Bokuseno-Chronicles von Mitsuki-chan ================================================================================ Kapitel 1: [Der Kuss (Lunatic)] ------------------------------- [Kapitel 1 Der Kuss (Lunatic)] Gehetzt werfe ich einen Blick über meine Schulter als das Unterholz nahe bei mir verdächtig raschelt. Die Sekunde streckt sich wie ein scharfes Schwert in die Länge und bringt mein Herz in Rage. Die Ungewissheit lässt Schweiß auf meine Stirn treten und mein Herz ist von Angst durchzogen, als die Zeit immer näher an meinen Körper rückt und ihn jäh bedrängt. Fast schon hat die lütte Zeiteinheit ihre Krallen in mir versengt, doch vor dem schärfstem Schnitt, lässt eine kleine fellige Gestalt die vor meinen Augen auftaucht, alle Gefahr mit bloßer Niedlichkeit verpuffen!     Ein Hase?! Murmel ich schon fast ungläubig und blinzle zwei mal, als ich das Monster aus dem Gebüsch inspiziere und es weg hoppelt.   Ich warte noch ein, zwei Sekunden, bis ich das kleine fellige Etwas auch am Horizont nicht mehr sehen kann, um mir so eine Grenze zu setzen. Erst dann erlaube ich mir -mehr verkrampft als entspannt- durch zu atmen...   Ich frage mich ob ich dieses trügerische Gefühl von Angst was mich umgibt, jemals wieder los werde... Die Enge in meiner Brust spricht nicht gerade dafür, das sich meine Gefühlswelt in der nächsten Zeit dauerhaft beruhigen wird. Dabei sollte ich glücklich sein. Denn ich sitze hier am schönsten Ort der Welt! Doch dunkle Wolken, schattieren meinen Weg das er beinahe unpassierbar scheint! Angespannt werfe ich einen Blick nach oben. Halte Ausschau nach meinen Feinden.      Doch die Ruhe kommt wieder, als ich daran glaube, dass das was ich um mich sehe echt ist. Mein Seufzer zerreißt schon fast die Stille des Waldes, als ich endlich tatsächlich glauben kann, das sich mir zumindest momentan keine unerwünschte Gesellschaft genähert hat.   Nachdem ich Sicherheit habe, das ich weiter ungestört bin, fahre ich an der sagenumwobenen Rinde des alten Baumes entlang. Meine Finger berühren ehrfürchtig die alte Ausgeburt der Natur, die so viel mehr Jahre auf dem Buckel hat als ich und ich fühle den Trost der auf mich einwirkt in frischen Wellen wie ein Wunder. Sanft wiegt mich die große Aura -ich komme völlig zum Stillstand- und eine Menge an Zweifel rückt erneut von mir ab und schafft mir Raum zum träumen. Ich bin unendlich dankbar dafür, denn das ist meine wahre Stärke. Das Träumen.~     Erneut fasse ich beinahe lächelnd in Bokusenos Zweige um mir meiner Realität bewusst zu werden. Ja... Otakus dunkle Energie umgibt mich nicht mehr...  Sie ist wie weggeblasen! Und mit Bokusenos Hilfe bin ich mir fast sicher das ich selbst in der Lage sein werde über meine Träume hinaus zu wachsen. Selbst wie ein Gewächs.     Oder?                                                     .                                                     .                                                     .  Seine Zweige umfassen mich noch immer, schirmen mich nach meiner Angstattacke einen Augenblick völlig von der Welt ab. Und die Umarmung, die Nähe, nimmt mir nach und nach immer mehr von meiner Furcht. Bokuseno scheint jeden Krümel an Zweifel in mir aufzuspüren. Zielsicher wie ein Hund. Dann setzt er sein Yoki frei und wiegt mich einfach in völliger Sicherheit hin und her, bis ich nicht anders kann als an ihn und eine bessere Welt zu glauben...   Denn da ist jemand, der einfach bei mir ist und an mich glaubt. Jemand der einen echten Platz für mich übrig hat in dieser Welt! Jetzt, in diesem Augenblick.   Ich bin schwerelos und lerne unter grünen Blättern und farbigen Blüten, was völlige Sicherheit in dieser Welt bedeutet. Ich fühle mich unter diesen Ästen eingebettet sicher wie ein Baby im Mutterleib.   Meine Atmung verlangsamt sich, meine angespannten Schultern sacken herab, ebenso wie mein Herzschlag und ich werde eins mit der friedlichen Seite dieser Welt und fühle die Wonne einer helleren Seite.     Eine Weile hält Bokuseno mich so und ich sehe flüchtig einige Schatten seines Wissens die mich neugierig umhuschen. Es ist wunderbar. Und ich weiß wenn ich mit gehe, werde ich ein Teil dieser Welt sein können. Auch wenn ich mir zu diesem Zeitpunkt obwohl ich mich wohl fühle, fremd vorkomme. Es ist an der Zeit eine Entscheidung zu Treffen... Ich spüre instinktiv das auch Bokuseno die Besonderheit dieses Momentes erkennt und auf eine Entscheidung meinerseits wartet.   Er hat es mir freigestellt hier bei ihm in Sicherheit zu bleiben oder zu gehen. Er wird von meinen Geschichten und meiner Fantasie zehren und so sein möglichstes tun um diese Welt zu schützen... Egal ob ich hier, oder dort bin...   So oder so, wird er nach und nach das Wissen ernten nach dem ihm der Sinn steht. Dank seiner Gaben und seines Yoki, ist er dazu in der Lage. Der Ki-Yokai hat versprochen mir nicht dabei zu schaden... Und ich glaube ihm... Doch hat er mir schon bei unserem ersten Gespräch klar gemacht, das Geschichten, die von Angesicht zu Angesicht erzählt werden, die reizvollere Alternative für ihn darstellen, da diese beim erzählen die Herzen wie Blumenblätter öffnen und einen Zauber inne haben der in jedem gesprochenem Wort steckt wie eine zauberhafte Melodie. Diese vollkommene Schönheit würde, wenn ich den Mund halte völlig verloren gehen und fehlen.                                                       .                                                     .                                                     .    Sehr viel später, als die Sonne den Wald in ein schimmerndes Gold taucht erlebe ich Bokuseno erneut in Aktion, während ich in seiner Krone sitze -gedanklich im Himmel fliege- und gleichzeitig über meine Zukunft nachgrübele. Die goldene Farbe der Sonne in der Weite, in Verbindung mit deren Wärme lassen die Zweige unter mir angenehm pulsieren. Ich spüre wie das Wunder der Natur selbst Kraft aus dem runden Himmelskörper gewinnt und sich diese Vita auf Bokuseno übertragt. Das Adrenalin rennt durch die Äste und kitzelt angenehm und vielversprechend in meiner Nase.   Bokuseno belebt unsere Wünsche jetzt mit seiner Kraft und zieht sie aus unseren Gedanken in diese Welt, sodass es mich blendet. Der meine und der seine Wunsch, streifen sich wie erst wie Fremde. Doch die Berührung macht sie schnell zu Freunden und sie verbinden sich. Bekommen so eine neue Gestalt und zusätzliche Stärke. Als beide Wünsche sich einig sind und sich deshalb zu seinem SEIN verbinden, tauchen sie ab in die Erde, düngen den Waldboden so mit neuer Kraft und Herrlichkeit. Gebannt schaue ich zu...   Ich teile nicht die gesamte Zuversicht die jetzt in der Erde und in der Luft liegt. Doch der Versuch ist unter diesem phänomenalen Schauspiel leise in mir geboren worden.     Taktvoll setzt mich der Baum mit seinen Zweigen auf dem Boden ab, damit ich das Geschehen vom Boden noch besser verfolgen kann. Zwar hätte ich auch ohne Probleme von seiner Krone herunter springen können, doch habe ich meinen Platz noch nicht so richtig in dieser Welt gefunden und war mir bei zweierlei Dingen nicht sicher: 1. Ist es angebracht von einem so mächtigen Yokai einfach runter zu hopsen? und 2. Ist es denn überhaupt gänzlich ungefährlich für mich, dass aktuelle Geschehen vom Boden aus zu beobachten? Diese Macht die da über den Boden schwingt, kann ich zwar spüren, ich bin aber zu unerfahren um sie einschätzen zu können... Die Entscheidung darüber, wurde mir nun abgenommen und ich spüre weder Schmerz noch Unbehagen, als ich dank Bokuseno, wieder auf dem Boden ankomme.   Meine Augen sehen die Welt nun horizontal vor mir. Sie ist noch genau die Selbe wie eben, doch mit jemand so machtvollem in meinem Rücken erscheint sie mir weniger bedrohlich und daher ist es um einiges leichter mutig zu sein. Fast fühlt es sich an als wäre da doch ein kleiner Platz für meine Wenigkeit übrig, den ich vorher einfach nicht sehen konnte.   Ich lasse das Grün des Waldes inspirierend in meine Augen rieseln und spüre die Kraft der Sonne auf mir! Ich fange an zu schreiben und spüre sofort eine Verbundenheit. Mit diesem Platz, diesem Boden, diesem Ort und diesem Baum. Dies ist jetzt mein Hort, mein sicherer Hafen.     ´Danke, Bokuseno!´ Als ich mutig genug bin das zu denken, entfaltet sich mein Selbst unter der Sonne, wie ein Schmetterling seine Flügel und ich beschließe hier zu bleiben.~   Es dauert nicht lang, bis die erste Handlung aus meinem Herzen auftaucht und eine Summe aus Wünschen und Gedanken meinen Körper verlassen. Die Gefühle die in mir toben, haben sich ihren Weg zurecht nach draußen erkämpft. Und das erste Mal kann ich wann ich will, weil ich es will, ohne Blatt Papier, ohne Stift, ohne Laptop, ohne Neumond, meine Geschichte nieder schreiben! Meine Krallen ritzen sie so behutsam wie möglich in die Rinde des Baumes, nachdem ich sie Bokuseno zuvor mündlich erzählt habe. Und dann kommt Lebendigkeit ins Spiel, die mich absolut verzaubert!   Ich spüre wie das Gefühl der Szene mich zart umschmeichelt und doch geboren werden will! Unvergleichlich wie purer Balsam auf meiner Seele brennt und zugleich kühlt! Ich werde ein wenig flau, als ich das erste Mal Zeuge eines neuen Weges werde. So als könnten meine eigenen Gefühle mich gleich umwerfen. Doch mein eigener Tatendrang verbietet mir das Kneifen! Ich mache weiter, weiche nicht zurück und schreibe Wort für Wort nieder!   Die Wörter in mir kommen wie von selbst und springen förmlich auf die Rinde des alten Baumes um sich darin verewigen zu lassen. Denn einmal... nur dieses eine Mal... will auch ich von ihm geliebt werden und seine Nähe spüren.--- Das erscheint mir, wie der beste Anfang von allem! Und so erschaffe ich einen Moment, welcher nur Sesshomaru und mir allein gehört!                                                     .                                                     .                                                     .    Als sich unsere Lippen trafen waren die seinen warm und sanft, wie flüssige Seide. Meine Hände klammerten sich an seine breite Brust, wo ich seinen Herzschlag spürte. Die Begegnung unserer Lippen begann vorsichtig, flüchtig, doch mit jeder erneuten Berührung kochten unsere Herzen hoch. Er wurde forscher und mein Körper reagierte auf Anhieb. Seine Fangzähne begannen erotisch über meine Unterlippe zu fahren. Und damit eroberte Sesshomaru meinen ersten Seufzer.   Ich bin noch völlig in diesem Moment des Glücks gebannt, als animalisch und süß sich die Szene teilen und er verführerisch langsam meine Lippen weiter für sich einnimmt. Instinktiv gebe ich diesem Gefühl in mir nach -will es mehren- und entdecke auf spielerische Weise selbst diese heiße Haut vor mir. Ich beiße kurz in seine Unterlippe -halte sie zwischen meinen Zähnen gefangen. Als seine Antwort -ein sinnliches Knurren- durch meine Sinne hallt, vergesse ich beinahe zu atmen.   Mein Kopf hat sich längst verabschiedet, als ich meinen Mund öffne. Doch mein Körper weiß genau was zu tun ist, als seine feuchte Zunge in meinen Mund schießt. Ich spüre seine Kralle in meinem Nacken während er mich stürmisch näher an sich zieht um mehr von meinem Geruch zu erhaschen. Es war wahnsinnig heiß wie unsere Zungen dabei tanzten.     Die Sekunden wurden zu kurz für unseren Atem der sich verschnellt hatte. Seine lückenlose Nähe machte die Atmosphäre lieblich-göttlich und schürte nur die Sehnsucht in mir, als ich den Druck mit meinen eigenen Lippen sanft erhöhe und ihn reize.                                                       .                                                     .                                                     .    [Kapitel 1 Der Kuss (Lunatic)] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)