, kauzig und hart im nehmen und zudem nicht menschlich!

Überdies schmiedete er schon seit so vielen Jahrhunderten -drinnen wie draußen-, dass er genau vorhersagen konnte, wie sich Luft und Rauch bei seinem Tun verhielten! Seine Nase hatte lange schon ihre Empfindlichkeit gegenüber seines Schaffens verloren, wofür er dankbar war.
 

Hoch oben in den Wolken genauer gesagt im Takamanohara, geschützt von einem Bannkreis, damit kein Geruch nach draußen an die Nasen der hohen Herren dringen konnte um diese zu beleidigen, schlug Totosai nun wieder und wieder auf einen Stahlbrocken mit seinem Schmiedehammer ein.

Immer weiter bearbeitete er das glühende Stück Metall mit seinem Feueratem und konnte allein an der Farbe erkennen, wann es Zeit war an Hitze oder Schlägen nachzusetzen!

So ging das schon einige Tage und nicht einer wagte es ihn bei seiner Arbeit währenddessen zu stören!

Zudem war zuvor dafür gesorgt worden, das er alles hatte was er brauchte!

 

 

Die Müdigkeit blieb seiner Glieder zum Glück fern, das lag daran, dass er ein Dämon war. Er war ganz im Gegenteil hoch konzentriert, machte sich sein Adrenalin das durch sein Blut pfiff, während er arbeitete zu nutze und leistete sich nicht den kleinsten Fehler, denn das wäre der Tod seiner Arbeit -und wenn es nach der Herrin ging- sicher auch sein eigener gewesen!

 

 

Ping.

Pong.

Ping.

Schlag für Schlag, Faltung für Faltung, kam die endgültige Form der Waffe in diese Welt geeilt um ihre Spuren in der Geschichte zu hinterlassen.

Totosai war ein Meister, ein Zauberer!

Und seine neueste Schöpfung war im Begriff ein Meisterwerk² zu werden, welches er den Namen ´Tessaiga´ gab.

Am letzten Tage -genauer gesagt dem dritten- hatte der alte Kauz einen dämonischen Reißzahn in die Schneide eingearbeitet den er dem Taisho einige Tage zuvor, in seiner Hundeform eigens gezogen hatte.

Eine Erfahrung, die wie er hoffte, er nicht wiederholen werden müsse.

Ihm wurde kurz anders bei dem Gedanken an den riesigen Schlund seines Herrn.

 

 

Auch wenn seine neuen Herrschaften nicht weniger streng als der Gott Tsukiyomi waren, so wurde er für seine Arbeiten zumindest fürstlich entlohnt, wenn sie den Erwartungen des Fürstenpaares standhielten.

Es war nicht immer einfach an das Rohmaterial zu gelangen, was für die Wünsche der hohen Herren benötigt wurde doch dank seines tierischen Freundes Momo stand Totosai praktisch die ganze Welt offen, da dieser fliegen konnte.

 
 

War die Beschaffung von Material gar zu gefährlich, so wie damals beim Meido-Stein der Kami (den mussten sie einem Drachen aus der Hölle abjagen), begleitete ihn sogar eigens der Taisho selbst.

An die Reise in die Unterwelt würde er sich wohl immer erinnern. Er bekam kurz eine leichte Gänsehaut als er daran dachte, verscheuchte diese jedoch rasch. Denn auch nur an das Verlieren seines Gebieters und damit an dessen möglichen Tot zu denken- galt als Hochverrat! Fakt war, der Taisho hatte am Ende obsiegt. Genau wie hier im Himmel.

 

 

Als die Hundefamilie das Reich des Mondgottes erobert hatte, hatte Totosai sich bald im Machtgefüge des neu aufgestellten Hofes ein gelebt.

Seitdem die Kami-sama und ihr Gemahl die Herrschaft über Himmel und Erde übernommen hatten und wie es eben für einen Yokai seines Kalibers -einen kauzigen Einzelgänger- möglich war, fand Totosai hier und da sogar vereinzelt neue Freunde.

 
 

Der alte Schmied hatte stets nur für seine Arbeit gelebt, hatte nie Nachkommen gezeugt. Doch ab und an spürte er das Alter nun doch in den Knochen und dachte über sein Vermächtnis nach.

Einige tausend Jahre würde er noch vor sich haben, als Schmied, doch bereits jetzt musste er sich überlegen was er in dieser Welt hinterlassen wollte.

Denn das dämonische Schmieden war schwer zu erlernen und kostete viel Mühe, Talent und Zeit.

 
 

Er und auch die Bewunderer seiner Kunst erlaubten nicht, dass sein Wissen mit ihm sterben würde. Doch das letzte Mal als Totosai einen Lehrling unter seine Fittiche genommen hatte, war es in einem Desaster geendet.

 
 

Kajinbo hatte das ihm übermittelte Wissen nicht zum Guten genutzt, sondern hatte Klingen von größter Bosheit und Rachsucht geschmiedet in denen sogar unschuldige Kinderseelen steckten.

Die dunkle Gier hatte seinen Lehrling zwar am Ende den Kopf gekostet, doch Totosai fand keinen vollen Trost in diesem Gedanken, das er nicht mehr durch die Welt der Lebenden wandeln konnte.

 

 

Totosai hatte versucht seinem Schüler all das mitzugeben, was er damals selbst, von seinem Lehrmeister beigebracht bekommen hatte.

Den Sinn, die Hingabe des Handwerks und den Stolz auf die Klingen, die dann von den stärksten ihrer Art getragen wurden, diese Klingen, die das eigene Werk waren und die Welt veränderten!

Das war etwas wofür es sich zu leben lohnte!

Doch Totosai hatte versagt! Er hatte die dunklen Machenschaften seines Schülers nicht von Beginn entschlüsselt. Und genau das, hielt ihn bislang davon ab, sich einen neuen Schüler zu suchen.

 
 

Kajinbo hatte die Liebe zur Arbeit -die Totosai vermitteln wollte- nie auf diese Weise wertgeschätzt und verstanden. Es war als hätten sie unterschiedliche Sprachen gesprochen. Doch Totosai hatte zu spät gemerkt was sich wirklich im dunklen Wesen des Schülers regte.

 

 

Der Jüngere wollte stets nur das Düstere der Klingen mehren, sie so stärker machen und übersah die Einzigartigkeit die in einer ausgeglichen Klinge steckte, die einen nicht unterjochen wollte.

Die Einheit die ein Träger und das Schwert bilden konnten, weil die Macht eines Dämons durch die Waffe eine neue Form bekam, empfand der Jüngere als zweitrangig. Die Kunst die dahinter steckte, sah er nicht!

Kajinbos Fokus lag immer primär auf der Bosheit einer Waffe und auf dem Unheil was sie anrichten konnte. Eigenschaften, die auch in den Tiefen seines eigenen Herzens wohnten.
 

 

Totosai strich sich genervt eine vorwitzige Haarsträhne hinters Ohr, die sich aus seinem Zopf gelöst hatte.

 

 

Nun... wie beim schmieden, so kam es auch beim Schwert auf seinen Führer an.

Einige Klingen waren wahnsinnig, nicht dazu da um andere zu schützen. Doch das war etwas anderes, solange der Erschaffer eine Klinge erschuf auf der noch kein Weg zur einen oder anderen Seite vorherbestimmt war. Dann konnte der Träger der Klinge dies entscheiden und war voll für die Taten die er damit beging verantwortlich...

Außerdem gab es unter den herrschenden Dämonen Rangordnungen und Pflichten, sodass klar war, wer sich um sowas kümmern musste, falls ein einzelner Dämon -oder mehrere- aus dem Ruder liefen. Zumindest wenn diese nicht im Niemandsland lebten, sondern in einem der Fürstentümer.

 

 

Totosai richtete seinen Blick auf die Schneide und begann sie mit einem Tuch zu polieren. Die Bewegungen waren ihm vertraut und er prüfte das Yoki der Klinge mit seinen Sinnen. Tastete sie Meter für Meter ab.

Eine Klinge in der zu viel dunkles steckte, konnten die wenigsten beherrschen und so waren Katastrophen vorprogrammiert, wenn man sich auf die Schmiedung solch dunklen Klingen einließ...

Doch diese Schneide hier, war grundsätzlich im Gleichgewicht.

Nichts anderes war ihm beim Zahn des Taisho in den Sinn gekommen. Totosai atmete ein und war einen Moment zufrieden mit sich, seiner Arbeit und mit der Welt.

 

 

Und Ärger mit dem Herrn der Hölle wollte sich der Schmied keineswegs einhandeln, wenn der dank einer rachsüchtigen Klinge 1000 neue tote Seelen pro Tag zu verwalten hatte...

Der Groll darüber wäre nicht wünschenswert und würde ihn sicher noch jenseits dieses Lebens treffen. Und darauf konnte Totosai getrost verzichten!

 

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So ging der Schmied denn Jahr für Jahr, Ära für Ära seinem ehrlichen Handwerk nach, -was er liebte- bis die Kami -die Herrin der Träume- ihn mit einem zusätzlichen Befehl bedachte.

 

 

Erwachsene Dämonen träumten nicht, doch die Menschen von denen es von Jahr zu Jahr mehr gab, umso mehr. Waren diese Träume zu böse und zu dunkel, nahmen sie Gestalt eines Monsters an und richteten Unheil in der Welt an.
 

Eine von Yukinas Aufgaben war es, seit sie den Mondgott unterjocht hatte, für das Gleichgewicht der Welt der Träume zu sorgen, indem sie den Schlaf der Menschen überwachte und zu böse Träume die sich auch in wachem Zustand aufgrund der Bosheit manifestieren konnten, auszumerzen, bevor sie Schaden in der Welt der Wachen anrichteten.

 
 

Alpträume und die Welt der Wachheit durften sich nicht berühren. So war das Gesetz. Taten sie es doch, mussten sie aufgespürt und vernichtet werden, oder der Kami dienen um so ihre Integrität wieder herzustellen.

 

 

Der Kami Pflichten wurden daher größer je mehr Menschen es gab.

Noch war die Menge der menschlichen Träume gut zu händeln, denn die Kami ließ sich bei ihrer Arbeit von ihrer Tochter Sakura unterstützen und auch ihre Enkelin Shiaru hatte sie begonnen in diesen Künsten auszubilden. Und auch die Hofdamen der Herrin taten ihr übriges um die Hundefamilie gut zu umsorgen und zu unterstützen. 

Doch nun war es an der Zeit den alten Schmied mit einem neuen Befehl für die Welt zu bestücken. Damit dieser seinen Beitrag leistete.

 

 

Als Totosai mit seiner Arbeit fertig war und ihn die Herrin des Abends dann in Ihr Blickfeld rücken ließ, verbeugte sich der Schmied mit einer Eleganz und einer Tiefe vor Ihr, die man ihm kaum zugetraut hätte.

Er wartete ab, so wie es die höfischen Regeln verlangten, bis die Kami zu sprechen begann und ihm Ihren Wunsch mitteilte.

 

 

"Bring mir Mondgestein!"

 

 

Ihr Befehl war knapp und klar. Ihre Stimme durchdringend. Sie duldete keinen Widerspruch! Das tat sie nie!

Und Totosai schaltete sofort bei diesem Wort. Bereits beim früheren Mondgott, hatte er das Mondgestein hin und wieder abgebaut. Weil das Mineral für seine Magie und stärkende Wirkung bei dämonischen Waffen bekannt war.

 

 

Ein jeder der auf dem Mond/Takamanohara lebte wusste: Das magische Gestein war wegen seiner Eigenschaften eine gute Grundlage um die eigene Macht zu mehren. Es verstärkte in Klingen oder wie bei der Herrin -in die Meido eingearbeitet- deren Fähigkeiten und dies war nun nötig um die Ordnung der Welt aufrecht zu erhalten.

 
 

Der Abbau von Mondgestein war nicht einfach. Nur gekonnte Meister waren dazu imstande!

So auch Totosai mit seinem besonderen Schmiedehammer den er einst von seinem Lehrmeister -einem Gott- bekommen hatte.

Das abgebaute Gestein regenerierte sich schnell. Innerhalb eines Zyklus und Amaterasu die Göttin der Sonne unterstützte die Mond-Kami, indem sie den Mond des Nachts nur von den Seiten anstrahlte, an denen die Schäden des Gesteinsabbaus bereits nicht mehr allzu stark sichtbar waren.

Dieses Zusammenspiel war ein Mysterium der Welt, was die Sterblichen nichts anging. Es entzog sich sowieso gänzlich ihrer Kontrolle und daher war es besser für sie, nicht alles zu wissen.

Sonst würde die Angst sie nur lähmen.

 

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Totosai gewann schnell die Übung zurück, die der Abbau erforderte und wurde mächtiger. Er probierte unter der Billigung von Herr und Herrin verschiedene Dinge aus, die das Lenken der Welt vereinfachen sollten und eines Tages hatte er einen Durchbruch, als er das Mondgestein in seinen eigenen Hammer einarbeitete.

Es gelang ihm, mit seinem Hammer und dem Mondgestein einen Alptraum zu fassen und diesen umzuschmieden... 

Aus einem Alptraum wurde das erste Mal wieder ein schöner Traum, der die Welt mit seiner Energie nährte.

Das war anstrengend gewesen und erforderte viel Zeit und Mühen, doch die harte Arbeit zahlte sich aus!

 
 

Für seine Revolutionierung erhielt Totosai eine Menge Gold und Edelsteine. Doch am stolzesten war der alte Yokai über den Beinamen den ihm die Göttin als Ehrenzeichen gegeben hatte: Totosai Traumschmied.~


Nachwort zu diesem Kapitel:
*Sakura Mankai der Titel des Liedes bedeutet ´Kirschblüten in voller Blüte´ :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
*https://www.qiez.de/qiez-expertin-maria-moch-ueber-das-johanniskraut-in-berlin/
*1 Ein Pokémon das einen gerne mal schlafen schickt ;D Komplett anzeigen

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